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Brauchen wir ein neues Konzil?


Frank

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Hallo zusammen,

die aufgeregte Debatte um die Piusler hat einen Frage in mir wach gerufen die ich mir schon länger gestellt habe: Brauchen wir, für die Wiederherstellung der Einheit in der katholischen Kirche, ein neues Konzil?

 

Genauso wie die Frage aus dem Bauch kommt, kommen die Lösungen aus dem Bauch, sind also reichlich subjektiv. Kann auch nicht anders sein, fehlt mir doch die Faktenkenntnis um mir ein objektives Bild machen zu können.

 

Möglichkeit 1:

Ja, wir brauchen ein nues Konzil. Nur so kann die Kirche zu neuer Einheit finden. Die Extremen Ränder der Kirche von Pius- respektive Petrusbruderschaft bis hin zur Befreiungstheologie können nur auf dem Boden neuer Grundsatzentscheidungen zusammengehalten werden. Diese Grundsatzentscheidungen sind, von der Materie her, so weitreichend und komplex, das der Papst als Einzelperson nicht ausreichend legitimiert ist diese zu treffen.

 

Möglichkeit 2:

Nein, die Anhänger der Splittergruppen sind in ihrer Zahl und in der Bedeutung ihrer Theologie so gering, das es nicht notwendig ist ein neues Konzil einzuberufen. Die dafür notwendigen Ressurcen sind an anderer Stelle besser eingesetzt.

 

Möglichkeit 3:

Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.

 

Ich hoffe auf Lehrreiche Antworten.

Gruß!

Frank

bearbeitet von Frank
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Brauchen wir, für die Wiederherstellung der Einheit in der katholischen Kirche, ein neues Konzil?

 

Wegen der Einheit mit den paar Hanseln, die jetzt so ein lautes Geschrei veranstalten? Nö.

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Möglichkeit 3:

Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.

 

hallo Frank,

 

hier meine Antwort: Antwort 3. leider. warum? weil das leider nur Arbeit ist. trotzdem: laß uns das anpacken.

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Möglichkeit 3:

Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.

 

hallo Frank,

 

hier meine Antwort: Antwort 3. leider. warum? weil das leider nur Arbeit ist. trotzdem: laß uns das anpacken.

 

 

hallo

 

so schaut auch meine Antwort aus

 

alles Liebe

 

Angelika

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Möglichkeit 3:

Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.

 

hallo Frank,

 

hier meine Antwort: Antwort 3. leider. warum? weil das leider nur Arbeit ist. trotzdem: laß uns das anpacken.

 

 

hallo

 

so schaut auch meine Antwort aus

 

alles Liebe

 

Angelika

 

so sieht es auch für mich aus

liebe grüße

lotta

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Ein Konzil ohne klare Frage droht schnell zur gruppendynamischen Spielwiese zu werden - und aus eben diesem Grunde stand das II. Vatikanische Konzil ja auch zwischendurch auf Messers Schneide. Was sollte das Thema einer derartigen Megaveranstaltung sein?

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Ich bin auch für 3. (Und mit der Einführung der ständigen Bischofssynode wurde nach dem Konzil ein gutes Mittel geschaffen. Es könnte vielleicht intensiver genutzt werden.) Grüße, KAM

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Ich glaube, dass die Zeit reif ist - oder bald sein wird - für ein Unionskonzil mit der orthodoxen Kirche. Dazu sollten gleich einmal die orthodoxen Bischöfe auch eingeladen sein, damit deutlich wird, die Einigung ist über den "point of no return" hinaus. Natürlich bräuchte es Vorgespräche mit allen Patriarchen. Nach der Neuwahl des Patriarchen von Moskaus sehe ich hier gute Chancen. Gleichzeitig könnte der Weg zur Einheit auch mit anderen Kirchen, die in der Sukzession stehen, etwa Angllikaner oder Levebvrianer, ermöglicht werden.

Am besten sollte dieses Konzil zur Krönung noch ein Dogma verkünden, nämlich das der Einheit der Kirche, welches besagt, dass Jesus eine einzige und eine Kirche wollte und nicht mehrere. Dann stecken nämlich die Levebvrianer in einem Dilemma: Sie können dieses Konzil nicht mehr als "reines Pastoralkonzil" verteufeln, sondern müssten ein rechtmäßig verkündetes Dogma anerkennen. Aber ein Dogma der Einheit der Kirche anerkennen und selber nicht zu dieser Kirche dazu gehören, das müsste ihnen dann doch auch seltsam vorkommen.

Ein schönes Zeichen wäre es, wenn dieses Konzil nicht in Rom, sondern in einer STadt der südlichen Hemispähre stattfinden würde. Ich hoffe, dieses Konzil noch erleben zu dürfen.

bearbeitet von Udalricus
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Im Augenblick (und für noch einige Zeit) ist für mich aus Franks Liste Antwort 3 die überzeugende. Aber wir müssen anpacken und nicht warten, bis wer sonst was tut (und schon gar nicht bis sich gewisse Herren im Vatikan geistig bewegen).

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Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.
Völlig richtig. Dazu gleich einige Beispiele:

1) Positive Würdigung der Ehelosigkeit der Priester, wie sie in Presbyterum Ordinis festgeschrieben ist.

2) Beibehaltung des Latein als ordentliche Liturgie-Sprache neben der Landessprache, wie es Sacrosanctum Concilium fordert.

3) Verzicht auf Mittel der Empfängnisverhütung, die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft (siehe Gaudium et Spes)

4) Festigung der hierarchischen Strukur der Kirche, wie sie in Lumen Gentium beschrieben ist.

5) Noch entschlossenerer Einsatz gegen die Abtreibung, die Gaudium et Spes als "verabscheuungswürdiges Verbrechen" brandmarkt.

6) Orientierung an Maria als "Mutter und Urbild der Kirche" (Lumen Gentium)

7) Stärkeres Engagement der Laien, um die Gesellschaft nach christlichen Prinzipien zu formen (Apostolicam Actuositatem)

 

So, das wär´s für´s Erste. Sind diese sieben Dinge erledigt, kann man sich noch genügend weitere Dinge aus den Konzilsdokumenten zur Verwirklichung vornehmen.....

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Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.
Völlig richtig. Dazu gleich einige Beispiele:

1) Positive Würdigung der Ehelosigkeit der Priester, wie sie in Presbyterum Ordinis festgeschrieben ist.

2) Beibehaltung des Latein als ordentliche Liturgie-Sprache neben der Landessprache, wie es Sacrosanctum Concilium fordert.

3) Verzicht auf Mittel der Empfängnisverhütung, die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft (siehe Gaudium et Spes)

4) Festigung der hierarchischen Strukur der Kirche, wie sie in Lumen Gentium beschrieben ist.

5) Noch entschlossenerer Einsatz gegen die Abtreibung, die Gaudium et Spes als "verabscheuungswürdiges Verbrechen" brandmarkt.

6) Orientierung an Maria als "Mutter und Urbild der Kirche" (Lumen Gentium)

7) Stärkeres Engagement der Laien, um die Gesellschaft nach christlichen Prinzipien zu formen (Apostolicam Actuositatem)

 

So, das wär´s für´s Erste. Sind diese sieben Dinge erledigt, kann man sich noch genügend weitere Dinge aus den Konzilsdokumenten zur Verwirklichung vornehmen.....

Lieber Udalricus,

 

wenn jeder sich aus den Konzilstexten das Wenige heraussucht, was ihm gerade gefällt, dann wird die Umsetzung noch viele Jahre weiter verschleppt. Vielleicht mit Ausnahme des letzten Punktes hast du jetzt nur Aspekte herausgenommen, die schon vor dem Konzil galten und die du noch weiter verstärkt haben möchtest. Dafür hätten wir kein Konzil gebraucht. Diese Punkte wurden nur deswegen in die Texte aufgenommen, damit die Erdung der innovativen Elemente gewährleistet ist und alle Veränderungen auf einem stabilen Hintergrund stattfinden konnten. Die wirkliche Umsetzung beginnt aber bei den neuen Elementen, die in den angeführten Texten in großen Mengen vorhanden waren, die dir aber offenbar nur ein geringes Anliegen sind.

 

Um nur einige Punkte zu nennen, deren Umsetzung bisher nur teilweise gelungen ist.

- Den Respekt und die Anerkennung göttlicher Inspirationen in anderen Religionen ausbauen, um in einer globalen Welt gegenseitig zu profitieren, statt immer nur zu konkurrieren.

- Stärkung des Laienapostolats durch wachsende und stetig optimierte kollegialen Mitwirkung in den Strukturen der Kirche, zumindest überall dort, wo es den hierarchischen Leitstrukturen in Glaubens- und Sittenfragen nicht entgegensteht.

- neben den zu lobenden Einsatz für den Frieden, den in den Konzilstexten erkennbaren Trend auch für die Gerechtigkeit zu verstärken

- die weitergehende Öffnung zu den Naturwissenschaften als wesentliches Element mehr Glaubwürdigkeit und Vernunft in den Glauben der Kirche einziehen zu lassen. Für mich heißt das, Teilhard de Chardins Evolutionsansatz nicht nur zu akzeptieren, sondern die durch ihn aufgezeigten Konsequenzen in Wort und Tat umzusetzen. Hier waren wir in den ersten 10 Jahren nach dem Konzil schon deutlich weiter. Das gilt vor allem für die Zurückweisung fundamentalistischer Bibelauslegungen nicht nur in der Theorie, sondern in der täglichen Praxis.

- Nichts hat dem Ansehen der Kirche mehr geschadet als ihre weltfremde Einstellung zur Empfängnisverhütung, speziell dort, wo den Menschen wie in Afrika durch spezielle Methoden viel Leid erspart werden kann. Es muss darum gehen die wahrlich auch negativen Begleiterscheinungen zu reduzieren, was aber nur durch freiwillige Einsicht der Menschen und nicht durch hirnlose Verbote Erfolg haben kann. Speziell in dem Bereich sind weitergehende Entwicklungen und Einsichten in der Welt seit dem Konzil so angewachsen, dass ein Großteil der Konzilstexte dazu überholt ist, weil sich die Situation verändert hat.

- die schlimmste Verharmlosung der Abtreibung der Einhalt geboten werden muss, ist die unselige Gleichsetzung mit der Empfängnisverhütung mancher Bischöfe.

- Bei Maria muss es aber darum gehen, die durch Exgese als klaren Fehler ausgewiesene Verwechslung mit der großen Frau am Himmel in der Apokalypse nicht mehr als nahezu einziges Argument für das Urbild der Kirche anzuführen, sondern ihre Leistung in der Erziehung und Lehre von Jesus als grundlegende Mutteraufgaben herauszustellen und sie dafür noch mehr zum Vorbild für die Kirche auszuweisen.

 

Mit freundlichen Grüßen

vom Zwilling

bearbeitet von Zwilling
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Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.
Völlig richtig. Dazu gleich einige Beispiele:

1) Positive Würdigung der Ehelosigkeit der Priester, wie sie in Presbyterum Ordinis festgeschrieben ist.

2) Beibehaltung des Latein als ordentliche Liturgie-Sprache neben der Landessprache, wie es Sacrosanctum Concilium fordert.

3) Verzicht auf Mittel der Empfängnisverhütung, die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft (siehe Gaudium et Spes)

4) Festigung der hierarchischen Strukur der Kirche, wie sie in Lumen Gentium beschrieben ist.

5) Noch entschlossenerer Einsatz gegen die Abtreibung, die Gaudium et Spes als "verabscheuungswürdiges Verbrechen" brandmarkt.

6) Orientierung an Maria als "Mutter und Urbild der Kirche" (Lumen Gentium)

7) Stärkeres Engagement der Laien, um die Gesellschaft nach christlichen Prinzipien zu formen (Apostolicam Actuositatem)

Daß Du Dich nicht schämst. In Grund und Boden solltest Du versinken.

 

Zu Lumen Gentium habe ich nicht umsonst einen Thread hier eröffnet und die Frage nach dem Latein in der Liturgie auf die gleiche Stufe zu stellen wie das an der Natur bzw. an der Realität vorbeigehende Empfängnisverhütungsverbot zeugt von geradezu unterirdischer Priorisierungskompetenz.

 

Wir brauchen ein Konzil - und zwar ein Konzil, daß nichts weniger sein darf als die Fortsetzung von Vat1 mit der Frage: was ist das päpstliche Amt und wie verhält es sich zum bischöflichen.

 

Sicherlich hat Pastor Aeternus verboten ein Konzil anzurufen um den Papst abzusetzen oder gegen den Papst vorzugehen - nur ist das (auch wenn es noch so verlockend wäre) nicht die Frage. Die Frage ist, ob sich aus Pastor Aeternus ableiten lässt, daß der Papst außerhalb bzw. über dem Recht steht und wie verbindlich das vom heiligen Stuhl approbierte Kirchenrecht ist, sofern es den Papst einschränkt. Die Frage sollte sein ob die Amtsführung der letzten Päpste mit der Aussage "Die Bischöfe sind nicht die Stellvertreter/Statthalter des Papstes " mit Lumen Gentium und vorallem Pastor Aeternus (dem wir den ganzen Schlamassel ja zu verdanken haben) auch nur ansatzweise kompatibel ist. Ich würde die Frage mit "Nein" beantworten (mit LG eher als mit PA - insofern frage ich mich schon, was an LG so toll gewesen sein soll).

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Ein Konzil ist sicher nicht dazu da, in Udals Sinne päpstliche und andere Verlautbarungen zu zitieren in der Hoffnung, dass sie damit an Gewicht zulegen würden. Wenngleich eine Debatte über Empfängnisverhütung auf einem Konzil sicher spannend werden könnte...

 

Wenn ich ein Thema vorschlagen müsste oder dürfte, dann stünde für mich die Frage von Beratung und Entscheidung, letztlich das Wesen der Mitverantwortung aller ganz oben auf der Liste. Hier hat man im späten 19. Jahrhundert etwas dem Zeitgeist geopfert, dass in den Texten des II. Vaticanums zwar wieder anklingt, aber noch nicht hinreichend mit Leben gefüllt ist.

 

Zwar könnte man dies auch auf einer Bischofssynode behandeln, und man muss positiv konstatieren, dass der amtierende Papst der Synode größeres Gewicht hat zukommen lassen, aber die Attitüde manchen vatikanischer Verwaltungsbeamter, ein subalterner Vizesekretarius sei wichtiger als ein Diözesanbischof, ist man damit noch nicht los. Diese Schieflagen gilt es zu korrigieren.

bearbeitet von Chrysologus
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Ein Konzil ist sicher nicht dazu da, in Udals Sinne päpstliche und andere Verlautbarungen zu zitieren in der Hoffnung, dass sie damit an Gewicht zulegen würden. Wenngleich eine Debatte über Empfängnisvergütung auf einem Konzil sicher spannend werden könnte...

 

Wenn ich ein Thema vorschlagen müsste oder dürfte, dann stünde für mich die Frage von Beratung und Entscheidung, letztlich das Wesen der Mitverantwortung aller ganz oben auf der Liste. Hier hat man im späten 19. Jahrhundert etwas dem Zeitgeist geopfert, dass in den Texten des II. Vaticanums zwar wieder anklingt, aber noch nicht hinreichend mit Leben gefüllt ist.

 

Zwar könnte man dies auch auf einer Bischofssynode behandeln, und man muss positiv konstatieren, dass der amtierende Papst der Synode größeres Gewicht hat zukommen lassen, aber die Attitüde manchen vatikanischer Verwaltungsbeamter, ein subalterner Vizesekretarius sei wichtiger als ein Diözesanbischof, ist man damit noch nicht los. Diese Schieflagen gilt es zu korrigieren.

 

Volle Zustimmung.

 

Die Diskussion macht deutlich, dass die Kirche hier auf ein ganz anderes Thema reagieren muss. Die katholische Welt hat ein ganz bestimmtes Bild von Einheit und Einförmigheit. Aber schon die Rezeption des Vat II. zeigt, dass die Kirche viel pluralistischer geworden ist. Udalric hat hier seine Sicht der Dinge präsentiert und man könnte mit deselben Methode ganz andere Schwerpunkte setzen, wie eben die schon genannte Mitwikrung der Laien, der Ortskirchen und der Bischofskonferenzen.

 

Ein neues Konzil würde nichts ändern. Es gibt hier ja zwei Möglichkeiten. Entweder, man formuliert Texte mit einem ganz klaren Profil. Dann riskiert man, aber, dass die Merhheit der Gläubigen diese Texte ablehnen, da es weder eine dediziert konservative noch eine dediziert progressive Mehrheit in der Kirche gibt. Oder aber, man versucht einen möglichst großen Konsens zu erreichen und dann wird jeder eben seine Glaubenssätze aus den Texten herauslesen. Das haben wir heute schon.

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Am besten sollte dieses Konzil zur Krönung noch ein Dogma verkünden, nämlich das der Einheit der Kirche, welches besagt, dass Jesus eine einzige und eine Kirche wollte und nicht mehrere.

 

Das bestreitet doch kein Mensch.

Umstritten ist nur die Frage, wer dazugehört.

 

Laut Anglikanern etwa gehören alle von dir aufgezählten dazu, laut der Orthodoxie nur die Orthodoxie, laut den Römern nur die Römer wirklich, obwohl die anderen ein bisschen auch, aber nicht ganz....

 

Werner

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Am besten sollte dieses Konzil zur Krönung noch ein Dogma verkünden, nämlich das der Einheit der Kirche, welches besagt, dass Jesus eine einzige und eine Kirche wollte und nicht mehrere.

 

Das bestreitet doch kein Mensch.

Umstritten ist nur die Frage, wer dazugehört.

 

Laut Anglikanern etwa gehören alle von dir aufgezählten dazu, laut der Orthodoxie nur die Orthodoxie, laut den Römern nur die Römer wirklich, obwohl die anderen ein bisschen auch, aber nicht ganz....

 

Werner

 

Und noch umstrittener ist die Frage, wie eine solche Einheit denn aussehen müsse. Es wurde in der Vergangenheit ja schon die Frage gestellt, ob das Amt der Einheit inkl. Jurisdiktionsprimat nicht ein großes Hindernis auf dem Weg zu Einheit sei. Die Ausgestaltung des Petrusamtes wären auch ein sinnvolles Thema.

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Und noch umstrittener ist die Frage, wie eine solche Einheit denn aussehen müsse.
Die Sache mit dem Petrusamt hatte ich ja auch schon oben angesprochen.

 

Insgesamt müssten aber für jede Teilkirche (dazu mache ich gleich nochmal einen Thread auf) die vier Kennzeichen der Kirche gelten: una sancta catholica et apostolica.

 

Einheit im Glauben, in den Sakramenten, in der apostolischen Hierarchie.

Heilig durch die Stiftung durch Gott selbst.

Katholisch weil auf dem ganzen Erdkreis beheimatet und für alle Menschen offen.

Apostolisch weil auf der Überlieferung der Apostel beruhend.

 

Auf die Einheit im Glauben werden wir allerdings vmtl. bis St. Nimmerlein warten (siehe Alexandria 2200).

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Egal ob ein neues Konzil nötig ist oder nicht. In der Umsetzung von VatII sind noch so viele Aufgaben zu bewältigen, das ein neues Konzil schlichtweg nicht sinnvoll ist.
Völlig richtig. Dazu gleich einige Beispiele:

1) Positive Würdigung der Ehelosigkeit der Priester, wie sie in Presbyterum Ordinis festgeschrieben ist.

Inwiefern sollte die Kirche als Gesamtheit, oder jeder einzelne Gläubige, in seinem Glauben von einem ehelosem Priester profitieren? Also meinen Glauben beinflusst es nichteinmal wenn der Prieser sich nicht an sein Zölibat halten sollte. Da ist mir das grundsätzliche Recht zu heiraten oder auch nicht auch egal.

 

2) Beibehaltung des Latein als ordentliche Liturgie-Sprache neben der Landessprache, wie es Sacrosanctum Concilium fordert.

So schön wie ich Latein als Liturgie-Sprache finde, so sehr bin ich froh das ich im Gottesdienst verstehen kann was der Pfarrer betet.

Und wenn man schon die Volkssprache als Liturgiesprache zulässt kann es keine Sprachen erster und zweiter Klasse geben. Zumindest nicht in der Praxis. Somit sehe ich hier das Problem nicht.

 

3) Verzicht auf Mittel der Empfängnisverhütung, die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft (siehe Gaudium et Spes)

Das kann nur positiv formuliert geschehen, wenn es die Menschen annehmen sollen. Mit Positiv formuliert meine ich eine Sprachergelung in der Richtung: "Lieber Mensch mach was du willst aber bitte bedenke.....!"

Wenn ich aber die entsprechenden Verlautbarungen aus Rom ansehe wird das ja schon versucht. Wo also ist da die offene Frage?

 

4) Festigung der hierarchischen Strukur der Kirche, wie sie in Lumen Gentium beschrieben ist.

Wenn ich das richtig verstanden hab wollte doch das Konzil eine eher kollegiale Struktur. Papst, Bischöfe, Priester und Gläubige als mit gleicher Würde ausgestattete Teilhaber an Jesu Priestertum. Das was du hier forderst ist aber genau das Gegenteil.

 

5) Noch entschlossenerer Einsatz gegen die Abtreibung, die Gaudium et Spes als "verabscheuungswürdiges Verbrechen" brandmarkt.

In der Grundintention gebe ich dir ja recht. Aber an Entschlossenheit fehlt es in Rom und in der gesamten Kirche nicht. Wie der Streit um den Beratungsschein zeigt. Gerade der Vorgang zeigt das es eher an pastoraler Milde fehlt und die Sorgen und Nöte von Frauen im Schwangerschaftskonflikt übersieht. Das Richtige wollen aber das Talsche tun kann nicht im Sinne unseres Herrn sein.

 

6) Orientierung an Maria als "Mutter und Urbild der Kirche" (Lumen Gentium)

Dazu fällt mir nichts mehr ein. Das meine ich rein sachlich und nicht ablehnend kritisierend. Maria ist für mich, für meinen Glauben so weit weg das ich mich frage wie und warum solte ich Maria als "Urbild der Kirche annehmen" Erklärs mir, vielleicht versteh ichs ja.

 

7) Stärkeres Engagement der Laien, um die Gesellschaft nach christlichen Prinzipien zu formen (Apostolicam Actuositatem)

Aber dazu bräuchten die Laien erstmal die konkrete Einladung die Kirche im inneren Mit-zuformen. Das steht aber im gegensatz zu der, von dir geforderten stärkeren Hierarchischen Ausrichtung, oder?

 

Liebe Freunde, danke erstmal für eure Antworten!

Wenn ich das hier richtig verstanden hab sollte erstmal VatII umgesetzt werden, bevor man über VATIII (oder wo ein neues Konzil auch immer statfinden sollte) nachdenken kann.

Welche Aufgeban sind da konkret anzupacken? Die ToDo-List von Udalricus, auf die ich mich hier bezogen hab dürfete doch in großen und ganzen schon abgearbeitet sein. Ob uns diese Liste weiterbringt bezweifle ich, ohne zu wissen ob meine Skepsis berechtigt ist.

Und, sorry, Zwilling deine ToDO-List hab ich schlichtweg nicht verstanden. Das wart doch etwas zu hoch für mich.

Liebe Grüße!

Frank

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Natürlich bräuchte man ein neues Konzil. Einziger Agendapunkt: Abschaffung der totalitär-monarchistischen Struktur der Kirche und Einführung einer vernünftigen, kontrollierbaren Hierarchie in der Kirche. Insbesondere müsste der Grundsatz etabliert werden, dass "die Lehre der Kirche" nicht von einem einzigen Menschen, sondern von der gesamten Kollegialität der Bischöfe festgelegt werden kann. Damit wäre der Vatikan nur noch der treue Verwalter der Wahrheit, nicht mehr der totalitäre Vorschreiber der Wahrheit.

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(...)Insbesondere müsste der Grundsatz etabliert werden, dass "die Lehre der Kirche" nicht von einem einzigen Menschen, sondern von der gesamten Kollegialität der Bischöfe festgelegt werden kann. (...)

Das wäre ein Rückschritt. Derzeit ist gültige Lehre, dass die Verbindlichkeit der "Lehre der Kirche" in zwei Polen sich sammelt:

1. In der Unfehlbarkeit des Papstes

2. In der Unfehlbarkeit des "Gottesvolkes in seiner Gesamtheit".

Was ein neues Konzil leisten müsste, wäre die Umformung des Prinzips Nr. 2 in exekutierbares Recht.

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(...)Insbesondere müsste der Grundsatz etabliert werden, dass "die Lehre der Kirche" nicht von einem einzigen Menschen, sondern von der gesamten Kollegialität der Bischöfe festgelegt werden kann. (...)

Das wäre ein Rückschritt. Derzeit ist gültige Lehre, dass die Verbindlichkeit der "Lehre der Kirche" in zwei Polen sich sammelt:

1. In der Unfehlbarkeit des Papstes

2. In der Unfehlbarkeit des "Gottesvolkes in seiner Gesamtheit".

Was ein neues Konzil leisten müsste, wäre die Umformung des Prinzips Nr. 2 in exekutierbares Recht.

Verbindlichkeit und Unfehlbarkeit sind zwei paar Stiefel. Ich halte die Idee, ein Mensch oder ein Gremium könne "unfehlbar" etwas feststellen, für eine schlimme Anmaßung. Der Papst, der die Dogmatisierung dieser Idee mit Druck und Erpressung durchgesetzt hat, ist in meinen Augen ein schlimmer Verbrecher an der christlichen Idee.

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3) Verzicht auf Mittel der Empfängnisverhütung, die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft (siehe Gaudium et Spes)

 

Richtig, ich rufe hiermit alle Bischöfe und Priester der Kirche auf, entschieden auf Mittel der Empfängnisverhütung in Einklang mit dem göttlichen Gesetz zu verzichten.

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Ich halte die Idee, ein Mensch oder ein Gremium könne "unfehlbar" etwas feststellen, für eine schlimme Anmaßung.
Die "Dogmatisierung" der Unfehlbarkeit ist ja nun nicht erst 130 Jahre alt.

 

Daß die altkirchlichen Konzilien unfehlbar waren, ist in der christlichen Welt immer noch common sense (von einigen evangelikalen Splittern mal abgesehen).

 

Warum sollte ein heutiges Konzil diesem Anspruch nicht mehr gerecht werden können?

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