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Franks Landsknechtslager


Frank

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vor 3 Stunden schrieb gouvernante:

Doch, das spielt auf die Gürtelspende Mariens an Thomas an.

Ich hielt mich bisher für verhältnismäßig gut informiert, aber diese (noch dazu unbiblische) Geschichte begegnet mir heute zum ersten Mal.

 

Welch Zufall, daß es wieder Thomas war, der an einem entscheidenden Ereignis nicht anwesend war (ich vermute mal, er war auch nicht im Stall von Bethlehem, bei der Circumcisio Jesu, der Bar-Mitzwah des Herrn, und auch nicht bei der Taufe Jesu im Jordan dabei...).

 

Davon mal ab, daß das Ding auf dem Altarbild für einen Gürtel zu viel Stabilität zeigt (so windet sich eine Schlage aber keine Wollarbeit), bricht die Motivik hier auch wieder. Der selbstgefertigte Kamelhaargürtel passt nicht zu der übrigen Darstellung der Madonna. Oder wer trägt Kamelhaar zu Jeans?

 

Oder soll hier gleichzeitig auf das Zertreten der Schlange durch die Jungfrau aus der Apokalypse angespielt werden?

 

Wenn der Aufstieg Mariens auf der Leiter allerdings tatsächlich eine Interpretation der Aufnahme Mariens in den Himmel sein soll, wird es noch schwieriger, weil die Abbildung suggeriert sie hätte diesen Weg aus eigener Kraft beschritten. Christus spielt irgendwie auf dem ganzen Bild keine aktive Rolle - eigentlich auch keine Passive. Außer in dem kleinen Fenster ganz oben (in der Installation auch noch verdeckt durch das Altarkreuz über dem Zelebrationsaltar) bietet das Bild nichts Göttliches.

 

Den Sinn hinter den Proportionen sehe ich auch noch nicht. Veronika und Thomas sind größer als Maria, die sich nur wegen ihrer Stellung auf der Leiter zu Thomas hinneigen kann. Daß die Leiter nirgendwo hin führt, macht es nicht einfacher. Geht es um Selbsterlösung?

bearbeitet von Flo77
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Spontane Gedanken.
Was macht die Frau da auf der Leiter? Will sie nur durch das Oberlicht in die Kirche (das ist dich scheinbar eine?) schauen oder putzt sie das Fenster?

Andererseits scheint es eine an eine Kirche angebaute Künstlerwerkstatt zu sein. Der Maler (warum hat der kein Hemd an?), der der Putzkraft den Schlauch (oder was das ist) hochreicht und die Bildhauerin deuten jedenfalls darauf hin. Ja, es könnte eine Kirchenrestaurationswerkstatt sein, die haben da ja auch fromme Bilder an der Wand.

Ja, das muss es sein. ein naives Gemälde von einer Kirchenrestaurationswerkstatt. Warum ist das ein Altarbild?

 

Erklärung gelesen

Ähhh... Ahja.... 🤔

 

Werner

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Hier erst noch mal die Geschichte dazu:

Heiliger Gürtel

 

Kannte ich auch noch nicht. Je mehr ich Eure Beiträge dazu lese, desto mehr erschließt sich mir der Sinn so eines Versuches. Wenn Kunst im öffentlichen Raum überhaupt noch jemanden erreicht: berührt mich das Bild mehr als die letzte Richter-Ausstellung?

Das letzte moderne Kunstwerk was mich wirklich erreicht hat, war tatsächlich der Banksy mit der Krankenschwester als Superheldinnenfigur, in der Hand eines kleinen Jungen. (Beachtet mal den Link!)

Wenn Kunst heute Menschen, außer den ikonologisch und kunstgeschichtlich Vorgebildeten erreichen will, wird sie sich aus 1000 Jahren Vorbildern etwas befreien müssen. Oder reine Orthodoxie, rein um ihrer selbst Willen reproduziert, als reiner Insiderbezug, v.a. mit dem Lexikon in der Hand diskutierbar? 

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vor 19 Minuten schrieb Shubashi:

Wenn Kunst heute Menschen, außer den ikonologisch und kunstgeschichtlich Vorgebildeten erreichen will, wird sie sich aus 1000 Jahren Vorbildern etwas befreien müssen. Oder reine Orthodoxie, rein um ihrer selbst Willen reproduziert, als reiner Insiderbezug, v.a. mit dem Lexikon in der Hand diskutierbar? 

Ich weiss nicht.

Auf der einen Seite denke ich das auch die "ikonologisch und kunstgeschichtlich Vorgebildeten" erkennen dürfen was abgebildet wurde. Für alle anderen gibts ja solche Lexikon-Projekte wie Wikisancti [klick] (die App ist praktischer als die Web-Seite). Das hat mit Orthodoxie nichts zu tun. 
Wo du natürlich recht hast - ich hoffe ich versteh dich da jetzt nicht miss - gerade bei "Gebrauchskunst", wie Altarbildern, dürfen sich Menschen von heute angesprochen fühlen. Das war ja zu keiner Zeit anders. Natürlich hat Dürer die Menschen seiner Zeit ansprechen wollen, als er den Paumgartner Altar geschaffen hat. Warum soll ein Künstler von heute mit einem anderen  Anspruch an die Sache ran gehen?
Die Conclusio besteht, meiner Ansicht nach, darin mit den altbekannten Heiligen-Attributen arbeiten, aber ansonsten die Darstellung ins heute holen. Hier hat dieses Bild stärken aber auch deutliche Schwächen.

 

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1 hour ago, Frank said:

Die Conclusio besteht, meiner Ansicht nach, darin mit den altbekannten Heiligen-Attributen arbeiten, aber ansonsten die Darstellung ins heute holen. Hier hat dieses Bild stärken aber auch deutliche Schwächen.

 

Dem würde ich auch nicht widersprechen. Vielleicht liegt es an meiner norddeutschen Diaspora-Perspektive: hier ist sakrale Kunst im Alltag viel weniger präsent als im Süden oder anderen katholisch dominierten Regionen.

Hier kann ein einzelnes wenig imposantes Steinkreuz Wallfahrtsziel sein, während Du dutzende von Kilometern im Umkreis außerhalb von Kirchen nicht ein christliches Merkmal im Straßen- und Felderbild bemerkst.

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

 

Hier erst noch mal die Geschichte dazu:

Heiliger Gürtel

 

So langsam setzt sich das Puzzle zusammen. Dann steigt Maria also mit dieser Klappleiter in den Himmel? Das finde ich dann allerdings schon ziemlich merkwürdig. 
 

Werner

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bin wahrlich kein Covidiot. Im Gegenteil! Ich habe bislang alle Massnahmen verteidigt. Sicher nicht unkritisch, Flächen- und Händedesinfektion ist gegen SARS-COV2 einfach sinnlos. Anderes hab ich kritsiert weil es zu spät kam oder zu lax war... Aber mit FFP2-Maske arbeiten, bei dem Wetter, bringt mich echt an meine Grenzen

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1 hour ago, Frank said:

.. Aber mit FFP2-Maske arbeiten, bei dem Wetter, bringt mich echt an meine Grenzen

 

Mein Beileid, hier war es eigentlich noch nicht so megaheiß.

Inzwischen hat sich bei mir ziemlich viel Gewöhnung eingestellt, aber wir haben bei uns im Wagen und außerhalb der Einsätze die Masken abgesetzt.

Habt Ihr rund um die Uhr Masken auf?

(Schlimmer finde ich die Arbeit unter Vollschutz.)

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Holt die Idole von ihren Sockeln

BONN ‐ Das Seligsprechungsverfahren für Schönstatt-Gründer Pater Josef Kentenich liegt wegen der Missbrauchsvorwürfe gegen ihn auf Eis. Ein richtiger Schritt, schreibt Christoph Paul Hartmann. Er würde aber noch viel weiter gehen.

Katholisch.de 04.05.2022 [klick]

bearbeitet von Frank
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vor 22 Stunden schrieb Frank:

Als Brautpaar, zur Generalaudienz beim Papst.

 

Meine herzlichen Glückwünsche - ich habe heftig an euch gedacht, während ich meinen Arbeitskreis "bespaßt" habe :)

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Am 25.10.2023 um 11:29 schrieb Frank:

Als Brautpaar, zur Generalaudienz beim Papst.

 

Zwei Stunden vorher anstehen ist schon fast zu spät. Hunderte vor uns.

Aber ins Brautkleid gehüllt - also meine Frau, ich trug selbstredend Hochzeitsanzug - hat man reservierte Plätze.

"Frisch vermählt?" Frug der Schweizer Gardist "Ja" - "dann hier entlang".

 

Und am Ende wird der Papst in seinem Rollstuhl an einem vorbei geschoben und wir durften ihm die Hand schütteln. 

 

Wir katholen sind manchmal so schräg... wenns das nicht schon gäbe müsste man es erfinden. 

 

Was bleibt als Eindruck?

So eine Generalaudienz ist selbst mit der Zugage, die wir bekamen, üble Masenabfertigung aus unserer Sicht, muss stumpfe Fließbandarbeit aus seiner Sicht sein. Spirituell kommt da wenig rüber.

Auf der anderen Seite: Es ist der Papst. Ständig rechts blinkend, links abbiegend - das richtige sagend ohne es in Lehre umzusetzen - mag er ein ziemlicher Trottel sein. Aber dieser Trottel ist der Papst...

 

 

Ein bisschen beeindruckt bin ich dann schon. 

 

Na dann mal auch von mir alles Gute. 

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Der Aschermittwoch und die damit beginnende Fastenzeit, ist ein gute Punkt so manches zu überdenken. 

 

Vorläufig sag ich mal 

Tschö mit Ö

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