Jump to content

Die Situation der Kath.-Theol. Fakultäten und Institute


Felician

Recommended Posts

Lieber Flo, lieber Stepp,

 

 

 

...

Wenn ich die Zelebranten die ich die letzten 30 Jahre erlebt habe allerdings Revue passieren lasse fühle ich mich ein wenig an die Situation vor Trient erinnert - es sollte nicht weniger Studium geben, sondern MEHR. Und eine solidere pädagogische Ausbildung um das Empfangene auch weiter zu geben...

Könnte es vielmehr sein, daß die Theologie versagt hat - und daß mehr Studium die Ausbildung nicht verbessert?

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Könnte es vielmehr sein, daß ....mehr Studium die Ausbildung nicht verbessert?

Du könntest gelegentlich einen Selbstversuch starten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Könnte es vielmehr sein, daß die Theologie versagt hat - und daß mehr Studium die Ausbildung nicht verbessert?

Gute Frage. Ziel ist ja nicht das Studium an sich, sondern ein guter Ausbildungsstand.

Die Frage wäre allerdings noch zu klären, was denn ein "guter" Ausbildungsstand ist. Worin soll man denn "gut" sein?

 

Wenn zum Beispiel jemand, dem man seine eucharistische Frömmigkeit anmerkt, die Messe zelebriert, dann kann das segensreich sein, auch wenn er theologisch (und vor allem: akkademisch-theologisch) große Lücken hat. Oder auch wenn die akkademische Theologie große Lücken aufweist. Erfahrungsgemäß sind die besten Akkademiker nicht von vornherein die besten Priester. So einfach ist das nicht.

 

Und die Theologie - da bin ich mit Dir einer Meinung - weist im Moment sehr, sehr große Lücken auf. Allerdings von einem Versagen kann man nicht so pauschal reden. Protzen kann man allerdings mit der Theologie momentan auf jeden Fall nicht. Viele Anfragen an den Glauben können (und das wäre die Aufgabe der Theologie) nicht überzeugend erklärt werden. Das kann man ganz gut an der Widersprüchlichkeit der Theologen sehen. Gäbe es eine klare Erklärung, würden sich die Theologen darum scharen. Aber so ist es in vielen Fällen eben nicht. Der eine meint dies, der andere das. So was richtig Überzeugendes hat man eben nicht.

 

Die Frage ist nun, wie man diesen schweren Missstand beheben kann. Ein Auszug aus den Universitäten liefe sicherlich erst einmal in die gegenteilige Richtung.

Man kann auch die Frage stellen, woher denn dieser Notstand der Theologie herrührt. Aber man wird schon daran scheitern, dass manche sagen werden, dass dieser Notstand gar nicht bestünde. Und sähe man diesen Notstand in seiner ganzen Pracht, wäre dies so angsterweckend, dass man lieber wieder in jedes andere Thema abglitte (Zeitgeist. Immer eine gute Erklärung! Andere Möglichkeiten: Medienpfui. Atheistenverschwörung. Teufelsumtriebe.), solange man nur vermeiden kann, den hausgemachten (kirchengemachten) Anteil wahrzunehmen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Und die Theologie - da bin ich mit Dir einer Meinung - weist im Moment sehr, sehr große Lücken auf. Allerdings von einem Versagen kann man nicht so pauschal reden. Protzen kann man allerdings mit der Theologie momentan auf jeden Fall nicht.

........

Man kann auch die Frage stellen, woher denn dieser Notstand der Theologie herrührt.

 

Ich wüßte gerne woran Du diese Behauptung festmachst. Ich halte das Gegenteil für war...die Theologie ist überwiegend auf einem großartigen Nieveau, das seit dem Vaticanum II ständig gestiegen ist. Ich nenne nur ein paar Namen: Peter HÜNERMANN, Eberhard SCHOCKENHOFF, Ottmar FUCHS, Thomas SÖDING, Albert GERHARDS, Bernd Jochen HILBERATH, Karl Heinz MENKE, Wolfgang BEINERT usw usw.

 

Diese und viele andere großartige Wissenschaftler begegnen jedem , der ein bisserl theologische Literatur liest.

 

Mit österreichischen Namen behellige ich Dich gar nicht.

 

P.S. Ich wundere mich, dass Du Josef nicht durchschaut, der doch keine Gelegenheit für Negativurteile über amtlich in der Kirche tätige Menschen ausläßt.

bearbeitet von Der Geist
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Theologie - da bin ich mit Dir einer Meinung - weist im Moment sehr, sehr große Lücken auf. Allerdings von einem Versagen kann man nicht so pauschal reden. Protzen kann man allerdings mit der Theologie momentan auf jeden Fall nicht.

........

Man kann auch die Frage stellen, woher denn dieser Notstand der Theologie herrührt.

 

Ich wüßte gerne woran Du diese Behauptung festmachst. Ich halte das Gegenteil für war...die Theologie ist überwiegend auf einem großartigen Nieveau, das seit dem Vaticanum II ständig gestiegen ist. Ich nenne nur ein paar Namen: Peter HÜNERMANN, Eberhard SCHOCKENHOFF, Ottmar FUCHS, Thomas SÖDING, Albert GERHARDS, Bernd Jochen HILBERATH, Karl Heinz MENKE, Wolfgang BEINERT usw usw.

 

Diese und viele andere großartige Wissenschaftler begegnen jedem , der ein bisserl theologische Literatur liest.

 

Mit österreichischen Namen behellige ich Dich gar nicht.

 

P.S. Ich wundere mich, dass Du Josef nicht durchschaut, der doch keine Gelegenheit für Negativurteile über amtlich in der Kirche tätige Menschen ausläßt.

 

Ich würde andere Namen nennen - aber meine Erinnerungen an die münsteraner Fakultät sprechen für Geists Aussage.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Theologie - da bin ich mit Dir einer Meinung - weist im Moment sehr, sehr große Lücken auf. Allerdings von einem Versagen kann man nicht so pauschal reden. Protzen kann man allerdings mit der Theologie momentan auf jeden Fall nicht.

........

Man kann auch die Frage stellen, woher denn dieser Notstand der Theologie herrührt.

 

Ich wüßte gerne woran Du diese Behauptung festmachst. Ich halte das Gegenteil für war...die Theologie ist überwiegend auf einem großartigen Nieveau, das seit dem Vaticanum II ständig gestiegen ist. Ich nenne nur ein paar Namen: Peter HÜNERMANN, Eberhard SCHOCKENHOFF, Ottmar FUCHS, Thomas SÖDING, Albert GERHARDS, Bernd Jochen HILBERATH, Karl Heinz MENKE, Wolfgang BEINERT usw usw.

 

Diese und viele andere großartige Wissenschaftler begegnen jedem , der ein bisserl theologische Literatur liest.

 

Mit österreichischen Namen behellige ich Dich gar nicht.

 

P.S. Ich wundere mich, dass Du Josef nicht durchschaut, der doch keine Gelegenheit für Negativurteile über amtlich in der Kirche tätige Menschen ausläßt.

 

Ich würde andere Namen nennen - aber meine Erinnerungen an die münsteraner Fakultät sprechen für Geists Aussage.

Wenn ich mal mein Fachgebiet auf die Theologie übertrage: Es ist keineswegs so, dass eine gute und profunde wissenschaftliche Ausbildung garantiert, dass jemand auch in der Praxis gut ist. Allzuoft werden auf diese Weise Fachidioten produziert, denen die "Softskills" zur Anwendung des Gelernten abgehen. Eine akademische Grundlage ist wichtig, aber sie ist noch lange nicht alles. Und nur weil jemand in Vorlesungen berühmter und guter Professoren sitzt, bei ihnen mitarbeitet und promoviert, heißt das nicht, dass er in der Praxis besser ist, als jemand, der zwar die akademischen Grundlagen besitzt, ansonsten aber mit der Wissenschaft nicht so viel am Hut hat.

Die große Frage ist halt: Brauchen wir Wissenschaftler als Priester oder brauchen wir Praktiker mit wissenschaftlicher Grundlage? In anderen Fächern gibt es die Fachhochschulen, die wissenschaftliche Grundlagen vermitteln, gleichzeitig aber auf die Praxis großen Wert legen. Wäre das ein Modell für Theologen, die keine wissenschaftliche Laufbahn, sondern praktische Seelsorge anstreben?

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Theologie - da bin ich mit Dir einer Meinung - weist im Moment sehr, sehr große Lücken auf. Allerdings von einem Versagen kann man nicht so pauschal reden. Protzen kann man allerdings mit der Theologie momentan auf jeden Fall nicht.

Man kann auch die Frage stellen, woher denn dieser Notstand der Theologie herrührt.

Ich wüßte gerne woran Du diese Behauptung festmachst. Ich halte das Gegenteil für war...die Theologie ist überwiegend auf einem großartigen Nieveau, das seit dem Vaticanum II ständig gestiegen ist. Ich nenne nur ein paar Namen: Peter HÜNERMANN, Eberhard SCHOCKENHOFF, Ottmar FUCHS, Thomas SÖDING, Albert GERHARDS, Bernd Jochen HILBERATH, Karl Heinz MENKE, Wolfgang BEINERT usw usw.

 

Diese und viele andere großartige Wissenschaftler begegnen jedem , der ein bisserl theologische Literatur liest.

 

Mit österreichischen Namen behellige ich Dich gar nicht.

 

P.S. Ich wundere mich, dass Du Josef nicht durchschaut, der doch keine Gelegenheit für Negativurteile über amtlich in der Kirche tätige Menschen ausläßt.

Oh je.

 

Ich habe (vergleichsweise) aber gar nicht gesagt, dass Hippokrates ein schlechter Artz gewesen sei, sondern dass sein medizinische Wissensstand dem heutigen Standard nicht genügt. Mit seiner Medizin steht man vor vielen Problemen rat- und hilflos, die heute ein unbegabter und popliger Assistenzarzt aus dem Handgelenk lösen kann. Hippokrates wusste nur wenig über Krankheitserreger, hat viel weniger Ahnung von Diagnostik und Therapeutik und meinte, Träume entstehen aus Dämpfen, die im Schlafe vom Magen aufsteigen und im Kopf Wolkenfiguren bilden.

Vergleichbares gilt für Mathematiker wie Pythagoras, der mit seiner ganzen Genialität dennoch in vielen mathematischen Fragen mit einem heutigen Abiturienten das Wasser nicht reichen kann, wenn es um eine simple Kurvendiskussion geht. Der Stand der Mathematik war zu seiner Zeit eben nicht so hoch.

 

Natürlich gibt es gute und beeindruckende Theologen. Aber das kannst Du nicht als Argument verwenden, dass die Theologie auf einem genügenden Stand wäre. Diesen Stand kannst Du nur mit ganz anderen Argumenten einschätzen.

 

Auf sehr, sehr viele Fragen bietet die Theologie heute keine knackigen Antworten. Insbesondere, wenn es um die Deutung wissenschaftlicher Erkenntnisse geht, aber auch psychologische und philosophische und ethische Errungenschaften finden in der Theologie keine wirklich zündenden Antworten. Es ist nicht so, dass man begeistert sagen kann: "Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet!" Im Gegenteil: Da gibt es einen Haufen widersprüchliche theologische Meinungen und Ansichten, die sehr, sehr vielen Menschen überhaupt nichts sagen. Viele Gläubige halten sich sorgsam von theologischen Gedanken fern, weil die ihnen nicht viel geben. Manche befürchten sogar, dass theologische Erkenntnisse ihren Glauben schädigen. Man muss sogar in ein kleines Minderheitenmilieu (wie z.B. mykath) einsteigen, um überhaupt noch Interesse für theologische Fragen zu entdecken. Mit den theologischen Erkenntnissen bekommen die Allerallermeisten weder ihren Glauben, und schon gar nicht ihr Leben auf die Reihe.

 

Glücklicherweise kann ich wenigstens punktuell mal im Gespräch mit Ungläubigen ein paar theologische Erkenntnisse anbringen, die einleuchten. Oder im innerkatholischen Gespräch, wo es wenigstens ein bisschen leichter (aber immer noch ziemlich schwer) ist. Aber das ist nur punktuell. Es ist meistenteils schon schwierig genug, theologische Aussagen so zu formulieren, dass sie wenigstens vor meinen eigenen Augen Bestand haben können - geschweige denn in den Augen verschiedener Leser. Viele dieser theologischen Aussagen habe ich in einer Art beigebracht bekommen, wie sie entweder schwer verständlich sind, oder sogar widersprüchlich und manchmal ganz unverständlich. Bei sehr vielen Anfragen kenne ich nur eine ungefähre Richtung, in die ich antworten könnte. Eine knackige Fassung des Problems samt einer ebenso knackigen Beantwortung habe ich nicht beigebracht bekommen. Sehr, sehr viel muss ich mir erst selbst zusammenreimen. Meine theologische Ausbildung ist dann über ihre Grenzen hinaus gefordert.

 

Und das ist nicht nur bei mir so. Es liegt nicht daran, dass ich besonders dumm wäre oder besonders unfähig, Anworten zu formulieren. Mir geht es eher wie Hippokrates oder Pythagoras: Nicht das Individuum ist unfähig, sondern der Kenntnisstand ist auf einem zu niedrigen Niveau, als dass man die modernen Anfragen beantworten könnte. Zu wenig Antwortmodelle oder zu schwache Antwortmodelle liegen vor. Dauernd muss ich Pionierarbeit leisten, ohne mich auf eine Kenntnistradition verlassen zu können. Ich bin nicht individuell überfordert, sondern die Theologie genügt den Anforderungen der gestellten Fragen nicht. Sie kann kaum Einigkeit hervorbringen, sie kann nicht knackig überzeugen, sie kann oft überhaupt nicht einsichtig machen.

 

Du zeigst ja auch die Phänomene einer solchen Überforderung. Wenn Du statt einem ad-hominem-Einzeiler einen Einzeiler bringen könntest, der die Sache klipp und klar auf den Punkt bringt und jeden vernünftigen Menschen überzeugen könnte, würdest Du es tun. Aber das ist in vielen Fällen sehr, sehr anstrengend. Auch Du kannst Dich nicht auf einen vorhandenen Pool von Erklärungsmöglichkeiten zurückbeziehen, sondern müsstest Dir aufwändig eine solche Antwort erarbeiten. Da ist ein ad-hominem zumindest die leichtere Methode. Das ist zwar nicht überzeugend, aber zumindest bleibst Du nicht sprachlos, obwohl in so einer Aussage nichts thematisch Sinnvolles drin steht. Und das, obwohl Du Theologie studierst, Dir einen Haufen Gedanken machst, Du über vielerlei Kenntnisse verfügst und denken kannst. So viele positive Voraussetzungen - und doch stehst Du mit Deinem ad-hominem offenkundig hilflos da. Zwar nicht von allen guten Geistern, aber dennoch von Deiner Theologie verlassen.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Mecky,

 

 

Es wäre schon viel gewonnen wenn sich die Theologen die Grenzen theologischen Erkenntnisvermögens eingestehen und schweigen würden.

 

...Gemäß Wittgensteins Grundsatz:

 

"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." - wahrheitsgemäß sprechen, versteht sich's.

 

Ein Unding, Theologen wüßten zuverlässig, daß die Evangelien nach dem Jahre 70 geschrieben wurden.

 

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Geist,

 

 

 

...

Ich wundere mich, dass Du Josef nicht durchschaut, der doch keine Gelegenheit für Negativurteile über amtlich in der Kirche tätige Menschen ausläßt.

Ich gebe nur die Negativurteile der JESUS-fernen Christen - und Nichtchristen - wieder.

 

Die Insider sollten bitte nicht übersehen daß ab Kirchenbank 5 die Outsider sitzen.

 

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Insider sollten bitte nicht übersehen daß ab Kirchenbank 5 die Outsider sitzen.

Aha. Ich bin Outsider, wenn ich die letzte Bank liebe?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die eigene Entwicklung von Antworten ist eigentlich nicht so mein Problem. Ich bin (gerade hier im Forum) da doch schon ziemlich kreativ gewesen.

 

Aber die Frage war doch nach dem Niveau der Theologie. Eine Theologie, die überhaupt keine einleuchtenden Antworten oder Anschauungen geben und begründen kann, wäre auf einem Null-Niveau angelangt. Die Theologie muss sich daran messen lassen, wie viele und wie gute Antworten sie zu bieten hat. Wenn sie dies nicht mehr erbringt, muss man sich auch nicht wundern, dass das Weiterdenken der einzelnen Individuen sehr beschränkt bleiben muss - so wie das Weiterdenken des Pythagoras (trotz all seiner Genialität und Kreativität) in den Grenzen seiner Zeit verbleibt. Kein Einzelner hat genügend Eigenkraft, diese Grenze entscheidend voranzutreiben, sein Wirken kann immer nur punktuell hier oder dort mal was ausrichten. Man kann nicht die Last auf den Einzelnen schieben und sagen: "Egal, wie niedrig das Theologieniveau: Du bist am Drücker". Der einzelne Sperrling kann sich auf den Rücken des Theologie-Adlers setzen und, wenn der Adler nicht mehr höher steigen kann, noch aus eigener Kraft ein paar Meter nach oben steigen. Wenn aber der Adler nur am Boden rumkurvt, ist das nicht viel - und vor allem nicht viel genug.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Insider sollten bitte nicht übersehen daß ab Kirchenbank 5 die Outsider sitzen.

Aha. Ich bin Outsider, wenn ich die letzte Bank liebe?

Nein, Du bist nur Josef-Outsider, indem Du seine Aussage verzerrst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die große Frage ist halt: Brauchen wir Wissenschaftler als Priester oder brauchen wir Praktiker mit wissenschaftlicher Grundlage? In anderen Fächern gibt es die Fachhochschulen, die wissenschaftliche Grundlagen vermitteln, gleichzeitig aber auf die Praxis großen Wert legen. Wäre das ein Modell für Theologen, die keine wissenschaftliche Laufbahn, sondern praktische Seelsorge anstreben?

Das gilt eigentlich für alle klassischen Studienfächer: Medizin, Jurisprudenz, Theologie.

Vielleicht bringt die Bachelorisierung da was, die ja auch einen stärkeren Praxisbezug anstrebt. Aber gerade die oben genannten Fächer verweigern sich dem Bachelor...

 

Gemeindereferenten haben übrigens eine Fachhochschuolausbildung, ständige Diakone ebenfalls.

 

Wer ein Händchen für seinen Job hat, der kann eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung umsetzen; wem dieses Händchen fehlt, der muß halt anders lernen. Aber daß ein Universitätsstudium nicht umfassend auf die spätere Berufspraxis vorbereitet, das gilt eigentlich für fast alle Fächer. Lehrer z.B. können da auch ein Lied von singen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Mecky,

 

 

 

 

...

Du zeigst ja auch die Phänomene einer solchen Überforderung. Wenn Du statt einem ad-hominem-Einzeiler einen Einzeiler bringen könntest, der die Sache klipp und klar auf den Punkt bringt und jeden vernünftigen Menschen überzeugen könnte, würdest Du es tun. Aber das ist in vielen Fällen sehr, sehr anstrengend. Auch Du kannst Dich nicht auf einen vorhandenen Pool von Erklärungsmöglichkeiten zurückbeziehen, sondern müsstest Dir aufwändig eine solche Antwort erarbeiten... Und das, obwohl Du Theologie studierst, Dir einen Haufen Gedanken machst, Du über vielerlei Kenntnisse verfügst und denken kannst. So viele positive Voraussetzungen - und doch stehst Du mit Deinem ad-hominem offenkundig hilflos da.

Die Theologen sollten sich an JESU Verkündigungsmethode halten:

 

Die meisten Reden JESU bestehen aus Einzeilern! - und Gleichnissen.

Beispiele?

 

Johannes 14,6

·
6
JESUS spricht zu ihm: "ICH bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum VATER denn durch MICH."

Matthäus 5,4

·4
"
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden."

 

Matthäus 5,48

·
48
"
Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer VATER im Himmel vollkommen ist."

 

Sprichwörter sind allesamt Einzeiler!

 

Seht Euch den Erfolg von Twitter an - der Mensch versteht ohne Anstrengung nur Texte bis maximal 140 Buchstaben.

 

Da muß die Kirche, will sie JESUS CHRISTUS den Menschen verständlich machen, gewaltig umdenken.

 

 

 

Zwar nicht von allen guten Geistern, aber dennoch von Deiner Theologie verlassen.

Den HEILIGEN GEIST GOTTES hat die Theologie verlassen.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Theologie muss sich daran messen lassen...

Was soll denn "die Theologie" bitte sein? Ich kenne, lese oder diskutiere mit Theoginnen und Theologen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Gouvernante,

 

 

Eine knackige Fassung des Problems samt einer ebenso knackigen Beantwortung habe ich nicht beigebracht bekommen.

Ich auch nicht. Das war an meiner Alma Mater aber Absicht. Uns wurde klar vermittelt, daß das Studium uns das Handwerkszeug an die Hand gibt, die "knackigen Antworten" in den unterschiedlichen Kontexten selbst zu erarbeiten.

Eindeutig, da haben Deine Lehrer gekniffen.

 

Willst Du einen Uhrmacher beleidigen, dann frage nach der Genauigkeit seiner Uhren.

Willst Du einen Theologen beleidigen, dann frage nach einer Kurzfassung seiner Rede.

 

 

Die Sehnsucht - wie sie mir in diesem Satz durchzuscheinen scheint - nach der einen knackigen Antwort, die mir am besten noch gebrauchsfertig vom Prof geliefert wird, ist mir suspekt.
...Den Outsidern - und den, an JESU Einzeiler gewohnten Gläubigen - nicht.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ich mal mein Fachgebiet auf die Theologie übertrage: Es ist keineswegs so, dass eine gute und profunde wissenschaftliche Ausbildung garantiert, dass jemand auch in der Praxis gut ist. Allzuoft werden auf diese Weise Fachidioten produziert, denen die "Softskills" zur Anwendung des Gelernten abgehen. Eine akademische Grundlage ist wichtig, aber sie ist noch lange nicht alles

 

Das ist vollkommen richtig - ich habe allerdings viele Studierende (sowohl für das Priesteramt wie - seltener - für die Pastoralreferentenlaufbahn) erlebt, die vor lauter Softskills (ob das nun Frömmigkeit oder Kommunikationswege bedeutet, das war schon mal unterschiedlich) meinten, die solide fachliche Ausbildung hintenan stellen zu dürfen. Die profunde wissenschaftliche Ausbildung garantiert nicht die gute Praxis, aber sie ermöglicht sie erst. Denn die besten didaktischen Konzepte sind heiße Luft, wenn die, die da Lehren sollen, die Inhalte nicht verstanden haben. Leider hat die BA/MA-Reform (und erst Recht die "Praxisorientierung" der Lehrerbildung) das etwas ausgeblendet - wir haben im Fachbereichsrat zum Teil kämpfe mit den Didaktikern ausfechten müssen, ob es denn der Inhalte bedürfe.

 

Das ist in der Priesterbildung nicht ganz so schlimm (zum Glück sind die römischen Vorgaben recht strikt), aber die Tendenzen sind ähnlich: Warum sich der Mühe unterziehen, Ekklesiologie zu studieren, wenn man doch papsttreu ist?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Gouvernante,

 

 

Die Insider sollten bitte nicht übersehen daß ab Kirchenbank 5 die Outsider sitzen.

Aha. Ich bin Outsider, wenn ich die letzte Bank liebe?

Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke: Ob Priester ausgebildete Theologen sein müssen, hängt davon ab, wie man sie konkret einsetzt.

Um eine Wochentagsmesse zu zelebrieren, braucht es wahrlich kein Studium.

Für Krankensalbung sind menschliche Qualitäten viel entscheidender, als ein Studium.

 

Will man aber einen Glaubenskurs aufziehen oder eine solide Ökumene betreiben, ist ein Studium sehr hilfreich. Das gilt mehr oder weniger für den ganzen katechetischen Bereich. Wobei das entscheidende Kriterium nicht das akkademische Studium, sondern die Kenntnis (und vielfach auch der gesunde Menschenverstand) ist.

Ich habe einmal mit einem katastrophal schlecht ausgebildeten Diakon zusammengearbeitet. Von dem, was er in seinen Kursen gelernt hatte, konnte der wirklich nicht leben. Aber nach ein paar einsatzfreudigen Jahren in der hauptberuflichen Praxis war der Mann top. Da hätten sich manche hochgelehrten Studiert noch ein paar Scheiben abschneiden können. Er hatte unter anderem genug Weisheit zu erkennen, was er vermochte und was nicht. Predigen wollte er in den ersten Jahren (in denen er ironischer Weise nicht so viel wusste). Später, als er eigentlich viel mehr wusste, hat er es nicht mehr wollen: Er hatte erkannt, dass seine Qualitäten auf anderen Gebieten (z.B. eine tolle Betreuung unseres Altenheimes) lagen.

 

Oftmals konnte zwischen Krankenkommunion und Krankensalbung nicht mehr genau unterschieden werden. "Der Diakon war da" war mindestens genau so gut, wie "Der Pfarrer war da". So Feinheiten, wie dass der Pfarrer salbt, der Diakon aber nicht, sind so manchem gar nicht aufgefallen. Da hat es eine Menge Dankbarkeit und Wohlwollen ihm gegenüber gegeben. Dass er nicht studiert hatte, ist im Bewusstsein der Leute völlig ausgeblendet gewesen. "Der ist für uns da! Und er will uns nichts Böses! Und er führt uns in eine gute Richtung! Und er beschenkt uns!" war viel wichtiger. Ganz unakkademisch.

 

Das war ein Glücksfall. Das Glück wäre natürlich nicht ganz so groß gewesen, wenn er darauf beharrt hätte, theologische Anfragen zu beantworten. Die Leute haben schnell herausgefunden, dass er das gar nicht wollte und sind mit so was dann zu mir gekommen.

 

Ergebnis: Es gibt einen Haufen priesterlicher Schwerpunkte, die nicht direkt mit der akkademischen Ausbildung zusammenhängen. (Indirekt natürlich schon.)

Als Pfarrer hätte er wohl Schiffbruch erlitten. Aber muss denn wirklich jeder Priester auch Pfarrer sein?

Als Religionslehrer hätte er wohl auch Schiffbruch erlitten.

Aber wenn jemand so schlau und bescheiden ist, seine Grenzen zu erkennen, dann wird plötzlich unglaublich viel möglich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist in der Priesterbildung nicht ganz so schlimm (zum Glück sind die römischen Vorgaben recht strikt), aber die Tendenzen sind ähnlich: Warum sich der Mühe unterziehen, Ekklesiologie zu studieren, wenn man doch papsttreu ist?

Weil man wohl kaum papsttreu ist, wenn man die Ekklesiologie schleifen lässt. Der hätte was dagegen.

 

Aber die von Dir bezeichnete Einstellung hat noch weitere Schwächen. Vor allem die, dass sich solche Leute in die Anfragen, die an sie gestellt werden, nicht hineinfühlen können. Und so mancher Papsttreue rastet dann jedesmal aus, wenn ihm eine papstkritische Anfrage (und sei sie noch so klein) über den Weg läuft. Mit solchen Leuten ist meist schlecht Kirschen essen, sobald man eine andere Meinung hat.

 

Das dürfte wohl auch der positive Gehalt von Benedikts regensburger Rede gewesen sein: Ohne die Plattform der Vernunft gibt es keine Verständigungsmöglichkeit. Ärger, Zwietracht und Krieg sind die Folgen.

 

Und wahrscheinlich geht es noch weiter: Es kehrt Leere und Öde ein. Wenn jemand nichts zu sagen hat, als unangebracht eine Papsttreue von sich zu behaupten, dann ist das erst mal skandalös. Und danach wird es schnell langweilig. Wer nichts zu sagen hat, sollte lieber mal den Mund halten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Mecky,

 

 

 

...

Ich habe einmal mit einem katastrophal schlecht ausgebildeten Diakon zusammengearbeitet...Aber nach ein paar einsatzfreudigen Jahren in der hauptberuflichen Praxis war der Mann top. Da hätten sich manche hochgelehrten Studierte noch ein paar Scheiben abschneiden können...Er hatte erkannt, dass seine Qualitäten auf anderen Gebieten (z.B. eine tolle Betreuung unseres Altenheimes) lagen.

 

Oftmals konnte zwischen Krankenkommunion und Krankensalbung nicht mehr genau unterschieden werden. "Der Diakon war da" war mindestens genau so gut, wie "Der Pfarrer war da"...Da hat es eine Menge Dankbarkeit und Wohlwollen ihm gegenüber gegeben. Dass er nicht studiert hatte, ist im Bewusstsein der Leute völlig ausgeblendet gewesen. "Der ist für uns da! Und er will uns nichts Böses! Und er führt uns in eine gute Richtung! Und er beschenkt uns!" war viel wichtiger. Ganz unakademisch.

 

Das war ein Glücksfall.

Wieviele glaubensferne Menschen hat der Diakon zum Glauben gebracht?

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Theologie muss sich daran messen lassen...

Was soll denn "die Theologie" bitte sein? Ich kenne, lese oder diskutiere mit Theoginnen und Theologen.

Es gibt ja auch keine Mathematik, sondern nur Mathematiker und kein mathematisches Kenntnisniveau. Es gibt nur Pythagoras, der keine Funktionen ableiten kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt nur Pythagoras, der keine Funktionen ableiten kann.

Willst Du damit sagen, daß es unter den aktuell Lehrenden keine/n gibt, die theologische Themen verantwortet durchdringen? Ich fände das eine steile These, zu der ich dann gerne Belege hätte.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wieviele glaubensferne Menschen hat der Diakon zum Glauben gebracht?

Auf so eine Frage kann man nicht präzise antworten.

 

Durch meine katechetische Arbeit habe ich ganz sicher vielen Leuten einiges mitgegeben, was ihnen geholfen hat. (Was genau es gebracht hat, kann ich aber auch nicht so genau sagen.) Aber das, was er in seinem Altenheim Menschen mitgegeben hat, wie sehr er es verstanden hat, ihnen Hoffnung und Glaube zu stärken, ist ebenso sicher nicht zu verachten. Da sind einige Verhärtungen dahingeschmolzen. Ich kann nur wenig darüber sagen - ich war nicht dabei. Er selber könnte Dir Deine Frage wohl auch nicht die Frage.

 

Rein technisch könnte ich nur antworten: Er hat fleißig getauft. Bei Taufen gingen die Leute genauso gern zu ihm, wie zu mir. Bei Beerdigungen kamen sie lieber zu mir. Weil ich der Pfarrer war (Status), und weil ich Priester bin, der auch ein Seelenamt anbieten kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...