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Matthias1

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Franciscus non papa

Das Credo wurde relativ spät in den Ablauf der Messe aufgenommen. Vorher war man eher der Ansicht, der Glaube sei doch derart selbst verständlich, das müsse man ja nicht dauernd erklären. 

 

Dieses (katholische) Selbstbewußtsein fehlt vielen Atheisten. Deshalb müssen sie geradezu zwanghaft ständig ihr Mantra vor sich hertragen. 

 

*duck-und-weg*

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An und für sich ist die Aussage "es gibt keine Götter und auch keine sonstigen transzendenten Elemente" auch selbstverständlich bzw selbsterklärend. Daher die Frage welches Mantra hier gemeint ist.

 

Ich stimme allerdings zu, dass dies den threaderateller kaum hilft 

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vor 56 Minuten schrieb Franciscus non papa:

Das Credo wurde relativ spät in den Ablauf der Messe aufgenommen. Vorher war man eher der Ansicht, der Glaube sei doch derart selbst verständlich, das müsse man ja nicht dauernd erklären. 

 

Dieses (katholische) Selbstbewußtsein ...

 

... ist, wie du selbst richtig bemerkst, Vergangenheit. ;) Wir leben nun mal in einer Zeit, in der "selbstverständliche Gewißheit" nur um den Preis von Ignoranz zu haben ist. Geschlossene Milieus, in denen man vor widersprechenden Gedanken verschont bleibt, gibt es heute nur noch auf Facebook. :lol:

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Long John Silver
8 hours ago, Marcellinus said:

 

... ist, wie du selbst richtig bemerkst, Vergangenheit. ;) Wir leben nun mal in einer Zeit, in der "selbstverständliche Gewißheit" nur um den Preis von Ignoranz zu haben ist. Geschlossene Milieus, in denen man vor widersprechenden Gedanken verschont bleibt, gibt es heute nur noch auf Facebook. :lol:

 

Das Credo hat eine andere Funktion als die, sich vor widersprechenden Gedanken anderer Weltanschauungen zu schuetzen. 

 

Und da koennte man jetzt die Kurve wieder bekommen zum eigentlichen Sinn dieses Threads:

 

Das Credo (ebenso die reformierten Glaubensbekenntnisse) ist die konzentrierte Zusammenfassung des christlichen, allerdings nicht um ihn nach aussen hin als Diskussionsthema zu praesentieren, sondern fuer das innere Selbstverstaendnis. 

 

Ich persoenlich habe es (nachdem ich es durch meine damals kennenlernte und schaetzen) immer wieder mal als Perlengebet gebetet, weil vom Rhythmus es hervorragend sich anbietet und sehr meditativ ist. 

 

 

 

 

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Long John Silver:

 

Das Credo hat eine andere Funktion als die, sich vor widersprechenden Gedanken anderer Weltanschauungen zu schuetzen.

 

Das mag so sein. Ich hatte nur auf diese Bemerkung reagiert:

 

vor 12 Stunden schrieb Franciscus non papa:

Das Credo wurde relativ spät in den Ablauf der Messe aufgenommen. Vorher war man eher der Ansicht, der Glaube sei doch derart selbst verständlich, das müsse man ja nicht dauernd erklären.

 

 

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vor 23 Stunden schrieb rince:

 

Durch Benutzung des Verstandes und als Konsequenz daraus durch das Abwenden von Aberglauben aller Arten 

 

Ja. Und die Welt ist eine Scheibe

auf dem Rücken einer Schildkröte

die auf der Suche nach einem Lebensabschnittspartner

durchs Universum schwimmt.

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vor 1 Stunde schrieb Higgs Boson:

 

Ja. Und die Welt ist eine Scheibe

auf dem Rücken einer Schildkröte

die auf der Suche nach einem Lebensabschnittspartner

durchs Universum schwimmt.

 

Ich weiß nicht, ob man diese Replik überall gerne liest. Damit meine ich nicht die Atheisten. Die dürften damit wohl die wenigsten Probleme haben. Sondern die andere Seite (vielleicht auch Glaubenskollegen aus Deiner Gemeinde). Also mir gefällt das. Nur: Bestimmte Analogien passen nicht wirklich. Oder sie passen allzu gut. Je nach Seite.

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Am 13.8.2017 um 11:10 schrieb Marcellinus:

Gerechtigkeit ist eine menschliche Vorstellung, die es ohne Menschen, die sich diese Vorstellung ausgedacht haben, nicht gibt, und auch nur wir Menschen können versuchen, Verhältnisse einzurichten, die wir als gerechter empfinden als die Zustände vorher. Zu der Erkenntnis, daß absolute Gerechtigkeit eine Illusion ist, gehört nicht viel.

Der geistige Horizont eines Gläubigen ist gleich dem des Atheisten. Und Behaupungen müssen, wenn sie mehr als Glauben sein wollen, begründen werden.

 

Was du über Gerechtigkeit anmerkst, ist, um deine Worte zu gebrauchen "Blödsinn".

Und jetzt kommt, was deinen Beiträgen durchweg fehlt, die Begründung auf deine Emphase.

 

Gerechtigkeit, oder was der Inhalt des Begriffs ist, die gibt es überall dort, wo es Gesetze gibt.

Wenn es Naturgesetze gibt, dann gibt es auch Gerechtigkeit.

Gerecht ist das, was nach Gesetz zusteht. Du hast das Recht tot zu sein. Dir wird sicher Gerechtigkeit widerfahren.

 

Neben dem Gesetz gibt es die Gnade und beide schließen sich gegenseitig aus.

Jeder Mensch wird Gerechtigkeit erfahren. Daneben kann er auch Gnade erfahren, er muss es aber nicht.

Gerechtigkeit gibt es immer, Gnade nicht.

 

Und nebenbei, Gerechtigkeit ist immer absolut. Entweder es ist gerecht, oder nicht. So ein bischen tot sein, ist nicht.

Wenn du tot bist dann absolut.

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vor 5 Minuten schrieb Jocke:

...

Gerechtigkeit, oder was der Inhalt des Begriffs ist, die gibt es überall dort, wo es Gesetze gibt.

Wenn es Naturgesetze gibt, dann gibt es auch Gerechtigkeit.

Gerecht ist das, was nach Gesetz zusteht. Du hast das Recht tot zu sein. Dir wird sicher Gerechtigkeit widerfahren.

....

Und nebenbei, Gerechtigkeit ist immer absolut. Entweder es ist gerecht, oder nicht. So ein bischen tot sein, ist nicht.

Wenn du tot bist dann absolut.

Zwei Aussgagen die schwierig sind, um es vorsichtig auszudrücken.

Ein Gesetz das besagt das alle Bayern, vom Staat, 100Euro bekommen während denen in den anderen Bundesländern 50Euro abgezogen werden würde sicher nicht als gerecht bezeichnet werden. Trotzdem bekommen sowohl Bayern als auch die übrigen deutschen das was ihnen vom Gesetz her zusteht: Die einen die Gutschrift, die andern den Abzug.

Oder wenn wir ins Steuerrecht schauen. Warum soll an die Höhe der Einkommenssteuer nach Einkommenshöhe staffeln? Wäre doch nur gerecht wenn jeder - sagen wir 10 Prozent - seines Einkommens zahlen würde. Allerdings hast du hier die Ungerechtigkeit das dem Hilfsarbeiter, der den Mindestlohn bekommt, diese zehn Prozent wesentlich spürbarer sind als dem Millionär. Weshalb man unter dem Grundsatz "Besteuerung nach Leistungsfähigkeit" je nach Einkommenshöhe unterschiedliche Steuersätze erhebt. Jetzt kann man natürlich sagen: "Wenns eh verkehrt ist, egal wie mans macht, is doch wurscht". Oder man entscheidet sich für den Weg der einem Gerechter erscheint.

 

Gerechtigkeit kann nie absolut sein, weil das was gerecht erscheint stark von subjektiven Gerechtigkeitsempfinden der Menschen abhängt.

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Weil "Gerechtigkeit" nicht zu diesem Thema hier gehört, müsste der Verantwortliche gnädig sein, wenn es damit weiter gehen könnte.

 

Entweder ist Gerechtigkeit oder Gnade. Wo Gnade ist, da ist keine Gerechtigkeit.

Du kannst in deinen Beispielen erkennen, wo es gerecht und wo es gnädig zugeht.

 

Die Gläubigen sind auf dem geistigen Stand der Atheisten. Während die Gläubigen meinen, Gott sei gnädig und gerecht, meinen die Atheisten, beides existiere nicht.

Keine Ahunung was davon hohler ist, ich meine, es hält sich die Waage.

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Das einzige was hier hohl ist, ist deine Inhaltsleere Replik.

Nun ja, seis drum, hier ohne hin OT.

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Am Sunday, August 13, 2017 um 13:34 schrieb Marcellinus:

 

Nur für die Akten: der Atheismus ist keine Weltanschauung, einfach nur die simple Tatsache, daß man nicht an "Götter" glaubt (was immer das ist). "Weltanschauung" ist darüber hinaus ein typisch deutscher Begriff, für den es in den meisten Sprachen nicht einmal eine Entsprechung gibt. So wird im Englischen das deutsche Wort als Fremdwort verwendet, und das ausdrückliche Bekenntnis zu einer Weltanschauung spielt entsprechend in England eine weit geringere Rolle als in Deutschland.

 

LJS hat es an anderer Stelle schon bemerkt, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit haben vermutlich weit weniger mit sogenannten Weltanschauungen (worin ich jetzt einmal die Religonen einschließe) zu tun, als man hier gemeinhin glaubt. Im Englischen gibt es da einen schönen Ausdruck, für den es bezeichnenderweise im Deutschen keinen Ausdruck gibt: "Way of life". Er bezieht sich weniger auf irgendwelche philosophischen Konzepte als vielmehr auf eine Art der Lebensführung sowie ein spezielles Abgestimmtsein der Menschen aufeinander.

 

Ich möchte es Lebensstil nennen, und einen solchen zu finden, der einen selbst zufriedenstellt, und mit anderen verträglich ist, halte ich für einen besseren Weg, als sich über Kopfgeburten wie Religionen, Ideologien oder Weltanschauungen den Kopf zu zerbrechen. Leider sind sie allerdings in der Welt, und gerade im deutschsprachigen Kulturkreis sehr hartnäckig, so daß man nicht umhinkommt, sich mit ihren auseinanderzusetzen, und sei es nur, um ihren vorgeblich universellen Geltungsanspruch zu dekonstruieren.

 

Um Mißverständnissen vorzubeugen, wem Weltanschauungen etwas bringen, der soll sich damit beschäftigen. Wogegen ich streite, ist diesem "Kopfkino" ein quasiobjektive Bedeutung zuzuschreiben, und zu behaupten, jeder müsse so etwas haben. Wir wissen über diese Welt mittlerweile so viel (oder könnten es zumindest wissen) und soviel Zuverlässiges, daß wir auf die "absoluten Gewißheiten" von Weltanschauungen verzichten können. Ausgeglichenheit und Zufriedenheit können wir genug im praktischen Leben (und Zusammenleben) finden.

Du vermischt zwei Dinge:

 

Die Frage, was Weltanschauung sei und ob es so etwas tatsächlich gibt.

 

Die Frage, ob jeder Mensch an transzendente Dinge glauben müsse.

 

Ich hatte zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass auch A&As gerne auf die Bilderwelt der Religiösen zurückgreifen um mal Dampf abzulassen.

 

Ich denke, dass jeder Mensch eine individuelle Weltanschauung hat. Diese ist meist etwas vernebelt. Die Realität ist etwas, dem man nicht ständig gegenüber stehen will und kann. Wir müssen die Augen schließen, wenn wir im Alltag irgendwie bestehen wollen: Vor der Größe und Unendlichkeit des Universums, vor unserer Endlichkeit und Vergänglichkeit, vor der Tatsache, dass in diesem Moment Menschen sinnlos sterben ... and so on ...

 

Ich muss hier auf die Lektüre von "a hat full of sky" von TP verweisen: Das Erstaunen über die Fähigkeit der Menschen zu leben, indem sie die Augen vor der Realität schließen. 

 

Das ist etwas, was wir alle tun müssen. Und, weiter, an die kleinen Lügen glauben, damit wir die großen Lügen schlucken: Gerechtigkeit, Liebe ... (Hogfather).

 

Ich rede hier noch gar nicht von Religion.

 

Und erst jetzt die Frage, was Glaube tatsächlich ist (small gods).

 

Weil du eine Weltanschauung hast und TP und auch ich, können wir darüber kommunizieren. Das Offenlegen der Weltanschauung macht verletzlich, angreifbar.

 

Das Gegenteil von Glaube ist nicht der Zweifel oder der Unglaube, es ist der Zynismus.

 

Nicht der Zynismus, den man gelegentlich braucht, um dem gelegentlichen Aufflackern der Realität zu entgehen, den gemeinen Unzulänglichkeiten, dem Altern, den Mitmenschen im Straßenverkehr, der hilflosen Politik, sondern der Zynismus dem gegenüber, der Hoffnung hat oder eine Sehnsucht nach einer Welt, die vollkommener ist, was auch immer das sei. Zynismus gegen den, der seine Augen öffnet, die Realität wahrnimmt und versteht, dass nur im Bezug auf transzendente Dinge diese Welt erträglich ist. Wenn man die Augen öffnet.

 

 

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Long John Silver
20 hours ago, Marcellinus said:

 

Das mag so sein. Ich hatte nur auf diese Bemerkung reagiert:

 

 

 

 

Das weiss ich ;))

 

Ich dachte einfach, man koenne mal wieder die Kurve zu christlichen Inhalten bekommen, aber  das Interesse ist nicht wirklich mehr gross. 

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vor 23 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Ich weiß nicht, ob man diese Replik überall gerne liest. Damit meine ich nicht die Atheisten. Die dürften damit wohl die wenigsten Probleme haben. Sondern die andere Seite (vielleicht auch Glaubenskollegen aus Deiner Gemeinde). Also mir gefällt das. Nur: Bestimmte Analogien passen nicht wirklich. Oder sie passen allzu gut. Je nach Seite.

 

Ich bin eine Kreuzung aus Goth und Metaler. In meine Predigten lasse ich auch mal meine Festivalerfahrungen einfließen. Dass ich gerne in den schwarzen Club gehe wissen die auch, also, meine Glaubenskollegen aus meiner Gemeinde hat das nicht davon abgehalten, mich in die Gemeindeleitung zu berufen.

 

Vielleicht war Deine FeG ein bisschen komisch. Meine ist es jedenfalls nicht.

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vor 1 Stunde schrieb Higgs Boson:

 

Ich bin eine Kreuzung aus Goth und Metaler. In meine Predigten lasse ich auch mal meine Festivalerfahrungen einfließen. Dass ich gerne in den schwarzen Club gehe wissen die auch, also, meine Glaubenskollegen aus meiner Gemeinde hat das nicht davon abgehalten, mich in die Gemeindeleitung zu berufen.

 

Vielleicht war Deine FeG ein bisschen komisch. Meine ist es jedenfalls nicht.

 

Nein, das meinte ich nicht. Aber den (christlichen) Glauben an Gott mit Vorstellungen aus Fantasy ähnlich zu setzen - nicht jedem wird das gefallen. Mich stört das nicht. Andere dürften das als "Abwertung des Glaubens" ansehen (auch wenn Du es so sicherlich nicht intendiert hast).

 

"Meine" FEG (womöglich ist das sogar Deine) war nicht "komisch". Ich habe analoge Erfahrungen in fünf deutlich auseinander liegenden FEG (zwischen 1983 und 1993) gemacht. Ich vermute mal, das war die damalige Zeit. Nicht nur der gemeinsame Glaube sollte damals verbinden, sondern auch die gemeinsamen Vorstellungen von Moral, von Gesellschaftsformen, ...

 

Vermutlich war es diese "Einheitlichkeit", die mich für eine gewisse Zeit in diesen Konfessionsbereich gezogen hat (was natürlich schlecht ist, wenn man sich davon wegentwickelt oder wenn man dann gar die Unfreiwilligkeit bei manchen Themen und einigen Personen wahrnimmt).

 

Dass die FEG heute anders sind, erkennt man auch daran, dass sie nun Frauen als Pastorinnen nicht mehr komplett ausschließen (wobei selbstverständlich die Person von der Gemeinde gewählt werden muss).

 

Und dass immer mehr Gemeinden keinen reinen "Brüderrat" haben, sondern ein gemischtes Leitungsgremium. Was es damals - samt Pastorinnen - schon in den FEG in der Schweiz gab. Zwar nur selten, aber z.B. in Brig (dort in der Nähe war ich damals öfters im Urlaub, auf der Riederalp). Und die Leute von den Dörfern hatten damit überhaupt keine Probleme.

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Long John Silver
15 hours ago, nannyogg57 said:

 

Das Gegenteil von Glaube ist nicht der Zweifel oder der Unglaube, es ist der Zynismus.

 

Nicht der Zynismus, den man gelegentlich braucht, um dem gelegentlichen Aufflackern der Realität zu entgehen, den gemeinen Unzulänglichkeiten, dem Altern, den Mitmenschen im Straßenverkehr, der hilflosen Politik, sondern der Zynismus dem gegenüber, der Hoffnung hat oder eine Sehnsucht nach einer Welt, die vollkommener ist, was auch immer das sei. Zynismus gegen den, der seine Augen öffnet, die Realität wahrnimmt und versteht, dass nur im Bezug auf transzendente Dinge diese Welt erträglich ist. Wenn man die Augen öffnet.

 

 

 

Und was ist an der Welt so unertraeglich?

 

Vielleicht habe ich dich falsch verstanden, aber ein Glaube, der einfach nur dazu ist, mir die Welt ertraeglich zu machen, wuerde mich eher verunsichern. Da haette ich das Gefuehl, Glaube instrumentalisieren zu wollen. 

 

Ich mag eher den Gedanken, dass ich auch ohne Glauben gut leben koennte und die Welt genauso ertraeglich finden wie mit. Glaube hat fuer meinen anderen Stellenwert als mir die Welt ertraeglich machen zu sollen.

 

Aber wie gesagt, vielleicht habe ich dich missverstanden und du magst mich korrigieren. 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Lothar1962:

 

Nein, das meinte ich nicht. Aber den (christlichen) Glauben an Gott mit Vorstellungen aus Fantasy ähnlich zu setzen - nicht jedem wird das gefallen. Mich stört das nicht. Andere dürften das als "Abwertung des Glaubens" ansehen (auch wenn Du es so sicherlich nicht intendiert hast).

 

Ach, mich nervt einfach, dass sich jemand, der sich nach einem Zauberer benennt, über Verstand und Aberglauben auslässt.

 

Dass Glaube tatsächlich erst dort beginnt, wo der Verstand konstatiert: 'Gott ist noch nicht mal tot', passt einfach nicht ins simple Weltbild unserer AAs. Soviel Ignoranz und Schubladendenken auf einem Haufen ist schon eine echte Geduldsprobe.

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vor 20 Stunden schrieb nannyogg57:

Du vermischt zwei Dinge:

 

Die Frage, was Weltanschauung sei und ob es so etwas tatsächlich gibt.

 

Die Frage, ob jeder Mensch an transzendente Dinge glauben müsse.

 

Ich hatte zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass auch A&As gerne auf die Bilderwelt der Religiösen zurückgreifen um mal Dampf abzulassen.

 

Ich denke, dass jeder Mensch eine individuelle Weltanschauung hat. Diese ist meist etwas vernebelt. Die Realität ist etwas, dem man nicht ständig gegenüber stehen will und kann. Wir müssen die Augen schließen, wenn wir im Alltag irgendwie bestehen wollen: Vor der Größe und Unendlichkeit des Universums, vor unserer Endlichkeit und Vergänglichkeit, vor der Tatsache, dass in diesem Moment Menschen sinnlos sterben ... and so on ...

 

Ich muss hier auf die Lektüre von "a hat full of sky" von TP verweisen: Das Erstaunen über die Fähigkeit der Menschen zu leben, indem sie die Augen vor der Realität schließen. 

 

Das ist etwas, was wir alle tun müssen. Und, weiter, an die kleinen Lügen glauben, damit wir die großen Lügen schlucken: Gerechtigkeit, Liebe ... (Hogfather).

 

Ich rede hier noch gar nicht von Religion.

 

Und erst jetzt die Frage, was Glaube tatsächlich ist (small gods).

 

Weil du eine Weltanschauung hast und TP und auch ich, können wir darüber kommunizieren. Das Offenlegen der Weltanschauung macht verletzlich, angreifbar.

 

Das Gegenteil von Glaube ist nicht der Zweifel oder der Unglaube, es ist der Zynismus.

 

Nicht der Zynismus, den man gelegentlich braucht, um dem gelegentlichen Aufflackern der Realität zu entgehen, den gemeinen Unzulänglichkeiten, dem Altern, den Mitmenschen im Straßenverkehr, der hilflosen Politik, sondern der Zynismus dem gegenüber, der Hoffnung hat oder eine Sehnsucht nach einer Welt, die vollkommener ist, was auch immer das sei. Zynismus gegen den, der seine Augen öffnet, die Realität wahrnimmt und versteht, dass nur im Bezug auf transzendente Dinge diese Welt erträglich ist. Wenn man die Augen öffnet.

 

Richtig, man sollte sich nicht um Begriffe streiten, sondern klären, was man darunter versteht. „Weltanschauung“ definiert Wiki als „vornehmlich die auf Wissen, Überlieferung, Erfahrung und Empfinden basierende Gesamtheit persönlicher Wertungen, Vorstellungen und Sichtweisen, die die Deutung der Welt, die Rolle des Einzelnen in ihr, die Sicht auf die Gesellschaft und teilweise auch den Sinn des Lebens betreffen. […] Werden diese Überzeugungen reflektiert und systematisiert und fügen sich so zu einem zusammenhängenden Ganzen, dann kann von einer geschlossenen Weltanschauung gesprochen werden.“

 

Es dürfte kein Zweifel bestehen, daß es solche Weltanschauungen gibt. Die Frage bleibt, ob jeder auch so etwas hat oder haben muß. Dazu später mehr.

Dann deine Frage, ob jeder „an transzendente Dinge glauben müsse“. Da „Transzendenz“ meint: jenseits jeder möglichen Erfahrung, würde ich sagen: kann man, muß man aber nicht.

 

Du schreibst: „Die Realität ist etwas, dem man nicht ständig gegenüber stehen will und kann. Wir müssen die Augen schließen, wenn wir im Alltag irgendwie bestehen wollen: Vor der Größe und Unendlichkeit des Universums, vor unserer Endlichkeit und Vergänglichkeit, vor der Tatsache, dass in diesem Moment Menschen sinnlos sterben ... and so on …“

Nun ist die Realität (aka Wirklichkeit) sicherlich etwas, was es gibt, aber überspitzt gesagt, wir waren noch nie da, nicht einmal auf Besuch. Wir sehen nicht „die Realität“, wie sie ist. Wir sehen ein Bild von ihr, ein Bild, das sich in Bewegung befindet, das mehr oder weniger realistisch sein kann, das wir von unseren Eltern übernehmen, um es im Laufe unseres Lebens zu modifizieren. Je realistischer es ist, um so besser können wir Menschen uns in dieser Welt orientieren.

 

Und dieses Bild kann mehr oder weniger mit Wunsch- oder Angstträumen aufgeladen sein. Je mehr wir dieses Bild auf uns selbst beziehen, wir von ihm Antworten auf Fragen von affektiver Bedeutung für uns selbst erwarten, um so wahrscheinlicher ist es, daß dieses Bild eher weniger realistisch sein wird. Je mehr ich mich im Bezug auf ein Gewitter frage, warum der Blitz nun gerade in mein Haus einschlagen wird, umso weniger kann ich es als ein physikalisches Geschehen betrachten, das gegenüber menschlichen Wünschen und Ängsten vollkommen neutral ist, und für das man im Zweifel nach einer technischen Lösung sucht, oder ihm möglichst aus dem Wege geht. So ist unser Universum zwar ziemlich groß (ob es unendlich ist, wissen wir nicht, nicht einmal, was „unendlich“ in diesem Zusammenhang bedeutet), aber für mein persönliches Leben haben ein paar Lichtjahre mehr oder weniger keine Bedeutung. Ich verfolge daher zwar die immer neuen Ergebnisse der Astrophysik, aber es treibt mich nicht um, geschweige daß ich davor die Augen verschließen müßte.

 

Womit wir zurück zu den Weltanschauungen kommen, und zu der Frage, ob jeder Mensch eine habe. ich denke, nein. Frage beliebige Leute auf der Straße. Du wirst von den meisten keine Antwort bekommen, die einem „reflektierten und systematisierten Bild vom großen Ganzen“ auch nur nahe kommen. Sie haben ein Bild von ihrer „kleinen Welt“, und das ist meistens ziemlich realistisch. Es handelt von den Menschen, mit denen sie Gemeinschaften bilden, und den Beziehungen zwischen ihnen, von den Zwänge wie Chancen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, den Möglichkeiten, für sich und mit anderen Freude zu erleben, und den Notwendigkeiten, mit Beschwernissen des Lebens fertig zu werden.

 

Alles darüber hinaus sind Zwänge, die auf diese Menschen einwirken und von ihnen erlebt werden ähnlich wie Naturgewalten, obwohl sie meist Zwänge sind, die von anderen Menschen auf sie ausgeübt werden, Zwänge, die Menschengeflechte auf die Menschen ausüben, die sie bilden, ohne auch nur ansatzweise verstanden zu werden. Besonders in Zeiten von Krisen entwickeln sich Fantasieerklärungen gesellschaftlicher Nöte und Ängste, deren reale Ursachen man nicht wahrnehmen will oder kann. Das Ergebnis sind „geschlossene Weltanschauungen“, die einfache Erklärungen bieten, wo realistischere entweder nicht vorhanden sind, oder als unbefriedigend empfunden werden.

 

Leider sind diese Weltanschauungen nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen. Gerade weil sie wesentlich dazu gedacht sind, unsere Wünsche und Ängste zu befriedigen (egal, ob sie vermeintlich „transzendente“ oder immanente Erklärungen bieten), neigen sie in ihrer Schlichtheit dazu, unseren Blick auf die Wirklichkeit zu verstellen, uns daran zu hindern, uns ein vielleicht weniger befriedigendes, dafür aber realistischeres Bild dieser Wirklichkeit zu zeichnen.

 

Modelle dieser Welt sollten aber nicht in erster Linie Gefühle befriedigen, sondern zur besseren Orientierung in dieser Welt dienen (denn, nur um noch einmal daran zu erinnern, sie wurde leider ohne Gebrauchsanweisung oder Konstuktionszeichnung geliefert). Diese Modelle sind vorläufig, irrtumsbehaftet, aber sie sind (vielleicht gerade deshalb) das beste Wissen, was wir über diese Welt bekommen können. Aber gerade weil sie vorläufig sind, sollte man sie nicht als emotionales Sedativum verwenden, denn das einzige, was dabei einschläft, ist die Skepsis gegenüber unseren bisherigen Irrtümern und die Neugier auf neue Erkenntnisse.

 

Ich versuche daher schon seit Jahrzehnten, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit nicht in erfundenen Geschichten, Welterklärungen oder -anschauungen zu finden, sondern in Beziehungen zu anderen Menschen und nicht zuletzt zu mir selbst. Und es funktioniert! Denn das ist ja auch genau das, wo auch Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit, Ängste und Befürchtungen ihren „Ort“ haben.

 

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Kein Wunder, dass sich der Themenstarter nicht mehr meldet.

 

Wenn man sich erst durch seitenweise atheistische Monologe scrollen muss ehe man auf relevante Beiträge stößt, würde ich mir das auch nicht mehr antun. Hier würde ein umfangreiches Ausmisten gut tun. Aber da im Forum in letzter Zeit ohnehin nichts mehr los ist sieht man hierzu wohl keinen Anlass.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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Ja, vielleicht würde es dem Forum wirklich gut tun, wenn wir uns mal auf das Thema, welches wir erörtern, begrenzen könnten.

Wer darüber diskutieren möchte, könnte ja mal einen Thread zur Frage, ob Glaube vernunftgemäß ist, aufmachen, hier passt das thematisch echt nicht so gut hin.

Vielleicht sollten wir generell öfter neue Stränge für neue Themen aufmachen, damit die eigentlichen Themen nicht untergehen :)

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vor 17 Minuten schrieb theresa???:

Ja, vielleicht würde es dem Forum wirklich gut tun, wenn wir uns mal auf das Thema, welches wir erörtern, begrenzen könnten.

Wer darüber diskutieren möchte, könnte ja mal einen Thread zur Frage, ob Glaube vernunftgemäß ist, aufmachen, hier passt das thematisch echt nicht so gut hin.

Vielleicht sollten wir generell öfter neue Stränge für neue Themen aufmachen, damit die eigentlichen Themen nicht untergehen :)

 

Vom Prinzip her hast du Recht, nur weiß man manchmal bei einer kurzen Bemerkung nicht, ob es dabei bleibt, oder auf Abwege führt. Und manchmal sind diese Abwege ja auch ganz interessant. ;)

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8 hours ago, Studiosus said:

Wenn man sich erst durch seitenweise atheistische Monologe scrollen muss ehe man auf relevante Beiträge stößt, würde ich mir das auch nicht mehr antun.

Beiträge von Atheisten sind irrelevant.

 

Und Du wirst Dir das nicht mehr antun.

 

Danke, alles klar.

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Long John Silver
2 hours ago, Baumfaeller said:

Beiträge von Atheisten sind irrelevant.

 

Und Du wirst Dir das nicht mehr antun.

 

Danke, alles klar.

 

Hier muss ich Studiosus recht geben:  fuer das Threadthema sind sie wahrscheinlich irrelevant, und es ist schade dann um das eigentliche Thema. 

 

Nun finde ich die Frage, was an der Welt so unertraeglich sein soll (wie NannyOgg offenbar meint) auch nicht uninteressant, und es waere sicher von Vorteil gewesen, das  Thema zu splitten.  

 

Ich muss auch an dieser Stelle sagen (weil wir sowieso OT sind) dass ich mit diesen Verweisen auf Terry Pratchett nichts anfangen kann, ich habe von diesem Autor vor Jahrzehnten mal zwei Buecher gelesen, die waren ganz lustig, aber mehr hatte ich dann keine Lust mehr, ich lese nicht gern Fantasy.  Mir ist da also die Relevanz nie ganz klar, wenn er hier als Beispiel fuer irgendwas genannt wird, aber da bin ich sicher nicht der einzige hier :))

bearbeitet von Long John Silver
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vor 4 Stunden schrieb Baumfaeller:

Beiträge von Atheisten sind irrelevant.

 

Und Du wirst Dir das nicht mehr antun.

 

Danke, alles klar.

 

Nun, dies die kath. F&A, und da war unser kleiner Ausflug OT, und im Bezug auf das Threadthema auch irrelevant. Kein Grund für Empfindlichkeiten also. Das Thema selbst fand ich interessant, sonst hätte ich ja nicht dazu geschrieben, nur eben der falsche Ort. Aber das hätte, nachdem es mal passiert war, nur ein Mod ändern können.

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vor 12 Stunden schrieb Studiosus:

Kein Wunder, dass sich der Themenstarter nicht mehr meldet.

 

Wenn man sich erst durch seitenweise atheistische Monologe scrollen muss ehe man auf relevante Beiträge stößt, würde ich mir das auch nicht mehr antun. Hier würde ein umfangreiches Ausmisten gut tun. Aber da im Forum in letzter Zeit ohnehin nichts mehr los ist sieht man hierzu wohl keinen Anlass.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

ich werde jetzt einfach mal eine neue Frage einwerfen die zwar von meinem Thema  ein kleines bisschen abweicht aber trotzdem dazu passt und relevant ist (oder lieber dafür einen neuen Thread starten..!???) 

Ich sagte kürzlich zu einer Katholikin dass einige katholische Lehren nicht direkt biblisch (begründbar / belegbar) sind; z.B. die Himmelfahrt der Maria, "Fegefeuer", Heiligenverehrung etc. 

 

Daraufhin antwortete Sie mir: 

 

„Wie kommst du jetzt plötzlich auf dieses „biblisch“… Das NT wurde von der Kirche zusammengestellt und berichtet von der jungen Kirche, ist also nicht etwas, das vor ihr schon bestand und auf das sie sich dann einfach stützte. Es ist ein fließender Prozess, die Kirche hätte genauso gut die Bibel einfach noch länger schreiben können.. Es ist in meinen Augen irgendwie seltsam, sich nun plötzlich voll auf die Bibel zu stützen bei diesem Argument.  //

Was früher Wahrheit war, ist es jetzt auch und wenn der Heilige Geist tatsächlich bei den Aposteln war und ist und er doch zu hundert Prozent perfekt ist, dann können sie bei den verbindlichen Glaubenslehren einfach nicht fehlgeleitet sein, denn sonst würde man dem Heiligen Geist unterstellen, die Kirche nicht bis ans Ende aller Tage geleitet und begleitet zu haben."

 

Frage: Ist der Hl. Geist denn dann nur mit der katholischen Kirche?

Haben freie Christen / Protestanten die davon überzeugt sind, dass man bsplw. nicht zu Maria sprechen sollte nicht den Hl. Geist?.. obwohl Sie bekennen dass Jesus der Herr ist (vgl. 1. Joh. 4, 2)  und womöglich mehr Wunder erleben als manche Katholiken? Es gibt immer mehr Spaltung und Konfessionen..Wieso leitet Gott denn nicht einfach jeden der sucht zur kath. Kirche? 

 

Vlt. kann ja jemand etwas dazu sagen :)

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