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Warum essen Deutsche kein Pferdefleisch?


Katharer

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Muslime und Juden essen kein Schweinefleisch weil das Schwein als unrein gilt. Hindus essen kein Rind weil das Rind ein heiliges Tier ist. Deutsche essesn kein Pferdefleisch, aber warum eigentlich nicht?

 

http://www.dge.de/modules.php?name=News&am...cle&sid=418

Zitat: Mythos Pferdefleisch

01.06.2004

DGEInfo 06/2004 – Essen und Trinken

 

"Das Pferd (Equus caballus) ist ein Fleischtier, dessen Fleisch schon in der Steinzeit Nahrung fur den Menschen war. Die „Zweitklassigkeit“ von Pferdefleisch hat vor allem religiösen Hintergrund. Das Christentum verbot den Verzehr von Pferdefleisch, mit der Begründung, dass es den Menschen krank machen wurde. Erst mit der Reformation wurde Pferdefleisch allmählich „hoffähig“. Es wurde zum Nahrungsmittel vor allem der armen Leute, die sich andere Fleischarten nicht leisten konnten. Besondere Bedeutung hatte es in Notzeiten."

Macht Pferdefleisch wirklich krank oder warum essen wir Deutschen so wenig Pferdefleisch? Sind vielleicht religiöse Gründe, die weit vor den christlichen Prinzipien liegen, schuld daran? ;)

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Muslime und Juden essen kein Schweinefleisch weil das Schwein als unrein gilt. Hindus essen kein Rind weil das Rind ein heiliges Tier ist. Deutsche essesn kein Pferdefleisch, aber warum eigentlich nicht?

Was tun Deutsche nicht? Entschuldige aber wenn Deutsche kein Pferdefleisch essen, dann trinken sie auch keinen Rotwein.

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Muslime und Juden essen kein Schweinefleisch weil das Schwein als unrein gilt. Hindus essen kein Rind weil das Rind ein heiliges Tier ist. Deutsche essesn kein Pferdefleisch, aber warum eigentlich nicht?

 

http://www.dge.de/modules.php?name=News&am...cle&sid=418

Zitat: Mythos Pferdefleisch

01.06.2004

DGEInfo 06/2004 – Essen und Trinken

 

"Das Pferd (Equus caballus) ist ein Fleischtier, dessen Fleisch schon in der Steinzeit Nahrung fur den Menschen war. Die „Zweitklassigkeit“ von Pferdefleisch hat vor allem religiösen Hintergrund. Das Christentum verbot den Verzehr von Pferdefleisch, mit der Begründung, dass es den Menschen krank machen wurde. Erst mit der Reformation wurde Pferdefleisch allmählich „hoffähig“. Es wurde zum Nahrungsmittel vor allem der armen Leute, die sich andere Fleischarten nicht leisten konnten. Besondere Bedeutung hatte es in Notzeiten."

Macht Pferdefleisch wirklich krank oder warum essen wir Deutschen so wenig Pferdefleisch? Sind vielleicht religiöse Gründe, die weit vor den christlichen Prinzipien liegen, schuld daran? ;)

 

Es liegt schlicht und ergreifend daran, daß Pferde "süß" sind und "süße"/"knuddelige" Tiere isst man nicht (siehe z.B. auch Hunde und Katzen) ... ist Großteils einfach anerzogenes Verhalten.

Ich persönlich esse ganz gerne mal Pferdefleisch, allerdings ist es gar nicht so einfach zu bekommen (die wenigsten Metzgereien haben es), wir haben hier das Glück, einen Pferdemetzger in der nächsten Stadt zu haben, da ist der Nachschub gesichert.

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Also ich esse Pferdefleisch. Nur das Angebot ist nicht so groß wie bei Rund/Schwein und Geflügel.

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Ich liebe italienischen Pferdeschinken.

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Muslime und Juden essen kein Schweinefleisch weil das Schwein als unrein gilt. Hindus essen kein Rind weil das Rind ein heiliges Tier ist. Deutsche essesn kein Pferdefleisch, aber warum eigentlich nicht?

 

http://www.dge.de/modules.php?name=News&am...cle&sid=418

Zitat: Mythos Pferdefleisch

01.06.2004

DGEInfo 06/2004 – Essen und Trinken

 

"Das Pferd (Equus caballus) ist ein Fleischtier, dessen Fleisch schon in der Steinzeit Nahrung fur den Menschen war. Die „Zweitklassigkeit“ von Pferdefleisch hat vor allem religiösen Hintergrund. Das Christentum verbot den Verzehr von Pferdefleisch, mit der Begründung, dass es den Menschen krank machen wurde. Erst mit der Reformation wurde Pferdefleisch allmählich „hoffähig“. Es wurde zum Nahrungsmittel vor allem der armen Leute, die sich andere Fleischarten nicht leisten konnten. Besondere Bedeutung hatte es in Notzeiten."

Macht Pferdefleisch wirklich krank oder warum essen wir Deutschen so wenig Pferdefleisch? Sind vielleicht religiöse Gründe, die weit vor den christlichen Prinzipien liegen, schuld daran? ;)

 

Es liegt schlicht und ergreifend daran, daß Pferde "süß" sind und "süße"/"knuddelige" Tiere isst man nicht (siehe z.B. auch Hunde und Katzen) ... ist Großteils einfach anerzogenes Verhalten.

Ich persönlich esse ganz gerne mal Pferdefleisch, allerdings ist es gar nicht so einfach zu bekommen (die wenigsten Metzgereien haben es), wir haben hier das Glück, einen Pferdemetzger in der nächsten Stadt zu haben, da ist der Nachschub gesichert.

 

Also wir sind hier nur ca. 60 Km von den Niederlanden entfernt und dort verkauft fast jeder Metzger, Supermarkt Pferdefleisch. Aus irgendwelchen mir nicht bekannten persönlichen Gründen bin ich kein besonderer Freund von Pferdefleisch (zumindest wenn ich weiß, dass der Braten vom Pferd ist), warum kann ich nicht sagen. Eigenversuche mit Unterstützung der Nachbarschaft haben jedoch ergeben, dass bei rheinischem Sauerbraten aus Pferdefleisch und aus Rindfleisch kaum einer die Herkunft feststellen konnte. Also alles nach dem Motto: "Watt de Bur nich kennt, datt fritt hei nich", oder watt hei nich weiss datt macht ihn nich heiss". Bei uns in D'land ist es glaub ich so, dass Pferdefleisch nur in "Pferdemetzgereien" verkauft werden darf.

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Also, ohne mich groß damit beschäftigt zu haben, würde ich einfach mal annehmen, dass das Pferd halt immer mehr Nutztier war und zum Reiten und auch zum Ziehen und Schleppen benutzt wurde. Es isst ja auch niemand Eselfleisch.

Und wenn ein Viech erst einmal in der Kategorie "Lasttier" drinsteckt, dann hat es es auch ohne religiöse Verboote ganz schwer, in die Kategorie "Nahrungslieferant" zu kommen. Hunde isst auch keiner, und niemand reitet auf Kühen.

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Also, ohne mich groß damit beschäftigt zu haben, würde ich einfach mal annehmen, dass das Pferd halt immer mehr Nutztier war und zum Reiten und auch zum Ziehen und Schleppen benutzt wurde. Es isst ja auch niemand Eselfleisch.
Bist wohl kein Salami-Fan, oder ? ;)
Und wenn ein Viech erst einmal in der Kategorie "Lasttier" drinsteckt, dann hat es es auch ohne religiöse Verboote ganz schwer, in die Kategorie "Nahrungslieferant" zu kommen. Hunde isst auch keiner, und niemand reitet auf Kühen.

Niemand reitet auf Kühen, aber als Lasttier, sei es als Zugtier für Pflug oder Karren, wurden sie weit öfter und weit früher eingesetzt, als Pferde ... das kann also kein Argument sein.

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Zugegebenermaßen nein, bin ich nicht, aber nicht aus Abneigung gegen Pferde-, oder Eselsalami, da reicht schon die normale ;)

 

Und ja, ich weiß, dass man Kühe zum Schleppen benutzt hat, aber eben nicht zum Reiten. Ich dachte mir das eher so, dass das Pferd halt das eizige Viech war, auf dem man schnell von da nach dort kam. Deshalb hatten es nur reiche Leute, die haben es wiederum teuer verkauft, also hatten weniger Priviligierte auch keine Pferde, sondern Kühe als Arbeitstiere. Und die Reichen hätten ihr teures Pferd wiederum nie vor den Acker gespannt. Und wenn sich solche Gewohnheiten erst mal durchgesetzt haben, dann werden sie zur Norm (Pferde isst man nicht!).

 

Aber wie gesagt, ist nur so Überlegung, und keine kulturantropologische Studie zum Nutztiergebrauch. Ich lasse mich also gerne eines besseren belehren.

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Platona hat mal auf ein Buch hingewiesen, das den unterschiedlichsten Tabus auf den Grund gegangen ist.

Ich habe es mir daraufhin in der Bücherei ausgeliehen, aber Titel oder Autor weiß ich nicht mehr.

Es gab auch ein Kapitel über Pferde. chrk ist dabei schon auf der richtigen Spur. Pferde waren zu kostbar, um als Schnitzel zu dienen.

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Pferde waren zu kostbar, um als Schnitzel zu dienen.

 

Ja schon - aber wenn sie nach hunderttausend Betriebsstunden keinen TÜV mehr kriegen, warum bringt man sie dann zum Abdecker, der Leim, Seife und Kleistermasse der Meisterklasse draus kocht und verwandelt sie nicht in Speisefleisch? Den Abdecker muss man ja auch noch bezahlen...

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Zumindest darf man hierzulande Pferdefleisch essen (inkl. der ganzen Logistik). Das sieht bei Hundefleisch anders aus.

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Ich weise mal wieder auf den exzellenten WP-Artikel Nahrungstabu hin.

Danke, da habe ich das Buch wieder gefunden:

Marvin Harris, Wohlgeschmack und Widerwillen

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Pferde waren zu kostbar, um als Schnitzel zu dienen.

 

Ja schon - aber wenn sie nach hunderttausend Betriebsstunden keinen TÜV mehr kriegen, warum bringt man sie dann zum Abdecker, der Leim, Seife und Kleistermasse der Meisterklasse draus kocht und verwandelt sie nicht in Speisefleisch? Den Abdecker muss man ja auch noch bezahlen...

Na, ich denke nach hundertausend Betriebstunden ist der Braten mehr was für Leute, die das Fleisch gerne stundenlang kauen.

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Pferde waren zu kostbar, um als Schnitzel zu dienen.

 

Ja schon - aber wenn sie nach hunderttausend Betriebsstunden keinen TÜV mehr kriegen, warum bringt man sie dann zum Abdecker, der Leim, Seife und Kleistermasse der Meisterklasse draus kocht und verwandelt sie nicht in Speisefleisch? Den Abdecker muss man ja auch noch bezahlen...

 

Da habe ich auch nur ganz knapp zusammengefasst, was mir noch in Erinnerung war. Harris kann das viel besser erläutern.

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Na, ich denke nach hundertausend Betriebstunden ist der Braten mehr was für Leute, die das Fleisch gerne stundenlang kauen.
Oder man legt es für ein paar Tage in Essig... (daß Beizen eine alte Methode ist minderwertiges Fleisch in genießbaren (Sauer-)Braten zu verwandeln ist ja auch keine neue Erkenntnis).
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Oder man legt es für ein paar Tage in Essig...

 

Und wenn es dann auch noch nicht "schön mürb" ist, dann schneidet man es in Scheiben und legt es anschließend noch 2-3 Tage in eine Mischung von Sauermilch und Glutamat. Letzteres kippen die Chinesen überall rein und denen schadet es auch nicht (aber dem Essen nützt es, damit kriegt man sogar Hühnerkrallen weich - weiß ich aus eigener Erfahrung. Burps...).

 

Anschließend ist das Fleisch perfekt. Man muss es abwaschen, trocknen, scharf in Öl anbraten und anschließend schmoren, so ca. 30 Minuten in einem Druckkochtopf oder etwa 1,5 Stunden offen. Als Würze nimmt man scharfe thailändische Soßenpaste, das kriegt einen guten Geschmack ins Fleisch und es wird wirklich sehr angenehm.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit nicht auch uraltes Pferd zu einem guten, mageren Thaigericht verwandeln könnte.

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Oder man legt es für ein paar Tage in Essig...

 

Und wenn es dann auch noch nicht "schön mürb" ist, dann schneidet man es in Scheiben und legt es anschließend noch 2-3 Tage in eine Mischung von Sauermilch und Glutamat. Letzteres kippen die Chinesen überall rein und denen schadet es auch nicht (aber dem Essen nützt es, damit kriegt man sogar Hühnerkrallen weich - weiß ich aus eigener Erfahrung. Burps...).

 

Anschließend ist das Fleisch perfekt. Man muss es abwaschen, trocknen, scharf in Öl anbraten und anschließend schmoren, so ca. 30 Minuten in einem Druckkochtopf oder etwa 1,5 Stunden offen. Als Würze nimmt man scharfe thailändische Soßenpaste, das kriegt einen guten Geschmack ins Fleisch und es wird wirklich sehr angenehm.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit nicht auch uraltes Pferd zu einem guten, mageren Thaigericht verwandeln könnte.

Naja, aber in der Zeit, in der Pferde hunderttausend Betriebsstunden erreichten, war die asiatische Küche hier nicht gerade en vogue. Und seinerzeit wurde ja alles gegessen, was der Hunger eintrieb.

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Zumindest darf man hierzulande Pferdefleisch essen (inkl. der ganzen Logistik). Das sieht bei Hundefleisch anders aus.

 

Warum? Als ich als Referendar mein Verwaltungspraktikum gemacht habe, wurde mir im städtischen Schlachthof der Stempel "Hund" vorgezeigt, freilich mit der Bemerkung, daß er derzeit sehr selten benutzt würde.

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Also, ohne mich groß damit beschäftigt zu haben, würde ich einfach mal annehmen, dass das Pferd halt immer mehr Nutztier war und zum Reiten und auch zum Ziehen und Schleppen benutzt wurde. Es isst ja auch niemand Eselfleisch.
Bist wohl kein Salami-Fan, oder ? ;)
Und wenn ein Viech erst einmal in der Kategorie "Lasttier" drinsteckt, dann hat es es auch ohne religiöse Verboote ganz schwer, in die Kategorie "Nahrungslieferant" zu kommen. Hunde isst auch keiner, und niemand reitet auf Kühen.

Niemand reitet auf Kühen, aber als Lasttier, sei es als Zugtier für Pflug oder Karren, wurden sie weit öfter und weit früher eingesetzt, als Pferde ... das kann also kein Argument sein.

Doch, genau das ist das Argument. Übrigens wird im Rheinland Pferdefleisch gegessen. Das Pferd war nicht nur Lasttier, sondern auch Kriegshilfsmittel. Übrigens essen auch Amerikaner kein Pferdefleisch. Die Neigung, Pferdefleisch zu verzehren hat eine wechselvolle Geschichte, auch in Deutschland.

 

Außerdem verbrauchen Pferde ihre aufgenommen Kalorien bedeutend rascher als Kühe und Wiederkäuer sind als Mich- und Fleischlieferanten weitaus effektiver. Pferdefleisch wird also eigentlich überall in Europa gegessen, allerdings konnte es aus ökonomischen Gründen nie den Stellenwert von Wiederkäuern und Schweinen einnehmen.

 

siehe auch Marvin Harris: "Good to eat" Riddles of Food and Culture, Simon aud Shuster, NY 1985

bearbeitet von Platona
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Zumindest darf man hierzulande Pferdefleisch essen (inkl. der ganzen Logistik). Das sieht bei Hundefleisch anders aus.
Darf man nicht? ;)
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Zumindest darf man hierzulande Pferdefleisch essen (inkl. der ganzen Logistik). Das sieht bei Hundefleisch anders aus.
Darf man nicht? ;)

Ich vermute mal, daß es schwierig ist, einen Hund gemäß unserer Vorschriften zu schlachten.

 

Es ist seit Mai diesen Jahres tatsächlich verboten: http://de.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch#Rechtliches :);)

bearbeitet von Flo77
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Zumindest darf man hierzulande Pferdefleisch essen (inkl. der ganzen Logistik). Das sieht bei Hundefleisch anders aus.
Darf man nicht? ;)

Ich vermute mal, daß es schwierig ist, einen Hund gemäß unserer Vorschriften zu schlachten.

 

Es ist seit Mai diesen Jahres tatsächlich verboten: http://de.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch#Rechtliches :);)

Wieso das denn? Katze auch?
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