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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 16 Minuten schrieb Moriz:

 

Es ist eben kein Dienstverhältnis sondern ein Lebensbund.

 

Wenn du das ignorierst wird der Blick natürlich schief.

 

Ich ignoriere das nicht. Allerdings gibt es schon seit Jahrhunderten die Entlassung aus dem Klerikerstand. Der "Lebensbund" war nie unverbrüchlich.

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vor 32 Minuten schrieb rorro:

Entlassung aus dem Klerikerstand

Es gibt einen Entzug der Rechte und Pflichten (der nach "Entlassung" aber nicht kontrolliert oder sanktioniert werden kann). Eine "Entweihung" gibt es nicht.

Und - Achtung: anekdotische Evidenz - ich kenne durchaus (Ex-)Kleriker, die das Zelebrationsverbot (privat) missachten. 

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(Mist, falschen Zitieren-Knopf gedrückt. Das richtige reinkopiert)

vor einer Stunde schrieb rorro:

Ich ignoriere das nicht. Allerdings gibt es schon seit Jahrhunderten die Entlassung aus dem Klerikerstand. Der "Lebensbund" war nie unverbrüchlich.

Man kann sich auch von seiner Frau scheiden lassen, wenn die einsitzt.

Man bleibt kirchenrechtlich trotzdem verheiratet. Das dürfte kein Annulierungsgrund sein.

bearbeitet von Moriz
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vor 8 Minuten schrieb Moriz:

(Mist, falschen Zitieren-Knopf gedrückt. Das richtige reinkopiert)

Man kann sich auch von seiner Frau scheiden lassen, wenn die einsitzt.

Man bleibt kirchenrechtlich trotzdem verheiratet. Das dürfte kein Annulierungsgrund sein.

 

Die Entlassung aus dem Klerikerstand "entweiht" auch niemanden. Der Klerikerstand ist etwas anderes als die Weihe. Letzere ist unauslöschlich, ersterer nicht.

 

Nachtrag: siehe gouvi.

bearbeitet von rorro
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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

 

Natürlich nicht! Die Kirche entdeckt in diesem Bereich doch gerade erst ihre Verantwortung.

 

Findest Du das Vorgehen der Sportvereine etwa besser? Verdächtiger weg und Augen fest zukneifen... vor dem was dann in anderen Sportvereinen geschieht.

Das war und ist zum Teil doch noch kath Praxis
Verdächtiger Priester weg Augen fest zukneifen was in einer anderen Pfarrei passiert

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Am 2.3.2019 um 07:23 schrieb Julius:

Nochmal eine Zusammenfassung des Guardian zu "offenen Fragen" nach dem Schuldspruch der Jury über George Pell. In der angekündigten Berufungsverhandlung wird er nicht mehr von seinem bisherigen Verteidiger Robert Richter, sondern von einem gleichermaßen prominenten Anwalt (Bret Walker) vertreten werden.

 

Hier eine weitere Zusammenfassung über den Verlauf des Trials, über den wegen der durch den Richter mit Blick auf ein weiteres Verfahren verhängten Nachrichtensperre bekanntlich nicht berichtet werden durfte.


Inzwischen ist in Australien die zweitägige Anhörung zur Berufung von George Pell über die Bühne gegangen. Ich habe mich mal quer durch die australische Presse gelesen, und wenn ich die Tonlage richtig einschätze, ist es in der Berufung nicht schlecht für Pell gelaufen. Sein auf Berufungsverhandlungen spezialisierter Anwalt Bret Walker sei gewohnt brillant gewesen, der Staatsanwalt namens Boyce hingegen sehr unsicher - und peinlich verschnappt hat der sich im Eifer des Gefechtes auch noch: er hat aus Versehen den bisher strengstens geheim gehaltenen Namen des Pell-Opfers ausgeplaudert. Geistesgegenwärtig, hat jemand die Technik angehalten, da der Livestream ja mit einer kleinen Verzögerung übertragen wird, ist der Name des einzigen Zeugen dann wohl doch nicht im hintersten Outback angekommen.


Eine wie mir scheint recht gelungene Zusammenfassung findet sich hier:

https://www.thetablet.co.uk/news/11762/judges-retire-to-consider-pell-appeal

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Mir hat dazu - neben ein bißchen eigener Erfahrung in der Begegnung mit Betroffenen von Missbrauch - folgender Artikel die Augen geöffnet: https://www.echter.de/images/LS-2019-03/LS_3_2019_Reisinger_Von_der_Last_ein_Opfer_zu_sein.pdf

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vor 4 Stunden schrieb Flo77:

Man sieht hier sehr schön daß es immer noch Kreise in der Kirche gibt die gerne so weitermachen würden wie bisher
diese Rede von Vergebung durch die Opfer war früher oft das Argument des höhren Klerus  Betroffene dazu zu bewegen keine Anzeige zu erstatten

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Wir haben die Predigt alle im Wortlaut nicht gehört, doch das ganze mit Unpassend zu qualifizieren, wäre noch harmlos. Außerdem ist es immer anmaßend, (außer vom Herrn), Vergebung zu fordern oder dazu aufzurufen. Man kann es sich maximal für andere wünschen, weil es besonders den Opfern hilft (siehe die heute verstorbene Eva Kor) - aber ich bin ziemlich sicher, daß der Priester dort nicht allzu sensibel mit diesem Thema umging.

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Absolut kein Widerspruch von meiner Seite - ich möchte noch einen Schritt weiter gehen: Vergeben können immer nur das Opfer und Gott, niemand sonst. Insofern ist mir nicht klar, an wen sich diese Predigt richten sollte.

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Herr Z. möchte zur Aufklärung beitragen: "So war es!"

 

Ich hab' immer noch nicht verstanden, was zwei über ihre verstorbenen Ehemänner lästernde Witwen mit einer (öffentlichen?) Absolution von Missbrauchstätern durch die Bischöfe zu tun haben sollen. Oder wie er sich die Vergebung durch die "Hierarchen" so vorstellt? 🤔

 

bearbeitet von Julius
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vor einer Stunde schrieb Julius:

Herr Z. möchte zur Aufklärung beitragen: "So war es!"

 

Ich hab' immer noch nicht verstanden, was zwei über ihre verstorbenen Ehemänner lästernden Witwen mit einer (öffentlichen?) Absolution von Missbrauchstätern durch die Bischöfe zu tun haben sollen. Oder wie er sich die Vergebung durch die "Hierarchen" so vorstellt? 🤔

Mein Einruck ist gerade eher, dass er am Tübingen-Ratzinger-Syndrom leidet.

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Long John Silver
vor 9 Stunden schrieb gouvernante:

Mein Einruck ist gerade eher, dass er am Tübingen-Ratzinger-Syndrom leidet.

 

Ich glaube, es gibt da Leute, die tatsaechlich weder geistig noch psychisch begreifen, was bei Missbrauch passiert. Manche Kleriker sind so naiv, dass sie das nicht kapieren, oder so weltfremd oder einfach unfaehig, real zu denken. (Was kein Freibrief ist, Unsinn zu erzaehlen, nur eine fuer mich logische Erklaerung eines seltsamen Phaenomens). Will sagen - wo die einen ueberborden vor lauter Kotaus vor der Oeffentlichkeit und Selbstzerfleischung, kapieren die anderen gar nichts. 

 

Vergebung ist sowieso ein so leeres Schlagwort. Niemand muss seinem Peiniger vergeben, und die Frage ist ja noch, was Vergebung in dem Fall eigentlich bedeuten soll. Aber eigentlich ist es muessig, ueber solche Dinge wie diese Predigt ernsthaft nachzudenken. Da moechte sich jemand seine heile katholische Welt erhalten und dazu gehoert eben in seinem Denken, dass um jeden Preis diese hohle Vergebungsmaschine funktionieren muss, damit keine Brueche entstehen. 

 

Und den missbrauchenden Priestern ist so etwas auch nicht gedient. Natuerlich brauchen sie auch Hilfe, aber doch nicht so.

 

 

 

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Am 10.3.2010 um 12:20 schrieb Björn:

Bleiben wir hier mal "unter uns". Was außerhalb der Kirche - ob in Reformschulen, Sportvereinen oder Familien - passiert, sei nebensächlich. Es sei egal, ob es bei uns resp. bei Priestern mehr oder weniger Fälle gibt als anderswo. Staatliche Maßnahmen interessieren nicht.

 

Kümmern wir uns mal darum, was die Kirche tun sollte. Zwei große Blöcke sind dabei sinnvollerweise zu unterscheiden:

 

1. Aufklärung und Umgang mit Tätern/Opfern

Mögliche Fragen: Wie offensiv sollte bei der Aufklärung vorgegangen werden? Wie intern sollte das passieren? Entschädigung für Opfer, auch jenseits der Verjährung? Wo endet die Verantwortung, bis zu der persönliche Konsequenzen angeraten sind?

 

2. Prävention

Nehmen wir als eine Grundlage die Leitlinien (Quelle ist zufällig gewählt). Sind sie ausreichend? Wo müssten sie verbessert werden?

Und was sollte sonst verändert werden: Zölibat? Priesterauswahl/-ausbildung? Kontrollmechanismen? Sexualmoral oder das gesamte Konzept der Moraltheologie? Machtstrukturen? Regeln für den Umgang mit Kindern vor Ort?

das ist eine Sensation 
https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/vatikan-hebt-immunitat-von-papstbotschafter-in-paris-auf

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Der alte Herr hat einfach versucht die Mittel anzuwenden die bei Skandalen immer funktioniert haben religiös verbrämen und sich um die Ehre des Priestertums und der Kirche sorgen alles andere  war früher von geringerer Bedeutung und er versteht nicht daß es  heute anders ist

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vor einer Stunde schrieb Spadafora:

 

Was daran ist eine "Sensation"? Dafür, dass er auf diesen Empfängen irgendwelche smart aussehenden jungen Männer angegrapscht hat, passiert ihm in Frankreich nicht viel.

Als Nuntius dürfte er allerdings "verbrannt" sein - nicht nur in Frankreich.

bearbeitet von Julius
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Ja und? Gesuche, die Immunität eines Nuntius aufzuheben, werden auch nicht täglich im Vatikan eingehen. Und dann kommt's immer noch drauf an, wer wegen was so ein Ersuchen an den Vatikan richtet - und welche Konsequenzen im entsprechenden Land drohen.
Irgendwann ist immer ein erstes Mal, das ist eine alte Spruchweisheit, aber keine Sensation.

Ausserdem: "Dabei handelt es sich um eine freiwillige Geste, die den von Anfang an ausgedrückten Willen des Erzbischofs wiedergibt, vollumfänglich mit der Strafverfolgung und den Gerichten Frankreichs zusammen zu arbeiten."

 

In dem Zusammenhang von "Auslieferung" zu reden, ist denn doch einigermaßen übertrieben.

bearbeitet von Julius
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Alleine die Idee man solle wegen der "Lebensleistung" den Priestern vergeben  ist so jenseits von gut und böse daß es klar zeigt der alte Herr hat nichts verstanden gar nix da sollten sich die Bischöfe was einfallen lassen zumindest auch für jene alten Priester die noch predigen 

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