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Der Zeitpunkt der Zeugung und seine metaphysischen Auswirkungen


Petrus

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Das vierte oder fünfte Kind eines Ehepaares wird normalerweise in eine sehr viel stabilere (weil krisenerprobte) Beziehung geboren als ein Hochzeitsnacht-Kind, das möglicherweise schon für die Flitterwochen zur Belastung wird.

 

 

 

Kennst du so viele vierte und fünfte Kinder, dass das statistik-relevant wäre?

Nein, Elisabeth, das tue ich nicht.

Ich war aber nicht von den Kindern ausgegangen, die besonders wohl- oder mißgeraten sind weil vor, während oder nach der Hochzeitsnacht gezeugt, ich war von der Beziehung der Eltern ausgegangen, die Udalricus als Qualitätsmerkmal in die Diskussion eingebracht hat.

Und da spreche ich aus eigener Erfahrung: Beziehungen, die die Belastung durch die Geburt eines Kindes schon mehrfach durchgestanden haben, sind stabiler (da krisenerprobt) als solche, die gerade mal den Hochzeitstag glücklich überstanden haben.

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Wovon ich aber fest überzeugt bin, ist der Umstand, dass es für ein frischgezeugtes Kind einen mentalen Unterschied macht, ob es in eine Beziehung gezeugt oder geboren wurde, deren Partner sich fest fürs ganze Leben versprochen haben, oder eine lose Beziehung, wo noch nicht klar ist, wie es weiter gehen soll.

 

Logisch weitergedacht müsstest Du Dich dann aber verabschieden von Deinem unbändigen Stolz darauf, eine Frucht der Hochzeitsnacht zu sein:

Das vierte oder fünfte Kind eines Ehepaares wird normalerweise in eine sehr viel stabilere (weil krisenerprobte) Beziehung geboren als ein Hochzeitsnacht-Kind, das möglicherweise schon für die Flitterwochen zur Belastung wird.

Da kannst du durchaus Recht haben! Ich habe ja auch nicht gesagt, dass der Erstgezeugte einen Startvorteil gegenüber seinen noch kommenden Geschwistern hat.
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Es ist schon seltsam, dass in einer Religion, deren Oberhaupt programmatisch erklärt dass Gott die Liebe ist, die Liebe zwischen den Partnern so gering und der Formalimus so hoch eingeschätzt wird.
Eben nicht! Meine Überzeugung geht eben dahin, dass eine Liebe, die so entfaltet ist, dass sie mit dem Geschlechtspartner nicht nur den Leib, sondern auch das Leben teilen möchte, fruchtbarer ist als eine unverbindliche Liebe, sofern diese diesen Namen verdient.
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Da kannst du durchaus Recht haben! Ich habe ja auch nicht gesagt, dass der Erstgezeugte einen Startvorteil gegenüber seinen noch kommenden Geschwistern hat.

 

Doch hast du:

 

 

Ich [...] sehe die eheliche Zeugung als gewissen Startvorteil fürs Leben, der aber durchaus durch andere Dinge wieder wettgemacht werden kann.

 

 

Gibt es also eine gewisse Rangordnung?

 

Der größte Startvorteil ergibt sich bei ehelicher Zeugung in der Hochzeitsnacht durch zuvor jungfräuliche Eltern.

 

Nicht ganz so groß ist der Startvorteil, wenn man zu einem späteren Zeitpunkt (also nicht beim ersten Beischlaf) ehelich gezeugt wurde. - Somit erhalten schon mal alle jüngeren Geschwister nicht in den vollen Startvorteil.

 

Vorehelich gezeugt zu werden ist noch schlechter.

 

Soweit richtig?

 

Und sehe ich das richtig, daß das Deine Privatmeinung ist, die Du nicht etwa für durch eine offizielle Lehrmeinung der katholischen Kirche gedeckt hältst?

Beides mal JA!

bearbeitet von Clown
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Kirchenhistoriker
Das vierte oder fünfte Kind eines Ehepaares wird normalerweise in eine sehr viel stabilere (weil krisenerprobte) Beziehung geboren als ein Hochzeitsnacht-Kind, das möglicherweise schon für die Flitterwochen zur Belastung wird.

 

 

 

Kennst du so viele vierte und fünfte Kinder, dass das statistik-relevant wäre?

Nein, Elisabeth, das tue ich nicht.

Ich war aber nicht von den Kindern ausgegangen, die besonders wohl- oder mißgeraten sind weil vor, während oder nach der Hochzeitsnacht gezeugt, ich war von der Beziehung der Eltern ausgegangen, die Udalricus als Qualitätsmerkmal in die Diskussion eingebracht hat.

Und da spreche ich aus eigener Erfahrung: Beziehungen, die die Belastung durch die Geburt eines Kindes schon mehrfach durchgestanden haben, sind stabiler (da krisenerprobt) als solche, die gerade mal den Hochzeitstag glücklich überstanden haben.

 

Genau richtig. Ich war das fünfte und bin eindeutig am besten geraten... :ph34r: :angry2:

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Im weiteren könnten wir dann noch auf die unrühmliche Rolle und den Beitrag zu sprechen kommen, die die katholische Kirche zur Diskriminierung und Stigmatisierung unehelicher Kinder gespielt hat, nachdem sich im 18./19. Jh. so allmählich die bürgerliche Ehe durchzusetzen begonnen hatte... wobei das mit dem eher im Bereich der Astrologie anzusiedelnden Zeugungszeitpunkt wenig und mit Magie auch nichts zu tun hat, dafür aber einiges zur Erklärung der "Schmerzlichkeit" beiträgt, die die uneheliche Zeugung einer Therese Neumann bereitet haben soll.

 

Es war nicht nur die katholische Kirche, die sich hier unrühmlich hervortat. Meiner Information nach waren sich damals alle "guten Christen" über Konfessionsgrenzen hinaus einig, wovon auch die minderfeierliche Taufe eines unehelichen Kindes Zeugnis gibt.

 

Genau so ist es Elima. Allerdings muß man auch sagen, daß Julius insofern recht hat, daß die Katholische Kirche insbesondere im 19. Jahrhundert jene vormals eher protestantische Bigotterie und Leibfeindlichkeit angenommen hatte und in der Folge auf diesem Felde mit vorneweg marschierte. Das hatte damit zu tun, daß sich die Katholiken im mehrheitlich protestantischen Deutschland stets intellektuell und gesellschaftlich unterlegen fühlten und beim gesellschaftlichen Habitus auf den konservativen Kulturprotestantismus schielten.

Uns warum war es in in Österreich, wo der Protestantismus eine marginale Rolle spielte

genauso.......ist die Schuldzuweisung an die Evangelischen nicht nur eine faule Ausrede?

bearbeitet von wolfgang E.
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Es ist schon seltsam, dass in einer Religion, deren Oberhaupt programmatisch erklärt dass Gott die Liebe ist, die Liebe zwischen den Partnern so gering und der Formalimus so hoch eingeschätzt wird.

Eben nicht! Meine Überzeugung geht eben dahin, dass eine Liebe, die so entfaltet ist, dass sie mit dem Geschlechtspartner nicht nur den Leib, sondern auch das Leben teilen möchte, fruchtbarer ist als eine unverbindliche Liebe, sofern diese diesen Namen verdient.

Und Unverheiratete oder standesamtlich Verheiratete können nicht den Wunsch haben, ein Leben lang zusammen zu bleiben?

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Kirchenhistoriker

Im weiteren könnten wir dann noch auf die unrühmliche Rolle und den Beitrag zu sprechen kommen, die die katholische Kirche zur Diskriminierung und Stigmatisierung unehelicher Kinder gespielt hat, nachdem sich im 18./19. Jh. so allmählich die bürgerliche Ehe durchzusetzen begonnen hatte... wobei das mit dem eher im Bereich der Astrologie anzusiedelnden Zeugungszeitpunkt wenig und mit Magie auch nichts zu tun hat, dafür aber einiges zur Erklärung der "Schmerzlichkeit" beiträgt, die die uneheliche Zeugung einer Therese Neumann bereitet haben soll.

 

Es war nicht nur die katholische Kirche, die sich hier unrühmlich hervortat. Meiner Information nach waren sich damals alle "guten Christen" über Konfessionsgrenzen hinaus einig, wovon auch die minderfeierliche Taufe eines unehelichen Kindes Zeugnis gibt.

 

Genau so ist es Elima. Allerdings muß man auch sagen, daß Julius insofern recht hat, daß die Katholische Kirche insbesondere im 19. Jahrhundert jene vormals eher protestantische Bigotterie und Leibfeindlichkeit angenommen hatte und in der Folge auf diesem Felde mit vorneweg marschierte. Das hatte damit zu tun, daß sich die Katholiken im mehrheitlich protestantischen Deutschland stets intellektuell und gesellschaftlich unterlegen fühlten und beim gesellschaftlichen Habitus auf den konservativen Kulturprotestantismus schielten.

Uns warum war es in in Österreich, wo der Protestantismus eine marginale Rolle spielte f

genau.......ist die Schuldzuweisung an die Evangelischen nicht nur eine faule Ausrede?

 

Was hat das mit Ausrede zu tun? Der katholische Minderwertigkeitskomplex in Deutschland gegenüber dem Protestantismus ist eine historische Tatsache. Ich habe aber nicht über Österreich geschrieben. Zudem habe ich schon des öfteren darauf hingewiesen, daß es nicht DEN Katholizismus gibt/gab. Er formte sich regional stets anders aus. Es gibt aber genug frühneuzeitliche Quellen, mit denen man die von mir genannten moralischen Unterschiede nachweisen kann. Es gibt auch genug diesbezügliche Anekdoten. Viele Protestanten werfen den Katholiken bis heute oder zumindest bis in die jüngere Vergangenheit eine defizitäre Moral vor. Als Rheinländer weiß ich wovon ich rede. Was glaubst du wie die Calvinisten hier am Rhein über Karneval oder auch Kirmesfeiern geurteilt haben? Das ging noch Anfang des 20. jahrhunderts bis zum Verbot der Teilnahme - aus moralischen Gründen.

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Uns warum war es in in Österreich, wo der Protestantismus eine marginale Rolle spielte

genauso.......ist die Schuldzuweisung an die Evangelischen nicht nur eine faule Ausrede?

 

Es handelt es sich bei der Feststellung protestantischer Bigotterie und Leibfeindlichkeit um eine Feststellung und keine "Schuldzuweisung"; dass deutsche Katholiken, insbesondere da, wo sie deutlich in der Minderheit waren, sich oftmals, und vor allem in Fragen der Sexualmoral, protestantischer als die Protestanten selbst gebärdeten, ist gleichfalls eine Tatsache, die noch jeder bestätigen kann, den es nach dem II. Weltkrieg von einem katholisch geprägten Milieu in ein protestantisches Umfeld verschlagen hat. Wenn man schon in der Minderheit war und nichts zu melden hatte, dann wollte man sich auf jeden Fall keine Unmoral nachsagen lassen ... Ich kenne eine ganze Reihe von Heimatvertriebenen aus Böhmen und Mähren, die aus einem fast ausschließlich katholischen Umfeld kamen, und die in den katholischen Diasporagemeinden, die sich sauertöpfischer als die protestantischen Gemeinden gebärdeten, gerade wegen deren rabenschwarzer "Moral" nie wirklich heimisch geworden sind.

 

Ob es in Österreich "genau so" war, lasse ich mal offen. Du als Österreicher könntest Dir die Konstellationen ja selber mal anschauen. Damit, dass Du anderen ziemlich leichtfertig "Ausreden" und "Schuldzuweisungen" unterstellst, machst Du es Dir wirklich zu einfach.

bearbeitet von Julius
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Kirchenhistoriker

Uns warum war es in in Österreich, wo der Protestantismus eine marginale Rolle spielte

genauso.......ist die Schuldzuweisung an die Evangelischen nicht nur eine faule Ausrede?

 

Es handelt es sich bei der Feststellung protestantischer Bigotterie und Leibfeindlichkeit um eine Feststellung und keine "Schuldzuweisung"; dass deutsche Katholiken, insbesondere da, wo sie deutlich in der Minderheit waren, sich oftmals, und vor allem in Fragen der Sexualmoral, protestantischer als die Protestanten selbst gebärdeten, ist gleichfalls eine Tatsache, die noch jeder bestätigen kann, den es nach dem II. Weltkrieg von einem katholisch geprägten Milieu in ein protestantisches Umfeld verschlagen hat. Wenn man schon in der Minderheit war und nichts zu melden hatte, dann wollte man sich auf jeden Fall keine Unmoral nachsagen lassen ... Ich kenne eine ganze Reihe von Heimatvertriebenen aus Böhmen und Mähren, die aus einem fast ausschließlich katholischen Umfeld kamen, und die in den katholischen Diasporagemeinden, die sich sauertöpfischer als die protestantischen Gemeinden gebärdeten, gerade wegen deren rabenschwarzer "Moral" nie wirklich heimisch geworden sind.

 

Und nicht nur dort. Auch in eher katholischen Regionen, die jedoch protestantischen Herrscherhäusern untertan waren und so über Verwaltung, Politik und Militär direkt mit der strukturellen Überlegenheit der Leitkonfession und -kultur in Berührung kamen konnte es zu deinen beschriebenen Umständen kommen. Beispiele gibt es im Ermland, Schlesien, aber auch in den preußischen Westprovinzen. Aber das ist ein weites Feld und zahlreiche Aspekte - nicht nur moralische spielen da rein, ebenso regionale Unterschiede, nicht nur zwischen Österreich und "Deutschland" sonder bereits zwischen Bayern und Baden, Schlesien und Westfalen, Rheinland und Ermland.

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Da kannst du durchaus Recht haben! Ich habe ja auch nicht gesagt, dass der Erstgezeugte einen Startvorteil gegenüber seinen noch kommenden Geschwistern hat.

 

Doch hast du:

 

 

Ich [...] sehe die eheliche Zeugung als gewissen Startvorteil fürs Leben, der aber durchaus durch andere Dinge wieder wettgemacht werden kann.

 

 

Gibt es also eine gewisse Rangordnung?

 

Der größte Startvorteil ergibt sich bei ehelicher Zeugung in der Hochzeitsnacht durch zuvor jungfräuliche Eltern.

 

Nicht ganz so groß ist der Startvorteil, wenn man zu einem späteren Zeitpunkt (also nicht beim ersten Beischlaf) ehelich gezeugt wurde. - Somit erhalten schon mal alle jüngeren Geschwister nicht in den vollen Startvorteil.

 

Vorehelich gezeugt zu werden ist noch schlechter.

 

Soweit richtig?

 

Und sehe ich das richtig, daß das Deine Privatmeinung ist, die Du nicht etwa für durch eine offizielle Lehrmeinung der katholischen Kirche gedeckt hältst?

Beides mal JA!

Meine zwei Ja beziehen sich auf das Fettgedruckte, ich gebe allerdings zu, ich hätte genauer lesen und differenzierter antworten sollen.
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...

Was hat das mit Ausrede zu tun? Der katholische Minderwertigkeitskomplex in Deutschland gegenüber dem Protestantismus ist eine historische Tatsache. Ich habe aber nicht über Österreich geschrieben. Zudem habe ich schon des öfteren darauf hingewiesen, daß es nicht DEN Katholizismus gibt/gab. Er formte sich regional stets anders aus. Es gibt aber genug frühneuzeitliche Quellen, mit denen man die von mir genannten moralischen Unterschiede nachweisen kann. Es gibt auch genug diesbezügliche Anekdoten. Viele Protestanten werfen den Katholiken bis heute oder zumindest bis in die jüngere Vergangenheit eine defizitäre Moral vor. Als Rheinländer weiß ich wovon ich rede. Was glaubst du wie die Calvinisten hier am Rhein über Karneval oder auch Kirmesfeiern geurteilt haben? Das ging noch Anfang des 20. jahrhunderts bis zum Verbot der Teilnahme - aus moralischen Gründen.

Da muss man wohl differenzieren: Der voreheliche Geschlechtsverkehr wurde bis vor kurzem bei allen christlichen Konfessionen zu allen Zeiten abgelehnt. Was Unverheiratete ansonsten vorher schon dürfen und wieviel Haut öffentlich gezeigt werden kann, das divergierte von Region zu Region und Konfession zu Konfession.
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Meine zwei Ja beziehen sich auf das Fettgedruckte, ich gebe allerdings zu, ich hätte genauer lesen und differenzierter antworten sollen.

 

Also:

Vorehelich gezeugt zu werden ist noch schlechter.

 

Ich hätte jetzt ganz gerne mal ne Antwort auf die Frage, woran ein Embryo merken soll, ob er "vorehelich", d.h. Tage oder Monate vor der kirchlichen Trauung seiner Eltern oder 10 Stunden danach gezeugt worden ist.

bearbeitet von Julius
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Der voreheliche Geschlechtsverkehr wurde bis vor kurzem bei allen christlichen Konfessionen zu allen Zeiten abgelehnt.

 

Och, "das Volk" erlaubte es sich aber, das zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Regionen nicht so eng zu sehen.

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Der voreheliche Geschlechtsverkehr wurde bis vor kurzem bei allen christlichen Konfessionen zu allen Zeiten abgelehnt.

 

Och, "das Volk" erlaubte es sich aber, das zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Regionen nicht so eng zu sehen.

Das sei unbestritten.
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Ich hätte jetzt ganz gerne mal ne Antwort auf die Frage, woran ein Embryo merken soll, ob er "vorehelich", d.h. Tage oder Monate vor der kirchlichen Trauung seiner Eltern oder 10 Stunden danach gezeugt worden ist.
"Merken" wird er bewusst in diesem Stadium noch nichts, mir geht es darum, dass die psychische Befindlichkeit der Mutter auch Einfluss auf die Entwicklung des Embryos hat. Und da ist es wohl ein Unterschied, ob die Mutter "in festen Händen" ist oder nicht weiß, wie es mit ihrer Partnerschaft weiter gehen soll. Wie gesagt: Ein Faktor unter vielen anderen, aber nicht zu vernachlässigen.
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Ich hätte jetzt ganz gerne mal ne Antwort auf die Frage, woran ein Embryo merken soll, ob er "vorehelich", d.h. Tage oder Monate vor der kirchlichen Trauung seiner Eltern oder 10 Stunden danach gezeugt worden ist.

"Merken" wird er bewusst in diesem Stadium noch nichts, mir geht es darum, dass die psychische Befindlichkeit der Mutter auch Einfluss auf die Entwicklung des Embryos hat. Und da ist es wohl ein Unterschied, ob die Mutter "in festen Händen" ist oder nicht weiß, wie es mit ihrer Partnerschaft weiter gehen soll. Wie gesagt: Ein Faktor unter vielen anderen, aber nicht zu vernachlässigen.

 

Du unterstellst also bei nicht verheirateten, schwangeren Frauen eine "psychische Befindlichkeit", die einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Embryos haben könnte. Ein bisschen ... sehr einfach ... findest Du nicht? Trifft schon mal nicht auf jene Paare zu, die in absehbarer Zeit geheiratet hätten, die Hochzeit aber vorgezogen haben, weil sich Nachwuchs angemeldet hatte. Nicht jede Frau, die vor der Hochzeit schwanger wird, befindet sich "nicht in festen Händen" und hängt als Schwangere in der Luft, so dass dies ihre psychische Befindlichkeit beeinträchtigen würde. - Umgekehrt ist die "psychische Befindlichkeit" verheirateter Frauen häufig auch nicht so, dass sie sich positiv auf die Entwicklung des Embryos auswirken müsste (man denke an ungewollte Schwangerschaften, die auch bei verheirateten Frauen nicht selten sind) ...

 

Es bleibt dann immer noch die Frage zu stellen, ob nicht die kirchliche Verurteilung vorehelichen Geschlechtsverkehrs einschließlich der Diskriminierung unehelich geborener Kinder und des gegen ihre Mütter ausgeübten moralischen Drucks geeignet war und ist, die psychische Befindlichkeit von vorehelich schwangeren Frauen nachteilig beeinträchtigen zu können ... :angry2:

 

So, und jetzt erklär mir mal den Unterschied zwischen einem vorehelich gezeugten und einem ehelich gezeugten Kind, deren psychische Befindlichkeit aus welchen Gründen auch immer während der Schwangerschaft nicht die ausgeglichenste war.

bearbeitet von Julius
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Ich hätte jetzt ganz gerne mal ne Antwort auf die Frage, woran ein Embryo merken soll, ob er "vorehelich", d.h. Tage oder Monate vor der kirchlichen Trauung seiner Eltern oder 10 Stunden danach gezeugt worden ist.

"Merken" wird er bewusst in diesem Stadium noch nichts, mir geht es darum, dass die psychische Befindlichkeit der Mutter auch Einfluss auf die Entwicklung des Embryos hat. Und da ist es wohl ein Unterschied, ob die Mutter "in festen Händen" ist oder nicht weiß, wie es mit ihrer Partnerschaft weiter gehen soll. Wie gesagt: Ein Faktor unter vielen anderen, aber nicht zu vernachlässigen.

 

Hm, was ist denn dann mit unserem Sohn? Bei der Hochzeit war ich im 7. Monat.. als er gezeugt wurde, hing aber schon das Hochzeitskleid im Schrank, der Termin stand, der Festsaal war gebucht.... Nachteil für ihn oder nicht?

 

Naja.. mein erzkatholischer Schwiegervater hatte ja auch keinen anderen Kommentar zur Hand, als er hörte, dass er Großvater wird, als "Aber Ihr seid doch noch nicht verheiratet"... :angry2:

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Es bleibt dann immer noch die Frage zu stellen, ob nicht die kirchliche Verurteilung vorehelichen Geschlechtsverkehrs einschließlich der Diskriminierung unehelich geborener Kinder und des gegen ihre Mütter ausgeübten moralischen Drucks geeignet war und ist, die psychische Befindlichkeit von vorehelich schwangeren Frauen nachteilig beeinträchtigen zu können ... :angry2:
Das ist ja genau das Dilemma, in dem katholische Eltern stehen: Vorher sollen die Kinder vor dem vorehelichen Geschlechtsverkehr gewarnt werden, wenn es aber doch passiert, ist es besser nicht zu schimpfen, weil es jetzt ja auch um das Wohl des Kindes geht.
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Kirchenhistoriker

...

Was hat das mit Ausrede zu tun? Der katholische Minderwertigkeitskomplex in Deutschland gegenüber dem Protestantismus ist eine historische Tatsache. Ich habe aber nicht über Österreich geschrieben. Zudem habe ich schon des öfteren darauf hingewiesen, daß es nicht DEN Katholizismus gibt/gab. Er formte sich regional stets anders aus. Es gibt aber genug frühneuzeitliche Quellen, mit denen man die von mir genannten moralischen Unterschiede nachweisen kann. Es gibt auch genug diesbezügliche Anekdoten. Viele Protestanten werfen den Katholiken bis heute oder zumindest bis in die jüngere Vergangenheit eine defizitäre Moral vor. Als Rheinländer weiß ich wovon ich rede. Was glaubst du wie die Calvinisten hier am Rhein über Karneval oder auch Kirmesfeiern geurteilt haben? Das ging noch Anfang des 20. jahrhunderts bis zum Verbot der Teilnahme - aus moralischen Gründen.

Da muss man wohl differenzieren: Der voreheliche Geschlechtsverkehr wurde bis vor kurzem bei allen christlichen Konfessionen zu allen Zeiten abgelehnt. Was Unverheiratete ansonsten vorher schon dürfen und wieviel Haut öffentlich gezeigt werden kann, das divergierte von Region zu Region und Konfession zu Konfession.

 

:angry2: Du differenzierst eben nicht, weil du einfach nur feststellst, daß "der voreheliche Geschlechtsverkehr bei allen christlichen" ...usw. Das war gar nicht das Thema, bzw. streift es nur. Die Frage ist, wie dieses Verbot 1. gewichtet wurde und 2. behandelt wurde - auch von den Konfessionen. Also, in einem Satz: Dein Einwurf stimmt. Aber nur als Satz auf dem Papier.

 

In der Tat waren die Traditionen und Bräuche im Verlauf der Jahrhunderte höchst unterschiedlich. Lies mal die wirklich guten Arbeiten von Richard van Dülmen zum Alltag in der Frühen Neuzeit. Da hat man regional erst geheiratet, wenn man wußte, daß die Frau Kinder kriegen konnte. Und die Kirche hat es wenig interessiert - jedoch nicht goutiert.

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Hm, was ist denn dann mit unserem Sohn? Bei der Hochzeit war ich im 7. Monat.. als er gezeugt wurde, hing aber schon das Hochzeitskleid im Schrank, der Termin stand, der Festsaal war gebucht.... Nachteil für ihn oder nicht?
Wird sich in Grenzen halten.

 

Naja.. mein erzkatholischer Schwiegervater hatte ja auch keinen anderen Kommentar zur Hand, als er hörte, dass er Großvater wird, als "Aber Ihr seid doch noch nicht verheiratet"... :angry2:
Recht hat er, aber sagen hätte er es nicht sollen!
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Naja.. mein erzkatholischer Schwiegervater hatte ja auch keinen anderen Kommentar zur Hand, als er hörte, dass er Großvater wird, als "Aber Ihr seid doch noch nicht verheiratet"... :angry2:

 

Ähm, ein ehemaliger, erzkatholischer Kollege schnappte nach Luft, als er, in derselben Situation, auf diese Bemerkung zu hören bekam: "Aber Vati, wir sind doch schon 10 Monate verheiratet." Tochter und Schwiegersohn, die schon 10 Jahre zusammenlebten, hätten dem alten Herrn immerhin 10 Monate heimlichen Knurrens ob dieser Unmoral ersparen können ...

:angry2:

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Das ist ja genau das Dilemma, in dem katholische Eltern stehen: Vorher sollen die Kinder vor dem vorehelichen Geschlechtsverkehr gewarnt werden, wenn es aber doch passiert, ist es besser nicht zu schimpfen, weil es jetzt ja auch um das Wohl des Kindes geht.

 

Lenke jetzt nicht auf das Dilemma katholischer Eltern ab. Ich spreche von der nicht immer rühmlichen Rolle, die die Kirchen spielten, und mit Dir selbstverständlich über die Rolle Deiner Kirche ...

bearbeitet von Julius
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Naja.. mein erzkatholischer Schwiegervater hatte ja auch keinen anderen Kommentar zur Hand, als er hörte, dass er Großvater wird, als "Aber Ihr seid doch noch nicht verheiratet"... :angry2:

 

Ähm, ein ehemaliger, erzkatholischer Kollege schnappte nach Luft, als er, in derselben Situation, auf diese Bemerkung zu hören bekam: "Aber Vati, wir sind doch schon 10 Monate verheiratet." Tochter und Schwiegersohn, die schon 10 Jahre zusammenlebten, hätten dem alten Herrn immerhin 10 Monate heimlichen Knurrens ob dieser Unmoral ersparen können ...

:angry2:

 

:unsure::evil::D - irgendwie habe ich dabei so ein Gefühl wie "geschieht ihm recht"

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