Jump to content

Luthers 95 Thesen


Erlkönig

Recommended Posts

Außerdem - und da bitte ich die bayerischen Nutzer um Mithilfe - sind solche femininen Ableitungen von Namen und Ämtern selbst heute noch in den ruralen Dialektvarianten erhalten: Die Gattin des Herrn Müller ist "die Müllerin", die Ehefrau des evangelischen Pfarrers die Frau Pastorin etc. So liegt es nahe, dass Theodora einfach als Beinamen und Ehrentitel "Bischöfin" trug. In Langform: Theodora, Mutter des Bischofs von Rom. Kurz: Theodora, die Bischöfin.

 

Darüber hinaus ist natürlich auffällig, dass die Darstellung im Mosaik, auf die sich diese These stützt, keinerlei episkopale Amtsinsignien aufweist, die im neunten Jahrhundert breits fest zum ikonographischen Kanon bei der Abbildung kirchlicher Amtsträger gehörten. 

 

Dazu kommt, dass manche Titel und Amtsbezeichnungen lediglich durch die Stellung des Ehemanns oder eines Familienmitglieds determiniert sind: Die römische imperatrix war auch nicht Kaiserin von eigenen Gnaden, sondern weil sie Gattin des imperators, des Kaisers, war. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 28 Minuten schrieb Flo77:

Dann hat das Beichte-hören nichts mit dem sakramentalen Priestertum zu tun?

 

Ernsthaft? Schon wieder die Äbtissinnen von Las Huelgas und Co.? Ich weiß, dass ich mich darüber schon eingehend mit Chrysologus auseinandergesetzt habe. Ich bin mal so frei und verweise auf die damalige Diskussion. In Kurzfassung: Amtshandlungen und Fakultäten sind nicht identisch mit Akten der Weihegewalt. Die relevanten Stichworte in dieser Diskussion waren potestas regiminis und potestas ordinis. Diesselben sind wiederum nicht identisch. Und dass sich Frauen hohen Standes durchaus auch Kompetenzen angemaßt oder erpresst haben, die ihnen nicht zustanden, ist ebenfalls ein offenes Geheimnis. Das gilt sowohl für die Kirche als auch für die Welt.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

17 hours ago, Flo77 said:

Dann hat das Beichte-hören nichts mit dem sakramentalen Priestertum zu tun?

Nun, diese Vollmacht wurde vom Herrn persönlich ja sehr eindeutig allen gegeben. Dass die Tradition das dann irgendwann geändert und auf Weiheträger beschränkt hat, ist ein erneuter Beleg dafür, dass Tradtion eben auch ändernd wirken kann, und dass die Berufung auf die Tradition bei der Ablehnung der Frauenweihe nicht schlüssig ist.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Ernsthaft? Schon wieder die Äbtissinnen von Las Huelgas und Co.? Ich weiß, dass ich mich darüber schon eingehend mit Chrysologus auseinandergesetzt habe. Ich bin mal so frei und verweise auf die damalige Diskussion. In Kurzfassung: Amtshandlungen und Fakultäten sind nicht identisch mit Akten der Weihegewalt. Die relevanten Stichworte in dieser Diskussion waren potestas regiminis und potestas ordinis. Diesselben sind wiederum nicht identisch. Und dass sich Frauen hohen Standes durchaus auch Kompetenzen angemaßt oder erpresst haben, die ihnen nicht zustanden, ist ebenfalls ein offenes Geheimnis. Das gilt sowohl für die Kirche als auch für die Welt.

Solange Du oder irgendjemand anders mir und den Gläubigen attestiert, daß die von diesen Frauen vollzogenen sakramentalen Akte Null und Nichtig waren, wirst Du dich damit auseinandersetzen müssen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...