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Jungenarbeit in der Pfarrei


Chrysologus

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Bloß nicht. Der Papa ist zu Hause, den braucht man nicht auch noch in der Gruppenstunde. Das geht noch bis vielleicht maximal zwölf, aber spätestens dann will man seine Freizeit mit Gleichgesinnten sicher nicht unter Anleitung eines Erziehungsberechtigten verbringen.

 

Kommunion ist vor zwölf.

 

Ach so, sorry, dann haben wir aneinander vorbeigeredet. Chryso hatte ja allgemein die Frage nach Jungenarbeit und Gruppenstunden gestellt, und darauf bezog ich mich. Denn in der Jugendarbeit (Minis, KJG, DPSG) sollen sich Väter und Mütter bitte weitgehend raushalten.

 

 

 

Ja.

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"Denk immer an die Jungs ..." - wenn bei uns das EKO-Thema festgelegt wird, wenn die Gruppenstunden entworfen werden, dann stelle immer ich die Frage: Fühlen sich die Jungs da wohl? Thema "Perle" ist tabu, "Schatz" ok. Symbole wie "Herz, Blume" usw. sind bei der Kinderbibelwoche als Gruppensymbole nicht angesagt, weil vor Jahren mal liebe Mütter in der ersten Klasse die Jungs mit Riesenherzsymbolen dauerhaft traumatisiert haben.

 

Was ich auch tue, schreibe oder mache - ich sehe es immer unter dem Blickwinkel: Geht es den Jungs dabei gut?

 

Das klingt furchtbar sexistisch, aber die Mädels finden wie selbstverständlich ihre Räume und können sich einbringen, den Herren der Schöpfung muss man nun mal entgegen kommen.

 

Für die EKO finde ich Gruppen, nach Geschlechtern getrennt, etwas seltsam. Aber natürlich ist jeder Vater oder männliche Jugendliche, der sich engagiert, ein Gewinn.

 

Was das Ministrieren betrifft: Bestimmte Dienste Jungs vorzubehalten, das halte ich für zu gemein. Eher könnte man andenken, den Ministrantenplan so zu gestalten, dass für einen Sonntag die Jungs, für den anderen die Mädels zuständig sind, aber das ist jetzt mal nur so nachgedacht.

 

Bei der Kinderbibelwoche haben wir seit Jahren stets darauf geachtet, dass mindestens einmal eine Aktionszene ihren Platz findet: Die Tempelreinigung hat unserem Jesusdarsteller besondere Freude gemacht, Jakobs Kampf mit Gott war ein gut einstudierte Kampfszene, wo wir zwei Profis vom Kampfsport einbinden konnten, ein Schwertkampf zum Thema Franz von Assisi war so erfolgreich, dass spontan für den Jona eine Schlägerei (Sünden in Ninive) angeboten wurde, die selbstverständlich stattfinden wird. Besonders attraktiv für die Mitarbeit von männlichen Jugendlichen ist hier auch eine Truppe, die ausschließlich Jungs vorbehalten ist, und die für die Logistik und Versorgung der Gruppen mit Tee, Kaffee usw. zuständig ist.

 

Jungs wollen eher etwas tun und gebraucht werden. In modernen Pfarreien ist immer ein Bedarf an Leuten, die sich um Technik kümmern, die das Grobe machen, zupacken und helfen. Ok, unsere Logistikgruppe bei der Kinderbibelwoche wäre mit Mädels sicher besser besetzt. Die würden nicht mit Milch und Zucker losdüsen, bevor Kaffee und Tee in den Körben ist, die drehen eine Bierbank nicht dreimal, bevor sie sie aufbauen. Aber dafür würden sie einen Zickenkrieg anfangen, den Fuß verknacksen, mit dem Handy spielen und wegen akuten Liebeskummer nicht einsatzfähig sein.

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weil vor Jahren mal liebe Mütter in der ersten Klasse die Jungs mit Riesenherzsymbolen dauerhaft traumatisiert haben.
Die können doch selbst keine Söhne gehabt haben...

 

Für die EKO finde ich Gruppen, nach Geschlechtern getrennt, etwas seltsam. Aber natürlich ist jeder Vater oder männliche Jugendliche, der sich engagiert, ein Gewinn.
Zu meiner Zeit (also vor einem viertel Jahrhundert...) fand unsere EK-Vorbereitung durch den Herrn Pfarrer in der Kirche statt. Jungs links. Mädchen rechts (vom Eingang aus gesehen). Ich vermute, daß unsere Reli-Lehrerin den Rest in der Schule gemacht hat.

 

Was das Ministrieren betrifft: Bestimmte Dienste Jungs vorzubehalten, das halte ich für zu gemein. Eher könnte man andenken, den Ministrantenplan so zu gestalten, dass für einen Sonntag die Jungs, für den anderen die Mädels zuständig sind, aber das ist jetzt mal nur so nachgedacht.
Das meinte ich mit Rotationsplan. Einen Sonntag Jungs Flambeau, Mädchen Kredenz, nächsten Sonntag umgekehrt. Z.B.

 

Bei der Kinderbibelwoche haben wir seit Jahren stets darauf geachtet, dass mindestens einmal eine Aktionszene ihren Platz findet: Die Tempelreinigung hat unserem Jesusdarsteller besondere Freude gemacht, Jakobs Kampf mit Gott war ein gut einstudierte Kampfszene, wo wir zwei Profis vom Kampfsport einbinden konnten, ein Schwertkampf zum Thema Franz von Assisi war so erfolgreich, dass spontan für den Jona eine Schlägerei (Sünden in Ninive) angeboten wurde, die selbstverständlich stattfinden wird.
Cool.
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Für die EKO finde ich Gruppen, nach Geschlechtern getrennt, etwas seltsam. Aber natürlich ist jeder Vater oder männliche Jugendliche, der sich engagiert, ein Gewinn.
Zu meiner Zeit (also vor einem viertel Jahrhundert...) fand unsere EK-Vorbereitung durch den Herrn Pfarrer in der Kirche statt. Jungs links. Mädchen rechts (vom Eingang aus gesehen). Ich vermute, daß unsere Reli-Lehrerin den Rest in der Schule gemacht hat.

 

Bei uns kam der Kaplan in die Schule (Sitzordnung ähnlich, wie von dir beschrieben, nur umgekehrt..... wie bei uns in der Kirche auch). Den (unguten Rest erledigte die Pfarrschwester, eine neugierige, herrschsüchtige alte Frau (aus unserer Sicht). Unterschied zwischen Jungen und Mädchen wurden nicht gemacht. Später glaubte man (mit bestem Recht), dass man die Mädchen ermutigen müsste, sich im Leben nicht nur zu ducken, sondern durchzusetzen. Das galt auch und vor allem für kirchliche Jugendarbeit. (Was war ein katholisches Mädchen schon? eine Aspirantin für den Kirchenputz). Ich wollte nicht die alte Zeit preisen, sondern nur zeigen, dass das Pendel jetzt offensichtlich auf der Gegenseite angelangt ist.

 

Was ihr hier für die Jugendarbeit beklagt, ist auch, wie mir erzählt wurde, ein Problem in der Schule. Früher waren die Lehrpläne am Gymi so angelegt, dass die Jungen nicht durch neue Fächer oder so zusätzlich belastet wurden, wenn die Mehrzahl mit pubertären Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Heute scheint man sich solche Fragen überhaupt nicht mehr zu stellen, Hauptsache G8 läuft durch (und wenn ich mir die Statistik der Abiturergebnisse richtig gemerkt habe, mit deutlichen Nachteilen für die jungen Männer).

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Heute scheint man sich solche Fragen überhaupt nicht mehr zu stellen, Hauptsache G8 läuft durch (und wenn ich mir die Statistik der Abiturergebnisse richtig gemerkt habe, mit deutlichen Nachteilen für die jungen Männer).
Weshalb meine Frau und ich schon fast dazu neigen unsere Kinder auf keinen Fall auf's Gymnasium zu schicken sondern auf die Gesamtschule.Da wird ja immer noch G9 angeboten...
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Heute scheint man sich solche Fragen überhaupt nicht mehr zu stellen, Hauptsache G8 läuft durch (und wenn ich mir die Statistik der Abiturergebnisse richtig gemerkt habe, mit deutlichen Nachteilen für die jungen Männer).
Weshalb meine Frau und ich schon fast dazu neigen unsere Kinder auf keinen Fall auf's Gymnasium zu schicken sondern auf die Gesamtschule.Da wird ja immer noch G9 angeboten...

Wer in Bayern G9 will, wählt in der Regel den Weg über die FOS (nach der Realschule oder nach der 10. KLasse am Gymi). Aber das ist OT.

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Sie bestätigten sie in ihrem Entschluss, schon einmal die Erstkommunionvorbereitung geschlechtergetrennt zu machen.
Hat's funktioniert?
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Bloß nicht. Der Papa ist zu Hause, den braucht man nicht auch noch in der Gruppenstunde. Das geht noch bis vielleicht maximal zwölf, aber spätestens dann will man seine Freizeit mit Gleichgesinnten sicher nicht unter Anleitung eines Erziehungsberechtigten verbringen.

 

Kommunion ist vor zwölf.

Nicht nur das, man kann ja auch in die Runde des Vaters des Freundes gehen- wir waren weder im Kommunion- noch in der Firmvorbereitung in der Gruppe unsere Eltern. Das sich ale treffen, war nicht soo oft, das hat man überlebt.

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Sie bestätigten sie in ihrem Entschluss, schon einmal die Erstkommunionvorbereitung geschlechtergetrennt zu machen.
Hat's funktioniert?

 

Ja - die Langzeitwirkungen sind natürlich nicht absehbar.

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Sie bestätigten sie in ihrem Entschluss, schon einmal die Erstkommunionvorbereitung geschlechtergetrennt zu machen.
Hat's funktioniert?

Ja - die Langzeitwirkungen sind natürlich nicht absehbar.
Deine Erfahrungsberichte sind von einer Tiefe und einer Aussagekraft, die an den Valtorta-Thread heranreichen.
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Sie bestätigten sie in ihrem Entschluss, schon einmal die Erstkommunionvorbereitung geschlechtergetrennt zu machen.
Hat's funktioniert?

Ja - die Langzeitwirkungen sind natürlich nicht absehbar.
Deine Erfahrungsberichte sind von einer Tiefe und einer Aussagekraft, die an den Valtorta-Thread heranreichen.

 

Ich weiß auch nicht mehr, denn ich war ja nicht in den Gruppen präsent. Die Vorbereitung ist gut gelaufen, ob man dauerhaft etwas damit erreicht, das wird abzuwarten sein.

 

Analoge VErsuche bei den Minis stoßen noch auf Widerstand.

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Ich weiß auch nicht mehr, denn ich war ja nicht in den Gruppen präsent.
Ich hatte auch eher gedacht, daß sowas wie Reaktionen von EK-Kindern, Eltern und Katecheten bis zu Dir vorgedrungen sein könnten.

 

Analoge VErsuche bei den Minis stoßen noch auf Widerstand.
Seitens der Minis?
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Ich weiß auch nicht mehr, denn ich war ja nicht in den Gruppen präsent.
Ich hatte auch eher gedacht, daß sowas wie Reaktionen von EK-Kindern, Eltern und Katecheten bis zu Dir vorgedrungen sein könnten.

 

Analoge VErsuche bei den Minis stoßen noch auf Widerstand.
Seitens der Minis?

 

Ich lebe eher am Rand der Gemeinde (was ich auch nicht ändern will). Der Widerstand kommt von den Minis, ja.

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Der Widerstand kommt von den Minis, ja.
Ich bin mir noch nicht einig, ob mich das überrascht.

 

Du kannst in Pfarrgemeinden eigentlich nie etwas ändern, ohne daß es Widerstand gibt. Die Kommunionkinder gibts ja nicht als feste Gruppe, die konstituieren sich alljährlich neu, da geht das noch am ehesten.

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