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Anstellung an katholischen Schulen


Natalie

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Ich interessiere mich für eine Stelle an einer katholischen Schule.

Weiß jemand von Euch, ob (und wenn ja welche) Besonderheiten es bei einer eventuellen Einstellung gibt?

 

Herzlichen Dank im Voraus.

 

Natalie

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Der Thread-Titel wurde nach Rücksprache mit der Thread-Eröffnerin geändert, da vorher die Fragestellung nicht eindeutig war.

Elima als Mod

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Hallo Natalie!

 

Neben dem Taufschein (der an einer kath. Schule auch evangelisch sein kann), und dass Du evtl. anderen gleichqualifizierten Bewerbern vorgezogen werden könntest, wenn Du auch "aktiv" katholisch (sprich Mitarbeit in Gemeinde in welcher Form auch immer) bist und dies nachweisen kannst, gibt es da eigentlich keine besonderen Bedingungen.

Worüber Du Dir nur klar sein solltest: Falls Du nicht eh Reli als Fach hast (und damit durch den Erhalt der Missio best. Dinge der persönlichen Lebensführung unterschreibst), stellst Du Dich durch Deine Anstellung in einer katholischen Schule auch ohne dieses Unterrichtsfach unter solche Grundsätze (z.B. relevant bei Wiederheirat und Co.). - Ich weiß nicht, ob ich darauf unbedingt abzielen wollte, wenn ich die Wahl hätte....

 

Lieben Gruß, Simone

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Hallo Natalie!

 

Neben dem Taufschein (der an einer kath. Schule auch evangelisch sein kann), und dass Du evtl. anderen gleichqualifizierten Bewerbern vorgezogen werden könntest, wenn Du auch "aktiv" katholisch (sprich Mitarbeit in Gemeinde in welcher Form auch immer) bist und dies nachweisen kannst, gibt es da eigentlich keine besonderen Bedingungen.

Worüber Du Dir nur klar sein solltest: Falls Du nicht eh Reli als Fach hast (und damit durch den Erhalt der Missio best. Dinge der persönlichen Lebensführung unterschreibst), stellst Du Dich durch Deine Anstellung in einer katholischen Schule auch ohne dieses Unterrichtsfach unter solche Grundsätze (z.B. relevant bei Wiederheirat und Co.). - Ich weiß nicht, ob ich darauf unbedingt abzielen wollte, wenn ich die Wahl hätte....

 

Lieben Gruß, Simone

 

 

Dem kann ich nur zustimmen! Wenn man sich als Lehrer an einer katholischen Schule einen antikatholischen Fauxpas (Scheidung, Wiederverheiratung, Homosexualität, Engagement in atheistischen Gruppen) erlaubt, ist man schneller weg vom Fenster, als man gucken kann.

 

Ein entfernter Bekannter von mir ist Lehrer an einer katholischen Schule. Er sagt, dass der soziale Druck auf die Lehrer schon enorm ist.

 

Vor der eigentlichen Anstellung muss man übrigens zum Generalvikar oder gar zum Bischof, der einen dann persönlich per Befragung auf Herz und Nieren prüft.

 

Auf all das kann man gut und gerne verzichten, wie ich finde. Man kann doch auch als katholischer Christ an einer staatlichen Schule unterrichten - wo liegt das Problem? Lieber ein Bundesland als Arbeitgeber als den "hochwürdigsten" Herrn Bischof!

 

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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Wobei der Genauigkeit halber gesagt werden muss, dass Scheidung allein kein Problem ist (auch nicht bei der Erteilung des Religionsunterrichts). Wie pflegt Epicureus zu sagen........ ich kenne da... :angry2:

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Wahrscheinlich ist es vorteilhaft, die staatliche Verbeamtung abzuwarten, ehe man sich für die Tätigkeit in einer katholischen Schule beurlauben lässt. Im übrigen dürfte es sowohl länder- als auch bistumsspezifische Regelungen geben, so dass die von der Threaderöffnerin sehr allgemein gehaltene Frage gar nicht präzise beantwortet werden kann.

bearbeitet von Julius
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Eine Beurlaubung kann z.B. in Bayern für 12 Jahre ausgesprochen werden. Wenn diese Möglichkeit besteht, ist das sicher eine gute Lösung.

Dass man auch als katholische Lehrerin "beim Staat" unterrichten kann, ist überhaupt keine Frage. Aber manchmal gibt es dort, wo man sich etwa aus familiären Gründen aufhalten muss oder möchte, keine freie Stelle beim Staat. So sucht man eben an einer Schule unter anderer Trägerschaft. Das ist eines von mehreren Motiven für diesen Wunsch. Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich allerdings, dass alle Privatschulen erwarten, dass sich die Lehrkräfte mit dieser Schule mehr identifizieren als das an staatlichen Schulen allgemein üblich ist und auch das erwartete Engagement geht im zeitlichen Umfang über das hinaus, was so dem allgemeinen Bild vom Lehrerdasein entspricht.

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Grundsätzlich ist das Anstellungsverhältnis dem staatlichen Arbeitsrecht ähnlich, mit der einigen kleinen Ausnahmen, die man hier finden kann - zumindest was die Texte angeht: Bedeutsamer als die Mitarbeitervertretungsordnung (MAV ist zwar kein Betriebsrat, die Wirksamkeit hängt aber wie in vielen kleineren Unternehmen oft mehr an den Beteiligten als am Recht) ist die Grundordnung, die man im Arbeitsvertrag mit unterschreibt und die einen zur Führung eines Lebens nach den Grundsätzen der katholischen Kirche verpflichtet - wobei ich auf zwei Punkte hinweisen möchte:

  1. Leben nach den Grundsätzen der katholischen Kirche bezieht sich in der Regel auf den öffentlich nachweisbaren Teil des eigenen Lebens: Wiederheirat nach Scheidung, Verpartnerung, öffentliches Engagement gegen die Kirche oder ihre Grundsätze wären hier zu nennen, die Auslegung ist unterschiedlich, der kirchliche Arbeitsgerichtshof ist daher auch gut beschäftigt.
    Allerdings muss man bedenken, dass ein Leben gegen die Grundsätze auch dann vorliegt, wenn man dies ausdrücklich betont. seine Schüler also regelmäßig auf das eigene unverheiratete Zusammenleben hinweist, die Einnahme der Pille preist, Donum vitae Ortsvorstand wird etc. Die Praxis vor Ort ist da unterschiedlich!
  2. Die Grundordnung scheint demnächst neu gefasst werden zu sollen - grob kann man sagen: Der Kirche geht das Personal aus, dass den Ansprüchen noch gerecht wird. Aber inhaltlich darf man sich da auf nichts verlassen.

Gespräche mit Bischof oder GV kenne ich übrigens nicht, das mag bei Schulleiterstellen mal vorkommen, ist aber kaum die Regel. Der soziale Druck ist eine andere Sache, da müßte man nun genau wissen, wohin Du willst!

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Vielen Dank zunächst einmal für die Antworten. :angry2:

 

Meine Motivation, mich an einer katholischen Schule zu bewerben, hängt - wie Elima schon vermutete - mit der Stellensitution in der Region zusammen. Da ich durch meinen Mann regional gebunden bin und meine Fächerkombination kaum ausgeschrieben wird, wäre eine katholische Schule in der Region eine Anstellungsalternative.

 

Ich vermutete, dass es so etwas wie das Unterschreiben der von Chrysologus beschriebenen Grundordnung geben müsste, deswegen auch die Frage.

 

Wie hoch der soziale Druck ist, kann ich schlecht einschätzen, allerdings lebe ich in der Diaspora (Bistum Hildesheim).

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Katholische Schulen in Deutschland

 

Hier findest Du auch die aktuell offenen Stellen für LehrerInnen.

 

 

Da hätte ich ja mit Latein und Englisch richtig gute Chancen... Frage mich nur, warum da so viele offene Stellen sind - will da wirklich keiner hin?

 

Du magst übrigens recht haben mit Deiner Aussage, dass die Anforderungen der kirchlichen Arbeitgeber im "Tendenzbereich" einfach zu hoch sind. Die Zahl der unverheiratet Zusammenlebenden steigt, natürlich auch die Zahl der wiederverheiratet Geschiedenen. Außerdem überlegt man es sich doch zweimal, wenn man an einer konfesssionellen Schule anfängt. Wer weiß, was aus der eigenen Ehe nach ein paar Jahren wird!

 

Und wehe, man kann dann nicht mehr rück-beamtet werden, weil man zu lange an der konfessionellen Schule tätig war - dann müsste man ja nur deswegen zusammenbleiben. Keine schöne Aussicht!

 

Ich wäre übrigens gerne an eine konfessionelle Schule gegangen - vor ein paar Jahren noch, als ich zwar schon schwul, aber noch gläubig war. Beziehungen hätte ich einige gehabt, die mir eine Lehrerstelle an einem katholischen Gymnasium so gut wie sicher gemacht hätten. Mein Problem war aber auch schon damals, dass ich nicht verstanden habe, was meine persönliche Lebensführung als in einer festen Beziehung lebender Schwuler mit meinem schulischen Unterricht in Latein oder Englisch zu tun gehabt hätte. Weder hätte ich geplant, meine sexuelle Orientierung wie ein Schild vor mir her zu tragen, noch hätte ich meinen Schülern ständig von meinem Freund erzählt.

 

Und doch weiß ich jetzt im Nachhinein, dass es gut war, auf eine konfessionelle Schule zu verzichten. Es ist nämlich tatsächlich etwas anderes, einfach nur ein "guter" Mensch zu sein, sich für seine Schüler auch außerschulisch zu engagieren und nach dem Gebot der Liebe zu leben (was ich problemlos leisten könnte), als wenn man unter Beobachtung des Bischofs steht, wo jeder "Fehltritt", auch wenn er nicht das Geringste mit Unterricht zu tun hat, akribisch festgehalten wird.

 

Kein Wunder, dass erwachsene Menschen auf so eine Kindergarten-Gängelei keine Lust haben!

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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Vielen Dank zunächst einmal für die Antworten. :angry2:

 

Meine Motivation, mich an einer katholischen Schule zu bewerben, hängt - wie Elima schon vermutete - mit der Stellensitution in der Region zusammen. Da ich durch meinen Mann regional gebunden bin und meine Fächerkombination kaum ausgeschrieben wird, wäre eine katholische Schule in der Region eine Anstellungsalternative.

 

Ich vermutete, dass es so etwas wie das Unterschreiben der von Chrysologus beschriebenen Grundordnung geben müsste, deswegen auch die Frage.

 

Wie hoch der soziale Druck ist, kann ich schlecht einschätzen, allerdings lebe ich in der Diaspora (Bistum Hildesheim).

 

 

Wie hoch der Druck ist, hängt natürlich nicht nur von der Schule an sich ab, sondern auch vom jeweiligen Bischof. Ist dieser konservativ, etwa wie im Bistum Fulda, wird auch der Druck höher sein - das ist für mich keine Frage.

 

Andererseits: Wenn Du eh verheiratet bist - was hast Du zu verlieren? Du hättest doch dann bestimmt ganz gute Chancen.

 

Noch zu den Einstellungschanchen ganz allgemein: natürlich hat man als Lehrer, wenn man z.B. Deutsch und Geschichte oder Erdkunde studiert hat, nicht gerade die besten Karten - um nicht zu sagen, ganz schlechte. Da müsste man schon ein Einser-Examen hingelegt haben, um weiterzukommen. Aber das weiß man ja auch schon, wenn man studiert - und das war damals einer der Gründe, warum ich noch einen Fachwechsel vorgenommen habe.

 

Andererseits werden auch Lehrer mit diesen Kombis eingestellt - man muss unter Umständen nur länger warten bzw. sich einige Zeit mit Schwangerschaftsvertretungen und Ähnlichem herumschlagen.

 

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg! Lass den Kopf nicht hängen...Wer durch die Hölle zweier Staatsexamina gegangen ist, den kann doch eigentlich nichts mehr umhauen, oder? :angry2:

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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Vielen Dank zunächst einmal für die Antworten. :angry2:

 

Meine Motivation, mich an einer katholischen Schule zu bewerben, hängt - wie Elima schon vermutete - mit der Stellensitution in der Region zusammen. Da ich durch meinen Mann regional gebunden bin und meine Fächerkombination kaum ausgeschrieben wird, wäre eine katholische Schule in der Region eine Anstellungsalternative.

 

Ich vermutete, dass es so etwas wie das Unterschreiben der von Chrysologus beschriebenen Grundordnung geben müsste, deswegen auch die Frage.

 

Wie hoch der soziale Druck ist, kann ich schlecht einschätzen, allerdings lebe ich in der Diaspora (Bistum Hildesheim).

 

 

Wie hoch der Druck ist, hängt natürlich nicht nur von der Schule an sich ab, sondern auch vom jeweiligen Bischof. Ist dieser konservativ, etwa wie im Bistum Fulda, wird auch der Druck höher sein - das ist für mich keine Frage.

 

Andererseits: Wenn Du eh verheiratet bist - was hast Du zu verlieren? Du hättest doch dann bestimmt ganz gute Chancen.

 

Noch zu den Einstellungschanchen ganz allgemein: natürlich hat man als Lehrer, wenn man Deutsch und Geschichte oder Erdkunde studiert hat, nicht gerade die besten Karten - um nicht zu sagen, ganz schlechte. Da müsste man schon ein Einser-Examen hingelegt haben, um weiterzukommen. Aber das weiß man ja auch schon, wenn man studiert - und das war damals einer der Gründe, warum ich noch einen Fachwechsel vorgenommen habe.

 

Andererseits werden auch Lehrer mit diesen Kombis eingestellt - man muss unter Umständen nur länger warten bzw. sich einige Zeit mit Schwangerschaftsvertretungen und Ähnlichem herumschlagen.

 

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg! Lass den Kopf nicht hängen...Wer durch die Hölle zweier Staatsexamina gegangen ist, den kann doch eigentlich nichts mehr umhauen, oder? :angry2:

Na, meine Stelle nach dem 2. Examen (ich war immer an einer staatlichen Schule) war anfangs sicher dem Fegefeuer oder der Hölle näher. Chef und Kollegen können einem die Freude an der Arbeit ganz schön vermiesen. Natürlich beißt man sich durch, aber mit dem Examen muss nicht der schwierigste Teil überstanden sein. :unsure:

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Na, meine Stelle nach dem 2. Examen (ich war immer an einer staatlichen Schule) war anfangs sicher dem Fegefeuer oder der Hölle näher. Chef und Kollegen können einem die Freude an der Arbeit ganz schön vermiesen. Natürlich beißt man sich durch, aber mit dem Examen muss nicht der schwierigste Teil überstanden sein. :angry2:

 

 

Ja, Du hast natürlich recht. Ich meinte das aber insofern, als dass der ständige Noten- und Examensdruck, den man vorher hat, von einem abfällt. Man muss eben im Schuldienst nicht mehr ständig Unterrichtsbeobachtungen über sich ergehen lassen, Klausuren selber schreiben oder in mündlichen Examina antreten. In der Schule sitzt man gewissermaßen dann auf der "anderen Seite".

 

Dass auch das nicht unbedingt stressfreier sein muss, ist klar, aber es ist eben eine andere Art von Stress. Und, wie ich glaube, eine Art von Stress, mit der viele Leute besser zurechtkommen - sonst hätten sie den Beruf verfehlt.

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Na, meine Stelle nach dem 2. Examen (ich war immer an einer staatlichen Schule) war anfangs sicher dem Fegefeuer oder der Hölle näher. Chef und Kollegen können einem die Freude an der Arbeit ganz schön vermiesen. Natürlich beißt man sich durch, aber mit dem Examen muss nicht der schwierigste Teil überstanden sein. :unsure:

 

 

Ja, Du hast natürlich recht. Ich meinte das aber insofern, als dass der ständige Noten- und Examensdruck, den man vorher hat, von einem abfällt. Man muss eben im Schuldienst nicht mehr ständig Unterrichtsbeobachtungen über sich ergehen lassen, Klausuren selber schreiben oder in mündlichen Examina antreten. In der Schule sitzt man gewissermaßen dann auf der "anderen Seite".

 

Dass auch das nicht unbedingt stressfreier sein muss, ist klar, aber es ist eben eine andere Art von Stress. Und, wie ich glaube, eine Art von Stress, mit der viele Leute besser zurechtkommen - sonst hätten sie den Beruf verfehlt.

Es wird jetzt OT: es ist ein Unterschied zwischen dem Stress durch die ewig sich ändernden Bestimmungen des KuMi, die oft versteckten Schikanen der Schulleitung und Kollegen (die diese Bezeichnung nicht verdienen) und dem der von Seiten der Schüler kommt. Wenn man mit dem letzteren ständig Probleme hat, spricht das dafür, dass das Lehrersein nicht die richtige Entscheidung war, aber das sich Auflehnen gegen die ständig zunehmenden Bürokratisierung weist eher daraufhin, dass man eigentlich kein Verwaltungsbeamter werden wollte.......aber der Mensch denkt.... :angry2::angry2:

bearbeitet von Elima
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Na, meine Stelle nach dem 2. Examen (ich war immer an einer staatlichen Schule) war anfangs sicher dem Fegefeuer oder der Hölle näher. Chef und Kollegen können einem die Freude an der Arbeit ganz schön vermiesen. Natürlich beißt man sich durch, aber mit dem Examen muss nicht der schwierigste Teil überstanden sein. :unsure:

 

 

Ja, Du hast natürlich recht. Ich meinte das aber insofern, als dass der ständige Noten- und Examensdruck, den man vorher hat, von einem abfällt. Man muss eben im Schuldienst nicht mehr ständig Unterrichtsbeobachtungen über sich ergehen lassen, Klausuren selber schreiben oder in mündlichen Examina antreten. In der Schule sitzt man gewissermaßen dann auf der "anderen Seite".

 

Dass auch das nicht unbedingt stressfreier sein muss, ist klar, aber es ist eben eine andere Art von Stress. Und, wie ich glaube, eine Art von Stress, mit der viele Leute besser zurechtkommen - sonst hätten sie den Beruf verfehlt.

Es wird jetzt OT: es ist ein Unterschied zwischen dem Stress durch die ewig sich ändernden Bestimmungen des KuMi, die oft versteckten Schikanen der Schulleitung und Kollegen (die diese Bezeichnung nicht verdienen) und dem der von Seiten der Schüler kommt. Wenn man mit dem letzteren ständig Probleme hat, spricht das dafür, dass das Lehrersein nicht die richtige Entscheidung war, aber das sich Auflehnen gegen die ständig zunehmenden Bürokratisierung weist eher daraufhin, dass man eigentlich kein Verwaltungsbeamter werden wollte.......aber der Mensch denkt.... :angry2::angry2:

 

 

Ich habe gehört (und auch in meinen Praktika mitbekommen), dass es in Lehrerkollegien bisweilen richtige Clicquen bzw. Fraktionen gibt, die sich untereinander bis aufs Messer bekämpfen. Es ist daher wahrscheinlich zunächst ratsam, sich einer dieser Grüppchen zumindest lose anzuschließen, damit man nicht vollends zum Einzelkämpfer wird.

 

Andererseits glaube ich, dass es heutzutage, gerade unter dem Druck der immer nervigeren Verwaltungsaufgaben, mehr Kollegialität gibt als früher. Inbesondere junge Lehrer dürften dann doch als "Küken-Club" zusammenhalten - oder nicht?

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Du solltest katholisch eingestellt sein. :angry2:

 

Nicht unbedingt. In einem katholischen Gymnasium Westungarns, das ich ziemlich gut kenne, ist diese Einstellung ausgesprochen nachteilig. Agnostiker und Atheisten, die der Leitung gegenüber loyal sind oder zumindest still bleiben, haben im Lehrkörper sichere Positionen, die meisten christlichen Lehrer sind aber vertrieben worden, weil sie den diktatorischen, immoralischen, unchristlichen Führungsstil des "Pater" Direktors und seines Kreises stark kritisiert hatten. Die Heuchler/innen sind geblieben.

 

Ein Zitat vom Direktor (ein kath. Ordenspriester!): "Seinen Glauben soll jedermann in dem Kreis der Familie und dem liturgischen Raum praktizieren." Also nur dort, nicht in der Schule! Wie zur Zeit der kommunistischen Diktatur!

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Katholische Schulen in Deutschland

 

Hier findest Du auch die aktuell offenen Stellen für LehrerInnen.

 

Du magst übrigens recht haben mit Deiner Aussage, dass die Anforderungen der kirchlichen Arbeitgeber im "Tendenzbereich" einfach zu hoch sind...

 

Ich habe nichts dergleichen "ausgesagt" und verwahre mich dagegen, auf diese Weise zu Deinem Parteigänger stilisiert zu werden!

bearbeitet von Julius
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Katholische Schulen in Deutschland

 

Hier findest Du auch die aktuell offenen Stellen für LehrerInnen.

 

Du magst übrigens recht haben mit Deiner Aussage, dass die Anforderungen der kirchlichen Arbeitgeber im "Tendenzbereich" einfach zu hoch sind...

 

Ich habe nichts dergleichen "ausgesagt" und verwahre mich dagegen, auf diese Weise zu Deinem Parteigänger stilisiert zu werden!

 

 

Du meine Güte, brüll hier nicht so rum... :angry2:

 

Ich habe Deine Aussage mit der von Chrysologus verwechselt, der da sagte:

 

Die Grundordnung scheint demnächst neu gefasst werden zu sollen - grob kann man sagen: Der Kirche geht das Personal aus, dass den Ansprüchen noch gerecht wird. Aber inhaltlich darf man sich da auf nichts verlassen.

 

 

Es tut mir aufrichtig leid, Dich mit meiner Meinung besudelt zu haben.

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Noch zu den Einstellungschanchen ganz allgemein: natürlich hat man als Lehrer, wenn man z.B. Deutsch und Geschichte oder Erdkunde studiert hat, nicht gerade die besten Karten - um nicht zu sagen, ganz schlechte. Da müsste man schon ein Einser-Examen hingelegt haben, um weiterzukommen.

 

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Zumindest in Baden Württemberg sind die Einstellungschancen im Moment gigantisch gut - da bekommt zur Zeit wirklich jeder eine Stelle egal mit welcher Note.

 

Laura

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Da hätte ich ja mit Latein und Englisch richtig gute Chancen... Frage mich nur, warum da so viele offene Stellen sind - will da wirklich keiner hin?

Hast Du mit Latein nicht ÜBERALL gute Chancen? :angry2:

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Da hätte ich ja mit Latein und Englisch richtig gute Chancen... Frage mich nur, warum da so viele offene Stellen sind - will da wirklich keiner hin?

Hast Du mit Latein nicht ÜBERALL gute Chancen? :angry2:

 

Das will ich hoffen! :unsure:

 

 

EDIT: Aber nach Baden-Württemberg zieht mich irgendwie so gar nichts hin - nach Bayern übrigens auch nicht...Warum bloß? :angry2:

 

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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EDIT: Aber nach Baden-Württemberg zieht mich irgendwie so gar nichts hin - nach Bayern übrigens auch nicht...Warum bloß? :angry2:

 

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Schade eigentlich - hier ist es nämlich wirklich nett ... liebe Schüler, nette Kollegen ... ich finde es gut ... auch als Nicht-Schwäbin. :angry2:

 

Laura

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