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Priestersein heute


kam

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Zum "Berufsbild" hat sich der Würzburger GV geäußert, der Anlaß war das 35. Weihejubiläum von WB Weinhold, Dresden, seine Gedanken verdienen es nicht, einfach als Festrede abgeheftet zu werden: http://www.bistum-dresden-meissen.de/img/2...riestersein.pdf

Grüße, KAM

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Sehr interessante Gedanken!

 

Vor allem dies ist mir hängen geblieben:

 

... mein dortiger Amtskollege in seiner Einführung zum Thema sagte: „Alle

reden vom Notstand - in Wirklichkeit ist das ein Gnadenstand, nur haben das viele

Mitbrüder nicht begriffen“. Mit solchen Bemerkungen, die „tödlich richtig“ sein

können, erzeugt man nur Aggressionen und riskiert einen Zustand emotionaler Entfremdung, weil viele Priester dann das Gefühl haben: Die Bistumsleitungen wissen

ja gar nicht, wie es uns geht.

Das spricht mir sehr aus der Seele.

 

Ähnlich folgender immer wieder auftauchender Gedanke: "Gott wird sich etwas dabei denken, wenn er nicht mehr so viele Priester beruft! Er möchte der Kirche damit ein Zeichen geben, damit sie neue Strukturen entwickelt!" :k035:

 

So wie man in Aussagen über die Köpfe der Laien hinweg fahren kann, ist dies offensichtlich auch über die Köpfe der Priester möglich.

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Unsere Bistumsleitung weiß genau, worum es geht. Nur wissen sie nicht, wohin es gehen soll und was man da machen soll. Mach mal eine Faust, wenn Du keine Hand hast.

 

Der Priesternotstand ist das Eine. Bedrängend, gewiss.

Ich fühle mich aber von dem Inhaltsnotstand viel mehr bedrängt.

Es gibt zu viele ungelöste, unentdeckte und falsch beantwortete Fragen. Dabei geht das Ziel verloren bzw. es vervielfacht sich, so dass man tausend Ziele hat, die aber alle nicht viel einbringen.

Mehr Priester, die allesamt genau so wenig wissen, wohin man unterwegs sein will, würden wohl keine große Verbesserung bringen.

 

Tendenzweise fühle ich mich mit dem Priesternotstand besser, als noch vor einigen Jahren. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dieser Beobachtung (der allgemeinen Verworrenheit und Inhaltsleere) nicht alleine stehe. Vielen fällt das inzwischen auch auf.

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Zum "Berufsbild" hat sich der Würzburger GV geäußert, der Anlaß war das 35. Weihejubiläum von WB Weinhold, Dresden, seine Gedanken verdienen es nicht, einfach als Festrede abgeheftet zu werden: http://www.bistum-dresden-meissen.de/img/2...riestersein.pdf

Grüße, KAM

Zuerst mal herzlichen Dank für den Hinweis.Was das Priestersein heute angeht stellt sich mir die Frage: Brauchen römisch- katholische Christen den Priester? Sehnen sich die Gläubigen nach der womöglich täglichen Feier der hl. Messe? Wir ddie heilige Beichte (dessen Verwalter der Priester ist) hoch geschätzt? Wenn es in manchen Ländern bei uns einen Priester- Mangel gibt - gibt es nicht auch einen Glaubens- mangel und einen Mangel an gläubigen Christen, die den Priester wirklich brauchen?

Edited by Mariamante
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Es gibt zu viele ungelöste, unentdeckte und falsch beantwortete Fragen.

 

Christus liebt Dich, mich und alle. Dies zu erfahren und zu beantworten ereignet sich in millionenfacher Variation. Das ist Frage und Antwort zugleich. Von nachrangigen Fragen sollte das Herz nicht schwer werden. Grüße, KAM

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Zum "Berufsbild" hat sich der Würzburger GV geäußert, der Anlaß war das 35. Weihejubiläum von WB Weinhold, Dresden, seine Gedanken verdienen es nicht, einfach als Festrede abgeheftet zu werden: http://www.bistum-dresden-meissen.de/img/2...riestersein.pdf

Grüße, KAM

Zuerst mal herzlichen Dank für den Hinweis.Was das Priestersein heute angeht stellt sich mir die Frage: Brauchen römisch- katholische Christen den Priester? Sehnen sich die Gläubigen nach der womöglich täglichen Feier der hl. Messe? Wir ddie heilige Beichte (dessen Verwalter der Priester ist) hoch geschätzt? Wenn es in manchen Ländern bei uns einen Priester- Mangel gibt - gibt es nicht auch einen Glaubens- mangel und einen Mangel an gläubigen Christen, die den Priester wirklich brauchen?

Vor der Sehnsucht nach den Sakramenten muss der Priester als Authentische und gläubige Person erlebt werden. Viele Leute erleben den Priester aber eher als gehetzten Manager (oftmals damit unzufrieden und lebensuntüchtig). Es reicht nicht alleine immer größere Einheiten zu bilden, sondern wir müssen auch genau überlegen wie wir mit diesen größeren Einheiten umgehen.

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Vor der Sehnsucht nach den Sakramenten muss der Priester als Authentische und gläubige Person erlebt werden.
Das kann man nicht verallgemeinern. Ich habe Priester (am Land) erlebt, die z.B. Zeit hatten bei allen möglichen Veranstaltungen dabei zu sein. Und ich habe Priester erlebt, die Prioritäten in der Seelsorge setzten - ohne sich hetzen zu lassen oder gehetzt zu wirken- selbst wenn sie mehrere Pfarren zu betreuen haben.
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Der Priesternotstand ist das Eine. Bedrängend, gewiss.

Ich fühle mich aber von dem Inhaltsnotstand viel mehr bedrängt.

Es gibt zu viele ungelöste, unentdeckte und falsch beantwortete Fragen. Dabei geht das Ziel verloren bzw. es vervielfacht sich, so dass man tausend Ziele hat, die aber alle nicht viel einbringen.

Ich würde sagen, dass die Kirche an sich keinen Inhaltsnotstand hat. Wer die Bibel und den Katechismus liest, hat viele Inhalte, die es zu verwirklichen gilt. Wenn, dann gibt es zum einen einen Prioritäten-Notstand, da man sich nicht einig über die Wichtigkeit, die Vor-und Nachrangigkeit mancher Inhalte ist. Zum anderen einen Polarisierungs-Notstand, da manche die offiziellen Ziele der Kirche nicht anerkennen oder gar bekämpfen und so zur Lähmung der Kirche beitragen, so dass die Kirche zum "blockierten Riesen" (Manfred Lütz) zu werden droht.

 

Mehr Priester, die allesamt genau so wenig wissen, wohin man unterwegs sein will, würden wohl keine große Verbesserung bringen.
Stimmt, nur mehr Verwirrung!

 

Tendenzweise fühle ich mich mit dem Priesternotstand besser, als noch vor einigen Jahren. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dieser Beobachtung (der allgemeinen Verworrenheit und Inhaltsleere) nicht alleine stehe. Vielen fällt das inzwischen auch auf.
Nun, ich sehe mehr und mehr das dahinter liegende Problem des "Gläubigen-Notstands": Prozentual ist ja in Mitteleuropa der Rückgang der Kirchenbesucher (Wenn ich mir das als Maßstab zu nehmen erlauben darf) stärker als der der Priester. Der Priestermangel ist lediglich eine zwangsläufige Folge des Gläubigenmangels und wird durch den Zölibat nur peripher tangiert. Edited by Udalricus
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Vor der Sehnsucht nach den Sakramenten muss der Priester als Authentische und gläubige Person erlebt werden.

Das kann man nicht verallgemeinern. Ich habe Priester (am Land) erlebt, die z.B. Zeit hatten bei allen möglichen Veranstaltungen dabei zu sein. Und ich habe Priester erlebt, die Prioritäten in der Seelsorge setzten - ohne sich hetzen zu lassen oder gehetzt zu wirken- selbst wenn sie mehrere Pfarren zu betreuen haben.

Verallgemeinert hab ich auch nicht - nur es ist oft so der Fall

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Ich würde sagen, dass die Kirche an sich keinen Inhaltsnotstand hat. Wer die Bibel und den Katechismus liest, hat viele Inhalte, die es zu verwirklichen gilt. Wenn, dann gibt es zum einen einen Prioritäten-Notstand, ...

Es gibt auch einen Prioritätennotstand - aber den meinte ich nicht.

Das was ich meinte, waren zugkräftige Inhalte. "Inhalte, die es zu verwirklichen gilt" klingt schon so entsetzlich langweilig, so aufgesetzt. Als ob man da künstlich etwas finden müsste, dann die Zähne zusammenbeißen und es durchkämpfen. Da fehlt was. Da fehlt die Faszination. Da fehlt die Einsehbarkeit der Notwendigkeit, das Drängende.

 

Das meinte ich. Wenn Priester etwas sagen, dann ist das für manche Leute schon vorab "das normale Gesülze". Was Priester und die Kirche eben so sagen. Ach, wie toll. *gähn*.

 

Das Problem dabei liegt meiner Meinung nach eben nicht an diesen elenden, uneinsichtigen Objekten der Verkündigung. Dazu ist dieser Effekt zu durchgängig verbreitet. Und das Problem liegt meiner Meinung nach auch nicht einfach nur bei den Priestern, die allesamt zu doof, zu langweilig etc. sind. Vielleicht war auch das "es liegt am Inhalt" nicht präzise genug. Es liegt an dieser seltsamen Kombination von Inhalt und Verkündigung. Das, was wir zu sagen haben, reißt eben kaum jemanden vom Hocker.

 

"Gott hat die Welt geschaffen." - "Na und? Außerdem stimmt es womöglich nicht."

"Jesus liebt Dich" - "Bitte nicht schon wieder!" *würg*

"Du wirst ewig leben" - "Christensprech! Unbeweisbar. Will ich gar nicht."

 

Die Liste ist beliebig verlängerbar. Der Funke springt nicht über. Und die Priester rappeln sich einen ab, um irgendwo mal ein kleines Fünkchen doch noch an den Mann zu bringen. Die einen machen eine Mords-show. Die Show finden die Leute ganz lustig (so ein- oder zwei mal im Jahr). Aber der Inhalt springt trotzdem nicht über. Andere machen einen auf Archaisch. Bestenfalls erreichen sie damit archaische Zustände. Lieber nicht. *Ihneneinsmitderkeuleüberziehwieessicharchaischgehört*.

 

Aus diesem Dilemma (es liegt weder an den Leuten, noch an den Priestern) quillt das Verheizt-Werden-Gefühl sowohl bei Priestern als auch vermehrt bei Laien, die als Ersatzpriester benutzt werden (wenn die Schafe als Hirten angestellt werden).

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Auch wenn ich hier eigentlich gar keine Schreiberlaubnis habe, versuche ich es trotzdem (bei Nichtgefallen bitte eliminieren!):

 

Mir scheint, dass bei vielen Priestern nicht nur, wie Mecky zurecht schrieb, kein Funke mehr auf die Gläubigen überspringt, sondern diese auch zunehmend nicht mehr persönlich hinter dem stehen, was sie verkünden.

 

Was macht man, wenn man nach Jahrzehnten des Priesterlebens plötzlich merkt, hoppla...wenn ich ehrlich zu mir selber bin, glaube ich eigentlich nicht mehr an die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben?

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Was macht man, wenn man nach Jahrzehnten des Priesterlebens plötzlich merkt, hoppla...wenn ich ehrlich zu mir selber bin, glaube ich eigentlich nicht mehr an die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben?

 

Dann müßte man es ehrlicherweise lassen.

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... Vielleicht war auch das "es liegt am Inhalt" nicht präzise genug. Es liegt an dieser seltsamen Kombination von Inhalt und Verkündigung. Das, was wir zu sagen haben, reißt eben kaum jemanden vom Hocker.

 

"Gott hat die Welt geschaffen." - "Na und? Außerdem stimmt es womöglich nicht."

"Jesus liebt Dich" - "Bitte nicht schon wieder!" *würg*

"Du wirst ewig leben" - "Christensprech! Unbeweisbar. Will ich gar nicht."

 

Die Liste ist beliebig verlängerbar. Der Funke springt nicht über. Und die Priester rappeln sich einen ab, um irgendwo mal ein kleines Fünkchen doch noch an den Mann zu bringen. Die einen machen eine Mords-show. Die Show finden die Leute ganz lustig (so ein- oder zwei mal im Jahr). Aber der Inhalt springt trotzdem nicht über. Andere machen einen auf Archaisch. Bestenfalls erreichen sie damit archaische Zustände. Lieber nicht. *Ihneneinsmitderkeuleüberziehwieessicharchaischgehört*.

 

Aus diesem Dilemma (es liegt weder an den Leuten, noch an den Priestern) quillt das Verheizt-Werden-Gefühl sowohl bei Priestern als auch vermehrt bei Laien, die als Ersatzpriester benutzt werden (wenn die Schafe als Hirten angestellt werden).

Das, was du beschreibst, hat bereits im Jahre 1968 ein gewisser Professor Josef Ratzinger so wahrgenommen. In der Einleitung seines Buches "Einführung in das Christentum" beschreibt er den Theologen von heute als einen Clown, der voll maskiert vom Zirkus in die Stadt läuft, um die Leute zusammen zu trommeln, damit sie den brennenden Zirkus löschen helfen. Anstatt ihm zu folgen, amüsieren sie sich allerdings über seine "Vorstellung" und halten sein Auftreten für einen Gag um die Leute in den Zirkus zu locken. So sehr er sie auch beschwört, ihm zu glauben und ihm mit Eimern hinterher zu rennen, sie lachen nur und amüsieren sich köstlich. So brennt der Zirkus schließlich nieder.

Was wirklich die Lösung für die Glaubwürdigkeit des Clowns wäre, bleibt offen. Das wissen weder er noch Mecky noch ich, auch nach 40 Jahren nicht. So bleibt den Priestern nur, die Clowns-Rolle weiter zu spielen.

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... Vielleicht war auch das "es liegt am Inhalt" nicht präzise genug. Es liegt an dieser seltsamen Kombination von Inhalt und Verkündigung. Das, was wir zu sagen haben, reißt eben kaum jemanden vom Hocker.

 

"Gott hat die Welt geschaffen." - "Na und? Außerdem stimmt es womöglich nicht."

"Jesus liebt Dich" - "Bitte nicht schon wieder!" *würg*

"Du wirst ewig leben" - "Christensprech! Unbeweisbar. Will ich gar nicht."

 

Die Liste ist beliebig verlängerbar. Der Funke springt nicht über. Und die Priester rappeln sich einen ab, um irgendwo mal ein kleines Fünkchen doch noch an den Mann zu bringen. Die einen machen eine Mords-show. Die Show finden die Leute ganz lustig (so ein- oder zwei mal im Jahr). Aber der Inhalt springt trotzdem nicht über. Andere machen einen auf Archaisch. Bestenfalls erreichen sie damit archaische Zustände. Lieber nicht. *Ihneneinsmitderkeuleüberziehwieessicharchaischgehört*.

 

Aus diesem Dilemma (es liegt weder an den Leuten, noch an den Priestern) quillt das Verheizt-Werden-Gefühl sowohl bei Priestern als auch vermehrt bei Laien, die als Ersatzpriester benutzt werden (wenn die Schafe als Hirten angestellt werden).

Das, was du beschreibst, hat bereits im Jahre 1968 ein gewisser Professor Josef Ratzinger so wahrgenommen. In der Einleitung seines Buches "Einführung in das Christentum" beschreibt er den Theologen von heute als einen Clown, der voll maskiert vom Zirkus in die Stadt läuft, um die Leute zusammen zu trommeln, damit sie den brennenden Zirkus löschen helfen. Anstatt ihm zu folgen, amüsieren sie sich allerdings über seine "Vorstellung" und halten sein Auftreten für einen Gag um die Leute in den Zirkus zu locken. So sehr er sie auch beschwört, ihm zu glauben und ihm mit Eimern hinterher zu rennen, sie lachen nur und amüsieren sich köstlich. So brennt der Zirkus schließlich nieder.

Was wirklich die Lösung für die Glaubwürdigkeit des Clowns wäre, bleibt offen. Das wissen weder er noch Mecky noch ich, auch nach 40 Jahren nicht. So bleibt den Priestern nur, die Clowns-Rolle weiter zu spielen.

 

 

Dass die Geschichte nicht von Ratzinger stammt, sondern ca 120 Jahre früher von einem gewissen Soren Kierkegaard geschrieben wurde, sollte bekannt sein.

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Zum Problem selbst:

 

Ich glaube nicht, dass sich der Zugang der Menschen zu den Inhalten nennenswert verschlechtert hat.

 

Es haben nur früher viele Menschen dem Priester unabhänig von den Inhalten die er verbreitet hat und dem Stil in dem er dies tat, deshalb scheinbar aufmerksam zugehört, weil er eine Autoritätsperson war, der man wegen ihres Amtes eben zuzuhören hatte.........und die Redenden haben dann diese art von Zuhören mit Akzeptanz des Inhalts verwechselt.

 

Es ist eines der Verdienste der 68er diese Art der Autorität kraft Amt in weiten Bereichen in Frage gestellt zu haben, sodass der Priester sich um die Aufmersamkeit der Menschen bemühen muß.

Und dabei ist er einer grossen Konkurrenz anderer "Botschaften" ausgesetzt.

Edited by wolfgang E.
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Zum Problem selbst:

 

Ich glaube nicht, dass sich der Zugang der Menschen zu den Inhalten nennenswert verschlechtert hat.

 

Es haben nur früher viele Menschen dem Priester unabhänig von den Inhalten die er verbreitet hat und dem Stil in dem er dies tat, deshalb scheinbar aufmerksam zugehört, weil er eine Autoritätsperson war, der man wegen ihres Amtes eben zuzuhören hatte.........und die Redenden haben dann diese art von Zuhören mit Akzeptanz des Inhalts verwechselt.

 

Es ist eines der Verdienste der 68er diese Art der Autorität kraft Amt in weiten Bereichen in Frage gestellt zu haben, sodass der Priester sich um die Aufmersamkeit der Menschen bemühen muß.

Und dabei ist er einer grossen Konkurrenz anderer "Botschaften" ausgesetzt.

Wenn es dir, gelingt, einmal ruhig und sachlich zu formulieren, dann gibt sogar der Inhalt was her! Deiner Analyse ist durchaus zuzustimmen!
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Also was mir aufgefallen ist, ist dass wenn ich mit Leuten aus der Gemeinder rede, sie mich was fragen und ich es ihnen in normaler Sprache erkläre, oft der "Aha"-Effekt eintritt.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass viele Priester, dass erlebe ich leider immer öfter, die Predigt in der Kirche und das Gespräch mit den Menschen mit einem theologischen Seminar verwechseln. Es wird vergessen, dass die meisten Gläubigen eben nicht 10 Semester Theologie studiert haben und sich daher nicht jeder selbst aus einem theologischen Vortrag, mag er noch so perfekt sein, einen Ratschlag für sein Leben als Christ und in der Gemeinschaft mit den Mitmenschen ableiten kann.

Dieser Punkt wird aber leider in der Ausbildung im Priesterseminar zu wenig behandelt.

Es nützt einfach nichts, wenn ich als Priester ein genialer Theologe bin, mein Wissen aber nicht vermitteln kann.

Und deswegen finde ich es wichtig auch den Pfarrer mal zu kritisieren und ihm zu sagen, klingt ja alles schön und wunderbar, verstehen tut es aber keiner.

Und hier muss man ansetzen, gleich von Anfang an in den Priesterseminaren und zwar nicht mit kurzen Predigtseminaren, sondern begleitend bis zur Weihe und darüber hinaus.

 

Lg

Christoph

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Also was mir aufgefallen ist, ist dass wenn ich mit Leuten aus der Gemeinder rede, sie mich was fragen und ich es ihnen in normaler Sprache erkläre, oft der "Aha"-Effekt eintritt.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass viele Priester, dass erlebe ich leider immer öfter, die Predigt in der Kirche und das Gespräch mit den Menschen mit einem theologischen Seminar verwechseln. Es wird vergessen, dass die meisten Gläubigen eben nicht 10 Semester Theologie studiert haben und sich daher nicht jeder selbst aus einem theologischen Vortrag, mag er noch so perfekt sein, einen Ratschlag für sein Leben als Christ und in der Gemeinschaft mit den Mitmenschen ableiten kann.

Dieser Punkt wird aber leider in der Ausbildung im Priesterseminar zu wenig behandelt.

Es nützt einfach nichts, wenn ich als Priester ein genialer Theologe bin, mein Wissen aber nicht vermitteln kann.

Und deswegen finde ich es wichtig auch den Pfarrer mal zu kritisieren und ihm zu sagen, klingt ja alles schön und wunderbar, verstehen tut es aber keiner.

Und hier muss man ansetzen, gleich von Anfang an in den Priesterseminaren und zwar nicht mit kurzen Predigtseminaren, sondern begleitend bis zur Weihe und darüber hinaus.

 

Lg

Christoph

Noch einfacher wärs, Leute predigen zu lassen, die das können und gern tun ... und das Predigendürfen nicht an irgendeinen Weihezauber zu knüpfen...

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Also was mir aufgefallen ist, ist dass wenn ich mit Leuten aus der Gemeinder rede, sie mich was fragen und ich es ihnen in normaler Sprache erkläre, oft der "Aha"-Effekt eintritt.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass viele Priester, dass erlebe ich leider immer öfter, die Predigt in der Kirche und das Gespräch mit den Menschen mit einem theologischen Seminar verwechseln.

Ich glaube, dass da System dahintersteckt.

 

Wir tragen 2000 Jahre theologische Gedanken mit uns. Ach, Bibel mitrechnen, dann sind es fast doppelt so viele. Viele dieser Gedanken sind in einer fremden Denkwelt entstanden und in einer fremden Sprache. Wer sie original kennen lernen will, muss in diese Gedankenwelten abtauchen.

So sind unsere theologischen Gedanken. So sind auch unsere liturigschen Worte. Und aus Erfahrung sage ich: Es ist obersauschwer, das umzubrechen. Es genügt ja nicht, die Worte zu übersetzen, sondern es bedarf ja eines Über-setzens in die heutige Denkwelt.

 

Davon sind wir meilenweit entfernt. Sowohl in der Ausbildung, wie auch (folgerichtig) in der späteren Anwendung.

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Also was mir aufgefallen ist, ist dass wenn ich mit Leuten aus der Gemeinder rede, sie mich was fragen und ich es ihnen in normaler Sprache erkläre, oft der "Aha"-Effekt eintritt.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass viele Priester, dass erlebe ich leider immer öfter, die Predigt in der Kirche und das Gespräch mit den Menschen mit einem theologischen Seminar verwechseln.

Ich glaube, dass da System dahintersteckt.

 

Wir tragen 2000 Jahre theologische Gedanken mit uns. Ach, Bibel mitrechnen, dann sind es fast doppelt so viele. Viele dieser Gedanken sind in einer fremden Denkwelt entstanden und in einer fremden Sprache. Wer sie original kennen lernen will, muss in diese Gedankenwelten abtauchen.

So sind unsere theologischen Gedanken. So sind auch unsere liturigschen Worte. Und aus Erfahrung sage ich: Es ist obersauschwer, das umzubrechen. Es genügt ja nicht, die Worte zu übersetzen, sondern es bedarf ja eines Über-setzens in die heutige Denkwelt.

 

Davon sind wir meilenweit entfernt. Sowohl in der Ausbildung, wie auch (folgerichtig) in der späteren Anwendung.

 

Ja schon klar.

Deswegen fordere ich, damit in der Ausbildung zu beginnen,möglichst gestern.

Wir können nicht immer sagen, durch die lange Trdition fällt uns das schwer und das andere fällt uns besonders schwer.Irgendwo muss man ja mal beginnen. Und wenn es schon an der Kommunikation zwischen Priester und Gkäubigen mangelt, wie soll da dann vertrauen entstehen.

Da kommt man dann auf diesen Punkt :"Der versteht mich eh nicht also red ich erst gar nicht mit ihm".

Ich versuche immer wenn ich mit Freunden rede oder hier im Forum schreibe bewusst nicht in theologischem Fachchinesisch zu sprechen sondern normal vertsändlich.

Ich möchte nämlich nicht in einigen Jahren nach einer Predigt in die Gesichter meiner Gemeinde schauen und erkennen, dass mich kein Schwein verstanden hat.

 

LG

Christoph

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Also was mir aufgefallen ist, ist dass wenn ich mit Leuten aus der Gemeinder rede, sie mich was fragen und ich es ihnen in normaler Sprache erkläre, oft der "Aha"-Effekt eintritt.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass viele Priester, dass erlebe ich leider immer öfter, die Predigt in der Kirche und das Gespräch mit den Menschen mit einem theologischen Seminar verwechseln. Es wird vergessen, dass die meisten Gläubigen eben nicht 10 Semester Theologie studiert haben und sich daher nicht jeder selbst aus einem theologischen Vortrag, mag er noch so perfekt sein, einen Ratschlag für sein Leben als Christ und in der Gemeinschaft mit den Mitmenschen ableiten kann.

Dieser Punkt wird aber leider in der Ausbildung im Priesterseminar zu wenig behandelt.

Es nützt einfach nichts, wenn ich als Priester ein genialer Theologe bin, mein Wissen aber nicht vermitteln kann.

Und deswegen finde ich es wichtig auch den Pfarrer mal zu kritisieren und ihm zu sagen, klingt ja alles schön und wunderbar, verstehen tut es aber keiner.

Und hier muss man ansetzen, gleich von Anfang an in den Priesterseminaren und zwar nicht mit kurzen Predigtseminaren, sondern begleitend bis zur Weihe und darüber hinaus.

 

Lg

Christoph

Noch einfacher wärs, Leute predigen zu lassen, die das können und gern tun ... und das Predigendürfen nicht an irgendeinen Weihezauber zu knüpfen...

 

Nein, dass wäre falsch, nicht weil Lauen predigen, sondern weil der Priester so von der Gemeinde weiter separiert wird, aber der Priester soll Teil der Gemeinde sein und soll ihr als solcher auch etwas zu sagen haben und nicht nur Zelebrationsmaschine sein, nach dem Motto der macht die Messe, sagen lassen wir uns aber von dem nichts, wir hören lieber auf unseres Gleichen. So reißt man den Priester als Seelsorger aus der Gemeinde raus.

 

LG

Christoph

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Also was mir aufgefallen ist, ist dass wenn ich mit Leuten aus der Gemeinder rede, sie mich was fragen und ich es ihnen in normaler Sprache erkläre, oft der "Aha"-Effekt eintritt.

Ich sehe ein großes Problem darin, dass viele Priester, dass erlebe ich leider immer öfter, die Predigt in der Kirche und das Gespräch mit den Menschen mit einem theologischen Seminar verwechseln.

Ich glaube, dass da System dahintersteckt.

 

Wir tragen 2000 Jahre theologische Gedanken mit uns. Ach, Bibel mitrechnen, dann sind es fast doppelt so viele. Viele dieser Gedanken sind in einer fremden Denkwelt entstanden und in einer fremden Sprache. Wer sie original kennen lernen will, muss in diese Gedankenwelten abtauchen.

So sind unsere theologischen Gedanken. So sind auch unsere liturigschen Worte. Und aus Erfahrung sage ich: Es ist obersauschwer, das umzubrechen. Es genügt ja nicht, die Worte zu übersetzen, sondern es bedarf ja eines Über-setzens in die heutige Denkwelt.

 

Davon sind wir meilenweit entfernt. Sowohl in der Ausbildung, wie auch (folgerichtig) in der späteren Anwendung.

Bessere Verkündigung, und schon füllen sich die Kirchen? Halte ich für ein zweitrangiges Problem. ME wird vor allem nicht sichtbar, was Christ sein bedeutet - ausser sonntags in die Kirche zu rennen.

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Nein, dass wäre falsch, nicht weil Lauen predigen, sondern weil der Priester so von der Gemeinde weiter separiert wird, aber der Priester soll Teil der Gemeinde sein und soll ihr als solcher auch etwas zu sagen haben und nicht nur Zelebrationsmaschine sein, nach dem Motto der macht die Messe, sagen lassen wir uns aber von dem nichts, wir hören lieber auf unseres Gleichen. So reißt man den Priester als Seelsorger aus der Gemeinde raus.

 

LG

Christoph

Ich sage nicht, dass Priester grundsätzlich nicht predigen sollen - nur die, die es nicht können und / oder nicht gern tun. Wenn ich mir in einer Predigt dummes Geschwätz anhören muss, nehme ich diesen Priester als Seelsorger mit Sicherheit weniger ernst, als wenn er zu seinen begrenzten Predigtkompetenzen stehen und fähige Leute aus seiner Gemeinde ins Predigen einbeziehen würde.

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Deswegen fordere ich, damit in der Ausbildung zu beginnen,möglichst gestern.

Wir können nicht immer sagen, durch die lange Trdition fällt uns das schwer und das andere fällt uns besonders schwer.Irgendwo muss man ja mal beginnen. Und wenn es schon an der Kommunikation zwischen Priester und Gkäubigen mangelt, wie soll da dann vertrauen entstehen.

Da kommt man dann auf diesen Punkt :"Der versteht mich eh nicht also red ich erst gar nicht mit ihm".

Ich versuche immer wenn ich mit Freunden rede oder hier im Forum schreibe bewusst nicht in theologischem Fachchinesisch zu sprechen sondern normal vertsändlich.

Ich möchte nämlich nicht in einigen Jahren nach einer Predigt in die Gesichter meiner Gemeinde schauen und erkennen, dass mich kein Schwein verstanden hat.

 

Deine guten Vorsätze sind wirklich gut. Aber das ist ein hartes Stück Arbeit. Für viele Dinge gibt es nämlich noch gar keine neuen Worte. Sag mal "Transsubstanziation" oder "Trinität" auf volksdeutsch. Am besten mit Worten, das sich sowohl für die Diskussion am Stammtisch, für einen spirituell Suchenden und für einen Nachfragenden eignet.

 

Bei vielen Gedankengängen (die beiden eben genannten sind bereits ein Beispiel dafür) halte ich eine direkte Übersetzung oder auch nur Übertragung für fast unmöglich. Es sind wirklich nicht nur unterschiedliche Begriffe, sondern die ganze Gedankenstruktur ist nicht mehr denkbar, ohne einen Rückgriff in längst vergangene Zeiten. Und das schaffen nicht mal bei den Theologen allzu viele.

 

Da sind viele Neuansätze im Denken notwendig - oder zumindest praktischer, als eine Übertragung.

 

Die grundlegenden Dinge des Christentums wurden in den ersten christlichen Jahrhunderten durchgedacht. Und man dachte, dass die Themen damit ein für allemal geklärt wären. Stimmt in gewisser Weise auch. Aber Worte und sogar Denkstrukturen haben ein Verfallsdatum. Und wenn das abgelaufen ist, hilft meist nur ein kreatives Neudurchdenken.

 

Als Einzelner bist Du damit überfordert.

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Deswegen fordere ich, damit in der Ausbildung zu beginnen,möglichst gestern.

Wir können nicht immer sagen, durch die lange Trdition fällt uns das schwer und das andere fällt uns besonders schwer.Irgendwo muss man ja mal beginnen. Und wenn es schon an der Kommunikation zwischen Priester und Gkäubigen mangelt, wie soll da dann vertrauen entstehen.

Da kommt man dann auf diesen Punkt :"Der versteht mich eh nicht also red ich erst gar nicht mit ihm".

Ich versuche immer wenn ich mit Freunden rede oder hier im Forum schreibe bewusst nicht in theologischem Fachchinesisch zu sprechen sondern normal vertsändlich.

Ich möchte nämlich nicht in einigen Jahren nach einer Predigt in die Gesichter meiner Gemeinde schauen und erkennen, dass mich kein Schwein verstanden hat.

 

Deine guten Vorsätze sind wirklich gut. Aber das ist ein hartes Stück Arbeit. Für viele Dinge gibt es nämlich noch gar keine neuen Worte. Sag mal "Transsubstanziation" oder "Trinität" auf volksdeutsch. Am besten mit Worten, das sich sowohl für die Diskussion am Stammtisch, für einen spirituell Suchenden und für einen Nachfragenden eignet.

 

Bei vielen Gedankengängen (die beiden eben genannten sind bereits ein Beispiel dafür) halte ich eine direkte Übersetzung oder auch nur Übertragung für fast unmöglich. Es sind wirklich nicht nur unterschiedliche Begriffe, sondern die ganze Gedankenstruktur ist nicht mehr denkbar, ohne einen Rückgriff in längst vergangene Zeiten. Und das schaffen nicht mal bei den Theologen allzu viele.

 

Da sind viele Neuansätze im Denken notwendig - oder zumindest praktischer, als eine Übertragung.

 

Die grundlegenden Dinge des Christentums wurden in den ersten christlichen Jahrhunderten durchgedacht. Und man dachte, dass die Themen damit ein für allemal geklärt wären. Stimmt in gewisser Weise auch. Aber Worte und sogar Denkstrukturen haben ein Verfallsdatum. Und wenn das abgelaufen ist, hilft meist nur ein kreatives Neudurchdenken.

 

Als Einzelner bist Du damit überfordert.

 

Ich weiß ja nicht, für welches Publikum du predigst. Aber ich zB würde die Feinheiten der Trinitäts- oder der Transsubstantionslehre in einer Predigt nicht erklärt haben wollen. Wenn mich das interessiert, kauf ich mir ein passendes Buch. Schlicht das Evangelium erklären und die Beispiele, die in der heutigen Zeit nicht mehr verstanden werden, ins Moderne übertragen. In einfachen Worten. Keine pseudogebildeten Literaturzitate uä. Faxen. Das Evangelium braucht das nicht. Ich glaub, ihr Theologen macht euch das manchmal zu schwer. Und die Last bedrückt dann. - Ihr Pfarrer sät und ackert und müßt damit leben, daß ihr es möglicherweise gar nicht mitbekommt, wenn die Saat aufgeht. Das Beispiel der Förster paßt vielleicht, die wissen, daß sie die Ernte der von ihnen gehegten Pflänzchen nicht erleben werden. Eine Jahresbilanz oder gar eine Quartalsbilanz, wie sie in unsrer hektischen Zeit oft verlangt wird, kanns in geistlichen Dingen nicht geben. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, daß oft anfängliche Irrwege doch zielführend waren, daß die Kirche trotz entsetzlicher Phasen immer wieder auf einen guten Weg gelangt ist und auch Menschen ihren Weg schließlich gefunden haben. Wir überschauen da immer nur ein winziges Stück des Ganzen. Tun wir fröhlich unsere Pflicht und überlassen alles andere dem Herrn. Grüße, KAM

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