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Lk 14, 26


Martin

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.... wenn ich versuche, eins mit dieser Quelle zu werden.

was heißt dieses konkret in alltagssprache, verständlich z.b. für einen 18-jährigen, religionsfernen menschen?

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...(weshalb wir unsere eigene Liebensfähigkeit und die anderer für gering erachten müssen). ....

sie mag nicht ausreichend sein. aber dafür ist dir ja das liebesgebot gegeben. da darfst du eben nicht aufgeben.

 

Die Gefahr, dass Wolfgang da aufgibt, möchte ich als "gegen null tendierend" bezeichnen. Es ging eher darum, richtig einzuschätzen, welche Möglichkeiten wir grundsätzlich haben.

 

Die Quelle der Liebe ist aber nicht das Gebot, sondern Gott selbst. Wenn ich mich von dieser Quelle (vermeintlich ?) abschneide, wird es - aus Sicht eines Christen - schwieriger sein zu lieben, als wenn ich versuche, eins mit dieser Quelle zu werden.

Deshalb komme ich mit dieser Bibelstelle vielleicht besser zurecht, wenn ich das Wort "geringachten" im Sinne von "etwas preisgeben " , etwas loslassen um frei zu sein für Gottes Willen sehe. Das kann dann bedeuten, mein bisheriges bequemes Leben ändern, mich frei machen von festgefahrenen Wegen, von Besitz und Familie, frei machen von Schuld und Unrecht.... um frei zu sein für Gott, für Menschen, die mich brauchen - und das kann aber auch selbstverständlich die eigene Familie sein. Dann darf ich nicht die Tochter oder den Sohn geringschätzen und ausstoßen weil sie Fehler gemacht haben, sondern muss sie in Liebe zurechtweisen. Dann darf ich nicht alte Eltern abschieben wenn sie mich nötig brauchen...

Liebe Grüße, Gerlinde

und du darfst auch einen äußerlich glaubenslosen(mehr weißt du nicht) menschen wegen dieses "unglaubens" nicht geringschätzen. du darfst, du sollst aber deinen weg gehen. aber das ist eh deine aufgabe. dabei in der liebe zu bleiben ist schwierig genug.

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(...) und in solchen Fällen muss der Christ klar Stellung beziehen, im Zweifelsfall auch gegen die eigene Familie. Konsequenz ist das Thema (als Antwort auf Gottes Liebe), und man muss sich klar darüber sein, was das bedeuten kann.

 

Was kann es denn bedeuten? Dann man als Vater seine Tochter, wenn sie aus der Kirche austritt, mit einem "Ich habe keine Tochter mehr!" aus dem Haus wirft? Dass man als frommer Sohn seiner ungläubigen Mutter auf dem Sterbebett versichert, wie traurig es sei, dass sie nun in die Hölle komme? Mir graust, ehrlich gesagt, vor Leuten, denen ihr Glaube wichtiger ist als ihre Familie, und die dann daraus die "Konsequenzen ziehen". Aber vielleicht gibst du einfach mal ein paar Beispiele, "was das bedeuten kann", so ganz konkret.

 

Alfons

 

Es geht um den Fall, dass man durch andere Personen vor die Wahl gestellt wird, sich zwischen Glauben und Familie zu entscheiden. Das können Eltern sein, der Ehepartner, und auch die Kinder. Das mag ganz direkt sein ("ich verlasse dich", "Ich enterbe dich", "Ich breche den Kontakt zu dir ab"), oder - viel häufiger - indirekter Natur: Das Unverständnis wächst, die Kritik wird lauter ("die Familie braucht dich mehr als dein Gott"), man streitet über die Glaubensausübung, man verliert die Achtung, man entfremdet sich. Vor allem diese indirekten, schleichenden, sich entwickelnden Formen können das eigene Glaubensleben belasten. Dann stellt sich die Frage, ob man dem Druck nachgibt, ob man Kompromisse sucht, ob man zu relativieren beginnt, oder ob man seinem Glauben auch gegen den Druck der Familie treu bleibt.

 

Die Rede Jesu Christi, dass sich Seinetwegen Familie entzweien, dass Mutter gegen Tochter, Vater gegen Sohn, Ehefrau gegen Ehemann stehen wird, nimmt all diese möglichen Probleme vorweg; und Paulus empfiehlt schon sehr früh, dass sich ein Ehepartner trennen soll, wenn der oder die andere nicht gläubig wird und deswegen die Familie entzweit (fügt aber auch an, dass man sich nicht trennen soll, wenn der Ehepartner zwar nicht gläubig ist, aber der Glaubensausübung auch keine Steine in den Weg legt.

 

Die Familie ist übringes die härteste, aber beileibe nicht die einzige Belastungsprobe. In Beruf, Öffentlichkeit und Bekanntenkreis gibt es viele Fälle, wo man für seine Glaubensüberzeugung ins Abseits gestellt, für nicht ernst genommen oder lächerlich gemacht wird. Auch hierauf bezieht sich die Konsequenz der eigenen Glaubensüberzeugung.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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...(weshalb wir unsere eigene Liebensfähigkeit und die anderer für gering erachten müssen). ....

sie mag nicht ausreichend sein. aber dafür ist dir ja das liebesgebot gegeben. da darfst du eben nicht aufgeben.

 

Wenn man liebt, weil es geboten wird, und nicht, weil man Seine Liebe nicht anders als mit eigener Liebe (zu Gott und allen Menschen) beantworten kann, ist schon etwas falsch gelaufen. Gott hat den ersten Schritt gemacht und liebt uns ohne Einschränkung und ohne Bedingung (obwohl wir alle Sünder sind). Wenn nun Gott meinen Nächsten liebt, wie kann ich diesem dann meine Liebe entziehen?

 

Im übrigen ist dies, wie Jesus Christus schon sagt, ein leichtes Joch: Wer Kinder hat, kann das bestens nachvollziehen, denn was immer die Kleinen anstellen oder kaputt machen, sie fallen einfach nicht aus der Liebe der Eltern hinaus.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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.... dann müsste ein Christ sich für Gott entscheiden. ....

wie sieht eine derartige entscheidung aus? du kannst doch dein leben nicht auf einen punkt(entscheidung) reduzieren.

 

es ist keine Punktentscheidung, sondern eine Weichenstellung, eine Wegkreuzung. Anschließend geht man einen anderen Weg. Oder vielleicht besser: den Weg anders.

bearbeitet von Martin
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.... wenn ich versuche, eins mit dieser Quelle zu werden.

was heißt dieses konkret in alltagssprache, verständlich z.b. für einen 18-jährigen, religionsfernen menschen?

 

 

Am Beispiel der Liebe?

 

Ich kann von Fall zu Fall, sozusagen punktuell, Liebe machen. Oder ich kann Liebe sein, so sehr lieben, dass ich Liebe bin.

 

Ambitioniert, und sicherlich nichts weniger als eine Lebensaufgabe mit unzähligen Niederlagen unterwegs ... aber eben auch einmal aufstehen mehr.

 

Woher kommt der Motivation/Kraft/Durchhaltevermögen eines Christen dafür? Von Gott, der so sehr liebt, dass er geradezu die Liebe ist. Letztendlich bleiben das Leben eines Christen und Gott dann keine Parallelen, sondern sie treffen zusammen.

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...(weshalb wir unsere eigene Liebensfähigkeit und die anderer für gering erachten müssen). ....

sie mag nicht ausreichend sein. aber dafür ist dir ja das liebesgebot gegeben. da darfst du eben nicht aufgeben.

 

Die Gefahr, dass Wolfgang da aufgibt, möchte ich als "gegen null tendierend" bezeichnen. Es ging eher darum, richtig einzuschätzen, welche Möglichkeiten wir grundsätzlich haben.

 

Die Quelle der Liebe ist aber nicht das Gebot, sondern Gott selbst. Wenn ich mich von dieser Quelle (vermeintlich ?) abschneide, wird es - aus Sicht eines Christen - schwieriger sein zu lieben, als wenn ich versuche, eins mit dieser Quelle zu werden.

Deshalb komme ich mit dieser Bibelstelle vielleicht besser zurecht, wenn ich das Wort "geringachten" im Sinne von "etwas preisgeben " , etwas loslassen um frei zu sein für Gottes Willen sehe. Das kann dann bedeuten, mein bisheriges bequemes Leben ändern, mich frei machen von festgefahrenen Wegen, von Besitz und Familie, frei machen von Schuld und Unrecht.... um frei zu sein für Gott, für Menschen, die mich brauchen - und das kann aber auch selbstverständlich die eigene Familie sein. Dann darf ich nicht die Tochter oder den Sohn geringschätzen und ausstoßen weil sie Fehler gemacht haben, sondern muss sie in Liebe zurechtweisen. Dann darf ich nicht alte Eltern abschieben wenn sie mich nötig brauchen...

Liebe Grüße, Gerlinde

und du darfst auch einen äußerlich glaubenslosen(mehr weißt du nicht) menschen wegen dieses "unglaubens" nicht geringschätzen. du darfst, du sollst aber deinen weg gehen. aber das ist eh deine aufgabe. dabei in der liebe zu bleiben ist schwierig genug.

 

Noch einen Schritt weiter zurück, nicht nur nicht geringschätzen, sondern nicht einmal urteilen/vergleichen ... und statt dürfen eher sollen...

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