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Demut


lara

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Und die Abwesenheit von De-nis ist Nis, ähhh, Denis (Forumsmitglied)

 

 

Und wieder jetzt zurück zur Demut für die Forumsregeln in F+A.

Noch ein Gedanke zur Demut:

 

 

Himmel und Erde überdauern alle Zeit.

Sie überdauern die Zeit,weil sie nicht um ihrer selbst willen leben.

Deshalb können sie immer leben.

Der Weise tritt zurück, und gerade deshalb ist er so weit voraus.

Er gibt sein Selbst auf, und gerade deshalb bleibt es erhalten.

Weil er sein Selbst vergißt, kann er sein Selbst finden.

 

Lao Tse 'Tao Te King'

 

Vollständig unter:

http://www.gedichtepool.de/autorl_laotse_tao6_10.htm

 

Lesens- und Nachdenkenswert.

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Und Detlef bin ich, wenn mich Tlef verlassen hat.

Dieser Beitrag wird der strengen Off-Topic- Überwachung nicht standhalten. Ich weiß wovon ich spreche.

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Dein Zitat: "De-mut ist die Abwesenheit von Mut,

so wie De-motivation die Abwesenheit von Motivation ist

und Menschen de-moralisiert sind, wenn sie keine Moral mehr haben.

Die Silbe de- finden wir noch in Wörtern wie de-generiert, de-rangiert, de-platziert etc."

 

AUA !!!

Aber der Scherz war doch gut, oder? Immerhin hat er wieder mal alle möglichen Leute dazu veranlasst, zu sehen, wo de- auch noch vorkommt ...

 

Das Wörterbuch sagt dazu übrigens:

 

Demut

die; -; nur Sg; das völlige Fehlen von persönlichem Stolz, die Einstellung, dass man Unglück, Leid o. Ä. ertragen muss, ohne zu klagen: Schicksalsschläge in D. ertragen ||K-: Demuts-, -haltung ||hierzu de·mü·tig Adj; de·muts·voll Adj

Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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Klar war der gut. Aber meiner mit DIETER DEMUTH gestern eben auch. Und der wurde entfernt. (schluchz)

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Das Wörterbuch sagt dazu übrigens:

 

Demut

die; -; nur Sg; das völlige Fehlen von persönlichem Stolz, die Einstellung, dass man Unglück, Leid o. Ä. ertragen muss, ohne zu klagen: Schicksalsschläge in D. ertragen ||K-: Demuts-, -haltung ||hierzu de·mü·tig Adj; de·muts·voll Adj

Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Ha! Microsoft ist mir ohnehin schon lange verdächtig! Krieg der Welten ... äh, Definitionen.

 

Jetzt die Definition lt. wissen.de:

Demut

[althochdeutsch diomuoti, "Dien-Gesinnung"]

 

nach christlicher Lehre das auf wahrer Selbsterkenntnis beruhende Bewusstsein der eigenen Nichtigkeit vor Gott, das in der Bereitschaft zum Dienen gegenüber Gott und allen Menschen wirksam wird; schließt Selbstruhm (Stolz), aber auch jede Servilität, nicht aber die dankbare Anerkennung gottgeschenkter Würde aus.

 

 

Jetzt die Definition lt. Brockhaus:

Demut [ eigentlich >Gesinnung eines Dienenden<], in der Antike die ehrfurchtsvolle Selbstbescheidung des Menschen gegenüber den Göttern ... mehr gibts ohne Bezahlung bei Brockhaus nicht :blink:

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Und nun nochmal, Erich:

 

Das hat NICHTS mit Unterwürfigkeit zu tun?

 

*Gesinnung eines Dienenden*????

 

*Bewusstsein der eigenen Nichtigkeit vor Gott*???

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Und nun nochmal, Erich:

 

Das hat NICHTS mit Unterwürfigkeit zu tun?

 

*Gesinnung eines Dienenden*????

 

*Bewusstsein der eigenen Nichtigkeit vor Gott*???

Ich weiss ja, dass heute keiner mehr dienen will. Aber ich wurde noch so erzogen: Arbeit schändet nicht, solange es ehrliche Arbeit ist. Jemanden zu dienen, nein, dass muss durchaus nicht mit Unterwürfigkeit geschehen, das kann auch durchaus in gesundem Selbstbewusstsein erfolgen.

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Erich-AS:

Ich weiss ja, dass heute keiner mehr dienen will. Aber ich wurde noch so erzogen: Arbeit schändet nicht, solange es ehrliche Arbeit ist. Jemanden zu dienen, nein, dass muss durchaus nicht mit Unterwürfigkeit geschehen, das kann auch durchaus in gesundem Selbstbewusstsein erfolgen.

Jemandem DIENEN, Erich, geht ohne Unterwürfigkeit nicht.

 

Für jemanden arbeiten schon. Und ehrliche Arbeit schändet tatsächlich nicht (so erziehe ich meine Kinder übrigens heute noch).

 

Zwischen *dienen* und *arbeiten* ist schon noch ein Unterschied, oder?

 

Wie zwischen Diener und Angestellter...:blink:

 

Ich würde es so sagen:

 

Ein Diener ist abhängig und kommt aus seiner Lage nicht so ohne weiteres wieder raus. Er ist dem Wohlwollen seines Herrn ziemlich ausgeliefert. Einem Angestellten geht es da etwas anders.

 

Einwände?

bearbeitet von Claudia
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Hallo Claudia,

 

Dein Zitat:

"Ein Diener ist abhängig und kommt aus seiner Lage nicht so ohne weiteres wieder raus."

 

 

Knifflig.

Er muß es nicht sein, aber vielleicht will er es sein.

Nur wenn er daran verzweifelt, oder Angst hat,

dann könnte ein Hinweis, du mußt nicht in der Grube bleiben, ein erster Schritt sein.

 

Wenn der "Diener" erkennen würde, daß er einem unrechtmäßigen "Herrn" dient,

von da an, könnte er sein Handeln/Dienen verändern.

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Was macht man eigentlich als Angestelle in einem Dienstleistungsunternehmen?

 

Dienen oder arbeiten? ( :blink: Böse Zungen behaupten: Buckeln...) :P

 

 

Also Demut und Unterwürfigkeit sind für mich schon 2 paar Schuhe.

 

Obgleich Claudia völlig recht hat - denn oft genug können das auch Christen nicht auseinanderhalten.

Auch die christl. Tradition (nicht zuletzt in Klöstern) hat da oft nicht recht unterschieden.

Von der sog. "Volks-Frömmigkeit" mal ganz zu schweigen.

 

Unterwürfigkeit ist für mich was krankes.... Demut was gesundes.

Nach einer gesunden Demut zu streben, ist im Sinne des Erfinders.

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(Hat eigentlich jemand den Guardini-Text gelesen?)

Hallo Peter,

 

Ja! Z. B. : Lara, die diesen Thread eröffnet hat ;-))

 

(kleines Zitat von Lara:

@Echo Romeo

Der Guardini-Text sagt es:

Wir werden nie soviel Demut haben, wie Gott hat. )

 

 

gruss

peter

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Hallo Peter,

 

woher kommt nur diese Idee, man könnte freiwillig *Diener* sein, sich freiwillig selbst etwas / jemandem ausliefern?

 

Ich vermute mal, von Leuten, die *dienen* eigentlich ablehnen, es aber trotzdem tun. Gläubige.

 

Wenn der "Diener" erkennen würde, daß er einem unrechtmäßigen "Herrn" dient,

von da an, könnte er sein Handeln/Dienen verändern.

 

Dem ursprünglichen Diener war in keiner Weise irgendeine Freiwilligkeit gegeben, und schon gar nicht Entscheidungsfreiheit. Ich sehe diese Deutung wirklich nirgendwo anders als gegeben als bei Gläubigen, die sich in ihrem Inneren gegen den Begriff *dienen* wehren.

 

Viele Grüße,

Claudia

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Hallo Claudia,

 

und woher kommt Deine Idee,

dass "Dem ursprünglichen Diener .. schon gar nicht Entscheidungsfreiheit" gegeben wurde,

oder erselbst keine Entscheidungsfreiheit hat?

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Hallo Claudia,

 

und woher kommt Deine Idee,

dass "Dem ursprünglichen Diener .. schon gar nicht Entscheidungsfreiheit" gegeben wurde,

oder erselbst keine Entscheidungsfreiheit hat?

 

 

gruss

peter

Nenne mir doch bitte geschichtliche Beispiele für den Beruf des Dieners, wo es nicht so gehandhabt wurde.

 

Und, ähm... es ist unlauter, eine Frage mit einer Gegenfrage zu kontern, ohne die Frage zu beantworten... :blink:

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Edith:

Also Demut und Unterwürfigkeit sind für mich schon 2 paar Schuhe.

 

Obgleich Claudia völlig recht hat - denn oft genug können das auch Christen nicht auseinanderhalten.

Auch die christl. Tradition (nicht zuletzt in Klöstern) hat da oft nicht recht unterschieden.

Von der sog. "Volks-Frömmigkeit" mal ganz zu schweigen.

 

Unterwürfigkeit ist für mich was krankes.... Demut was gesundes.

Nach einer gesunden Demut zu streben, ist im Sinne des Erfinders.

Hallo Edith,

 

bitte schreib mal genau auf, woran man den Unterschied zwischen Demut und Unterwürfigkeit erkennt.

 

Ich denke ja, daß Demut ein Zeichen von Unterwürfigkeit ist. Ich wüßte nur nicht, wie man etwas auseinander halten soll, wenn sich das eine als Merkmal des anderen erweist...???

 

Und bitte - was verstehst Du unter *gesunder Demut*?

 

Grüßle,

Claudia

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Nun Claudia,

 

Deine Frage:

"woher kommt nur diese Idee, man könnte freiwillig *Diener* sein, sich freiwillig selbst etwas / jemandem ausliefern?"

Du hast dann doch deine Frage selbst beantwortet ;-)

 

Deine selbstgegebene Antwort (Zitat):

"Ich vermute mal, von Leuten, die *dienen* eigentlich ablehnen, es aber trotzdem tun. Gläubige. "

 

 

Zu deiner Frage:

" Nenne mir doch bitte geschichtliche Beispiele für den Beruf des Dieners, wo es nicht so gehandhabt wurde."

 

Ein geschichtliches Beispiel:

Schon mal den Butler bei der Serie "Die Nanny" gesehen ?

 

 

großes grüßle ;-))

peter

 

 

Und, ähm... es ist unlauter, eine Frage mit einer Gegenfrage zu kontern, ohne die Frage zu beantworten... tongue.gif

bearbeitet von pmn
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Wenn Ungläubige den Begriff 'Demut' so deuten, wie sie es tun, nämlich als Unterwürfigkeit, dann sehe ich schwarz für so manche Perle der Literatur.

 

Wenn Christian Morgenstern schreibt

"Der Welt Schlüssel heißt Demut.

Ohne ihn ist alles klopfen, horchen und spähen umsonst."

dann heißt das wohl in der Bedeutung des ungläubigen Neudeutsch:

"Der Welt Schlüssel heißt Unterwürfigkeit.

Ohne sie ist alles klopfen, horchen und spähen umsonst."

 

Wenn Laotse (Laozi) schreibt:

Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege: "Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut. Nur der Liebende ist mutig, nur der Genügsame ist großzügig, nur der Demütige ist fähig zu herrschen."

dann heißt das wohl in der Bedeutung des ungläubigen Neudeutsch

"Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege: Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Unterwürfigkeit. Nur der Liebende ist mutig, nur der Genügsame großzügig, nur der Unterwürfige ist fähig zu herschen."

 

aus einem Interview mit der Dichterin Getrude Fussenegger:

Gertrud Fussenegger: Das Gedicht habe ich damals geschrieben, als die Atombombe und die Wasserstoffbombe erfunden waren und als es die ersten konkreten Nachrichten gab, daß die Atomenergie einen Einfluß auf die Erbanlagen hat und Mutationen hervorrufen kann. Diese Beängstigungen haben mich damals erfüllt und sie haben mich bis heute nicht verlassen.

An der Zerstörung der Umwelt sind vielfach wir selbst schuld. Jeder glaubt er müsse ein Auto haben. Jeder glaubt er müsse in seinem Urlaub nach Haiti oder auf die Malediven fliegen; jeder glaubt. er sei es sich schuldig. möglichst alles und zwar sofort zu bekommen. Ein wenig mehr Selbstbesinnung und Demut könnte vieles retten.

 

In der Bedeutung des ungläubigen Neudeutsch fordert Fussenegger also Selbstbesinnung und ein wenig mehr Unterwürfigkeit :P .

 

Fussenegger spricht in dem Interview auch von der Gnade:

... es ist eine Gnade daß wir uns jetzt weder vor einem großen Krieg noch vor verheerenden Seuchen fürchten müssen .... Gnade: auch so ein Wort, dass die ungläubigen Neudeutscher wohl kaum mehr verstehen.

_____

 

Ich bieten allen Ungläubigen, die auf Grund der ersten deutschen Unglaubensbedeutungsverschiebung Verständnisprobleme mit der europäischen und aussereuropäischen Literatur haben, meine Übersetzerdienste an (Gebühren auf Anfrage) :blink:

bearbeitet von altersuender
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Die christliche Bedeutung weicht, wie so häufig, von der gängigen Bedeutung ab. Zur allgemeinen Verwirrung:

 

Demut

Karl Hörmann

Lexikon der christlichen Moral

LChM 1969, Sp. 190-193

 

 

1. Unter D. (lat. humilitas) verstehen wir die Bereitschaft, sich selbst richtig einzuschätzen u. gemäß einer richtigen Selbsteinschätzung sich zu verhalten; Erkennen u. Wollen sind daran beteiligt. Die Selbsteinschätzung vollzieht sich auf dem Weg des Vergleichs gemäß Beziehungen, in denen der Mensch durch Natur u. Gnade steht, näml. zu Gott u. zum Mitmenschen. Erschwert wird sie durch die Irrtumsfähigkeit der gefallenen Natur, die sich in der Selbsteinschätzung u. in der Beurteilung des Nächsten täuschen kann. Immerhin kann ein Irrender noch die D.shaltung haben, der nicht die objektive Wahrheit, sondern die subjektive Überzeugung als Grundlage dient; das Wesen der D. liegt ja in der Willenshaltung. Gefährlicher wird ihr daher die Willensneigung des gefallenen Menschen, sich selbst zu überschätzen u. andere zu unterschätzen. In der Überwindung dieser Schwierigkeit liegt die eigentl. Leistung des Demütigen.

 

Sein Verhältnis zu Gott sieht der Demütige, wie es wirkl. ist: Alle natürl. u. übernatürl. Vorzüge hat er v. Gott empfangen. Der Wille anerkennt diesen Befund: "Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin" (1 Kor 15,10). Dabei braucht der Demütige durchaus nicht zu verkennen, daß er durch seinen eigenen Willen mit den Gaben Gottes mitwirken muß (D 1554 [814]). Auf diesen notwendigen Beitrag des Menschen macht uns die Hl. Schrift etwa im Gleichnis v. den Talenten (Mt 25,14-30) aufmerksam, u. unser Selbstbewußtsein redet dieselbe Sprache. So tut es der D. keinen Eintrag, wenn der Mensch sein eigenes Mitwirken mit den Gaben Gottes innerlich feststellt u. im Notfall auch ausspricht, wie Paulus tut: "Seine mir geschenkte Gnade ist nicht unwirksam geblieben, sondern ich habe mehr als sie alle geschafft, nicht ich jedoch, sondern die Gnade Gottes mit mir" (1 Kor 15,10). "Ich habe dem guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt" (2 Tim 4,7). Anderseits verlangt die D. auch, daß der Mensch sich, wenn es zutrifft, zu seinem eigenen Versagen gegenüber den Aufträgen bekennt, die in den Gaben Gottes angedeutet sind. Nur durch solche wirklichkeitsgetreue Haltung, durch solches Sichdemütigen unter Gott (vgl. Apg 20,19; Jak 4,10; 1 Petr 5,6) ist ein Fortschritt in der menschl. Selbstvervollkommnung aus der Kraft der Gnade möglich: "Gott widersteht den Hoffärtigen, den Demütigen aber gibt er Gnade" (Jak 4,6; vgl. Spr 3,34; 1 Petr 5,5; Mt 18,4; 23,12). "Wer aber sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, u. wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden" (Mt 23,12). Diese D. lebt uns Jesus vor, der v. seinem Göttlichen sagen kann: "Ich u. der Vater sind eins" (Joh 10,30), v. seinem Menschlichen aber bekennt: "Der Vater ist größer als ich" (Joh 14,28), u. der uns aufruft: "Lernt v. mir, denn ich bin sanftmütig u. demütig v. Herzen" (Mt 11,29). Diese Haltung bewundern wir an Maria, der Magd des Herrn (Lk 1,38), die sich ihrer Kleinheit vor Gott bewußt ist (Lk 1,48.52).

 

Vor größere Gefahren der Selbstüberhebung sieht sich der Mensch gestellt, wenn er sich mit dem Mitmenschen vergleicht. Wenn sich der Demütige jemandem gegenübersieht, der ihn an Werten überragt, anerkennt er dies, schätzt ihn höher ein als sich selbst u. drückt diese Einschätzung bei passender Gelegenheit aus. Wenn er den anderen als ungefähr gleichwertig erkennt, gibt er auch das innerl. u. äußerl. zu; daß er sich in diesem Fall geringer einschätzen müßte, ist sachl. nicht begründet. Wenn er den andern als tieferstehend erkennt, ergeht er sich nicht in Selbstgefälligkeit, sondern sieht in Gott den Urheber des eigenen Wertes. Auf die eigenen Vorzüge weist er nur dann hin, wenn es einen guten Sinn hat, etwa zur Vermehrung des Lobes Gottes ("So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen u. euren Vater im Himmel preisen" (Mt 5,16) od. zur Sicherung des eigenen Bestehens u. Wirkens (vgl. 2 Kor 11 12); im übrigen überläßt er das Urteil Gott ("Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Seinem eigenen Herrn steht od. fällt er" - Röm 14,4). Am sichersten wird vor der Überheblichkeit bewahrt, wer im Geist christlicher Liebe seine Aufgabe im Dienst am Nächsten erblickt. Jesus verwirklicht diese demütige Liebe. "Er entäußerte sich selbst, nahm Knechtsgestalt an u. wurde den Menschen gleich. In seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst u. wurde gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze" (Phil 2,7 f; vgl. Apg 8,33; Hebr 2,7.9). Zu dieser demütigen Liebe fordert er die Seinen auf: "Wenn nun ich, der Herr u. Meister, euch die Füße gewaschen habe, müßt auch ihr einander die Füße waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe" (Joh 13,14 f).

 

 

2. Eine falsche D. pflegt, wer die notwendige Sorge um die Ehre zum Nachteil des eigenen Berufs, der eigenen Familie, des eigenen Standes, der Mitmenschen vernachlässigt, z.B. unnötig die eigenen Fehler bloßlegt u. sich damit würdelos wegwirft. Noch ärger ist der Fehltritt, wenn sich jemand auf Kosten der Wahrheit herabsetzt. Eine D., die durch Lüge erkauft wird, ruht auf schlechtem Fundament (Augustinus, Serm. 181,4/5; Gregor d. Gr., Moral. XXVI 5,5; PL 38,981; 76,351). Häufiger aber wird die D. durch das Gegenteil, den Hochmut, verletzt.

 

Quelle: Lexikon der christlichen Moral

 

Erich, wenn Du diese Bedeutung in Deine Beispiele einsetzt, dann machen die Überhaupt keinen Sinn mehr ...

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Unter D. (lat. humilitas) verstehen wir die Bereitschaft, sich selbst richtig einzuschätzen u. gemäß einer richtigen Selbsteinschätzung sich zu verhalten; Erkennen u. Wollen sind daran beteiligt.

 

Also geht es nach dieser Definition um die Bereitschaft, sich selber richtig einzuschätzen und sich dementsprechend zu verhalten. Gut.

 

Du meinst, Volker, das dies den Sinn meiner literarischen Zitate vollkommen zerstöre, ihnen jeglichen Sinnes beraube? Das kann ich nicht erkennen. Meine entsprechenden Versuche haben das nicht ergeben, im Gegenteil. Bei Fussenegger etwa würde die Selbsteinschätzung sehr gut zu dem von ihr der Demut vorausgestellten Selbstbesinnung passen. Ebenso ergibt der Ersatz der Demut durch richtige Selbsteinschätzung bei Laotse durchaus Sinn: wer sich selber richtig einschätzt, ist fähig zu herrschen (so etwas - richtige Selbsteinschätzung - würde man George Bush wünschen). Und auch zu Morgenstern passt der Ersatz von Demut durch Selbsteinschätzung nicht schlecht.

 

Ich könnte übrigens noch einige literarische Zitate nachliefern, etwa von Stifter (aus dem Witiko). Auch da macht es keinen Sinn, die Demut als etwas negatives aufzufassen. Sie ist bei Stifter, Fussenegger, Laotse usw.usf. jedenfalls nicht so gemeint und gebraucht.

 

Ich finde es aber - über die Diskussion hinaus - bemerkenswert, dass diese Tugenden - die ja älter als das Christentum sind, alt wie die Menschheit selbst - so 'unpopulär' wurden. Heutzutage scheint es wirklich fast schon verpönt, eine Schande, jemand anderem dienlich zu sein.

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Ich finde es aber - über die Diskussion hinaus - bemerkenswert, dass diese Tugenden - die ja älter als das Christentum sind, alt wie die Menschheit selbst - so 'unpopulär' wurden. Heutzutage scheint es wirklich fast schon verpönt, eine Schande, jemand anderem dienlich zu sein.

Hallo Erich as,

 

Du hast recht!

 

 

Ein anderes verpöntes "Unwort" ist Mitleid.

-Wer will das schon tun-

bearbeitet von pmn
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NUN, Peter... :P

 

Deine Frage:

"woher kommt nur diese Idee, man könnte freiwillig *Diener* sein, sich freiwillig selbst etwas / jemandem ausliefern?"

Deine selbstgegebene Antwort (Zitat):

"Ich vermute mal, von Leuten, die *dienen* eigentlich ablehnen, es aber trotzdem tun. Gläubige. "

 

Ich *vermute*, daß dem so ist. Eigentlich hatte ich schwersten christlichen Protest erwartet... :blink:

 

Ein geschichtliches Beispiel:

Schon mal den Butler bei der Serie "Die Nanny" gesehen ?

 

Nein... fehlt mir da schonwieder eine wichtige Lebenserfahrung?

 

Wie geht das mit tongue.gif?

 

Grüßle,

Claudia

bearbeitet von Claudia
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Unter D. (lat. humilitas) verstehen wir die Bereitschaft, sich selbst richtig einzuschätzen u. gemäß einer richtigen Selbsteinschätzung sich zu verhalten; Erkennen u. Wollen sind daran beteiligt.

 

Also geht es nach dieser Definition um die Bereitschaft, sich selber richtig einzuschätzen und sich dementsprechend zu verhalten. Gut.

Wenn denn die Meinung von einem selbst niedrig genug ist, sich dem anderen zu unterwerfen ...

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