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Die alt-katholische Kirche - Erfahrungsaustausch und Diskussion


Jan_Duever

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Wenn ich an Berlin denke, sieht es ganz schön mau aus.

Hier gibt es überhaupt nur ein Altkatholische Gemeinde mit 1 oder 2 Gottesdiensten in der Woche, aktuell haben sie m.W. Asyl in einer evangelischen Kirche gefunden, weil der eigene Gemeinderaum zu klein ist, um den Covid Bestimmungen zu entsprechen (falls meine Infos falsch sind, bitte korrigieren). An der RKK mag ich einfach, dass ich überall zur Messe gehen und es mit meinem Tagesablauf in Einklang bringen kann.

bearbeitet von Schmiede
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Am 17.1.2022 um 17:46 schrieb Schmiede:

Wenn ich an Berlin denke, sieht es ganz schön mau aus.

Hier gibt es überhaupt nur ein Altkatholische Gemeinde mit 1 oder 2 Gottesdiensten in der Woche, aktuell haben sie m.W. Asyl in einer evangelischen Kirche gefunden, weil der eigene Gemeinderaum zu klein ist, um den Covid Bestimmungen zu entsprechen (falls meine Infos falsch sind, bitte korrigieren). An der RKK mag ich einfach, dass ich überall zur Messe gehen und es mit meinem Tagesablauf in Einklang bringen kann.

Tja, das ist halt Diaspora vom Feinsten. Dabei ist die Berliner Gemeinde die größte im Alt-Katholischen Bistum – von der Fläche, denn sie ist für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zuständig, aber auch von der Anzahl der Mitglieder: Immerhin über 1000. Wenn man das jetzt einmal anders herum rechnet: Auf 1000 Seelen ein Pfarrer, eine Vikarin und ein Diakon. Der rk Pfarrgemeindeverband in meiner Nachbarschaft (Hamburg) hat ca. 3,5(?) Geistliche, davon ein Pfarrer auf 16.000 zugeordnete Mitglieder.

Auf die evangelische Kirche Alt-Schöneberg konnte die alt-katholische Gemeinde Berlin auch schon vor Corona regelmäßig zurückgreifen, weil das Gemeindezentrum (ein umgebautes ehemaliges Ladengeschäft) eigentlich sowieso zu klein ist. Aber eine passende Kirche steht halt selbst in der Jetztzeit eher selten zum Verkauf, darüber nachgedacht wurde schon länger, hat aber bisher nie geklappt. 

Aktuelle Termine und Gottesdienste gibt es auf der Gemeindehomepage

Richtig ist natürlich, als Alt-Katholik:in hat man oft weitere Wege als wenn man einer der Großkirchen angehört. Aber es hat schon etwas zu bedeuten, wenn z.B. jemand aus meiner Gemeinde sich nicht nur regelmäßig ein Mal im Monat zu den Gottesdiensten 50 km entfernt in der Gottesdienststation Lüneburg aufmacht, sondern auch 5 oder 6 Mal im Jahr über 100 km Weg auf sich nimmt, weil er auch mit seiner Gemeinde in Hamburg feiern will. 

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vor 8 Stunden schrieb o_aus_h:

Tja, das ist halt Diaspora vom Feinsten. Dabei ist die Berliner Gemeinde die größte im Alt-Katholischen Bistum – von der Fläche, denn sie ist für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zuständig, aber auch von der Anzahl der Mitglieder: Immerhin über 1000. Wenn man das jetzt einmal anders herum rechnet: Auf 1000 Seelen ein Pfarrer, eine Vikarin und ein Diakon. Der rk Pfarrgemeindeverband in meiner Nachbarschaft (Hamburg) hat ca. 3,5(?) Geistliche, davon ein Pfarrer auf 16.000 zugeordnete Mitglieder.

Wobei ich mir vorstellen kann, daß der Anteil der aktiven Gemeindemitglieder bei den AK deutlich größer ist als bei den RKK. Damit relativiert sich auch die Zahl der Seelsorger.

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Wobei ich mir vorstellen kann, daß der Anteil der aktiven Gemeindemitglieder bei den AK deutlich größer ist als bei den RKK. Damit relativiert sich auch die Zahl der Seelsorger.

Wären Katholische Gemeinden kleiner, gäbe es auch mehr "Aktive".

 

Ich wohne in einem Gemeindeverbund mit sehr unterschiedlichen Gemeindegrößen, aber es es sehr auffällig, wie die Zahl der "Aktiven" um so größer ist je kleiner die Gemeinde ist. Mich würden mal die Erfahrungen aus Essen interessieren, da ich davon ausgehen würde, daß mit jeder Pfarrzusammenlegung ein massiver Verlust an Aktiven einher gegangen sein muss und der Verlust eines Messortes im Prinzip einer Gemeindeauflösung gleichkommt.

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vor 35 Minuten schrieb Flo77:

Wären Katholische Gemeinden kleiner, gäbe es auch mehr "Aktive".

 

Das ist auch unsere Erfahrung. Mit jeder Schließung einer Gottesdienststation - egal, wie weit die Nachbargemeinde bzw. Nachbarstation entfernt ist, erlosch praktisch vollständig die alt-katholische Präsenz vor Ort. Die Leute kamen nicht mehr in die nicht unbedingt weit entfernten Kirchen, teilweise traten sie aus. Und genau deswegen schließen wir keine Gottesdienststationen mehr, wenn es irgendwie noch anders machbar ist.

 

Die Leute definieren sich sehr oft über die Gemeinschaft in der jeweiligen Gottesdienststation und weniger über die gesamte Gemeinde. Dazu kommen noch unterschiedliche Ausprägungen in den verschiedenen Gruppen. Unsere Gottesdienststation in Bayreuth ist low-church. Das ist dort auch leicht umsetzbar, in einem weitgehend schmucklosen evangelischen Gemeindezentrum. In Weidenberg haben wir die Pfarrkirche und high-church-Gottesdienste, die passen hier. Auch wenn nur 11km dazwischen sind, da sind zwei Welten. 

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vor 7 Minuten schrieb Lothar1962:

Unsere Gottesdienststation in Bayreuth ist low-church. Das ist dort auch leicht umsetzbar, in einem weitgehend schmucklosen evangelischen Gemeindezentrum. In Weidenberg haben wir die Pfarrkirche und high-church-Gottesdienste, die passen hier. Auch wenn nur 11km dazwischen sind, da sind zwei Welten. 

Wird high oder low vom Pfarrgemeinderat festgelegt und ein:e entsprechende:r Priester:in gesucht oder muss sich die Gemeinde den liturgischen Vorlieben des/der Vorsteher:in anpassen?

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vor 1 Minute schrieb gouvernante:

Wird high oder low vom Pfarrgemeinderat festgelegt und ein:e entsprechende:r Priester:in gesucht oder muss sich die Gemeinde den liturgischen Vorlieben des/der Vorsteher:in anpassen?

Sag mal, geht's nicht noch a weng affiger?

 

Schreib' doch Althebräisch oder Akkadisch. Die Lesbarkeit wäre besser.

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vor 6 Minuten schrieb gouvernante:

Wird high oder low vom Pfarrgemeinderat festgelegt und ein:e entsprechende:r Priester:in gesucht oder muss sich die Gemeinde den liturgischen Vorlieben des/der Vorsteher:in anpassen?

 

Der Pfarrer in Bayreuth und Weidenberg ist der gleiche, Bayreuth ist eine Gottesdienststation von Weidenberg. Üblicherweise entsteht das Profil daraus, dass sich Gemeinde und Pfarrer/Pfarrerin im positiven Sinne aneinander annähern. Kompromisse müssen auf beiden Seiten eingegangen werden. Bei uns funktioniert das seit Jahren (über die Zeit von insgesamt 3 Pfarrern) hervorragend.

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vor 14 Stunden schrieb Moriz:

Wobei ich mir vorstellen kann, daß der Anteil der aktiven Gemeindemitglieder bei den AK deutlich größer ist als bei den RKK. Damit relativiert sich auch die Zahl der Seelsorger.

Der Anteil ist größer, ja, aber bei weitem nicht so groß wie bei den evangelischen Freikirchen, die eigentlich nur aktive zählen. Wir sind ja auch „Steuerkirche“, d.h. es werden alle gezählt, die laut Einwohnermeldeämtern das Kirchensteuermerkmal „ak“ haben. Und die durchschnittliche Gemeinde zählt gerade mal um die 300 solcher Mitglieder – selbst wenn wir 5x mehr aktive hätten als rk, dann wäre die Aktiven-je-Pfarrer:in-Verhältnis immer noch deutlich niedriger. 

bearbeitet von o_aus_h
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vor 12 Stunden schrieb o_aus_h:

Der Anteil ist größer, ja, aber bei weitem nicht so groß wie bei den evangelischen Freikirchen, die eigentlich nur aktive zählen. 

 

Täusch Dich nicht über die Freikirchen. Die Baptisten hier im Süden der Republik würde ich auf 50% der Gemeindemitglieder schätzen, die Freien Evangelischen Gemeinden auf 70%. Oder so ähnlich. Die teilweise hohen Gottesdienstbesuchszahlen kommen auch durch sehr viele Gäste, die nicht Mitglieder sind.

 

Unsere Gemeinde in Coburg (Gemeinsamer Pfarrer mit Weidenberg) hat ca. 25 Mitglieder und bis zu 35 GD-Besucher. Dennoch dürfte die Zahl der Aktiven "nur" bei ca. 40% und damit ausgesprochen hoch liegen.

 

In Weidenberg haben wir 180 Mitglieder und im Schnitt 10-12 Gottesdienstbesucher, hinzu kommen noch die ca. 8-10 Besucher des Gottesdienstes in Bayreuth (gleiche Gemeinde, andere GD-Station) sowie etwa 10 andere Aktive, die sehr selten in Gottesdienste kommen aber ansonsten, was dann etwa 15-20% Aktive ausmacht. 

 

Coburg und Weidenberg haben zusammen etwa 210 Mitglieder, für die ein vollzeitlich tätiger Pfarrer zuständig ist (in zwei Gemeindekirchen und zwei weiteren Gottesdienststationen). Egal, wie hoch die Anzahl der Aktiven ist - ein solches Verhältnis Priester : Gemeindemitglieder ist immer weit überdurchschnittlich.

 

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vor 58 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Täusch Dich nicht über die Freikirchen. Die Baptisten hier im Süden der Republik würde ich auf 50% der Gemeindemitglieder schätzen, die Freien Evangelischen Gemeinden auf 70%. Oder so ähnlich. Die teilweise hohen Gottesdienstbesuchszahlen kommen auch durch sehr viele Gäste, die nicht Mitglieder sind.

(…)

In Weidenberg (…) etwa 15-20% Aktive 

 

Okay, nicht nur Aktive bei Freikirchens, aber doch noch ein doppelt bis drei Mal so hoher Anteil wie bei den alt-katholischen Gemeinden. Hamburg hat aktuell ca 320 Mitglieder, der Kreis der mehr oder weniger regelmäßig auftauchenden oder mit der Gemeinde/dem Pfarrer regelmäßig in Kontakt stehenden dürfte bei etwa 50 liegen, d.h. auch etwas über 15%.

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vor 2 Minuten schrieb o_aus_h:

… und nun hat er auch noch kirchlich geheiratet.

Herzliche Glückwünsche und Gottes Segen.

 

Werner

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Gibt es eigentlich noch ein altkatholisches Internetforum?

 

(Mich würde gerade mal interessieren, wieviele Seelen man bräuchte um die Errichtung einer eigenen Gemeinde genehmigt zu bekommen.)

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Am 25.3.2023 um 17:39 schrieb Flo77:

Gibt es eigentlich noch ein altkatholisches Internetforum?

 

(Mich würde gerade mal interessieren, wieviele Seelen man bräuchte um die Errichtung einer eigenen Gemeinde genehmigt zu bekommen.)

Nö, aber frag ruhig: Ab 300 Mitgliedern hat eine Gemeinde Anspruch auf eine eigene Pfarrstelle. Ob aber eine Gemeinde überhaupt „ausgegründet“ wird, dafür gibt es keine vorgegebene Ordnung, sondern das ist m.W. eine Einzelfall-Entscheidung von Bischof und Synodalvertretung.

Nach meiner Vermutung würde es einen längeren Prozess des gegenseitigen Kennenlernens erfordern, sprich: man richtet eine Gottesdienststation ein, aus der nach erfolgreicher Konsolidierung eine Filialgemeinde mit eigener Zusammenkunft und gewählten Beirat würde, die aber eben nicht die Befugnisse der Gemeindeversammlung und des Kirchenvorstands der Muttergemeinde haben. Wenn diese sich dann wieder als stabil erweist, und ziemlich sicher, wenn sie stabil über 300 Mitglieder hätte, dass könnte sie eben auch zur eigenständigen Pfarrgemeinde werden.

Zwei wichtige Punkte wären aber noch zu nennen: 1. haben auch wir keinen Überschuss an Geistlichen, auch kein Reservoir an Geweihten in übergemeindlichen Strukturen, die relativ kurzfristig eine neue Gemeinde oder auch nur einen neuen Standort betreuen könnten. 2. käme das von mir vermutete Verfahren überhaupt nur an einem Ort in Frage, wo die nächstliegende bestehende Gemeinde unzumutbar weit weg wäre – und das heißt nach unseren Maßstäben eher >100 oder 200 km Entfernung. Wer näher dran wohnt, dem würde auch als größere Gruppe wohl erst mal zugemutet, sich doch zunächst regelmäßig dort am Gemeindeleben zu beteiligen. Schon alleine, weil wir auch wissen, dass der Beitritt einer ganzen Gruppe eine ganz eigenen Dynamik hat, erst recht, wenn diese Gruppe dann auch noch aus geografischen Gegebenheiten sehr unter sich bleibt, und nicht in einer bestehenden Gemeinde in das gewachsene Alt-Katholisch-Sein hineinwächst.

Wir erleben es durchaus immer mal wieder, dass Menschen (einzelne Personen) mit sehr viel Enthusiasmus auf uns stoßen, schnell Mitglied werden wollen, aber sich dann auch relativ bald herausstellt, dass ihre Vorstellungen von Kirche oder Gemeindeleben oder praktischer Synodalität doch nicht mit dem übereinstimmt, was sie bei uns finden, und dass wir dann nur eine Station auf Zeit auf ihrem Weg darstellen können. Von daher bin ich persönlich auch skeptisch, ob es der richtige Weg für uns als bestehende Kirchengemeinschaft, wie für die interessierte Gruppe wäre, einen „Blockbeitritt“ quasi einer ganzen Gemeinde zu erfahren.

bearbeitet von o_aus_h
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Am 25.3.2023 um 17:39 schrieb Flo77:

Gibt es eigentlich noch ein altkatholisches Internetforum?

 

Nein, das gibt es nicht mehr. Nur noch alt-katholische Gruppen bei Facebook.

 

Am 25.3.2023 um 17:39 schrieb Flo77:

 

(Mich würde gerade mal interessieren, wieviele Seelen man bräuchte um die Errichtung einer eigenen Gemeinde genehmigt zu bekommen.)

 

Ich antworte Dir gerne in ca. 1 Woche, momentan bin ich noch in Reha und hier habe ich keine vernünftige PC-Ausstattung. Ich habe ein neues Knie bekommen, das alte ist leider irreparabel abgekackt.

 

So viel vorab: Wilhelmshaven war aufgrund verschiedener Voraussetzungen ein absoluter Ausnahmefall.

 

Gruß

Lothar 

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vor 3 Minuten schrieb Lothar1962:

Ich habe ein neues Knie bekommen, das alte ist leider irreparabel abgekackt.

 

Lieber Lothar, ich wünsche dir alles Gute mit deinem neuen Knie und eine erfolgreiche Reha 🙂. Hoffentlich hast du nicht zu viele Schmerzen 🍀.

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vor 25 Minuten schrieb Lothar1962:

ch habe ein neues Knie bekommen, das alte ist leider irreparabel abgekackt.

Habe erst "abgehackt" gelesen - dennoch gute Besserung und viel Freude mit dem neuen Knie.

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vor 28 Minuten schrieb Kara:

Hoffentlich hast du nicht zu viele Schmerzen 🍀.

 

Danke, alles ist gut gelaufen. Schmerzen habe ich nur noch beim Aufstehen aus niedriger Sitzposition. Das braucht noch etwas Heilungszeit und Maschinentraining. 

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vor 8 Stunden schrieb Lothar1962:

momentan bin ich noch in Reha und hier habe ich keine vernünftige PC-Ausstattung. Ich habe ein neues Knie bekommen, das alte ist leider irreparabel abgekackt.

Gute Besserung!

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