GermanHeretic Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 (edited) Dieser thread wurde nicht von GermanHeretic eröffnet. Es handelt sich um gesplittete OS aus: "Und jetzt? Wie weiter?" gouvernante als mod Frau im Café. "Einen Kaffee bitte." Kellner: "Mit Milch und Zucker?" - "Ja natürlich, ich bin katholisch." "95 Thesen, die sind uns viel zu viel Wir brauchen 100 Tresen, und 'nen Tisch fürs Kartenspiel" (Jürgen Becker) Edited August 18, 2010 by gouvernante Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
GermanHeretic Posted August 18, 2010 Author Report Share Posted August 18, 2010 Jetzt mal Spaß beiseite, was mir hier und aktuell gerade in der Arena bzgl. des Tanzes im Gottesdienst so auffällt: In Europa scheint es unter Christen, was ihren Gott angeht, immer alles mit gebührender Ernsthaftigkeit, die meistens aber eher wie Miesepetrigkeit ausschaut, zugehen. Da wird kontempliert, sich Sorgen gemacht, man fragt sich permanent, macht man alles richtig, hat man das Richtige (die Wahrheit?) gefunden oder warum hat man es nicht gefunden... Seitenlang wird diskutiert, wie genau man was feiern oder beten oder anziehen muß... usw. usw. Wo bleibt da die Freude an der eigenen Religion oder ganz einfach am Leben selbst? Oder, um mit Nietzsche zu sprechen: Müßten Christen nicht viel erlöster aussehen? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
teofilos Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Jetzt mal Spaß beiseite, was mir hier und aktuell gerade in der Arena bzgl. des Tanzes im Gottesdienst so auffällt: In Europa scheint es unter Christen, was ihren Gott angeht, immer alles mit gebührender Ernsthaftigkeit, die meistens aber eher wie Miesepetrigkeit ausschaut, zugehen. Da wird kontempliert, sich Sorgen gemacht, man fragt sich permanent, macht man alles richtig, hat man das Richtige (die Wahrheit?) gefunden oder warum hat man es nicht gefunden... Seitenlang wird diskutiert, wie genau man was feiern oder beten oder anziehen muß... usw. usw.Wo bleibt da die Freude an der eigenen Religion oder ganz einfach am Leben selbst? Oder, um mit Nietzsche zu sprechen: Müßten Christen nicht viel erlöster aussehen? Wobei ich das allerdings eher stark in Deutschland sehe. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
kalinka Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Müßten Christen nicht viel erlöster aussehen? also ich finde, "müssen" ist auch im konjunktiv kein zu erlösung passendes modalverb. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
tribald_old Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Jetzt mal Spaß beiseite, was mir hier und aktuell gerade in der Arena bzgl. des Tanzes im Gottesdienst so auffällt: In Europa scheint es unter Christen, was ihren Gott angeht, immer alles mit gebührender Ernsthaftigkeit, die meistens aber eher wie Miesepetrigkeit ausschaut, zugehen. Da wird kontempliert, sich Sorgen gemacht, man fragt sich permanent, macht man alles richtig, hat man das Richtige (die Wahrheit?) gefunden oder warum hat man es nicht gefunden... Seitenlang wird diskutiert, wie genau man was feiern oder beten oder anziehen muß... usw. usw.Wo bleibt da die Freude an der eigenen Religion oder ganz einfach am Leben selbst? Oder, um mit Nietzsche zu sprechen: Müßten Christen nicht viel erlöster aussehen? DAS wäre zweifellos ein weitaus überzeugenderes Argument für ihren Glauben. allerdings durchaus auch selbst ein paar fröhliche Gläubige kennend..................tribald Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stanley Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Aber die Freude an den schönen Dingen des Lebens (Menschen um Dich herum, Natur, Musik, ein leckeres Essen, ein schokoverschmiertes Kindergesicht, ausschlafen), solltest Du - ohne Dir Druck zu machen - kultivieren. Das ist ja geradezu ein heidnischer, genauer dionysischer Rat. manduca, bibe, lude et veni ad me cum vives, bene fac, hoc tecum feres Iß, trink, spiele und komm zu mir (d.h. zu Dionysos) Solange du lebst, laß es dir gut gehen - das wirst du mit dir nehmen Wohin? Besser würde es heißen: das wirst Du zurücklassen. Das ist zumindest sicher, aus Atheistensicht. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
GermanHeretic Posted August 18, 2010 Author Report Share Posted August 18, 2010 Iß, trink, spiele und komm zu mir (d.h. zu Dionysos)Solange du lebst, laß es dir gut gehen - das wirst du mit dir nehmen Wohin? Da, wo Du sowieso nicht hin willst. Wobei ich mir allerdings vorstellen kann, daß es zw. bspw. gouvernantes Himmel und dem Elysium oder Asgard weit durchlässige Pforten gibt, sodaß man sich schön besuchen könnte. Der Himmel so mancher anderer ist dagegen zugemauert und nur mit einem ganz schmalen Zuweg versehen. Besser würde es heißen: das wirst Du zurücklassen. Das ist zumindest sicher, aus Atheistensicht. Wie man gelebt und was man erlebt hat, nimmt einem keiner mehr weg, ob es nach dem Tod weitergeht oder nicht. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
asia Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Wobei ich mir allerdings vorstellen kann, daß es zw. bspw. gouvernantes Himmel und dem Elysium oder Asgard weit durchlässige Pforten gibt, sodaß man sich schön besuchen könnte. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Wobei ich mir allerdings vorstellen kann, daß es zw. bspw. gouvernantes Himmel und dem Elysium oder Asgard weit durchlässige Pforten gibt, sodaß man sich schön besuchen könnte. Also ganz ehrlich: ich hätte ja nur bedingt Lust mich mir ein paar besoffenen Einheriern um die Walküren zu streiten... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stanley Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Iß, trink, spiele und komm zu mir (d.h. zu Dionysos)Solange du lebst, laß es dir gut gehen - das wirst du mit dir nehmen Wohin? Da, wo Du sowieso nicht hin willst. Wobei ich mir allerdings vorstellen kann, daß es zw. bspw. gouvernantes Himmel und dem Elysium oder Asgard weit durchlässige Pforten gibt, sodaß man sich schön besuchen könnte. Der Himmel so mancher anderer ist dagegen zugemauert und nur mit einem ganz schmalen Zuweg versehen. Besser würde es heißen: das wirst Du zurücklassen. Das ist zumindest sicher, aus Atheistensicht. Wie man gelebt und was man erlebt hat, nimmt einem keiner mehr weg, ob es nach dem Tod weitergeht oder nicht. Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
asia Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Wobei ich mir allerdings vorstellen kann, daß es zw. bspw. gouvernantes Himmel und dem Elysium oder Asgard weit durchlässige Pforten gibt, sodaß man sich schön besuchen könnte. Also ganz ehrlich: ich hätte ja nur bedingt Lust mich mir ein paar besoffenen Einheriern um die Walküren zu streiten... Dort gibt es keinen Streit. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Marcellinus Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Wieso tröstet es dich, zu wissen, woran andere glauben? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stanley Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Wieso tröstet es dich, zu wissen, woran andere glauben? Weil ich sie dann besuchen kann, wie GH so schön ausdrückt. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
GermanHeretic Posted August 18, 2010 Author Report Share Posted August 18, 2010 Wobei ich mir allerdings vorstellen kann, daß es zw. bspw. gouvernantes Himmel und dem Elysium oder Asgard weit durchlässige Pforten gibt, sodaß man sich schön besuchen könnte. Also ganz ehrlich: ich hätte ja nur bedingt Lust mich mir ein paar besoffenen Einheriern um die Walküren zu streiten... Deine Sicht der Dinge ist arg eingeschränkt. Wenn Du magst, erkläre ich Dir bei Gelegenheit gerne den tieferen Sinn des Grimnismals. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
GermanHeretic Posted August 18, 2010 Author Report Share Posted August 18, 2010 Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Hoffnung ist das falsche Wort. Sagen wir, ich wünsche mir das. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Julian A. Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Hoffnung ist das falsche Wort. Sagen wir, ich wünsche mir das. Wünschen kann man vieles. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stanley Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Hoffnung ist das falsche Wort. Sagen wir, ich wünsche mir das. Ja ich weiß, der Himmel auf Erden, das große Wunschkonzert. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stanley Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Hoffnung ist das falsche Wort. Sagen wir, ich wünsche mir das. Wünschen kann man vieles. Sogar den Besucherhimmel. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Julian A. Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Es ist tröstlich zu wissen, dass selbst ein aufgeklärter Heide auf das Paradies hofft. Nach dem ganzen Elend hier auch verständlich. Hoffnung ist das falsche Wort. Sagen wir, ich wünsche mir das. Wünschen kann man vieles. Sogar den Besucherhimmel. Oder einen Hundehimmel. Oder einen Logenplatz, um den Sündern beim Grillen zuzuschauen. Oder 40 Jungfrauen. Aber Träume sind Schäume. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
GermanHeretic Posted August 18, 2010 Author Report Share Posted August 18, 2010 Wünschen kann man vieles. Ja genau. Wünsche sind Gedanken, und Gedanken sind frei. Ok, nicht alle Gedanken wissen das. Ja ich weiß, der Himmel auf Erden, das große Wunschkonzert. Das bezweifle ich stark. ------------------------------------------------------------------------------- Und nur für den Fall, daß den Strangersteller auch Sorgen bzgl. eines hypothetischen Lebens nach dem Tod plagen, ich hier schon mal alles dazu geschrieben, was ich dazu zu sgaen habe (falls es jemanden interessiert): http://www.mykath.de/index.php?showtopic=2...p;#entry1471720 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stanley Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Wünschen kann man vieles. Ja genau. Wünsche sind Gedanken, und Gedanken sind frei. Ok, nicht alle Gedanken wissen das. Ja ich weiß, der Himmel auf Erden, das große Wunschkonzert. Das bezweifle ich stark. ------------------------------------------------------------------------------- Und nur für den Fall, daß den Strangersteller auch Sorgen bzgl. eines hypothetischen Lebens nach dem Tod plagen, ich hier schon mal alles dazu geschrieben, was ich dazu zu sgaen habe (falls es jemanden interessiert): http://www.mykath.de/index.php?showtopic=2...p;#entry1471720 Tolles Statement nur etwas lang. Erst ist der Tod praktisch besehen nix besonderes. Dann kommt ein Haufen vielleicht, vielleicht und nochmals vielleicht, mit dem Hinweis am Schluss sich keine Sorgen zu machen. Das hätte ja eigentlich auch genügt, mir meine Sorgen zu nehmen. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Julian A. Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 (edited) Wünschen kann man vieles. Ja genau. Wünsche sind Gedanken, und Gedanken sind frei. Ok, nicht alle Gedanken wissen das. Ja. Aber Fakt ist nun mal, dass wir ein "Stäubchen vom Staube" sind, und mit dem Tod einfach weggeräumt werden. Da ist niemand, der sich dafür interessiert, dass Stanley oder GH oder Julian nach dem Tod ein ewiges Leckerchen kriegen. Außerdem bleibt die Tatsache, dass Leid und Schmerz in unermesslichen Ausmaßen nicht auf Götter schließen lassen, die ein Interesse an unserem Wohlleben haben. Ich weiß nicht, wie es im Heidentum ist, aber die Christen haben dieses Problem nicht gelöst. Edited August 18, 2010 by Julian A. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stanley Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Wünschen kann man vieles. Ja genau. Wünsche sind Gedanken, und Gedanken sind frei. Ok, nicht alle Gedanken wissen das. Ja. Aber Fakt ist nun mal, dass wir ein "Stäubchen vom Staube" sind, und mit dem Tod einfach weggeräumt werden. Da ist niemand, der sich dafür interessiert, dass Stanley oder GH oder Julian nach dem Tod ein ewiges Leckerchen kriegen. Außerdem bleibt die Tatsache, dass Leid und Schmerz in unermesslichen Ausmaßen nicht auf Götter schließen lassen, die ein Interesse an unserem Wohlleben haben. Ich weiß nicht, wie es im Heidentum ist, aber die Christen haben dieses Problem nicht gelöst. Ich kann Dir sagen wie einige Atheisten darüber denken: Es gibt wahrscheinlich keinen Gott, also genieße das Leben. Frei übersetzt könnte das auch so heißen: Es gibt kein Leid und keinen Schmerz also genieße gefälligst das Leben. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Julian A. Posted August 18, 2010 Report Share Posted August 18, 2010 Wünschen kann man vieles. Ja genau. Wünsche sind Gedanken, und Gedanken sind frei. Ok, nicht alle Gedanken wissen das. Ja. Aber Fakt ist nun mal, dass wir ein "Stäubchen vom Staube" sind, und mit dem Tod einfach weggeräumt werden. Da ist niemand, der sich dafür interessiert, dass Stanley oder GH oder Julian nach dem Tod ein ewiges Leckerchen kriegen. Außerdem bleibt die Tatsache, dass Leid und Schmerz in unermesslichen Ausmaßen nicht auf Götter schließen lassen, die ein Interesse an unserem Wohlleben haben. Ich weiß nicht, wie es im Heidentum ist, aber die Christen haben dieses Problem nicht gelöst. Ich kann Dir sagen wie einige Atheisten darüber denken: Es gibt wahrscheinlich keinen Gott, also genieße das Leben. Frei übersetzt könnte das auch so heißen: Es gibt kein Leid und keinen Schmerz also genieße gefälligst das Leben. Hä? Gott = Leid & Schmerz? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
GermanHeretic Posted August 18, 2010 Author Report Share Posted August 18, 2010 Außerdem bleibt die Tatsache, dass Leid und Schmerz in unermesslichen Ausmaßen nicht auf Götter schließen lassen, die ein Interesse an unserem Wohlleben haben. Ich weiß nicht, wie es im Heidentum ist, aber die Christen haben dieses Problem nicht gelöst. Wir schon. Gegen manche Dinge sind eben auch die Götter machtlos. Gegen das Schicksal oder menschliche Dummheit. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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