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Schweinefleisch


Noora

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Eine Frage, die Muslime im Gespräch mit Christen stellen, ist die nach dem Genuß von Schweinefleisch: im 3.Buch Moses, Kap. 11, Vers 7 heißt es:

 

Und ein Schwein spaltet wohl die Klauen, aber es wiederkäuet nicht; darum soll es euch unrein sein.

 

Ich wüßte gern, ob dieser Vers und auch andere Speisegebote in den Evangelien aufgehoben wurden bzw. wenn nicht, wo sie aufgehoben wurden und warum.

 

Danke im voraus!

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Nun im alten Testament finden sich ja mehr Speisengebote und -verbote als man mit einer Schubkarre wegschaffen kann, aber m. W. glauben die meisten Christen, dass die sich mit Jesus Christus erledigt haben, da er einen neuen Bund eingesetzt hat und somit den alten in Teilen aufgehoben hat. Aber da gibt es sicher kompetentere Auskunftsstellen.

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Eine Frage, die Muslime im Gespräch mit Christen stellen, ist die nach dem Genuß von Schweinefleisch: im 3.Buch Moses, Kap. 11, Vers 7 heißt es:

 

Und ein Schwein spaltet wohl die Klauen, aber es wiederkäuet nicht; darum soll es euch unrein sein.

 

Ich wüßte gern, ob dieser Vers und auch andere Speisegebote in den Evangelien aufgehoben wurden bzw. wenn nicht, wo sie aufgehoben wurden und warum.

 

Danke im voraus!

 

Mt 15,

10 Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift:

11 Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

12 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, dass die Pharisäer über deine Worte empört sind?

13 Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.

14 Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen.

15 Da sagte Petrus zu ihm: Erkläre uns jenes rätselhafte Wort!

16 Er antwortete: Seid auch ihr noch immer ohne Einsicht?

17 Begreift ihr nicht, dass alles, was durch den Mund (in den Menschen) hineinkommt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird?

18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein.

19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen.

20 Das ist es, was den Menschen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein.

 

 

Apg 10,

9 Am folgenden Tag, als jene unterwegs waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten; es war um die sechste Stunde.

10 Da wurde er hungrig und wollte essen. Während man etwas zubereitete, kam eine Verzückung über ihn.

11 Er sah den Himmel offen und eine Schale auf die Erde herabkommen, die aussah wie ein großes Leinentuch, das an den vier Ecken gehalten wurde.

12 Darin lagen alle möglichen Vierfüßler, Kriechtiere der Erde und Vögel des Himmels.

13 Und eine Stimme rief ihm zu: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!

14 Petrus aber antwortete: Niemals, Herr! Noch nie habe ich etwas Unheiliges und Unreines gegessen.

15 Da richtete sich die Stimme ein zweites Mal an ihn: Was Gott für rein erklärt, nenne du nicht unrein!

16 Das geschah dreimal, dann wurde die Schale plötzlich in den Himmel hinaufgezogen.

 

Auch die Paulusbriefe sind durchzogen von der Frage der Speisevorschriften.

 

Zum Beispiel:

 

1 Kor 11,

1 Nun zur Frage des Götzenopferfleisches. Gewiss, wir alle haben Erkenntnis. Doch die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf.

2 Wenn einer meint, er sei zur Erkenntnis gelangt, hat er noch nicht so erkannt, wie man erkennen muss.

3 Wer aber Gott liebt, der ist von ihm erkannt.

4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keine Götzen gibt in der Welt und keinen Gott außer dem einen.

5 Und selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde sogenannte Götter gibt - und solche Götter und Herren gibt es viele -,

6 so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles und wir leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles, und wir sind durch ihn.

7 Aber nicht alle haben die Erkenntnis. Einige, die von ihren Götzen nicht loskommen, essen das Fleisch noch als Götzenopferfleisch und so wird ihr schwaches Gewissen befleckt.

8 Zwar kann uns keine Speise vor Gottes Gericht bringen. Wenn wir nicht essen, verlieren wir nichts, und wenn wir essen, gewinnen wir nichts.

9 Doch gebt Acht, dass diese eure Freiheit nicht den Schwachen zum Anstoß wird.

10 Wenn nämlich einer dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel beim Mahl sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er schwach ist, verleitet, auch Götzenopferfleisch zu essen?

11 Der Schwache geht an deiner «Erkenntnis» zugrunde, er, dein Bruder, für den Christus gestorben ist.

12 Wenn ihr euch auf diese Weise gegen eure Brüder versündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, versündigt ihr euch gegen Christus.

13 Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird, will ich überhaupt kein Fleisch mehr essen, um meinem Bruder keinen Anstoß zu geben.

bearbeitet von peterp
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Franciscus non papa

das dürfte eine vorschrift zum heil seines volkes sein - einfach hygiene.

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Da meine Beiträge zu dem Thema nie hier gelesen werden wiederhole ich meine Buchempfehlung:

 

Marvin Harris: "Wohlgeschmack und Widerwillen, die Rätsel der Nahrungstabus"

 

Ich möchte nicht nochmals die ganze Arbeit der Argumentation auf mich nehmen und verweise zusätzlich auf meinen Beitrag.

bearbeitet von Platona
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Long John Silver
Da meine Beiträge zu dem Thema nie hier gelesen werden wiederhole ich meine Buchempfehlung:

 

Marvin Harris: "Wohlgeschmack und Widerwillen, die Rätsel der Nahrungstabus"

 

Ich möchte nicht nochmals die ganze Arbeit der Argumentation auf mich nehmen und verweise zusätzlich auf meinen Beitrag.

 

Doch, wurde gelesen :D

 

Mit sehr viel Interesse sogar, ich werde diese Information maechtig ausschlachten bei passenden Zusammenhaengen :angry:

bearbeitet von Long John Silver
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Da meine Beiträge zu dem Thema nie hier gelesen werden wiederhole ich meine Buchempfehlung:

 

Marvin Harris: "Wohlgeschmack und Widerwillen, die Rätsel der Nahrungstabus"

 

Ich möchte nicht nochmals die ganze Arbeit der Argumentation auf mich nehmen und verweise zusätzlich auf meinen Beitrag.

 

Doch, wurde gelesen :D

 

Mit sehr viel Interesse sogar, ich werde diese Information maechtig ausschlachten bei passenden Zusammenhaengen :angry:

Danke, LJS. Es tut gut, wenn man auch auf theoretische Beiträge mal eine Rückmeldung bekommt, sonst ist man ganz deprimiert. Immerhin lese ich mir jedenfalls nochmal die Thesen durch, bevor in im Forum zu argumentieren beginne. Das ist ziemlich zeitaufwendig und dann fragt man sich schon, ob man eine Stunde Zeit verschwendet hat.

 

Übrigens steht in dem von mir gepriesenen Buch auch was über die mittelamerikanischen Kulturen und ihre vorkolumbianischen Essgewohnheiten, wenn ich mich richtig entsinne. Es gibt auch einen Artikel über die heilige Kuh in Indien und warum die trotzdem manchmal schlechtere Lebensbedingungen hat, als die Tiere in unserer heimischen Massentierhaltung. Am Beispiel amerikanischer Gesetzgebung über den Rindfleischanteil beim Hamburger ist auch argumentiert worden, warum und wie sich eine gesellschaftliche Vereinbarung plötzlich in der Religion wiederfinden kann. Das Buch ist sehr interessant.

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Es tut gut, wenn man auch auf theoretische Beiträge mal eine Rückmeldung bekommt, sonst ist man ganz deprimiert.

Schweigen ist Zustimmung.

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Es tut gut, wenn man auch auf theoretische Beiträge mal eine Rückmeldung bekommt, sonst ist man ganz deprimiert.

Schweigen ist Zustimmung.

 

 

 

Die alten Römer waren da genauer: Qui tacet, consentire videtur. = Wer schweigt, scheint zuzustimmen. Und das ersetzt eine wirkliche Zustimmung nur unzureichend! :ph34r:

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Da meine Beiträge zu dem Thema nie hier gelesen werden wiederhole ich meine Buchempfehlung:

 

Marvin Harris: "Wohlgeschmack und Widerwillen, die Rätsel der Nahrungstabus"

 

Ich möchte nicht nochmals die ganze Arbeit der Argumentation auf mich nehmen und verweise zusätzlich auf meinen Beitrag.

 

Doch, wurde gelesen :D

 

Mit sehr viel Interesse sogar, ich werde diese Information maechtig ausschlachten bei passenden Zusammenhaengen :angry:

Danke, LJS. Es tut gut, wenn man auch auf theoretische Beiträge mal eine Rückmeldung bekommt, sonst ist man ganz deprimiert. Immerhin lese ich mir jedenfalls nochmal die Thesen durch, bevor in im Forum zu argumentieren beginne. Das ist ziemlich zeitaufwendig und dann fragt man sich schon, ob man eine Stunde Zeit verschwendet hat.

 

Übrigens steht in dem von mir gepriesenen Buch auch was über die mittelamerikanischen Kulturen und ihre vorkolumbianischen Essgewohnheiten, wenn ich mich richtig entsinne. Es gibt auch einen Artikel über die heilige Kuh in Indien und warum die trotzdem manchmal schlechtere Lebensbedingungen hat, als die Tiere in unserer heimischen Massentierhaltung. Am Beispiel amerikanischer Gesetzgebung über den Rindfleischanteil beim Hamburger ist auch argumentiert worden, warum und wie sich eine gesellschaftliche Vereinbarung plötzlich in der Religion wiederfinden kann. Das Buch ist sehr interessant.

Ich bin mit ziemlich sicher, daß sich die Essgewohnheiten nicht auf das Prinzip materielle Notwendigkeiten reduzieren lassen.

Kulturelle Gegebenheiten dürften ebenfalls eine Rolle spielen.

 

Das erinnert mich an Max Weber "Die protestantische Ethik und der „Geist“ des Kapitalismus" - Im Grunde handelt es sich bei den Essgewohnheiten nämlich um ein ähnliches Phänomen.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Ich bin mit ziemlich sicher, daß sich die Essgewohnheiten nicht auf das Prinzip materielle Notwendigkeiten reduzieren lassen.

Kulturelle Gegebenheiten dürften ebenfalls eine Rolle spielen.

Und wo kommen die wohl her?

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Ich bin mit ziemlich sicher, daß sich die Essgewohnheiten nicht auf das Prinzip materielle Notwendigkeiten reduzieren lassen.

Kulturelle Gegebenheiten dürften ebenfalls eine Rolle spielen.

Und wo kommen die wohl her?

Materielle Gegebenheiten beeinflußen die Kultur und kulturelle Gegebenheiten die Materie, was man beispielsweise anhand der ausgedehnten Waldgebiete in Irland sehr gut erkennen kann.

 

Die Kultur beeinflußt die Essgewohnheiten und damit die Flora, Fauna und die Landschaft.

Auf der anderen Seite beeinflußt die Landschaft, die Flora und Faune auch die Kultur.

 

Natürlich kann man hier einen deterministisch-materialistischen Ansatz versuchen und behaupten, daß eine Kultur keine freie Entwicklung besäße, sondern stets abhängig von den materiellen Gegebenheiten sei.

Dann müßte die Ausprägung und Entwicklung einer Kultur aber prinzipiell vorhersagbar sein.

Ist dies nicht der Fall, dann gibt es ein freies Moment in der kulturellen Entwicklung.

 

Wenn eine Fortschreiten der kulturellen Entwicklung des Menschen einmal dazu führt, daß wir uns nur noch vegetarisch ernähren, dann wird dies eine Auswirkung auf unsere Umwelt haben und man muß schon weit ausholen, wenn man diese Entwicklung dann auch auf materialistische Gegebenheiten zurückführen will.

 

Eine These des Marxismus war/ist es, daß die materiellen Gegebenheiten die Kultur bestimmen - daher hänge z.B. die Weltanschauungen des Menschen von seinem Besitz etc. ab - Entsprechend wurde z.B. Schopenhauer zu unrecht als Philosoph des Bürgertums klassifiziert.

Max Weber hat gezeigt, daß die Weltanschauung die Materie, daher die Besitztümer des Menschen beeinflußen kann.

 

Gruß

Sam

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Ich bin mit ziemlich sicher, daß sich die Essgewohnheiten nicht auf das Prinzip materielle Notwendigkeiten reduzieren lassen.

Kulturelle Gegebenheiten dürften ebenfalls eine Rolle spielen.

Und wo kommen die wohl her?

Materielle Gegebenheiten beeinflußen die Kultur und kulturelle Gegebenheiten die Materie, was man beispielsweise anhand der ausgedehnten Waldgebiete in Irland sehr gut erkennen kann.

 

Die Kultur beeinflußt die Essgewohnheiten und damit die Flora, Fauna und die Landschaft.

Auf der anderen Seite beeinflußt die Landschaft, die Flora und Faune auch die Kultur.

 

Natürlich kann man hier einen deterministisch-materialistischen Ansatz versuchen und behaupten, daß eine Kultur keine freie Entwicklung besäße, sondern stets abhängig von den materiellen Gegebenheiten sei.

Dann müßte die Ausprägung und Entwicklung einer Kultur aber prinzipiell vorhersagbar sein.

Ist dies nicht der Fall, dann gibt es ein freies Moment in der kulturellen Entwicklung.

 

Wenn eine Fortschreiten der kulturellen Entwicklung des Menschen einmal dazu führt, daß wir uns nur noch vegetarisch ernähren, dann wird dies eine Auswirkung auf unsere Umwelt haben und man muß schon weit ausholen, wenn man diese Entwicklung dann auch auf materialistische Gegebenheiten zurückführen will.

 

Eine These des Marxismus war/ist es, daß die materiellen Gegebenheiten die Kultur bestimmen - daher hänge z.B. die Weltanschauungen des Menschen von seinem Besitz etc. ab - Entsprechend wurde z.B. Schopenhauer zu unrecht als Philosoph des Bürgertums klassifiziert.

Max Weber hat gezeigt, daß die Weltanschauung die Materie, daher die Besitztümer des Menschen beeinflußen kann.

 

Gruß

Sam

Das setzt einen Kreislauf voraus, in dem beide Determinanten - kulturschaffender Mensch und Fauna/Flora stets gleichbleibend immer vorhanden waren. Dem ist aber nicht so. Menschen hatten und haben ein Wanderbedürfnis, wenn die Ressourcen knapp werden. Ebenso haben Fauna/Flora bei Klimaveränderungen etc. unterschiedliche Vegetationsbedingungen, bzw. Überlebenschancen. Deswegen ist der materialistische Ansatz schon relevanter.

 

Alle anthropologischen Erklärungsversuche setzen darauf, zukünftige Entwicklungen vorhersagen zu können.

bearbeitet von Platona
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Danke vielmals!

 

Dazu hätte ich allerdings noch eine weitere Frage:

 

Muslimen ist es nach einigen sunnitischen Rechtsschulen erlaubt, auch das Fleisch von Tieren (mit Ausnahme von Schwein) zu essen, das von Juden oder Christen geschlachtet wurde:

 

WENN ETWAS VON NICHTMUSLIMEN GESCHLACHTET BZW. ZUBEREITET WURDE

 

1. Ist der entsprechende Nichtmuslim Christ oder Jude, so ist ein von ihm geschlachtetes Tier grundsätzlich nicht verboten. Ist es aber ein Mushrik - wie etwa ein Hindu oder ein Buddhist - , so muß das Geschlachtete als grundsätzlich untersagt betrachtet werden.

 

2. Hat ein Nichtmuslim eine Speise zubereitet und sagt, die tierischen Zutaten seien von einem Tier, das von einem Muslim oder Juden oder Christen geschlachtet wurde, so muß man unterscheiden, ob der betreffende Nichtmuslim vertrauenswürdig ist oder nicht.

 

(...)

(Handbuch Islam, A.A. Reidegeld, S.680)

 

Im Koran heißt es:

Und esset nicht von dem, worüber Allahs Name nicht ausgesprochen wurde; denn wahrlich, das ist Frevel. Und gewiß werden die Satane ihren Freunden eingeben, mit euch zu streiten. Und wenn ihr ihnen gehorcht, so werdet ihr Götzendiener sein. (Sura 6, Vers 121)

 

Beim Schächten nach jüdischem Ritus wird der Name Gottes über dem Tier ausgesprochen. Wurde dieses Ritual durch die weiter oben genannten Texte im Christentum ebenfalls aufgehoben?

 

Gibt es dazu bestimmte Vorschriften oder Regeln?

bearbeitet von Noora
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Beim Schächten nach jüdischem Ritus wird der Name Gottes über dem Tier ausgesprochen. Wurde dieses Ritual durch die weiter oben genannten Texte im Christentum ebenfalls aufgehoben?

 

Gibt es dazu bestimmte Vorschriften oder Regeln?

Nein und nein.

 

Es gibt im Christentum keine Schlachtvorschriften und soweit ich weiß sind seit dem Kashruthstreit zwischen Paulus und Petrus sämtliche diesbezügliche Vorschriften obsolet.

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Beim Schächten nach jüdischem Ritus wird der Name Gottes über dem Tier ausgesprochen. Wurde dieses Ritual durch die weiter oben genannten Texte im Christentum ebenfalls aufgehoben?

 

Gibt es dazu bestimmte Vorschriften oder Regeln?

Nein und nein.

 

Es gibt im Christentum keine Schlachtvorschriften und soweit ich weiß sind seit dem Kashruthstreit zwischen Paulus und Petrus sämtliche diesbezügliche Vorschriften obsolet.

Es gab im Christentum ein ganz klares päpstliches Dekret über den Verzehr von Pferdefleisch, ich glaube es war Gregor der Große, bin mir aber nicht sicher. Dabei ging es um die Bekehrung der Germanen, die Pferdefleischesser waren. Erst im 17. Jhd. wurde in Kontinentaleuropa der Genuss von Pferdefleisch wieder modern. Es gab im französisch-belgisch-deutschen Raum bis vor dem ersten Weltkrieg etliche Restaurants, die sich auf Pferdefleisch spezialisiert hatten. Aber das ganze Mittelalter hindurch bis zur Reformation war Pferdefleischverzehr verboten.

 

Was das Schweinefleisch angeht, so hätten die Römer den Judenchristen etwas anderes gesagt, wenn die Bekehrungsversuche mit Speisevorschriften verbunden hätten. Zu einem großen Teil war das Christentum in Europa erfolgreich, weil es zunächst mal keine Verbote gab.

 

Übrigens gibt es eine Theorie, daß der Ausbreitung des Islam Grenzen gesetzt sind, wo die klimatischen Verhältnisse Schweinezucht zulassen. Dabei werden die Verhältnisse auf dem Balkan als Beispiel herangezogen. Dort seien die Christengebiete durchaus waldreich, während die Gebiete, in denen die Moslems wohnen, eher trocken sind. Das hat mit der Ziegenhaltung der Muslime zu tun. Ziegen sind Waldfresser erster Güte.

 

Auch haben die Anthropologen im Atlasgebirge einige muslimische Dörfer ausgemacht, wo Schweine gezüchtet und verzehrt werden. Die Leute da treiben die Tiere zwar nicht auf den Markt und sind dem Namen nach Muslime, aber in der waldreichen Region gedeihen Schweine vorzüglich. Daran kann man auch festmachen, daß der Mensch sich eher nach ökologisch-ökonomischen Bedingungen richtet als nach Speisevorschriften einer Religion.

 

Zu dem Unterschied in den jüdischen und muslimischen Speisevorschriften schreibe ich noch was, aber ich habe jetzt keine Zeit dazu.

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Es gab im Christentum ein ganz klares päpstliches Dekret über den Verzehr von Pferdefleisch, ich glaube es war Gregor der Große, bin mir aber nicht sicher. Dabei ging es um die Bekehrung der Germanen, die Pferdefleischesser waren.
Aber auch hier ging es doch vmtl. wieder vorallem um Opferfleisch - oder?

 

Insgesamt gibt es aber außer den Fastenzeiten und den Abstinenztagen keine christlichen Speisegebote.

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Es gab im Christentum ein ganz klares päpstliches Dekret über den Verzehr von Pferdefleisch, ich glaube es war Gregor der Große, bin mir aber nicht sicher. Dabei ging es um die Bekehrung der Germanen, die Pferdefleischesser waren.
Aber auch hier ging es doch vmtl. wieder vorallem um Opferfleisch - oder?

 

Insgesamt gibt es aber außer den Fastenzeiten und den Abstinenztagen keine christlichen Speisegebote.

Soweit ich weiß, war es der generelle Verzehr, um eben Opferungen mit auszuschließen.

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Nun im alten Testament finden sich ja mehr Speisengebote und -verbote als man mit einer Schubkarre wegschaffen kann, aber m. W. glauben die meisten Christen, dass die sich mit Jesus Christus erledigt haben, da er einen neuen Bund eingesetzt hat und somit den alten in Teilen aufgehoben hat. Aber da gibt es sicher kompetentere Auskunftsstellen.

 

Warum sollten sich die Speisengebote des AT mit Jesus geaendert haben? Da er zeitlebens Jude war wird er wohl kaum "Schweinsbraten mit Kraut und Knoedeln" gegessen haben! Die Aenderung des Speisengebots wird sich wahrscheinlich erst im Laufe der Christianisierung der Heidenvoelker vollzogen haben!

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"Schweinsbraten mit Kraut und Knoedeln"
Sauerkraut bliebe zu beweisen (bekannt war es im röm. Reich), Knödel allerdings sind relativ unwahrscheinlich mangels Kartoffeln.
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"Schweinsbraten mit Kraut und Knoedeln"
Sauerkraut bliebe zu beweisen (bekannt war es im röm. Reich), Knödel allerdings sind relativ unwahrscheinlich mangels Kartoffeln.

Im Gegenteil. Schließlich bedarf es nicht notwendigerweise Kartoffel (eines Kartoffelteiges), um Knödeln zu machen. Es gibt auch Leberknödel, Semmelknödel, Roggenknödel. Der Begriff "Knödel" kommt sogar aus dem lateinischen, nämlich von "Nodus" (Knoten). Mehr noch: Knödel wurden in der römischen Antike gar den Göttern geopfert. Sie sind also, so gesehen, eine Götterspeise. Mahlzeit.

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"Schweinsbraten mit Kraut und Knoedeln"
Sauerkraut bliebe zu beweisen (bekannt war es im röm. Reich), Knödel allerdings sind relativ unwahrscheinlich mangels Kartoffeln.

Im Gegenteil. Schließlich bedarf es nicht notwendigerweise Kartoffel (eines Kartoffelteiges), um Knödeln zu machen. Es gibt auch Leberknödel, Semmelknödel, Roggenknödel. Der Begriff "Knödel" kommt sogar aus dem lateinischen, nämlich von "Nodus" (Knoten). Mehr noch: Knödel wurden in der römischen Antike gar den Göttern geopfert. Sie sind also, so gesehen, eine Götterspeise. Mahlzeit.

 

Aufhoeren, aufhoeren, ich krieg schon Hunger! :angry:

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Nun im alten Testament finden sich ja mehr Speisengebote und -verbote als man mit einer Schubkarre wegschaffen kann, aber m. W. glauben die meisten Christen, dass die sich mit Jesus Christus erledigt haben, da er einen neuen Bund eingesetzt hat und somit den alten in Teilen aufgehoben hat. Aber da gibt es sicher kompetentere Auskunftsstellen.

 

Warum sollten sich die Speisengebote des AT mit Jesus geaendert haben? Da er zeitlebens Jude war wird er wohl kaum "Schweinsbraten mit Kraut und Knoedeln" gegessen haben! Die Aenderung des Speisengebots wird sich wahrscheinlich erst im Laufe der Christianisierung der Heidenvoelker vollzogen haben!

 

 

Das NT gibt eigentlich keine andere Interpretation her.

 

Vor allem: Jesus hat mit "unreinen" Menschen gegessen, ist unbefangen mit Frauen umgegangen (siehe zum Beispiel die Samariterin am Brunnen, mit der er eigentlich gar nicht hätte sprechen dürfen...), wieso sollte er dann ausgerechnet die weitere Einhaltung der Speisegebote von uns verlangen? In ihm ist das Gesetz erfüllt, was einen Menschen verunreinigt, dazu hat er sich klar geäußert, und ansonsten sei nochmal auf die Begebenheit mit dem Tischtuch und den diversen "verbotenen" Speisen verwiesen.

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Aufhoeren, aufhoeren, ich krieg schon Hunger! :angry:

 

Und warum bin ich so doof und frage sowas im Ramadan? :k035:

 

Aber danke für den Tip - heute abend gibt's Semmelknödel!

 

Und danke für eure Antworten! :D

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