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Kommunionkatechese- welches Material habt ihr?


Laurentina

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Hallo ihr lieben Forumsnutzer,

 

ich versuche es einfach mal auf diesem Weg mit meiner Frage.

 

Welches Material (Katechetenbuch) wird in euren Gemeinden zur Vorbereitung auf die hl. Erstkommunion genutzt?

Wer hat gute und schlechte Erfahrung mit den Kursen gemacht?

 

Grund meiner Frage ist folgender:

Das Material was bei uns bis vor einem Jahr genutzt wurde, hatte immer die gleiche Kritik: unübersichtlich, überladen,...

 

Heute war ich mal in der Buchhandlung. Entweder bin ich sehr anspruchsvoll, von mir aus auch meckerig, aber so richtig umgehauen hat mich keines der Vorbereitungsbücher... :unsure:

 

Ich bin gespannt, ob mir jemand mit seiner Erfahrung weiterhelfen kann.

 

Laurentina

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Hier wird ein "Eigenbau" genutzt, anhand der Sonntagsevangelien. Damit die Kinder schon "ihre Erfahrungen" mit dem Text gemacht haben, bevor sie ihn (bestenfalls...) sonntags hören.

+ Einheiten zu Meßaufbau usw.

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Wir machen auch Eigenbau.

 

Die Themen sind:

1. Stunde: Hinführung auf den Vorbereitungsweg.

Auf einem Tisch liegen Elemente (Kerze, Brot, Weinflasche, Kommunionbild, Taufalbe="Kutte", Herz, Gotteslob, Weihwasser, Menükarte, verpacktes Geschenk, Gruppenbild.

Die Kinder können benennen, was sie schon (von Geschwistern) kennen. Oder welchen Bezug sie zur Erstkommunion sich vorstellen können.

Dann basteln sie eine Gruppenkerze.

 

2. Stunde: Jesus, das Licht

Zu Beginn eine Einführung: In der Kommunion nehmt ihr Jesus auf in Euch. Wir stellen euch vor, was Jesus, den ihr aufnehmt, bedeutet.

 

3. Stunde: Taufe. "Du bist mein geliebter Sohn / mein geliebtes Kind"

Biblisch. Ein Spiel "in den Fluten des Jordan". Weihwasserfläschchen bemalen. Tauferinnerungs-ritual.

 

4. Jesus - Brot des Lebens.

Es gibt Brot (Fleisch, Wurst, Käse, Pizza). Aber mit "Brot des Lebens" meinen wir noch mal was anderes.

 

5. Gruppenstunde in der Kirche

Was uns so alles an Jesus erinnert. Und woran es uns erinnern soll. Taufbecken, Altar, Tabernakel, Kerzen.

 

6. Gruppenstunde: Brot backen.

Dazu eine weitere Meditation über das Brot des Lebens.

Brot - Kraft von innen. Jesus in uns: Leben von innen. Die etwas andere Kraft.

 

7. Das neue Testament - Jesus hinterlässt sein Erbe

Abendmahlsgeschehen. (Selbst-)übergabe Jesu. Gegenwart Jesu.

 

8. Gruppengottesdienst

Entwerfen und durchführen.

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GerhardIngold

Hallo ihr lieben Forumsnutzer,

 

ich versuche es einfach mal auf diesem Weg mit meiner Frage.

 

Welches Material (Katechetenbuch) wird in euren Gemeinden zur Vorbereitung auf die hl. Erstkommunion genutzt?

Wer hat gute und schlechte Erfahrung mit den Kursen gemacht?

 

Grund meiner Frage ist folgender:

Das Material was bei uns bis vor einem Jahr genutzt wurde, hatte immer die gleiche Kritik: unübersichtlich, überladen,...

 

Heute war ich mal in der Buchhandlung. Entweder bin ich sehr anspruchsvoll, von mir aus auch meckerig, aber so richtig umgehauen hat mich keines der Vorbereitungsbücher... :unsure:

 

Ich bin gespannt, ob mir jemand mit seiner Erfahrung weiterhelfen kann.

 

Laurentina

 

Als ich Kinderarbeit machte, nahm ich das vorhandene Material und passte es mir an. Und als ich es mir anpasste, konnte ich es vermitteln und es kam bei den Kindern an. So ging die Kinderzahl einer Sonntagsschule von 7 Kindern auf 70 Kinder hinauf und blieb dann lange Zeit stabil. Als ich Kindern Schachunterricht gab, machte ich es ähnlich und hatte immer 20 bis 40 Kinder. Auch dort blieben die Zahlen stabil.

 

Wenn das Material, das Du erarbeitest, Dich selbst nicht anspricht, kannst Du es auch nicht vermitteln, dass es Kinder anspricht.

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GerhardIngold,

 

deshalb habe ich ja gefragt. Ich habe ja sicherlich nicht jedes "fertige Material" gesichtet, wäre nur schade wenn ich das non-plus-ultra einfach noch nicht in den Händen hatte ;)

 

Ich denke das die Gemeinden die Kommunionkatechese so unterschiedlich gestalten, daß es tatsächlich fraglich ist, ob es da allgemeingültiges Material gibt. Es muss ja auch zum Gemeindeleben passen...

 

Schon mal vielen Dank für Eure Antworten.

Laurentina

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Ich kenne übrigens viele Gemeinden, die sich von den früher üblichen Gruppenstunden mit "Tischmüttern" (tolles Wort) verabschiedet haben.

Es ist einfach zu mühsam oder sogar unmöglich geworden, Gruppenleiterinnen zu finden.

Da gibt es dann ganz unterschiedliche Modelle der Erstkommunionkatechese - die alle ihr Für und Wider haben.

 

Bislang ist es uns noch jährlich gelungen, Gruppenleiterinnen (so sagen wir, um das tolle Wort Tischmütter zu umgehen) in genügender Zahl zu finden.

Trotzdem: Der katholische Bildungsstand sinkt. Eigentlich müssten wir viel mehr Gruppenleiterinnen-Ausbildung machen.

Aber erstens: Wer soll diese Ausbildung denn durchführen?

Und zweitens: So viel Zeit wollen oder können die Frauen (meistens sind es Frauen) nicht aufwenden, wie es für eine sinnvolle Ausbildung notwendig wäre.

 

Deshalb haben wir neben den Gruppenstunden auch Gesamt-Treffen. Jeweils alle Gruppenkinder des Dorfes kommen zusammen und werden vom Pfarrer oder einem Hauptamtlichen katechesifiziert.

Zudem haben wir auf den weißen Sonntag hin jeweils zwei zweistündige Proben. Ultra-anstrengend für Pfarrer, Kinder und Mütter. Aber in über 90% der Fälle sehr eindrücklich - und zwar auch inhaltlich. Beim Durchproben der äußeren liturgischen Handlungen wird auch deren Bedeutung erschlossen. Und die Kiddies halten (in den erwähnten 90% der Proben) auch ziemlich stramm durch und sind anschließen sehr stolz darauf. Die ganze Aufregung vor der Erstkommunion wirkt dabei als hervorragendes Stimulans.

 

Ich kenne auch Modelle, bei denen es keine Gruppen gibt. Die Eltern werden alle miteinander ausgebildet und sollen dann zu Hause mit ihren Kindern ein festgelegtes Programm durchführen.

Das hat den Vorteil, dass die Eltern integriert sind, dass sich keiner aus der Verantwortung ziehen kann und dass die Eltern eine gewisse Ausbildung erhalten.

Ich habe allerdings auch schon davon gehört, dass in einzelnen Pfarreien dieses Modell wieder fallen gelassen wurde: Unmut und Unwilligkeit der Eltern, in manchen Familien wurde nicht viel vermittelt, chaotische Elternabende.

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Trotzdem: Der katholische Bildungsstand sinkt. Eigentlich müssten wir viel mehr Gruppenleiterinnen-Ausbildung machen.

Aber erstens: Wer soll diese Ausbildung denn durchführen?

Alles eine Frage der Prioritäten. Gehört eine vernünftige Kathechese nicht auch zu den grundlegenden Aufgaben der Kirche?

 

 

Ich kenne auch Modelle, bei denen es keine Gruppen gibt. Die Eltern werden alle miteinander ausgebildet und sollen dann zu Hause mit ihren Kindern ein festgelegtes Programm durchführen.

Das hat den Vorteil, dass die Eltern integriert sind, dass sich keiner aus der Verantwortung ziehen kann und dass die Eltern eine gewisse Ausbildung erhalten.

Ich habe allerdings auch schon davon gehört, dass in einzelnen Pfarreien dieses Modell wieder fallen gelassen wurde: Unmut und Unwilligkeit der Eltern, in manchen Familien wurde nicht viel vermittelt, chaotische Elternabende.

Besonders dann, wenn man dann doch mal auf eine Familie trifft, die noch 'gut katholisch' ist wo die Eltern dieser Kathechese nicht bedürfen und sich entsprechen verarscht vorkommen.

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Ich kenne auch Modelle

 

mein Modell stammt aus dem Dekret "Quam singulari Christus amore“.

 

finde ich immer noch gut.

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Ich kenne auch Modelle

 

mein Modell stammt aus dem Dekret "Quam singulari Christus amore“.

 

finde ich immer noch gut.

Wo beschreibt Quam singulari eine Erstkommunionskatechese.

 

Die einzige für diesen Thread sinnvolle Passage, die ich gefunden habe ist die hier:

III. Die Religionskenntnis, die für das Kind erforderlich ist, um sich entsprechend auf die erste heilige Kommunion vorzubereiten, besteht darin, die zur Seligkeit unumgänglich notwendigen Glaubensgeheimnisse nach dem Maß seiner Fassungskraft zu verstehen und das eucharistische Brot vom gewöhnlichen leiblichen Brot zu unterscheiden, und mit einer seinem Alter entsprechenden Andacht zum Tisch des Herrn hinzutreten.
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Ich kenne übrigens viele Gemeinden, die sich von den früher üblichen Gruppenstunden mit "Tischmüttern" (tolles Wort) verabschiedet haben.

Es ist einfach zu mühsam oder sogar unmöglich geworden, Gruppenleiterinnen zu finden.

Da gibt es dann ganz unterschiedliche Modelle der Erstkommunionkatechese - die alle ihr Für und Wider haben.

 

Bislang ist es uns noch jährlich gelungen, Gruppenleiterinnen (so sagen wir, um das tolle Wort Tischmütter zu umgehen) in genügender Zahl zu finden.

Trotzdem: Der katholische Bildungsstand sinkt. Eigentlich müssten wir viel mehr Gruppenleiterinnen-Ausbildung machen.

Aber erstens: Wer soll diese Ausbildung denn durchführen?

Und zweitens: So viel Zeit wollen oder können die Frauen (meistens sind es Frauen) nicht aufwenden, wie es für eine sinnvolle Ausbildung notwendig wäre.

 

Deshalb haben wir neben den Gruppenstunden auch Gesamt-Treffen. Jeweils alle Gruppenkinder des Dorfes kommen zusammen und werden vom Pfarrer oder einem Hauptamtlichen katechesifiziert.

Zudem haben wir auf den weißen Sonntag hin jeweils zwei zweistündige Proben. Ultra-anstrengend für Pfarrer, Kinder und Mütter. Aber in über 90% der Fälle sehr eindrücklich - und zwar auch inhaltlich. Beim Durchproben der äußeren liturgischen Handlungen wird auch deren Bedeutung erschlossen. Und die Kiddies halten (in den erwähnten 90% der Proben) auch ziemlich stramm durch und sind anschließen sehr stolz darauf. Die ganze Aufregung vor der Erstkommunion wirkt dabei als hervorragendes Stimulans.

 

Ich kenne auch Modelle, bei denen es keine Gruppen gibt. Die Eltern werden alle miteinander ausgebildet und sollen dann zu Hause mit ihren Kindern ein festgelegtes Programm durchführen.

Das hat den Vorteil, dass die Eltern integriert sind, dass sich keiner aus der Verantwortung ziehen kann und dass die Eltern eine gewisse Ausbildung erhalten.

Ich habe allerdings auch schon davon gehört, dass in einzelnen Pfarreien dieses Modell wieder fallen gelassen wurde: Unmut und Unwilligkeit der Eltern, in manchen Familien wurde nicht viel vermittelt, chaotische Elternabende.

 

 

Wenn man eine Fremdsprache unterrichten will, Anfänger und Fortgeschrittene hat und unter den Lehrern einen native-Speaker und einen Fremdsprachler, dann gehört der native-Speaker zu den Anfängern.

 

Wenn man für einen Schulskikurs mit vier Gruppen einen exzellenten Skilehrer hat und drei, die irgendwo zwischen Stemmbogen und Parallelschwung herumgurken, dann gehört der exzellente zu den Anfängern, auf die Gefahr hin, dass die 1. Gruppe für ihren Lehrer zu gut ist und ihm davon fährt.

 

Und zu Erstkommunionskindern gehört nicht eine Gruppenleiterin mit Dreiviertelahnung aus dem Abendkurs, sondern das Beste, was die Pfarre auftreiben kann. :ninja:

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Und zu Erstkommunionskindern gehört nicht eine Gruppenleiterin mit Dreiviertelahnung aus dem Abendkurs, sondern das Beste, was die Pfarre auftreiben kann.

Immer mehr Pfarren wären froh, wenn sie überhaupt jemanden mit Dreiveirtelahnung aus dem Abendkurs finden könnten....

 

(Inhaltlich hast Du natürlich voll recht)

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Und zu Erstkommunionskindern gehört nicht eine Gruppenleiterin mit Dreiviertelahnung aus dem Abendkurs, sondern das Beste, was die Pfarre auftreiben kann.

Immer mehr Pfarren wären froh, wenn sie überhaupt jemanden mit Dreiveirtelahnung aus dem Abendkurs finden könnten....

 

(Inhaltlich hast Du natürlich voll recht)

Zusammenlegen, Fremde kidnappen, Religionslehrer mit der Hölle drohen, Blödsinn ausfallen lassen, damit der Pfarrer Zeit hat - egal was.

bearbeitet von Edith1
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Und zu Erstkommunionskindern gehört nicht eine Gruppenleiterin mit Dreiviertelahnung aus dem Abendkurs, sondern das Beste, was die Pfarre auftreiben kann.

 

ein Priester, vielleicht?

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Und zu Erstkommunionskindern gehört nicht eine Gruppenleiterin mit Dreiviertelahnung aus dem Abendkurs, sondern das Beste, was die Pfarre auftreiben kann.

 

ein Priester, vielleicht?

Wäre eine Möglichkeit. Habe ich für Lehr- und Lernzwecke nie gesehen. Nur Ordensfrauen mit abgeschlossenem Theologiestudium.

Priester braucht man für Sakramentsspendung (wo man sie braucht), sonst sind sie überflüssig.

bearbeitet von Edith1
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Brot backen.

 

und das "Brot" (ich weiß sehr genau, warum ich das in Anführungszeichen geschrieben habe) gibt es dann auch zu Erstkommunion?

 

oder spielt Ihr nur rum?

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Die einzige für diesen Thread sinnvolle Passage, die ich gefunden habe ist die hier:

III. Die Religionskenntnis, die für das Kind erforderlich ist, um sich entsprechend auf die erste heilige Kommunion vorzubereiten, besteht darin, die zur Seligkeit unumgänglich notwendigen Glaubensgeheimnisse nach dem Maß seiner Fassungskraft zu verstehen und das eucharistische Brot vom gewöhnlichen leiblichen Brot zu unterscheiden, und mit einer seinem Alter entsprechenden Andacht zum Tisch des Herrn hinzutreten.

 

genau.

 

ich hab das als Kommunionhelfer so gemacht:

 

ich habe einfach gefragt: "Gehst Du schon zur Kommunion?"

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Und zu Erstkommunionskindern gehört nicht eine Gruppenleiterin mit Dreiviertelahnung aus dem Abendkurs, sondern das Beste, was die Pfarre auftreiben kann.

Immer mehr Pfarren wären froh, wenn sie überhaupt jemanden mit Dreiveirtelahnung aus dem Abendkurs finden könnten....

 

(Inhaltlich hast Du natürlich voll recht)

Zusammenlegen, Fremde kidnappen, Religionslehrer mit der Hölle drohen, Blödsinn ausfallen lassen, damit der Pfarrer Zeit hat - egal was.

Tendenziell hast Du ja völlig Recht. Bei der Katechese betreibt man ganz wichtige Arbeit.

Aber ich habe das Gefühl, dass Dir nicht so recht klar ist, wie dünn die Personaldecke ist. Man muss damit rechnen, dass viele Pfarrer, Diakone, Pastoralreferenten, Laienreferenten für diesen Dienst nicht geeignet sind. Manchmal wird durch ihren Einsatz mehr kaputt gemacht, als aufgebaut.

 

Ich habe das famose Glück, sehr begabte Mitarbeiter für die Katechese zu haben. Das gilt sowohl für die Haupt- als auch für die Ehrenamtlichen. Aber selbst mit dieser guten Voraussetzung könnten wir eine Katechese allein durch diesen inneren Kreis überhaupt nicht stemmen. Das ist aussichtslos. Alle unsere Hauptamtlichen unterrichten in der Schule - und auch noch ziemlich gut. Wir führen zwei Mal im Jahr einen Kinder-Bibeltag durch - allerdings auch wieder gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen. Anders geht das nicht. Wir bieten dreimalig ein Väter-Kinder-Wochenende durch. Allerdings in Verbund mit dem Dekanat und auch wieder Ehrenamtlichen. Ich gestalte einen Tag in unserem Kinder-Sommerlager. Allerdings auch in Verbund mit Ehrenamtlichen.

 

Blödsinn fallen lassen - tja das kann man immer. Aber das geht nur bis zu einem gewissen Grade. Wir haben uns schon eine Menge abgeschminkt. Und wenn wir uns jeden Blödsinn abgeschminkt haben, dann geht das irgendwann auf die Motivation. Denn gerade Blödsinn kann das Herzblut treffen - und manchmal erreicht man mit solchem Blödsinn einige Menschen besser und wirkungsvoller, als durch die beste Katechese.

 

Wenn wir die ganze Katechese selbst durchführen - experts only - dann haben wir in wenigen Jahren auch keinen Dunstkreis mehr um uns Experten. Gerade durch die Erstkommunionkatechese kommen so manche Mütter erst wieder in diesen Dunstkreis hinein. Und wenn sie mehrmals (meist für mehrere ihrer Kinder) den katechetischen Dienst auf sich genommen haben, sind sie hinter her zwar immer noch nicht theologisch so fit, wie die Hauptamtlichen. Aber die können dafür so eine Erstkommuniongruppe ganz schön gut leiten. Und diese Gruppe aktiver und ehemaliger Kommuniongruppenleiter ist unseren Gemeinden sehr wichtig. Mit Recht! Da hat man Leute, die sich (aus guter Erfahrung mit der Katechese) auch noch nach Jahren ansprechen lassen.

 

Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob Du die Arbeit der Gruppenmütter nicht sehr unterschätzt - und zwar was die Qualität angeht. Und auch ihre Ausbildung scheinst Du eher zu unterschätzen. Die wesentlichen Inhalte können die oft hervorragend rüberbekommen. Theologisches Detailwissen zu vermitteln ist sowieso nicht die Aufgabe einer Kinderkatechese.

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Brot backen.

und das "Brot" (ich weiß sehr genau, warum ich das in Anführungszeichen geschrieben habe) gibt es dann auch zu Erstkommunion?

oder spielt Ihr nur rum?

Nein. Es handelt sich beim Brotbacken wirklich um eine Spielerei. Aber eine sehr interessante und den Kindern wichtige.

In dieser Stunde hat man viel Zeit. Und da wird noch mal repetiert (repetitio est mater ...), was es mit dem Brot und dem "Brot des Lebens" auf sich hat. Und dieser Begriff ist sehr wichtig, denn er wird in Schülergottesdiensten noch einmal aufgegriffen. Wenn Jesus sagt: "Ich bin des Brot des Lebens" meint er nicht, dass er aus gebackenem Mehl besteht. Und die Kinder werden dann in den Schülergottesdiensten dann noch einmal weiter an die Bedeutung dieser Jesusaussage geführt.

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Und zu Erstkommunionskindern gehört nicht eine Gruppenleiterin mit Dreiviertelahnung aus dem Abendkurs, sondern das Beste, was die Pfarre auftreiben kann.

Immer mehr Pfarren wären froh, wenn sie überhaupt jemanden mit Dreiveirtelahnung aus dem Abendkurs finden könnten....

 

(Inhaltlich hast Du natürlich voll recht)

Zusammenlegen, Fremde kidnappen, Religionslehrer mit der Hölle drohen, Blödsinn ausfallen lassen, damit der Pfarrer Zeit hat - egal was.

Tendenziell hast Du ja völlig Recht. Bei der Katechese betreibt man ganz wichtige Arbeit.

Aber ich habe das Gefühl, dass Dir nicht so recht klar ist, wie dünn die Personaldecke ist. Man muss damit rechnen, dass viele Pfarrer, Diakone, Pastoralreferenten, Laienreferenten für diesen Dienst nicht geeignet sind. Manchmal wird durch ihren Einsatz mehr kaputt gemacht, als aufgebaut.

 

Ich habe das famose Glück, sehr begabte Mitarbeiter für die Katechese zu haben. Das gilt sowohl für die Haupt- als auch für die Ehrenamtlichen. Aber selbst mit dieser guten Voraussetzung könnten wir eine Katechese allein durch diesen inneren Kreis überhaupt nicht stemmen. Das ist aussichtslos. Alle unsere Hauptamtlichen unterrichten in der Schule - und auch noch ziemlich gut. Wir führen zwei Mal im Jahr einen Kinder-Bibeltag durch - allerdings auch wieder gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen. Anders geht das nicht. Wir bieten dreimalig ein Väter-Kinder-Wochenende durch. Allerdings in Verbund mit dem Dekanat und auch wieder Ehrenamtlichen. Ich gestalte einen Tag in unserem Kinder-Sommerlager. Allerdings auch in Verbund mit Ehrenamtlichen.

 

Blödsinn fallen lassen - tja das kann man immer. Aber das geht nur bis zu einem gewissen Grade. Wir haben uns schon eine Menge abgeschminkt. Und wenn wir uns jeden Blödsinn abgeschminkt haben, dann geht das irgendwann auf die Motivation. Denn gerade Blödsinn kann das Herzblut treffen - und manchmal erreicht man mit solchem Blödsinn einige Menschen besser und wirkungsvoller, als durch die beste Katechese.

 

Wenn wir die ganze Katechese selbst durchführen - experts only - dann haben wir in wenigen Jahren auch keinen Dunstkreis mehr um uns Experten. Gerade durch die Erstkommunionkatechese kommen so manche Mütter erst wieder in diesen Dunstkreis hinein. Und wenn sie mehrmals (meist für mehrere ihrer Kinder) den katechetischen Dienst auf sich genommen haben, sind sie hinter her zwar immer noch nicht theologisch so fit, wie die Hauptamtlichen. Aber die können dafür so eine Erstkommuniongruppe ganz schön gut leiten. Und diese Gruppe aktiver und ehemaliger Kommuniongruppenleiter ist unseren Gemeinden sehr wichtig. Mit Recht! Da hat man Leute, die sich (aus guter Erfahrung mit der Katechese) auch noch nach Jahren ansprechen lassen.

 

Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob Du die Arbeit der Gruppenmütter nicht sehr unterschätzt - und zwar was die Qualität angeht. Und auch ihre Ausbildung scheinst Du eher zu unterschätzen. Die wesentlichen Inhalte können die oft hervorragend rüberbekommen. Theologisches Detailwissen zu vermitteln ist sowieso nicht die Aufgabe einer Kinderkatechese.

 

Die dünne Personaldecke glaube ich Dir.

 

Ich kann mir leider nicht vorstellen, wie so ein Erstkommunionsunterricht organisiert ist.

 

Ich hatte den einmal in der Woche (in der Klosterschule war das selbstverständlich normal im Rahmen des Schulunterrichts) eine Stunde und wurde vom Religionslehrer gehalten, und zwar vom September (also Beginn des Schuljahres) bis eben zur Erstkommunion (irgendwann im Mai).

 

Mir ist schon klar, dass das in der Pfarre stattfinden muss usw, aber nicht klar ist mir, wieso der RL nicht einmal in der Woche eine Stunde dafür hat (schon überhaupt, wenn der Pfarrer selbst Reli unterrichtet, was ja nicht so selten ist.)

 

Muss das als Block stattfinden, weil es ein Jahr lang den Damen und Herren Eltern zu viel ist? Oder der Kindern?

 

Ich weiß auch, dass unser Konzept der Orden in der Pfarrarbeit nicht Eures ist.

Wo sind die Ordensleute?

Wo sind die Seminaristen der höheren Semester?

Wo sind die Rudel von Theologie-Studenten?

 

Ich habe den Eindruck, die Kirche hat enorm viel "Aktivisten", wenn es um Quatschrunden samt Listen geht, aber kein Personal, wenn ernsthaft arbeiten sollen. :unsure:

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Ich habe den Eindruck, die Kirche hat enorm viel "Aktivisten", wenn es um Quatschrunden samt Listen geht, aber kein Personal, wenn ernsthaft arbeiten sollen. :unsure:

Das ist ein ziemlich heikles Thema. Ich habe einen ähnlichen (oder zumindest vergleichbaren) Eindruck - je nachdem, was man unter "Quatschrunden samt Listen" versteht.

 

Wenn ich jemanden suche, der sich an einem caritativen oder gesellschaftlichen Projekt beteiligt, dann habe ich gute Chancen. Ebenso für liturgische Dienste - Lektoren, Kommunionhelfer, Ministranten. Ich habe gute Chancen, Leute für organisatorische oder wirtschaftliche Projekte (Bau- und Finanzangelegenheiten, aber auch Infrastruktur für die Firmkatechese) zu gewinnen.

 

Wenn ich aber Leute suche, die das Kerngeschäft der Kirche betreiben sollen - also Glaubensweitergabe, Glaubensförderung, Mission, Glaubensstärkung, Glaubensgespräche anleiern oder leiten, dann wird es eng. Besonders wenn es sich bei dem Auftrag um eine Leitung handelt.

 

Da gibt es eine deutliche Entwicklung. In meiner Kaplans- und Jungpfarrerzeit gab es noch ziemlich viele Mütter,

die selbst kirchlich sozialisiert waren,

die schon vor jeder Weiterbildung einen Plan im Kopf hatten, was Kommunion bedeutet,

die selbst immer wieder in die Kirche gegangen und die Kommunion empfangen haben.

 

Diese Leute sind heute rarer. Viel, viel rarer.

Und damit ist auch klar, warum ich für bestimmte Aufgaben viele Leute, für andere nur wenige gewinnen kann:

 

Diejenigen, die sich von Kirchens anheuern lassen, wollen primär keine Weiterbildung in Sachen Glaube, Theologie, Liturgie. Sondern die wollen "was machen". Und sie wollen dabei auf Kenntnisse zurückgreifen, die bei ihnen bereits vorhanden sind. Sie wollen im Bereich ihrer jeweiligen Kompetenz verbleiben und dort gute Arbeit leisten. Und das tun sie auch. Aber leider beinhaltet dieser Kompetenzbereich meist nicht Glaubenskompetenz. Blödes Wort. Aber ich meine damit auch eine Art Selbstverständnis. Wem es in seinem ganzen Leben ein Anliegen ist, aus dem Glauben heraus zu handeln, wer den Glauben in sich spürt, wer Jesus Christus versucht nachzufolgen ... der wird sozusagen von ganz alleine kompetent.

 

Die meisten Menschen (und eben auch die Eltern) haben aber ganz andere Schwerpunkte im Leben.

Und dann kommt der Pfarrer, und bittet sie, ihren Kompetenzbereich zu verlassen. Sie sollen sich erst mal eine Kompetenz, von deren Wert sie keineswegs überzeugt sind, aufdrücken lassen. Sie können doch so prima organisieren, sogar leiten, sogar vermitteln. Aber der Pfarrer verlangt von ihnen eben noch was anderes. Sie sollen ihren Glauben, über den sie sich alles andere, als klar sind, den Kindern mitteilen (oder den Jugendlichen. Oder sonst jemandem.) Das ist, wie wenn man einem Linkshänder sagt, er solle das nächste Turnier mit der rechten Hand absolvieren: Er weiß, dass er zwangsläufig hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben wird.

 

Wenn der praktizierte und lebensgewohnte Glauben dünne ist, dann hat man einfach keine Lust.

Und dann füllt man einen beliebigen Kurs eben mit dem, wofür man kompetent ist. Ich habe von einer Firmkatechetin gehört, dass sie ihren Schützlingen bei jeder Gruppenstunde eine tolle Pizza gebacken hat. Und sie hat ihnen auch die Werte eines guten Gruppenzusammenhaltes eindringlich nahegebracht. Klar: Dafür fühlte sie sich zuständig. Das alles konnte sie. Von innen heraus und mit lebenslanger Einübung.

 

Aber über den Glauben reden? Den heiligen Geist zum Thema machen? Da war sie auf das Material angewiesen, das ihnen der dortige Pfarrer an die Hand gegeben hatte.

Sie hat das alles zwar gut verstanden. Sie war ja nicht blöde. Aber es war nicht ihr Anliegen. Sie hatte in so was keine Praxis. Stattdessen hatte sie Angst. Sie war sich bewusst, dass die Jugendlichen sie durch jede noch so doofe Frage, womöglich sogar durch Kinderfragen, völlig aus dem Konzept bringen würden. Was also tun? Klar doch: Pizza backen und über Gemeinschaftsgeist reden. "Das ist doch nichts Schlechtes!" Nein. Ist es auch nicht. Aber es führt leider nicht zu einer Auseinandersetzung mit dem Glauben, dem heiligen Geist oder auch nur der Kirche.

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Ich habe jetzt schon mehrere Varianten kennengelernt.

 

Als ich selbst zur Erstkommunion gegangen bin, hatten wir 1x in der Woche eine Stunde mit unserem Pfarrer. Allerdings waren wir ca. 20-30 KoKis, unser Pfarrer hatte nur 1 Gemeinde und er hatte unsere Relilehrerin von der Schule.

 

Aus der Nähe kenne ich mittlerweile zwei weitere Konzepte:

 

1. Die Kinder werden in "Kleingruppen" zu 5-8 Kinder eingeteilt, die jeweils von einer Katechetin (Katecheten sind immer noch selten) betreut werden und 1x wöchentlich ihre Stunde zu einem festgelegten Thema haben.

 

2. Die Kokis einer Gemeinde (10-30) werden einmal im Monat oder alle zwei Wochen für einen kompletten Samstagvormittag zusammengetrommelt und die Stunden werden teils im Plenum teils in Teilgruppen von einem Katechetenteam betreut.

 

Es ist praktisch unmöglich, daß unsere Priester den Unterricht selbst machen - dafür sind die Gemeinden mittlerweile zu groß.

 

Für die Stunden habe ich jetzt schon sowohl fertige Kurse (z.B. vom Bonifatiuswerk) gesehen als auch Mappen, die die Gemeinden selbst erarbeitet haben.

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