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Altkatholisch werden


Petrus

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Bei Konfessionswechslern findet man diesen Typ idR, wenn es Leute sind, die ihre Motivation eher in Gründen gegen die alte Konfession sehen. Wer aus tieferfahrener Glaubensüberzeugung wechselt, wie der zitierte Newman, ist hier nicht gemeint.

Wo genau ist da für dich der Unterschied? Newman fand in der anglikanischen Kirche nicht was er suchte, er fand es zu einem größeren Teil in der RKK. Warum soll das ein besserer Grund für einen Wechsel sein, als wenn jemand im römischen Katholizismus nichtfindet was er sicht, sondern zu einem größeren Teil in der AKK oder sonstwo?

 

Newman ist nur wegen der Richtung heiliggesprochen worden, andersrum hätte man ihn verdammt, und seine "tieferfahrene Glaubensüberzeugung" hätte in Rom niemanden interessiert.

 

Werner

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Ich hatte kam gerade so verstanden, daß er "Hin"-Konversionen einfach weniger skeptisch gegenübersteht, als "Weg"-Konversionen. Und ich halte Newman für eine sehr klassische "Hin"-Konversion, da er ja in seienr Urpsrungskirche wirklich intensivst bemüht hat (Oxford-Bewegung) zu verwirklichen, was er suchte, es aber trotz dieses Engagements nicht fand.

"Weg"-Konversionen zeichnen sich in meinen Augen dadurch aus, daß es eine Anzahl an Elementen gibt, die ich in der aktuellen Konfession/Religion einfach nicht mehr aushalte. Was in sich ein völlig legitimer Grund ist, zu gehen. Aber aus einer "weg"-Bewegung wird nicht notwendig eine "hin"-Bewegung, sie kann auch im "weg" steckenbleiben und dann wird die neue Heimat nur noch durch den Blick des Maßstabs gesehen: sind die wirklich immer und überall besser, als das, was ich bisher hatte. Und es werden dann eben nicht nur die Elemente verglichen, derentwegen man gegangen ist, sondern auch alles, was man in der alten heimat möglicherweise gar nicht so schlecht fand, was in der neuen aber nicht zwingend notwendig besser ist.

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Ich hatte kam gerade so verstanden, daß er "Hin"-Konversionen einfach weniger skeptisch gegenübersteht, als "Weg"-Konversionen. Und ich halte Newman für eine sehr klassische "Hin"-Konversion, da er ja in seienr Urpsrungskirche wirklich intensivst bemüht hat (Oxford-Bewegung) zu verwirklichen, was er suchte, es aber trotz dieses Engagements nicht fand.

"Weg"-Konversionen zeichnen sich in meinen Augen dadurch aus, daß es eine Anzahl an Elementen gibt, die ich in der aktuellen Konfession/Religion einfach nicht mehr aushalte. Was in sich ein völlig legitimer Grund ist, zu gehen. Aber aus einer "weg"-Bewegung wird nicht notwendig eine "hin"-Bewegung, sie kann auch im "weg" steckenbleiben und dann wird die neue Heimat nur noch durch den Blick des Maßstabs gesehen: sind die wirklich immer und überall besser, als das, was ich bisher hatte. Und es werden dann eben nicht nur die Elemente verglichen, derentwegen man gegangen ist, sondern auch alles, was man in der alten heimat möglicherweise gar nicht so schlecht fand, was in der neuen aber nicht zwingend notwendig besser ist.

Auch Newmans Konversion war zunächst mal eine Weg-Konversion. Wie du selbst schreibst, hat er erst lange versucht, seine Position in der anglikanischen Kirche zu verwirklichen, hat dann irgendwann aufgegeben und ist nach Rom gewechselt, wo er mehr verständnis für seine Position erwartete und fand.

So ist jede Konversion eine Weg- und Hin-Konversion.

Eine, die nur eine Weg-Konversion ist, ist eigentlich keine wirkliche, weil sie kein Wechsel ist, sondern nur ein Weggehen.

 

Werner

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ich sehr dass ja vermutlich zu romantisch, aber ich glaube, um so mehr und authentischer wir unseren christlichen Glauben in der je eigenen Konfession leben, desto mehr nähern wir uns einander gegenseitig an, bis wir uns - so die gemeinsame Hoffnung - in Christus als dem Zentrum treffen. Daher stellt sich für mich die Frage eines Konfessionswechsels so gar nicht. Umso mehr ich meinen katholischen Glauben vertiefe, umso mehr nähere ich mich ohnedies den evangelischen, den orthodoxen und den altkatholischen Schwestern und Brüdern.

 

Ein bisschen kitschiger Vergleich ist wohl die Darstellung der Sonne, der sich verschiedene Strahlen nähern, um sich im Zentrum zu kreuzen. Je näher sie dem Zentrum kommen, desto näher sind sie einander.

Da ist was Wahres dran. Und doch ist diese Einstellung auch etwas dürftig und blauäugig.

Es übersieht die Wahrheitsfrage, speziell die Frage der "Echtheit" von Kirche. Genau diese Frage war es etwa, die Henry Newman zur Konversion bewegte. Die Überzeugung des 2. Vatikanischen Konzils, dass die Kirche Jesu Christi in der katholischen Kirche verwirklicht sei, beisst sich ein wenig mit dem Bild der - gleichartigen - Strahlen der einen Sonne.

 

Wer natürlich von einem relativistischen Kirchenbild überzeugt ist, für den ist es eher eine Gefühls- und Geborgenheitsfrage, zu welcher Kirche er tendiert.

 

Ich denke, der Relativismus-Rundumschlag trifft mich nicht besonders. Denn ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass es egal ist welcher Konfession man angehört. Vielmehr bin ich der Überzeugung, dass je jemand z.B. ihr Leben als evangelische Christin ernst nimmt, wird sie - mit Blick auf Christus - auch zu einem vertieften Verständnis darüber gelangen was sichtbares Heilshandeln Gottes, also Sakrament, ist und mir darin, in meinem katholischen Verständnis, nahe kommen. Umgekehrt komme ich, je ernster ich meinen katholischen Glauben nehme,drauf, wie wichtig die Bibel als Wort Gottes ist und was ich diesbezüglich eigentlich von den Evangelischen Brüdern und Schwestern lernen kann. Darum blende ich auch nicht die Wahrheitsfrage aus, im Gegenteil: es sind der Weg, die Wahrheit und das Leben in Christus die uns der Einheit immer näher bringen, je mehr wir uns darauf einlassen.

bearbeitet von Justin Cognito
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In der rkK habe ich den Theologie-Fernkurs gemacht, Zeit und Geld investiert, aber es war von vorneherein klar, dass nur Männern erlaubt war, Diakon zu werden. Als ich dann in der akK war, wäre es theoretisch noch möglich gewesen. Nur hätte ich nochmal doppelt so viel Geld in die Hand nehmen müssen, nochmal denselben Zeitaufwand gehabt, und es gab in beiden Kirchen "weiche" Auswahlkriterien, welche Kandidaten für würdig befunden wurden. Zudem wurde die Zeit knapp - der letzte Zug fährt ab, wenn man 55 Jahre alt ist. Und ich hätte erst zwei Jahre warten müssen, um als neues Kirchenmitglied erst das Plazet meines Ortspfarrers zu bekommen.

 

Vielleicht tu ich Dir jetzt völlig unrecht - aber ich verstehe Dich so, dass Du in die AKK übergetreten bist, um Diakonin zu werden. Hattest Du diesen Beweggrund bei Deinem Beitritt auch entsprechend erörtert?

 

Davon abgesehen: Abgesehen von Deinem Beispiel - welches ich - wie gesagt - nicht ganz nachvollziehen kann - gebe ich Dir recht: Wenn man bewusst einer Kirche beitritt, muss man wissen, was man eigentlich erwartet und was man haben will. Ich habe Petrus (hey, melde dich doch mal wieder) so verstanden, dass er katholisch bleiben will, aber mit diversen Punkten in der RKK nicht mehr zurecht kommt - ja diese geradezu "ertragen" (im negativen Sinne) muss.

 

Letztlich sind die richtigen Ansprechpartner für diese Frage der bisherige und der potentiell zukünftige Pfarrer - mit letzterem sollte man ganz genau seine Wünsche und Vorstellungen von Kirche diskutieren.

 

Das hast Du nicht richtig verstanden. Ich war von einigen Erfahrunge in der rkK so frustriert, dass ich nicht so eine besonders große Lust mehr hatte, nochmals einen großen Teil der Ausbildung zu machen. Aber ich erkundigte mich, denn ich die Möglichkeit des Diakonats nicht von vorneherein ausklammern, weil ich sowohl von der beruflichen wie auch der zusätzlichen theologischen Ausbildung bereits viel für das Diakonat mitgebracht hätte. Aber ich habe mich nur einmal erkundigt. Ansonsten weiß ich nicht, was an meinem Beispiel nicht nachvollziehbar sein sollte.

 

Vielleicht hätte ich mit meinem zukünftigen Pfarrer die Frage nach meinen Vorstellungen von Kirche besprechen sollen, aber damals hätte ich nicht gewusst, was es zu besprechen gäbe. Ich wollte katholisch bleiben, aber ich wollte die großen Kröten nicht länger schlucken.

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Den Link liebst Du, oder?
Oh ja - es ist ja nicht so, daß ich Konvertiten nicht mag. Aber irgendwie...

 

Außerdem kann man bestimmte Dinge gar nicht oft genug sagen.

Ich bin mit Sicherheit keine Konvertitin, ja vielleicht von meiner Einstellung her nicht einmal christlich, aber wenn ich einen Gottesdienst besuche, fahre ich lieber 10 km zum nächsten altkatholischen, als die 100 Schritte in die neokatechumenatverseuchte Heimatkirche zu gehen.

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hinterfoitzik

 

bin noch am Lesen. Danke für alle Antworten. Aber das habe ich mir damals auch gedacht.

 

mensch Volker: danke :-)

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wenn ich einen Gottesdienst besuche, fahre ich lieber 10 km zum nächsten altkatholischen, als die 100 Schritte in die neokatechumenatverseuchte Heimatkirche zu gehen.

 

oh ...

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mein vorschlag: diesen "herrn pfarrer" gepflegt in den allerwertesten zu treten.

 

Franciscus: danke.

 

hab Telefon-Nummer aus dem Internet rausgesucht, Pfr. i. R. Karl Foitzik angerufen, erreicht.

 

to make a long story short: versöhnt. meine Meinung.

 

danke, Peter :)

bearbeitet von Petrus
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