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Zur Sakramentalität der Ehe


Mecky

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Sakramente sind immer zeitlich begrenzt. Es sind Gipfelpunkte, auf denen der eine zum anderen sagen kann: "Göttlich!"

 

Zeitlich unbegrenzt sind andere Dinge:

Zunächst und vor allem natürlich die Gegenwart Gottes. Auch ohne, dass wir durch ein sakramentales Geschehen seiner bewusst werden, ist er immer da.

 

Das ist wie beim Dornbusch. Der Dornbusch ist zwar lange Zeit nicht verbrannt. Aber irgendwann geriet er zumindest aus dem Blickfeld Mose. Das Feuer Gottes lodert und lodert und lodert fortwährend. Aber das Dornbuscherlebnis ist dummerweise zeitlich begrenzt. Dummerweise? Darüber könnte man heftig diskutieren. Was wäre, wenn wir dauernd in einem Zustand permanenter Gottesbegegnung leben würden? Ich glaube, dass es müßig ist, darüber zu spekulieren, denn unser Leben sieht anders aus. Da gibt es gottlose Zeiten zu Hauf - zumindest, was unser Bewusstsein angeht.

 

Bleibend kann auch die Wirkung des Sakramentes sein. Es gibt tatsächlich Lebensgeschichten, da sich ein Mann und eine Frau über Jahrzehnte immer wieder als Ort der Gottesbegegnung erfahren haben. Nicht immer gleichmäßig. Aber immer wieder loderte es auf. Das einzelne Erlebnis ist zeitlich begrenzt - und dieses einzelne Erlebnis der Gottesbegegnung habe ich Sakrament genannt.

 

Man kann jetzt natürlich die Begriffe anders sortieren und sagen: "Ich meine mit Sakrament nicht das Einzelerlebnis, sondern die Gesamterfahrung. Ich meine mit Ehe eine Art Sakrament-Gemeinschaft, in der diese heiligen Offenbarungsmomente eben immer wieder aktuell werden, wo sie auflodern und mir der Ehepartner immer wieder zur Offenbarung Gottes wird."

 

Der Punkt, an dem ich da nicht weiterkomme ist: Das kann man doch nicht machen! Und deshalb kann man es auch nicht vorschreiben. Ob einem der Ehepartner zur Offenbarung wird, ergibt sich nicht willentlich, sondern gnadenhaft. Man kann höchstens nach vielen Jahren rückblickend konstatieren: "Diese Gnade ist uns immer und immer wieder zuteil geworden!" Und damit wäre die Ehe dann ein gnadenhafter Glücksfall. Ich finde es immer wieder überraschend, dass es solche Glücksfälle gibt. Wenn z.B. in Vorgesprächen zu einer goldenen oder diamantenen Hochzeit oder bei einem Trauergespräch mir Eheleute von so was erzählen.

 

Aus dieser Betrachtungsweise ergibt sich kein Gesetz, sondern eher ein Rat: "Halte Ausschau! Vielleicht erweist Dir Gott eine solche Gnade. Und das wirst Du nur herausbekommen, indem Du es versuchst, und zwar mit aller Kraft. Heirate - und dann sieh mal, ob Dir Gott diese Gnade erweist. Sei also offen dafür. Mach nicht so, als wäre das unmöglich. Vertraue sogar darauf, dass es bei Dir so ist."

Es geht natürlich noch weiter: "Und wenn es scheitert, dann sei nicht traurig. Gott bleibt bei Dir, auch wenn das mit Deiner Ehe nicht geklappt hat. Er begegnet dir eben auf tausend andere Arten, in tausend anderen Menschen, Vorgängen und Gegenständen. Und vor allem: Er führt Dich selbst dann zum Heil, wenn es Dir an Zeichen seiner Gegenwart fehlt oder wenn es Dir schlicht nicht gegeben ist, diese Zeichen wahrzunehmen."

 

Ich halte trotzdem die Eheschließung in den meisten Fällen für eine einmalige Chance. Man sollte erst mal die eine Möglichkeit, für die man sich entschieden hat (also die erste Ehe) ausschöpfen. Und hat man dies getan, dann sind normalerweise Jahre vergangen. Sollte man dann festgestellt haben, dass es eben nicht geklappt hat, dann liegt eine völlig andere Situation vor. Ehe in der Vollform dieses Sakramentes ist dann meistens nicht mehr möglich. Wobei ich auch Ausnahmen kenne, und zwar insbesondere aus Trauergesprächen. Wo nämlich jemand z.B. durch den Krieg vom Ehepartner getrennt wurde - und danach war alles ganz anders. Dann hat er jemand anderen gefunden - und in ihm all das gefunden, wovon er beim ersten Partner geträumt hat.

 

Die Berücksichtigung solcher Spezialfälle sind allerdings der Horror für ein rechtliches Verfahren. Jeder Einzelfall ist da anders. Und es ist saumäßig schwer, so etwas zu systematisieren und gleichzeitig für die Einzelsituation flexibel zu bleiben und zugleich einen festen, verbindlichen Rahmen aufzurichten.

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meckys Beitrag fand ich ganz gut, ich denke aber nicht, dass ein Sakrament zeitlich begrenzt sein kann.

 

Die Ehe zB endet jedenfalls mit dem Tod eines Ehepartners. - Ich weiß nicht, ob man bei der Ehe zwischen der Fortdauer des sakramentalen Charakters und der unaufkündbaren Verbindlichkeit des Eheversprechens unterscheiden darf.

Dass die Ehe mit dem Tod eines Partners endet,endet ist klar. Nichts desto trotz denke ich, dass ein Sakrament, egal welches, eine unbegrenzte Wirkung hat- etwas von der Ehe wirkt sicher auch nach dem Tod des Partners weiter.

Und dass auch jedes Sakrament verbindlich ist- auch eine Firmung sollte man sich mMn überlegen.

bearbeitet von mn1217
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Man schließt das oft aus einer Bemerkung Jesu, als er auf die Fangfrage mit der Frau und den sieben Brüdern antwortete.

Im Himmel ist alles anders.

 

Aber ich misstraue solchen Interpretationen.

 

Ich kann (oder will) mir nicht vorstellen, dass wir im Himmel auf die grobe menschliche Rechtsprechung angewiesen sind. Und vielleicht ist auch dann so ein Spezialsakrament wie die Ehe sehr relativ, weil wir dann Gott sowieso die ganze Zeit unmittelbar erleben. Vielleicht sogar wiederum durch andere Menschen? Aber womöglich eben nicht nur durch einen einzigen, vertrauten Menschen, sondern schlichtweg in jeder menschlichen Begegnung im Himmelreich? Dann wäre "meine" Frau oder "mein" Mann zwar immer noch mein Ehepartner, aber alles Exklusive würde wegfallen. Dieses ganz komische "meine Frau", "mein Mann", (mein Auto, meine Jacht, mein Haus) wäre dann unnötig. "Mein" ist übrigens ein "besitzanzeigendes Fürwort". Dieses ganze Besitzdenken könnte sich dann endgültig als nichtig erweisen.

 

Das würde bedeuten: Das Sakrament würde nicht verschwinden, sondern sich ausdehnen auf jeden und alles.

 

Aber es ist ein wenig müßig darüber zu diskutieren: Denn wissen tun wir ja nichts. Und über ungelegte Eier lässt sich trefflich labern.

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.Dieses ganz komische "meine Frau", "mein Mann", (mein Auto, meine Jacht, mein Haus) wäre dann unnötig. "Mein" ist übrigens ein "besitzanzeigendes Fürwort". Dieses ganze Besitzdenken könnte sich dann endgültig als nichtig erweisen.

 

Eine typische (absichtlich ?) das Negative einseitig betonende Intepretaion, die sprachlich einfach falsch ist. "Mein" drückt nämlich durchaus nict nur eine Besitzanzeige sonden such ein Zusammengehörigkeitsgefühl aus: Meine Eltern, meine Kinder, mein Glauben, meine Pfarre, meine Heimat.... und genau in diesem Sinn sehe ich auch die Aussage "meine Frau".

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Im Einzelnen sind folgende Situationen denkbar:....

 

Wunderbare Zusammenfassung!Das habe ich vorher nie so schön gesehen!

Ich habe mir das jetzt kopiert, ausgedruckt und ins Trauungsrituale geklebt.

 

Ich hatte schon mal eine Trauung von einem Katholiken mit einer Ungetauften, hätte aber nie daran gezweifelt, dass ein Sakrament vorliegt.

 

Man lernt nie aus ...

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.Dieses ganz komische "meine Frau", "mein Mann", (mein Auto, meine Jacht, mein Haus) wäre dann unnötig. "Mein" ist übrigens ein "besitzanzeigendes Fürwort". Dieses ganze Besitzdenken könnte sich dann endgültig als nichtig erweisen.

 

Eine typische (absichtlich ?) das Negative einseitig betonende Intepretaion, die sprachlich einfach falsch ist. "Mein" drückt nämlich durchaus nict nur eine Besitzanzeige sonden such ein Zusammengehörigkeitsgefühl aus: Meine Eltern, meine Kinder, mein Glauben, meine Pfarre, meine Heimat.... und genau in diesem Sinn sehe ich auch die Aussage "meine Frau".

 

Das hängt ziemlich stark vom jeweiligen Sprecher ab.

Besitzansprüche sind nicht selten.

bearbeitet von Mecky
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Man schließt das oft aus einer Bemerkung Jesu, als er auf die Fangfrage mit der Frau und den sieben Brüdern antwortete.

Im Himmel ist alles anders.

 

Aber ich misstraue solchen Interpretationen.

 

Ich kann (oder will) mir nicht vorstellen, dass wir im Himmel auf die grobe menschliche Rechtsprechung angewiesen sind. Und vielleicht ist auch dann so ein Spezialsakrament wie die Ehe sehr relativ, weil wir dann Gott sowieso die ganze Zeit unmittelbar erleben. Vielleicht sogar wiederum durch andere Menschen? Aber womöglich eben nicht nur durch einen einzigen, vertrauten Menschen, sondern schlichtweg in jeder menschlichen Begegnung im Himmelreich? Dann wäre "meine" Frau oder "mein" Mann zwar immer noch mein Ehepartner, aber alles Exklusive würde wegfallen. Dieses ganz komische "meine Frau", "mein Mann", (mein Auto, meine Jacht, mein Haus) wäre dann unnötig. "Mein" ist übrigens ein "besitzanzeigendes Fürwort". Dieses ganze Besitzdenken könnte sich dann endgültig als nichtig erweisen.

 

Das würde bedeuten: Das Sakrament würde nicht verschwinden, sondern sich ausdehnen auf jeden und alles.

 

 

So ist es. Als dieses Evangelium vor einigen Wochen dran war, habe ich gepredigt: "Im Himmel werden wir alle miteinander verheiratet sein!" ;)

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... habe ich gepredigt: "Im Himmel werden wir alle miteinander verheiratet sein!" ;)

Eine irgendwie interessante Vorstellung. Auch Männer mit Männern?

 

Werner

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Franciscus non papa

omg :facepalm:

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... habe ich gepredigt: "Im Himmel werden wir alle miteinander verheiratet sein!" ;)
Eine irgendwie interessante Vorstellung. Auch Männer mit Männern?

Entlang dieser Vorstellung könnte man dann sogar sagen, dass Du mit Udalricus durch das sakramentale Band der Ehe verbunden bist.

Ich finde daran nichts Schlimmes, allerdings stelle ich mir auch noch das jeweilige Fegefeuer vor, bis es dann so weit ist.

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Entlang dieser Vorstellung könnte man dann sogar sagen, dass Du mit Udalricus durch das sakramentale Band der Ehe verbunden bist.

Naja, ich hab mir bisher unter Ehe was anderes vorgestellt als sowas....

 

Werner

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Mir reicht zurzeit noch ein Mann. Was an einer paradiesischen Polygamie so attraktiv sein soll, erschließt sich mir momentan nicht.

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Du siehst das mit den Augen einer Verheirateten.

Die Erschließung wird viel einfacher, wenn Du berücksichtigst, dass Udalricus und ich diese Vorstellung ins Spiel gebracht haben: Zwei Zölibatäre. Wir haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen.

 

Ich weise noch mal darauf hin, dass dies alles sehr spekulative Vorstellungen sind. Von daher rentiert es sich nicht, großflächig auf der Sachebene darüber zu diskutieren. Es sind Vorstellungen, die weitaus mehr über den Vorstellenden aussagen, als über die Zustände im Himmelreich.

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Du siehst das mit den Augen einer Verheirateten.

Die Erschließung wird viel einfacher, wenn Du berücksichtigst, dass Udalricus und ich diese Vorstellung ins Spiel gebracht haben: Zwei Zölibatäre. Wir haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen.

 

Ich weise noch mal darauf hin, dass dies alles sehr spekulative Vorstellungen sind. Von daher rentiert es sich nicht, großflächig auf der Sachebene darüber zu diskutieren. Es sind Vorstellungen, die weitaus mehr über den Vorstellenden aussagen, als über die Zustände im Himmelreich.

Danke für das Kopfkino. ;)

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Sakrament ist sozusagen die Fortsetzung des Wunders mit anderen Mitteln.

 

Klingt, wie eine ziemlich steile These, aber ich begründe sie gerne.

Sie arbeitet auch mit speziellen Begriffen.

 

Wunder ist hier gemeint als naturdurchbrechendes Eingreifen Gottes in den natürlichen Ablauf der Welt.

An solchen Wundern hat man immer wieder das Einwirken Gottes auf diese Welt festgemacht. In früheren Zeiten (magisches Weltbild) hat man ein solches Eingreifen auch allenthalben auszumachen versucht. Der Nachteil einer solchen Vorstellung ist, dass Gottes Wirken dann oft sehr punktuell zu verstehen war. Im Großen und Ganzen lief die Welt nach ihren eigenen Gesetzen ab. Und da wurde sie sozusagen als von Gott vernachlässigt gesehen.

 

Dann hat man im Zuge der wissenschaftlichen Erforschung entdeckt, dass vieles, was man ursprünglich durch göttliche oder magische Einflüsse verursacht sah, in Wirklichkeit der normale innerweltliche Ablauf war. Das Wetter wurde nicht von Gott, sondern durch erfassbare meteorologische Vorgänge gesteuert. Ein Blitzableiter hilft mehr, als ein Gebet. Immer mehr Phänomene wurden natürlich erklärt. Schließlich wurde der Raum für Gottes Wirken klein. Und Gott war dann nur noch ein Lückenbüßergott, der für die wenigen Phänomene zuständig war, die (bislang) nicht auf natürliche Weise erklärt werden konnten. Das ist sehr unbefriedigend.

 

Die andere Möglichkeit, Gottes Wirken zu verorten ist, dass man sein Wirken eben nicht im Durchbrechen von Naturabläufen sieht, sondern in den Naturabläufen selbst Gottes Wirken erkennt. "Die Gnade setzt die Natur voraus." - ein genialer Gedanke, der sehr früh aufgekommen ist. Er bedeutet, dass Gott in allem erfahrbar ist. Er bedeutet, dass Gottes Wirken flächendeckend ist - und eben nicht punktuell.

 

Mit diesem Gedanken sind wir schon sehr nahe an dem Wirken Gottes durch Sakramente.

Man kann es auch anders ausdrücken:

Der Begriff des Wunders verändert sich. Das Wunder ist nicht länger etwas Naturzerstörendes, sondern das Wunder (also das Wirken Gottes) geschieht vermittels der Natur. Vermittels! Dies ist das entscheidende Wort.

 

Den grundlegendsten Knaller bringt die Vorstellung der Inkarnation.

In einem völlig natürlichen Teil dieser Welt - gemeint ist Jesus von Nazareth - wirkt Gott so auffällig, dass man diesen Jesus als volle Präsenz Gottes in der Welt sehen kann.

Jesus ist wahrhaft Mensch.

Und zugleich (und zwar ohne Beschädigung des Menschseins, sondern wiederum VERMITTELS seines Menschseins) ist er Gott.

Sein Wirken als Mensch ist zugleich Wirken Gottes.

Seine Worte als Mensch sprechen nichts anderes, als das, was Gott uns sagen will.

Sein ganzes Schicksal ist Gottes Wirken (sowohl im aktiven, wie auch im passiven Sinne).

 

Und genau durch diese inkarnatorische Betrachtungsweise wird Jesus zum Sakrament, und zwar zum Sakrament in der höchstmöglichen Klarheit, die dem Christentum möglich ist.

Dass Jesus uns in allem gleich, aber ohne Sünde ist, bedeutet in diesem Zusammenhang:

Alles an Jesus ist Wirken Gottes. Und zwar nicht, indem Jesus anders ist, als andere Menschen, sondern indem er sünden-ungetrübt mit Gott verbunden ist.

 

Inkarnation ist kein weiteres dieser naturzertrümmernden Wunder,

sondern die "Indienst-Nahme der unbeschadeten Menschennatur".

 

Und ebendies geschieht bei jedem Sakrament. Sakramente sind sozusagen die Nachfolger der Begegnung mit der Inkarnation. Oder vielleicht sollte ich statt Nachfolger besser "Epigonen" sagen, denn kein Sakrament kann diese Reinheit (ohne Sünde, also in voller Verbindung mit Gott) aus sich selbst erreichen, sondern hat immer nur Anteil an der Sakramentalität der Inkarnation.

 

Gottes Wirken und erkennbare Wirklichkeit wird also nicht mehr punktuell gesehen, sondern universell.

Begrenzt ist nicht Gottes Wirken und Gottes Gegenwart, sondern unsere Erkenntnisoffenheit.

 

Wunder geschehen nicht mehr punktuell als aufsehenserregendes Durchbrechen von Natur, sondern die ganze Natur ist sozusagen Wunder, also Ort der Gegenwart und des Wirken Gottes. Alles kann zum Sakrament werden - allerdings nur demjenigen, der nicht bloß auf physische Zusammenhänge schaut, sondern in diesen physischen Zusammenhängen oder Vorgängen oder Gegenständen den Willen Gottes erkennen will.

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Das würde bedeuten: Das Sakrament würde nicht verschwinden, sondern sich ausdehnen auf jeden und alles.

 

 

So ist es. Als dieses Evangelium vor einigen Wochen dran war, habe ich gepredigt: "Im Himmel werden wir alle miteinander verheiratet sein!" ;)

Ich halte diese Vorstellung für den Auswuchs einer seltsamen klerikalen Phatasie. Solcherart macht man aus der wichtigsten Verbindung die zwei Menschen freiwillig eingehen, eine "Wischi Waschi wir haben uns doch alle lieb und wir gehören doch alle zusammen Sauce" und aus dem Himmel wird ein Gemisch aus Utopia und Wurstelprater mit Anflügen verklemmter Gruppensexphantasien

bearbeitet von Der Geist
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Das würde bedeuten: Das Sakrament würde nicht verschwinden, sondern sich ausdehnen auf jeden und alles.

So ist es. Als dieses Evangelium vor einigen Wochen dran war, habe ich gepredigt: "Im Himmel werden wir alle miteinander verheiratet sein!"

Vielleicht sollte man besser sagen: Im Himmerl werden wir alle (wie) eine große Familie sein.

Auch Kinder sind nicht mit ihren Eltern verheiratet, dennoch ist ihre Bindung an sie nicht geringer. Und sind sie nicht auch Bestandteil des Ehesakramentes?

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Und sicher meint er die Auffassung des deuteropaulinischen Epheserbriefes, die er ja jüngst so sehr gelobt und auch für heute noch verbindlich eklärt hat.

Noch wichtiger scheint mir die Ehelehre in 1 Kor 7 zu sein.

Klar da stehen ja auch "tolle Sätze" drinnen...Heirat als "Unzuchtsvemeidung" usw.

 

Palus hat damit die andauernde schlechte Tradition begründet, dass unverheiratete Männer, die keine Ahnung haben, was Ehealltag bedeutet "weise" Ratschläge erteilen, ja sich soga anmaßen festzulegen, was Eheleute dürfen und was nicht.

bearbeitet von Der Geist
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Und sicher meint er die Auffassung des deuteropaulinischen Epheserbriefes, die er ja jüngst so sehr gelobt und auch für heute noch verbindlich eklärt hat.

Noch wichtiger scheint mir die Ehelehre in 1 Kor 7 zu sein.

Klar da stehen ja auch "tolle Sätze" drinnen...Heirat als "Unzuchtsvemeidung" usw.

 

Palus hat damit die andauernde schlechte Tradition begründet, dass unverheiratete Männer, die keine Ahnung haben, was Ehealltag bedeutet "weise" Ratschläge erteilen, ja sich soga anmaßen festzulegen, was Eheleute dürfen und was nicht.

 

und mit "Wirkgeschichte", Selbst bei Luther, dem man ja eine so positive Einschätzung der Ehe nachsagt (vermutlich, weil er selbst geheiratet hat), findet sich als wichtigstes Argument für die Ehe, dass sie notwendig sei als "remedium fornicationis" oder, wie es in den deutschen Texten heißt: "umb der hurerei willen".

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„Kirche muss sich die den Fragen Ehe, Familie, Verhütung, AIDS etc. dem 21. Jahrhundert stellen, nur eine Kirche, die Antworten auf unsere Lebenswirklichkeit gibt, kann Beispiel sein.“

 

Gibt es jemanden, der diesen Satz nicht unterschreiben würde? :blink:

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„Kirche muss sich die den Fragen Ehe, Familie, Verhütung, AIDS etc. dem 21. Jahrhundert stellen, nur eine Kirche, die Antworten auf unsere Lebenswirklichkeit gibt, kann Beispiel sein.“

 

Gibt es jemanden, der diesen Satz nicht unterschreiben würde? :blink:

Der Satz ist banal.

Wie diese Antworten aussehen können und sollen, das ist der Knackpunkt.

 

Werner

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Das würde bedeuten: Das Sakrament würde nicht verschwinden, sondern sich ausdehnen auf jeden und alles.

 

 

So ist es. Als dieses Evangelium vor einigen Wochen dran war, habe ich gepredigt: "Im Himmel werden wir alle miteinander verheiratet sein!" ;)

Ich halte diese Vorstellung für den Auswuchs einer seltsamen klerikalen Phatasie. Solcherart macht man aus der wichtigsten Verbindung die zwei Menschen freiwillig eingehen, eine "Wischi Waschi wir haben uns doch alle lieb und wir gehören doch alle zusammen Sauce" und aus dem Himmel wird ein Gemisch aus Utopia und Wurstelprater mit Anflügen verklemmter Gruppensexphantasien

 

Hm, dann hat unser Herr und Meister auch ein wenig daneben gegriffen, als er das Reich Gottes mit einer Hochzeitsfeier verglichen hat:

 

Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl (Mt 22,1ff)

Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um.

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