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Zelebrationsrichtung Osten wiederherstellen


Mariamante

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In Katholisch.de steht noch etwas sehr Bedenkliches (und in manchen Kreisen sehr Übliches)

Einige "sehr ernste Fehlinterpretationen der Liturgie" hätten sich durch die Einstellung eingeschlichen, die den Menschen anstelle von Gott in den Mittelpunkt stelle.

Diese Dichotomie zwischen Gott und Mensch widerspricht der Inkarnation.

Das Christentum stellt seit der Geburt Christi sehr wohl den Menschen in den Mittelpunkt. Ohne dabei Gott aus dem Mittelpunkt herauszunehmen.

Selbst im Judentum sind schon solche Bestrebungen zu sehen, wenn der Mensch beschrieben wird als "Ebenbild" Gottes.

 

Ein anderer Artikel von Katholisch.de weist tatsächlich auf liturgische Fehler hin.

Sarah beklage die Banalisierung der Sakramente. Insgesamt stelle Sarah fest, "dass viele unserer Liturgien den Charakter von Theatervorstellungen haben".

 

Das ist natürlich das andere Extrem. Da wird nämlich der Mensch nicht als Ebenbild Gottes in Betracht genommen, sondern (wie Sarah richtig analysiert) es wird die kreative Leistungsfähigkeit von Priester und Gemeinde in den Vordergrund geschoben. Allerdings scheint mir die Hinwendung gen Osten kein probates Gegenmittel zu dieser Fehleinstellung zu sein. Man gerät von einem Extrem ins andere. Diese Fehlentwicklungen weisen meiner Meinung nach tatsächlich auf die Notwendigkeit einer "Reform der Reform". Allerdings völlig anders, als die von Sarah beabsichtigte Rückkehr.

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Vielmehr merke ich, dass meine kontroversen Ansichten die Leute ärgern und zu überzogenen Berschimpfreaktionen führen.

Ich habe es dir schon mehrfach gesagt, einmal versuch ich es noch.

Es sind nicht deine Ansichten, die die Leute ärgern, sondern die Art und Weise, wie du sie vertrittst.

Weil du das nicht erkennst, ziehst du dich immer wieder auf den Standpunkt zurück "meine Ansichten sind doch richtig, warum solte ich die ändern, also sind die anderen alle ungerecht und böse, sie mobben mich wegen meiner Ansichten."

Es geht aber gar nicht um deine Ansichten. Wir haben hier fast alle unterschiedliche Ansichten, das ist kein Problem, keiner wird wegen seiner Ansichten gemobbt.

Deine Ansichten kanst du behalten, aber an der Art und Weise, wie du sie vertrittst, da kannst du etwas ändern. Und wer weiß, dann könntest du vieleicht sogar den einen oder anderen zum Nachdenken bringen und von deinen Ansichten überzeugen.

Solange du aber nicht verstehst, dass es nicht deine Ansichten sind, sondern deine Weise, wie du sie vertrittst, wirst du hier ständig nur anecken und sicher niemanden überzeugen, und das ist schade, denn ein Forum lebt vom meinungsaustausch, nicht vom Niederbügeln.

 

Werner

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Und wer weiß, dann könntest du vieleicht sogar den einen oder anderen zum Nachdenken bringen und von deinen Ansichten überzeugen.

Danke für die wertvollen Hinweise. Bin allerdings überzeugt, dass es sowohl die Ansichten sind die anecken- und natürlich auch die Art und Weise. Empfände es (aber das schreibe ich jetzt nur dir, hihi) als eher fad und die Diskussion kaum belebend, wenn meine Art und Ansicht nicht provozierte.

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Ich gehe auch davon aus, dass Jesus mit seinen Jüngern um einen Tisch versammelt war und dass er seinen Jüngern das Gesicht zugewandt hat. Jesus hat meiner Meinung nach dabei nichts falsch oder unwürdig gemacht.

 

So wie es von einem Gastgeber unhöflich wäre seinen Gästen bei Tisch den Rücken zuzukehren, so wird auch Jesus das letzte Abendmahl seinen Jüngern zugewandt zelebriert haben. Auch gab es für ihn keine Notwendig gen Osten (Jerusalem) zu zelebrieren, da er sich bereits in Jerusalem befand. Oder andere Erklärung:"Er wusste halt damals schon was das 2.VK beschließen würde".

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Das nehme ich auch an, Katharer. Es ist eben nichts Einschlägiges in den Schriften des NT zu finden. Und deshalb gilt: Nix Genaues weiß man nicht.

Die Richtung wird im NT nirgends Thema - daraus schließe ich, dass man von einer ganz normalen Tischordnung ausging und keinen Anlass sah, über dieses Thema wertvollen Schreib-Platz zu verlieren.

 

Sarah scheint sich eine Menge von einer gemeinsamen Ostung von Kirche, Gemeinde und Priester zu versprechen. Das sind in meinen Augen völlig vergebliche Maßnahmen, die höchstens millimeterweise etwas eintragen und womöglich an anderer Stelle mehr Schaden anrichten, als dass sie Nutzen haben. Dieses ganze Ostungs-Gelaber schürt nur einen Zwist, der sich aus einer sehr ernsthaften Frage ergibt: Wie soll man nämlich die Gottesdienste zu einer Begegnung mit Gott werden lassen - übrigens: Einer Begegnung, die auch wirklich stattfindet zwischen Gott (da hat Sarah ja durchaus Recht) und den Gläubigen (das hat er nicht so im Auge) als Individuum und als Gemeinde. Das ist ein ganz schön weites Feld, ein unaufhörliches Thema voller verschiedener Facetten. Patentrezepte wie "mehr Ostung" oder "mehr Latein" oder "eine gemeinsame Aufstellung" helfen dabei überhaupt nicht weiter.

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gen Osten (Jerusalem)

Mit Jeruslaem hat das nichts zu tun. Auch östlich von Jeruslaem sind die Kirchen seit jeher geostet. Das nur nebenbei.

 

Werner

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Vielmehr merke ich, dass meine kontroversen Ansichten die Leute ärgern und zu überzogenen Berschimpfreaktionen führen.

Ich habe es dir schon mehrfach gesagt, einmal versuch ich es noch.

Mir schwant, dass Du noch häufiger Anlass haben wirst. Versuche es aber noch und noch und noch. Besser was zu sagen, als überzogene Beschimpfungsreaktionen in Kauf zu nehmen.

Mich wundert, dass Mariamante nur zögerlich auf weise Worte, wie den Deinen, reagiert. Und niemand hat was davon, wenn sich Mariamante dauernd ins eigene Fleisch schneidet schneiden lässt.

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Und wer weiß, dann könntest du vieleicht sogar den einen oder anderen zum Nachdenken bringen und von deinen Ansichten überzeugen.

Danke für die wertvollen Hinweise. Bin allerdings überzeugt, dass es sowohl die Ansichten sind die anecken- und natürlich auch die Art und Weise. Empfände es (aber das schreibe ich jetzt nur dir, hihi) als eher fad und die Diskussion kaum belebend, wenn meine Art und Ansicht nicht provozierte.

Wenn dann alle auf Dir rumhacken: Ich bin mir nicht sicher, ob Dich das nur weiter bestärken soll? Brauchst Du das? Willst Du das?

bearbeitet von Mecky
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Wenn dann alle auf Dir rumhacken: Ich bin mir nicht sicher, ob Dich das nur weiter bestärken soll? Brauchst Du das? Willst Du das?

 

Ist das wichtig? Kann mich noch erinnern wie meine Mama mal sagte: Mache dies oder jenes- was sagen sonst die Leute. Nachdem ich gläubig wurde, ist mir nicht so wichtig, was die Leute sagen- ob sie herumhacken oder loben. Bei den Wüstenvätern fand ich dazu ein Wort: Ein Gottsuchender fragte, wie er sich gegenüber Lob und Tadel der Menschen verhalten soll um Gottes Weg zu gehen. Der Abbas schickte ihn zu den Gräbern der Toten und sagte: Lobe sie den ganzen Tag. Der Frager gehorchte. Am nächsten Tag schickte der Abbas den Mann hinaus und befahl ihm die Toten ganzen Tag zu beschimpfen. Im Gehorsam tat er es. Nach vollbrachten Aktionen fragte der Abbas: Nun, was haben sie gesagt, die Toten? "Nichts". Siehst du: Wenn du gegenüber Lob und Tadel der Menschen nicht wie ein Toter wirst, kannst du Gott nicht dienen.

 

Das dazu.

 

Eine andere - themenbezogene Stellungnahme: Es wurde hier darauf hingewiesen, dass Jesus beim "letzten Abendmahl" mit seinen Jüngern zum Tisch gesessen sei usw. ist denn die hl. Messe nur ein Erinnerungsmahl an das "letzte Abendmahl" oder ist es die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers, der Liebeshingabe Jesu?

 

Meiner Meinung nach kann man auch in Bezug auf die hl. Messe sagen, was man vom Glauben sagt: Wir sollen nicht die Asche bewahren - sondern die Flamme weitergeben.

 

Die hl. Messe, die Liturgie hat sich (wenn auch Wesentliches gleich blieb) entwickelt, verändert. Ich sehe viele dieser Änderungen als Bereicherung. Es gibt ein Rosenkranzgeheimnis das da lautet: "Der in seiner Kirche lebt und wirkt." ich würde das auch in Bezug auf die Liturgie sehen- dass es keine Erstarrungsliturgie ist und die Rückkehr zum einfachen "Mahl" ein Fortschritt sei- sondern dass das göttliche und lebendige in der Feier des hl. Messopfers gerade auch in dem Wachstum und der Erweiterung der Liturgie zu finden ist.

bearbeitet von Mariamante
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Kann mich noch erinnern wie meine Mama mal sagte: Mache dies oder jenes- was sagen sonst die Leute. Nachdem ich gläubig wurde, ist mir nicht so wichtig, was die Leute sagen- ob sie herumhacken oder loben.

 

Mir scheint so, als ob Du im "Herumhacken" eine gewisse Bestätigung findest - im Loben sowieso.

Zumindest wenn die richtigen Leute herumhacken oder loben.

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Eine andere - themenbezogene Stellungnahme: Es wurde hier darauf hingewiesen, dass Jesus beim "letzten Abendmahl" mit seinen Jüngern zum Tisch gesessen sei usw. ist denn die hl. Messe nur ein Erinnerungsmahl an das "letzte Abendmahl" oder ist es die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers, der Liebeshingabe Jesu?

Soweit ich weiß ist es die Vergegenwärtigung. Allerdings, wenn ich darüber nachdenke, wenn es das ist, und der Priester in persona Christi agiert, sollte er dann ja unbedingt Richtung Gemeinde zelebrieren. So wurde Jesus ja auch gekreuzigt.

 

Werner

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Mir scheint so, als ob Du im "Herumhacken" eine gewisse Bestätigung findest - im Loben sowieso. Zumindest wenn die richtigen Leute herumhacken oder loben.

 

Du hast einen starken Glauben- aber hier wohl nur in Bezug auf vermutete Intentionen anderer. Dass ich gerne widerspreche gebe ich offen zu- aber wohl weniger aus Bestätigungsgründen sondern aus einer "kritischen Haltung" heraus.

bearbeitet von Mariamante
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Ich finde, dass sich Mariamante erwachsener benimmt, als viele andere. Den gleichen Eindruck hatte ich (sogar noch stärker) früher von Josef (wisst Ihr noch: Der HEILIG-GEIST-Josef).

 

Lieber Mariamante, eines glaube ich Dir aber nicht: Dass Du Dich gegenüber Lob und Kritik wie ein Toter verhältst. Der Wüstenvaterspruch stellt ein Ideal dar, das real nicht zu erreichen ist. Es wäre einsichtiger einzusehen, dass das nicht geht. Lob und Tadel haben Wirkung - auch auf Dich. Es wäre sogar verhängnisvoll, wenn es anders wäre. Das aufgestellte Ideal des Wüstenvaters ist keineswegs christlich, sondern eher eine Lobpreisung stoischer Apatheia. Noch verschärft durch die scharfe Wortwahl des Abtötens.

 

Wärst Du wirklich völlig über Lob und Tadel erhaben, könnte man nichts wirklich Menschliches mit Dir reden. Du wärst innerlich tot. Und darauf läuft dieses Ideal nämlich hinaus. Du wärst unfähig, Dir Lob und Tadel zu Herzen zu nehmen. Und beides halte ich für Grundpfeiler der menschlichen Existenz. Lob- und tadel-resistente Menschen sind ein Zerrbild des Menschen. Autisten haben höchste Probleme mit dieser Depersonalisierung. Du wirkst aber (gottlob!) nicht wie ein Autist. Deine leidverachtende Einstellung zielt ja eher auf die Überwindung des Leidens (anstatt sie, wie ein Autist, im zwischenpersönlichen Bereich gar nicht zu empfinden). Du bist personenbezogen. Du reagierst sogar manchmal recht hart auf Tadel und gelegentlich dankbar auf Lob. Mach Dich nicht anders, als Du real bist.

 

Du wirkst auf mich nicht wie ein Autist, sondern eher wie Nietzsche, von dem böse Zungen behaupten, er habe sich absichtlich die Syphilis zugezogen, um sich an die Grenze des Erträglichen zu bewegen und in dieser Grenzerfahrung noch einmal seine widerspenstige, dem Übel trotzdende Natur zu erfahren. "Man müsste ein Übermensch sein, um das zu ertragen!" sagte er ... und versuchte sich auf diese Weise ein bisschen als Übermensch zu fühlen. Vielleicht ist das nur eine Legende - aber manche Legenden sind schlichtweg besser (klarsichtiger, konturierter, verständlicher), als die Realität.

 

Hast Du einmal Hermann Hesses Steppenwolf gelesen? Ich könnte mir vorstellen, dass Du Dich in dem Steppenwolf Harry Haller ganz gut wieder erkennst: Viel Idealismus, viele Idealisierungen, nie mit dem Normalen und Hübschen zufrieden und mit einer "Dimension zu viel" begabt, die zugleich Träger der Identität, wie auch untragbare Last ist. Und mit einem Hang zur Ewigkeit, zu den Frommen und Heiligen, den "Unsterblichen", die Harry Haller Gemeinschaft bieten, in deren Gesellschaft er aufgenommen werden möchte, nach deren Vorbild er strebt - und daran scheitert. Da ich selbst Steppenwolf in diesem Sinne bin, glaube ich solche Züge auch in Dir entdeckt zu haben.

bearbeitet von Mecky
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Ich lese Gouvernantes Link so, dass der Papst dem Kardinal am letzten Samstag einen heftigen Einlauf verpasst hat.

 

Bei domradio hört es sich ähnlich an:

 

 

Sarahs Äußerungen seien "schlecht interpretiert" worden, heißt es in der Vatikan-Erklärung vom Montag weiter. Der Begriff einer "Reform der Reform" sei besser zu vermeiden, da er Missverständnisse hervorrufen könne, so Lombardi. Die sei am Wochenende in einer Begegnung des Papstes mit Sarah einvernehmlich festgestellt worden.

 

Auf einer (weniger bekannten) Fundi-Seite finkelt ein "Kirchenrechtler" sich zurecht, dass der Einlauf für Herrn Sarah gar keiner gewesen sei.

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schon. aber jetzt bist Du schon erwachsen - oder?

 

Lieber Peter: Kennst du das wort der bibel: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen?" Eine gewisse Kindschaftshaltung ist doch erlaubt oder angeraten- od´r?

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Lieber Mariamante, eines glaube ich Dir aber nicht: Dass Du Dich gegenüber Lob und Kritik wie ein Toter verhältst. Der Wüstenvaterspruch stellt ein Ideal dar, das real nicht zu erreichen ist. Es wäre einsichtiger einzusehen, dass das nicht geht. Lob und Tadel haben Wirkung - auch auf Dich. Es wäre sogar verhängnisvoll, wenn es anders wäre. Das aufgestellte Ideal des Wüstenvaters ist keineswegs christlich, sondern eher eine Lobpreisung stoischer Apatheia. Noch verschärft durch die scharfe Wortwahl des Abtötens.

 

Du hast recht, dass der Rat der Wüstenväter ein überzogenes, pointiertes wort darstellt. Es ist so ähnlich wie mit manchen Bildern im Evangelium - z.B. man sollte sich lieber ein Aug ausreissen oder ein Glied abhacken, als es zur Sünde missbrauchen. Diese starken Bilder sind nicht wörtlich zu nehmen. Und du hast schon recht. Wie tot gegenüber Lob und Tadel bin ich leider nicht, sondern ärgere mich furchtbar, wenn sich jemand über meine paradoxen Aussagen nicht furchtbar ärgert. Nein. Spass beiseite. Selbstverständlich berührt mich sowohl das eine oder das andere. Aber ich möchte weder von Lob noch von Tadel abhängig sein, mich darnach richten und mich so gängeln lassen.

 

Vielleicht kennst du ja die Geschichte von Ignatius von Loyola, der eine Predigt begann- und der Versucher wollte ihn zum Stolz verleiten, wie herrlich doch seine Worte wären. Er erkannte die Versuchung- aber er sagte sich. Ich habe deinetwegen nicht begonnen und höre auch deinetwegen nicht auf.

 

Was ich mit dem Wüstenvaterwort und dem Streben, sich nicht abhängig zu machen von Lob und Tadel sagen wollte war: Ich möchte mich von Kritik und Lob nicht abhängig machen sondern versuchen, dass zu tun, was ich in meinem Gewissen vor Gott verantworten kann.

 

 

Nietzsches Werke habe ich in meiner Jugend so ziemlich alle gelesen- auch gar manche Biografien. Nietzsche titanenhafter Stolz auf der einen Seite ("Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich es aus, kein Gott zu sein-" und seine Sensibllität auf der anderen Seite ( als er Anfang Jänner ich glaube 1889 in Turin ein Kutscher sah, der ein Pferd niederpeitschte- umarmte er voller Mitleid dieses arme Tier) beeindrucken mich schon - und seine psychologisch tiefschürfenden Sichtweisen können einen wertvollen Beitrag zur Selbsterkenntnis bilden.

 

Während der Schulzeit hat mich "Unter´m Rad" beeindruckt- an den Steppenwolf kann ich mich nicht mehr so detailliert erinnern.

bearbeitet von Mariamante
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Vielleicht kennst du ja die Geschichte von Ignatius von Loyola, der eine Predigt begann- und der Versucher wollte ihn zum Stolz verleiten, wie herrlich doch seine Worte wären. Er erkannte die Versuchung- aber er sagte sich. Ich habe deinetwegen nicht begonnen und höre auch deinetwegen nicht auf.
Hast Du für dieses Geschichterl eine belastbare Quelle?
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Die Quelle für die Anfechtung dürfte in 70% der Prediger bestehen. Die anderen 29% brauchen sich auf ihre Predigtfähigkeit nicht viel einbilden. Und das verbleibende Prozent wären dann diejenigen, die Weltmeister der Demut sind, ohne davon zu wissen. Die Namen sind austauschbar. Es könnte sein, dass es sich nicht um eine Realgeschichte, sondern um die Darstellungen des Innenlebens und der Verlockungen von Predigern handelt. Wie wichtig ist denn, ob es sich wirklich um Ignatius (als Individuum, nicht als Typus) handelt.

 

Dieselbe Eitelkeit soll sogar ein Merkmal von Albus Dumbledore gewesen sein. Was seine Faszination nicht schmälert, sondern seine literarische Figur nur umso glaubwürdiger macht.

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Ich halte viel von wissenschaftlicher Redlichkeit. Und dazu gehören - auch in Diskussionen - überprüfbare Quellenangaben. Mariamante hat ja keine Meinung (da kann er schreiben, was er will) kundgetan, sondern eine nur ihm bekannte Quelle zitiert.

Mir ist relativ egal, ob an der Person von Ignatius eine idealtypische Situation durchbuchstabiert werden soll. Mariamante hat indirekt eine Behauptung über Ignatius aufgestellt, die sich nicht mit meiner Quellenkenntnis decken will.

Und genau deshalb bin ich an der Quelle interessiert. Ich bezweifle nämlich, dass sich die gemachte Aussage irgendwo in den MHSI findet.

 

edit: Tippfehler

bearbeitet von gouvernante
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So, wie Sarah die Ostung und die gemeinsame Gebetsrichtung überschätzt,

so kann auch die Gestaltung überschätzt werden.

 

Die Gefahr, dass die Messe zum Theater wird, sehe ich auch. Es geht dabei weniger um die konkrete Gestaltung - diese könnte man mit Ausbildung oder Erfahrung verbessern. Sondern es geht mir um die Versuchung des homo faber. Ich habe schon die Vorstellung erlebt, dass ein Gottesdienst um so besser sei, desto mehr Leute aktiv (=performierend) daran beteiligt seien.

 

Dahinter steht eine Vorstellung von Gemeinde als Träger des Gottesdienstes. Und ein ganz kniffliges Problem: Die Fähigkeit, einfach mitzuschwingen, die Impulse der Texte oder Riten einfach auf sich wirken zu lassen ... und dadurch ein inneres Geschehen freizusetzen, ein Begegnungsgeschehen zwischen dem Einzelnen und Gott, schwindet. Oft gibt es überhaupt kein Bedürfnis danach. Manche sind schichtweg mit dieser Rollenverteilung unzufrieden.

 

Und dies ist zur Abwechslung ein echtes Problem. In der heutigen Gesellschaft gibt es viele, die performieren können und Lust darauf haben. Nicht performieren zu dürfen ist für sie ein Ausschlusskriterium. Sie fühlen sich zugetextet oder mit Riten zugeballert.

 

Dieses Performationsbedürfnis ist nicht inhaltsbezogen. Man will nicht nur bei diesem oder jenem Inhalt performieren, sondern die Performationslus ist eine durchgängige Personeigenschaft.

Unsere Schulen treiben übrigens momentan die Performationsfähigkeit und auch die Performationslust ziemlich effektiv voran. Dauernd muss man einen Vortrag halten, oder eine "Präsentation" ausarbeiten und vorführen. Die heutige Jugend ist (besonders auf höheren Lehranstalten) auf diesem Gebiet den früheren Generationen meilenweit voraus.

 

Das hat Auswirkungen. In derselben Messe, in der Flo77 schwelgt und Gott begegnet, fühlt sich ein Performer angewidert und empfindet sich als völlig inaktiv und der Öde des Gottesdienstes hilflos ausgeliefert. Wichtige Funktionen seiner Lebendigkeit werden eingeschränkt: Dauernd nur dasitzen, seine Meinung nicht einbringen dürfen, bewegungslos. Nicht mal "Caramba! Olé" darf man dazwischenrufen. Oder dem Thuriferar zurufen "He Süßer, Dein Handtäschchen brennt!". Kurz: Der Performer wird in der Heiligen Messe keinen Zugang zu Gott finden. Und auch keinen Spaß. Er geht in jeder Beziehung leer aus.

 

Man müsste einmal darüber nachdenken, wie man Performern einen Zugang zum Gottesdienst erschließt. Komischerweise scheint es in Taizé zumindest ansatzweise zu funktionieren. Seltsam. Da werden 2000 junge Leute, unter denen sich bestimmt viele hunderte performationsgewöhnte befinden, geschlagene 10 Minuten still - und können sich nach einer halben Woche seltsamerweise gut in die Stille hineinschicken. Manche genießen es sogar.

 

Das liegt natürlich gewiss daran, dass alle in die gleiche Richtung schauen.

Quatsch.

Aber mal weg von solchen primitiven Erklärungsmodellen: Wenn es nicht an der Richtung liegt, woran liegt es denn?

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Ich halte viel von wissenschaftlicher Redlichkeit.

Schön und gut. Wenn DU viel davon hältst, ergibt sich daraus aber kein Recht, die wissenschaftliche Redlichkeit auch von Mariamante einzufordern.

Ich bezweifle sehr, dass er mit seiner Erzählung wissenschaftlich korrekte Aussagen machen wollte. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass er das Gespann von Eitelkeit und Verlockung inklusive einer exemplarischen Lösung illustrieren wollte.

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Auf einer (weniger bekannten) Fundi-Seite finkelt ein "Kirchenrechtler" sich zurecht, dass der Einlauf für Herrn Sarah gar keiner gewesen sei.

Naja, alleine der Umstand, dass eine solche Stellungnahme veröffentlicht wird (bzw. werden muss), zeigt ja schon, dass die Position des Kardinals nicht so ganz widerspruchslos gewesen sein kann.

"Zurechtfinkeln" ist da wahrscheinlich eine gute Bezeichnung für diesen Artikel, auch wenn ich dieses Wort heute zum ersten Mal gehört habe... :wink:

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Auf einer (weniger bekannten) Fundi-Seite finkelt ein "Kirchenrechtler" sich zurecht, dass der Einlauf für Herrn Sarah gar keiner gewesen sei.

Naja, alleine der Umstand, dass eine solche Stellungnahme veröffentlicht wird (bzw. werden muss), zeigt ja schon, dass die Position des Kardinals nicht so ganz widerspruchslos gewesen sein kann.

"Zurechtfinkeln" ist da wahrscheinlich eine gute Bezeichnung für diesen Artikel, auch wenn ich dieses Wort heute zum ersten Mal gehört habe... :wink:

 

War womöglich auch ne Sprachschöpfung von mir. Das Adjektiv "Gefinkelt" gibt es auf österreichisch und steht laut Duden für "abgefeimt, ausgefuchst, bauernschlau, clever, durchtrieben, gerissen, gewieft, listig, raffiniert, schlau, smart, trickreich, verschlagen". Ich fand die Verwendung als Verb passend und habe dann gegugelt, ob das Wort auch antisemitische Lesarten hat (weil es sich irgendwie so anfühlt), und als das Ergebnis "nein" war, habe ich es verwendet.

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Ich halte viel von wissenschaftlicher Redlichkeit.

Schön und gut. Wenn DU viel davon hältst, ergibt sich daraus aber kein Recht, die wissenschaftliche Redlichkeit auch von Mariamante einzufordern.

Ich bezweifle sehr, dass er mit seiner Erzählung wissenschaftlich korrekte Aussagen machen wollte. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass er das Gespann von Eitelkeit und Verlockung inklusive einer exemplarischen Lösung illustrieren wollte.

Wer in einem Diskussionsforum Quellen nutzt, muss sich auch nach ihrer Herkunft fragen lassen.

Es bleibt Mariamante ja unbenommen, seine Meinung ohne Berufung auf irgendwelche dubiosen Geschichten kundzutun.

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