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Freiheit in Gott


Einsteinchen

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Hier habe ich die gemeinte Star-Trek-Szene gefunden:

Hm, das ganze ist doch eher wie sich in Japan verbeugen statt die Hand schütteln. Mit richtigen Konflikten hat das nichts zu tun.

 

Krasser schon der Fall, wo Wesley Crusher zum Tode verurteilt wird, weil er in ein Blumenbeet gelatscht ist --> http://en.memory-alpha.org/wiki/Justice_%28episode%29

Was nun mit der ersten Direktive? (verdammt, hätten wir den Knilch gerne brutzeln sehen ... the Wesley Crushers)

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Wir sind frei in Gott

Ich habe diesen Ausdruck noch nie gehört. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit dem was ich unter "Wir sind frei" verstehen würde übereinstimmt.

Aber schön, dass deine Freiheit und deine strikten Verbote dich von abgehalten haben, was du eventuell bereut hättest.

Ich kenne ihn. Ich meine sogar, der steht irgendwo im NT. Jedenfalls tauchte er so oder ähnlich häufiger in Predigten, Gesprächen oder Seminaren auf.

Und er stimmt selbstverständlich mit Deiner Auslegung nicht überein. Diese beiden Aussagen kollidieren irgendwann im persönlichen Real Life, und das ist nur ein Aspekt, den Einsteinchen meint.

wine

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Nein, eigentlich geht es um die oberste Direktive, den obersten Maßstab für Handlungen gegenüber Präwarp-Fremdvölkern in der Sternenflotte:

 

Es ist strikt verboten, sich in die Angelegenheiten anderer Kulturen einzumischen,...

 

Danke fürs Erklären!

(Ich bin da leider wirklich ziemlich unbedarft.)

 

Jetzt muss ich aber trotzdem fragen: du klingst, als ob du diese oberste Direktive gut heißen würdest.

In deinem Link steht "Die Oberste Direktive untersagt es, sich in die Entwicklung anderer Spezies einzumischen" - findest du das auch richtig?

Und müsste das dann nicht auch für die Begegnung unterschiedlich sozialisierter Schichten innerhalb einer Kultur gelten? Und auch sogar für die Begegnung zweier unterschiedlicher Menschen?

Oder gilt das nur für Kulturen und Bevölkerung und Menschen, die so weit auseinander leben, dass sie eigentlich keinen Kontakt miteinander haben?

 

Wenn es nicht immer gilt - wann nicht?

Wann ist "Entwicklungshilfe" oder "Missionieren" legitim oder sogar ethisch richtig - und unter welchen Bedingungen?

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Diese beiden Aussagen kollidieren irgendwann im persönlichen Real Life

Sie kollidieren genauso wie deine Aussage, dass du frei bist, mit dem Faktum kollidiert, dass die Naturgesetze deine Freiheit in doch erheblichem Maß einschränken.

Leben verläuft und entwickelt sich nach bestimmten Gesetzen und Freiheit ist im Grund die Freiheit, das zu akzeptieren und sein Leben innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens zu gestalten - oder eben nicht und dann die Konsequenzen zu tragen.

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Danke fürs Erklären!

(Ich bin da leider wirklich ziemlich unbedarft.)

 

Jetzt muss ich aber trotzdem fragen: du klingst, als ob du diese oberste Direktive gut heißen würdest.

In deinem Link steht "Die Oberste Direktive untersagt es, sich in die Entwicklung anderer Spezies einzumischen" - findest du das auch richtig?

Und müsste das dann nicht auch für die Begegnung unterschiedlich sozialisierter Schichten innerhalb einer Kultur gelten? Und auch sogar für die Begegnung zweier unterschiedlicher Menschen?

Oder gilt das nur für Kulturen und Bevölkerung und Menschen, die so weit auseinander leben, dass sie eigentlich keinen Kontakt miteinander haben?

 

Wenn es nicht immer gilt - wann nicht?

Wann ist "Entwicklungshilfe" oder "Missionieren" legitim oder sogar ethisch richtig - und unter welchen Bedingungen?

 

Man kann sich daruber trefflich streiten, ob es negative Folgen gehabt haette, wenn sich damals die Spanier und Englaender nicht in die Entwicklung der Menschen in Amerkia eingemischt haetten.

 

A mi modo de ver

DonGato.

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Wann ist "Entwicklungshilfe" oder "Missionieren" legitim oder sogar ethisch richtig - und unter welchen Bedingungen?

Gegenfrage: Hat "Entwicklungshilfe" oder "MIssionieren" schon jemals auch nur mehr genutzt als geschadet?

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Wann ist "Entwicklungshilfe" oder "Missionieren" legitim oder sogar ethisch richtig - und unter welchen Bedingungen?

Gegenfrage: Hat "Entwicklungshilfe" oder "MIssionieren" schon jemals auch nur mehr genutzt als geschadet?

Das weiß ich nicht. Ich denke wie Don Gato, dass das nicht so leicht zu beantworten ist. Manchmal ja, manchmal hat es mehr kaputt gemacht als gut.

 

Mich interessiert die Frage aber auch auf der individuellen Ebene: wann ist es richtig, jemandem Unterstützung in seiner individuellen Entwicklung zu geben und ihm neue Perspektiven aufzuzeigen und wann nicht?

Und was muss unbedingt beachtet werden, wenn man das tut?

Dahinter steht ja auch die Frage, ob Entwicklung grundsätzlich ein erstrebenswertes Ziel ist oder nicht.

 

(Die Frage hab ich aber schon bewusst konkret an Volker gerichtet, der sich ja auch gesandt fühlt, für den Atheismus zu missionieren. Mich würde seine Antwort interessieren.)

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Wann ist "Entwicklungshilfe" oder "Missionieren" legitim oder sogar ethisch richtig - und unter welchen Bedingungen?

Gegenfrage: Hat "Entwicklungshilfe" oder "MIssionieren" schon jemals auch nur mehr genutzt als geschadet?

Seltsame Frage....man sollte sich z.B. über die Tätigkeit von Dom ERwin Kräutler in Brasilien informieren bevor man einfach herabsetzt.

Ich wußte, daß so etwas kommt. Nein, ich will niemandes persönliche Bemühungen herabsetzen, aber Entwicklungshilfe ist nun einmal die Übertragung der Sozialhilfe auf die Ebene von Nationen. Sozialhilfe aber macht nur Sinn, wenn man jemandem hilft, der sich nicht selbst helfen kann. Staaten und Nationen als hilflos zu behandeln, verewigt oder führt erst gerade herbei, was man doch lindern oder beseitigen will. Statt dessen zerstört es jede Selbsthilfekraft, fördert Korruption, verewigt soziale Ungerechtigkeit und am schlimmsten - nimmt den Menschen ihre Würde.

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Ich wußte, daß so etwas kommt. Nein, ich will niemandes persönliche Bemühungen herabsetzen, aber Entwicklungshilfe ist nun einmal die Übertragung der Sozialhilfe auf die Ebene von Nationen. Sozialhilfe aber macht nur Sinn, wenn man jemandem hilft, der sich nicht selbst helfen kann. Staaten und Nationen als hilflos zu behandeln, verewigt oder führt erst gerade herbei, was man doch lindern oder beseitigen will. Statt dessen zerstört es jede Selbsthilfekraft, fördert Korruption, verewigt soziale Ungerechtigkeit und am schlimmsten - nimmt den Menschen ihre Würde.

Das trifft auf Erwin Kräutler allerdings nicht zu.

Sein Einsatz ist einer auf Augenhöhe, der das Anderssein der Anderen respektiert und sich nicht aufdrängt, sondern seine Unterstützung anbietet und dort unterstützt, wo Bedürfnisse sind und er wirklich gefragt ist.

(Das wären aus meiner Sicht auch einige der wesentlichen Punkte für eine "legitime" Entwicklungsunterstützung - egal, auf welcher Ebene: dass sie primär mal nur als Angebot da sein darf und der andere frei sein muss, das Angebot auch ablehnen zu können, dass es nichts mit Überstülpen und von oben herab zu tun haben darf, dass es auf Augenhöhe geschehen muss (mit dem Wissen, dass dabei immer beide lernen und sich verändern und von einander profitieren), und dass sie wirklich nach den Bedürfnissen fragt ("Was willst du, dass ich dir tue?").)

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Nein, ich will niemandes persönliche Bemühungen herabsetzen, aber Entwicklungshilfe ist nun einmal die Übertragung der Sozialhilfe auf die Ebene von Nationen.

Das trifft auf Erwin Kräutler allerdings nicht zu.

Vor allem arbeitet er innerhalb von Brasilien. Damit ist das, was er tut, Sozialhilfe, evtl. sogar (igittigitt!) Politik (was ich noch nützlicher fände), nicht Entwicklungshilfe., und damit nicht eigentlich unser Thema.

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Statt dessen zerstört es jede Selbsthilfekraft, fördert Korruption, verewigt soziale Ungerechtigkeit und am schlimmsten - nimmt den Menschen ihre Würde.

Nicht die Entwicklungshilfe nimmte den Menschen die Würde, sondern die Wirtschaftpolitik der hochentwickelten Staaten,*) denn erst durch diese werden die Entwicklungsländer zu Almosenempfängern degradiert. Man gibt ihnen eien kleinen Teil dessen zurück, was man ihnen durch gesetzliche Restriktionen vorenthält....ein typische Beispiel ist die Zuckerpolitik der EU...diese wurde zwar leicht verbessert aber immer noch wird der Schutz heimischer Rübenbauern auf dem Rücken der Entwicklungsländer ausgetragen..

Aber das alles ist schon weit OT.

 

*) als "würdige" Fortsetzung der früheren Kolonialpolitik.

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Nein, eigentlich geht es um die oberste Direktive, den obersten Maßstab für Handlungen gegenüber Präwarp-Fremdvölkern in der Sternenflotte:

 

Es ist strikt verboten, sich in die Angelegenheiten anderer Kulturen einzumischen,...

 

Jetzt muss ich aber trotzdem fragen: du klingst, als ob du diese oberste Direktive gut heißen würdest.

In deinem Link steht "Die Oberste Direktive untersagt es, sich in die Entwicklung anderer Spezies einzumischen" - findest du das auch richtig?

Und müsste das dann nicht auch für die Begegnung unterschiedlich sozialisierter Schichten innerhalb einer Kultur gelten? Und auch sogar für die Begegnung zweier unterschiedlicher Menschen?

Oder gilt das nur für Kulturen und Bevölkerung und Menschen, die so weit auseinander leben, dass sie eigentlich keinen Kontakt miteinander haben?

 

Die oberste Direktive gilt nur für Präwarp-Zivilisationen. Kurz gesagt sind das Zivilisationen, die noch keine Technologie für überlichtschnelle Raumfahrt besitzen, also meist an ihren Planeten und die unmittelbare Umgebung gebunden sind. Wie man das auf irdische Verhältnisse übertragen sollte weiß ich nicht. Der Unterschied ist der, dass eine Warp-Zivilisation (Warp ist der Überlichtantrieb) andere Zivilisationen besuchen können, diese das aber umgekehrt nicht können, wenn sie über keinen Warp-Antrieb verfügen. Zudem ist mit der Entwicklung des Warp-Antriebs ein großer technologischer Sprung verbunden, so dass auch die Waffentechnologie einer Warp-Zivilisation weit besser entwickelt ist. Auf der Erde könnte man das am ehesten mit Zivilisationen vergleichen, deren Schiffe andere Kontinente erreichen können, und Zivilisationen, die das nicht können. Auf der Erde wäre einiges anders gelaufen, wenn es in diesem Zusammenhang bei den entwickelten (transkontinental seefahrenden) Völkern eine oberste Direktive gegeben hätte - dann wäre die Eroberung Amerikas und die Ermordung von an die 100 Millionen Ureinwohnern nicht passiert. Ich denke, das könnte die Analogie sein, an die Gene Roddenberry gedacht hat, aber da kann ich mich auch irren.

 

Innerhalb einer Kultur kann diese Direktive nicht gelten, weil der Entwicklungsstand aller Mitglieder in etwa gleich ist.

 

Wenn es nicht immer gilt - wann nicht?

 

S. o.

 

Wann ist "Entwicklungshilfe" oder "Missionieren" legitim oder sogar ethisch richtig - und unter welchen Bedingungen?

 

Missionieren finde ich eigentlich so gut wie nie legitim. Bei der Entwicklungshilfe muss man abwägen: Richtet man mehr Schaden als Nutzen an?

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Innerhalb einer Kultur kann diese Direktive nicht gelten, weil der Entwicklungsstand aller Mitglieder in etwa gleich ist.

 

Eben das stimmt ja nicht.

Bzw. nur dann, wenn man "Entwicklung" ausschließlich auf den potentiell möglichen Zugang zu technischen Errungenschaften beschränkt.

Tust du das?

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Vor allem arbeitet er innerhalb von Brasilien. Damit ist das, was er tut, Sozialhilfe, evtl. sogar (igittigitt!) Politik (was ich noch nützlicher fände), nicht Entwicklungshilfe., und damit nicht eigentlich unser Thema.

Naja, er ging aus Vorarlberg nach Brasilien. Durchaus mit dem Anspruch, die indigene Bevölkerung zu unterstützen.

Das siehst du nicht als Entwicklungshilfe?

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Das weiß ich nicht. Ich denke wie Don Gato, dass das nicht so leicht zu beantworten ist. Manchmal ja, manchmal hat es mehr kaputt gemacht als gut.

 

Mich interessiert die Frage aber auch auf der individuellen Ebene: wann ist es richtig, jemandem Unterstützung in seiner individuellen Entwicklung zu geben und ihm neue Perspektiven aufzuzeigen und wann nicht?

Und was muss unbedingt beachtet werden, wenn man das tut?

Dahinter steht ja auch die Frage, ob Entwicklung grundsätzlich ein erstrebenswertes Ziel ist oder nicht.

 

(Die Frage hab ich aber schon bewusst konkret an Volker gerichtet, der sich ja auch gesandt fühlt, für den Atheismus zu missionieren. Mich würde seine Antwort interessieren.)

 

Auch wenn ich nicht auf den Namen Volker hoere, so moechte ich dennoch einige Aspekte zu bendenken geben. Jemanden zu unterstuetzen, ihm Perskeptiven aufzuzeigen, heisst auch, den anderen zu beeinflussen - das kann bis zum Vermitteln der eigenen Werte- und Normenvorstellungen gehen.

Ist es zBsp. wirklich richtig, einem Tapirape zu erklaeren, was er sich Kleider anziegen soll, nur weil seie Nackheit mit einem europaeisch-christlichen Schamgefuehl kollidiert? Oder ist es richtig, dem gleichen Tapirape zu erklaeren, dass sein Schamanismus uebler Aberglauben ist und es richtig ist, an den chrsitlichen Gott zu beten?

Das Ganze ist also recht ambivalent.

 

A mi modo de ver

DonGato.

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Statt dessen zerstört es jede Selbsthilfekraft, fördert Korruption, verewigt soziale Ungerechtigkeit und am schlimmsten - nimmt den Menschen ihre Würde.

Nicht die Entwicklungshilfe nimmte den Menschen die Würde, sondern die Wirtschaftpolitik der hochentwickelten Staaten,*) denn erst durch diese werden die Entwicklungsländer zu Almosenempfängern degradiert. Man gibt ihnen eien kleinen Teil dessen zurück, was man ihnen durch gesetzliche Restriktionen vorenthält....ein typische Beispiel ist die Zuckerpolitik der EU...diese wurde zwar leicht verbessert aber immer noch wird der Schutz heimischer Rübenbauern auf dem Rücken der Entwicklungsländer ausgetragen..

Aber das alles ist schon weit OT.

 

*) als "würdige" Fortsetzung der früheren Kolonialpolitik.

Genau das halte ich für einen Irrtum; nicht die Sache mit der Ausbeutung, das stimmt, wohl aber daß man das durch Entwicklungshilfe ausgleichen könne. Warum ist Entwicklung dort am wenigsten gelungen, wo die meiste Entwicklungshilfe gezahlt wurde? Entwicklungshilfe geht immer durch die Hände der Herrschenden der Entwicklungsländer, und je korrupter die sind, umso mehr.

 

Entwicklungshilfe zerstört die lokalen Märkte und Anbieter, weil die mit dem Geld von außen nicht konkurrieren können. Darüber hinaus ist es meist mit Abnahmeverpflichtungen verbunden, sodaß es die Abhängigkeiten zementiert und die Menschen an die Idee gewöhnt, Hilfe müsse von außen kommen. Krassestes Beispiel für solch eine Fehlentwicklung ist gegenwärtig wohl Haiti.

 

Dagegen Asien. Keine Entwicklungshilfe, stattdessen bombardiert, ausgeplündert, von Bürgerkriegen verwüstet, die zum Teil vom Westen finanziert wurden, und heute machen sie uns auf den Weltmärkten Konkurrenz. Das ist natürlich lästig. Vielleicht hätten wir ihnen mehr Entwicklungshilfe geben sollen.

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Vor allem arbeitet er innerhalb von Brasilien. Damit ist das, was er tut, Sozialhilfe, evtl. sogar (igittigitt!) Politik (was ich noch nützlicher fände), nicht Entwicklungshilfe., und damit nicht eigentlich unser Thema.

Naja, er ging aus Vorarlberg nach Brasilien. Durchaus mit dem Anspruch, die indigene Bevölkerung zu unterstützen.

Das siehst du nicht als Entwicklungshilfe?

Ja, das habe ich auch gelesen, und das ist der zweifelhafte Teil daran, aber er tut es innerhalb von Brasilien und er tut nichts, was nicht auch ein Brasilianer in seiner Position tun könnte. Mit ging es um das Thema Entwicklungshilfe. Befreiungstheologie ist nicht mein Thema.

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Entwicklungshilfe zerstört die lokalen Märkte und Anbieter, weil die mit dem Geld von außen nicht konkurrieren können. Darüber hinaus ist es meist mit Abnahmeverpflichtungen verbunden, sodaß es die Abhängigkeiten zementiert und die Menschen an die Idee gewöhnt, Hilfe müsse von außen kommen. Krassestes Beispiel für solch eine Fehlentwicklung ist gegenwärtig wohl Haiti.

 

Nicht jede. Es gibt auch Beispiele für positive Entwicklungshilfe, etwa die Mikrokredite (Anschubhilfe zur Selbstständigkeit).

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Ich bin nicht gerade Star-Trek-Spezialistin :blush: - aber da geht es doch eigentlich darum, dass die liberale Crew sich einfach auf die (ritualisierte) Sprache der andern einlässt, und so überhaupt erst die Möglichkeit zu einem Dialog entsteht. Versteh ich das falsch?

 

Nein, eigentlich geht es um die oberste Direktive, den obersten Maßstab für Handlungen gegenüber Präwarp-Fremdvölkern in der Sternenflotte:

 

Es ist strikt verboten, sich in die Angelegenheiten anderer Kulturen einzumischen, und dazu gehört, dass man die lokalen Gesetze einer Kultur achtet. Die Gesetze einer fremden Kultur zu beugen heißt nämlich, dass man seine eigenen Gesetze über die der anderen stellt, und das ist eine Form der Einmischung. Es ist diese oberste Direktive, die Handlungen im Star-Trek-Universum so spannend machen, denn selbstverständlich gerät die Crew immer wieder in Konflikte mit dieser eigenen Direktive. Was ist z. B., wenn ein Crewmitglied in einer fremden Kultur in Unkenntnis eine Handlung begeht, die in der Sternenflotte erlaubt ist, aber in der fremden Kultur zur Todesstrafe führt? Muss man dann den Schutz des Lebens nicht über die oberste Direktive stellen? Die oberste Direktive verbietet das eigentlich...

 

Wenn also die Crew sich dem Verhalten anderer Kulturen anpasst, dann um die oberste Direktive zu erfüllen. Natürlich ist es ein Nebeneffekt, dass dies meist den Dialog mit anderen Kulturen erleichtert, weil man ihnen auf gleicher Augenhöhe begegnet und einen gewissen Respekt zeigt, was durchaus auch einen Grund für die oberste Direktive darstellt. Es gibt aber noch weitere, etwa, dass man sich nicht in fremde Konflikte hineinziehen lässt, und dass man anderen Kulturen keinen ihnen fremden Verhaltensweisen aufzwingt: Weil man dann für die Folgen verantwortlich wäre, und die können dramatisch sein und bis zur Auslöschung einer anderen Kultur führen.

 

Gene Rodenberry hat sich dabei natürlich einiges gedacht, in unserer Welt leben wir einen ähnlichen Konflikt: Darf man die Menschenrechte anderen Kulturen quasi aufzwingen? Darf man gegen die Menschenrechte verstoßen, um jemandem zu helfen, der in Konflikt mit einer anderen Kultur geraten ist, die die Menschenrechte nicht achtet?

OT: Menschenrechte gelten ja immer für jeden Menschen. Es geht eher um andere Regeln eienr Kultur, die eben nicht generell gelten.

Und Leben versuchen die lieben Star Trekker ja immer zu schützen.

 

Ich denke aber, mal wieder zum Thema zurück, dass man gerade bei einem ersten Kontakt aus Höflichkeit Rituale schon mitmachen kann, so lange das nicht irgendwie schädlich ist.

bearbeitet von mn1217
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Ja, das habe ich auch gelesen, und das ist der zweifelhafte Teil daran, aber er tut es innerhalb von Brasilien und er tut nichts, was nicht auch ein Brasilianer in seiner Position tun könnte.

...

Das Argument halte ich nicht fuer besonders beeindruckend. Ich denke, man sollte es in diesem Fall eher positiver interpretieren und ausfuehren, dass er jetzt versucht einen kleinen Teil der Dinge zu verbessern, die seit Jahrhunderten von Europaeren in Basilien verbogen worden sind.

 

DonGato.

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Innerhalb einer Kultur kann diese Direktive nicht gelten, weil der Entwicklungsstand aller Mitglieder in etwa gleich ist.

 

Eben das stimmt ja nicht.

 

Ich sagte aus gutem Grund "in etwa gleich". Das schließt nicht aus, dass es unterschiedliche kognitive Fähigkeiten gibt und unterschiedlichen Zugang zur Bildung, wobei man gerade letzteres ausgleichen kann (und in Folge dann auch ersteres).

 

Bzw. nur dann, wenn man "Entwicklung" ausschließlich auf den potentiell möglichen Zugang zu technischen Errungenschaften beschränkt.

Tust du das?

 

Nein (bei Star Trek: Ja). Die Differenzen sind fließend, aber was Europäer angeht, so waren sie mit ihren "Guns, Germs and Steel" (Jared Diamond) den Indianern nur technologisch überlegen. Das wird bei den Inkas sehr deutlich - die Inkas hatten die überlegene Zivilisation, aber die schlechteren Waffen (kein Stahl, weil sie kein Eisenerz hatten). Und das Pech, zur Zeit der europäischen Eroberung in einen Bürgerkrieg verstrickt zu sein, den ersten nach Jahrhunderten des Friedens, während die Europäer permanent Krieg geführt haben.

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Nein, eigentlich geht es um die oberste Direktive, den obersten Maßstab für Handlungen gegenüber Präwarp-Fremdvölkern in der Sternenflotte:

 

Es ist strikt verboten, sich in die Angelegenheiten anderer Kulturen einzumischen,...

 

Danke fürs Erklären!

(Ich bin da leider wirklich ziemlich unbedarft.)

 

Jetzt muss ich aber trotzdem fragen: du klingst, als ob du diese oberste Direktive gut heißen würdest.

In deinem Link steht "Die Oberste Direktive untersagt es, sich in die Entwicklung anderer Spezies einzumischen" - findest du das auch richtig?

Und müsste das dann nicht auch für die Begegnung unterschiedlich sozialisierter Schichten innerhalb einer Kultur gelten? Und auch sogar für die Begegnung zweier unterschiedlicher Menschen?

Oder gilt das nur für Kulturen und Bevölkerung und Menschen, die so weit auseinander leben, dass sie eigentlich keinen Kontakt miteinander haben?

 

Wenn es nicht immer gilt - wann nicht?

Wann ist "Entwicklungshilfe" oder "Missionieren" legitim oder sogar ethisch richtig - und unter welchen Bedingungen?

 

 

Ich bin nicht Volker, finde aber für den Kontext die Oberste Direktive gut. Es geht ja um Begegnungen mit Spezies, die sich ganz anders entwickelt haben. Und die tollen weißen Menschen aus westlichen Industrieländern (so kann man die Trekker durchaus sehen) haben die Weisheit ja nicht mit Löffeln gefressen.

Allerdings wird die oberste Direktive schon immer mal wieder übertreten, teilweise auch mit Folgen für den Übertreter.

Oft aus "humanitären" Gründen, zB helfen die Trekker einem Volk, das strahlenverseucht ist.

 

Eimischung und Unterstützung ist übrigens erlaubt, wenn die fremde Spezies darum bittet. Die Trekker bemühen sich, dabei auf die Bedürfnisse der fremden Kultur zu achten.

 

Das finde ich so an sich eigentlich ganz gut.

bearbeitet von mn1217
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... die Inkas hatten die überlegene Zivilisation,...

... zur Zeit der europäischen Eroberung in einen Bürgerkrieg verstrickt zu sein, den ersten nach Jahrhunderten des Friedens, während die Europäer permanent Krieg geführt haben.

http://www.maya-culture.de/die-inka-hochkultur-von-nur-kurzer-dauer-teil-2-religion/

 

"...Wenn viele heute an die Religion der Inka denken, dann kommen ihnen meist auch Menschenopfer in den Sinn. Fakt ist, dass es auch bei den Inka dieser Form der Opfergabe gab, aber weit weniger als bei den Maya oder den Azteken. Die meisten waren Kinder, die vorzüglich im alter von zehn Jahren waren und als Auserwählte betrachtet wurden..."

 

 

"...Doch dann kamen die Inka, die sich als Kinder der Sonne sahen und somit in ihren Augen das Recht hatten über die anderen Völker zu bestimmen..."

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Ja, das habe ich auch gelesen, und das ist der zweifelhafte Teil daran, aber er tut es innerhalb von Brasilien und er tut nichts, was nicht auch ein Brasilianer in seiner Position tun könnte.

...

Das Argument halte ich nicht fuer besonders beeindruckend. Ich denke, man sollte es in diesem Fall eher positiver interpretieren und ausfuehren, dass er jetzt versucht einen kleinen Teil der Dinge zu verbessern, die seit Jahrhunderten von Europaeren in Basilien verbogen worden sind.

 

DonGato.

Ich will niemanden beeindrucken. Gegenfrage: Tut er es nur, weil "die" Europäer es "verbogen" haben (die es zur Zeit der Eroberung Brasiliens noch nicht gab)? Täte er es sonst nicht? Ich kann die brasilianische Innenpolitik nicht beurteilen, aber nach dem was ich gelesen haben, setzt er sich für Unterdrückte und Entrechtete ein. Was könnte man Positiveres sagen?

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