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sylle

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Genau: und daher werden etwa bei Sachen wie der rechtlichen Gleichstellung der Homo-Ehe, beim Ausländerrecht oder bei Förderung von Minderheiten demnächst alle Bürger in Volksabstimmungen befragt.

 

Ich sehe nichts, was dagegen spräche.

 

Ist doch klasse: wenn eine Mehrheit will, dass ich als Schwuler keine Rechte habe, die über die des Grundgesetzes hinausgehen, kann das Volk das mal einfach so eben per Dekret beschließen - das ist also für Dich Demokratie?

 

Ja, das ist Demokratie. Falls das übrigens deine Sorge sein sollte, schau mal in Art. 3 I GG.

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Super, direkte Demokratie per Volksentscheid und gleichzeitig Auslieferung der Rundfunksysteme an Grosskonzerne und Investoren.

 

Wie lange es wohl dauert, bis wir die Todesstrafe, KZs fuer kriminelle Auslaender und oeffentliche Demuetigung per Pranger von Managern und Politikern haben oder ins Dschungelcamp kommen? 10 Jahre, oder gar nur 5?

 

Demokratie kann IMHO nur funktionieren, wenn jeder seine Meinung vortragen kann. In einer komplett privatisierten Medienwelt wird das nicht mehr moeglich sein, weil es keine Quote bringt. Und Volksabstimmungen koennen nur funktionieren, wenn die Leute erfahren koennen, worum es geht und sich eine Meinung bilden koennen. Wie sollen sie das ohne (neutrale) Nachrichten mit Fernsehsendern (siehe Italien), die selbst finanzielle Interessen vertreten.

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Super, direkte Demokratie per Volksentscheid und gleichzeitig Auslieferung der Rundfunksysteme an Grosskonzerne und Investoren.

Wie lange es wohl dauert, bis wir die Todesstrafe, KZs fuer kriminelle Auslaender und oeffentliche Demuetigung per Pranger von Managern und Politikern haben? 10 Jahre, oder gar nur 5?

 

Demokratie kann IMHO nur funktionieren, wenn jeder seine Meinung vortragen kann. In einer komplett privatisierten Medienwelt wird das nicht mehr moeglich sein, weil es keine Quote bringt. Und Volksabstimmungen koennen nur funktionieren, wenn die Leute erfahren koennen, worum es geht und sich eine Meinung bilden koennen. Wie sollen sie das ohne (neutrale) Nachrichten?

 

Der Irrglaube beginnt schon mit der Behauptung, es gebe so etwas wie neutrale Nachrichten. Ich sehe übrigens nicht, inwiefern ich bei ARD und ZDF besser meine Meinung vortragen kann als bei RTL & Co.

 

Ich merke hier allerdings eine gewisse Angst vor dem Souverän, alle Staatsgewalt in Deutschland geht vom Volk aus, aber was zu sagen soll das Volk lieber nicht haben.

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Ich sehe übrigens nicht, inwiefern ich bei ARD und ZDF besser meine Meinung vortragen kann als bei RTL & Co.

 

Wenn die Quote und damit der Erfolg bei den Werbekunden das zentrale Kriterium ist, dass die Kosten fuer eine Sendeminute rechtfertigt, sendet ein rein wirtschaftsorientierter Sender nur das, was sich in dieser Beziehung lohnt. Viele wichtige Themen sind jedoch nicht bunt, einfach oder unterhaltsam, so dass sie einfach nicht behandelt werden. Eine Dokumentation ueber die zunehmende Privatisierung von Wasserwerken in Deutschland wird nur wenige 100000 Zuschauer finden, da lohnt sich die Herstellung aus wirtschaftlichen Gruenden heraus nicht.

 

Anderes Beispiel: Es gibt Faelle in den USA, wo private konservative Sendeanstalten z.B. in Live Konzertuebertragungen kritische Passagen ueber die aktuelle US Regierung einfach ausgeblendet haben (siehe "EMail Konto nur ..." Thread). Da wird aus finanziellen oder politischen Interessen heraus Einfluss auf die Inhalte des Programms genommen.

 

Der Irrglaube beginnt schon mit der Behauptung, es gebe so etwas wie neutrale Nachrichten.

 

Zeige mir ein Beispiel bei den oeffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten, dass in Intensitaet und Ungenauigkeit mit der Wahrheit auch nur annaehernd z.B. der Kampagne der Bild Zeitung (bzw. Axel Springer als Besitzer der PIN Group) gegen den Mindestlohn entspricht.

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Ich sehe übrigens nicht, inwiefern ich bei ARD und ZDF besser meine Meinung vortragen kann als bei RTL & Co.

 

Wenn die Quote und damit der Erfolg bei den Werbekunden das zentrale Kriterium ist, dass die Kosten fuer eine Sendeminute rechtfertigt, sendet ein rein wirtschaftsorientierter Sender nur das, was sich in dieser Beziehung lohnt. Viele wichtige Themen sind jedoch nicht bunt, einfach oder unterhaltsam, so dass sie einfach nicht behandelt werden.

 

Wenn das so wäre, dürfte es auch nur Boulevardblätter geben.

 

Anderes Beispiel: Es gibt Faelle in den USA, wo private konservative Sendeanstalten z.B. in Live Konzertuebertragungen kritische Passagen ueber die aktuelle US Regierung einfach ausgeblendet haben (siehe "EMail Konto nur ..." Thread). Da wird aus finanziellen oder politischen Interessen heraus Einfluss auf die Inhalte des Programms genommen.

 

Ja, und im WDR wurde ein kirchenkritischer Karnevalsketch aus dem Programm genommen. Und?

Der Irrglaube beginnt schon mit der Behauptung, es gebe so etwas wie neutrale Nachrichten.

 

Zeige mir ein Beispiel bei den oeffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten, dass in Intensitaet und Ungenauigkeit mit der Wahrheit auch nur annaehernd z.B. der Kampagne der Bild Zeitung (bzw. Axel Springer als Besitzer der PIN Group) gegen den Mindestlohn entspricht.

 

 

Wenn sie, wie beim Mindestlohn die Bild, in eigener Sache berichten. Z. B. über die Rundfunkgebühren.

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Demokratie kann IMHO nur funktionieren, wenn jeder seine Meinung vortragen kann. In einer komplett privatisierten Medienwelt wird das nicht mehr moeglich sein, weil es keine Quote bringt. Und Volksabstimmungen koennen nur funktionieren, wenn die Leute erfahren koennen, worum es geht und sich eine Meinung bilden koennen. Wie sollen sie das ohne (neutrale) Nachrichten mit Fernsehsendern (siehe Italien), die selbst finanzielle Interessen vertreten.

Völlig deiner Meinung! In Italien ist sogar der öffentliche Fernsehranstalt so "privatisiert", daß es unmöglich ist, etwas jenseits des finantiellen/parteinahen Interesses zu erfahren. Das danken die Italiener nicht nur Berlusconi, sondern auch den scheinbar immerwechselden Parteien- in der Tat sind immer diegleichen-, die wie Lobbysten agieren. In der Tat sind nur wechselden Figuren eines Kasperhauses, die nur private Interessen verfolgen.

 

In einer komplett privatisierten Medienwelt gibt es keinen Platz mehr für KIKA und Arte, zwei Sender, die wirklich gutes Wissen und fundierte Wissenschaft verbreiten. Das gleiche gilt für ZDF-Theater.

Das ist der europäische Weg, die Amis haben andere Methoden, die wir nicht unbedingt übernehmen sollen.

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Desgleichen im Radio: als begeisterter Klassik-Hörer ist mir in NRW der Sender WDR 3 seit meiner Jugend sehr ans Herz gewachsen. Auch dort wurde einiges in den letzten Jahren verändert, aber die Werbefreiheit und die seriöse Art der Berichterstattung sind geblieben. Wenn ich nun alternativ das "Klassik-Radio" einschalte, werde ich mit Werbung zugemüllt, und auch die Qualität der Moderation lässt sehr zu wünschen übrig. Ganz zu schweigen davon, dass das Niveau der ausgestrahlten Musik deutlich unter dem von WDR 3 liegt: Während der Öffentlich-Rechtliche auch experimentelle oder nicht-mainstreamige Sachen sendet, beschränkt sich Klassik-Radio auf seichte, dem Massengeschmack angepasste Werke auf dem intellektuellen Level einer Tchibo-Best-of-Classics-CD-Box.
Der WDR legt Wert darauf, daß auch im U-Musik-Sektor alle Titel ausgespielt werden. Auch werden zwischendurch mal nicht nur Mainstream-Lala gespielt, sondern auch Spezial- und nicht nur englischsprachige Titel. An meinem Arbeitsplatz haben wir einen schlechten Radioempfang und mein junger Kollege hört Radio Erft, weil das einfach der Lala-Sender ist, der störungsfrei hereinkommt. Es kommt mir manchmal vor, als ob die jede Stunde die gleiche Musikkonserve abspielen, nur unterbrochen von den in die Titel hineinquatschenden Moderatoren. Ich bin richtig froh, wenn die Kiste mal ausbleibt.
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Freilich. Damit zB das Regietheater sich ausleben darf ohne aufs Geld zu schauen.

 

Wie kommst Du darauf?

 

 

Kapier ich auch nicht...

 

Kam tut gerade so, als schwömme das Regietheater im Geld, und als würden die Schauspieler gnadenlos überbezahlt. Weißt Du, kam, was ein Schauspieler bei freien Theatern verdient? Für das Geld würden die meisten nicht mal morgens aus dem Bett aufstehen... :ph34r:

 

Würde man Theater nach dem Modell des Frnsehens finanzieren, schwämme es im Geld. Grüße, KAM

bearbeitet von kam
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nur mal so off-topic:

 

Das nächste Mal, wenn jemand von der GEZ kommt, sag ich "moment mal" und hole meine aufbewarten Wachtürme. Und dann gehe ich zurück und sage ganz freundlich zu dem Spitzel:"Möchten Sie auch über Gott reden?"

Prima Masche B)

bearbeitet von sylle
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nur mal so off-topic:

 

Das nächste Mal, wenn jemand von der GEZ kommt, sag ich "moment mal" und hole meine aufbewarten Wachtürme. Und dann gehe ich zurück und sage ganz freundlich zu dem Spitzel:"Möchten Sie auch über Gott reden?"

Prima Masche B)

 

"... nur wenn auch er Fernsehgebühren bezahlt" .... :)

bearbeitet von Jossi
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Grundrechtseingriff durch staatliche Konkurrenz

Welches Grundrecht bitte?

Art. 12 I, 14 I, 2 I GG.

Worin siehst du den Eingriff? (Bitte jeweils unter genauer Benennung des Schutzbereiches ausführen).

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Du verstehst es nicht, nicht das Schätzen von Bildung, Information und Kultur sind spießig, sondern das faschistoide Beharren darauf, dass jeder Fernsehbesitzer seine Ration Kultur abholen soll, oder zumindest dafür bezahlen.

Nu mach aber mal 'n Punkt! Die genaue Argumentation des BVerfG lautet, dass auch derjenige von den öffentlich-rechtlichen Programmen profitiert, der sie nicht sieht, sondern nur die privaten, denn deren Niveau ist zwangsläufig höher, wenn es daneben die öffentlich-rechtliche Messlatte noch gibt.

 

Das ist nicht faschistoid, oder ich bin auch eine verkappte Fascho! B)

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Wieso? Die Kommission, die die Rundfunkgebühren festlegt und die Rundfunkräte haben über sich nur den lieben Gott und sind niemandem verantwortlich außer ihren Klientelgruppen und dem Spezi, der sie an den Futtertrog gebracht hat, die kommunalen Beschlussgremien müssen sich regelmäßigen Wahlen stellen.

 

Mein lieber Scholli, was soll denn diese Desinformation? Selbstverständlich ist die Gebührenfestsetzung überprüfbar, mien Gutster, sie findet durch Gesetz (= ratifizierter Rundfunkgebührenfinanzierungsstaatsvertrag) statt und wird durch Bescheid konkretisiert, beides "Akte der öffentlichen Gewalt" im Sinne von Art. 19 IV GG.

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Wieso? Die Kommission, die die Rundfunkgebühren festlegt und die Rundfunkräte haben über sich nur den lieben Gott und sind niemandem verantwortlich außer ihren Klientelgruppen und dem Spezi, der sie an den Futtertrog gebracht hat, die kommunalen Beschlussgremien müssen sich regelmäßigen Wahlen stellen.

 

Mein lieber Scholli, was soll denn diese Desinformation? Selbstverständlich ist die Gebührenfestsetzung überprüfbar, mien Gutster, sie findet durch Gesetz (= ratifizierter Rundfunkgebührenfinanzierungsstaatsvertrag) statt und wird durch Bescheid konkretisiert, beides "Akte der öffentlichen Gewalt" im Sinne von Art. 19 IV GG.

 

 

So? Das ist aber nicht der Tenor der Rundfunkentscheidungen des BVerfG. Um es zu konkretisieren: natürlich ist die Gebührenfestsetzung ein Akt der öffentlichen Gewalt, nur hilft das nicht viel, wenn das BVerfG bei der Festsetzung der Gebühren einen Ermessensspielraum der "unabhängigen" Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs annimmt, der so groß wie drei Fußballfelder ist.

bearbeitet von Clown
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Du verstehst es nicht, nicht das Schätzen von Bildung, Information und Kultur sind spießig, sondern das faschistoide Beharren darauf, dass jeder Fernsehbesitzer seine Ration Kultur abholen soll, oder zumindest dafür bezahlen.

Nu mach aber mal 'n Punkt! Die genaue Argumentation des BVerfG lautet, dass auch derjenige von den öffentlich-rechtlichen Programmen profitiert, der sie nicht sieht, sondern nur die privaten, denn deren Niveau ist zwangsläufig höher, wenn es daneben die öffentlich-rechtliche Messlatte noch gibt.

 

Sorry, Inge, daß ich heute nur Beiträge von Dir beantworte, ist reiner Zufall, keine Stalkerei B) . Aber ich finde dieses Argument schon mehr als sophistisch. (Ganz abgesehen davon, daß die Meßlatte der öffentlich-rechtlichen sehr häufig die der gepflegten Langeweile ist.)

 

Wenn sich jemand ein dämliches Bauerntheater anschaun will, muß er doch auch nicht als Bedingung dafür, daß er das ungestraft darf, die aktuellen Inszenierungen der Kammerspiele mitfinanzieren, weil sich der Bauerntheaterregisseur dort ein wenig was für sein simples Theater abschaun könnte (und es vermutlich auch tut.)

 

Das Üble ist doch, daß man das öffentlich-rechtliche Zeug kaufen muß, wenn man etwas anderes (Privatsender) haben möchte, auch wenn man für die Privatsender schon zahlt.

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Du verstehst es nicht, nicht das Schätzen von Bildung, Information und Kultur sind spießig, sondern das faschistoide Beharren darauf, dass jeder Fernsehbesitzer seine Ration Kultur abholen soll, oder zumindest dafür bezahlen.

Nu mach aber mal 'n Punkt! Die genaue Argumentation des BVerfG lautet, dass auch derjenige von den öffentlich-rechtlichen Programmen profitiert, der sie nicht sieht, sondern nur die privaten, denn deren Niveau ist zwangsläufig höher, wenn es daneben die öffentlich-rechtliche Messlatte noch gibt.

 

Das ist nicht faschistoid, oder ich bin auch eine verkappte Fascho! B)

 

Faschistoid ist in diesem Kontext natürlich ein reiner Kampfbegriff, auf dessen Richtigkeit ich nicht beharre, zumal er den Punkt, um den es mir geht, möglicherweise eher verdeckt, als dass er ihn ausleuchtet: nämlich dass den allermeisten Argumentationsstrukturen für einen durch allgemeine Gebühren finanzierten Rundfunk die Note der Zwangsbeglückung der dummen Dschungelcampglotzer anhaftet, die, wenn sie es wenigstens nicht gucken, dann jedenfalls für den gehobenen Geschmack des Bildungsbürgertums blechen sollen.

 

Die Argumentation des BVerfG, die du hier anführst, halte ich für ebenso bemüht, absurd und gekünstelt wie die Behauptung, dass in Bayern die Tablettensucht grassieren werde und Apotheker zu Kriminellen würden, sobald die Bedarfsprüfung bei Apothekengründungen entfällt. Fakt ist doch, dass aufgrund der geballten, gebührenfinanzierten Macht der Öffentlich-Rechtlichen die Privaten gar keine Chance haben, diesen auf "ihrem" Terrain des Qualitätsfernsehens zu begegnen, sodass sie sich dann eben auf Trash verlegen müssen.

Mir ist es ein Rätsel, inwiefern der Zuschauer der Privaten davon profitiert, dass die ÖR die Preise von Fußballübertragungen hochtreiben, oder dass auf dem ZDF ein neuer Aufwasch des Musikantenstadl läuft, oder meinetwegen auch, dass Monitor mal wieder einen Fehler in der Riester-Rente entdeckt hat, wenn dieser Zuschauer doch einfach nur Lisa Bund beim Schlucken exotischer Insekten beobachten möchte.

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So? Das ist aber nicht der Tenor der Rundfunkentscheidungen des BVerfG. Um es zu konkretisieren: natürlich ist die Gebührenfestsetzung ein Akt der öffentlichen Gewalt, nur hilft das nicht viel, wenn das BVerfG bei der Festsetzung der Gebühren einen Ermessensspielraum der "unabhängigen" Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs annimmt, der so groß wie drei Fußballfelder ist.

 

Gravierender ist, daß die Rundfunkanstalten den Umfang ihrer Tätigkeit und damit die "Notwendigkeit" ihrer Finanzausstattung selbst festlegen können. In meiner Schulzeit gabs drei Fernsehprogramme von ca. 16.00 Uhr bis kurz nach Mitternacht. Dazu drei Radioprogramme. Heute haben die öffentlich-rechtlichen Programme alle Dritten zu Vollprogrammen ausgebaut und betreiben noch ein paar Spezialkanäle, fast alles rund um die Uhr. Ebenso gibts mehr Radioprogramme. Und jetzt sind die Sender auch noch im Internet aktiv. Die Werbezeiten und damit -einnahmen wurden ebenfalls erheblich ausgeweitet. Das hat mit dem ursprünglich gewollten Auftrag des Rundfunks nichts mehr zu tun, hier bläht sich ein gebührenfinanzierter Moloch immer weiter auf. Grüße, KAM

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Gravierender ist, daß die Rundfunkanstalten den Umfang ihrer Tätigkeit und damit die "Notwendigkeit" ihrer Finanzausstattung selbst festlegen können.

 

Das ist der Punkt.

 

Ich hab lange so argumentiert wie Lissie und Clown, schwenke seit einiger Zeit aber wieder etwas um.

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Ich verstehe aber das Argument nicht ganz, dass ÖR-Sender noch irgendwie für Qualität stehen und wenn alles privat wäre, dass wir dann im Trash versänken.

 

Darf ich nur mal an Ergüsse wie "Das Traumschiff" oder "Die Schwarzwaldklinik" erinnern? Herrjeh, die haben sogar "Dalli Dalli!" wiederholt. Die ÖRs zeigen täglich Telenovas/Daily Soaps. Und quasi alles vom MDR ist multimediale Realsatire.

 

3SAT, ARTE und Phoenix sind so ziemlich die Ausnahme und zeigen, was Bildungsfernsehen eigentlich sein kann. Beim Rest der ÖRs habe ich eher das Gefühl, dass sie versuchen, jedem Anspruch gerecht zu werden, und Bildung und Unterhaltung unters Volk zu bringen. Vielleicht wäre es besser, die ÖRs würden sich auf eine Sache beschränken.

 

Wo ich gerade beim MDR bin:

Die zeigen heute abend "Die Abenteuer des Grafen Bobby" mit Peter Alexander. Ist das eigentlich mehr oder weniger schlimm als "Water Boarding"? B)

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Gravierender ist, daß die Rundfunkanstalten den Umfang ihrer Tätigkeit und damit die "Notwendigkeit" ihrer Finanzausstattung selbst festlegen können.

 

Das ist der Punkt.

 

Ich hab lange so argumentiert wie Lissie und Clown, schwenke seit einiger Zeit aber wieder etwas um.

 

Was hat zu dieser Wende geführt? Im übrigen scheidet Hoffmann-Riem bald aus dem BVerfG aus ...

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Du verstehst es nicht, nicht das Schätzen von Bildung, Information und Kultur sind spießig, sondern das faschistoide Beharren darauf, dass jeder Fernsehbesitzer seine Ration Kultur abholen soll, oder zumindest dafür bezahlen.

Nu mach aber mal 'n Punkt! Die genaue Argumentation des BVerfG lautet, dass auch derjenige von den öffentlich-rechtlichen Programmen profitiert, der sie nicht sieht, sondern nur die privaten, denn deren Niveau ist zwangsläufig höher, wenn es daneben die öffentlich-rechtliche Messlatte noch gibt.

 

 

 

Wird allen Ernstes so argumentiert?! Allerhand. Darauf muss man erst mal kommen. B)

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Ach hier kommt übrigens wieder so ein Format, das die Messlatte gegenüber den Privaten hochhält und dafür sorgt, dass die deutsche Fernsehlandschaft nicht einer apokalyptischen Verrohung preisgegeben wird:

 

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/758/152372/

 

 

 

Mit dieser Argumentation führst Du Dich doch selber ad absurdum!

 

Die Sendung mit Herrn Darnell ist ja gerade ein sicheres Zeichen dafür, was passieren wird, wenn sich die Öffentlich-Rechtlichen weiterhin dem Boulevard andienen: ein weiteres Absinken ihres Niveaus.

 

Insofern ist die Entwicklung so weit fortgeschritten, dass es zu handeln gilt: nicht Quotenhurerei sollte bei ARD und ZDF der Maßstab für gutes Fernsehen sein, sondern schlichtweg anspruchsvolle Formate mit Tiefgang. Daher kann man bestimmte Sachen wie "Wetten Dass" oder den "Musikantenstadl" gerne einstampfen - das kostet die Sender dann auch weniger...

bearbeitet von RationisCausa
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Du verstehst es nicht, nicht das Schätzen von Bildung, Information und Kultur sind spießig, sondern das faschistoide Beharren darauf, dass jeder Fernsehbesitzer seine Ration Kultur abholen soll, oder zumindest dafür bezahlen.

Nu mach aber mal 'n Punkt! Die genaue Argumentation des BVerfG lautet, dass auch derjenige von den öffentlich-rechtlichen Programmen profitiert, der sie nicht sieht, sondern nur die privaten, denn deren Niveau ist zwangsläufig höher, wenn es daneben die öffentlich-rechtliche Messlatte noch gibt.

 

 

 

Wird allen Ernstes so argumentiert?! Allerhand. Darauf muss man erst mal kommen. B)

 

 

Das ist aber auch völlig absurd.

Trotz "hoher Messlatte" haben sich Shopping- und Dauerquizsender dauerhaft etablieren können. Tiefer geht es ja kaum noch.

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Du verstehst es nicht, nicht das Schätzen von Bildung, Information und Kultur sind spießig, sondern das faschistoide Beharren darauf, dass jeder Fernsehbesitzer seine Ration Kultur abholen soll, oder zumindest dafür bezahlen.

Nu mach aber mal 'n Punkt! Die genaue Argumentation des BVerfG lautet, dass auch derjenige von den öffentlich-rechtlichen Programmen profitiert, der sie nicht sieht, sondern nur die privaten, denn deren Niveau ist zwangsläufig höher, wenn es daneben die öffentlich-rechtliche Messlatte noch gibt.

 

 

 

Wird allen Ernstes so argumentiert?! Allerhand. Darauf muss man erst mal kommen. B)

 

 

Das ist aber auch völlig absurd.

Trotz "hoher Messlatte" haben sich Shopping- und Dauerquizsender dauerhaft etablieren können. Tiefer geht es ja kaum noch.

 

Das ist der eine Grund, aus dem das Argument nicht hinhaut: Das Niveau der meisten Privatsender ist so grottenschlecht, dass von einer Korrektivwirkung der Öffentlich-Rechtlichen nicht viel zu spüren ist. Mir ist auch nicht klar, wie der Mechanismus einer solchen Beeinflussung aussehen sollte: Warum sollten Schundsender wie RTL2, die für ihren Müll eine breite Zielgruppe haben, sich davon beeindrucken lassen, wenn andere Sender ein relativ niveauvolles Programm ausstrahlen?

 

Der andere Grund ist: Die Öffentlich-Rechtlichen produzieren und senden selbst dermaßen viel Müll, dass von einer Vorbildfunktion kaum die Rede sein kann. Würden ARD, ZDF etc. ausschließlich Bildungsfernsehen und anspruchsvolle Unterhaltung ausstrahlen, wäre mein Groll gegen die GEZ-Gebühr weniger ausgeprägt. Aber für Sender, die "die Krone der Volksmusik", Johannes B. Kerner, "Star-Quiz mit Jörg Pilawer" und dergleichen ausstrahlen, zahle ich nichts.

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