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Beichte auch für Ungetaufte?


Martin

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Die Frage tauchte im Gespräch auf und es könnte sein, dass sie dort untergeht:

 

Können Ungetaufte zum Sakrament der katholischen Beichte gehen?

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Von der Logik her nein: Sündenvergebung geschieht in der Taufe, die Beichte ist von ihrer Geschichte her nichts anderes als die Möglichkeit, diese Sündenvergebung nach der Taufe noch einmal zu erlangen - in der alten Kirche war daher auch nur eine Buße im Leben möglich.

Wenn es irgendwo praktiziert wird, ist ein meiner Meinung nach theologischer Unfug.

 

Laura

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Warum sollte ein Ungetaufter zur Beichte gehen wollen?

 

Ansonsten hat laura schon den Grund genannt. Mit der Beichte geschieht eine Sündenvergebung für nach der Taufe begangene Sünden. Es wird gleichsam die Taufgnade wiederhergestellt.

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Ich habe nichts gegen theologischen Unfug - manchmal ist dieser Unfug sogar wahres Heil.

 

Beichten heißt angenommen sein von Gott als Mensch im Bewußsein meiner Schuld. Befreiung von der Sünde der Gottesferne und Aufnahme in die Gemeinschaft mit Gott.

 

Ein Ungetaufter, der DIESEN Schritt geht - in einer Realität die besagt, dass die getauften Christen glauben, dieser Gnade nicht zu bedüfen - ist ein geradezu unglaubliches Zeichen für den Glauben dieses Ungetauften, seiner Suche nach Gott.

 

Warum er nicht getauft ist, steht doch gar nicht zur Debatte. Wer weiß das denn schon?

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Priester anders handeln sollte, als denjenigen - der zur Beichte geht und dem Priester seine Situation offen erklärt - in die Arme zu schließen wie den heimkehrenden Sohn.

 

In meinen absurdesten Alpträumen könnte ich mir keine Zurückweisung vorstellen.

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Gast Ketelhohn

Wenn ein Ungetaufter das Verlangen hat, Vergebung zu empfangen, dann wird man ihn als Bewerber um die Taufe annehmen und nach der Ordnung der Kirche darauf vorbereiten. Wenn er gleichwohl „beichten“ möchte – also einem Priester oder geistlichen Begleiter seine Sünden bekennen –, dann wird er in dieser Vorbereitung auf die Taufe sicher die Möglichkeit dazu erhalten. Er kann freilich nicht „sakramental“ beichten, also nicht die Lossprechung erhalten. Wohl aber kann und wird er gesegnet werden.

 

Wenn einer, der noch nicht als Taufbewerber angenommen ist, sozusagen unangekündigt im Beichtstuhl erscheint, dann kann es natürlich passieren, daß er einen Priester auf dem falschen Fuß erwischt. Priester sind auch Menschen. Besser ist in jedem Fall, den Priester vorher anzusprechen. Eine nicht-sakramentale Beichte, wie oben beschrieben, ohne Absolution, aber mit Segnung des Pönitenten sollte auf jeden Fall möglich sein. Ein guter Priester wird den Pönitenten aber sicher auch einladen, sich auf den Weg zur Taufe zu machen.

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Wäre ich Priester, so hätte ich keinerlei Probleme damit, die Lossprechung zu erteilen, vorausgesetzt, der Pönitent bekennt sich zum Glauben an Jesus Christus, denn in der Lossprechung ist ja niemand anders als Jesus Christus derjenige, der eigentlich vergibt.  

 

Die Taufe ist ja der ofizielle Akt, in dem man in der Kirche aufgenommen wird, die ja der mystische Leib Christi ist. Voraussetzug für die Taufe ist die Beichte natürlich nicht, versteht sich.....

 

Genauso hätte ich als Priester keinerlei Probleme damit, jemand christlich zu beerdigen, der aus der Kirche ausgetretten ist, wenn die Hinterbliebenen es ausdrücklich so wünschen, selbst wenn das Kirchenrecht es anders vorsieht..... Und dann würde ich es mir nicht nehmen lassen, eine kleine Predigt zu halten, in der ich den Austritt erwähne.

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Aber ich würde - wäre ich Priester - keinem Ungetauften die heilige Kommunion erteilen.

 

(Geändert von platon um 15:46 - 6.April.2003)

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„Warum sollte ein Ungetaufter zur Beichte gehen wollen?“ (Jürgen)

 

Das Bewusstsein eigener Schuld hängt nur bedingt ab von dem, was Du glaubst. Jedenfalls kannst Du Abend für Abend Dein Leben ermessen, ob Du nun Ja sagst zu Christus oder nicht. Du wirst Dich kennen lernen mit all Deinen Halbheiten, Deinen vielen Schwächen und Deiner Hilflosigkeit – und zwar verd**** gut, viel besser, als Dir lieb ist. Kurzum, plötzlich zieht Dir der Gestank des Mülls um die Nase und Du fragst Dich: wohin damit? Wenn Du dann einen Entsorgungsservice suchst, findest Du einen Monopolisten, nämlich die katholische Kirche. Sie bietet als einzige Institution eine geregelte und praktizierte Form an, sich mit dieser eigenen Schuld auseinander zu setzen, sie in Beutel zu packen und sie abzuladen. Die geben Dir sogar noch Hinweise zur künftigen Müllvermeidung, sie stärken Deinen Willen, das Richtige anzustreben und sie trösten Dich noch, damit Du Dich nicht als völliger Versager und moralische Niete fühlst. Da Dir nun jeder Golfclub die Möglichkeit bietet, gegen ein saftiges Entgelt auch als Nicht-Mitglied Deine Runden zu schlagen, könnte man mit seinen Tüten doch auch mal bei der Kirche anklopfen. Mal sehen, wie so die „Preise“ bei den Katholiken aussehen, fragst Du dann, was ich in diesem Forum getan habe.

 

Der Eintritt in eine Institution wie die Kirche ist nämlich im Gegensatz zum attraktiven Beichten eine sehr hohe Hürde, weil dieses Binden an eine Institution – und zwar lebenslang und mit Haut und Haaren – überhaupt nicht dem gängigen Lebensstil entspricht – meinem zumindest nicht. Das ist wie Heiraten, Kinderkriegen oder Auswandern. Diese Entscheidung fällt sich bei weitem nicht so einfach. Sie verlangt Zeit und das Ergebnis des Prozesses ist offen. (Einen Termin sollte man jedoch setzen, - was ich getan habe - damit man nicht in einer endlosen Entscheidungsvorbereitung stecken bleibt.)

 

Danke für Eure Tipps, Martin und Robert. Interessant, Platon, das mit der Kommunion ist mir irgendwie - wenn auch intuitiv - völlig klar.

Charlene

bearbeitet von Charlene
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Zitat von Charlene am 16:35 - 6.April.2003

Wenn Du dann einen Entsorgungsservice suchst,  findest Du einen Monopolisten, nämlich die katholische Kirche. Sie bietet als einzige Institution eine geregelte und praktizierte Form an, sich mit dieser eigenen Schuld auseinander zu setzen, sie in Beutel zu packen und sie abzuladen. Die geben Dir sogar noch Hinweise zur künftigen Müllvermeidung, sie stärken Deinen Willen, das Richtige anzustreben und sie trösten Dich noch, damit Du Dich nicht als völliger Versager und moralische Niete fühlst.


 

Monopolist im 'Entschuldungs- und Tröstungsgeschäft'? Das allerdings ist ein Irrtum. Schlag mal im Telefonbuch unter 'Psychotherapie' nach. Bedeutendster Unterschied: die Gebühren. Gegen das Honorar von Therapeuten ist die Kirchensteuer ein Bettel.

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Gegen das Honorar von Therapeuten ist die Kirchensteuer ein Bettel.

Lieber Erich,

sollte das eine ausreichende Begründung sein, um die Taufe zu erbitten - GELD? Das kann ja wohl nicht so ganz Dein Ernst sein! :blink:

 

Im Übrigen ist der Weg zur Taufe - und damit zur Absolution - lang, für einen Neubewerber, einen Katechumenen, ganz im Sinne von Schiller "drum prüfe, wer sich ewig bindet ...". Und die gegenseitige Prüfung kann auch negativ ausgehen.

 

Gruß,

Lucia

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Die Taufe ist ja der ofizielle Akt, in dem man in der Kirche aufgenommen wird, die ja der mystische Leib Christi ist. Voraussetzug für die Taufe ist die Beichte natürlich nicht, versteht sich.....

Also ich würde die Beichte/Buße schon als eine Voraussetzung zur Taufe sehen, denn welche Juden gingen denn zu Johannes dem Täufer? Doch wohl die, die umkehren wollten von ihrem "sündigen" Weg und dies mit der Taufe sichtlich für alle besiegelten...

 

Apostelgeschichte 2,38: Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen

 

Aus diesem Blickwinkel betrachtet darf ein Stellvertreter Christi auf Erden,

 

- keinem Menschen die Taufe verweigern, bei dem ersichtlich ist, daß er "umkehren" also beichten möchte...

 

- keinem ungetaufen Menschen, "Heiden" die Beichte verweigern, die ja das eindeutigste Signal ist - das Angebot Gottes an uns Menschen: Jesus Christus, anzunehmen.

 

 

Ich möchte ehrlich gesagt nicht in der Haut eines katholischen Pfarrers stecken, der einen "Ungetauften" die Beichte verweigert.

 

 

gby

 

bernd

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Sünden bekennen darf natürlich jeder - aber das Sakrament der Beichte empfangen kann man nur als "Member" :blink:

 

Die Taufe ist das erste Sakrament, befreit von aller Schuld.

Ein Erwachsener, der getauft wird, braucht/kann also vorher nicht beichten.

Es spricht aber sicher nichts gegen ein seelsorgliches Gespräch, wenn derjenige das Bedürfnis hat, seine Schuld auszusprechen.

Und ich denke, damit hätte kein Priester ein Problem - jedenfalls keiner, den ich kenne.

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„Warum sollte ein Ungetaufter zur Beichte gehen wollen?“ (Jürgen)

 

Das Bewusstsein eigener Schuld hängt nur bedingt ab von dem, was Du glaubst. Jedenfalls kannst Du Abend für Abend Dein Leben ermessen, ob Du nun Ja sagst zu Christus oder nicht. Du wirst Dich kennen lernen mit all Deinen Halbheiten, Deinen vielen Schwächen und Deiner Hilflosigkeit – und zwar verd****

Liebe Charlene,

hier ist eine Menge beim "Umzug" des Forums verlorengegangen. Hast Du den Text noch? Ich fände es schön, wenn Du Dein posting wieder vervollständigen könntest.

 

Gruß,

Lucia

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Gast Ketelhohn

»Also ich würde die Beichte/Buße schon als eine Voraussetzung zur Taufe sehen, denn welche Juden gingen denn zu Johannes dem Täufer?« (Bernd)

 

Keinesfalls das Sakrament der Buße, Bernd. Was aber nötig ist, damit ein Bewerber (Katechumene) zur Taufe zugelassen und förmlich als „Competent“ ([die Taufe] Begehrender) angenommen werden kann, das sind sichtbare Zeichen der Umkehr. Nicht zuletzt dazu ist ja der Katechumenat da. Solche Zeichen der Umkehr zu bestätigen gehört zu den Aufgaben der Paten.

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Dumme Frage: ist eine Beichte vor der Taufe nicht vollkommen überflüssig, da die Taufe selbst die Verbegung aller Sünden einschließt?

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Bezüglich Segnungen von Nichtgetauften/Nichtkatholiken

 

can. 1070:

Segnungen sind vornehmlich Katholiken zu erteilen; sie können auch Katechumenen erteilt werden, und, wenn nicht ein Verbot der Kirche entgegensteht, sogar Nichtkatholiken.

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Monopolist im 'Entschuldungs- und Tröstungsgeschäft'? Das allerdings ist ein Irrtum. Schlag mal im Telefonbuch unter 'Psychotherapie' nach. Bedeutendster Unterschied: die Gebühren. Gegen das Honorar von Therapeuten ist die Kirchensteuer ein Bettel. (Erich AS)

 

Psychologen sehe ich nicht in Konkurrenz zu Beichtvätern, lieber Erich. Die Höhe des Preises als einziger Unterschied: das habe ich ganz anders verstanden. Die Couchos lösen vielleicht einen Schuldkomplex. Den habe ich aber nun mal nicht. Für Schuld sind sie einfach nicht zuständig, jedenfalls nicht für die ganz normale alltägliche Schuld, die sich so ansammelt: Einen abgekanzelt, Finanzamt betrogen, 5 Mal zu oft in den Spiegel geguckt, nachts im 100-er Bereich 290 gefahren, nicht zugehört…..Deinem Nick zufolge müsstest Du doch Fachmann auf diesem Gebiet sein mit ausgeprägten Erfahrungen. Bist Du jemals mit diesen Mülltüten zum Psychomän gelaufen? Natürlich nicht. Denn Schuld macht vielleicht krank, sie ist jedoch keine Krankheit. Du weichst mit ihr auch keineswegs ab von Normalitäten. Du kümmerst Dich einfach nicht um sie, Du wälzt die Schulden um Dich selbst herum, Du redest mal mit einer Freundin beim Joggen darüber oder Du gehst eben zur Beichte; mehr Möglichkeiten sehe ich im Moment nicht, mit ihnen umzugehen und die letzte scheint mir bei weitem die angemessenste.

 

Zum Thema Zulässigkeit: Den sakramentalen Vorbehalt verstehe ich nicht wirklich. Im Testament hatte ich den Eindruck, den Aposteln und ihren Nachfolgern sei es überlassen, Sünden im Auftrag und ohne weitere Formalitäten zu vergeben, wenn Reue und Bußbereitschaft gegeben sind.

 

Meinen alten Beitrag habe ich wieder vervollständigt, liebe Lucia. Ansonsten zur Info: Ich habe - wie hier empfohlen - einfach angerufen, die Lage geschildert und sofort einen Termin bekommen. Der Priester vergewisserte sich, ob ich weiß wo von ich rede, dann hat er mir seine Beichtstuhl-Zeiten genannt. Wir haben noch kurz über die Form gesprochen, in der wir einander begegnen werden. Den Termin wird er mit einem Segen abschließen. Er beendete das Gespräch mit einer herzlichen Einladung. Der Mann war sehr offen, sehr humorvoll und völlig unkompliziert.

Grüße

Charlene

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Dumme Frage: ist eine Beichte vor der Taufe nicht vollkommen überflüssig, da die Taufe selbst die Verbegung aller Sünden einschließt?

Gefällt mir. Warum soll man irgenwelchen Aufwand für etwas treiben, was man ohnehin gratis dazubekommt. Minimalprinzip.

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Bei der Erwachsenen Taufe ist es aber so,dass die Beichte als erstes abgelegt wird.Und zwar vor der Taufe.

 

Die Reihenfolge bei mir war so: Beichte ca 14 Tage vor der Taufe.

Dann folgte die Taufe und während dieser auch die Erste Kommunion?

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can. 842 §1:

Wer die Taufe nicht empfangen hat, kann zu den übrigen Sakramenten nicht gültig zugelassen werden.

Hallo Jürgen,

 

wenn es nur nach dem kanonischen Recht geht, so darf man höfflich fragen, warum denn Frauen nicht Diakonninen werden dürfen, obwohl das durchaus biblisch belegt ist. Und warum dürfen Priester nicht heiraten? Selbst Petrus war verheiratet!

 

Grüße, Carlos

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can. 842 §1:

Wer die Taufe nicht empfangen hat, kann zu den übrigen Sakramenten nicht gültig zugelassen werden.

Hallo Jürgen,

 

wenn es nur nach dem kanonischen Recht geht, so darf man höfflich fragen, warum denn Frauen nicht Diakonninen werden dürfen, obwohl das durchaus biblisch belegt ist. Und warum dürfen Priester nicht heiraten? Selbst Petrus war verheiratet!

 

Grüße, Carlos

Ich verstehe den Zusammenhang dieses Canons mit Deiner Frage nicht.

Zudem hat das nix mit der Frage nach der Beichte von Ungetauften zu tun.

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