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Konvertieren muslimischer Flüchtlinge


Shubashi

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Ich habe speziell nach den Kirchen gefragt. Über die evangelische stand in diversen verlinkten Artikeln etwas, über die katholische habe ich fast nichts gefunden.

Kann es an der Angst vor Problemen liegen, die getaufte Araber auch hier in den Flüchtlingsheimen erwarten?

Ich weiß von einem syrischen Flüchtling in einer ländlichen Kleinstadt, der bewußt in kleinem Kreis in der Osterwoche getauft wurde und von dessen Taufe kaum einer wissen darf. Weil er mit vielen anderen muslimischen Männern in einer Sammelunterkunft lebt und Angst davor hat, was passieren könnte, wenn die von seiner Taufe erfahren.

Andererseits weiß ich auch von einem anderen syrischen Flüchtling, der in der Osternacht in einer Großstadtgemeinde getauft wurde und zuvor, als der Bischof zur Firmung da war, bei der Gelegenheit von diesem offiziell in den Kreis der Taufbewerber aufgenommen wurde.

Es kommt wohl immer auf die Umstände an, wie offen mit der Taufe von Flüchtlingen aus muslimisch geprägten Ländern umgegangen wird. Wenn man in der Notunterkunft nur von Muslimen umgeben ist und auch die Wachleute Muslime sind, dann kann ich die Sorgen eines arabischen Neuchristen verstehen.

bearbeitet von Moriz
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Sagt mal ganz ehrlich: Haben die Leute eigentlich keine anderen Probleme? Da wechseln die Leute ihr Land, wollen sich (so unterstelle ich mal) hier eine neue Existenz aufbauen. Ich weiß ja nicht, wie andere so drauf sind. Ich würde mich erst einmal um alles mögliche andere kümmern als um einen Wechsel meiner Weltanschauung.

 

P.S.: es sei denn, sie versprechen sich davon etwas anderes als den Wechsel einer Weltanschauung.

bearbeitet von Marcellinus
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Ich habe speziell nach den Kirchen gefragt. Über die evangelische stand in diversen verlinkten Artikeln etwas, über die katholische habe ich fast nichts gefunden.

Kann es an der Angst vor Problemen liegen, die getaufte Araber auch hier in den Flüchtlingsheimen erwarten?

Ich weiß von einem syrischen Flüchtling in einer ländlichen Kleinstadt, der bewußt in kleinem Kreis in der Osterwoche getauft wurde und von dessen Taufe kaum einer wissen darf. Weil er mit vielen anderen muslimischen Männern in einer Sammelunterkunft lebt und Angst davor hat, was passieren könnte, wenn die von seiner Taufe erfahren.

Andererseits weiß ich auch von einem anderen syrischen Flüchtling, der in der Osternacht in einer Großstadtgemeinde getauft wurde und zuvor, als der Bischof zur Firmung da war, bei der Gelegenheit von diesem offiziell in den Kreis der Taufbewerber aufgenommen wurde.

Es kommt wohl immer auf die Umstände an, wie offen mit der Taufe von Flüchtlingen aus muslimisch geprägten Ländern umgegangen wird. Wenn man in der Notunterkunft nur von Muslimen umgeben ist und auch die Wachleute Muslime sind, dann kann ich die Sorgen eines arabischen Neuchristen verstehen.

 

Ist so. Das Katechumenat und die Taufe werden auch hier teilweise "geheim gehalten", soweit die Betreffenden noch in massiv muslimisch geprägten Einrichtungen leben und dies selbst wünschen. (Was ein Armutszeugnis für den Staat ist, aber so ist es leider.) Davon abgesehen finden die Konversionen offen statt. Es wurde und wird sogar beobachtet, dass die Konvertiten selbst bei ihren Landsleuten stark missionarisch tätig sind.

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Sagt mal ganz ehrlich: Haben die Leute eigentlich keine anderen Probleme? Da wechseln die Leute ihr Land, wollen sich (so unterstelle ich mal) hier eine neue Existenz aufbauen. Ich weiß ja nicht, wie andere so drauf sind. Ich würde mich erst einmal um alles mögliche andere kümmern als um einen Wechsel meiner Weltanschauung.

Ich halte es für naiv, von einem Wechsel der Weltanschauung auszugehen. Vielmehr geht es um eine Dokumentation nach außen, dass man nicht die Weltanschauung hat, die bei einem vermutet wird.

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Ich verstehe Deine Quengelei nicht.

 

Ich möchte nicht quengeln, ich habe bisher Fragen gestellt und wundere mich lediglich, dass die meisten öffentlichen Antworten darauf evangelisch geprägt zu sein scheinen.

 

Mir ist, bei aller verständlichen Vorsicht vor den möglicherweise gravierenden Konsequenzen für Konvertiten, wirklich nicht klar, warum eine Kirche, die allen Ernstes einen Kirchentag im von 80% Konfessionslosen bewohnten Leipzig abhält, nicht auch ganz offen Angebote für am Christentum und gerade auch Katholizismus interessierte Muslime erarbeiten sollte.

Es geht dabei in keiner Weise um Taufeiferertum, sondern es geht darum, Menschen, die fragen, Antwort zu geben.

Und damit ist nicht in erster Linie das Laienzeugnis (das Higgs Boson so schön geschildert hat) gemeint, das sich für mich aus dem ja wohl nicht in erster Linie missionarisch gemeinten Engagement der vielen christlichen Flüchtlingshelfer ergibt. Ich als Laie verfüge da weder über die theologischen noch über die sprachlichen Kenntnisse.

 

Ich bin in keiner Weise dafür, in aufdringlicher Weise zu missionieren, um Leuten das Gefühl zu geben, aus lauter Dankbarkeit müssten sie jetzt Christen werden.

Es besteht aber andererseits für mich keine verständliche Notwendigkeit für ein Verhalten, in dem man fälschlicherweise so tut, hier ergäbe sich keine Situation, die nicht nach den Bedürfnissen der sprachlich und kulturell völlig anders vorgeprägten Menschen fragen sollte, die ja ganz offensichtlich explizit für das Christentum interessieren.

 

Oder andersum gefragt: wie kann es sein, dass wir vom Staat an die Menschen angepasste Integrationsangebote als selbstverständliche Notwendigkeit ansehen, wenn es aber um die Religion geht, sollen wir so tun, als gäbe es keinerlei Unterschiede zwischen einem atheistisch aufgewachsenem Ostdeutschen, einem frustrierten konservativen Protestanten oder einem durch religiöse Verfolgung traumatisiertem Alawiten?

Da streikt für mich die Logik.

 

Es kann ja sein, dass ich die entsprechenden Artikel völlig falsch verstehe und wirklich jetzt rein verstandesmäßig auf dem Schlauch stehe. Aber selbst Kinder werden nicht klüger, wenn man sie mit einem "Quengel nicht!" abfertigt.

 

WAs in Deutschland passiert, weiß ich nicht.

Personen aus anderen Kulturen sind sehr wohl Thema. Allerdings weiß man bei uns, dass der kulturelle Kontext auch bei Muslimen sehr unterschiedlich ist.

Die Handreichung der ÖBK zum Thema Taufe Erwachsener samt Richtlinien für die besondere Situation von Asylwerbern.

 

Mir persönlich gefällt sie gut. Sie ist geprägt von einem zutiefst realistischen Blick. Außerdem geht daraus sehr schön hervor, dass die rkK in Ö nicht alles tauft, was "Jeeeeesus" flötet und nicht bei drei auf den Bäumen ist.

bearbeitet von Edith1
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Die Handreichung der ÖBK zum Thema Taufe Erwachsener samt Richtlinien für die besondere Situation von Asylwerbern.

 

Ich hatte das ja zu Beginn dieses Threads für das Bistum Limburg verlinkt. Das gibt übrigens auch Google rasch auf die Stichworte Taufe, katholisch, Flüchtling her. Wenn da "Limburg" draufsteht (auch schon erwähnt), könnte deutscher Kathole wissen, heisst das nicht, dass dieser Text nur im Bistum Limburg im Umlauf ist.Google spuckt ihn auch für andere Bistümer aus.

 

Ganz aktuell der Artikel von Felix Körner in der Herder-Korrespondenz (den hat mir auch Google beschert), der mir sogar sehr gut gefällt: Konversion ist ein Weg, und ganz gewiss nichts, was sich in "angepasste kirchliche (Integrations.?)Programme" zwängen ließe, und schon gar nicht ist es ein Weg, der zu Wettrennen mit anderen Konfessionen um die jeweils größere Zahl von Konvertiten gedacht ist.

 

 

Ein Weg – das besagt zuerst einmal, man braucht Zeit. Die Regel der lateinischen Kirche im Nahen Osten heißt: drei Jahre Katechumenat. So lange? Freut ihr euch denn nicht, dass wir kommen? Wollt ihr, dass wir zu einer evangelikalen Gemeinde nebenan gehen, die uns übernächsten Sonntag tauft? Die Enttäuschung ist nachvollziehbar, wenn Katechumenat bloß Wartezeit ist, eine Frist. Katechumenat kann aber ein durchdacht gestalteter Vertiefungsweg sein.
bearbeitet von Julius
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Mir persönlich gefällt sie gut. Sie ist geprägt von einem zutiefst realistischen Blick. Außerdem geht daraus sehr schön hervor, dass die rkK in Ö nicht alles tauft, was "Jeeeeesus" flötet und nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Dafür tauft man alles, was noch nicht mal 'Jeeeeesus' flöten kann....

 

*scnr*

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Außerdem geht daraus sehr schön hervor, dass die rkK in Ö nicht alles tauft, was "Jeeeeesus" flötet und nicht bei drei auf den Bäumen ist.

 

Daß sich bei den Behörden - mindestens in unserem Bundesland - gleichfalls herumgesprochen hat, dass die RKK taufwillige Flüchtlinge nicht anders behandelt als andere taufwillige Erwachsene, erweist sich für Flüchtlinge keineswegs als Nachteil. Es ist nicht einmal von Nachteil, mit der Taufe zuzuwarten, bis über den Asylantrag entschieden ist (weswegen das wohl in Einzelfällen Flüchtlingen auch nahegelegt wird). Er/sie setzt sich dann nämlich nicht dem Verdacht aus, einen "Nachfluchtgrund" geschaffen zu haben, dem vom BAMF gründlich auf den Grund zu gehen ist ...

Ich selber war zwar noch nie bei der Anhörung eines kurz vorher getauften Asylbewerbers dabei, dessen Glaubensgesinnung vom BAMF zu prüfen ist, habe mir aber von einer Pastoralreferentin erzählen lassen, dass es ihr angesichts der Fragen, die von einem kirchlich/religiös ganz offensichtlich völlig unbewanderten "Entscheider" gestellt worden seien, fast die Schuhe ausgezogen hätte. Es soll sich - auch nur nach Hörensagen - seitdem allerdings spürbar gebessert haben. Je abstruser die "Glaubensprüfung" durch BAMF-Mitarbeiter ausfällt, umso sicherer wird das Verwaltungsgericht mit dem Verfahren beschäftigt sein. Und das wird wohl auch BAMF-seitig nicht angestrebt.

 

Taufe unter Verdacht

bearbeitet von Julius
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