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Schadensersatzforderungen in US-Diözesen


Der Geist

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Und die Tatsache, dass es auch zu Auswirkungen auf die gesamte Finanzstruktur kommen kann hätten sich die Organe der Amtskirche, die sich zu Helfern von Sexualverbrechern gemacht haben früher überlegen sollen. So hat das hoffentlich und wenigstens wirklich präventive Wirkungen.

 

Das schon, es hilft aber den Bewohnern eines kirchlichen Altenheimes wenig, wenn wegen der Missbrauchsfälle ihre Miete steigt.

Ist es besser wenn Verbrechensopfer keine angemessene Entschädigung bekommen?

 

Nach Deiner Denkweise ist es unzulässig von einem Schädiger Schadenersatz zu verlangen, weil dann seine Kinder eventuell nicht studieren können.

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Und die Tatsache, dass es auch zu Auswirkungen auf die gesamte Finanzstruktur kommen kann hätten sich die Organe der Amtskirche, die sich zu Helfern von Sexualverbrechern gemacht haben früher überlegen sollen. So hat das hoffentlich und wenigstens wirklich präventive Wirkungen.

 

Das schon, es hilft aber den Bewohnern eines kirchlichen Altenheimes wenig, wenn wegen der Missbrauchsfälle ihre Miete steigt.

Ist es besser wenn Verbrechensopfer keine angemessene Entschädigung bekommen?

 

Nach Deiner Denkweise ist es unzulässig von einem Schädiger Schadenersatz zu verlangen, weil dann seine Kinder eventuell nicht studieren können.

 

Und eventuell sollen die Altersheiminsassen den Bischof klagen und ihm das letzte Hemd wegpfänden.

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Und die Tatsache, dass es auch zu Auswirkungen auf die gesamte Finanzstruktur kommen kann hätten sich die Organe der Amtskirche, die sich zu Helfern von Sexualverbrechern gemacht haben früher überlegen sollen. So hat das hoffentlich und wenigstens wirklich präventive Wirkungen.

 

Das schon, es hilft aber den Bewohnern eines kirchlichen Altenheimes wenig, wenn wegen der Missbrauchsfälle ihre Miete steigt.

Ist es besser wenn Verbrechensopfer keine angemessene Entschädigung bekommen?

 

Nach Deiner Denkweise ist es unzulässig von einem Schädiger Schadenersatz zu verlangen, weil dann seine Kinder eventuell nicht studieren können.

 

Ich habe gar keine Konsequenzen gefordert. Nur, dass diese Umstände auch ins Blickfeld kommen.

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Ist es besser wenn Verbrechensopfer keine angemessene Entschädigung bekommen?

Ob die Entschädigungszahlungen an kirchliche Missbrauchsopfer in den USA angemessen sind kann ich nicht beurteilen. Da diese Zahlungen dort neben der eigentlichen Entschädigung noch andere juristische Ziele verfolgen bleiben Zweifel am Maß.

Edit: Entscheidendes Wort im Original gefettet.

bearbeitet von Moriz
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Das einzige Problem ist, dass die Gläubigen die Verursacher der "Kollateralschäden" nicht zum Teufel jagen können, sondern nur ohnmächtige Zuschauer sind und warten müssen ob und wieweit die Hierarchie sich bequemt die Herren in die Wüste zu schicken.

In Amerika können die Gläubigen einfach den Geldhahn zudrehen - und tun das wohl auch.

Sie können zwar nicht "die Herren in die Wüste schicken", aber ohnmächtig sind sie auch nicht.

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Ist es besser wenn Verbrechensopfer keine angemessene Entschädigung bekommen?

 

Zum einen hat sich hier niemand gegen Entschädigungen ausgesprochen, auch wenn es eine nicht zu beantwortende Frage ist, wieviel denn seelisches Leid wert sein soll. Bei einem zerstörten Auto kann ich den Schaden recht gut taxieren, aber bei zerstörtem Vertrauen und einem vermurksten Beziehunsgleben? Aber grundsätzlich müssen die Täter angemessen bestraft und die Opfer entschädigt werden, keine Frage.

 

Aber du erhebst hier die Forderung nach Höchststrafen, nach härtesten Strafen - und dem widerspreche ich deutlichst.

 

Außerdem trifft die Bestrafung der Institution nicht notwendig die Täter - vor allem dann nicht, wenn die Taten weit zurückliegen. Ich hatte einen Mandanten, der hat in den 1970er Jahren wenigstens ein Kind missbraucht. Es gab dann ein ernstes Gespräch mit dem damaligen Generalvikar und eine sofortige Versetzung. Um 2000 herum gab es einen weiteren Vorfall, der aber auch nicht recht verfolgt wurde, nach 2010 hat man dann ein Verfahren gegen ihn begonnen und ihn "kalt gestellt". (Man hat ihn nicht entlassen, weil die dann nachzuzahlende Rentenversicherungssumme ausgereicht hätte, ihm und mir (hätten wir das Geld bekommen) ein sorgenfreies Leben zu garantieren.) Ein Teil seines Gehaltes wird zur Opferentschädigung verwendet, auch das Bistum hilft wo es kann.

 

Würde man aber nun dieses Bistum nach amerikanischen Maßstäben belangen, dann wären die Opfer jetzt reich, das Bistum aber wäre nicht mehr wie jetzt beinahe pleite, sondern es wäre schlicht vollkommen Pleite und müsste noch mehr Kirchen und Kindergärten zusperren. Die Verantwortlichen jedoch sind entweder schon von einer weit höheren Instanz beurteilt worden (der Generalvikar der 1970er Jahre ist ebenso verstorben wie der damalige Bischof) oder sie sind im Ruhestand. Die Folgen müssten also Menschen tragen, denen man keinerlei persönlichen Vorwurf machen kann.

bearbeitet von MartinO
Nazivergleich editiert
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Das einzige Problem ist, dass die Gläubigen die Verursacher der "Kollateralschäden" nicht zum Teufel jagen können, sondern nur ohnmächtige Zuschauer sind und warten müssen ob und wieweit die Hierarchie sich bequemt die Herren in die Wüste zu schicken.

In Amerika können die Gläubigen einfach den Geldhahn zudrehen - und tun das wohl auch.

Sie können zwar nicht "die Herren in die Wüste schicken", aber ohnmächtig sind sie auch nicht.

 

 

Im oben zitierten Beispiel hatten die Gläubigen des (etwa 700.000 Gläubige umfassenden) Bistums über 6 Jahre etwa 20 Mio. Dollar aufgebracht, um den Insolvenzplan zu finanzieren. - Ich bin bekanntlich Gegner der Kirchensteuer, eben weil die daraus entstehende Zwangsbeziehung dem Wesen der Kirche nicht gerecht wird. Die US-Kirche ist auch ohne Kirchensteuer eine finanziell sehr gut gestellte Kirche.

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Und was glaubst Du wie lange das so bleibt, wenn regelmäßig horrende Summen für anderer Leute Fehler aufgebracht werden müssen?

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Und was glaubst Du wie lange das so bleibt, wenn regelmäßig horrende Summen für anderer Leute Fehler aufgebracht werden müssen?

 

Da mache ich mir keine Sorgen. Es ist nur eine kleine Zahl von Diözesen betroffen. Im schlimmsten Fall kommt es zum Insolvenzverfahren (10 von 178 römisch-katholischen Diözesen). Aber auch das ist zu stemmen. (Ich verweise nochmal auf das obengenannte Beispiel). Die Kirche in USA hat inzwischen weit über 2 Milliarden Dollar für Entschädigungen aufgebracht. Das klingt viel, pro US-Katholik ist das weniger als 40 Dollar. Die Kirche würde sich unglaubwürdig machen, wenn sie für sich Ausnahmen vom geltenden Schadenersatzrecht verlangte. So schärft es das Bewußtsein der Verantwortlichen, daß Rechtsverletzungen oder nachlässiges Handeln die Existenz der Organisation berühren können und dann auch viele Unschuldige leiden müssen. Das ist bei Unternehmen, die zB wegen illegaler Müllentsorgung oder Kartellverstößen zahlen müssen, nicht anders. Da trifft es dann Antteilseigner und Arbeitnehmer.

bearbeitet von kam
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Und was glaubst Du wie lange das so bleibt, wenn regelmäßig horrende Summen für anderer Leute Fehler aufgebracht werden müssen?

Da mache ich mir keine Sorgen. Es ist nur eine kleine Zahl von Diözesen betroffen. Im schlimmsten Fall kommt es zum Insolvenzverfahren (10 von 178 römisch-katholischen Diözesen). Aber auch das ist zu stemmen. (Ich verweise nochmal auf das obengenannte Beispiel). Die Kirche in USA hat inzwischen weit über 2 Milliarden Dollar für Entschädigungen aufgebracht. Das klingt viel, pro US-Katholik ist das weniger als 40 Dollar. Die Kirche würde sich unglaubwürdig machen, wenn sie für sich Ausnahmen vom geltenden Schadenersatzrecht verlangte. So schärft es das Bewußtsein der Verantwortlichen, daß Rechtsverletzungen oder nachlässiges Handeln die Existenz der Organisation berühren können und dann auch viele Unschuldige leiden müssen. Das ist bei Unternehmen, die zB wegen illegaler Müllentsorgung oder Kartellverstößen zahlen müssen, nicht anders. Da trifft es dann Antteilseigner und Arbeitnehmer.

Wobei man den Anteilseignern über ihre Einflussmöglichkeiten eine zumindest entfernte Mitschuld attestieren kann, während die Arbeitnehmer in sofern wohl geschützt sind, weil ein Konkurs auch nicht im Sinne der Rechtsprechung ist und z.B. durch Streckung der Zahlungen vermieden wird.

 

In den USA gibt es 178 rk Bistümer? Bei ca. 74 Mio. Katholiken? Wie klein sind die denn? Wenn ich bedenke, daß sich in D etwa ein Drittel der Katholikenzahl auf nur 27 Bistümer verteilt.

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Aber du erhebst hier die Forderung nach Höchststrafen, nach härtesten Strafen - und dem widerspreche ich deutlichst.[/Quote]

 

Du sagst schon wieder die Unwahrtheit...ich habe nicht von Strafen sondern vor der härtest möglichen Anwendung der Schadenersatznormen gesprochen. Das einzige Mal wo ich von Strafe gesprochen habe aheb ich die Beifügung "gerecht" verwendet. Und da noch kein Bischof wegen Beihilfe zu sexuellen Missbrauch verknackt wurde, sind wir von gerecht weit entfernt.

 

Zudem wäre ich gespannt ob Du auch so abgeklärt wärst, wenn eines Deiner Kinder betroffen wäre.

bearbeitet von MartinO
Nazivergleich im Zitat editiert
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Würde man aber nun dieses Bistum nach amerikanischen Maßstäben belangen, dann wären die Opfer jetzt reich, das Bistum aber wäre nicht mehr wie jetzt beinahe pleite,

Und hätte das redlich verdient....

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Zudem wäre ich gespannt ob Du auch so abgeklärt wärst, wenn eines Deiner Kinder betroffen wäre.

 

Schwer zu sagen - ich bin womöglich nicht in der Lage, Rachegelüsten vollkommen zu entsagen. Aber aus guten Gründen entscheiden auch nicht die Opfer über zu verhängende Strafen oder Wiedergutmachungen, und in dieser Haltung bin ich ziemlich konsequent.

 

Und hätte das redlich verdient....

 

Ja, die entlassenen kirchlichen Mitarbeiter, die haben das dann sicherlich verdient. Die Gruppen und Kreise in den Pfarreien, die nun ohne Räume dastehen, die haben das wohl auch redlich verdient. Und die Jugendgruppen, die nun ohne pfarrlichen Zuschuss und ohne Räume arbeiten müssen, die haben das erst Recht redlich verdient.

 

Du hast Recht - man sollte die Bistümer in Deutschland und Österreich zu höheren Schadenersätzen heranziehen. Es stört dich sicherlich nicht, wenn man deine Heimatpfarrklirche zugunsten der Opfer Groers verkauft? Denn das hast du dann ja auch redlich verdient!

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ich habe nicht von Strafen sondern vor der härtest möglichen Anwendung der Schadenersatznormen gesprochen.

Was, bitte, soll die 'härtest möglichen Anwendung der Schadenersatznormen' sein und wofür soll das gut sein?

Schaden muß ersetzt werden, aber auch nicht mehr. Sonst ist es kein Schadenersatz mehr.

Bei immateriellen Schäden kann man sich über die Höhe des Schadens streiten, klar. Falls du da für die Annahme der jeweils größtmöglichen Schadenshöhe bist: Warum?

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Und was glaubst Du wie lange das so bleibt, wenn regelmäßig horrende Summen für anderer Leute Fehler aufgebracht werden müssen?

Da mache ich mir keine Sorgen. Es ist nur eine kleine Zahl von Diözesen betroffen. Im schlimmsten Fall kommt es zum Insolvenzverfahren (10 von 178 römisch-katholischen Diözesen). Aber auch das ist zu stemmen. (Ich verweise nochmal auf das obengenannte Beispiel). Die Kirche in USA hat inzwischen weit über 2 Milliarden Dollar für Entschädigungen aufgebracht. Das klingt viel, pro US-Katholik ist das weniger als 40 Dollar. Die Kirche würde sich unglaubwürdig machen, wenn sie für sich Ausnahmen vom geltenden Schadenersatzrecht verlangte. So schärft es das Bewußtsein der Verantwortlichen, daß Rechtsverletzungen oder nachlässiges Handeln die Existenz der Organisation berühren können und dann auch viele Unschuldige leiden müssen. Das ist bei Unternehmen, die zB wegen illegaler Müllentsorgung oder Kartellverstößen zahlen müssen, nicht anders. Da trifft es dann Antteilseigner und Arbeitnehmer.

Wobei man den Anteilseignern über ihre Einflussmöglichkeiten eine zumindest entfernte Mitschuld attestieren kann, während die Arbeitnehmer in sofern wohl geschützt sind, weil ein Konkurs auch nicht im Sinne der Rechtsprechung ist und z.B. durch Streckung der Zahlungen vermieden wird.

 

In den USA gibt es 178 rk Bistümer? Bei ca. 74 Mio. Katholiken? Wie klein sind die denn? Wenn ich bedenke, daß sich in D etwa ein Drittel der Katholikenzahl auf nur 27 Bistümer verteilt.

 

 

Ist aber so. Die meisten sind nach der Fläche ziemlich groß.

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Aber du erhebst hier die Forderung nach Höchststrafen, nach härtesten Strafen - und dem widerspreche ich deutlichst[/Quote]

 

Du sagst schon wieder die Unwahrtheit...ich habe nicht von Strafen sondern vor der härtest möglichen Anwendung der Schadenersatznormen gesprochen. Das einzige Mal wo ich von Strafe gesprochen habe aheb ich die Beifügung "gerecht" verwendet. Und da noch kein Bischof wegen Beihilfe zu sexuellen Missbrauch verknackt wurde, sind wir von gerecht weit entfernt.

Nun, was ist gerecht?

 

Ist es gerecht, wenn (wie in den USA) Strafrecht und Schadensersatz verquickt werden? - Meiner Meinung nach nein, aber das amerikanische Recht ist eben so, daher ist es in diesem Sinn gerecht, wenn die US-Diözesen entsprechend ihrem Vermögen zahlen müssen.

 

Ist es gerecht, wenn Beihilfe zu einer Straftat nur strafbar ist, wenn sie durch aktives Tun geschieht? - Kann man streiten, die Rechtslage in Deutschland ist aber so. Insofern gibt das deutsche Strafrecht (meines Wissens) keine strafrechtliche Verurteilung eines Bischofs her, da (meines Wissens) kein Bischof aktiv Beweismittel vernichtet hat. Insofern ist es "gerecht", dass kein Bischof verurteilt wird, solange das deutsche Strafrecht nicht geändert wird (bzw. rückwirkend geändert wird; ich hoffe, ich muss dir diese Problematik nicht erklären).

 

Zudem wäre ich gespannt ob Du auch so abgeklärt wärst, wenn eines Deiner Kinder betroffen wäre.

Ich schließe nicht einmal aus, dass ich in einem solchen Fall befürworten würde, den ersten Verdächtigen, den man erwischt, aufzuhängen.

Das hätte mit Rechtsstaat aber nichts mehr zu tun.

bearbeitet von MartinO
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Die US-Kirche ist auch ohne Kirchensteuer eine finanziell sehr gut gestellte Kirche.

In vielen Gegenden stimmt das. Unserer kleine Ortskirche geht's gut, der "father" ist gut bezahlt (und ein sehr netter Mensch), er hat genug Angestellte, das Gebäude und das Grundstück sind gut gewartet. Einige katholische Schulen (die meist von Orden getragen werden, z.B. die beste Schule im Silicon Valley von den Jesuiten) sind finanziell sehr gut dotiert (und können deswegen eine hervorragende Erziehung anbieten, bei günstigen Schulgebühren), und haben oft sehr schöne Einrichtungen und Gebäude (oft viel besser als öffentliche Schulen). Das gilt aber nicht überall. Ich weise immer wieder auf das Bistum Fairbanks (im Norden von Alaska) hin, das als einziges Bistum der USA noch ein Missionsbistum ist. Das hat auch einen Konkurs (wegen Schadenersatz nach sexuellem Missbrauch überlebt), und es verwendet jeden Pfennig, den es gespendet bekommt, zur Unterstützung der bitterarmen Einwohner (meist Eskimos) in ihrem Bistum. Ich muss dem Bistum dringend mal wieder einen kleinen Scheck per Post schicken; "they deserve it".

 

In den USA haengt die finanzielle Situation jedes Bistums und jeder Gemeinde hauptsächlich davon ab, sie wohlhabend und spendabel die katholischen Einwohner der Gegend sind. Hier in Kalifornien, mitten im Silicon Valley, wo es inzwischen auch eine grosse Mittelklasse von Mexikanischen Einwanderern gibt, da geht es der Kirche zwischen gut und fantastisch. Auf dem flachen Land, im Mittelwesten oder im Süden, ist das was anderes. Und Alaska, Puerto Rico und Samoa sind finanziell in einem anderen Universum.

 

In den USA gibt es 178 rk Bistümer? Bei ca. 74 Mio. Katholiken? Wie klein sind die denn? Wenn ich bedenke, daß sich in D etwa ein Drittel der Katholikenzahl auf nur 27 Bistümer verteilt.

 

Das liegt daran, dass die Bistümer hier sich wahnsinnig in der Größe unterscheiden. Das (Erz-) Bistum Los Angeles hat 4.6 Millionen Katholiken, und die Kathedrale ist ein Monstrum (sowohl in der Größe, als auch in der Architektur). Unser Bistum (San Jose) kommt immerhin auf 600.000, in nur 52 Gemeinden. Ein Bistum auf dem flachen Land ist z.B. Saint Cloud (in Minnesota), mit 140.000 Katholiken in 135 Gemeinden. Das kleinste Bistum (in Anzahl Katholiken) ist Juneau, in Alaska, mit nur 7.000 Gläubigen (die Kathedrale hat glaube ich nur etwa 100 Sitzplätze, und ist ein Holzhaus). Das größte Bistum (in Fläche) ist Fairbanks in Alaska, über eine Million Quadratkilometer (dreimal so gross wie Deutschland), aber nur 18.000 Katholiken, und ein Jahreshaushalt von ungefähr 6 Millionen $ pro Jahr (etwas über $300 pro Gläubigen). Ich nehme mal an, dass Los Angeles so viel Geld alleine für die Gebäudereinigung ausgibt - jeden Monat! Man kann also die Situation verschiedener Gemeinden oder verschiedener Bistümer hier nicht über einen Kamm scheren, dazu sind sie zu unterschiedlich.

 

EDIT: Stellt euch mal vor, wie viel das Bistum Fairbanks alleine für Heizöl ausgibt, und für die kleinen Flugzeuge, mit denen die Priester alle paar Wochen ihre Gemeinden besuchen. Da bleibt nichts für Saus und Braus übrig.

bearbeitet von Baumfaeller
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Die US-Kirche ist auch ohne Kirchensteuer eine finanziell sehr gut gestellte Kirche.

In vielen Gegenden stimmt das. Unserer kleine Ortskirche geht's gut, der "father" ist gut bezahlt (und ein sehr netter Mensch), er hat genug Angestellte, das Gebäude und das Grundstück sind gut gewartet. Einige katholische Schulen (die meist von Orden getragen werden, z.B. die beste Schule im Silicon Valley von den Jesuiten) sind finanziell sehr gut dotiert (und können deswegen eine hervorragende Erziehung anbieten, bei günstigen Schulgebühren), und haben oft sehr schöne Einrichtungen und Gebäude (oft viel besser als öffentliche Schulen). Das gilt aber nicht überall. Ich weise immer wieder auf das Bistum Fairbanks (im Norden von Alaska) hin, das als einziges Bistum der USA noch ein Missionsbistum ist. Das hat auch einen Konkurs (wegen Schadenersatz nach sexuellem Missbrauch überlebt), und es verwendet jeden Pfennig, den es gespendet bekommt, zur Unterstützung der bitterarmen Einwohner (meist Eskimos) in ihrem Bistum. Ich muss dem Bistum dringend mal wieder einen kleinen Scheck per Post schicken; "they deserve it".

 

In den USA haengt die finanzielle Situation jedes Bistums und jeder Gemeinde hauptsächlich davon ab, sie wohlhabend und spendabel die katholischen Einwohner der Gegend sind. Hier in Kalifornien, mitten im Silicon Valley, wo es inzwischen auch eine grosse Mittelklasse von Mexikanischen Einwanderern gibt, da geht es der Kirche zwischen gut und fantastisch. Auf dem flachen Land, im Mittelwesten oder im Süden, ist das was anderes. Und Alaska, Puerto Rico und Samoa sind finanziell in einem anderen Universum.

 

In den USA gibt es 178 rk Bistümer? Bei ca. 74 Mio. Katholiken? Wie klein sind die denn? Wenn ich bedenke, daß sich in D etwa ein Drittel der Katholikenzahl auf nur 27 Bistümer verteilt.

 

Das liegt daran, dass die Bistümer hier sich wahnsinnig in der Größe unterscheiden. Das (Erz-) Bistum Los Angeles hat 4.6 Millionen Katholiken, und die Kathedrale ist ein Monstrum (sowohl in der Größe, als auch in der Architektur). Unser Bistum (San Jose) kommt immerhin auf 600.000, in nur 52 Gemeinden. Ein Bistum auf dem flachen Land ist z.B. Saint Cloud (in Minnesota), mit 140.000 Katholiken in 135 Gemeinden. Das kleinste Bistum (in Anzahl Katholiken) ist Juneau, in Alaska, mit nur 7.000 Gläubigen (die Kathedrale hat glaube ich nur etwa 100 Sitzplätze, und ist ein Holzhaus). Das größte Bistum (in Fläche) ist Fairbanks in Alaska, über eine Million Quadratkilometer (dreimal so gross wie Deutschland), aber nur 18.000 Katholiken, und ein Jahreshaushalt von ungefähr 6 Millionen $ pro Jahr (etwas über $300 pro Gläubigen). Ich nehme mal an, dass Los Angeles so viel Geld alleine für die Gebäudereinigung ausgibt - jeden Monat! Man kann also die Situation verschiedener Gemeinden oder verschiedener Bistümer hier nicht über einen Kamm scheren, dazu sind sie zu unterschiedlich.

 

EDIT: Stellt euch mal vor, wie viel das Bistum Fairbanks alleine für Heizöl ausgibt, und für die kleinen Flugzeuge, mit denen die Priester alle paar Wochen ihre Gemeinden besuchen. Da bleibt nichts für Saus und Braus übrig.

In Deutschland, aber auch in Frankreich, gibt es so eine Art freiwilligen Finanzausgleich zwischen den Bistümern, die reichen (vornehmlich im Westen) unterstützen die armen kräftig. In Frankreich, wo die Kirche auch ganz von Spenden abhängt, ist es auch nicht so, das der Pfarrer mit spendablen Gläubigen Mercedes fährt und sein Kollege von der armen Nachbargemeinde Fahrrad, sondern alle Spenden wandern in einen Bistumstopf und werden gleichmäßig verteilt.

Gibt es sowas in Amerika nicht? (würde mich wegen der amerikanischen Mentalität nicht wundern, aber ich hätte gedacht, die katholischen Bischöfe setzen sich da etwas von der amerikanischen Mentalität ab...)

 

Werner

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In Deutschland, aber auch in Frankreich, gibt es so eine Art freiwilligen Finanzausgleich zwischen den Bistümern,

Gibt es sowas in Amerika nicht? (würde mich wegen der amerikanischen Mentalität nicht wundern, aber ich hätte gedacht, die katholischen Bischöfe setzen sich da etwas von der amerikanischen Mentalität ab...)

Legal ist in den USA jedes Bistum eine eigene juristische Person (eine Körperschaft, ähnlich einem Fussballverein oder einer gemeinnützigen Vereinigung). Ich vermute, dass die Bistümer sich gegenseitig helfen, und das innerhalb des Bistums zwischen reichen und armen Gemeinden ausgeglichen wird. Aber die Unterschiede in der finanziellen Ausstattung zwischen reichen und armen Gegenden sind auch in der Kirche sehr sichtbar.

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Und die Tatsache, dass es auch zu Auswirkungen auf die gesamte Finanzstruktur kommen kann hätten sich die Organe der Amtskirche, die sich zu Helfern von Sexualverbrechern gemacht haben früher überlegen sollen. So hat das hoffentlich und wenigstens wirklich präventive Wirkungen.

 

Das schon, es hilft aber den Bewohnern eines kirchlichen Altenheimes wenig, wenn wegen der Missbrauchsfälle ihre Miete steigt.

Ist es besser wenn Verbrechensopfer keine angemessene Entschädigung bekommen?

 

Nach Deiner Denkweise ist es unzulässig von einem Schädiger Schadenersatz zu verlangen, weil dann seine Kinder eventuell nicht studieren können.

 

Ich habe gar keine Konsequenzen gefordert. Nur, dass diese Umstände auch ins Blickfeld kommen.

 

Wie vergesslich manche User doch sind: Hier als die Wunden die man uns in Irland gezeigt hat noch frisch waren erklärt der nämliche Schreiber vollmundig:

Bereitschaft zur Sühne des Geschehenen in menschlicher und finanzieller Hinsicht.

 

Und der User dessen Zitat editiert werden musste schreibt darauf:

Volle Zustimmung.
.

Jetzt ist über die groben Schweinereien der Vertuschung etwas Gras gewachsen und schon ist auch die Solidarität mit den Opfern nur mehr endenwollend.

bearbeitet von MartinO
konsequent editiert, da Antwort gegenstandslos
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Und die Tatsache, dass es auch zu Auswirkungen auf die gesamte Finanzstruktur kommen kann hätten sich die Organe der Amtskirche, die sich zu Helfern von Sexualverbrechern gemacht haben früher überlegen sollen. So hat das hoffentlich und wenigstens wirklich präventive Wirkungen.

 

Das schon, es hilft aber den Bewohnern eines kirchlichen Altenheimes wenig, wenn wegen der Missbrauchsfälle ihre Miete steigt.

Ist es besser wenn Verbrechensopfer keine angemessene Entschädigung bekommen?

 

Nach Deiner Denkweise ist es unzulässig von einem Schädiger Schadenersatz zu verlangen, weil dann seine Kinder eventuell nicht studieren können.

 

Ich habe gar keine Konsequenzen gefordert. Nur, dass diese Umstände auch ins Blickfeld kommen.

 

Wie vergesslich manche User doch sind: Hier als die Wunden die man uns in Irland gezeigt hat noch frisch waren erklärt der nämliche Schreiber vollmundig:

Bereitschaft zur Sühne des Geschehenen in menschlicher und finanzieller Hinsicht.

 

Und der User der mich mit Freisler zu vergleichen wünschte schreibt darauf:

Volle Zustimmung.
.

Jetzt ist über die groben Schweinereien der Vertuschung etwas Gras gewachsen und schon ist auch die Solidarität mit den Opfern nur mehr endenwollend.

So habe ich die Kollegen allerdings nicht verstanden.

 

Vielmehr hab ich sie dahingehend vestanden das sie es einerseits sehr richtig erachten das dass US-Schadenersatzrechtes angewandt wird, für die Diözesen in den USA. Wäre auch komisch, welches recht sollte in USA-Land denn gelten als das der USA?

 

Jetzt folgt das Schadenersatzrecht in den USA auch Gedanken die eigentlich (zumindest nach europäischer Auffassung) ins Strafrecht gehören: Der Schadenverursacher soll nicht nur den entstandenen Schaden ausgleichen sondern auch für das zufügen eines Schadens bestraft werden. Nur so sind die horenden Schadenersatzsummen zu verstehen.

 

Und da stellen die von dir gescholtenen die berechtigte Frage ob das so sinnvoll ist. Der Schaden der durch Täter und Vertuscher entstanden ist muss ausgeglichen werden. Die Bestrafung ist Sache des Strafrechtes. Und es nutzt den Opfern nichts wenn die Diözese ihre Arbeit nicht machen kann. Ganz im Gegenteil.

 

Ich wills mal Platt sagen: Die Diözesen, die da Mist gebaut haben sollen durch aus bluten. Aber ausbluten kanns auch nicht sein.

 

Das ist meine persönliche Meinung und so hab ich Udalricus, Chrysologus und Co (alle Namen hab ich jetzt nicht präsent) verstanden. Das die es dir nicht wert mit Namen genannt zu werden halte ich übrigens für schlechten Stil. Das aber nur nebenbei.

bearbeitet von Frank
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Jetzt folgt das Schadenersatzrecht in den USA auch Gedanken die eigentlich (zumindest nach europäischer Auffassung) ins Strafrecht gehören: Der Schadenverursacher soll nicht nur den entstandenen Schaden ausgleichen sondern auch für das zufügen eines Schadens bestraft werden. Nur so sind die horenden Schadenersatzsummen zu verstehen.

Nicht ganz.

 

Die Idee der exorbitant hohen Schadenersatzsummen besteht darin, daß Vorbeugen günstiger sein soll als Entschädigen. Dies ist, insbesondere im Bereich der Technik, sonst nicht immer gegeben.Die hohen Schadenersatzzahlungen sind also nicht als Strafe gedacht, sondern die Drohung damit soll Vorbeugend wirken.

In Europa wird sowas Ordnungsrechtlich geregelt, da schreibt der Staat vor, welche Vorsorge nötig ist.

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Jetzt ist über die groben Schweinereien der Vertuschung etwas Gras gewachsen und schon ist auch die Solidarität mit den Opfern nur mehr endenwollend.

 

Wenn du Bereitschaft zur Sühne mit Bereitschaft zum finanziellen Selbstmord gleichsetzt, dann habe ich mich in der Tat falsch ausgedrückt. Und dann frage ich mal platt zurück: Welchen Anteil deiner Pension bist du bereit zugunsten der Opfer abzugeben? Oder endet da die Solidarität?

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Jetzt ist über die groben Schweinereien der Vertuschung etwas Gras gewachsen und schon ist auch die Solidarität mit den Opfern nur mehr endenwollend.

 

Wenn du Bereitschaft zur Sühne mit Bereitschaft zum finanziellen Selbstmord gleichsetzt, dann habe ich mich in der Tat falsch ausgedrückt. Und dann frage ich mal platt zurück: Welchen Anteil deiner Pension bist du bereit zugunsten der Opfer abzugeben? Oder endet da die Solidarität?

Die Frage ist typisch für Deine unverschämte Untergriffigkeit aber mein Grundguter trotzdem eine Antwort: Ich spende seit Jahren für alle möglichen Anlässe und zwar nicht einmal wenig aber ungern**) an anonyme Organisationen, sondern direkt an Bedürftige*) ...ich werde aber sicher nicht für die Schadenersatzansprüche verursacht von kinderschändenden "Priestern" und kriminell vertuschenden Bischöfen und Äbten spenden...da geb' ich das Geld lieber einem oder mehreren Sandlern... die versaufen es zwar möglicherweise aber das ist noch immer besser als die Unterstützung klerikaler ***....

*) einen Ausnahme bildet die Caritas zu der ich sehr großes Vertrauen habe

**)Das Gros meiner Spenden ist immer an den Welser Verein ARGE Armut gegangen, dessen stellvertretender Obmann ich war und für den ich auch jahrelang sehr viel Zeit investiert habe.

Aber Deine Großzügigkeit beschränkt sich offenbar auf das Geld der Opfer...

bearbeitet von MartinO
Fäkalsprache editiert
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Jetzt ist über die groben Schweinereien der Vertuschung etwas Gras gewachsen und schon ist auch die Solidarität mit den Opfern nur mehr endenwollend.

 

Wenn du Bereitschaft zur Sühne mit Bereitschaft zum finanziellen Selbstmord gleichsetzt, dann habe ich mich in der Tat falsch ausgedrückt. Und dann frage ich mal platt zurück: Welchen Anteil deiner Pension bist du bereit zugunsten der Opfer abzugeben? Oder endet da die Solidarität?

Wieso Selbstmord? Die geben sicher keinen nackten Sou mehr als ihnen die Gerichte aufzwingen....und vom Betroffenheitsgetue in dem Du und einige andere im verlinkten Thread sich gesuhlt haben, können sich die Opfer nichts kaufen.

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