Popular Post Dale Earnhardt Posted March 9, 2018 Popular Post Report Share Posted March 9, 2018 ... so kann er was erzählen. Das soll ein Urlaubsthread werden. Ich bin der erste. Meine Liebste und ich waren im Januar zwei Wochen auf Mauritius. Und es war gar nicht mal so schön. Wir wollten entspannen, Golf spielen und uns die Insel anschauen. Haben wir gemacht, war auch weitestgehend okay, aber wir haben uns gefragt, woher Mauritius das Label Trauminsel bekommen hat. Wir werden jedenfalls nicht mehr dorthin fliegen. Mit dem Flug fing es auch schon an. Wir sind Condor geflogen und haben "Premium Economy" gebucht. Allen, die das noch nicht gemacht haben, sei gesagt, es ist sehr viel Economy und sehr wenig Premium. Es mag ja sein, dass man in dieser Klasse etwas mehr Beinfreiheit hat (habe ich nicht nachgemessen, gefühlt war es max. zehn Zentimeter mehr) und für das Bordprogramm nichts zusätzlich bezahlen muss, aber alles andere ist wie in der Economy. Ich hatte sogar dein Eindruck, dass das Bordpersonal heimlich hinter unserem Rücken über uns "Premium"-Gäste getuschelt hat, weil wir soviel mehr an Geld für sowenig mehr an Leistung bezahlt haben. In der Business tun sie wenigstens alle so, als wäre man ein gern gesehener Fluggast, in der Economy ist man eher ein zu lösendes Problem. Kaum war das Flugzeug gestartet, als das Ehepaar in der Reihe vor uns die Rückenlehnen nach hinten stellte. Der Ehemann, der direkt vor mir saß, hatte vermutete 150 kg, sodass die Lehne etwa 20 cm vor meiner Nase zum Stillstand kam. Mein erster Gedanke war: "Wenn ich jetzt hier elf Stunden so sitzen muss, dann drehe ich durch." Der eine oder andere Schlaumeier wird jetzt einwerfen, dass ich ja meinerseits meine Rückenlehne nach hinten hätte stellen können, aber einerseits wollte ich meine Rückenlehne nicht nach hinten stellen, andererseits habe ich keine 150 kg und mit meinem Gewicht konnte ich meine Rückenlehne nicht annähernd so sehr nach hinten wuchten wie der Mann vor mir und außerdem stand nun der Bildschirm vor mir schräg, der ja in der Rückenlehne meines Vordermanns steckte. Und bei einer Flugzeit von elf Stunden beabsichtigte ich durchaus, das Bordprogramm ausgiebig zu nutzen. Ich gestehe, beim Fliegen sitze ich gerne am Fenster und schaue hinaus. Immer noch und immer wieder. Dieser Flug führte uns über Ägypten, den Sudan, Somalia, da kann ich lange und ausdauernd runterschauen. Ja, insbesondere Wüstengegenden mag ich sehr. Bedauerlicherweise schaut meine Liebste auch gern aus dem Flugzeug. Aus diesem Grund hatten wir vereinbart, dass ich auf dem Hinflug am Fenster sitzen durfte und sie auf dem Rückflug. Hin sind wir nachts geflogen und zurück am Tag. Ich bin ja Kavalier und habe ihr den schöneren Teil überlassen. Das Problem war nur: es gab kein Fenster auf meiner Seite. Also, es gab schon Fenster, sogar regelmäßig angeordnet, aber mein Sitz war genau auf der Höhe zwischen zwei Fenstern. So musste ich mich entweder weit nach hinten lehnen, um überhaupt etwas zu sehen oder weit nach vorne beugen, beides hätte dazu geführt, dass ich im Hals- und Rückenbereich nach kurzer Zeit nachhaltige, dem Golfspielen vermutlich abträgliche Schmerzen entwickelt hätte. Sehr überrascht war ich von der Tatsache, dass in der "Premium-Economy", in diesem Flieger waren das etwa zehn Sitzreihen, mehrere Familien mit kleinen Kindern zwischen einem und fünf Jahren unterwegs waren, sechs Kinder konnte ich identifizieren, vielleicht waren es mehr. Ich möchte an dieser Stelle deutlich machen, dass ich Kinder sehr mag und ich mich niemals über Kinder bescheren würde und ich mich mehrfach auf anderen Flügen bei Beschwerden über Kinderlärm deutlich auf die Seite der Mutter oder der Eltern gestellt habe. Aber wenn man sich bei einem Nachtflug vorstellt, dass man nach Verabreichung der Bordverpflegung noch ein oder zwei Glas Wein trinkt und dann selig einschlummert, um am anderen Morgen frisch ausgeruht kurz vor der Landung aufzuwachen und den ersten Urlaubstag schon in vollen Zügen genießen zu können, dann hat man sich eben schwer geirrt, wenn soviele Kinder im selben Abteil sitzen. Es sind ja nicht nur die Kinder. Es sind ja auch die Eltern. Ständig ist es ein Gerenne und Geräume und Geraschele, ständig werden Overhead-Departments auf und zu gemacht, ständig dieser genervte, zischelnde Ton, ständig kullert irgendein Fläschchen durchs Flugzeug und, na ja, die Kinder sind ja eben dann auch: Kinder. Weder meine Liebste noch ich haben in der Nacht auch nur ein Auge zugetan. Wobei das natürlich nicht stimmt, die Augen hatten wir schon zu, ja sogar zugekniffen, also ob das den Einschlafprozess mit Gewalt befördert hätte, aber wir haben keine Minute geschlafen. Da wir normalerweise gut im Flugzeug schlafen können, hatten wir auch keine Tabletten für Notfälle dabei. So landeten wir nach elf Stunden auf Mauritius übermüdet, leicht genervt, aber doch glücklich, endlich da zu sein und voller Erwartungen auf einen Urlaub in einem Traumhotel. Lesen Sie in der nächsten Folge: Wespen, Geckos, Ameisen und exotische Vögel - unsere Begleiter im Hotelzimmer. 1 6 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted March 9, 2018 Report Share Posted March 9, 2018 Sorry Dale aber das mit der Premium Economy hast du leider falsch verstanden. Die Premium Economy ist kein Upgrade der früheren Economy, sondern es ist mit ihr identisch. Die heutige Economy ist dagegen ein Downgrade ihrer älteren Schwester, um die vorhandene Flugkapazität besser mit Schnäppchenjägern auffüllen zu können. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
rince Posted March 20, 2018 Report Share Posted March 20, 2018 Und wo bleibt nun der gar kurzweiligen Erzählungen 2. Teil? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
ThomasB. Posted March 20, 2018 Report Share Posted March 20, 2018 Am 9.3.2018 um 14:34 schrieb Dale Earnhardt: Allen, die das noch nicht gemacht haben, sei gesagt, es ist sehr viel Economy und sehr wenig Premium. Bei Condor trifft das zu - hab ich auch schon erlebt. Bei der Lufthansa ist die Premium Eco dagegen richtig gut und ihr Geld wirklich wert. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Popular Post Dale Earnhardt Posted March 20, 2018 Author Popular Post Report Share Posted March 20, 2018 Dale’s Liebste und er selbst auf Mauritius (Teil 2) Heute: Das Hotel und seine Bewohner (nach einer wahren Begebenheit) Für den Aufenthalt unserer Reise hatten wir das Sugar Beach Golf & Spa Resort an der Westküste gewählt. Unser Plan war ja, auf Mauritius Golf zu spielen, uns anschließend am Pool oder am Strand zu fläzen und die Insel zu erkunden, wenn es die Kräfte zuließen. Das Sugar Beach ist ein fünf Sterne Hotel und liegt in dem kleinen Ort Flic en Flac. Sugar Beach, und ein Dorf namens Flic en Flac – das hat uns gefallen, wir buchten ein Doppelzimmer in der Sea Facing Villa. (Es gab im ganzen Hotel nur Sea Facing Zimmer. Das wussten wir aber vorher nicht. Wir dachten, wenn das „Sea Facing“ herausgestellt wird, dann wird es irgendeine abgrenzende Bedeutung haben. Als ehemaliger Linker hatte ich aber keinerlei Probleme mit dieser Art von 5 Sterne Sozialismus. ) Als wir nach dem etwa 45 minütigen Transfer vom Flughafen im Hotel ankamen, wurden wir erwartungsgemäß begrüsst, mit Cocktail und persönlicher Ansprache. Unsere erste kleine Irritation erfolgte als wir unsere beiden Golfbags verstauen wollten. Aus sehr mysteriösen, irrationalen und nachträglich nicht nachvollziehbaren Gründen glaubten wir bei der Buchung, dass ein Golf & Spa Resort auf Golfspieler dergestalt vorbereitet ist, dass dort ein Platz für deren Golfgepäck existiert. Überraschend für uns war nicht nur, dass es dort keinen Platz für unser Golfgepäck gab, sondern auch, dass der zuständige Hotelmitarbeiter scheinbar zum ersten Mal vor dem Problem stand, einen derartigen Platz zu finden. Nach einigem Hin und Her wurde uns ein Platz in dem Raum zugewiesen, wo das Gepäck der Gäste zwischengelagert wurde, die auf die Abreise warten. Mir war das nicht angenehm, weil ich gerne jederzeit Zugriff auf mein Gepäck haben möchte und hier sollte ich immer jemanden fragen, der mich dann in diesen Raum begleiten musste. Ja, ich bin der Spießer in unserer Ehe. Meine Liebste meinte nur: „Ist doch kein Problem.“ Dafür ist meine Ehefrau auf anderen Gebieten kompliziert – zum Beispiel im olfaktorischen Bereich. Deswegen ist die erste Begehung eines Hotelzimmers mit ihr immer ein ganz besonderer Moment. Ich hatte entsprechend vorgearbeitet und meine Liebste darauf hingewiesen, dass auf einer tropischen Insel die permanente Feuchtigkeit natürlich auch in einem guten Hotel einen gewissen geruchstechnischen Impact haben könnte. Das war wohlgetan. Es roch ein ganz klein wenig moderig, aber zu meiner grossen Erleichterung (jaa, wer wie ich schon zwei mal mit seiner Ehefrau und dem Hotelpersonal durch ein ganzes Hotel gewandert ist, um sich alle freien Zimmer anzuriechen, der wird verstehen) wurde das Zimmer für okay befunden. Die Hotelanlage ist wunderschön und sehr geflegt und macht sehr viel Arbeit. Als Golfer ist man ja schon oft früh auf den Beinen und dann dabei konnten wir morgens noch die vielen fleißigen Mitarbeiter dabei beobachten, wie sie die nächtlichen Eingriffe der örtlichen Flora beseitigten und heruntergefallene Kokosnüsse und Unmengen von Grünzeug einsammelten. Kommen wir zur Fauna. Die Fauna außerhalb unseres Hotelzimmers war nicht weiter bemerkenswert. Das bemerkenswerteste Tier auf Mauritius, der flugunfähige Vogel Dodo, wurde schon im 17. Jahrhundert ausgerottet, ist aber immer noch das tierische Wahrzeichen der Insel. Wirklich interessant war die Fauna in unserem Zimmer. Dazu muss man wissen, dass meine Liebste an einer ausgeprägten Arachnophobie leidet und ich mit ihr. Was habe ich schon für unschuldige Spinnen massakrieren oder exilieren müssen. Die gute Nachricht auf Mauritius: es gab keine Spinnen! Es gab Ameisen! Sehr, sehr kleine Ameisen, winzige Ameisen, kleiner als die kleinsten Ameisen, die ich bis dahin gesehen habe. Und diese Ameisen waren Individuen. Es gab keine Ameisenstraßen oder irgendeine feststellbare Ameisenorganisation, sondern jede Ameise wanderte auf eigene Faust umher und suchte sich irgendetwas Schmackhaftes. Sie waren klein, aber nicht so klein, dass man sie nicht sehen konnte. Das lag daran, dass es mehrere Ameisen gab. Sogar recht viele, um nicht zu sagen: SIE WAREN ÜBERALL!!!!!! Man trocknet sich nach dem Duschen ab und sieht dann im Spiegel, dass fünf von ihnen auf der eigenen Brust herumkrabbeln. Sie sind auf dem Boden, auf der Anrichte, auf den Sitzgelegenheiten, auf dem Schreibtisch, im Bett, im Computer, auf dem Klo, na ja, wie ich schrieb: überall. Ich versuchte dieses Problem zu lösen, indem ich die Ameisen einzeln vom Leben zum Tode beförderte. Ich empfehle in der Rückschau, damit gar nicht erst anzufangen. Erst hat man etwa 20 gekillt und denkt, einen kleinen Bereich "gesäubert" zu haben. Aber das ist ein Irrtum. Sofort sind die nächsten da und nehmen die strategischen Positionen erneut ein. Man killt sie wieder und wieder denkt man, das Problem wenigsten ein klein wenig gelöst zu haben. Man hat gar nichts gelöst. Man wird nur wütend und steigert sich in einen Blutrausch. Da ist eine, noch eine und noch eine, und wieder drei erledigt und da sind noch fünf - ich mache euch fertig! Alle! Ich bin größer und stärker. Ihr habt keine Chance!! - Wie lächerlich. Ich bin sehr froh, dass niemand gefilmt hat wie ich nackt im Bad versucht habe, einen Ameisengenozid zu verursachen. Am ersten Abend, wir waren nach der Reise und der schlaflosen Nacht völlig fertig, da huschte plötzlich ein Schatten über unsere Köpfe hinweg. Meine Liebste und ich schauten uns wortlos an. Ich kapierte. Also stand ich auf und suchte das Zimmer ab. Nach einer Weile fand ich den Schattenverursacher: ein etwa 12 cm langer Gecko. Er hatte sich mittlerweile in den Vorhängen versteckt. Ich seufzte. Bereits zwei mal in meinem Leben habe ich erfolgreich einen Gecko gefangen und wieder ausgesetzt. Deswegen wusste ich sofort, was auf mich zukam. Geckos zu fangen ist eine Kunst, die vor allem aus Hartnäckigkeit besteht. Diese Tiere sind extrem flink, sehr glitschig und haften auf jedem Untergrund. Und wenn man dann auch noch vermeiden möchte, den Tieren Schmerzen zuzufügen, dann hat man als Jäger schlechte Karten. Meine Liebste unterstütze mich bei der Suche und etwa nach einer halben Stunde und vielen aufgeregtem „Da ist er!“ „Ich hab’ ihn gesehen!“ „Schnell.“ „Scheiße, wieder weg!“ „Hast du ihn?“ „Nein!!“ „Fuck!“ „Hinter dem Vorhang“ konnte ich ihn erwischen und verletzungsfrei in die Freiheit entlassen. Völlig erschöpft aber glücklich nach der erfolgreichen Jagd betteten wir unsere Häupter auf unsere Kopfkissen und wollten nur noch eins: Schlafen. Und dann: wieder ein Schatten. Ich konnte nicht mehr. Meine Liebste auch nicht. Wir tauften ihn Gregor und hofften, dass er uns bei dem Ameisenproblem unterstützte. Wir kamen zwei Wochen bestens miteinander aus. Unser Hotelzimmer hatte einen kleinen, überdachten Balkon. Dort trafen wir tags darauf die anderen Mitbewohner unseres Seaface Rooms. Da waren zunächst die Nester der beiden Familien Rotohrbülbüls. Die heissen wirklich so und haben uns jeden Morgen mit wunderbar exotischem Vogelgezwitscher begrüsst. Ich mag Vögel. Meine Liebste auch. der Lärm war wirklich kein Problem, weil wir ja ohnehin meist früh aufgestanden sind und man sich durch die ungewohnten Vogellaute wirklich sehr weit weg von zuhause wähnt. Was wir ja auch waren. Uns gefällt sowas. Was uns nicht so sehr gefallen hat, und da kommt bei mir klar der Spießer durch, das war die Tatsache, dass die Rotohrbülbüls unseren Balkon und die darauf befindlichen, ausgeblichenen Balkonmöbel als Toilette nutzen. Und dann waren da noch die Wespen. Unmittelbar über der Tür zum Balkon befand sich aussen ein Pampelmusengrosses Wespenest. Die Wespen auf Mauritius sind nicht gelb-schwarz, sondern orange-schwarz, womit ich als Schalkefan deutlich weniger Probleme habe. Sie sind allerdings etwas grösser als deutsche Wespen, wenngleich nicht so groß wie Hornissen. Der zuständige Housekeeper für unsere Villa hieß Soobis, ein etwa vierzigjähriger freundlicher Mann mit vermutlich indischen Vorfahren. Den kontaktierte ich am zweiten Tag unseres Aufenthaltes, steckte ihm ein extrem fürstliches Trinkgeld zu (ich bin da wirklich aus eigenem Interesse meist recht großzügig und zahle immer am Anfang unseres Aufenthaltes. Meine Frau fragt immer „Was hast du gegeben?" und kommentiert meine Antwort jedes mal mit „Die Hälfte hätte auch gereicht.“ Dabei lüge ich sie schon regelmäßig an). Mein Ziel war es, ihn moralisch unter Druck zu setzen und ihn quasi zu verpflichten, unseren Bitten mit besonderer Aufmerksamkeit nach zu kommen. Meine Strategie schien erfolgreich zu sein. Ich erzählte Soobis von den Ameisen und den Wespen. Bei den Wespen machte er ein sehr erschrockenes Gesicht, verdrehte die Augen, schlug die Hände über dem Gesicht zusammen und meinte schwer atmend: „Die Wespen sind gefährlich. Also für mich nicht, ich bin schon oft gestochen worden, mir macht das nichts mehr, aber ein Europäer, ooouuhh, das ist ein Problem. Ein grosses Problem. Die sind sehr, sehr aggressiv. Ich werde mich sofort darum kümmern.“ Lesen Sie in der nächsten Folge: Soobis, die Wespen, die Ameisen und wie schwierig es ist, in einem Golfresort zum Golfplatz zu kommen 1 7 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
phyllis Posted March 20, 2018 Report Share Posted March 20, 2018 (edited) mensch Dale.... die geckos fressen tonnenweise insekten, sicher auch ameisen. das sind haustiere in den tropen. die setzt man nicht ins freie. du hättest sie dein ameisen-problem lösen lassen sollen. Edited March 20, 2018 by phyllis 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Dale Earnhardt Posted March 21, 2018 Author Report Share Posted March 21, 2018 vor 14 Stunden schrieb phyllis: mensch Dale.... die geckos fressen tonnenweise insekten, sicher auch ameisen. das sind haustiere in den tropen. die setzt man nicht ins freie. du hättest sie dein ameisen-problem lösen lassen sollen. Liebe phyllis, bitte lies diesen Abschnitt: "Völlig erschöpft aber glücklich nach der erfolgreichen Jagd betteten wir unsere Häupter auf unsere Kopfkissen und wollten nur noch eins: Schlafen. Und dann: wieder ein Schatten. Ich konnte nicht mehr. Meine Liebste auch nicht. Wir tauften ihn Gregor und hofften, dass er uns bei dem Ameisenproblem unterstützte. Wir kamen zwei Wochen bestens miteinander aus." Ich werde nie mehr in den Tropen einen Gecko "befreien". Geckos sind Freunde. Dale 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Edith1 Posted March 21, 2018 Report Share Posted March 21, 2018 vor einer Stunde schrieb Dale Earnhardt: Liebe phyllis, bitte lies diesen Abschnitt: "Völlig erschöpft aber glücklich nach der erfolgreichen Jagd betteten wir unsere Häupter auf unsere Kopfkissen und wollten nur noch eins: Schlafen. Und dann: wieder ein Schatten. Ich konnte nicht mehr. Meine Liebste auch nicht. Wir tauften ihn Gregor und hofften, dass er uns bei dem Ameisenproblem unterstützte. Wir kamen zwei Wochen bestens miteinander aus." Ich werde nie mehr in den Tropen einen Gecko "befreien". Geckos sind Freunde. Dale Woraus ich schließe, dass Gregors Jagdglück zufrieden stellend war. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Dale Earnhardt Posted March 21, 2018 Author Report Share Posted March 21, 2018 vor 7 Stunden schrieb Edith1: Woraus ich schließe, dass Gregors Jagdglück zufrieden stellend war. Mh, wir haben es nicht wirklich evaluieren können, wenn ich ehrlich bin. Einerseits muss Gregor ja von irgendetwas gelebt haben, andererseits habe ich an einmal am Pool eine Eidechse beobachtet (ja, ich beobachte Eidechsen!!!), wie sie Ameisen gejagt hat. Es gab die kleinen aus unserem Zimmer im Angebot und die normalen, die es hier auch gibt. Sie hat ausschließlich die großen gefressen. Und gejagt hat sie eigentlich auch nicht, sie hat buchstäblich gewartet bis die Ameisen vor ihrem Maul langspaziert sind und dann, zack, Zunge raus und fertig. Dale Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Baumfaeller Posted March 21, 2018 Report Share Posted March 21, 2018 So jagen Geckos. In den Tropen gibt es genug Zeug das kreucht und fleucht, da muss sich der Gecko nicht anstrengen: einfach da sitzen, Zunge rausstrecken, fertig. Sie sind aber auch in der Lage, sich sehr schnell zu bewegen, wenn sie etwas köstliches sehen das sie unbedingt fressen wollen (zum Beispiel eine grosse Kakerlake), oder wenn sie Angst bekommen. Wir hatten auf Hawaii mal eines abends einen Gecko auf der Veranda (die hatte ein Dach drüber, weil es ja oft regnet), und einen halben Meter weiter eine Gottesanbeterin. Im Grunde sind die beiden Tiere in genau der gleichen ökologischen Nische: Sie sitzen nur rum, halten still, und warten bis ihnen etwas vor den Mund läuft. Aber sie sind halt extrem unterschiedlich: Eins ist so hässlich wie möglich, das andere kuschelig. Das eine ist ein Insekt, das andere ein Reptil. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Frank Posted March 21, 2018 Report Share Posted March 21, 2018 (edited) Manche haben schon eine komische definition von "kuschelig" Geckos sind putzig [klick], drollig [klick] sogar total verrückt, durchgeknallt und plemplem [klick] aber kuschelig? Nachtrag: Das ist kuschelig [klick] Edited March 21, 2018 by Frank Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Chrysologus Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 Warum vermutest du, dass werner kuschlich auf den Gecko bezog? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Frank Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 Nicht Werner, Baumfäller. vor 11 Stunden schrieb Baumfaeller: Wir hatten auf Hawaii mal eines abends einen Gecko auf der Veranda (die hatte ein Dach drüber, weil es ja oft regnet), und einen halben Meter weiter eine Gottesanbeterin. Im Grunde sind die beiden Tiere in genau der gleichen ökologischen Nische: Sie sitzen nur rum, halten still, und warten bis ihnen etwas vor den Mund läuft. Aber sie sind halt extrem unterschiedlich: Eins ist so hässlich wie möglich, das andere kuschelig. Das eine ist ein Insekt, das andere ein Reptil. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
teofilos Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 Oh Mann. Willkommen in Disneyland. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Baumfaeller Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 Also, ich finde Geckos sehen süß aus. Hübsche kleine Tiere. Vor allem wenn sie eine Glasscheibe oder eine Wand rauf- und runterrennen. Ihre Körperform (wie Eidechse, nur mit komischen Füssen) eignet sich auch sehr gut als Stofftier; wir haben irgendwo hier ein Stofftier-Gecko rumliegen. Kein normaler Mensch würde eine Gottesanbeterin als Stofftier verwenden. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Frank Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 (edited) vor 7 Minuten schrieb Baumfaeller: Also, ich finde Geckos sehen süß aus. Hübsche kleine Tiere. Vor allem wenn sie eine Glasscheibe oder eine Wand rauf- und runterrennen. Ihre Körperform (wie Eidechse, nur mit komischen Füssen) eignet sich auch sehr gut als Stofftier; wir haben irgendwo hier ein Stofftier-Gecko rumliegen. Kein normaler Mensch würde eine Gottesanbeterin als Stofftier verwenden. So stimmts auch wieder mit dem kuschelig. Aber bei Gecko-Stories denke ich halt an das Original-Reptil (wahlweise putzig oder total besscheuert aus dem Schuppenpanzer blickend) und weniger an die Plüsch-Replik. Aber ich gebe gerne zu: Ein Gecko eignet sich besser als Vorlage für die Plüsch-Replik als die Gottesanbeterin und die Plüsch-Replik ist dann auch kuschelig. Wobei es nichts gibt das es nicht gibt. Aber seht selbst [klick] Edited March 22, 2018 by Frank Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
teofilos Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 (edited) vor 47 Minuten schrieb Baumfaeller: Also, ich finde Geckos sehen süß aus. Hübsche kleine Tiere. Vor allem wenn sie eine Glasscheibe oder eine Wand rauf- und runterrennen. Ihre Körperform (wie Eidechse, nur mit komischen Füssen) eignet sich auch sehr gut als Stofftier; wir haben irgendwo hier ein Stofftier-Gecko rumliegen. Kein normaler Mensch würde eine Gottesanbeterin als Stofftier verwenden. So so ... Edited March 22, 2018 by teofilos Frank war schneller Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Marcellinus Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 vor 17 Minuten schrieb teofilos: So so ... Man sieht mal wieder: es gibt nix, was es nicht gibt! Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Moriz Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 vor 2 Stunden schrieb Baumfaeller: Kein normaler Mensch würde eine Gottesanbeterin als Stofftier verwenden. Ach, weißt Du, ich habe sogar ein Tuberkel-Bakterium in Plüsch... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Frank Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 vor 22 Minuten schrieb Moriz: vor 3 Stunden schrieb Baumfaeller: Kein normaler Mensch würde eine Gottesanbeterin als Stofftier verwenden. Ach, weißt Du, ich habe sogar ein Tuberkel-Bakterium in Plüsch... Mein Favorit wäre allerdings der Noro-Virus. Sieht irgendwie Putzig aus. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
ThomasB. Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 Also ich habe schon Gottesanbeterinnen kennengelernt, die ich als sehr kuschelig bezeichnen würde... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Frank Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 vor 1 Minute schrieb ThomasB.: Also ich habe schon Gottesanbeterinnen kennengelernt, die ich als sehr kuschelig bezeichnen würde... Auch wenn sie noch so fromm ist, aber deine Frau zählt nicht... oder würdest du sie als Insekt beschreiben? Unbekannterweise wäre ich da ja nicht so unverschämt. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
ThomasB. Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 vor 10 Minuten schrieb Frank: Auch wenn sie noch so fromm ist, aber deine Frau zählt nicht Die kennt die doch gar nicht! Salvatorische Klausel: Ich hatte das im Konjunktiv geschrieben. Außerdem zählt meine Frau IMMER - sonst wird sie sehr böse. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Dale Earnhardt Posted March 22, 2018 Author Report Share Posted March 22, 2018 Dale’s Liebste und er selbst auf Mauritius (Teil 3 ) Heute: Wie Soobis das Wespenproblem nicht löste Landkarten sind eine meiner Leidenschaften. Mir ist bewusst, dass sich das unfassbar langweilig und öde anhört. Ich weiß aber auch, dass ich nicht alleine damit bin. Glücklicherweise bin ich im realen Leben schon einigermaßen herumgekommen, auf Landkarten habe ich aber schon jeden Flecken dieser Welt bereist. Für einen Nicht-Landkartenliebhaber ist es vermutlich nicht annähernd nachvollziehbar, welche enorme Bedeutung Google Maps auf solche Nerds wie mich hat. Google Maps hat mein Leben zum Positiven verändert wie die Einführung des Farbfernsehens, wie das passive Abseits im Fußball oder wie die Ausbreitung der Pizza in Deutschland. Bevor wir nach Mauritius geflogen sind, kannte ich die Insel in- und auswenig. Jedenfalls von oben. Ganz besonders genau habe ich mir die Entfernung unseres Hotels, sorry unseres Golf und Spa Resorts zum angeschlossenen Tamarina Golfplatz angesehen. Es war nicht weit, Luftlinie ein paar hundert Meter. In der Kartenfunktion war keine direkte Straßenverbindung zu erkennen, in der Satellitenfunktion konnte man deutlich eine Verbindung ausmachen. Ich schloß daraus, dass die Karte nicht die aktuellste Version war. Für meine Liebste und mich war es ohnehin egal, weil unser Arrangement einen regelmäßigen und kostenfreien Shuttle Service zum Golfplatz vorsah. Wir spielen noch nicht so lange Golf und kannten bisher nur die Variante, dass die Shuttles zu festen Zeiten hin und her fahren. Zunächst muss man zwei Dinge vorausschicken. Erstens leben auf Mauritius recht viele Menschen, etwa 1,3 Millionen, die Insel ist nur rund halb so groß wie Mallorca, die Bevölkerungsdichte drei mal so hoch wie in Deutschland und es gibt keine nennenswerte Industrie. Das bedeutet, sehr viele Menschen arbeiten im Tourismus. Zweitens sind sehr viele dieser Menschen noch sehr jung, etwa die Hälfte von ihnen sind Frauen und davon sind sehr viele sehr schön. Die Schönsten von ihnen stammen von indischen Vorfahren ab und arbeiteten im Sugar Beach Golf und Spa Resort an der Rezeption. (und als Kellnerinnen, aber dazu mehr in der Folge: Die komplexen Strukturen mauritischer Serviceorganisation im Lichte modernen Kommunikationstechnologien“) So war ich recht frohgemut und voller Optimismus als ich mich am Pool von meiner Liebsten mit den Worten verabschiedete „Ich geh’ mal eben zur Rezeption und organisiere unsere Abschlagzeit und checke den Shuttle für unsere erste Runde morgen.“ Ich ging also zur Rezeption, setzte mein freundlichstes Lächeln auf und stand drei wunderschönen jungen Frauen in blitzweißen Blusen und hochgesteckten Haaren gegenüber, die mich alle drei mit einem so zauberhaften Lächeln empfingen, das ich mich sofort in die Zeit zurück versetzt fühlte, in der ich noch jung und knackig war. Ich kam mir vor wie Paris mit dem goldenen Apfel. Ich wählte die junge Frau in der Mitte und erklärte ihr mein Anliegen. Sie zeigte mir zwei Reihen ebenmäßiger, strahlend weißer Zähne und wies mich mit einer eleganten Bewegung zu einem Schreibtisch in der Nähe der Rezeption, auf dem ein Reiter mit den Worten „Customer Relations“ stand. Sie würde jemanden schicken, der sich um mich kümmert. Ich bedankte mich herzlich, verbreiterte noch einmal mein Lächeln bis an die Grenzen des Schmerzes, nickte allen drei Schönheiten zu und schlenderte zu diesem Schreibtisch, auf dem neben dem Reiter ein Telefon stand. Ich setzte mich vor den Tisch und wartete. Nach etwa fünf Minuten kam eine weitere, außerordentlich attraktive junge Exotin, begrüsste mich mit Handschlag und setzte sich auf die andere Seite des Schreibtisches. Mein Lächeln reichte von einem Ohrläppchen zum anderen. Ich sagte: „Meine Frau und ich würden gerne für morgen früh eine Teetime auf dem Tamarina Golf Kurs vereinbaren.“ Ich lächelte. Die junge Exotin lächelte auch noch, aber irgendetwas war geschehen. Die Freundlichkeit war aus ihren Augen gewichen. Der Glanz war verschwunden. Gab’s da ein Problem? Jedenfalls griff sie zum Telefon, tippte eine Taste, sagte etwas Unverständliches in einer mir unbekannten Sprache und lies sich offenbar mit dem Golfplatz verbinden. Jedenfalls vermutete ich das, weil ich leise das Klingelzeichen auf der anderes Seite der Leitung hören konnte. Sie warf mir einen Blick zu und lächelte wieder. Ich warf den Blick zurück, mein Lächeln ging mittlerweile um meinen ganzen Kopf und ich dachte: „Mein Gott, ist diese Frau schön.“ Es klingelte weiter. Sie lächelte. Ich lächelte. Es klingelte, wir lächelten. Nach einer Weile des Klingel-lächelns fiel mir auf, dass ich vermutlich die ganze Zeit diese junge, schöne Frau anstarrte und dass dies vielleicht schon längst die Grenze der Höflichkeit überschritten hatte. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass diese junge Frau wirklich sehr schön war und es eine herkulische Überwindung kostete, nicht hinzusehen. Aber ich überwand mich und schaute mir die vorbeikommenden Menschen an während es weiter klingelte. Nach einer weiteren Weile streifte ich sie mit meinem Blick dann doch wieder und stellte fest, dass ihr Lächeln vollständig verschwunden war. Als sie meinen Blick spürte, schaltete sie aber wieder in der professionellen Modus und lächelte. Ich lächelte auch. Irgendwann, mein Zeitgefühl begann langsam, sich aufzulösen, meldete sich auf der anderen Seite der Leitung eine weibliche Stimme. Die Rezeptionistin des Golfplatzes. Die beiden Frauen tauschten sich wieder in dieser mir völlig unverständlichen Sprache aus und die junge Dame auf meiner Seite fragte mich dann „Wann wollen sie spielen?“ Ich antwortete: „Am liebsten um zehn oder um elf. Wir haben seit Oktober nicht mehr gespielt und würden uns vorher gerne....“ aber alles was ich nach zehn gesagt hatte, hatte sie nicht mehr verstanden. Ein kurzes hin und her mit der Golfplatzrezeptionistin, dann sagte sie: 11 Uhr 10, zwei Personen. Ich nickte. Sie legte auf. Sie lächelte und man spürte, dass sie ernsthaft erleichtert war, dieses Problem gelöst zu haben. Ich machte keine Anstalten aufzustehen. Sie sah mich an. Ich sagte: „Eine Frage hätte ich noch, wann geht denn morgens der Shuttle?“ „Welcher Shuttle.“ „Der Shuttle zum Golfplatz.“ „Ah.“ Ich lächelte. Sie sagte: „Einen Augenblick, bitte.“ Dann nahm sie ihr Telefon und wählte. Ich konnte wieder das Klingeln in der Leitung hören. Niemand hob ab. Ich lächelte. Sie lächelte. Aber unser beider Lächeln hatte irgendwie die Kraft verloren. Wieder schaute ich die vorbeikommenden Menschen an, Gäste aus aller Welt, junge mauritische Frauen, die fast alle wunderschön waren und das Telefon klingelte. Niemand hob ab. Dann hob irgendwann nach einer sehr langen Weile doch jemand ab. Ein kurzes Gespräch in dieser Sprache, die ich nicht verstand. Sie legte auf und sagte „Das Shuttle fährt morgen um 10 Uhr 30.“ Die Erleichterung auf ihrer Seite war mit Händen zu greifen. Ich sagte: „10 Uhr 30 ist viel zu spät. Wir haben seit Oktober nicht mehr gespielt, wir müssen noch auf die Driving Range um uns einzuspielen. Können wir nicht ein oder zwei Shuttle früher fahren“ Sie sagte: „Es gibt keine anderen Shuttle. Wir arbeiten mit einer Firma zusammen und bestellen die Shuttle immer speziell für unsere Gäste.“ „Das tut mir sehr leid, aber wir müssen uns einspielen, sonst macht das alles keinen Sinn. Wie lange fährt man denn zum Golfplatz?“ „45 Minuten“. „45 Minuten?? Aber es sind doch nur ein paar hundert Meter, vielleicht einen Kilometer.“ Zum ersten mal war ihr Lächeln völlig verschwunden und tauchte auch nicht mehr wieder auf. „Es dauert 45 Minuten.“ sagte sie apodiktisch. „Okay“ sagte ich und auch mein Lächeln war verschwunden. Sie schaute mich an, ich schaute sie an. Mit ihrem ernsten Gesichtausdruck war sie noch schöner als vorher, aber wir wollten Golfspielen. Sie überlies die Initiative mir. „Was können wir tun,“ fragte ich. „Sie können mit dem Taxi fahren.“ „Übernimmt das Hotel die Taxikosten?“ „Nein.“ Sie schwieg wieder. Schließlich sagte ich: „Dann sehe ich nur zwei Lösungsmöglichkeiten. Entweder wir verschieben die Teetime nach hinten oder wir bestellen das Shuttle früher.“ Ich war zum ersten mal völlig ernst in diesem Gespräch und bei ihr war die Feindseligkeit in ihrem Blick nicht zu übersehen. Das war mir egal. Ja sie war wunderschön, aber ich wollte Golf spielen. Sie schaffte es schließlich, den Shuttle eine Stunde früher zu organisieren. Die Fahrt dauert tatsächlich 45 Minuten, denn die kleine Straße, die ich bei Google Maps entdeckte war einerseits eine Privatstraße und außerdem nach Regenwetter ohnehin nicht befahrbar. Und so musste man, um zu dem naheliegende Golfplatz zu kommen, einen Riesenumweg fahren. Da ich meinen Urlaub auf dem Golfplatz, am Pool oder auf Mauritius herumreisend verbringen wollte und nicht auf dem Stuhl schönen Frauen beim Telefonieren zusehend, haben wir am nächsten Tag einen Mietwagen genommen, mit dem wir selbst und frei wie ein Rotohrbülbül jederzeit dorthin fahren konnten, wohin wir wollten. Das war wohlgetan. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Besitzer des Sugar Beach Golf & Spa Resorts selbst ein begeisterter Golfer ist, der gerne ein Golfhotel besitzen wollte. Und darum sein Hotel einfach umbenannt hat. Außer meiner Liebsten und mir war noch ein Ehepaar da, das dort Golf spielen wollte. Wir haben sie getroffen als sie gerade dabei waren, ihre Golfbags über die riesige Golfanlage zu wuchten, um sie in ihrem Seaface Zimmer unterzubringen. Ich entschied mich, unsere Golfbags auf dem Tamarina Golfplatz zu lassen. Gegen ein fürstliches Trinkgeld natürlich. Als wir nach unserem ersten Golftag, meine Liebste spielte wie eine junge Göttin, für mich war’s eine Katastrophe, in unser Seaface-Zimmer zurückkehrten, war alles wie gehabt. Die Ameisen waren da, die Vögel waren da und die orangefarbenen Wespen empfingen uns auf dem Balkon mit ihrem leisen, tiefen Summen. Gregor haben wir nicht gesehen. „Du musst morgen noch mal mit Soobis reden.“ sagte meine Liebste. „Werde ich.“ antwortete ich. „Wieviel hast du ihm noch mal als Trinkgeld gegeben?“ „Sag ich nicht.“ Lesen Sie in der nächsten Folge: Was kostet ein Bier? 500 Rupien? Wieviel ist denn das in Euro? 1 1 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Frank Posted March 22, 2018 Report Share Posted March 22, 2018 vor 2 Stunden schrieb ThomasB.: vor 2 Stunden schrieb Frank: Auch wenn sie noch so fromm ist, aber deine Frau zählt nicht Die kennt die doch gar nicht! Salvatorische Klausel: Ich hatte das im Konjunktiv geschrieben. Außerdem zählt meine Frau IMMER - sonst wird sie sehr böse. Natürlich zählt deine Frau immer, welch Lapsus von mir. Allerdings ist der Vergleich deiner Frau mit einem Insekt dermassen uncharmant das dich wohl auch der Konjunktiv nicht retten wird. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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