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Wozu braucht man Priester?


Udalricus

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Vielleicht ein anderer Aspekt: Ich gerade hier gelesen, dass in Frankreich inzwischen jeder dritte Priesteramtskandidat aus dem Tradi-Milieu kommt.

Wie findet ihr diese Tendenz?

Wird es in Deutschland irgendwann ähnlich sein?

 

Laura

bearbeitet von laura
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Vielleicht ein anderer Aspekt: Ich gerade hier gelesen, dass in Frankreich inzwischen jeder dritte Priesteramtskandidat aus dem Tradi-Milieu kommt.

Wie findet ihr diese Tendenz?

Wird es in Deutschland irgendwann ähnlich sein?

 

Mein gefühlter Eindruck ist zumindest in dem mir gut bekannten Bistum Regensburg, dass das bereits heute so ist. Ich würde das - ebenfalls wieder not evidence based und nur gefühlt - auf mindestens 50% ausweiten.

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Vielleicht ein anderer Aspekt: Ich gerade hier gelesen, dass in Frankreich inzwischen jeder dritte Priesteramtskandidat aus dem Tradi-Milieu kommt.

Wie findet ihr diese Tendenz?

Wird es in Deutschland irgendwann ähnlich sein?

 

Nun, das ist eine Tendenz, die selbst mir unheimlich ist. Ich möchte eigentlich keine Traditionalisten-dominierte Kirche.

Wenn ich diese Entwicklung analysiere, dann muss ich einerseits sagen, dass es wohl eine Gegenbewegung zur "Konzils-Geist-Kirche" darstellt, die durch ihre Extreme eben andere Extreme provoziert hat. Zum anderen haben Gemeinschaften mit klarem Profil auf Dauer eben mehr Anziehungskraft als Wischi-Waschi-Gruppen.

Ich meine, wenn die Kirche nicht auseinanderbrechen soll, dann ist es wichtig, einen "Weg der Mitte" (nicht der "Mittelmäßigkeit"!) zu gehen und zu propagieren, der zum 2. Vatikanischen Konzil ebenso loyal ist wie zum nachkonziliaren Lehramt. Nur so kann man dann auch extreme Ränder im Zaum halten. Piusbrüder schaden der Kirche genau so wie gewisse "Pfarrer-Initiativen"!

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Nun, das ist eine Tendenz, die selbst mir unheimlich ist. Ich möchte eigentlich keine Traditionalisten-dominierte Kirche.

Wir sind uns mal einig ...

Wenn ich diese Entwicklung analysiere, dann muss ich einerseits sagen, dass es wohl eine Gegenbewegung zur "Konzils-Geist-Kirche" darstellt, die durch ihre Extreme eben andere Extreme provoziert hat.

Ich glaube, dass schon der richtige Weg ist, nur dass sie eben die Menschen nicht mehr unter Druck setzt, ihnen keine Sünden-Höllen-Predigt mehr hält und damit auch keinen Zwang mehr ausübt. Oder platt gesagt: Wenn Leute aus Sonntagspflicht oder Angst vor Hölle in die Kirche gehen müssen, sind die Kirchen voller, als wenn diese Gründe wegfallen - dann ist Gottesdienst ein Angebot unter vielen zur Gestaltung des Sonntags.

 

Zum anderen haben Gemeinschaften mit klarem Profil auf Dauer eben mehr Anziehungskraft als Wischi-Waschi-Gruppen.

Klares Profil sicher. Aber erzkonservativ und pluralismusfeindlich? Ich frage mich, was für Menschen hiervon angezogen werden.

Unsichere Typen? Weltflüchtlinge? Menschen, die auf der Suche nach klaren Regeln sind?

 

Ich meine, wenn die Kirche nicht auseinanderbrechen soll, dann ist es wichtig, einen "Weg der Mitte" (nicht der "Mittelmäßigkeit"!) zu gehen und zu propagieren, der zum 2. Vatikanischen Konzil ebenso loyal ist wie zum nachkonziliaren Lehramt. Nur so kann man dann auch extreme Ränder im Zaum halten. Piusbrüder schaden der Kirche genau so wie gewisse "Pfarrer-Initiativen"!

Oder einen Weg der Einheit in der Vielfalt. Mich stört es nicht, wenn in der Gemeinde ein Gottesdienst im außerordentlichen Ritus gefeiert wird, wenn er ordentlich im Gottesdienstanzeiger angekündigt wird und ich nicht hin muss. Genauso möchte ich aber auch die Eucharistiefeier mit NGL und im Stuhlkreis erleben dürfen. Oder das Taizégebet oder ... oder ... Und hier müssen die Tradis ja nicht kommen.

In der momentanen Debatte passiert leider genau das Gegenteil: Tradis wie Progressive sagen: So wie wir es wollen, müssen es alle wollen. Nur das ist der wahre Glaube. Und das kann nicht funktionieren.

 

Laura

bearbeitet von laura
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Nun, das ist eine Tendenz, die selbst mir unheimlich ist. Ich möchte eigentlich keine Traditionalisten-dominierte Kirche.

Wir sind uns mal einig ...

 

Für die Erzdiözese Wien bzw für die Kollegen an der theologischen Fakultät die aus dem Priesterseminar kommen, kann ich diese Beobachtung nicht bestätigen. Die in dieses Schema passen studieren aber wahrscheinlich gleich in Heiligenkreuz.

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Unsichere Typen? Weltflüchtlinge? Menschen, die auf der Suche nach klaren Regeln sind?

Ja. Ich denke, traditionalistische und fundamentalistische Strukturen sind vor allem für Menschen attraktiv, die mit der Komplexität einer pluralen Welt überfordert sind.

Sich jedesmal und zu jedem Thema eigenverantwortet eine Meinung zu bilden, ist anstrengend und erfordert Nachdenklichkeit, "Dranbleiben", Wißbegier... "Sichere Antworten" sind diesem Menschentyp sehr willkommen.

 

Am anderen Ende des Spektrums stehen dann jene Menschen, die sehr viel besser mit der Dynamik ungelöster Fragen leben können, als mit fertigen Antworten, die nicht zu ihren Fragen passen (und die auch nicht bereit sind, ihre Fragen den vorgegebenen Antworten anzupassen). In meinen Augen gibt es für diese Menschen in Kirche allerdings kaum Orte, weil ihre Art, das Leben (und die Kirche) zu befragen, den "natürlichen" Stabilitätsintereressen ein Großorganisation diametral entgegengesetzt ist.

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Mein gefühlter Eindruck ist zumindest in dem mir gut bekannten Bistum Regensburg, dass das bereits heute so ist. Ich würde das - ebenfalls wieder not evidence based und nur gefühlt - auf mindestens 50% ausweiten.

 

Na ja, Regensburg hat ja auch einen Bischof, der solche Leute anzieht.

Ich habe mal in der Kölner Kirchenzeitung die Liste der Weihekandidaten angeschaut. Es sind recht viele (8-10??), davon aber die wenigsten aus dem eigenen Bistum. Die PAK kommen von überall her - aus Deutschland, aus dem Ausland.

Ein typisches Auffangbistum eben, in das man geht, weil das eigene Bistum einfach nicht mehr katholisch ist.

 

Laura

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nach katholischem Verständnis.
Und wenn man glaubt dümmer geht's nimmer...

 

 

Deswegen erübrigt sich auch die Frage nach dem "ordentlich bestellten Vorsteher".
Du bestreitest also das die Damen in besagten Riten die entsprechenden Vollmachten übertragen bekommen haben?

 

Eine Eucharistie der Ostkirche ist ja auch bei einem verheirateten Priester erlaubt. Ist eben ritusgebunden (von Dispensen abgesehen, aber die gehen ja nur aufgrund der "niedlichen These" des apostolischen Ursprunges).
Was soll das bitte heißen?

 

Ein ohne Dispens verheirateter Priester feiert ungültig die Eucharistie???

 

Meinst Du mich mit dumm?

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Unsichere Typen? Weltflüchtlinge? Menschen, die auf der Suche nach klaren Regeln sind?

Ja. Ich denke, traditionalistische und fundamentalistische Strukturen sind vor allem für Menschen attraktiv, die mit der Komplexität einer pluralen Welt überfordert sind. Sich jedesmal und zu jedem Thema eigenverantwortet eine Meinung zu bilden, ist anstrengend und erfordert Nachdenklichkeit, "Dranbleiben", Wißbegier... "Sichere Antworten" sind diesem Menschentyp sehr willkommen.

Und was tun wir (= die Kirche) nun?

 

Es gibt da die erprobte Methode sich hinzustellen und "Wiiiiiideeeerstaaaaand" zu schreien.

Das entlastet ungemein und stärkt das Bewusstsein zu den Guten zu gehören.

Sonst nützt es natürlich nichts, außer beiden Gruppen neue Mitstreiter zuzuführen. Den Widerständlern, weil sie die Guten sind, den anderen aus demselben Grund. :D

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Und was tun wir (= die Kirche) nun?

 

Es gibt da die erprobte Methode sich hinzustellen und "Wiiiiiideeeerstaaaaand" zu schreien.

Das entlastet ungemein und stärkt das Bewusstsein zu den Guten zu gehören.

Sonst nützt es natürlich nichts, außer beiden Gruppen neue Mitstreiter zuzuführen. Den Widerständlern, weil sie die Guten sind, den anderen aus demselben Grund. :D

Ich hoffe, die Lösung wird nicht sein, Kräfte zu stärken, die den Weg von Extremen gehen, sondern in der Mitte der Kirche die Kräfte bündeln. Und da ist der Papst gerade voll dabei. bearbeitet von Udalricus
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Mein Vertrauen in das politische Genie des Papstes hält sich in Grenzen. Wozu noch die Frage kommt, wo er die "Mitte" ortet. "Mitte ist, wo ich bin" ist etwas dünn.

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Mein Vertrauen in das politische Genie des Papstes hält sich in Grenzen. Wozu noch die Frage kommt, wo er die "Mitte" ortet. "Mitte ist, wo ich bin" ist etwas dünn.

 

Mitte ist in der Regel meist da, wo man selber ist. Es macht halt nur einen Unterschied, wie viel rechts und links man noch zur Mitte zählen lässt. Und da ist von zwei Zentimetern bis hin zu "außer Sichtweite" so ziemlich alles drin...

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Mein Vertrauen in das politische Genie des Papstes hält sich in Grenzen. Wozu noch die Frage kommt, wo er die "Mitte" ortet. "Mitte ist, wo ich bin" ist etwas dünn.

In der Tat gilt: Ubi Petrus, ibi Ecclesia!

Der Papst gibt die Mitte der Kirche vor.

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Mein Vertrauen in das politische Genie des Papstes hält sich in Grenzen. Wozu noch die Frage kommt, wo er die "Mitte" ortet. "Mitte ist, wo ich bin" ist etwas dünn.

In der Tat gilt: Ubi Petrus, ibi Ecclesia!

Der Papst gibt die Mitte der Kirche vor.

Christus ist die Mitte der Kirche und sonst niemand. Da braucht auch niemand etwas vorzugeben. Solcher Relativismus ist der Kirche wesensfremd.

bearbeitet von Stepp
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Mein Vertrauen in das politische Genie des Papstes hält sich in Grenzen. Wozu noch die Frage kommt, wo er die "Mitte" ortet. "Mitte ist, wo ich bin" ist etwas dünn.

In der Tat gilt: Ubi Petrus, ibi Ecclesia!

Der Papst gibt die Mitte der Kirche vor.

Hättest Du gerne.

Nur gibt das das hübsche Sprüchlein nicht her. ;)

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Mein Vertrauen in das politische Genie des Papstes hält sich in Grenzen. Wozu noch die Frage kommt, wo er die "Mitte" ortet. "Mitte ist, wo ich bin" ist etwas dünn.

In der Tat gilt: Ubi Petrus, ibi Ecclesia!

Der Papst gibt die Mitte der Kirche vor.

Egal wo man steht....mit solchen Schwatzköpfen ist keine Kirche und kein Staat zu machen...

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Am anderen Ende des Spektrums stehen dann jene Menschen, die sehr viel besser mit der Dynamik ungelöster Fragen leben können, als mit fertigen Antworten, die nicht zu ihren Fragen passen (und die auch nicht bereit sind, ihre Fragen den vorgegebenen Antworten anzupassen). In meinen Augen gibt es für diese Menschen in Kirche allerdings kaum Orte, weil ihre Art, das Leben (und die Kirche) zu befragen, den "natürlichen" Stabilitätsintereressen ein Großorganisation diametral entgegengesetzt ist.

 

Wer hätte das gedacht: Dass ich mich von Dir verstanden fühle. Eigentlich wollte ich hier nicht mehr schreiben, aber das ist ein Grund.

 

Einziger Einwand: Ersetze "kaum" durch "keine". :winke:

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Franciscus non papa

Mein Vertrauen in das politische Genie des Papstes hält sich in Grenzen. Wozu noch die Frage kommt, wo er die "Mitte" ortet. "Mitte ist, wo ich bin" ist etwas dünn.

In der Tat gilt: Ubi Petrus, ibi Ecclesia!

Der Papst gibt die Mitte der Kirche vor.

 

 

selten so ein dummes zeug gehört, der papst hat allzuoft genau nicht die mitte der kirche vorgeben können. schon petrus ist daran gescheitert, jesus hat ihm dafür gehörig den kopf gewaschen.

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