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Hools bei der EM


Edith1

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Bei Club-Spielen ist es ja einigermaßen sinnvoll, den Verein für die Vorfälle im Stadion "in die Pflicht" zu nehmen. Entweder er ist Veranstalter, dann soll er für Ordnung sorgen, oder es sind "seine" organisierte Fan-Clubs, dann auch.

 

Aber was soll das bei Nationalmannschaften und der EM?

Die Sicherheit im Stadion ist ja wohl nicht die Sache der Verbände der einzelnen Staaten.

Und welchen Einfluss sollten die darauf nehmen können, wer eine Karte hat und ins Stadion gelassen wird?

Ich halte es für richtig, die nationalen Verbände zu sanktionieren. Zum einen, weil man dadurch das Hool-Problem am Einfachten los wird: Sind die Mannschaften weg, fahren auch die Hools nach Hause. Zum anderen: Selbstverständlich kennen die nationalen Verbände "ihre" Hooligans. Das sind doch Typen, die auffällig geworden sind, und die in irgendwelchen Listen stehen. In Deutschland zum Beispiel gibt es Auflagen dergestalt, dass sich einschlägig bekannte Urschlöcher zu den Zeiten bei der Polizei melden müssen, in denen einschlägige Spiele stattfinden. Dann ist Ruhe, weil sie nicht rechtzeitig zu den Spielen kommen.

 

Dass russische Hooligans so ausgeflippt sind, ist Schuld des russischen Verbands. Die hätten dafür sorgen müssen, dass die Gestalten nicht ausreisen dürfen, und an keine Karten kommen. Offenbar kennt man die Typen bis heute nicht, obwohl es klare Bilder gibt. Die Engländer waren da besser, deren Hooligans wurden sofort identifiziert, und zwei zur Abschreckung gleich abgeurteilt. Die 50 deutschen Hooligans waren offenbar das bekannte Gesocks aus dem Osten (Dresden Fans), deren Ausreise ist schwerer zu kontrollieren, aber anscheinend hatten sie keine Karten bekommen, und mussten deshalb in der Stadt randalieren.

 

Eine Hooligan-Masse als gesichtslosen "Mob" zu behandeln, ist sicherlich keine kluge Strategie, weil sich da die echten Gewalttäter hinter einer Masse an wenig beteiligtem Volk verstecken können, und diese womöglich aufhetzen, was das Problem größer macht.

 

Sind die Mannschaften weg, fahren auch die Hools nach Hause.

 

Gut, gegen diese Logik kann ich nichts einwenden. Punkt für Dich.

 

Mit dem Rest habe ich ein wenig Probleme: "auffällig" - nun und?

Das heißt noch nicht "strafbar".

Und was tue ich als Verband mit dieser Kenntnis? Sie nicht ins Stadion lassen. Na schön.

Ich kann noch die Behörden informieren.

Aber es liegt ausschließlich an denen, ob diese "Auffälligen" - ja selbst verurteilten Straftäter - aus- oder einreisen können.

Wozu noch die Frage kommt: auf Basis welcher tgesetzlichen Grundlage will man sie daran hindern?

 

Ich erinnere an die Dschihadisten-Freunde.

Wir haben praktisch keine Möglichkeit ein Herzchen daran zu hindern zu ISIS zu stoßen um dort Monsterverbrechen zu begehen - aber es soll möglich sein, sie an der Ausreise mit dem Ziel Lille zu hindern, um dort Schlägereien zu starten?

Mag sein, dass das in Russland sogar geht; in Rechtsstaaten dürfte das etwas schwierig werden.

 

Aber wie immer: es ist Sache der staatlichen Behörden, nicht des Verbandes.

 

Tickets sind zudem nicht an Personen gebunden. Die kann jeder kaufen und an irgend jemanden weitergeben. Das kann weder ernsthaft überprüft, noch verboten, noch geahndet noch mit den Ausreisen verknüpft werden.

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