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Was würde euch hindern?


Ruth

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Werner agnosticus

Zitat von Ruth am 14:44 - 25.Oktober.2002

 

Och, Mönsch, Werner, du Spielverderber, du wirst doch wohl für fünf Minuten hinbekommen, was Christen ihr ganzes Leben lang schaffen.

Nö, geht leider nicht. Manche A&As sind eben nicht ganz so begabt wie Christen.

 

Ich glaube, der Trick ist, sich Gott ab und zu wie ein Dreieck und dann wieder wie eine Kugel vorzustellen, zwischendrin wie einen Kegel, ganz nach Bedarf...

Das Problem dabei ist, daß man das Umschalten zwischen den verschiedenen Bildern nicht bemerken darf, sonst ist die schöne Illusion, es handle sich um ein einziges Ding, dahin. Das ist wie beim Film: Ist die Bildfrequenz zu gering, dann zerfällt er in getrennte Einzelbilder.

20 Bilder pro Sekunde braucht man mindestens (doch dann hätte der dreieckig-kugelige Gott, äh ... der christliche Gott noch eine lausige Qualität). Wenn ich das dann 5 Minuten durchhalten soll, macht das mindestens 6000 Umschaltungen zwischen den Bildern - da würde ich ja rammdösig werden.  

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>Aber was haltet ihr denn von den "psychologischen" Vorteilen, die Christen von ihrem Glauben behaupten? <

 

Viel, Ruth.  Es tut mir um manchen dieser Vorteile leid, aber selbst wenn ich WOLLTE, wüßte ich keine Kollektivreligion, der ich mich anschließen könnte und an deren Gott ich glauben könnte, ohne dabei das Gefühl zu haben, mich selbst zu bescheißen. (Abgesehen davon, daß es leider noch nichtmal annähernd eine Religion gibt, die mit meinem Wertesystem kompatibel ist. )

 

>Würde euch der Gedanke an ein mögliches ewiges Leben als angenehm tröstlich erscheinen - im Gegensatz zur knallharten A&A-Variante: tot ist tot? <

 

Ja.  Sehr sogar. Aber was soll man machen? Mich würde auch der Gedanke trösten, daß man mit jeder Krebsart mindestens 100 werden kann und daß man prinzipiell jeden Verkehrsunfall oder Flugzeugcrash unbehelligt überlebt. Aber wenn mir das irgendein Guru verspricht - also.... ICH fall nicht drauf rein. ;)

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Zitat von Ralf am 9:58 - 24.Oktober.2002

"
Gott selbst ist ein Taoist - wenn er wollte, dass man an ihn glaubt, dann hätte er den Zugang zu sich nicht so wirkungsvoll verbaut. Er hat alle Spuren verwischt, alle Zugänge zu ihm verbarrikadiert, alles, woran man überhaupt glauben kann, ist an ein Zerrbild von ihm.
"

 

Gut, wenn Du das glaubst, dann wirst Du uns nie verstehen - und hast uns auch nie verstanden.


 

Lieber Ralf,

 

diesmal kürzer: Ich behaupte (und im Thread Die ultimative A&Aler-Umfrage bin ich gerade dabei, dies zu begründen), dass wenn man den Gottesglauben bis ans Ende durchdenkt dann wird man zwangsläufig Taoist oder Deist. Damit ist man noch nicht Agnostiker, aber nahe dran.

 

Deswegen kann man sagen: Glauben und Denken schliessen sich aus, denn wenn man den Glauben weiterdenkt, kann man kein Christ sein, sondern man muss einen Graben überspringen.

 

Und dieser Graben lässt es Dir scheinen, dass ich nie auf Deiner Seite war. Das ist leider unvermeidlich.

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Ich gebe Dir Recht: wenn alles von uns aus kommt, wenn alles WIR durchdenken und nur WIR uns das Ergebnis liefern, dann bleibt nur Taoist oder Deist.

 

Ohne die Gnade Gottes, dem Geschenk des Glaubens, gibt es kein Christsein.

 

Wer irrtümlich meint, den Glauben zu 100% sich selbst und seinem Hirn zu verdanken, will sich selbst erlösen.

 

Den Graben lässt Er uns überspringen. Vielleicht bist Du zurückgesprungen, kann ich nicht beurteilen.

 

Paz y bien,

Ralf

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(Ruth) >Ich glaube, der Trick ist, sich Gott ab und zu wie ein Dreieck und dann wieder wie eine Kugel vorzustellen, zwischendrin wie einen Kegel, ganz nach Bedarf...<

 

Nicht je nach Bedarf, aber die Gottesbilder, die uns begleiten, über viel Wirkung aus. Gott ist alles in allem und alles ist aus Gott. Es gibt kein Bild von Gott, das ihm vollends gerecht wird. Das einzige Bild, daß ihm so nahe kommt, wie es uns möglich ist, ist das Abba-Bild Jesu. Gott ist nicht eines seiner Bilder, aber ein Bild kann uns ihm näher bringen, als Worte.

 

 

>Mit anderen Worten, wäre es schön, wenn es zumindest diese Seite Gottes gäbe? (Mir erscheint der Preis seiner anderen Seite zu hoch, aber das ist ein anderes Thema) Verpassen wir A&As vielleicht etwas, das Christen haben?<

 

Der Zugang zu dieser Seite Gottes steht offen, wenn man anklopft. Es wird geöffnet.

 

Welches ist die andere Seite und der Preis - deiner Ansicht nach?

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Zitat von Martin am 21:50 - 26.Oktober.2002

 

Der Zugang zu dieser Seite Gottes steht offen, wenn man anklopft. Es wird geöffnet.

 

Welches ist die andere Seite und der Preis - deiner Ansicht nach?


 

Hallo Martin!

 

1. sind die hypothetischen fünf Minuten recht schnell um, und danach bin ich wieder überzeugt, dass es diesen Gott nicht gibt. Das heißt, es gibt weder eine Stelle, wo man klopfen kann, noch existiert eine Tür, die sich öffnet - ganz zu schweigen davon, dass da niemand ist, der öffnen könnte.

 

2. Um die andere Seite ging es den ganzen Thread lang - um die Dinge, die uns A&As hindern würden, gläubig zu sein, auch wenn es Gott gäbe. Das sind vor allem die unterschiedlichen Wertvorstellungen, die sich nicht einfach dadurch ändern lassen, dass Gott eben anderer Meinung und er der Boss ist. Es wäre eine Art Selbstverrat, und dieser Preis wäre mir zu hoch.

 

Abgesehen davon würde ich die Frage, ob es schön wäre, wenn zumindest diese Seite Gottes existiert, nicht uneingeschränkt mit "Ja" beantworten. Eher im Gegenteil. Ich denke, ich bin für die ein oder andere "Dienstleistung" des katholischen Glaubens nicht besonders anfällig. Ich habe mir erst kürzlich auf einer Beerdigung die Frage gestellt, ob es ganz egoistisch für mich tröstlich wäre, wenn der Verstorbene nicht tot, sondern irgendwie weiterexistieren würde  - und habe diesen Gedanken spontan und unangenehm berührt zurückgewiesen. Hat mich selbst ein wenig überrascht. Aber ich kann anscheinend tatsächlich besser mit der Vorstellung leben, dass er einfach tot ist, und zwar endgültig.

 

Davon unberührt bleibt natürlich die Frage, was ich mir für ihn wünschen würde, oder für mich angesichts meines eigenen Todes.

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>Um die andere Seite ging es den ganzen Thread lang - um die Dinge, die uns A&As hindern würden, gläubig zu sein, auch wenn es Gott gäbe. <

 

Kleine Korrektur, Ruth: WENN es Gott gäbe (ich bräuchte natürlich eindeutige Belege) würde mich nichts daran hindern, an ihn zu glauben.  Aber es gäbe so einiges, das mich daran hindern würde, es gut mit ihm zu meinen oder ihn gar zu lieben.

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Oops, du hast recht, das klingt mißverständlich.

 

>...es gut mit ihm zu meinen oder ihn gar zu lieben.< (lissie)

 

Das meinte ich in diesem Fall mit "gläubig", mangels eines besseren Ausdrucks.

 

Vielleicht könnte man sagen: Was uns daran hindern würde, ihm bedingungslos nachzufolgen, ihn zu lieben und zu ehren und unser Leben ganz nach ihm auszurichten. Gibs doch zu, lissie, wir bräuchten nicht mal diese hypothetischen fünf Minuten, um ganz gewaltig mit ihm im Clinch zu liegen.

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Zitat von Ruth am 18:10 - 27.Oktober.2002

Gibs doch zu, lissie, wir bräuchten nicht mal diese hypothetischen fünf Minuten, um ganz gewaltig mit ihm im Clinch zu liegen.


 

Wer sagt denn, dass Gläubige NICHT mit ihm im Clinch liegen???

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