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Verletzungen heilen


Peace

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Im Moment fallen mir folgende Möglichkeiten ein:

 

- Mit Gott darüber reden und ihn um Heilung bitten

- mit denjenigen, die einen verletzt haben darüber reden

- in die Geistliche Begleitung nehmen

- mit anderen darüber sprechen

- darüber nachdenken

- andere darum bitten, dass sie für einen beten

 

Was gibt es sonst für Möglichkeiten seelische/psychische Verletzungen aufzuarbeiten und zu heilen?

 

Es kann einen ja schließlich im Umgang mit anderen Menschen enorm einschränken, wenn man vor Angst sich nicht mehr so richtig auf andere einlassen möchte oder kann? Oder frühere Freundschaften / Bekanntschaften kaputt gegangen sind.

 

Was meint ihr zu dem Thema? Ich denke es kann neben Angst noch andere Gefühle eine Rolle spielen: Wut, Trauer, usw. Deshalb ist dies denke ich ein Thema, worüber es sich lohnt auszutauschen..

 

Wie sollte man damit umgehen oder anders formuliert: Wie geht ihr damit um?

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Franciscus non papa

es kommt wohl auf die schwere der verletzungen an, die man da erlitten hat. ohne verletzungen kann man wohl nicht durchs leben gehen.

 

mir hilft, wann immer ich mich ärgere oder verletzt bin, die frage: stelle dir vor, du liegst in vielen jahren auf dem sterbebett. ist DAS dir dann immer noch wichtig?

 

und bisher war die antwort immer NEIN. und damit ist die sache dann auch erledigt.

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Du scheinst ja ein dickes Fell zu haben. Ich denke vieles läuft auch einfach unbewusst ab. Man gibt sich einfach nicht mehr ab mit bestimmten Leuten oder hat gar Angst vor denen, ist dies nicht eine Einschränkung der eigenen Freiheit, die man sich bewusst oder unbewusst aufgelegt hat? Wenn dann wieder Groll oder gar Hass aufkommt bei bestimmten Begebenheiten oder Personen kann es doch hilfreich sein, dies vor Gott zu bringen.. aber welche anderen Lösungswege sind noch denkbar oder haben sich bei euch bewährt? Besonders natürlich wenn man versucht in der Liebe zu bleiben.

bearbeitet von Peace
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Franciscus non papa

nein, ich habe kein dickes fell, sondern ich ärgere mich auch bisweilen über die lieben mitmenschen. und ich mache mir dann auch laut zeternd luft. aber wer mich ärgert, der merkt das schon. und ich muss mich nicht mit allen leuten abgeben, mir reichen familie, gute freunde und bekannte durchaus aus.

 

nun kann man bisweilen ja nicht alle menschen meiden, die weniger nett sind, kollegen z.b. - aber man kann auf distanz gehen.

 

ich sage halt klar und deutlich, was ich denke - und dann kann ich wieder umwerfend nett sein. das hilft ungemein.

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Hallo Peace,

 

erstmal willkommen in dem Forum.

 

Verletzungen sind eine schwierige Sache, und wie Franciscus schon sagte, kommt es auf die Schwere der Verletzungen an, wenn man entscheiden will, wie man damit umgeht. Schwierig ist es auch, weil sich Menschen ziemlich oft ohne Absicht gegenseitig verletzen, paradoxerweise manchmal umso mehr, je mehr sie versuchen, durch ein "zu viel" an Kommunikation Verletzungen zu vermeiden.

 

Beispielsweise fühlte ich mich vor ein paar Wochen durch eine ziemlich gute Freundin (vielleicht ist sie für mich aber wichtiger als ich es für sie bin ...) sehr verletzt, als ich sie abends in der Stadt getroffen habe und sie keine großen Ambitionen zeigte, sich mit mir zu unterhalten, sondern sich im Gegenteil nach 2 Minuten mit dem Rücken zu mir drehte und mich ohne weitere Worte stehen ließ. Doch das, was ich in dem Moment als persönliche Verletzung empfunden hatte, war rückblickend auch rational erklärbar.

 

Das Empfinden, verletzt zu sein, kann jedenfalls das rationale Denken ganz schön vernebeln und man kann sich leicht hineinsteigern und Dinge dadurch schlimmer machen, als sie sind. Ich würde daher in solchen subjektiven Zweifelsfällen auch kein "Wir müssen reden" initiieren, wenn der Schmerz am größten ist. Sondern ich würde erstmal eine Weile abwarten und mich beruhigen und vielleicht erstmal mit Dritten (das schließt Gott ein) darüber sprechen -- die haben oft eine ganz andere Perspektive, was hilft, die eigene gestörte Wahrnehmung gerade zu rücken. Erst dann und mit etwas Abstand würde ich das Thema mit der betreffenden Person versuchen anzusprechen.

 

 

Wenn das Gefühl der Verletzung ganz ganz stark ist, hilft es mir persönlich, laute Musik zu hören, selber Musik zu machen, Bilder zu malen oder schneller und aggressiver, als für mich gesund ist, Laufen zu gehen.

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Therapien sind ganz gut.

Allerdings, der Fakt, verletzt worden zu sein, bleibt.

Und wenn die Personen, die daran beteiligt waren, nicht zum Dialog bereit sind, dann ist das belastend.

Aber durch eine Therapie ist es möglich, mit der Belastung umzugehen. Und den eigenen Anteil aufzuarbeiten.

 

Die Zeit heilt tatsächlich Wunden, allerdings bleiben ein paar unschöne Narben zurück. Interessant ist, dass das Sprichwort: für eine Tür, die sich schließt, öffnet sich eine neue" zutrifft. Und wenn man dann bereit ist, diese Tür zu sehen und hindurchzugehen, dann ist das viel. Und eine Erfahrung, für die ich Gott dankbar bin.

 

Wobei ich leider die Sterbebett- Frage momentan noch mit "ja" beantworten muss. Momentan wäre mir eine Erklärung noch sehr wichtig.

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Zu Zeit fühl ich mich nicht so stark verletzt, ich weiß nur, dass ich gerne unbefangener mit meinen Mitmenschen umgehen möchte. Ich habe bewusst einige Türen zu bestimmten Menschen verschlossen und bin gespannt wo die nächsten "Türen" aufgehen. Wie leben ja in einer riesigen Menge an Beziehungen und Begegnungen, wenn man mal spontane kurze Begegnungen mit einbezieht.

 

Ich frage mich natürlich auch, ob ich manchmal solche falschen Freunde oder gar Feinde in mein Leben ziehe durch ein gewisses Fehlverhalten von mit. An Therapie hab ich auch schon gedacht, kommt aber für mich im Moment nicht in Frage, obwohl die Verletzungen schon sehr stark waren. Ich merke: sie behindern mich.

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Am Ende geht es wohl immer um Vertrauen -- zu sich selbst und zu anderen. Wenn mein eigenes Selbstvertrauen gefestigt ist, fasse ich auch leichter Vertrauen in andere Menschen bzw. kann mit scheinbaren oder realen Verletzungen anderer Menschen konstruktiver und Beziehung-bewahrender umgehen. Aber wehe, eine Verletzung erwischt mich an Tagen, wo mein Selbstvertrauen eh am Boden liegt. Instinktiv zeige ich dann erstmal Fluchtverhalten. Gehe der Person aus dem Weg, weil ich denke "hm, sie hat mich verletzt, sie mag mich also nicht -- okay, ich lasse sie in Ruhe, ich will mich nicht aufdrängen".

 

Seit ich an Gott glaube (d.h. seit ein paar Jahren) und bete, merke ich aber, wie ich stärker in mir ruhe, d.h. die Phasen mit null Selbstvertrauen werden viel viel weniger -- und im Gegenzug ist auch die Zahl der Menschen, denen ich so ziemlich bedingungslos vertraue, gestiegen (immer noch sehr sehr wenige, aber immerhin -- und mit denen kann ich dann auch reden). So nach und nach baut sich also ein ... Gerüst auf, das mich trägt. Ein Gerüst aus Gott und anderen Menschen. Und je fester dieses Gerüst, desto besser kann ich mit anderen Menschen umgehen.

 

 

Edit: Übrigens gilt das auch umgekehrt -- je mehr Vertrauen, umso weniger verletze ich unbewusst andere Menschen. (Hoffe ich.)

bearbeitet von hal-o-term
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Du scheinst ja ein dickes Fell zu haben.

 

Da scheint mir ein Vorwurf mitzuschwingen. So in der Richtung, als sei der verletzliche, sensiblere Mensch der bessere. Dabei hast du die Antwort schon angedeutet: Der Verletzte gerät in Gefahr "aus der Liebe zu fallen". Im Nachhinein hat sich bei mir stets gezeigt, daß die Verletzer nie aus bösem Willen gehandelt hatten, seitdem weiß ich, daß Handlungsweisen, die verletzend sein könnten, gar nicht auf mich als Person zielen. - Da der Verletzer die Situation in der Regel schlechter versteht als der Verletzte, sind Konfrontationen wie "Aussprachen" ziemlich sinnlos und verfestigen die Verletzung eher, wenn sie denoch versucht werden.

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Da der Verletzer die Situation in der Regel schlechter versteht als der Verletzte, sind Konfrontationen wie "Aussprachen" ziemlich sinnlos und verfestigen die Verletzung eher, wenn sie denoch versucht werden.

 

*zustimm* Das zu erkennen, braucht eine Weile, und wenn man selbst dazu neigt, über alles reden zu wollen und sich über alles aussprechen zu wollen, fällt es auch schwer, das zu verstehen, aber es ist tatsächlich so. Manchmal ist es besser, nicht über alles zu reden. ABER auch nicht gleich beleidigt den Abstand zu den "Verletzern" zu suchen, sondern gelassen zu bleiben und sich ggf. daran zu erinnern, warum man die verletzende Person eigentlich mag oder liebt.

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Lieber Peace,

 

 

Willkommen im Forum.

 

...

Was gibt es sonst für Möglichkeiten seelische/psychische Verletzungen aufzuarbeiten und zu heilen?

...

Wie sollte man damit umgehen oder anders formuliert: Wie geht ihr damit um?

Ich bete mit dem hl.Thomas von Aquin aus dem "GOTTESlob" 7,6:

 

"Gib' mir o, HERR, ein starkes Herz, das keine Trübsal beugt."

 

Gruß

josef

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Nun ja, aber manche Verletzungen bestehen ja genau darin, dass Vertrauen enttäuscht wird. Und wenn man jemandem vertraut hat, dann schwächt das auch das Selbstvertrauen, denn man war ja irgendwie so dämlich und hat sich an der Nase rumführen lassen.

mal abgeshen davon, das sviele Kränkungen an sich nicht so sonderlich fördernd für das Selbstvertrauen sind. Vom inhalt her, von der Art und Weise...

 

Und böser Wille oder nicht: Ein eingermaßen intelligenter Mensch, der einen anderen ein paar jahre kennt, sollte schon wissen, warum sien Verhaltend den anderen gektänkt hat.

Ob absicht oder nicht ist da auch völlig egal, das ändert nichts an der Kränkung an sich.

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Nun ja, aber manche Verletzungen bestehen ja genau darin, dass Vertrauen enttäuscht wird. Und wenn man jemandem vertraut hat, dann schwächt das auch das Selbstvertrauen, denn man war ja irgendwie so dämlich und hat sich an der Nase rumführen lassen.

mal abgeshen davon, das sviele Kränkungen an sich nicht so sonderlich fördernd für das Selbstvertrauen sind. Vom inhalt her, von der Art und Weise...

 

Und böser Wille oder nicht: Ein eingermaßen intelligenter Mensch, der einen anderen ein paar jahre kennt, sollte schon wissen, warum sien Verhaltend den anderen gektänkt hat.

Ob absicht oder nicht ist da auch völlig egal, das ändert nichts an der Kränkung an sich.

 

Eine Kränkung schlägt ins Kontor und mindert Selbstvertrauen. Schon richtig. Nur trägt der Kränkende dafür nicht unbedingt die Verantwortung. Denn - auch wenn er die Kränkung als solche erkennt - kann er oft nicht anders handeln. Die Erkenntnis dieser Umstände dauert halt oft länger. Die Verletzung hat der Verletzte an der Backe, die nimmt einem keiner ab. Und es ist jetzt allein sein Ding den Folgeschaden zu vermeiden. Das christliche Konzept der Nächstenliebe ist da längerfristig sehr hilfreich, Rachekonzepte lösen nur kurzfristig die Spannung und bewirken eine Spirale von Verletzung und Gegenverletzung. In der Verletzung stellt Gott dir die Aufgabe, mit ihr umgehen zu lernen.

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Wie sollte man damit umgehen oder anders formuliert: Wie geht ihr damit um?

Das beste ist: Sich nicht dran festhalten, sein Sein nicht dran festmachen, die Sünde beim Sünder lassen. Natürlich kann man sich wehren, mit dem Verletzer drüber reden, zu Gott beten und Trost im Glauben an den liebenden Gott finden. Die Voraussetzung ist aber immer das Loslassen.

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Natürlich kann man sich wehren, mit dem Verletzer drüber reden, zu Gott beten und Trost im Glauben an den liebenden Gott finden. Die Voraussetzung ist aber immer das Loslassen.

 

Sehr schön gesagt. Bei Verletzungen bzw. direkt nach der Verletzung frage ich mich selbst oft einfach "Warum? Was hab ich getan, dass du so zu mir bist?" und leide, bin traurig, verzweifelt, hilflos. Mit dieser Einstellung das Gespräch mit dem "Verletzer" zu suchen, ist aber nicht sinnvoll, weil es 1. die Wahrnehmung des Gesprächs vernebelt und 2. dazu führen kann, dass man den "Verletzer" verletzen will.

 

Es ist manchmal sehr schwer, loszulassen. Das ist der Punkt, wo mir Gott hilft.

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Es ist manchmal sehr schwer, loszulassen

Je mehr ich das "will", desto schwieriger wird es meiner Erfahrung nach.

Oft ist es das Beste, die "natürlichen Mittel" (Abstand etc.) zu wählen, bis eine Verwundung anfängt, auszuheilen. Und demjenigen, der verletzt nicht die Macht zugestehen, alles eigene Denken zu blockieren (am Anfang hilft da Ablenkung...).

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Es ist manchmal sehr schwer, loszulassen

Oft ist es das Beste, die "natürlichen Mittel" (Abstand etc.) zu wählen, bis eine Verwundung anfängt, auszuheilen.

 

Ja.

 

(Wobei ich hier innerlich gerade etwas kichern muss, denn in meinem Beispiel oben habe ich danach auch erstmal Abstand gehalten. Hab mich dabei aber im Kopf wie betäubt gefühlt, weil der Abstand noch mehr geschmerzt hat als die Verletzung selbst. War aber vielleicht gut: Der "Abstandsschmerz" hat mir gezeigt, dass die Verletzung es nicht wert ist, sie so zu dramatisieren, und so bin ich nach ein paar Tagen wieder hervorgekommen -- und DANN konnten wir darüber vernünftig reden, und siehe da, es hatte alles nix mit mir zu tun.)

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so bin ich nach ein paar Tagen wieder hervorgekommen

Und nicht wundern, je nach Art und Tiefe der Verletzung kann das auch Jahre dauern.

 

PS: Wenn ich wirklich etwas nicht "aus dem System" bekomme, dann gehe ich Pilgern: mindestens 10 Tage am Stück, nicht unter 40km am Tag, ohne vorher geplante Unterkünfte, zu irgendeinem Wallfahrtsort (die entsprechenden Heiligen kann man ja auch im eigenen Anliegen zur Fürbitte einspannen)... aber das ist eine ganz persönliche Weise, ob sie anderen hilft????

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so bin ich nach ein paar Tagen wieder hervorgekommen

Und nicht wundern, je nach Art und Tiefe der Verletzung kann das auch Jahre dauern.

 

PS: Wenn ich wirklich etwas nicht "aus dem System" bekomme, dann gehe ich Pilgern: mindestens 10 Tage am Stück, nicht unter 40km am Tag, ohne vorher geplante Unterkünfte, zu irgendeinem Wallfahrtsort (die entsprechenden Heiligen kann man ja auch im eigenen Anliegen zur Fürbitte einspannen)... aber das ist eine ganz persönliche Weise, ob sie anderen hilft????

 

Beim üblichen Jahresurlaub kann man pro Jahr drei Verletzungen erledigen... - Oder gibts da auch eine Generalamnesie?

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Nun ja, aber manche Verletzungen bestehen ja genau darin, dass Vertrauen enttäuscht wird. Und wenn man jemandem vertraut hat, dann schwächt das auch das Selbstvertrauen, denn man war ja irgendwie so dämlich und hat sich an der Nase rumführen lassen.

mal abgeshen davon, das sviele Kränkungen an sich nicht so sonderlich fördernd für das Selbstvertrauen sind. Vom inhalt her, von der Art und Weise...

 

Und böser Wille oder nicht: Ein eingermaßen intelligenter Mensch, der einen anderen ein paar jahre kennt, sollte schon wissen, warum sien Verhaltend den anderen gektänkt hat.

Ob absicht oder nicht ist da auch völlig egal, das ändert nichts an der Kränkung an sich.

 

Eine Kränkung schlägt ins Kontor und mindert Selbstvertrauen. Schon richtig. Nur trägt der Kränkende dafür nicht unbedingt die Verantwortung. Denn - auch wenn er die Kränkung als solche erkennt - kann er oft nicht anders handeln. Die Erkenntnis dieser Umstände dauert halt oft länger. Die Verletzung hat der Verletzte an der Backe, die nimmt einem keiner ab. Und es ist jetzt allein sein Ding den Folgeschaden zu vermeiden. Das christliche Konzept der Nächstenliebe ist da längerfristig sehr hilfreich, Rachekonzepte lösen nur kurzfristig die Spannung und bewirken eine Spirale von Verletzung und Gegenverletzung. In der Verletzung stellt Gott dir die Aufgabe, mit ihr umgehen zu lernen.

Ja, das ist richtig. Allerdings denke ich, dass, wenn jemand eien Kränkung erkennt, zumindest eine Erklärung liefern kann (muss ja keine Entschuldigung sein)- ob die ihm nun peinlich ist oder nicht.

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so bin ich nach ein paar Tagen wieder hervorgekommen

Und nicht wundern, je nach Art und Tiefe der Verletzung kann das auch Jahre dauern.

 

PS: Wenn ich wirklich etwas nicht "aus dem System" bekomme, dann gehe ich Pilgern: mindestens 10 Tage am Stück, nicht unter 40km am Tag, ohne vorher geplante Unterkünfte, zu irgendeinem Wallfahrtsort (die entsprechenden Heiligen kann man ja auch im eigenen Anliegen zur Fürbitte einspannen)... aber das ist eine ganz persönliche Weise, ob sie anderen hilft????

Vor allem, ob da jeder Zeit (und Geld) für hat?

Aber laufen ist sicher eine gute Idee, auch wenn es vielleicht weg-laufen ist.

 

 

Der Abstand, den man hält, macht allerdings eine Aussprache, ja nur eine Ansprache immer schwieriger. Ich weiß schon gar nicht mehr, WIE ich die betreffende Person erreichen kann. Adresse und Telefonnumer kenne ich schon, aber ich meinte eher die rhetorische Vorgehensweise, und auch erst mal das Überinden von nicht- angenommenen Anrufen. Und die Tür mag ich auch nciht vor der Nase zugeknallt bekommen.

Es ist schwierig und die Kränkung sitzt tief.

Nein, es geht nicht um Liebeskummer.

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Im Moment fallen mir folgende Möglichkeiten ein:

 

- Mit Gott darüber reden und ihn um Heilung bitten

- mit denjenigen, die einen verletzt haben darüber reden

- in die Geistliche Begleitung nehmen

- mit anderen darüber sprechen

- darüber nachdenken

- andere darum bitten, dass sie für einen beten

 

Was gibt es sonst für Möglichkeiten seelische/psychische Verletzungen aufzuarbeiten und zu heilen?

 

Es kann einen ja schließlich im Umgang mit anderen Menschen enorm einschränken, wenn man vor Angst sich nicht mehr so richtig auf andere einlassen möchte oder kann? Oder frühere Freundschaften / Bekanntschaften kaputt gegangen sind.

 

Was meint ihr zu dem Thema? Ich denke es kann neben Angst noch andere Gefühle eine Rolle spielen: Wut, Trauer, usw. Deshalb ist dies denke ich ein Thema, worüber es sich lohnt auszutauschen..

 

Wie sollte man damit umgehen oder anders formuliert: Wie geht ihr damit um?

Die wesentlichen Verletzungen heilen nicht. Heilen sie doch, waren sie nicht wesentlich.

Ich glaube, dass man nicht gut daran tut, von einer Heilbarkeit seelischer Verletzungen zu träumen. Das stimmt zwar nicht immer, aber für lebensgeschichtliche Verletzungen trifft es ziemlich gut.

Stattdessen halte ich es für sinnvoll, den Kopf hoch zu tragen, auch wenn der Hals schmutzig ist. Manchmal ist es sinnvoller, die Verletzungen eben so anzunehmen, wie sie vorliegen, sich aber darauf zu konzentrieren, dass man sich nicht von ihnen den ganzen Rest des Lebens verderben lassen darf. In vielen Fällen muss man mit der Verletzung weiterleben. Und darauf kommt es an. Und natürlich darauf, dass man Freunde hat, denen die in seelischen Verletzungen ihres Freundes kein Hindernis für ihre Freundschaft sehen. Sie müssen auch mitziehen beim Weiterleben.

 

Ansonsten zähle ich auf das Fegefeuer. Ich erhoffe mir davon, dass Gott dann meine Verletzungen persönlich von mir abwäscht. Oder sogar verwandelt. Schmerz zum Beispiel in Reife. Das funktioniert doch schon im Leben manchmal. Also hoffe ich erst recht auf das Fegefeuer.

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Nun ja, aber manche Verletzungen bestehen ja genau darin, dass Vertrauen enttäuscht wird. Und wenn man jemandem vertraut hat, dann schwächt das auch das Selbstvertrauen, denn man war ja irgendwie so dämlich und hat sich an der Nase rumführen lassen.

mal abgeshen davon, das sviele Kränkungen an sich nicht so sonderlich fördernd für das Selbstvertrauen sind. Vom inhalt her, von der Art und Weise...

 

Und böser Wille oder nicht: Ein eingermaßen intelligenter Mensch, der einen anderen ein paar jahre kennt, sollte schon wissen, warum sien Verhaltend den anderen gektänkt hat.

Ob absicht oder nicht ist da auch völlig egal, das ändert nichts an der Kränkung an sich.

 

Du sprichst sehr wahre Worte aus. Heute wurde ich wieder von einer dieser Personen, vielleicht sogar diejenige, die mir das Leben am schwersten machte, tief verletzt. Ich sprechs einfach mal aus, was mir zur Zeit so für Gedanken zu dieser Person einfallen: ich würde ihm, wenn ich ihn das nächste mal sehe am liebsten sagen: Wenn ich du wäre, hätte ich dich schon längst umgebracht. Nichtsdestotrotz kommen gerade diese Tötungsgelüste wieder hoch. Er hat es einfach nicht verdient mich zu kennen und überhaupt mit mir zu reden. Ich falle immer wieder drauf rein und gebe ihm immer und immer wieder eine Chance. Dabei habe ich den Kontakt auf das Lebensnotwendigste beschränkt. Er wird sich nicht mehr ändern das weiß ich, trotzdem vertraue ich ihm, Paradox, oder? Ich bin doch echt gestört, dass ich mich auf den immer wieder einlasse, er hat mich von ihm abhängig gemacht. :( und er nutzt meine Notsituation aus.

bearbeitet von Peace
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Ich sprechs einfach mal aus, was mir zur Zeit so für Gedanken zu dieser Person einfallen: ich würde ihm, wenn ich ihn das nächste mal sehe am liebsten sagen: Wenn ich du wäre, hätte ich .... und er nutzt meine Notsituation aus.

 

Eigentlich sollte man keine Doppelposts machen, aber in diesem Fall ist das angebracht, leider komme ich erst jetzt dazu, weiteres zu schreiben. Heute sieht die Welt für mich schon wieder ganz anders aus!! Ich komme mit der Situation wieder gut/besser klar. Ich habe diese dunklen Gedanken nicht mehr! Ich habe mich da gestern Abend in etwas hineingesteigert oder hineinsteigern lassen, von meinen Gefühlen.

 

Ich denke, es wird noch einige Zeit dauern, bis ich mehr Geduld und fairer im Denken bin. Der Schlüssel dazu ist die Tugend! Auch unter scheinbarer Mühsahl, die realistisch betrachtet keine ist (die Aufgrund von Verletzungen größer erscheinen als sie sind), kann mit Gottes Hilfe Geduld und Ausdauer wachsen. "Grenzenloses Vertrauen - auch oder gerade - wenn ich die Wege nicht verstehe"!!!

 

Wenn Tugenden wie nüchterne Betrachtung der Situation da sind, vertreiben sie unstetes Verhalten und Aufregung einfach.

bearbeitet von Peace
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