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Welches Gemälde betrachtest du gerade?


GermanHeretic

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Ok, wir haben Musik, wir haben Bücher und Filme, aber wir haben noch keine Gemälde.

 

Ich schaue mir gerade an: Giovanni Lanfranco; Der Heilige Augustinus siegt über die Ketzerei; 1616

 

Der heilige Augustinus hat den irren Blick verklärt in den Himmel gehoben und trampelt auf einem Ketzer herum, der gerade versucht, ein Buch zu lesen. Ein Schelm, der das denkt, was ich gerade dabei denke.

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Dale Earnhardt

Ich war gerade in Florenz, habe das Stendhal-Syndrom überlebt, die Uffizien besucht (was schon an und für sich eine kulturelle Leistung ist!!) und mich mit meiner Frau gefragt, warum die meisten Menschen auf den Gemälden mit christlichem Hintergrund (also der Mehrzahl im Museum) so schlecht gelaunt wirken oder schlimmer noch, extrem depressiv sind. Bei den Motiven mit der Kreuzigung können wir das ja noch verstehen, aber auch die Madonna mit dem Kind wirkt häufig mehr als unerfreut. Hier ist ein Beispiel, bei dem es nicht so ist:

Madonna mit dem Kind

 

Im Ernst, das Christentum soll doch eine frohe Botschaft sein. Weswegen merkt man das den Werken in der Hochzeit des christlich-künstlerischen Schaffens so gar nicht an. Das ist zwar eine extrem emotionale Reaktion, aber das hat auf mich immer schon sehr abschreckend gewirkt.

 

Dale

bearbeitet von Dale Earnhardt
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Dale Earnhardt
Ok, wir haben Musik, wir haben Bücher und Filme, aber wir haben noch keine Gemälde.

 

Ich schaue mir gerade an: Giovanni Lanfranco; Der Heilige Augustinus siegt über die Ketzerei; 1616

 

Der heilige Augustinus hat den irren Blick verklärt in den Himmel gehoben und trampelt auf einem Ketzer herum, der gerade versucht, ein Buch zu lesen. Ein Schelm, der das denkt, was ich gerade dabei denke.

Gehört dieser Beitrag nicht in den Toleranz-Thread?

Dale

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Weil es unterschiedliche Zeitgeschmäcker gibt, was jeweils eine "angemesse" Haltung ist?

"Lächelnde" säkulare Portraits waren auch nicht häufig.

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Ich war gerade in Florenz, habe das Stendhal-Syndrom überlebt, die Uffizien besucht (was schon an und für sich eine kulturelle Leistung ist!!) und mich mit meiner Frau gefragt, warum die meisten Menschen auf den Gemälden mit christlichem Hintergrund (also der Mehrzahl im Museum) so schlecht gelaunt wirken oder schlimmer noch, extrem depressiv sind. Bei den Motiven mit der Kreuzigung können wir das ja noch verstehen, aber auch die Madonna mit dem Kind wirkt häufig mehr als unerfreut. Hier ist ein Beispiel, bei dem es nicht so ist:

Madonna mit dem Kind

 

Im Ernst, das Christentum soll doch eine frohe Botschaft sein. Weswegen merkt man das den Werken in der Hochzeit des christlich-künstlerischen Schaffens so gar nicht an. Das ist zwar eine extrem emotionale Reaktion, aber das hat auf mich immer schon sehr abschreckend gewirkt.

 

Dale

Das siehst Du tatsächlich in diesem Bild von Berruguete?

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Ich habe neulich einer Ausstellung ein paar Bilder von Max Beckmann (wieder)entdeckt.

 

Diese beiden haben mich besonders beeindruckt, auch wenn sie vollkommen verschieden sind:

 

"Die Nacht" (1918/19)

 

und

 

"Der Eiserne Steg" (1922)

Den Beckmann würde ich auch noch mit ins Portfolio nehmen und ...

 

einen Caravaggio: Der Gesichtsausdruck der Judith, die sich nicht entscheiden kann ob sie kaltblütig, angewiedert oder fasziniert ist.

einen Klimt: gleiches Thema, ein Epochenspiegel

einen Velazquez: zeitlos in der Aussage und den Kontakt zum Betrachter suchend.

und einen Niten (Miyamoto Musashi): absolute Perfektion.

 

Ausdruck ist nicht alles. Auch das handwerkliche will gelobt sein.

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Im Urlaub gab es eins der Museen auf der Bonner Museumsmeile. Untere Etage super: Rheinische Expressionisten und dazwischen Franz Marcs "Reh im Blumengarten". Obere Etage - moderne Kunst: Nach 5 kleinen Kämmerchen mit regem Bemühen irgendwas zu verstehen gab es zweierlei. Erstens die Illusion dass Beus trivial ist und zweitens Kopfschmerzen.

 

Allerdings hat dann der zweite Teil des Tages geholfen. Essen im Sünner Brauhaus, anschließend Claudius Therme :ninja:

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Kirchenhistoriker
Im Urlaub gab es eins der Museen auf der Bonner Museumsmeile. Untere Etage super: Rheinische Expressionisten und dazwischen Franz Marcs "Reh im Blumengarten". Obere Etage - moderne Kunst: Nach 5 kleinen Kämmerchen mit regem Bemühen irgendwas zu verstehen gab es zweierlei. Erstens die Illusion dass Beus trivial ist und zweitens Kopfschmerzen.

 

Allerdings hat dann der zweite Teil des Tages geholfen. Essen im Sünner Brauhaus, anschließend Claudius Therme :ninja:

 

Das möchten wir hier doch niemandem vorenthalten:

 

Reh im Blumengarten

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Ok, wir haben Musik, wir haben Bücher und Filme, aber wir haben noch keine Gemälde.

 

Ich schaue mir gerade an: Giovanni Lanfranco; Der Heilige Augustinus siegt über die Ketzerei; 1616

 

Der heilige Augustinus hat den irren Blick verklärt in den Himmel gehoben und trampelt auf einem Ketzer herum, der gerade versucht, ein Buch zu lesen. Ein Schelm, der das denkt, was ich gerade dabei denke.

 

 

Hallo GH,

 

was denkst Du bei seiner rechten Hand?

Ist das nicht irgendwie falsch?

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Ok, wir haben Musik, wir haben Bücher und Filme, aber wir haben noch keine Gemälde.

 

Ich schaue mir gerade an: Giovanni Lanfranco; Der Heilige Augustinus siegt über die Ketzerei; 1616

was denkst Du bei seiner rechten Hand?

Ist das nicht irgendwie falsch?

Frage mich gerade, was das sein soll. Ein Blitz?

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Beutelschneider
Ok, wir haben Musik, wir haben Bücher und Filme, aber wir haben noch keine Gemälde.

 

Ich schaue mir gerade an: Giovanni Lanfranco; Der Heilige Augustinus siegt über die Ketzerei; 1616

was denkst Du bei seiner rechten Hand?

Ist das nicht irgendwie falsch?

Frage mich gerade, was das sein soll. Ein Blitz?

 

Vielleicht hat man sich damals das Laserschwert so vorgestellt?

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Ok, wir haben Musik, wir haben Bücher und Filme, aber wir haben noch keine Gemälde.

 

Ich schaue mir gerade an: Giovanni Lanfranco; Der Heilige Augustinus siegt über die Ketzerei; 1616

was denkst Du bei seiner rechten Hand?

Ist das nicht irgendwie falsch?

Frage mich gerade, was das sein soll. Ein Blitz?

Lieber GH,

 

also wenn es ein Blitz wäre,

dann hätte er ihn also aufgehalten und gefragt nach oben geschaut ...

 

 

Er tritt also nicht auf die untenliegenden,

sondern schützt sie

und wird somit zum Heiligen.

 

 

gruss

peter

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also wenn es ein Blitz wäre,

dann hätte er ihn also aufgehalten und gefragt nach oben geschaut ...

 

Er tritt also nicht auf die untenliegenden,

sondern schützt sie

und wird somit zum Heiligen.

Ja, oder er schaut fragend nach oben, ob er sie jetzt endlich mit dem Blitz abfackeln darf.

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Dieser Thread hat wirklich gefehlt. danke GH

 

An religiösen Motiven ist das mein absolutes Lieblingsbild:

 

Francesco Ribalta: Jesus schließt den heiligen Bernhard in seine Arme

 

an klassischen weltlichen Gemälden:

 

Caravaggio: Amor als Sieger

 

Tief berührt mich allerdings auch jedesmal, wenn ich ins Busch-Reisinger-Museum in Cambridge/MA gehe:

 

Max Beckmann

 

allerdings mag ich auch:Jackson Pollock

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Derzeit gibt es im Kölner HbF eine Ausstellung mit Gewinnerfotos von Pressefotografen. Imposant bis verstörend. Ich würde allerdings dringend empfehlen nicht mit Kindern durch den mittleren Bereich zu gehen. Mit mir übrigens auch nicht, ich kann den Anblick der sich da bietet nicht ertragen.

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Derzeit gibt es im Kölner HbF eine Ausstellung mit Gewinnerfotos von Pressefotografen. Imposant bis verstörend. Ich würde allerdings dringend empfehlen nicht mit Kindern durch den mittleren Bereich zu gehen. Mit mir übrigens auch nicht, ich kann den Anblick der sich da bietet nicht ertragen.

 

wie lange geht die ausstellung noch? weißt du das?

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Ok, wir haben Musik, wir haben Bücher und Filme, aber wir haben noch keine Gemälde.

 

Ich schaue mir gerade an: Giovanni Lanfranco; Der Heilige Augustinus siegt über die Ketzerei; 1616

 

Der heilige Augustinus hat den irren Blick verklärt in den Himmel gehoben und trampelt auf einem Ketzer herum, der gerade versucht, ein Buch zu lesen. Ein Schelm, der das denkt, was ich gerade dabei denke.

 

 

Hallo GH,

 

was denkst Du bei seiner rechten Hand?

Ist das nicht irgendwie falsch?

 

 

gruss

peter

 

Die Modelle saßen damals den Malern nicht sehr lange. Details wurden nicht bei der Sitzung, sondern später im Atelier ohne das Modell ausgearbeitet. Lanfranco hatte für die rechte Hand seine linke als Modell genommen. "Seltsame" rechte Hände gibt es deshalb relativ häufig auf alten Gemälden, weil ja der Stift oder der Pinsel mit dieser Hand geführt wurde und nicht als Modell zur Verfügung stand.

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