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Geschieden und wiederverheiratet


Maximilian

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Auf Dauer kann sich der Vatikan natürlich nicht heraushalten. La Repubblica deutet auch schon die Tendenz des Urteils an:

 

" I messaggi seminati da Papa Francesco producono frutti, proprio qui in una delle più importanti e forti chiese cattoliche del mondo."

La Repubblica

 

 

Hä? Welche Tendenz welchen Urteils? Von einem Urteil ist hier keine Rede, sondern schlicht von der Feststellung, dass das, was der Papst sagt, Kreise zu ziehen pflegt und, sinngemäß im Zusammenhang gelesen, dass die Freiburger Handreichung einer dieser Kreise sei.

 

Die Tendenz der Beurteilung der Freiburger Handreichung hat der Vatikansprecher dieser Tage doch ziemlich klar angedeutet: die ausserordentliche Bischofssynode gedenkt, sich mit dem Thema zu beschäftigen - das gedachte sie übrigens schon vor dem Erscheinen der Freiburger Handreichung zu tun: Im Herbst 2014, also ziemlich genau in einem Jahr.

bearbeitet von Julius
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Kommentar von Matthias Drobinski in der Süddeutschen Zeitung vom 9. Oktober:

 

KATHOLISCHE KIRCHE

Schuld und Sünde Endlich gibt es eine Debatte über das Eheverständnis

Von Matthias Drobinski

 

Wer geschieden ist, soll künftig sexuell enthaltsam leben? Das sei ein bisschen viel verlangt, schrieb der Münchner Theologieprofessor.

 

 

 

gekürzt wg. Copyright.

bearbeitet von gouvernante
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Eichstätt warnt vor Alleingängen und weist darauf hin, dass wiederverheiratete Geschiedene bei ihnen schon lange in PGR und KV dürfen sowie Paten werden können.

 

Die ganze Geschichte ist doch vollkommen surreal: Da verhandeln die Bischöfe mehr oder weniger feierlich über etwas, dessen Praxis im deutschen Sprachraum vollkommen anders aussieht. Ich kenne keinen Priester, der die Eucharistie verweigert. Und zwar quer durch alle Lager hindurch!

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Man tut hier ja so, als ob die Wiederverheiratung nach einer Scheidung grundsätzlich gar kein Problem wäre.

 

Schon die Scheidung an sich ist eine Tragödie, der Bruch eines vor Gott und den Menschen gegebenen Versprechens "bis dass der Tod euch scheidet". Hier die Schuldfrage zu klären kann nicht Aufgabe der Kirche sein. Deshalb hat die Scheidung also solche auch keine kirchenrechtlichen Folgen. Für einen treu zur Lehre der Kirche und zu seinem Ehversprechen stehenden Menschen kann sie aus zivil- und güterrechtlichen Gründen notwendig werden. Er wird sich dabei aber immer bewusst bleiben, dass seine Ehe weiterhin vor Gott und der Kirche Bestand hat. So kommt dann für ihn eine Wiederverheiratung gar nicht in Frage. Sollte er dies trotzem überelegen, so sollte er wenigstens auch die kirchenrechtlichen Konsequenzen bedenken, die ein solcher Schritt zur Folge hat. Nachher zu jammern nützt nichts. Dass die Kirche nicht bereit sein kann, einfach alles mit em Mantel deer Barmherzigkeit zuzudecken, das hat nicht zuletzt den Grund, dass dies keine gute Patoral ist, weil dies geradezu dazu einlädt, sich für eine Scheidung und Wiederverheiratung zu entscheiden, obwohl die Ehe mit - sicher sehr viel - gutem Willen und mit dem Gottvertrauen zu retten, oder doch mindestens eine Wiederverheiratung zu vermeiden wäre.

 

PS: Auf Grund des Spendenaufrufs habe ich hier wieder ein mal herein geschaut. Ich musste meine Teilnahme an diversen Blogs massiv veringern. Ich hätte mir jedoch hier mehr Stimmen gewünscht, die unsere römisch-katholische Kirche gegen irgendwelche deutsche Sondeerzüglein verteidigen.

bearbeitet von Anfänger
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Ich hätte mir jedoch hier mehr Stimmen gewünscht, die unsere römisch-katholische Kirche gegen irgendwelche deutsche Sondeerzüglein verteidigen.

Ich denke, das kannst du dem papst überlassen. Der ist groß und stark genug, einzuschreiten, wenn ihm was nicht gefällt.

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"Ich denke, das kannst du dem papst überlassen."

 

Und ich denke, dass jeder gefirmte Chridst ein "Streiter Christi" und damit seiner Kirche ist.

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"Ich denke, das kannst du dem papst überlassen."

 

Und ich denke, dass jeder gefirmte Chridst ein "Streiter Christi" und damit seiner Kirche ist.

 

Bin ich ja auch. Ich vertrete das, was im Gesetzbuch steht: Man darf geschiedenen Wiederverheiraten die Eucharistie nicht verweigern. Tut aber in der Praxis auch niemand.

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Franciscus non papa

Man tut hier ja so, als ob die Wiederverheiratung nach einer Scheidung grundsätzlich gar kein Problem wäre.

 

Schon die Scheidung an sich ist eine Tragödie, der Bruch eines vor Gott und den Menschen gegebenen Versprechens "bis dass der Tod euch scheidet". Hier die Schuldfrage zu klären kann nicht Aufgabe der Kirche sein. Deshalb hat die Scheidung also solche auch keine kirchenrechtlichen Folgen. Für einen treu zur Lehre der Kirche und zu seinem Ehversprechen stehenden Menschen kann sie aus zivil- und güterrechtlichen Gründen notwendig werden. Er wird sich dabei aber immer bewusst bleiben, dass seine Ehe weiterhin vor Gott und der Kirche Bestand hat. So kommt dann für ihn eine Wiederverheiratung gar nicht in Frage. Sollte er dies trotzem überelegen, so sollte er wenigstens auch die kirchenrechtlichen Konsequenzen bedenken, die ein solcher Schritt zur Folge hat. Nachher zu jammern nützt nichts. Dass die Kirche nicht bereit sein kann, einfach alles mit em Mantel deer Barmherzigkeit zuzudecken, das hat nicht zuletzt den Grund, dass dies keine gute Patoral ist, weil dies geradezu dazu einlädt, sich für eine Scheidung und Wiederverheiratung zu entscheiden, obwohl die Ehe mit - sicher sehr viel - gutem Willen und mit dem Gottvertrauen zu retten, oder doch mindestens eine Wiederverheiratung zu vermeiden wäre.

 

PS: Auf Grund des Spendenaufrufs habe ich hier wieder ein mal herein geschaut. Ich musste meine Teilnahme an diversen Blogs massiv veringern. Ich hätte mir jedoch hier mehr Stimmen gewünscht, die unsere römisch-katholische Kirche gegen irgendwelche deutsche Sondeerzüglein verteidigen.

 

 

 

es ist doch sicher schön, wenn man sich als zu den gerechten gehörig verstehen kann...

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Man tut hier ja so, als ob die Wiederverheiratung nach einer Scheidung grundsätzlich gar kein Problem wäre.

 

Stimmt, man braucht nur die nötigen Unterlagen und einen Termin auf dem Standesamt. Grundsätzlich kein Problem.

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Man tut hier ja so, als ob die Wiederverheiratung nach einer Scheidung grundsätzlich gar kein Problem wäre.

 

Stimmt, man braucht nur die nötigen Unterlagen und einen Termin auf dem Standesamt. Grundsätzlich kein Problem.

Ja, und "traditionsbewusst" wie unser Staat eben ist, kann man dann ein Stammbuch mit einer Eheurkunde kriegen, worin bescheinigt wird, dass die trauten Eheleute römisch-katholisch sind, und mit Geburtsurkunden für die Kinder, in denen dasselbe für die Eltern bescheinigt wird und auf deren Rückseite der Pfarrer ohne mit der Wimper zu zucken die Taufe bescheinigt.

 

Wenn dann noch hinzukommt, dass selbst Udal keinem Wiederverheirateten, der vor ihm steht, die Kommunion verweigert, sondern bloß und ganz allgemein ein bisschen im Pfarrblatt motzt, was will man da noch mehr zur trauten katholischen Zweisamkeit...

 

OT: Das alles funktioniert übrigens sogar für gleichgeschlechtliche Paare (außer dass die "Eheurkunde" nicht so heißt).

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wozu sind sie willkommen, zur eucharistie?

 

Natürlich, auch das. Das wird man aber nicht explizit sagen, sonst meckern alle möglichen Leute. Und das will man nicht. Was ich verstehe.

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Wenn dann noch hinzukommt, dass selbst Udal keinem Wiederverheirateten, der vor ihm steht, die Kommunion verweigert, sondern bloß und ganz allgemein ein bisschen im Pfarrblatt motzt, was will man da noch mehr zur trauten katholischen Zweisamkeit...

 

OT: Das alles funktioniert übrigens sogar für gleichgeschlechtliche Paare (außer dass die "Eheurkunde" nicht so heißt).

 

Genau so. Ja. Denn wenn es nicht so wäre - ganz intergalaktisch betrachtet - dann hätte die RKK keine aktiven Mitglieder mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrzahl der heutigen Mitglieder dieser Kirche (weltweit) so lebt, dass man nicht irgendwo eine Leiche im Keller hätte, bei der man mit nicht viel bösem Willen eine dauerhafte Sünde ohne Reue konstruieren könnte.

 

Und ja. Ich halte das Scheitern einer Ehe für eine Sünde im weiteren Sinne. Versagen. Sehr häufig beidseitig. Die daraus folgende Trennung allerdings nun nicht mehr - denn sie ist die konsequente Folge - und eine Wiederheirat ebenfalls nicht, denn eine Zölibatspflicht gibt es auch in der RKK nicht offiziell für den Gläubigen.

 

Daher muss man irgendwie mit gescheiterten Ehen umgehen. Und das wird schon seit vielen Jahren von fast allen Pfarrern in den meisten Bistümern (der Welt) so gehandelt.

 

Selbst in Malta in der schlimmsten Zeit - als keinerlei legale Ehescheidung möglich war und daher jegliche Zweitbeziehung ohne Segen und ohne Papiere war, sind einige der Betroffenen zur Eucharistie gegangen. Der Priester wusste es, der Bischof wusste es, man hat darüber hinweg gesehen: "Es geht ja nicht anders".

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Eine Beziehung scheitert ja nicht an einem bestimmten Punkt, sondern das Scheitern ist ein Vorgang, an dessen Anfang wohl kaum jemandem bewusst ist, dass da grade eine Beziehung in Gefahr ist.

 

Richtig. Und dann kommt man an den Punkt, an dem man erkennt, dass die wirkliche Tragödie nicht das Scheitern der Beziehung ist, sondern das fortführen derselben. Die offizielle Aufforderung der rkK, danach nie wieder eine Beziehung eingehen zu sollen, ist einfach nur absurd und inhuman.

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wozu sind sie willkommen, zur eucharistie?

 

Natürlich, auch das. Das wird man aber nicht explizit sagen, sonst meckern alle möglichen Leute. Und das will man nicht. Was ich verstehe.

vor nicht allzulanger las ich in einer deutschen bischofsäußerung, dass doch selbstverständlich weiterhin die eucharistie für sexausübende wiederverheiratete uns vorher staatlich geschiedene, verboten wäre.

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Auf die Diskussionen nächstes Jahr bei der Bischofssynode zum Thema "Familie" darf man schon gespannt sein.

Der Präfekt der Glaubenskongregation hat schon mal Weichen gestellt:

 

http://katholisches.info/2013/06/14/glaubensprafekt-muller-wiederverheiratete-durfen-nicht-zur-kommunion/

 

http://diepresse.com/home/panorama/religion/1467624/Sakramente-fuer-Geschiedene_Machtkampf-im-Vatikan-

bearbeitet von Udalricus
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Auf die Diskussionen nächstes Jahr bei der Bischofssynode zum Thema "Familie" darf man schon gespannt sein.

Der Präfekt der Glaubenskongregation hat schon mal Weichen gestellt:

Sorry, aber das kommt nicht hin. Zum einen ist der Artikel bereits im Juni in der Tagespost erschienen und wurde jetzt nur neu abgedruckt. Er ist also zu einem Zeitpunkt verfasst wurden, als die Weltbischofssynode 2014 noch gar nicht bekannt war. Der erneute Abdruck geschiet zwar mit Zustimmung des Papstes, doch ist dies nicht seine Art, Grenzen zu skizzieren. Zum anderen schreibt Radio Vatikan:

 

Erzbischof Müllers Text fasst die traditionelle Position der Kirche zum Sakramentenempfang für wiederverheiratete Geschiedene zusammen, „ohne die synodale Debatte im Vorhinein abzuschneiden“, wie Radio Vatikan-Redaktionschef Pater Andrzej Koprowski bei der Weiterleitung des Dokumentes festhielt.

 

Ich glaube, es ist eher als Postiionspapier anzusehen. Andere Positionen werden folgen, bzw. wurden ja auch schon geäußert.

Mal sehen, ob auf den Gleisen, wo Müller deiner Meinung nach die Weichen gestellt hat überhaupt noch ein Zug fährt... ;-)

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vor nicht allzulanger las ich in einer deutschen bischofsäußerung, dass doch selbstverständlich weiterhin die eucharistie für sexausübende wiederverheiratete uns vorher staatlich geschiedene, verboten wäre.

 

gerade eben las ich das in der Süddeutschen Zeitung - aktuell von Bischof Müller - ehemals Regensburg, wieder. Der scheint das nun nach der Freiburger Aktion wiederholt zu haben.

 

Ja und? Das will man von ihm hören. Diejenigen, die darunter fallen, werden mehrheitlich sagen "interessiert mich nicht, sogar mein Pfarrer und mein Bischof sehen es anders", ein klitzekleiner Teil von denen wird austreten. Die anderen - die als Hardliner eine Verwässerung der Kirche befürchten, werden da unter Umständen beruhigt. Tatsache ist, dass es auch iim Bistum Regensburg bereits zu Zeiten von +Müller völlig normal war, dass geschiedene Wiederverheiratete auch dann an der Kommunion teilnehmen konnten, wenn mindestens dem Priester dieser Sachverhalt bekannt war. Und der Bischof wusste darüber durchaus auch bescheid und riet sogar - wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe - ausdrücklich seinen Hardlinerpriestern ab, das Thema überhaupt anzusprechen.

 

Tu es einfach als politisches Geschwätz ab (ich weiß, das wirft kein gutes Licht auf Kirchenobere, aber es wirft ein noch viel schlechteres Licht auf das Kirchenvolk, welches offenbar solche "Kunstgriffe" braucht, um glücklich zu sein).

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Nun wurde gestern ja mit ausdrücklicher Zustimmung vom Papst nochmals ein Schreiben von GeLuMü in Erinnerung gerufen: Keine Sakramente für wiederverheiratete Geschiedene: http://de.radiovaticana.va/news/2013/10/22/erzbischof_m%C3%BCller:_%E2%80%9Ebarmherzigkeit_gottes_kein_dispens_von_seinen/ted-739598

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(ich weiß, das wirft kein gutes Licht auf Kirchenobere, aber es wirft ein noch viel schlechteres Licht auf das Kirchenvolk, welches offenbar solche "Kunstgriffe" braucht, um glücklich zu sein).

:daumenhoch:

 

Werner

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Ich denke mir, Papst Franziskus muss nicht unbedingt der selben Auffassung wie Erzbischof Müller sein, wenn er der Veröffentlichung seiner Ausführungen ausdrücklich zustimmt.

 

Ich glaube, er will eher, dass jetzt alle mal sagen sollen, wie sie die Sache sehen, auf der Synode nächstes Jahre wird dann intensiv drüber diskutiert, und es wird möglicherweise ein Kompromiss zwischen verschiedenen Ansichten gefunden.

 

Bleibt zu hoffen, dass der gefundene Kompromiss dann auch wirklich von allen Seiten in die pastorale Realität umgesetzt wird. Bis dahin gilt die jetzige Regelung, auf die der Präfekt der Glaubenskongregation zu Recht verweist.

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