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Urproduktion - die Nahrung, die wir selber gewinnen...


Shubashi

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Welchen rationalen Grund hat Vater Staat, das Saatgut gesetzlich zu verbieten?

 

So stimmt das ja nicht: Vater Staat erlaubt (im Prinzip) halt nur den Handel mit zertifiziertem Saatgut. Das (teure und Jahre in Anspruch nehmende) Zertifizierungsverfahren, das sich Hobby-Gärtner nicht leisten können, dient u.a. dazu, den Abnehmern sortenreines Saatgut zu garantieren. Sortenschutz räumt dem Züchter einer neuen Sorte auch gewisse Rechte ein: beim Verkauf von zertifiziertem Saatgut wird eine Lizenzgebühr erhoben, die in den Säckel des Züchters (nicht des Vermehrers) fließt.

Mit Saatgut alter Sorten darf dank Kokopelli seit 4 Jahren wieder gehandelt werden, ohne von einem Saatguterzeugungsriesen aufwändig wegen Handels mit nicht zertifizierten Sorten verklagt zu werden:

 

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-07/saatgut-eugh-urteil

 

Vorher gab's den Trick, die Sämereien von Uralt-Tomaten-Sorten als Zierpflanzen-Saatgut zu handeln.

 

Dann gibt es noch so lokale Besonderheiten wie die Höri-Bülle: wer die - ausser auf der Höri - im eigenen Garten aussäen will, muss Beziehungen zu einem Höri-Bewohner spielen lassen. Die hätte ich in früheren Jahren zwar gehabt, aber Zwiebeln auszusäen und bis zur Genussreife im eigenen Garten zu kultivieren war mir dann doch zu umständlich.

Unser Reichenauer Gemüse-Lieferant besorgt mir im Herbst ein 5-kg-Säckchen fertige Höri-Bülle, dann gibt's Höri-Bülle-Zwiebelkuchen satt und mindestens zweimal Wurstsalat mit einem Berg von Höri-Bülle drauf, und dann ist die Saison wieder rum ... (die Höri-Bülle sind auch nicht sonderlich lagerfähig und fangen bald an auszukeimen).

bearbeitet von Julius
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Vorher gab's den Trick, die Sämereien von Uralt-Tomaten-Sorten als Zierpflanzen-Saatgut zu handeln.

 

 

Mundus decipi vult.

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Vor kurzem eine Sendung über alte Gemüsesorten - und wie wenig der Staat von Urproduktion hält.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/video-podcast/Verbotenes-Gemuese,minuten2092.html

Da mir 45 Minuten unter Umständen zu lang sind, und du den Film womöglich gesehen hast: Welchen rationalen Grund hat Vater Staat, das Saatgut gesetzlich zu verbieten? Es darf auch gerne ein schlechter Grund sein, oder ein Grund, der im Film widerlegt wurde. Nur rational muss er sein.

 

Warum ich das frage? Das ist der kritisch-rationale "Bullshit-Test". Falls diese Information in dem Film nicht vorkommt, ist der Film bloß Propaganda und lohnt die Zeit nicht.

 

 

Der Titel "verbotenes Gemüse" ist sicherlich ein wenig reißerisch, selbst wenn es "verboten" wäre, scheint der Staat gegenüber den dort gezeigten "illegalen" Aktivitäten (nämlich des Inverkehrbringens von Saatgut alter, nicht mehr zertifizierter Sorten) recht langmütig zu sein.

Das wesentliche zum Rechtsstand hat Julius schon geschrieben, hier noch mal in der Lesart des BMEL.

Im Film werden im wesentlichen die Aktivitäten von drei Leuten geschildert, die alte Sorten züchterisch erhalten und Samen alter Sorten in eher kleinen Mengen an Privatleute und Biobauern abgeben. Dazu noch die Stellungnahmen eines Europlant-Geschäftsführers sowie eines Staatssekretärs im BMEL.

 

Was meinen Beitrag dazu angeht: für viele Menschen, die sich gärtnerisch betätigen, dürfte es uninteressant sein, schlicht nur das anzubauen, was es kostengünstig auch im Supermarkt zu kaufen gibt. Bei der Zulassung von Sorten spielt die sensorische Verkostung nämlich eine äusserst untergeordnete Rolle, hingegen Erscheinungsbild, Ertrag, Samenfestigkeit, Keimfähigkeit, Sortenfestigkeit etc eine große - sprich: alles, was quantitativ erfassbar ist. Ob es schmeckt oder ob manche Menschen die Pflanze einfach interessant oder schön finden, interessiert kaum.

 

Dadurch ist die Zahl der tatsächlich angebauten Sorten stark gesunken, weil sich die Zertifizierung natürlich idR nur für größere Unternehmen rechnet. In der Sendung wird z.B. berichtet, das es gerade noch zwei Sorten von Grünkohl im Handel gibt - für Norddeutschland ein äusserst typisches Gemüse. Vielen denken, dass "Braunkohl" nur eine andere Bezeichnung ist, tatsächlich gab es aber früher die braun-rötlichen Sorten noch, die auch sprachlich unterschieden wurden.

Ich denke also, es macht einen Unterschied, ob genetische und phänotypische Vielfalt erhalten wird, weil dahinter ein langes regionales und anbautechnisches Erfahrungswissen steht. Alle möglichen Saat-Spezimen nur in Spitzbergen für den Notfall einzulagern, ist zwar auch wichtig, aber "Lebensmittel" sollten auch "leben", sprich: Teil des Alltags und der Regionalkultur sein können.

 

Soweit ich den Film verstanden habe, sind die gegenwärtigen Gesetze dabei nicht sonderlich hilfreich, sondern führen zu einer starken Verringerung der Vielfalt an erhätlichen Sorten.

bearbeitet von Shubashi
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Soweit ich den Film verstanden habe, sind die gegenwärtigen Gesetze dabei nicht sonderlich hilfreich, sondern führen zu einer starken Verringerung der Vielfalt an erhätlichen Sorten.

 

Da erhebt sich aber die Frage, wer nun was wofür als hilfreich oder als nicht sonderlich hilfreich bezeichnet. Ich denke mal, es sind nicht die "gegenwärtigen Gesetze", die zu der starken Verringerung an Vielfalt der erhältlichen Sorgen führen, sondern - ich schreib's mal jetzt so - "der Markt", bzw. die Veränderung unserer Agrarstruktur.

 

Ich nehme mal als Beispiel meinen - seit Jahrzehnten - neben dem Berlepsch absoluten Lieblingsapfel, die Gewürzluike. Meine Eltern haben vor Jahrzehnten noch jedes Jahr im Herbst eine große Kiste Gewürzluiken eingelagert. Mittlerweile gehe und fahre ich weite Wege, um wenigstens zu Weihnachten noch ein paar Kilo davon zu ergattern. Für Berlepschäpfel gilt übrigens dasselbe. Ein bekannter selbstvermarktender Landwirt, den ich von meinem Minirentnerjob auf Wochenmärkten her kenne, kennt einen anderen Landwirt, der auf einer Streuobstwiese noch einen Gewürzluikenbaum hat und eigens für mich zu Weihnachten für mich ein Säckchen Gewürzluiken abzweigt. Auf fast dieselbe Weise ergattere ich auch noch ab und zu ein Kilo Berlepsch. Selber einlagern könnte ich sie gar nicht mehr, kaum jemand hat mehr einen Keller, in dem sich monatelang Obst und Gemüse lagern lassen. Da sind inzwischen die Zentralheizungen vor. Aber auch schon den guten alten Gravensteiner Apfel, der sehr früh geerntet wird und kaum lagerfähig ist, kriegt man fast nicht mehr, auch nicht im Supermarkt mit preisgekrönter Obst- und Gemüseabteilung. Ich will's nicht übertreiben: ich gehöre zu den Privilegierten, die ihn noch bei einem Obstbauern bestellen können, der noch ein paar Bäume rumstehen hat, die er im August exklusiv für langjährige Stammkunden aberntet.

Äpfel werden auch heute nicht mehr beim benachbarten Bauern gekauft, den gibt es nämlich nicht mehr. Da, wo der früher seinen Obstgarten hatte, stehen heute drei Mehrfamilienhäuser ...

Für die Erwerbsobstbauern, die heute wohl nahe hundert Prozent der Äpfel produzieren, die bei uns - ausser den Importen - vertilgt werden, sind Berlepsch und Gewürzluiken einfach nicht wirtschaftlich genug: Mal abgesehen davon, dass der Baum gegen allerlei Krankheiten anfällig ist, gehört insbesondere der Berlepsch zu den Frühblühern. Ein Frost zur Zeit der Blüte - und der Ertrag ist hin.

Das ging noch, als Landwirtschaft noch so diversifiziert betrieben wurde, dass der Bauer seine Einkünfte erstens nicht ausschließlich durch den Anbau von Obst/Äpfeln erzielte, und zweitens auch den Ausfall des Gewürzluikenertrags durch einen späten Frost verkraften konnte, weil er auf seiner Obstwiese noch andere Apfelbäume stehen hatte, dessen spätere Blüten, eben weil sie später blühten, nicht von Spätfrösten erwischt wurden ...

 

Der heutige typische Obstbauer lebt erstens (fast) ausschließlich vom Obstbau, und der legt eben auf ertragsreiche und zugleich ertragssichere Obstsorten wert, die zudem vom zumeist ziemlich kenntnislosen Verbraucher goutiert werden. Trotzdem gibt es noch und z.T. wieder Baumschulen, die Gewürzluikenbäumchen feilbieten und über die man auch noch ein Berlepschstämmchen auftreiben kann: zumeist für Kleingärtner oder für irgendwelche Hobbyvereine, die sich den Erhalt von Streuobstwiesen zum Vereinsziel gesetzt haben. Aber am Mittwoch auf den Wochenmarkt Berlepsche und/oder Gewürzluiken zu kaufen - das wird nur noch vereinzelt möglich sein (für den, der einen Bauern auf dem Wochenmarkt kennt und weiss, dass der irgendwo noch nen alten Gewürzluikenbaum zuhause herumstehen hat).

bearbeitet von Julius
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Dass letztlich die Nachfrage der Kunden ausschlaggebend ist, denke ich auch.

Der Herr von Europlant im Film argumentierte z.B. bei der künftigen Kartoffel damit, dass diese idealerweise mit Schale gegessen wird und schnell in der Mikrowelle gegart, damit sie gegen Reis und Nudeln als "Snack" konkurrieren kann.

Meine Frau hatte dabei gestern auf dem Markt einen "Augenöffner": Kartoffeln zu schälen ist viel zu mühselig, seit der "smoothie"-Welle stagniert lt. Händler der Kartoffelabsatz. Eine pfiffige Marktfrau sagte, sie verkauft inzwischen "smoothie"-Sets kombiniert aus Gemüse und Obst - zum vierfachen Preis gegenüber der gleichen Menge der jewieiligen Einzelprodukte.

Am Nebenstand Promotion der Spargelbauern mit Suppe - für einige Kundennangeblich die erste gekochte warme Mahlzeit seit Wochen, weil die Küche aus Unlust oder Zeitmangel regelmäßig kalt bleibt.

Für solche Kunden dürfte der Bedarf an alten Sorten oder eben "Urproduktion" ein völlig esoterisches Verlangen sein.

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Für solche Kunden dürfte der Bedarf an alten Sorten oder eben "Urproduktion" ein völlig esoterisches Verlangen sein.

Für solche Kunden bedeutet "Urproduktion": Selbst einkaufen, selbst die Folie abziehen, selbst die Mikrowelle einschalten und anschließend selbst das Plastikbesteck und die Aluschale entsorgen.

 

Werner

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Oder sie irren im August, bei Temperaturen um 35 Grad im Schatten, nachdem sie schon bei Lidl, Aldi und wie die alle heissen vergebens gesucht haben, völlig verzweifelt auf Wochenmärkten rum und verlangen nach Endiviensalat für ein Menü, das sie im Internet ausgegraben haben und irgendwelchen wichtigen Gästen am nächsten Tag auftischen wollen.

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Für solche Kunden dürfte der Bedarf an alten Sorten oder eben "Urproduktion" ein völlig esoterisches Verlangen sein.

Für solche Kunden bedeutet "Urproduktion": Selbst einkaufen, selbst die Folie abziehen, selbst die Mikrowelle einschalten und anschließend selbst das Plastikbesteck und die Aluschale entsorgen.

 

Werner

 

 

:D

Edit: die eigene Urproduktion läuft auch dank diverser Inputs in diesem Thread intensiver.

Der Sauerteig verlangt inzwischen täglich Futter und wird dann sauer. Backt aber sehr leckere Brote.

Der Joghurt wird auch sauer. Ich habe nach Diskussion mit meinem momentanen Lieblingslandwirt (LLW) doch mal Rohmilch verwendet, weil er für seinen Käse ja regelmäßig Ziegenrohmilch verwendet und meint, dass es gut funktioniert. Funktioniert auch gut, ergibt einen sehr milden leckeren Joghurt.

bearbeitet von Shubashi
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Wo fängt "Urproduktion" eigentlich an?

 

Gehört das Einmachen von Suppengemüse, Sauerkraut, Mixed Pickles, etc. bzw. das Einkochen von Marmelade schon dazu? Oder muss das Rohmaterial wenigstens zum überwiegenden Teil aus eigenem Anbau stammen? Ist Brotbacken schon "Urproduktion"? Für mich gehört das eigentlich zu den Grundfertigkeiten der Haushaltsführung (also Brotbacken und Marmeladekochen).

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Wo fängt "Urproduktion" eigentlich an?

Urproduktion ist Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Bergbau. Brotbacken und Marmeladekochen gehören nicht zu den Grundfertigkeiten der Haushaltsführung, wenn es noch richtige Bäckereien und Marmeladenhersteller in der Gegend gibt. Ich wohne da glücklicherweise nicht in einem Notstandsgebiet.

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Urproduktion ist bei uns der Salat aus dem Gewächshaus, die Kartoffeln, die bei dem Wetter wachsen wie verückt, die Bohnen, die Zucchini und Kürbisse, und, vielleicht mit etwas Glück, die Melonen.

Natürlich die Johannis-, Stachel-, Him- und Brombeeren, und die diversen Kräuter.

Und die Äpfel, Birnen, Feigen und Aprikosen.

 

Selber Brot backen würde ich nicht als Ur-, sondern eher als Eigenproduktion sehen.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Kein Widerspruch zu Eurer Definition von "Urproduktion" - ich denke aber, um das Thema in der heutigen Zeit nicht ganz so eng zu fassen, ist es schon wichtig darauf hinzuweisen, welchen direkten Zugriff man heutzutage auf die unverarbeiteten "Urprodukte" überhaupt noch hat oder inwieweit sich der Umgang sich nur noch auf industriell hergestellte Halb- bis Vollfertigprodukte bezieht.

Eine Zwischenstufe stellt sicherlich die handwerkliche Verarbeitung von "Urproduktion" dar, die inzwischen auch immer unbedeutender wird.

(Ich finde es gerade faszinierend, wieviel technischen Aufwand man auch in der Imkerei treiben könnte - alles eine Frage des Geldes und des Platzes.)

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Ich habe heute Gnocchi selbst hergestellt.

 

Laut Rezept (aus einem Maus-Kochbuch mit zwei Elefanten d.h. mittlerer Schwierigkeitsgrad) sollte man 2 Pfund mehlige Kartoffeln kochen, pellen, durchpressen, salzen und mit 1/2 Pfund Mehl zu einem glatten Teig, der nicht mehr klebt verknetet werden. Natürlich hatte ich nur festkochende Kartoffeln und anscheinend ist der Unterschied gravierend. Ich habe locker 1 Pfund Mehl, 120 g Grieß und 120 g Stärke unterkneten müssen und die Masse war noch immer nicht 100%ig trocken. Das hat mich echt Zeit gekostet. Das rollen und abkochen ging dann recht zügig, wobei 2 cm-Stücke für meinen Geschmack zu große Gnocchi ergibt. Dazu gab es Zucchini in Tomatensauce und Parmesanspäne.

 

Nun habe ich heute noch 1,1 kg Rhabarber aus dem Garten geholt. Meine Frau meint ich soll Kuchen davon backen oder Kompott kochen. Wenn ich den Rhabarber als Wähe backe (d.h. mit einem Milch-Ei-Guß) reicht diese Milch schon um die Oxalsäure aus dem geschälten und blanchierten Rhabarber zu binden? Und was passiert mit Kalziumoxalat, das man schon als solches aufnimmt? Geht das trotzdem auf die Nieren oder läuft das dann so durch?

bearbeitet von Flo77
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Ich hab sogar ein Kochbuch aus der Zeit - ich kanns nur nicht lesen....

 

hallo asia,

 

solltest Du interessiert sein: ich kann sowas lesen.

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Ich habe heute Gnocchi selbst hergestellt.

 

Laut Rezept (aus einem Maus-Kochbuch mit zwei Elefanten d.h. mittlerer Schwierigkeitsgrad) sollte man 2 Pfund mehlige Kartoffeln kochen, pellen, durchpressen, salzen und mit 1/2 Pfund Mehl zu einem glatten Teig, der nicht mehr klebt verknetet werden. Natürlich hatte ich nur festkochende Kartoffeln und anscheinend ist der Unterschied gravierend. Ich habe locker 1 Pfund Mehl, 120 g Grieß und 120 g Stärke unterkneten müssen und die Masse war noch immer nicht 100%ig trocken. Das hat mich echt Zeit gekostet. Das rollen und abkochen ging dann recht zügig, wobei 2 cm-Stücke für meinen Geschmack zu große Gnocchi ergibt. Dazu gab es Zucchini in Tomatensauce und Parmesanspäne.

 

Nun habe ich heute noch 1,1 kg Rhabarber aus dem Garten geholt. Meine Frau meint ich soll Kuchen davon backen oder Kompott kochen. Wenn ich den Rhabarber als Wähe backe (d.h. mit einem Milch-Ei-Guß) reicht diese Milch schon um die Oxalsäure aus dem geschälten und blanchierten Rhabarber zu binden? Und was passiert mit Kalziumoxalat, das man schon als solches aufnimmt? Geht das trotzdem auf die Nieren oder läuft das dann so durch?

Blanchier doch mit einer Messerspitze Natron. Das hilft, säuretechnisch.

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Hallo!

 

Wir mögen alle ganz gerne Süßkartoffeln und wollen im kommenden Jahr selbst welche anbauen.

Habt ihr Erfahrungen damit? Woher bekommt ihr das Pflanzgut?

Sind die lange lagerbar? Und wie?

 

Oder habt ihr Erfahrungen mit anderen etwas ungewöhnlicheren (pflegearmen) Pflanzen?

(Bei uns wächst bisher nur das, was in jedem Durchschnittsgarten so wächst ...)

 

Danke und Gruß

uhu

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Hallo!

 

Wir mögen alle ganz gerne Süßkartoffeln und wollen im kommenden Jahr selbst welche anbauen.

Habt ihr Erfahrungen damit? Woher bekommt ihr das Pflanzgut?

Sind die lange lagerbar? Und wie?

 

Oder habt ihr Erfahrungen mit anderen etwas ungewöhnlicheren (pflegearmen) Pflanzen?

(Bei uns wächst bisher nur das, was in jedem Durchschnittsgarten so wächst ...)

 

Danke und Gruß

uhu

 

Für den Anfang

 

noch etwas mehr

 

Allerdings müsstest Du schon kurz nach Neujahr damit beginnen, die Pflanzknollen in den vier Wänden (oder einem Gewächshaus) vorzutreiben (Auspflanzen aber erst Mitte Mai - nach den "Eisheiligen"). Das bedeutet, von jetzt an ca. 5 Monate lang um die Eimer/Pflanztöpfe herum oder drüber zu stolpern ...

 

Deswegen werde ich heuer bei irgendeinem Gärtner die "fertigen", d.h. vorgetriebenen Pflanzen online bestellen und gucken, wie sich die Dinger auf dem Balkon machen. So ne "fertige" Pflanze kostet um die 5 Euronen herum.

 

Mit der Lagerfähigkeit ist es dann nicht so weit her wie bei Kartoffeln. Die Süßkartoffel ist eine Tropenpflanze, und dort, wo sie "schon immer" wächst, wird sie nicht gelagert, sondern bei Bedarf ausgegraben und gleich verwendet. Sie hier über Wochen oder gar Monate im Keller zu lagern, bedarf erstens eines geeigneten Kellers (und wer hat heutzutage schon noch einen Kartoffelkeller?) und zum zweiten eines größeren Aufwandes, weil man die Knollen am besten einzeln in Zeitungspapier einwickeln sollte ... Es sei denn, jemand hat freie Tiefkühlkapazitäten und packt die Süßkartoffeln gekocht in die Gefriertruhe ...

 

Mit anderen Worten: Ich kaufe mir die Dinger lieber frisch als sie selbst einzulagern und dann schrumpeln zu sehen.

 

Garantiert "pflegarm" ist Topinambur. Nicht lagerfähig, die Knollen kann man über den Winter ausbuddeln, wie man sie braucht - und wenn der Boden nicht gefroren ist. Sieht nett aus, wenn man einen großen Garten mit ungenutzten Ecken hat. Stadt- oder Dorfrandnähe ist allerdings nicht zu empfehlen von wegen der pflügenden Gäste, die sich dadurch angezogen fühlen könnten.

bearbeitet von Julius
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Danke Julius!!! :wub:

Die schlechte Lagerfähigkeit hat gerade das gesamte Projekt "Süßkartoffel" gekippt.

 

Topinambur-Knollen werde ich mal versuchen hier auf'm "Dorf" zu kriegen => zum Geschmackstest.

 

Andere Vorschläge/Erfahrungen sind jedoch weiterhin willkommen.

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Die schlechte Lagerfähigkeit hat gerade das gesamte Projekt "Süßkartoffel" gekippt.

 

Topinambur-Knollen werde ich mal versuchen hier auf'm "Dorf" zu kriegen => zum Geschmackstest.

 

 

Na, wenn das schon alles ist. :D

Es hätte möglicherweise ja schon wegen des Klimas hapern können - aber da habe ich ja nicht nachgefragt. In Weihenstephan arbeiten sie bei gemäßigt-warmem Klima mit Mulchfolie, um den Bataten ein bis zwei zusätzliche Grade im Boden zu bescheren. Für Hobbygärtner ist das aber schon ein relativ hoher Aufwand mit fraglichem Erfolg.

 

Wie groß ist denn der Garten? Wie wär's mit (Heil-)Kräutern?

bearbeitet von Julius
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