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UMT - zu "Papst Franziskus und die Theodizee"


Long John Silver

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Long John Silver

 

Als Nichtkatholik habe ich natuerlich den Vorteil, dass das Gottesbild meiner christlichen Sozialisation erheblich von dem abweicht, was die katholische Kirche vermittelt, und mir das auch relativ fremd ist, was dort vermittelt wird. Man glaubt es nicht, welche Unterschiede bestehen, wenn man es nicht erlebt hat.

Das hört sich interessant an. Kannst du das näher erläutern?

 

Werner

 

 

Ich versuche es. Muss dazu sagen, dass die Unterschiede in Deutschland zwischen Protestanten und Katholiken sehr viel verschwommener sind. Ich beschreibe das also aus meiner Sicht und meinem Wahrnehmung von hier aus.

 

Da ist einmal die Sache mit dem freien Willen. Dann natuerlich die Praedestination. Eine ganze Reihe z.B. der alt eingesesssenen Baptistengemeinden haben calvistinische Stroemungen in ihrer Theologie. Plakativ gesagt: wo in katholischen Gottesdiensten von "Gott ist Liebe" die Rede ist, ist bei uns oft und eindringlich die Rede von der Furcht des Herrn, auch dem Zorn Gottes, natuerlich auch der Guete, aber wenn man bedenkt, dass im Rahmen der Gottesdienst die Leseordnung zum ueberwiegendsten Teil aus dem Alten Testament sich speist und der Apostelbriefen, gibt es natuerlich eine ganz starke Gewichtung zu bestimmten Themen. Das bedeutete nicht unbedingt, dass wir in Angst vor Gott leben sollen, sondern dass Gott eine Gewalt ist, die wir nicht einschaetzen koennen, die Furcht des Herrn ist im Protestantischen eine Bezeichnung fuer das Numinose, die Macht Gottes. Es gibt auch dieses Aeusserung, dass es furchtbar sei, in die Haende Gottes zu fallen, das passt wohl in dieses Bild. Es kaeme auch keinem in den Sinn (was meine Erfahrung betrifft) Gott zu hinterfragen. Von Gott eine Rechtfertigung zu erwarten, auch fuer den Zustand der Welt, waere fast Blasphemie. Deshalb schliesst es sich aus, dass wir Menschen eine Rechtfertigung Gottes versuchen.

 

Das ist natuerlich nur skizzenhaft und grob skizziert. Als ich irgendwann mit der katholischen Kirche in Kontakt kam, war ich zum einen fasziniert, zum anderen aber in einer Welt, die mir voellig fremd war in bestimmten Aspekten. Das haengt sich mit vielen theologischen Feinheiten zusammen, die ich jetzt hier nicht zusammenbringen kann und will. Ich persoenlich fand ueber die Jahre, in denen ich damit zu tun, das Reden von "Gott ist Liebe" einfach erdrueckend. Das kann zum einen an mir liegen, aber ich denke, dass auch einen Teil davon an der Vermittlung dieser Aussage liegt. Ich fand sie sehr suesslich, sehr einlullend, wie einen riesigen Berg von Gelee, der da im Gottesdienst herueberkam, der alles erstickte, aber das ist die Wahrnehmung von jemanden, der wohl wirklich aus einer anderen theologischen Welt kommt.

 

Viel damit anfangen kann ich, dass Gott Beziehung ist.

bearbeitet von Long John Silver
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Ich versuche es. Muss dazu sagen, dass die Unterschiede in Deutschland zwischen Protestanten und Katholiken sehr viel verschwommener sind. Ich beschreibe das also aus meiner Sicht und meinem Wahrnehmung von hier aus.

 

.........

 

Vielleicht darf ich dem eine etwas andere Sichtweise entgegenstellen:

 

Ich glaube dass die Aussage "Gott ist Liebe" keine Aussage einer göttlichen Eigenschaft ist, die wir nicht erkennen können.*) Es ist m.E. vielmehr die Aussage über ein Verhalten Gottes, das wir aus biblischen Aussagen erschließen können. Denn ich glaube und hoffe nicht, dass der Sohn Gotte von den Menschen Nächsten- und sogar Feindesliebe verlangt, wenn dies nicht auch der göttliche Zugang zu Beziehungen zwischen Gott und den Menschen und den daraus resultierenden Verhaltensweisen Gottes wäre.

 

*) Wiewohl natürlich gerade katholische Theologen dazu neigen so von Gott zu sprechen als würden sie ihn ganz genau kennen und ihn täglich zum Kaffeetrinken treffen

bearbeitet von Der Geist
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Ich glaube dass die Aussage "Gott ist Liebe" keine Aussage einer göttlichen Eigenschaft ist, die wir nicht erkennen können.*) Es ist m.E. vielmehr die Aussage über ein Verhalten Gottes, das wir aus biblischen Aussagen erschließen können.

wie erkennt es der "anonyme" christ, der nichts weiß oder der, der in seinem leben einer mißverständlichen, traumatisierenden verkündigung ausgesetzt war? ich denke die "liebe gottes" ist ein gedanke der nicht ausdrücklich gedacht und/oder reflektiert werden muß.

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Für mich ist daher die interessantere Frage: Sind wir gewollt oder einfach das Produkt einer Verkettung seltsamer Zufälle?

Weder noch! Wir sind das Produkt unbeabsichtigter, unbewußter, nicht zielgerichteter, aber strukturierter Prozesse. Mit Zufall hat das nichts zu tun.

ich bin gewollt worden.

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Long John Silver

 

Ich versuche es. Muss dazu sagen, dass die Unterschiede in Deutschland zwischen Protestanten und Katholiken sehr viel verschwommener sind. Ich beschreibe das also aus meiner Sicht und meinem Wahrnehmung von hier aus.

 

.........

 

Vielleicht darf ich dem eine etwas andere Sichtweise entgegenstellen:

 

Ich glaube dass die Aussage "Gott ist Liebe" keine Aussage einer göttlichen Eigenschaft ist, die wir nicht erkennen können.*) Es ist m.E. vielmehr die Aussage über ein Verhalten Gottes, das wir aus biblischen Aussagen erschließen können. Denn ich glaube und hoffe nicht, dass der Sohn Gotte von den Menschen Nächsten- und sogar Feindesliebe verlangt, wenn dies nicht auch der göttliche Zugang zu Beziehungen zwischen Gott und den Menschen und den daraus resultierenden Verhaltensweisen Gottes wäre.

 

*) Wiewohl natürlich gerade katholische Theologen dazu neigen so von Gott zu sprechen als würden sie ihn ganz genau kennen und ihn täglich zum Kaffeetrinken treffen

 

 

Danke fuer dein Post. Mhm. Also Liebe nicht als Eigenschaft oder Taetigkeit, sondern als Sein ... Und auch nicht Liebe im menschlichen Sinn, sondern eine ganz andere Art von "Sein" und "Beziehung" ...

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Long John Silver

Wollte nur kurz sagen, dass ich mich jetzt durch das Buch beisse von Kermani "Der Schrecken Gottes".

 

Ich finde ich es sehr, sehr spannend. Bis jetzt hat sich das Lesen gelohnt.

 

Bei der ganzen Sache bin ich auf diesen sehr interessanten Artikel gestossen, in dem sich Kerman mit dem persischen Dichter Attar beschaeftigt und dem "Buch der Leiden":

 

http://www.navidkermani.de/media/raw/AttarWespennest_NK.pdf

bearbeitet von Long John Silver
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Ausführlicher und weniger polemisch hat Peter Knauer das in seinem Beitrag "Erlösung aus der Theodizeefrage" dargestellt. http://peter-knauer.de/30.html

 

Sorry, Thomas, aber jetzt knabbere ich am Tisch....entweder ist der Text Knausers nur zirkuläres Gefasel, oder ich scheitere mit meinem Verstand hoffnungslos an seiner Argumentationskette.

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Menschen verwickeln sich mit ihren eigenen Begriffen über Gott in Widersprüche und machen das Gott zum Vorwurf.

 

Oder besser vielleicht der organisierten, dogmatisierten etc. Religion. Denn das Problem jeder ad hoc Argumentation bringt mehr neue Fragen und Probleme auf den Tisch, als der Apologet sich wünschen kann. Dieser Mechanismus fällt Dir hier bei der kniffligen Frage der Theodizee auf, aber er lässt sich genauso bei der Frage nach der Trinität, der jungfräulichen Geburt oder, oder.....entdecken. Entweder wir glauben die Dinge, trotz aller Widersprüche in sich oder mit der uns bekannten Welt oder der Logik - oder aber wir scheitern an eben diesen. Und dann scheitert unser ganzes Gebäude. Je mehr Religion sich bemüht uns den Alltag, die physischen Dinge des Lebens zu erklären, umso eher wird dieser Widerspruch deutlich.

Aber das Theodizee Problem ist leider gerade in der Diskussion um "Naturrecht" den "Schöpfungsplan" und die besonderen göttlichen Eigenschaften kaum wegzudenken. Deswegen kann man es nicht so leicht in die Besenkammer verbannen.

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Ich glaube dass die Aussage "Gott ist Liebe" keine Aussage einer göttlichen Eigenschaft ist, die wir nicht erkennen können.*) Es ist m.E. vielmehr die Aussage über ein Verhalten Gottes, das wir aus biblischen Aussagen erschließen können.

 

Bist Du dir sicher das gerade aus dem AT auch so ableiten zu können? Und LJS bezog sich doch gerade auf die überwiegend AT lastigen protestantischen Gemeinden in den USA. Da hab ich auch mehr von "Fire and brimstone" "Eternal damnation" "Anathema" und"....will rot in hell" gehört. Von der Liebe, Vergebung, wie wir es eher von Jesus bzw. aus dem NT kennen hört man dort schon weniger. Aber bitte, das sind ja auch nicht Katholiken. Will hier ja nicht Äpfel und Birnen...

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Long John Silver

Diese merkwuerdigen Gemeinden meinte ich nicht. Ich meinte generell reformierte Gemeinden (im urspruenglichen Calvinismus stellt sich die Hoellendrohung nicht mehr, weil sowieso vorherbestimmt sei, wer in die Hoelle kommt. Dieser urspruengliche Calvinismus hat sich im Laufe der Jahrhunderte innerhalb der reformierten Theologie weitgehend veraendert, aber das ist ein anderes Thema).

 

Generell scheint es mir aber so, dass in den reformierten Gemeinden oft andere Schwerpunkte gesetzt werden, was das Gottesbild betrifft,

im Katholizismus, aber das haengt auch mit dem Protestantismus insgesamt zusammen.

 

Das Problem, das ich ansprach, haengt wohl damit zusammen, dass der Begriff Liebe ein rein menschlicher ist, und wenn man diesen Begriff zu sehr strapaziert, kommen solche suelzigen Predigten zustande wie Gott als guetiger Vater und liebevoller Mutter und Gott als so eine Art Sofakissen oder Kuscheldecke. Das mag gut gemeint sein, aber es fuehrt natuerlich dazu, dass dieses Bild bei der ersten persoenlichen Katastrophe null und nicht ist. Deshalb sehe ich einfach ein Problem in unreflektierten Vermittlungen und Aussagen ueber Gott.

 

Hinzu kommt, dass umso persoenlicher Gott gedacht wird (womit ich nicht personal meine, das ist ein anderer Begriff) desto mehr die Vermutung entsteht, Gott habe es auch persoenlich auf einen abgesehen, ihn ins Unglueck zu stuerzen.

 

Was, denke ich, vielleicht die Sache eher trifft als Liebe ist Authenzitaet und Beziehungsfaehigkeit, also die Art und Weise, wie sich alles gegenseitig in Beziehung setzt, Gott, wir und die Dinge, gegenseitig, untereinander, in einem immerwaehrender Akt von Kommunikation, also von Sein.

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Ausführlicher und weniger polemisch hat Peter Knauer das in seinem Beitrag "Erlösung aus der Theodizeefrage" dargestellt. http://peter-knauer.de/30.html

 

Sorry, Thomas, aber jetzt knabbere ich am Tisch....entweder ist der Text Knausers nur zirkuläres Gefasel, oder ich scheitere mit meinem Verstand hoffnungslos an seiner Argumentationskette.

 

mein verstand hatte nach einigem bemühen keine probleme mehr. die theodizeefrage, als frage des wohlergehens in der welt, ist falsch.

 

gott als schöpfer ist nicht teil der welt. also ist dein wohlergehen nicht gottes aufgabe.

 

die offenbarung, darin ist eine gottesbeziehung möglich, kann dich angstfrei machen in der welt. du kannst die angst vor dem morgigen tag, letztendlich vor dem sicheren tod, überwinden.

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Je mehr Religion sich bemüht uns den Alltag, die physischen Dinge des Lebens zu erklären, umso eher wird dieser Widerspruch deutlich.
wer das versucht, wird scheitern. für die welt ist ausschließlich dein verstand zuständig. damit ist auch ein positives recht eine verstandesleistung. ein naturrecht ist nur denkbar als abstrakter grundsatz, als grundsätzliche rückbindung an ein gewissen, also die vermeidung von willkür..
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Aber das Theodizee Problem ist leider gerade in der Diskussion um "Naturrecht" den "Schöpfungsplan" und die besonderen göttlichen Eigenschaften kaum wegzudenken. Deswegen kann man es nicht so leicht in die Besenkammer verbannen.
hier werden menschliche dinge, weltliche dinge, einer transzendenz, einem außerweltlichen übergestülpt.

das gehört in eine weltliche besenkammer.

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Long John Silver

 

Leid als nicht zielgerichtet gegen sich selbst zu erfahren, sondern als Folge eines (objektiven) Geschehens (Unfall, Krankheit, Naturkatastrophe)

 

Vielleicht ist das "Sein Kreuz auf sich nehmen": Abschied nehmen von der Vorstellung, dass dem Guten Gutes geschieht. Spüren, dass das Böse, der Verrat zum Beispiel, zuschlägt, bei wem es will. Vielleicht ist das "Vergebung": Den Verräter so unschuldig zu sehen wie einen Tsunami.

Es geht noch irgendwie "leichter", wenn das Unglück sich trennen lässt von menschlichem Verhalten, wenn also niemand dran Schuld sein kann. Aber wenn du dir bewusst bist, (oder wenn es dir jemand einreden will, so wie bei Hiob) dass ein bestimmtes Leid auch durch dein Handeln mitverursacht wurde, dann wird es kompliziert. Vielleicht bestell ich mir das Buch, das du anführst. Oder ich weiche aus auf das Buch desselben Autors: Gott ist schön: Das ästhetische Erleben des Koran. Weil: die Welt ist ein Chaos und Gott ist schön widerspricht sich offensichtlich nicht.

 

 

Also, ich bin jetzt 2/3 mit dem Buch durch. Ich bin zwar immer noch nicht imstande, die Gewichtigkeit der Theodizee-Frage zu erkennen (falls es eine gibt), aber das Buch ist sehr, sehr lesenswert, unter anderem wegen der theologischen Innenansicht von bestimmten islamischen Schulen und der Sufi.

Mir raucht der Kopf vor lauter Namen, die ich mir sowieso niemals behalten werde. Teilweise ist das Buch unglaublich komisch, aber das mag an mir liegen, dass ich das lustig finde, wenn er das "Buch der Leiden" beschreibt und seine Inhalte ausbreitet und die Art, wie die Narren keinen Stein auf dem anderen lassen, was Gott betrifft und ihr Argwohn ihm gegenueber, was in zig kleinen "Sketchen" ausfuehrlich geschildert wird. Er schreibt aber nicht nur ueber den Islam, sondern auch ueber die anderen monotheistischen Religionen.

 

Mir ist jedenfall klar geworden, warum mir das Buch Hiob schon immer uninteressant ist. Wie er auch schreibt, haette Hiob das ganze Problem nicht, wenn er logisch nachdaechte und sich in der Welt umschaute und das ganze nicht so persoenlich naehme. Es fehlt ihm einfach an Rationalitaet (wobei es sich natuerlich um eine fiktive Figur handelt, deren Irrationalitaet vom Autor beabsichtigt ist, damit die Lehrerzaehlung funktioniert).

 

Das "Buch der Leiden" handelt eigentlich um das Leiden an Gott, wenn man so sagen kann, an einem voellig ungreifbaren, unerreichbaren und trotzdem als da seiend empfundenen Gott voller Gemeinheiten, Aggressionen, Hinterlist, Freude am Quaelen seiner Geschoepfe, die rein gar nichts von ihm zu erwarten haben und die voellig auf dem Holzweg sind mit allen ihren Wuenschen, Hoffnungen und Anklagen. Dass das ganze so witzig ist, liegt daran, dass es teilweise wie Slapstick liest, was diese Narren alles erleben mit Gott, in einer Welt, die um sie herum kaum etwas anderes bietet ausser Gewalt, Krieg, Unsicherheit, Leid.

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gott als schöpfer ist nicht teil der welt. also ist dein wohlergehen nicht gottes aufgabe.

Da bist Du aber schon wieder hart am Deismus - der sicher auch seine Meriten hat. Teils für dem Laien vielleicht einfacher verständlich. Das erklärt vielleicht auch seine Verbreitung zu seiner Zeit

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wer das versucht, wird scheitern. für die welt ist ausschließlich dein verstand zuständig. damit ist auch ein positives recht eine verstandesleistung. ein naturrecht ist nur denkbar als abstrakter grundsatz, als grundsätzliche rückbindung an ein gewissen, also die vermeidung von willkür..

Du willst damit aber nicht sagen, dass positives Recht notwendigerweise ausschliesslich Willkür ist - bzw. dass unsere Definition von Naturrecht (die Kirche hat auch nur -mindestens - eine davon) ohne willkürliche Festlegungen auskommt?

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hier werden menschliche dinge, weltliche dinge, einer transzendenz, einem außerweltlichen übergestülpt. das gehört in eine weltliche besenkammer.

Einspruch. Wir leben halt in dieser Welt, und sind auch ausschliesslich in dieser erstmal mit Gott und seinem (Menschen!sohn) konfrontiert. Ein Transzendenzbegriff, der rein supranatural ist, ohne irgendeine Beziehung zu unserem Daseins- und Denkraum, hat konsequenterweise keine Bedeutung für uns, weil er eine Imagination/Fiktion bleibt. Sobald aber das Supranaturale mit dem Naturalen in eine Wechselbeziehung tritt, wird es aber auch zum Naturalen.

Mir kommt vor, Du möchtest Gott einer Sphäre walten lassen, die mit uns keinerlei Berührungspunkt hat. Und wir wurschteln hienieden auf Erden in unserem eigenem Jammertal....unbeeinflusst von Ihm, und ohne Möglichkeit Hinzu erreichen. Also ohne Wechselwirkung zwischen den beiden Sphären. Aber da rutsche ich im versuchten Verständnis Deiner kurzen Ausführungen schon fast auf die Bahn der Gnostiker bzw. Katharer

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gott als schöpfer ist nicht teil der welt. also ist dein wohlergehen nicht gottes aufgabe.

Da bist Du aber schon wieder hart am Deismus - der sicher auch seine Meriten hat. Teils für dem Laien vielleicht einfacher verständlich. Das erklärt vielleicht auch seine Verbreitung zu seiner Zeit

 

"Im engeren Sinne sind Deisten diejenigen, die das Göttliche zwar mit dem Ursprung des Universums in Verbindung bringen, ein weiteres Eingreifen Gottes jedoch bestreiten."

 

dann habe ich mich nicht gut genug ausgedrückt. ein eingreifen gottes ist an menschlichen zielvorstellungen nicht feststellbar.

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hier werden menschliche dinge, weltliche dinge, einer transzendenz, einem außerweltlichen übergestülpt. das gehört in eine weltliche besenkammer.

Einspruch. Wir leben halt in dieser Welt, und sind auch ausschliesslich in dieser erstmal mit Gott und seinem (Menschen!sohn) konfrontiert. Ein Transzendenzbegriff, der rein supranatural ist, ohne irgendeine Beziehung zu unserem Daseins- und Denkraum, hat konsequenterweise keine Bedeutung für uns, weil er eine Imagination/Fiktion bleibt. Sobald aber das Supranaturale mit dem Naturalen in eine Wechselbeziehung tritt, wird es aber auch zum Naturalen.

Mir kommt vor, Du möchtest Gott einer Sphäre walten lassen, die mit uns keinerlei Berührungspunkt hat. Und wir wurschteln hienieden auf Erden in unserem eigenem Jammertal....unbeeinflusst von Ihm, und ohne Möglichkeit Hinzu erreichen. Also ohne Wechselwirkung zwischen den beiden Sphären. Aber da rutsche ich im versuchten Verständnis Deiner kurzen Ausführungen schon fast auf die Bahn der Gnostiker bzw. Katharer

 

die gefahr ist gut erkannt. aber du kommst ganz richtig schon mit der trinität oder einem ausschnitt davon. über die offenbarung ist dir schon ein zugang, ein berührungspunkt zur transzendenz möglich. es bleibt aber ein glaubensmäßiger zugang. eine naturalistische wechselwirkung ist es aber nicht.

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wer das versucht, wird scheitern. für die welt ist ausschließlich dein verstand zuständig. damit ist auch ein positives recht eine verstandesleistung. ein naturrecht ist nur denkbar als abstrakter grundsatz, als grundsätzliche rückbindung an ein gewissen, also die vermeidung von willkür..

Du willst damit aber nicht sagen, dass positives Recht notwendigerweise ausschliesslich Willkür ist - bzw. dass unsere Definition von Naturrecht (die Kirche hat auch nur -mindestens - eine davon) ohne willkürliche Festlegungen auskommt?

 

was ist "das" naturrecht oder ein teil davon? ein positiv formulierter rechtssatz? nein. ein aus der allgemeinheit "naturrecht" abgeleiteter satz ist kein naturrecht. naturrecht ist ein allgemeiner theologischer begriff wie gnade, erlösung oder ähnliches.

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Long John Silver

Leute, wenn ihr ueber Naturrecht diskutieren und Offenbarung, dann eher woanders. Ich wuerde Wert darauf legen, dass das hier beim Thema bleibt und nicht in irgendwelche grundsaetzlichen anderen Sphaeren abdriftet - so interessant diese auch sein moegen.

 

Also, es geht hier um die Theodizee, das Leid und Gottesbilder, um es noch einmal kurz zu skizzieren - und inwiefern die gaengige Vermittlung eines, naja, sagen wir, reduzierten bzw. geschoenten Gottesbildes.

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Leute, wenn ihr ueber Naturrecht diskutieren und Offenbarung, dann eher woanders. Ich wuerde Wert darauf legen, dass das hier beim Thema bleibt und nicht in irgendwelche grundsaetzlichen anderen Sphaeren abdriftet - so interessant diese auch sein moegen.

 

Also, es geht hier um die Theodizee, das Leid und Gottesbilder, um es noch einmal kurz zu skizzieren - und inwiefern die gaengige Vermittlung eines, naja, sagen wir, reduzierten bzw. geschoenten Gottesbildes.

nun, ich denke die behandlung der theodizee leitet sich aus dem grundverständnis der trinität und damit auch der offenbarung ab.

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Long John Silver

 

Leute, wenn ihr ueber Naturrecht diskutieren und Offenbarung, dann eher woanders. Ich wuerde Wert darauf legen, dass das hier beim Thema bleibt und nicht in irgendwelche grundsaetzlichen anderen Sphaeren abdriftet - so interessant diese auch sein moegen.

 

Also, es geht hier um die Theodizee, das Leid und Gottesbilder, um es noch einmal kurz zu skizzieren - und inwiefern die gaengige Vermittlung eines, naja, sagen wir, reduzierten bzw. geschoenten Gottesbildes.

nun, ich denke die behandlung der theodizee leitet sich aus dem grundverständnis der trinität und damit auch der offenbarung ab.

 

 

Aha. Ich dachte immer, sie leitet sich daraus ab, wenn Leute Gott (oder was sie sich darunter vorstellen) fuer alles moegliche anjammern, was ihnen oder anderen zustoesst, weil sie sich einbilden, die Welt muesste eine andere sein, als sie ist.

bearbeitet von Long John Silver
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Leute, wenn ihr ueber Naturrecht diskutieren und Offenbarung, dann eher woanders. Ich wuerde Wert darauf legen, dass das hier beim Thema bleibt und nicht in irgendwelche grundsaetzlichen anderen Sphaeren abdriftet - so interessant diese auch sein moegen.

 

Also, es geht hier um die Theodizee, das Leid und Gottesbilder, um es noch einmal kurz zu skizzieren - und inwiefern die gaengige Vermittlung eines, naja, sagen wir, reduzierten bzw. geschoenten Gottesbildes.

nun, ich denke die behandlung der theodizee leitet sich aus dem grundverständnis der trinität und damit auch der offenbarung ab.

 

Kannst Du mir bitte erklären, was die Theodizee mit der Trinität und der Offenbarung zu tun hat?

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Leute, wenn ihr ueber Naturrecht diskutieren und Offenbarung, dann eher woanders. Ich wuerde Wert darauf legen, dass das hier beim Thema bleibt und nicht in irgendwelche grundsaetzlichen anderen Sphaeren abdriftet - so interessant diese auch sein moegen.

 

Also, es geht hier um die Theodizee, das Leid und Gottesbilder, um es noch einmal kurz zu skizzieren - und inwiefern die gaengige Vermittlung eines, naja, sagen wir, reduzierten bzw. geschoenten Gottesbildes.

nun, ich denke die behandlung der theodizee leitet sich aus dem grundverständnis der trinität und damit auch der offenbarung ab.

 

 

Aha. Ich dachte immer, sie leitet sich daraus ab, wenn Leute Gott (oder was sie sich darunter vorstellen) fuer alles moegliche anjammern, was ihnen oder anderen zustoesst, weil sie sich einbilden, die Welt muesste eine andere sein, als sie ist.

 

 

 

 

Leute, wenn ihr ueber Naturrecht diskutieren und Offenbarung, dann eher woanders. Ich wuerde Wert darauf legen, dass das hier beim Thema bleibt und nicht in irgendwelche grundsaetzlichen anderen Sphaeren abdriftet - so interessant diese auch sein moegen.

 

Also, es geht hier um die Theodizee, das Leid und Gottesbilder, um es noch einmal kurz zu skizzieren - und inwiefern die gaengige Vermittlung eines, naja, sagen wir, reduzierten bzw. geschoenten Gottesbildes.

nun, ich denke die behandlung der theodizee leitet sich aus dem grundverständnis der trinität und damit auch der offenbarung ab.

 

 

Aha. Ich dachte immer, sie leitet sich daraus ab, wenn Leute Gott (oder was sie sich darunter vorstellen) fuer alles moegliche anjammern, was ihnen oder anderen zustoesst, weil sie sich einbilden, die Welt muesste eine andere sein, als sie ist.

 

was stellen sich die leute unter gott vor? ich denke das hat mit dem jeweiligen verständnis der offenbarung zu tun.

warum jammrn sie ihn an? weil sie ihn als obermenschen ansehen, der verantwortlich ist.

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