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UMT - Missbrauchsprävention


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Versetz dich doch mal in die Lage eines Kindes, wenn es vor 2 erwachsenen Personen (Priester + Zeugen) beichten soll. Sowas wirkt auf ein Kind ja noch einschüchtender als die 1:1 Situation.
Weshalb ich ehrlich gesagt den klassischen Beichtschrank mit geschlossenem Gitter für geradezu ideal halte (gut - bei meiner Erstbeichte brannte nur in der Priesterkammer ein winziges Lämpchen und es war kein Gitter im Fenster sondern ein schwarzes, fast blickdichtes Netz, was schon Beklemmungen auslösen könnte - aber bei uns in der Pfarrkirche sind es veritable kleine Zimmer mit ausreichender Beleuchtung).

 

In unserer Mutterkirche steht noch ein Exemplar, bei dem der nur für den Priester ein geschlossener Platz vorgesehen ist und die Beichtlinge "im Freien" knieen. Keine Ahnung, ob der überhaupt noch benutzt wird.

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Ich denke ein Großteil der Panik wird durch den Generalverdacht gegenüber Männern grundsätzlich geschürt. Egal ob es Priester, Ministrantenleiter, Lehrer, Sporttrainer, Kindergärtner oder überhaupt Männer sind - bei der Kombination Mann & Kind schwingt mittlerweile eigentlich ständig dieser Verdacht mit.

 

Bei Vätern geht es so gerade eben noch (aber auch nur, weil man die für arme Trottel hält, denen die Frau und Mutter noch sagt wo's lang geht), aber bei allen anderen?

Die Frage ist, ob das nicht zu weit vom Thema wegführt. Tatsache ist, dass es in der Kirche Fälle von Machtmissbrauch gegenüber Minderjährigen gibt. In diesem Thread soll es um mögliche Gegenmaßnahmen gehen. Eine Diskussion darüber, ob es überhaupt wichtig ist, Missbrauchsprävention zu betreiben, wird es hier nicht geben. Ebensowenig wie hier der Ort ist, um die Sorge vor Kindesmissbrauch als Diskriminierung von Männern im Allgemeinen oder Priestern im Speziellen abzustempeln. Dazu gibt es einen Arena-Thread.

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"Verbale Attacken" ist sehr allgemein gefasst und hängt auch stark vom Empfinden des Kindes ab. Einen völligen Schutz dagegen kann weder die Ohrenbeichte noch die Kommunionvorbereitung an sich geben; ein unsicheres Kind kann jede noch so gutgemeinte Aussage eines fremden Erwachsenen als verbale Attacke empfinden.

Ich verstehe durchaus, wenn Eltern die verpflichtende Ohrenbeichte nicht möchten, halte aber eine Hinführung an die Ohrenbeichte für wichtig, da sie - einen guten Beichtvater vorausgesetzt - ehrlicher ist als eine Generalbeichte oder ein Bußgottesdienst, in dem unter Umständen kollektive Schuldbekenntnisse vorgetragen werden, die das einzelne Kind gar nicht betreffen.

Ich bringe deshalb immer wieder auch die verbalen Formen des Missbrauchs auf den Tisch, weil ich mich da selbst betroffen fühle. Ich wurde bei einer Beichte im Kindesalter vom Pfarrer über meine Erfahrungen mit Pornografie befragt. Das empfinde ich heute als Übergriff, der leicht durch eine Generalabsolution oder ganz einfach einen Verzicht auf die Beichte vor der Erstkommunion zu verhindern gewesen wäre. Ich sehe absolut keinen Grund für eine verpflichtende Beichte vor der Erstkommunion. Weder sind alle Kinder in dem Alter voll Schuldfähig (das Jugendstrafrecht beginnt nicht ohne Grund erst mit 14 Jahren), noch ermöglicht eine Zwangsbeichte einen positiven Zugang zum Sakrament der Versöhnung. Nachdem man ein Kind zur Beichte gezwungen hat, müsste sich doch eigentlich die Kirche mit dem Kind versöhnen und nicht umgekehrt das Kind mit Gott. Da sind aus meiner Sicht die Seiten verdreht.

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Versetz dich doch mal in die Lage eines Kindes, wenn es vor 2 erwachsenen Personen (Priester + Zeugen) beichten soll. Sowas wirkt auf ein Kind ja noch einschüchtender als die 1:1 Situation.
Weshalb ich ehrlich gesagt den klassischen Beichtschrank mit geschlossenem Gitter für geradezu ideal halte (gut - bei meiner Erstbeichte brannte nur in der Priesterkammer ein winziges Lämpchen und es war kein Gitter im Fenster sondern ein schwarzes, fast blickdichtes Netz, was schon Beklemmungen auslösen könnte - aber bei uns in der Pfarrkirche sind es veritable kleine Zimmer mit ausreichender Beleuchtung).

 

In unserer Mutterkirche steht noch ein Exemplar, bei dem der nur für den Priester ein geschlossener Platz vorgesehen ist und die Beichtlinge "im Freien" knieen. Keine Ahnung, ob der überhaupt noch benutzt wird.

 

Boah, nee, aus Angst vor eventuellem Missbrauch würde ich nicht in den Beichtstuhl gehen. Als Erstkommunionkind hätten mich keine 10 Pferde in so ein Ding reingebracht.

Meine 1.Beichte war ganz entspannt, im Wohnzimmer des Gemeindepfarrers - außerhalb der Gruppenstunden.

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"Verbale Attacken" ist sehr allgemein gefasst und hängt auch stark vom Empfinden des Kindes ab. Einen völligen Schutz dagegen kann weder die Ohrenbeichte noch die Kommunionvorbereitung an sich geben; ein unsicheres Kind kann jede noch so gutgemeinte Aussage eines fremden Erwachsenen als verbale Attacke empfinden.

Ich verstehe durchaus, wenn Eltern die verpflichtende Ohrenbeichte nicht möchten, halte aber eine Hinführung an die Ohrenbeichte für wichtig, da sie - einen guten Beichtvater vorausgesetzt - ehrlicher ist als eine Generalbeichte oder ein Bußgottesdienst, in dem unter Umständen kollektive Schuldbekenntnisse vorgetragen werden, die das einzelne Kind gar nicht betreffen.

Ich bringe deshalb immer wieder auch die verbalen Formen des Missbrauchs auf den Tisch, weil ich mich da selbst betroffen fühle. Ich wurde bei einer Beichte im Kindesalter vom Pfarrer über meine Erfahrungen mit Pornografie befragt. Das empfinde ich heute als Übergriff, der leicht durch eine Generalabsolution oder ganz einfach einen Verzicht auf die Beichte vor der Erstkommunion zu verhindern gewesen wäre. Ich sehe absolut keinen Grund für eine verpflichtende Beichte vor der Erstkommunion. Weder sind alle Kinder in dem Alter voll Schuldfähig (das Jugendstrafrecht beginnt nicht ohne Grund erst mit 14 Jahren), noch ermöglicht eine Zwangsbeichte einen positiven Zugang zum Sakrament der Versöhnung. Nachdem man ein Kind zur Beichte gezwungen hat, müsste sich doch eigentlich die Kirche mit dem Kind versöhnen und nicht umgekehrt das Kind mit Gott. Da sind aus meiner Sicht die Seiten verdreht.

Das verstehe ich gerade aus deiner Sicht vollkommen.

 

Ich rede auch nicht von einer Zwangsbeichte, wohl aber von einer Hinführung zur Beichte: Schuld und Schuldbewusstsein gibt es bei Kindern im Grundschulalter durchaus, wenn auch weniger ausgeprägt als bei Erwachsenen. Eine Gewissenserforschung vor der Erstkommunion gehört für mich unbedingt dazu, auch wenn das Kind dann nicht beichten sollte. Dazu muss auch eine Anleitung stattfinden. (Fragen, die auch Kinder verstehen können und die meiner Meinung nach auch nicht zu attackierend sind, wären z.B.: Habe ich andere verletzt / beleidigt / geschlagen / fertiggemacht? Habe ich Geld oder Dinge genommen, die mir nicht gehören? Habe ich gelogen? War auf meine Versprechungen Verlass? Bin ich bereit gewesen, anderen zu helfen, wenn sie meine Hilfe gebraucht haben?)

Was allerdings (vor allem auch den Beichtvätern) klar gemacht werden muss: Fragen mit sexuellem Hintergrund haben in diesem Alter absolut nichts zu suchen.

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Dazu muss auch eine Anleitung stattfinden. (Fragen, die auch Kinder verstehen können und die meiner Meinung nach auch nicht zu attackierend sind, wären z.B.: Habe ich andere verletzt / beleidigt / geschlagen / fertiggemacht? Habe ich Geld oder Dinge genommen, die mir nicht gehören? Habe ich gelogen? War auf meine Versprechungen Verlass? Bin ich bereit gewesen, anderen zu helfen, wenn sie meine Hilfe gebraucht haben?)
Und als Ergebnis haben wir dann die Werkgerechten, die zwar immer ganz toll handeln, weil sie das Gesetz beachten, aber von conversion ad deum nichts wissen.

 

Aber das gehört dann nicht mehr in diesen Thread.

bearbeitet von Flo77
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"Verbale Attacken" ist sehr allgemein gefasst und hängt auch stark vom Empfinden des Kindes ab. Einen völligen Schutz dagegen kann weder die Ohrenbeichte noch die Kommunionvorbereitung an sich geben; ein unsicheres Kind kann jede noch so gutgemeinte Aussage eines fremden Erwachsenen als verbale Attacke empfinden.

Ich verstehe durchaus, wenn Eltern die verpflichtende Ohrenbeichte nicht möchten, halte aber eine Hinführung an die Ohrenbeichte für wichtig, da sie - einen guten Beichtvater vorausgesetzt - ehrlicher ist als eine Generalbeichte oder ein Bußgottesdienst, in dem unter Umständen kollektive Schuldbekenntnisse vorgetragen werden, die das einzelne Kind gar nicht betreffen.

Ich bringe deshalb immer wieder auch die verbalen Formen des Missbrauchs auf den Tisch, weil ich mich da selbst betroffen fühle. Ich wurde bei einer Beichte im Kindesalter vom Pfarrer über meine Erfahrungen mit Pornografie befragt. Das empfinde ich heute als Übergriff, der leicht durch eine Generalabsolution oder ganz einfach einen Verzicht auf die Beichte vor der Erstkommunion zu verhindern gewesen wäre. Ich sehe absolut keinen Grund für eine verpflichtende Beichte vor der Erstkommunion. Weder sind alle Kinder in dem Alter voll Schuldfähig (das Jugendstrafrecht beginnt nicht ohne Grund erst mit 14 Jahren), noch ermöglicht eine Zwangsbeichte einen positiven Zugang zum Sakrament der Versöhnung. Nachdem man ein Kind zur Beichte gezwungen hat, müsste sich doch eigentlich die Kirche mit dem Kind versöhnen und nicht umgekehrt das Kind mit Gott. Da sind aus meiner Sicht die Seiten verdreht.

Das verstehe ich gerade aus deiner Sicht vollkommen.

 

Ich rede auch nicht von einer Zwangsbeichte, wohl aber von einer Hinführung zur Beichte: Schuld und Schuldbewusstsein gibt es bei Kindern im Grundschulalter durchaus, wenn auch weniger ausgeprägt als bei Erwachsenen. Eine Gewissenserforschung vor der Erstkommunion gehört für mich unbedingt dazu, auch wenn das Kind dann nicht beichten sollte. Dazu muss auch eine Anleitung stattfinden. (Fragen, die auch Kinder verstehen können und die meiner Meinung nach auch nicht zu attackierend sind, wären z.B.: Habe ich andere verletzt / beleidigt / geschlagen / fertiggemacht? Habe ich Geld oder Dinge genommen, die mir nicht gehören? Habe ich gelogen? War auf meine Versprechungen Verlass? Bin ich bereit gewesen, anderen zu helfen, wenn sie meine Hilfe gebraucht haben?)

Was allerdings (vor allem auch den Beichtvätern) klar gemacht werden muss: Fragen mit sexuellem Hintergrund haben in diesem Alter absolut nichts zu suchen.

 

Vorsicht - Beichte ist keine Verhaltenstherapie mit christlichem Touch. In erster Linie sollte der Priester dem Kind doch Gott, GottesLiebe und Gottes Vergebung näherbringen.

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Hm, eigentlich scheint es mir schade, das Beichtgespräch als vertrauensvoller religiöser Dialog mit einem Priester, den man mag, durch diese Art formalistischer Schutzregeln völlig der Boden entzogen wird.

Ein "vertrauensvoller religiöser Dialog" und eine Verpflichtung zur Ohrenbeichte in einem bestimmen Alter schließen sich aus meiner Sicht allerdings aus. Durch Zwang schafft man kein Vertrauen. Im Gegenteil ist der Zwang zu einem 4-Augen-Gespräch geradezu eine Einladung für Täter, sich über schwache Kinder mit wenig Selbstbewusstsein herzumachen.

 

Entschuldigung, ich habe mich da nicht genau erklärt. Bei uns gab es die Erstkommunion so mit 7, Beichtuntericht etc. erst einige Jahre später, als wir überhaupt erst in der Lage waren, uns für die Möglichkeiten Beichtgespräch/Beichtstuhl zu entscheiden.

 

(Bin eben nur so ein semikatholisches Unikum aus einer Welt, wo die Leute vor fränkischen Bekehrungsbemühungen vermutlich auf den Bäumen hockten und keinen einzigen Satz gepflegtes Latein sprachen...aber ich wollte jetzt nicht so viele Worte um das Verhältnis von Beichte und Kommunion machen wg. evtl ot, deswegen fiel der Teil der Erklärung unter den Tisch, sorry!)

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Dazu muss auch eine Anleitung stattfinden. (Fragen, die auch Kinder verstehen können und die meiner Meinung nach auch nicht zu attackierend sind, wären z.B.: Habe ich andere verletzt / beleidigt / geschlagen / fertiggemacht? Habe ich Geld oder Dinge genommen, die mir nicht gehören? Habe ich gelogen? War auf meine Versprechungen Verlass? Bin ich bereit gewesen, anderen zu helfen, wenn sie meine Hilfe gebraucht haben?)
Und als Ergebnis haben wir dann die Werkgerechten, die zwar immer ganz toll handeln, weil sie das Gesetz beachten, aber von conversion ad deum nichts wissen.

 

Aber das gehört dann nicht mehr in diesen Thread.

Das sehe ich nicht so. Es kommt darauf an, aus welcher Grundeinstellung diese Fragen gestellt (und beantwortet) werden. Es ist sicher schwierig, so kleinen Kindern den Zusammenhang zwischen Gottes- und Nächstenliebe zu vermitteln, aber das wäre meiner Meinung nach notwendig.

bearbeitet von Elima
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Es hört sich mittlerweile fast OT hier an, aber ich meine, in Kirche müßten wir dringend an das Thema Macht, Machtkontrolle und Transparenz ran. V.a. innerhalb der Hierarchie (aber auch darüber hinaus im kirchlichen Haupt- und Ehrenamt) gibt es ja so gut wie keine "peer review" (um welchen Bereich auch immer es geht), es gibt keine "horizontale Verantwortung" und eine Verantwortung "nach unten" erst recht nur in absoluten Ausnahmefällen.

Ich meine, in diesem Sinne "Strukturen der Verantwortlichkeit" und Machtbegrenzungsmechanismen zu finden und zu implementieren, sei die anstehende Aufgabe.

Wie? Gute Frage...

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Es hört sich mittlerweile fast OT hier an, aber ich meine, in Kirche müßten wir dringend an das Thema Macht, Machtkontrolle und Transparenz ran. V.a. innerhalb der Hierarchie (aber auch darüber hinaus im kirchlichen Haupt- und Ehrenamt) gibt es ja so gut wie keine "peer review" (um welchen Bereich auch immer es geht), es gibt keine "horizontale Verantwortung" und eine Verantwortung "nach unten" erst recht nur in absoluten Ausnahmefällen.

Ich meine, in diesem Sinne "Strukturen der Verantwortlichkeit" und Machtbegrenzungsmechanismen zu finden und zu implementieren, sei die anstehende Aufgabe.

Wie? Gute Frage...

Theoretisch ja schon. Bischofskonferenz, Priesterrat, Diözesansynode, etc. Die Strukturen sind ja prinzipiell vorhanden, aber sie können nicht arbeiten.

 

Die DBK könnte beispielweise kein Mitglied exkommunizieren (wäre ein hübsches Experiment, daß eigentlich einiges an ecclesiologischer Aufarbeitung einfordern würde. Der Priesterrat ist vom Bischof her geprägt und die Diözesansynoden/Katholikenräte - nun ja...

 

Was Du meinst geht nur, wenn die "ordentliche und unmittelbare Jurisdiktion" der Ortsbischöfe in irgendeiner Form sinnvoll angegangen wird.

 

Solange wir nur Bischöfe von Papstes Gnaden haben, die sich der Hand ihres Amtszuhälters erkenntlich zeigen wollen, aber aus ihrem Amt keine Verpflichtung ihren Bistümern ableiten, wird sich am "nach oben denken" wohl kaum etwas ändern.

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Es hört sich mittlerweile fast OT hier an, aber ich meine, in Kirche müßten wir dringend an das Thema Macht, Machtkontrolle und Transparenz ran. V.a. innerhalb der Hierarchie (aber auch darüber hinaus im kirchlichen Haupt- und Ehrenamt) gibt es ja so gut wie keine "peer review" (um welchen Bereich auch immer es geht), es gibt keine "horizontale Verantwortung" und eine Verantwortung "nach unten" erst recht nur in absoluten Ausnahmefällen.

Ich meine, in diesem Sinne "Strukturen der Verantwortlichkeit" und Machtbegrenzungsmechanismen zu finden und zu implementieren, sei die anstehende Aufgabe.

Wie? Gute Frage...

Das Thema Beichte war ja nur ein Aspekt, um die Diskussion erst einmal ins Laufen zu bringen. Bei der von dir angeschnittenen Frage habe ich ehrlich gesagt nur wenig Hoffnung, auch wenn das wohl das wichtigste Problem im ganzen Themenkomplex Machtmissbrauch ist. Nicht wenige im Kreis der römischen Kurie und dem Bischofskollegium sehen die rein Hierarchisch aufgebaute Machtstruktur als gottgegebene Verfassung der Kirche an. Gremien, die über eine reine Beratungsfunktionen hinaus auch gegen den jeweiligen Bischof oder Papst bindende Entscheidungen treffen können oder zumindest ein Vetorecht haben, werden als Widerspruch zu dieser göttlichen Ordnung gesehen. Und wie will man solche Gremien (oder andere Elemente horizontaler oder steigend-vertikaler Machtausübung) installieren, wenn man nicht auf die Zustimmung des Papstes und der Bischöfe hoffen kann?

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Und wie will man solche Gremien (oder andere Elemente horizontaler oder steigend-vertikaler Machtausübung) installieren, wenn man nicht auf die Zustimmung des Papstes und der Bischöfe hoffen kann?
In der guten, alten Zeit wurde dann ein bewaffnetes Heer vor die Kathedrale gestellt und der betreffende Unliebsame dann eben entweder gar nicht erst rein gelassen oder rauskomplimentiert.

 

Aber heute?

 

Exkommunizier mal ein ganzes Bistum. Da biste heute als Papst doch schon in der Bredouille, weil da auf einmal nicht mehr die Gemeinschaft als ganzes zählt sondern nur noch das Individuum. Oder kündige als Bischof mal Deinem Amtskollegen die Gemeinschaft auf. Da hat man direkt den Papst am Hals.

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Es sollte aus meiner Sicht nicht passieren, dass die Missbrauchsprävention sakramententheologischen oder kirchenrechtlichen Erwägungen untergeordnet wird.

Meiner Meinung nach darf aber die Missbrauchsprävention auch nicht den sakramententheologischen oder kirchenrechtlichen Erwägungen übergeordnet werden.

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Es sollte aus meiner Sicht nicht passieren, dass die Missbrauchsprävention sakramententheologischen oder kirchenrechtlichen Erwägungen untergeordnet wird.

Meiner Meinung nach darf aber die Missbrauchsprävention auch nicht den sakramententheologischen oder kirchenrechtlichen Erwägungen übergeordnet werden.

Wie ist für dich da die Rangfolge? Sind Veränderungen prinzipiell nur dann möglich, wenn sie das sakramentale Leben nicht beeinflussen und im Rahmen des Kirchenrechts bleiben?

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Es sollte aus meiner Sicht nicht passieren, dass die Missbrauchsprävention sakramententheologischen oder kirchenrechtlichen Erwägungen untergeordnet wird.

Meiner Meinung nach darf aber die Missbrauchsprävention auch nicht den sakramententheologischen oder kirchenrechtlichen Erwägungen übergeordnet werden.

Wie ist für dich da die Rangfolge? Sind Veränderungen prinzipiell nur dann möglich, wenn sie das sakramentale Leben nicht beeinflussen und im Rahmen des Kirchenrechts bleiben?

Nein, sie stehen, wie die Grundrechte im Grundgesetz, nebeneinander. Im Konfliktfall muss sorgfältig abgewogen werden.

 

Extrembeispiele: Wenn man nach Abwägung aller theologischen und pastoralen Gründe für oder gegen Frühbeichte ziemlich unentschieden ist und die Missbrauchsmöglichkeit dann das Zünglein an der Waage ist, daß gegen die Frühbeichte spricht, dann ist das OK.

Wenn nach Abwägung aller theologischen und pastoralen Gründe die Frühbeichte dringend geboten ist, man dann aber aus Angst vor Missbraucht doch davon abstand nimmt, dann ist das nicht in Ordnung.

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Extrembeispiele: Wenn man nach Abwägung aller theologischen und pastoralen Gründe für oder gegen Frühbeichte ziemlich unentschieden ist und die Missbrauchsmöglichkeit dann das Zünglein an der Waage ist, daß gegen die Frühbeichte spricht, dann ist das OK.

Wenn nach Abwägung aller theologischen und pastoralen Gründe die Frühbeichte dringend geboten ist, man dann aber aus Angst vor Missbraucht doch davon abstand nimmt, dann ist das nicht in Ordnung.

So pauschal würde ich das nicht fassen wollen. Meiner Ansicht nach spielt das Missbrauchspotential hier eine entscheidende Rolle. Außerdem ist das keine binäre Entscheidung (ja/nein), sondern es geht im ganzen Bereich Missbrauchsprävention darum, grundsätzlich gute Angebote so anzupassen, dass sie einen höheren Schutz bieten. Die Frage ist also im Bezug auf die Beichte, wie das Sakrament der Beichte ausgestaltet werden müsste, um Missbrauch dabei so weit wie möglich auszuschließen. Theologische und kirchenrechtliche Aspekte sind allerdings kein Grund, solche Anpassungen ganz auszuschließen, wenn das Missbrauchspotential vorhanden ist.

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Es hört sich mittlerweile fast OT hier an, aber ich meine, in Kirche müßten wir dringend an das Thema Macht, Machtkontrolle und Transparenz ran. V.a. innerhalb der Hierarchie (aber auch darüber hinaus im kirchlichen Haupt- und Ehrenamt) gibt es ja so gut wie keine "peer review" (um welchen Bereich auch immer es geht), es gibt keine "horizontale Verantwortung" und eine Verantwortung "nach unten" erst recht nur in absoluten Ausnahmefällen.

Ich meine, in diesem Sinne "Strukturen der Verantwortlichkeit" und Machtbegrenzungsmechanismen zu finden und zu implementieren, sei die anstehende Aufgabe.

Wie? Gute Frage...

 

Im Finanzbereich ist z.B. das Mehraugenprinzip gut durchgeführt. Das Problem beim Mißbrauch war, daß die eigentlich vorhandenen Aufsichts- und Kontrollstrukturen nicht gegriffen haben. Das Thema wurde einfach nicht ernst genommen. Hätten sich die betroffenen Priester andere Delikte erlaubt, wäre ganz schnell reagiert worden. - Ein Beispiel: in meinem Heimatort gab es in den 70er Jahren einen sehr bekannten und beliebten Jugendseelsorger. Ich erfuhr - es war Schulgespräch und auch den Verbandsfunktionären bekannt - daß dieser vor Schwimmstunden auf gemeinsamem Duschen bestand und dabei die Reinigung auch unter der Vorhaut akribisch überwachte. Ich erzählte das daheim, meiner sehr katholischen Mutter war das Thema sehr unangenehm und sie versuchte krampfhaft irgendeine natürliche Begründung für dieses Verhalten des Geistlichen zu finden. Weil das offenbar alle so machten, blieb die Übergriffigkeit unbeanstandet. Hätte der Geistliche etwa Cannabis verteilt, wären die Eltern auf die Barrikaden gegangen. - Heute hätte kaum jemand ein Problem damit, bei entsprechenden Berichten im Ordinariat anzurufen. Und Mißbrauchstelefone gibt es inzwischen allerorten. Was es braucht ist "Mut vor Königsthronen" auf allen Ebenen.

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Extrembeispiele: Wenn man nach Abwägung aller theologischen und pastoralen Gründe für oder gegen Frühbeichte ziemlich unentschieden ist und die Missbrauchsmöglichkeit dann das Zünglein an der Waage ist, daß gegen die Frühbeichte spricht, dann ist das OK.

Wenn nach Abwägung aller theologischen und pastoralen Gründe die Frühbeichte dringend geboten ist, man dann aber aus Angst vor Missbraucht doch davon abstand nimmt, dann ist das nicht in Ordnung.

So pauschal würde ich das nicht fassen wollen. Meiner Ansicht nach spielt das Missbrauchspotential hier eine entscheidende Rolle. Außerdem ist das keine binäre Entscheidung (ja/nein), sondern es geht im ganzen Bereich Missbrauchsprävention darum, grundsätzlich gute Angebote so anzupassen, dass sie einen höheren Schutz bieten. Die Frage ist also im Bezug auf die Beichte, wie das Sakrament der Beichte ausgestaltet werden müsste, um Missbrauch dabei so weit wie möglich auszuschließen. Theologische und kirchenrechtliche Aspekte sind allerdings kein Grund, solche Anpassungen ganz auszuschließen, wenn das Missbrauchspotential vorhanden ist.

Dem stimme ich weitgehend zu. Ich habe ja auch bewusst 'Extrembeispiele' gebracht, die Realtiät liegt irgendwo dazwischen, und da muß halt abgewogen werden.

Nur: Wenn man 'Missbrauch dabei so weit wie möglich auszuschließen' will, heißt das in der Praxis: Keine Beichte. Oder allgemeiner: Keinerlei Kinder- und Jugendarbeit mehr. Das kann es doch auch nicht sein.

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Die erstmalige Einzelbeichte ist pädagogisch sehr sinnvoll, weil nur so wirklich die Verantwortlichkeit für das eigene Tun erfahren werden kann.
Ob diese pädagogische Sinnhaftigkeit bei 8-9jährigen schon vorliegt, gehört allerdings durchaus auf den Prüfstand...

 

Wie auch immer - ich wüsste heute keine Situation in der meine Kinder überhaupt durch einen Kleriker aufgrund seiner Amtsaufgaben missbrauchstechnisch gefährdet sein könnten.

 

Ich kann mich (trotz meines fortgeschrittenen Alters) noch sehr gut an die Beichte erinnern als ich Kind war. Die Beichte war eine verhasste Pflichtübung weil keiner von uns Kindern wirklich wusste was er "beichten" sollte. Welche "Sünden" hatten wir Kinder denn schon begangen? Beim Nachbarn Äpfel geklaut, unkeusche Gedanken gehabt, oder gar unkeusch gewesen? Nein, wir waren meist ungehorsam gegen Eltern, Lehrer, oder den Pastor. Oft tauschtenn wir auch untereinander einfach unsere Sünden, damit wir nicht jede Woche das Gleiche erzählen mussten. In Erinnerung an diesen "Beichtterror", halte ich deshalb die Einzelbeichte für 8-9 jährige Kinder für vollkommen überflüssig. Es ist an der Zeit dass die Kirche für die Beichte der Kinder allgemein neue Formen findet. In einigen Gemeinden soll dies ja abhängig vom Pfarrer bereits so sein. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Erstkommunion auf ein späteres Alter zu verlegen, dann würde sich eine Beichte eher lohnen. Missbrauchsgefährdet waren wir aber auch ohne Beichtstuhl, und wenn wir missbraucht worden wären hätten wir dies aus Scham sicherlich nicht gebeichtet.

bearbeitet von Katharer
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Die erstmalige Einzelbeichte ist pädagogisch sehr sinnvoll, weil nur so wirklich die Verantwortlichkeit für das eigene Tun erfahren werden kann.
Ob diese pädagogische Sinnhaftigkeit bei 8-9jährigen schon vorliegt, gehört allerdings durchaus auf den Prüfstand...

 

Wie auch immer - ich wüsste heute keine Situation in der meine Kinder überhaupt durch einen Kleriker aufgrund seiner Amtsaufgaben missbrauchstechnisch gefährdet sein könnten.

 

Ich kann mich (trotz meines fortgeschrittenen Alters) noch sehr gut an die Beichte erinnern als ich Kind war. Die Beichte war eine verhasste Pflichtübung weil keiner von uns Kindern wirklich wusste was er "beichten" sollte. Welche "Sünden" hatten wir Kinder denn schon begangen? Beim Nachbarn Äpfel geklaut, unkeusche Gedanken gehabt, oder gar unkeusch gewesen? Nein, wir waren meist ungehorsam gegen Eltern, Lehrer, oder den Pastor. Oft tauschtenn wir auch untereinander einfach unsere Sünden, damit wir nicht jede Woche das Gleiche erzählen mussten. In Erinnerung an diesen "Beichtterror", halte ich deshalb die Einzelbeichte für 8-9 jährige Kinder für vollkommen überflüssig. Es ist an der Zeit dass die Kirche für die Beichte der Kinder allgemein neue Formen findet. In einigen Gemeinden soll dies ja abhängig vom Pfarrer bereits so sein. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Erstkommunion auf ein späteres Alter zu verlegen, dann würde sich eine Beichte eher lohnen. Missbrauchsgefährdet waren wir aber auch ohne Beichtstuhl, und wenn wir missbraucht worden wären hätten wir dies aus Scham sicherlich nicht gebeichtet.

 

Das macht es mir so schwer zu verstehen, was eigentlich das wichtigste an der Prävention sei - diese Vorstellung, Kindern unbedingt vor der Erstkommunion eine Beichte abzunehmen oder gar 8-9jährige wöchentlich (!) zur Beichte zu jagen, klingt nach kontrollversessenem "Horrorkatholizismus", den ich tatsächlich nur aus Schauererzählungen vergangener Zeiten kenne.

Da wäre es für mich notwendig erstmal das ganze Vorgehen zu ändern, weil ein System aus Zwang, Überwachung und Angst mir für einen "Polizeigott" steht, vor dem Kinder zu ihrem Seelenheil sowieso geschützt werden sollten. Das "böse, sündhafte" Kind, das der "Zucht" der Kirche bedarf - hier ist eine Grundlage für Missbrauch schon gelegt.

 

Das andere ist eben das heranwachsende Kind, das Kirche, Sakramente und religiöses Leben als Bereicherung, Gemeinschaft und Weg zu einer spirituellen Dimension erfährt - und dazu vertrauenswürdige und erfahrene Führer braucht. Prävention darf hier auch wiederum keine Atmosphäre der Kontrolle und des Misstrauens aufbauen, die Beichtsituation z.B. muss einfach so sein, dass sie keinen Platz für "Sonderbarkeiten" läßt und Kinder schon so selbstbewusst, dass dann schlicht aufstehen und draußen kundtun, dass der "dadrinnen spinnt".

Und irgendwelches "grooming", das normales Misstrauen von Kindern gegenüber unangemessenem Verhalten einschläfert, fällt doch vorher schon auf?

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Nur hilft das Alles dann nichts, wenn das Kind nicht - und da wäre das Elternhaus als erstes in der Pflicht - von klein auf jenes Selbstbewusstsein und Vertrauen anerzogen bekommt, dass gegen die von Dir angesprochene "Manipulation" immunisiert.

 

ich denke, mit selbstbewußtsein und vertrauen ist es nicht getan, es braucht z.b. auch wissen.

 

ich will's an einem eigenen erlebnis erklären:

 

als ich in der hauptschule (kosterschule) war, wurde oft während der unterrichtszeit gebeichtet. priester kamen an die schule, wir mädels verließen einzeln den unterricht und gingen in kleine beichtzimmer beichten. ich glaub, es war gegen ende der dritten klasse als ich als junge teenagerin eine beichte abgebrochen habe, weil mich der priester zu detailliert und hartnäckig danach gefragt hat, was ich des abends unter der bettdecke tu. ich habe das ziemlich harsch und entschieden getan (hab den priester aufgefordert, sich einen porno zu kaufen, wenn er einen porno will).

 

im zuge der mißbrauchsdebatte hab ich mich in letzter zeit ein paar mal gefragt, warum ich das damals tun konnte. hier das ergebnis meiner überlegungen:

- ich wußte, daß priester sexuelle wesen sind.

- ich wußte, daß priester auch böses tun.

- ich wußte, daß es sexuelle übergriffe gibt, wie die ausschauen können, und daß auch priester solche verüben können.

- ich wußte, daß niemand außer mir selbst das recht hat über meine sexualität und meinen körper zu bestimmen.

- und ich wußte, daß es menschen gibt, die mir dieses selbstbestimmungsrecht nicht in vollem umfang zugestehen wollten.

ohne all dieses wissen, hätte ich die situation vielleicht nicht als das erkannt, was sie war. und ich hätte vielleicht keine handlungsmuster zur verfügung gehabt, mich aus dieser sitaution zu befreien.

 

ich habe aber damals nicht über mein erlebnis und die abgebroche beichte berichtet. warum?

- ich wußte nicht, daß es legitim ist, eine beichte abzubrechen. (das erschien mir ja fast so arg, wie den leib christi auszuspucken.)

- ich wußte nicht, ob andere menschen mein priesterbild (als jemand, der _auch_ böses tun kann) teilen. (ich hatte mein wissen darum, daß auch priester sexuelle übergriffe begehen können, aus büchern, von denen niemand wußte, daß ich sie las, und die mir meine eltern oder sonstige erziehungsberechtigten sicher weggenommen hätten, hätte mich jemand bei dieser lektüre erwischt.)

 

was ergibt sich daraus für die mißbrauchsprävention?

- gebt den kindern/jugendlichen wissen. wissen um die möglichkeiten, daß bei einer beichte was passieren kann, und daß man in so einem fall aufsteht und geht, und daß man danach ansprechpartner hat.

 

(hätte ich damals _all_ dieses wissen gehabt, hätte ich mit jemanden über mein erlebnis gesprochen, und würde mich heute nicht fragen, ob dieser priester nicht auch andere so blöd ausgefragt hat, die nicht aufgestanden und gegangen sind.)

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Nur hilft das Alles dann nichts, wenn das Kind nicht - und da wäre das Elternhaus als erstes in der Pflicht - von klein auf jenes Selbstbewusstsein und Vertrauen anerzogen bekommt, dass gegen die von Dir angesprochene "Manipulation" immunisiert.

 

ich denke, mit selbstbewußtsein und vertrauen ist es nicht getan, es braucht z.b. auch wissen.

 

Ja, einverstanden.

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Das Problem beim Mißbrauch war, daß die eigentlich vorhandenen Aufsichts- und Kontrollstrukturen nicht gegriffen haben. Das Thema wurde einfach nicht ernst genommen.

Falls da so korrekt wäre: warum haben sie nicht gegriffen?

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(hätte ich damals _all_ dieses wissen gehabt, hätte ich mit jemanden über mein erlebnis gesprochen, und würde mich heute nicht fragen, ob dieser priester nicht auch andere so blöd ausgefragt hat, die nicht aufgestanden und gegangen sind.)

 

Aber mit wem hättest du über dieses Erlebnis sprechen können? Hätten z.B. deine Eltern den Priester zur Rede gestellt? Ich weiß nicht zu welcher Zeit du dieses Erlebnis hattest, zu meiner Zeit 50er/60er Jahre waren katholische Eltern jedenfalls noch so von der Unfehlbarkeit der Priester überzeugt, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen wären einen Priester auf so etwas anzusprechen. Gerüchte über Priester & Co. kursierten zu allen Zeiten in den Gemeinden, aber man nahm es einfach so hin und schickte (bestenfalls)seine Kinder nicht zu den Messdienern oder anderen Gruppen. Man ging der Sache einfach nicht auf den Grund.

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