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Lichtmess und Flucht nach Ägypten


Udalricus

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Meine Schüler der 3. Klasse Volksschule haben mich neulich ziemlich ratlos erscheinen lassen:

Beim Besprechen der "Darstellung des Herrn" (Lk 2,21-40)stellte ein Bub die Frage:

 

Wie geht sich das mit den 40 Tagen aus, wo doch Maria, Josef und Jesus nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige nach Ägypten geflohen sind und dort bis zum Tod des Herodes gewartet haben?

 

Das Problem war mir bisher nicht bewusst gewesen und ich konnte nur stammeln: "Da bin ich jetzt auch überfragt!"

 

Wir haben dann gemeinsam in der Klasse nach verschiedenen Theorien geforscht, aber keine war so richtig befriedigend.

 

Weiß jemand mehr?

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Meine Schüler der 3. Klasse Volksschule haben mich neulich ziemlich ratlos erscheinen lassen:

Beim Besprechen der "Darstellung des Herrn" (Lk 2,21-40)stellte ein Bub die Frage:

 

Wie geht sich das mit den 40 Tagen aus, wo doch Maria, Josef und Jesus nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige nach Ägypten geflohen sind und dort bis zum Tod des Herodes gewartet haben?

 

Das Problem war mir bisher nicht bewusst gewesen und ich konnte nur stammeln: "Da bin ich jetzt auch überfragt!"

 

Wir haben dann gemeinsam in der Klasse nach verschiedenen Theorien geforscht, aber keine war so richtig befriedigend.

 

Weiß jemand mehr?

Das ist halt einer der Widersprüche, auf die man zwangläufig stößt, wenn man die Bibel als historischen Bericht nimmt.

Und das solltest du den Kindern auch schonend so beibringen, sonst geht es ihnen später wie mir: Sie werden (auch von namhaften Theologen) hören, dass man die Bibel nicht als historischen Bericht lesen darf und sie werden dann sagen "der Udal hat uns damals für dumm verkauft und uns Märchen erzählt, vermutlich war auch alles andere Unsinn, was er uns erzählt hat".

Und das fände sogar ich schade.

 

Werner

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Meine Schüler der 3. Klasse Volksschule haben mich neulich ziemlich ratlos erscheinen lassen:

Beim Besprechen der "Darstellung des Herrn" (Lk 2,21-40)stellte ein Bub die Frage:

 

Wie geht sich das mit den 40 Tagen aus, wo doch Maria, Josef und Jesus nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige nach Ägypten geflohen sind und dort bis zum Tod des Herodes gewartet haben?

 

Das Problem war mir bisher nicht bewusst gewesen und ich konnte nur stammeln: "Da bin ich jetzt auch überfragt!"

 

Wir haben dann gemeinsam in der Klasse nach verschiedenen Theorien geforscht, aber keine war so richtig befriedigend.

 

Weiß jemand mehr?

dass man die Bibel nicht als historischen Bericht lesen darf

 

Das Alte Testament, aber doch bitte nicht das Neue Testament. Wer hat Dir sowas beigebracht?

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Herodes war wütent und tötete alle männlichen Kinder in Bethlehem.

Dann hätte es ja gereicht, heim nach Nazareth zu gehen.

 

Werner

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Meine Schüler der 3. Klasse Volksschule haben mich neulich ziemlich ratlos erscheinen lassen:

Beim Besprechen der "Darstellung des Herrn" (Lk 2,21-40)stellte ein Bub die Frage:

 

Wie geht sich das mit den 40 Tagen aus, wo doch Maria, Josef und Jesus nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige nach Ägypten geflohen sind und dort bis zum Tod des Herodes gewartet haben?

 

Das Problem war mir bisher nicht bewusst gewesen und ich konnte nur stammeln: "Da bin ich jetzt auch überfragt!"

 

Wir haben dann gemeinsam in der Klasse nach verschiedenen Theorien geforscht, aber keine war so richtig befriedigend.

 

Weiß jemand mehr?

Ähm: die Kindheitsgeschichten des Mt-Evangeliums haben eine andere Aussageabsicht als jene des Lk-Evangeliums.

Gute Gelegenheit den Kinder zu erzählen, daß und für welche unterschiedlichen (Gemeinde-)Situationen die verschiedenen Evangelien entstanden sind - und dann die Kinder wie Detektive im Text nach Hinweisen fanden lassen.

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Eben. Mit anderen Worten: Die "Flucht nach Ägypten" ist ebensowenig eine historische Tatsache wie der Betlehemitische Kindermord (obwohl Herodes in der Hinsicht alles zuzutrauen gewesen wäre, das war schon ein arger Drecksack). Und Gouvernantes Anregung, wie man das mit Kindern behandeln, wie man dem gemeinsam nachforschen und die (theologischen) Gründe finden könnte, gefällt mir gut.

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
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Eben. Mit anderen Worten: Die "Flucht nach Ägypten" ist ebensowenig eine historische Tatsache wie der Betlehemitische Kindermord (obwohl Herodes in der Hinsicht alles zuzutrauen gewesen wäre, das war schon ein arger Drecksack).

 

Alfons

 

Es hätte sich um eine eher geringe Anzahl von männlichen Kindern gehandelt, so etwa 20 maximal.

Man könnte davon ausgehen das Herodes dazu in der Lage war.

Obwohl der Bericht, bezüglich Herodes und die Morde, umstritten ist bei einigen Theologen, ist es dennoch historisch und kein Märchen.

Es handelt sich um das Neue Testament, nicht das Alte Testament...

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Meine Schüler der 3. Klasse Volksschule haben mich neulich ziemlich ratlos erscheinen lassen:

Beim Besprechen der "Darstellung des Herrn" (Lk 2,21-40)stellte ein Bub die Frage:

 

Wie geht sich das mit den 40 Tagen aus, wo doch Maria, Josef und Jesus nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige nach Ägypten geflohen sind und dort bis zum Tod des Herodes gewartet haben?

 

Das Problem war mir bisher nicht bewusst gewesen und ich konnte nur stammeln: "Da bin ich jetzt auch überfragt!"

 

Wir haben dann gemeinsam in der Klasse nach verschiedenen Theorien geforscht, aber keine war so richtig befriedigend.

 

Weiß jemand mehr?

 

Also, wissen tu ich nix, aber von der Geschichte her wäre für mich einfach folgendes logisch: Es steht nirgends, wie lange der Herodes auf die Rückkehr der drei Könige gewartet hat. Er wusste ja nicht, wie lange die brauchen würden, um das Kind zu finden, find du mal ein Kind unter einem Stern. Während Herodes wartet, kehren Maria, Josef und Jesus gemütlich zurück nach Nazareth und machen alles, was Vorschrift ist und treffen dabei auch auf Simeon und Anna. Weil dem Herodes aber beim Warten immer schiacher wurde, hat er sich mit der Zeit das mit dem Kinder-Umbringen ausgedacht, falls die 3 Könige nicht zurückkommen. Aber das musste er ja auch erst in Befehle umsetzen. Und da erst kriegt der Joseph den Traum, dass es Zeit ist, abzuhauen. Er hätte sich ja nie auf eine solche Reise einlassen können von Bethlehem aus, a bissl a Geld, Unterwäsch etc. brauchten sie ja doch zum Flüchten, sonst kommst net weit mit einem Baby und einem Esel.

 

Wenn alles so zack-zack gegangen wäre, wäre ja der Herodes blöd gewesen, die Buben bis 2 Jahre umbringen zu lassen. Da hätte er nur nach Neugeborenen suchen lassen müssen. Aber das mit den Kindern bis 2 Jahre zeigt, dass er halt mit längeren Zeiträumen rechnete. Nur in unseren Krippendarstellungen sind alle mitsammen versammelt.

 

Und dann kann man den Kindern ja erklären, wenn man ein Abenteuer der Mama erzählt, lässt man die Sachen aus, die sie aufregen, und erzählt mehr das, wo man selber ganz zuverlässig gehandelt hat, und wenn man dasselbe Abenteuer einem Freund erzählt, kommen mehr die aufregenden Sachen vor. Es kommt eben auf den Zuhörer an, wie Gouvernante eh schon sagte.

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Es steht nirgends, wie lange der Herodes auf die Rückkehr der drei Könige gewartet hat. Er wusste ja nicht, wie lange die brauchen würden, um das Kind zu finden, find du mal ein Kind unter einem Stern. Während Herodes wartet, kehren Maria, Josef und Jesus gemütlich zurück nach Nazareth und machen alles, was Vorschrift ist und treffen dabei auch auf Simeon und Anna. Weil dem Herodes aber beim Warten immer schiacher wurde, hat er sich mit der Zeit das mit dem Kinder-Umbringen ausgedacht, falls die 3 Könige nicht zurückkommen. Aber das musste er ja auch erst in Befehle umsetzen. Und da erst kriegt der Joseph den Traum, dass es Zeit ist, abzuhauen. Er hätte sich ja nie auf eine solche Reise einlassen können von Bethlehem aus, a bissl a Geld, Unterwäsch etc. brauchten sie ja doch zum Flüchten, sonst kommst net weit mit einem Baby und einem Esel.

 

Wenn alles so zack-zack gegangen wäre, wäre ja der Herodes blöd gewesen, die Buben bis 2 Jahre umbringen zu lassen. Da hätte er nur nach Neugeborenen suchen lassen müssen. Aber das mit den Kindern bis 2 Jahre zeigt, dass er halt mit längeren Zeiträumen rechnete. Nur in unseren Krippendarstellungen sind alle mitsammen versammelt.

 

Und dann kann man den Kindern ja erklären, wenn man ein Abenteuer der Mama erzählt, lässt man die Sachen aus, die sie aufregen, und erzählt mehr das, wo man selber ganz zuverlässig gehandelt hat, und wenn man dasselbe Abenteuer einem Freund erzählt, kommen mehr die aufregenden Sachen vor. Es kommt eben auf den Zuhörer an, wie Gouvernante eh schon sagte.

 

Ah ja! Spätestens jetzt merkt ein Kind in der dritten Klasse: Die Alte hat keine Ahnung, redet wie ein Wasserfall und lügt mir mal wieder die Hucke voll ...In dem Alter konnte ich lesen, hatte ein sogenanntes "Schülerlexikon", mit einer Karte vom Heiligen Land zuhause (nö, war kein Schulbuch, sondern ein Weihnachtsgeschenk vom Opa), wusste sogar, wo damals Ägypten war (vom Opa) und konnte mit Hilfe des Zeigefingers nachfahren, dass das mit "gemütlich nach Nazareth" nicht stimmen konnte, und überhaupt, wo war nochmal der Tempel, in dem sie Simeon und Anna trafen ... ? In Nazareth? Tztztz ...Jetzt hab ich doch glatt vergessen, wie die Tante, das "Fräulein X." (evangelische Katechetin, die Religionsunterricht an Grundschulen erteilte) in meiner frühen Schulvergangenheit mit Namen geheissen hat, die so rumgestammelt hat, und immer wenn sie so gönnerhaft daherkam wie "a bissel Wäsch brauchten's ja auch für die Flucht", "sonst kommst net weit mit einem Baby und einem Esel", "und die Mama ..." bla, bla, bla - immer dann hatte sie nicht nur keine, sondern gar keine Ahnung und versuchte, sich auf diese Weise zu retten ... Eine Frechheit ist das, Udalricus war wenigstens ehrlich, als er sagte, er sei überfragt ... Am dämlichsten fand ich "Fräulein X." übrigens, wenn sie mir mit der "Mama" kommen wollte und damit zu nahe trat. Meine Mutter hasste diese verniedlichende Anrede und hatte sie sich energisch verbeten. Und ich hasste "Fräulein X." wegen ihrer Distanzlosigkeit.

bearbeitet von Julius
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Ich finde historische Personen sollten als Forennicks verboten werden.

 

Das grenzt doch teilweise an Schändung der Totenruhe und Beleidigung.

bearbeitet von Flo77
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Ich finde historische Personen sollten als Forennicks verboten werden.

 

Das grenzt doch teilweise an Schändung der Totenruhe und Beleidigung.

 

\begin{OT}

Bin dagegen.

\end{OT}

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Ich finde historische Personen sollten als Forennicks verboten werden.

 

Das grenzt doch teilweise an Schändung der Totenruhe und Beleidigung.

Sag das mal Chrysologus und Sokrates!
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Gute Gelegenheit den Kinder zu erzählen, daß und für welche unterschiedlichen (Gemeinde-)Situationen die verschiedenen Evangelien entstanden sind - und dann die Kinder wie Detektive im Text nach Hinweisen fanden lassen.

 

Erstens ist mir völlig schleierhaft, wie die Kindheitsgeschichten mit der Gemeindesituation über 50 Jahre später zusammenhängen.

 

Und zum anderen glaube ich, dass man Kinder der 3. Klasse mit dieser "Meta-Ebene" der Gemeindesituationen nur verwirren würde.

 

Entweder bleibe ich also bei meiner Ratlosigkeit und lebe damit, dass die Kinder spüren, der Herr Pfarrer weiß auch nicht alles, was mit der Bibel zu tun hat, oder es findet sich eine Erklärung, die man als "sinnvolle Hypothese" stehen lassen kann.

 

Ein Kind hatte ja schon eine solche geliefert: "Sie waren nur ein paar Tage in Ägypten, und dann ist schon der Herodes gestorben!"

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Aber sicher. Die 40 ist eine Zahl, die in jüdischen Mythen zuhauf vorkommt und mit realen Zeiträumen oder Anzahlen absolut nichts zu tun hat. Obendrein wurde Lichtmeß terminlich in missionarischer Assimilierungsstrategie auf das keltische Imbolc, dem Fest der Göttin Brigid, gelegt. Daher paßt das alles nicht zusammen. Viel Spaß dabei, es Drittkläßlern zu erklären.

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Nach meiner Erfahrung können Kinder in der 3. Klasse recht gut damit umgehen, dass Erzählungen eine bestimmte Absicht verfolgen, zumindest aber aus verschiedenen Perspektiven erzählt sind. Ihnen ist recht leicht verständlich, dass eine Schülerin den Schultag anders erlebt als ein Lehrer, und dass eine Schülerin der 1. Klasse anders denkt als eine der 3.

 

Und es ist ja nun erst einmal erfreulich, dass die Kinder so genau hinsehen und diese Widersprüche bemerken. Man nimmt sie aber nicht ernst, wenn man nun versuchte, diese Widersprüche aufzulösen und damit die Evangelien den Rang historisch korrekter Beschreibungen zuzuweisen. Das sind sie nun einmal nicht, und gerade wenn die Kinder solche Widersprüche bemerken, dann kommt man früher oder später an die Grenze der Harmonisierung. Das geht hier noch so gerade eben - wenn man versucht, die Karwoche zu rekonstruieren, dann scheitert man endgültig. Und wenn man dann einen Glauben darauf gründete, dass diese Evangelien alle nur historische Wahrheiten berichten, dann geht das Fundament verloren. Und dann wird das, was Du nun zu retten versuchst und womöglich sogar rettest, zum Grund für die Ablehnung des Glaubens.

 

Um aber die Widersprüche in den Kindheitserzählungen erklären zu können - da kann ich nur zu einem Blick in eine aktuelle Einführung ins NT raten, da sollte das dann drin stehen.

 

Mir ist zwar inzwischen nicht nur der Name der unglückseligen Katechetin wieder eingefallen, die uns in ferner Vergangenheit als Erst- bis Viertklässlern ausgeliefert war, und dass die Dame wiederholt heulend aus dem Zimmer rannte, weil wir alles andere im Kopf hatten als ihr zuzuhören. Vielleicht hatte sie bei der Vorbereitung der "Kinderkirche" (allsonntäglich) ja mehr Glück, aber da bin ich nicht hingegangen. Dass mir an den Kindheitsgeschichten aber das eine oder andere nicht ganz koscher vorkam, weiss ich aber auch noch: der Kindermord im Auftrag des Herodes zum Beispiel, der erinnerte mich doch sehr an eine der sieben Plagen vor dem Auszug aus Ägypten. Und an die Zweifel, ob sich das alles überhaupt in Wirklichkeit genau so zugetragen hatte, wie es geschrieben stand - aber die nagten nicht sehr an mir, vermutlich deswegen, weil es niemanden gab, der geschafft hätte, mir das Gegenteil einzureden und mir wegen dieser Zweifel auch noch ein schlechtes Gewissen einzupflanzen. Vielleicht war ich da ein bisschen privilegiert ... Also, und nur als Beispiel: dass da jemand eine Geschichte so ausgestaltete, dass sie irgendwie einen roten Faden von Moses zu Jesus spann, das hätte ich wohl als Drittklässler schon begriffen ... und mehr hätte es damals auch wohl nicht gebraucht.

bearbeitet von Julius
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Meine Schüler der 3. Klasse Volksschule haben mich neulich ziemlich ratlos erscheinen lassen:

Beim Besprechen der "Darstellung des Herrn" (Lk 2,21-40)stellte ein Bub die Frage:

 

Wie geht sich das mit den 40 Tagen aus, wo doch Maria, Josef und Jesus nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige nach Ägypten geflohen sind und dort bis zum Tod des Herodes gewartet haben?

 

Das Problem war mir bisher nicht bewusst gewesen und ich konnte nur stammeln: "Da bin ich jetzt auch überfragt!"

 

Wir haben dann gemeinsam in der Klasse nach verschiedenen Theorien geforscht, aber keine war so richtig befriedigend.

 

Weiß jemand mehr?

 

Ganz einfach, die sind über Jerusalem nach Ägypten abgehauen. Denn dass die Weisen müssen ja nicht pünktlich am 6. Jan. in Bethlehem aufgeschlagen sein, das war ein paar Tage vor dem historischen Lichtmess. Maria und Josef sind auch genau deshalb in Bethlehem noch länger geblieben und nicht gleich nach der Geburt nach Nazareth zurück gereist, weil sie das Kind ja noch im Tempel vorstellen wollten/mussten.

 

Man merkt schon, Katholiken haben einfach keine Übung darin sich biblische Wahrheiten zu dengeln.

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Ganz einfach, die sind über Jerusalem nach Ägypten abgehauen.

 

Genau so, und die Karte vom Heiligen Land aus meinem "Schülerlexikon" hätte sogar dazu beigetragen, das als naheliegend zu bebildern. "Ägypten" war damals nämlich ganz nahe ... naja, so richtig zu Ägypten gehörte Gaza damals zwar nicht, aber ... :D

bearbeitet von Julius
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Es steht nirgends, wie lange der Herodes auf die Rückkehr der drei Könige gewartet hat. Er wusste ja nicht, wie lange die brauchen würden, um das Kind zu finden, find du mal ein Kind unter einem Stern. Während Herodes wartet, kehren Maria, Josef und Jesus gemütlich zurück nach Nazareth und machen alles, was Vorschrift ist und treffen dabei auch auf Simeon und Anna. Weil dem Herodes aber beim Warten immer schiacher wurde, hat er sich mit der Zeit das mit dem Kinder-Umbringen ausgedacht, falls die 3 Könige nicht zurückkommen. Aber das musste er ja auch erst in Befehle umsetzen. Und da erst kriegt der Joseph den Traum, dass es Zeit ist, abzuhauen. Er hätte sich ja nie auf eine solche Reise einlassen können von Bethlehem aus, a bissl a Geld, Unterwäsch etc. brauchten sie ja doch zum Flüchten, sonst kommst net weit mit einem Baby und einem Esel.

 

Wenn alles so zack-zack gegangen wäre, wäre ja der Herodes blöd gewesen, die Buben bis 2 Jahre umbringen zu lassen. Da hätte er nur nach Neugeborenen suchen lassen müssen. Aber das mit den Kindern bis 2 Jahre zeigt, dass er halt mit längeren Zeiträumen rechnete. Nur in unseren Krippendarstellungen sind alle mitsammen versammelt.

 

Und dann kann man den Kindern ja erklären, wenn man ein Abenteuer der Mama erzählt, lässt man die Sachen aus, die sie aufregen, und erzählt mehr das, wo man selber ganz zuverlässig gehandelt hat, und wenn man dasselbe Abenteuer einem Freund erzählt, kommen mehr die aufregenden Sachen vor. Es kommt eben auf den Zuhörer an, wie Gouvernante eh schon sagte.

 

Ah ja! Spätestens jetzt merkt ein Kind in der dritten Klasse: Die Alte hat keine Ahnung, redet wie ein Wasserfall und lügt mir mal wieder die Hucke voll ...In dem Alter konnte ich lesen, hatte ein sogenanntes "Schülerlexikon", mit einer Karte vom Heiligen Land zuhause (nö, war kein Schulbuch, sondern ein Weihnachtsgeschenk vom Opa), wusste sogar, wo damals Ägypten war (vom Opa) und konnte mit Hilfe des Zeigefingers nachfahren, dass das mit "gemütlich nach Nazareth" nicht stimmen konnte, und überhaupt, wo war nochmal der Tempel, in dem sie Simeon und Anna trafen ... ? In Nazareth? Tztztz ...Jetzt hab ich doch glatt vergessen, wie die Tante, das "Fräulein X." (evangelische Katechetin, die Religionsunterricht an Grundschulen erteilte) in meiner frühen Schulvergangenheit mit Namen geheissen hat, die so rumgestammelt hat, und immer wenn sie so gönnerhaft daherkam wie "a bissel Wäsch brauchten's ja auch für die Flucht", "sonst kommst net weit mit einem Baby und einem Esel", "und die Mama ..." bla, bla, bla - immer dann hatte sie nicht nur keine, sondern gar keine Ahnung und versuchte, sich auf diese Weise zu retten ... Eine Frechheit ist das, Udalricus war wenigstens ehrlich, als er sagte, er sei überfragt ... Am dämlichsten fand ich "Fräulein X." übrigens, wenn sie mir mit der "Mama" kommen wollte und damit zu nahe trat. Meine Mutter hasste diese verniedlichende Anrede und hatte sie sich energisch verbeten. Und ich hasste "Fräulein X." wegen ihrer Distanzlosigkeit.

 

OK, du hast Recht. Gut, dass ich nicht Lehrerin geworden bin. :facepalm:

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Erstens ist mir völlig schleierhaft, wie die Kindheitsgeschichten mit der Gemeindesituation über 50 Jahre später zusammenhängen.
Das ist nicht Dein Ernst oder?

 

Es geht bei den Kindheitsgeschichten doch nur um eines: Jesus als den einen Sohn Gottes zu legitimieren. Der eine Evangelist ging (für eine hellenistische Gemeinde) über die allgemeinen Attribute, die seiner Leserschaft für menschgewordene Götter geläufig waren (Jungfrauengeburt, Mordanschlag) und der andere (für eine Gemeinde mit jüdischer Tradition) über die alttestamentarische Prophetie (Betlehem, "aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen", etc.).

 

Und je nach dem welchen Hintergrund die Gemeinde hatte, an die ein Evangelium addressiert wurde, wurden eben die entsprechenden Attribute herangezogen.

 

Das wird einem in der Schule natürlich kaum beigebracht (zu meiner Zeit war die Kindheitsgeschichte Jesu überhaupt ein sehr stiefmütterliches Thema).

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Beim Besprechen der "Darstellung des Herrn" (Lk 2,21-40)stellte ein Bub die Frage:

 

Wie geht sich das mit den 40 Tagen aus, wo doch Maria, Josef und Jesus nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige nach Ägypten geflohen sind und dort bis zum Tod des Herodes gewartet haben?

 

Das Problem war mir bisher nicht bewusst gewesen und ich konnte nur stammeln: "Da bin ich jetzt auch überfragt!"

 

Wir haben dann gemeinsam in der Klasse nach verschiedenen Theorien geforscht, aber keine war so richtig befriedigend.

 

Weiß jemand mehr?

 

Ganz einfach, die sind über Jerusalem nach Ägypten abgehauen. Denn dass die Weisen müssen ja nicht pünktlich am 6. Jan. in Bethlehem aufgeschlagen sein, das war ein paar Tage vor dem historischen Lichtmess. Maria und Josef sind auch genau deshalb in Bethlehem noch länger geblieben und nicht gleich nach der Geburt nach Nazareth zurück gereist, weil sie das Kind ja noch im Tempel vorstellen wollten/mussten.

 

Man merkt schon, Katholiken haben einfach keine Übung darin sich biblische Wahrheiten zu dengeln.

Also bitte.

Warum hätten sie denn noch nach Ägypten sollen, wenn sie eh nicht mehr in Bethlehem waren?

Überhaupt, warum Ägypten und nicht Nazareth, das wäre doch das naheliegendste gewesen?

 

Glaubst du wirklich, mit solchen Taschenspielertricks kannst du die Kinder dauerhaft hinter's Licht führen?

 

Werner

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Ein Kind hatte ja schon eine solche geliefert: "Sie waren nur ein paar Tage in Ägypten, und dann ist schon der Herodes gestorben!"

Ja, wenn man es gewohnt ist, sich in den Flieger zu setzen und in ein paar Stunden an jedem beliebigen Ort zu sein, und den Tod des Herodes per Live-ticker im Internet zu erfahren, dann wäre das schon vorstellbar.

Bleib bei dieser Geschichte und warte, wie lange es dauert, bis jemand fragt, wie sie es schaffen konnten, nach Ägypten zu gehen (gehen!), dort vom Tod des Herodes zu erfahren, wieder zurückzugehen, und 40 Tage nach der Geburt in Jerusalem zu sein, wenn ihre Vorfahren für die gleiche Strecke 40 Jahre gebraucht haben....

 

Werner

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Glaubst du wirklich, mit solchen Taschenspielertricks kannst du die Kinder dauerhaft hinter's Licht führen?

 

Dauerhaft hinters Licht führen will sie die Kinder sicher nicht. Für den Augenblick zufriedenstellen halt ...

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