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Nationalsozialismus


duesi

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Long John Silver
vor 2 Stunden schrieb duesi:

Der Hinweis auf psychische Strukturen ist sicher sinnvoll. Aber ein biologistischer Ansatz ist m.E. gegen die christliche Erlösungsbotschaft. Was ist denn nun, wenn jemand eine solche psychische Disposition hat? Gehört er dann verurteilt und abgeschrieben? Es gibt einen Haufen Menschen mit psychischer Disposition zu sehr sehr negativen Dingen. Aber auch für diese Menschen ist Jesus gekommen. Und wenn er sagt "wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen", dann gilt das gerade auch für Menschen wie Adolf Hitler. Und wenn Jesus sagt "ihr sollt frei werden" besteht auch für die bösen und grauenhaften Menschen Hoffnung, dass sie ein fruchtbares, nützliches und erfülltes Leben führen können.

 

Der Hinweis auf psychische Strukturen ist kein biologischer Ansatz, sondern der Hinweis auf Fakten. Jemand mit solchen Dispositionen wird wahrscheinlich irgendwann straffaellig, dann ist es Sache der Justiz. Welche Resozialisierung greift oder nicht, ist eine ganz andere Thematik.

 

Den Rest deines Posting uebergehe ich, weil das eine so weit hergeholter Schlenker in der Diskussion ist, dass es sich eruebrigt. Es hat keinen Zweck, wahllos vom Hoelzchen zum Stoeckchen zu springen. 

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vor 3 Minuten schrieb Long John Silver:

Jemand mit solchen Dispositionen wird wahrscheinlich irgendwann straffaellig, dann ist es Sache der Justiz. 

Das heißt, du hast keine Antworten für einen solchen Menschen, die ihm dabei helfen können, nicht straffällig zu werden.

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Long John Silver
vor 2 Stunden schrieb duesi:

Ich glaube nicht, dass wir so "unendlich weit davon entfernt" sind. Ich halte es für sehr realistisch, dass eines Tages die Zeit kommt, in der jeder von uns in diesem Forum noch zu Lebzeiten (okay, bei den jüngeren ist es wahrscheinlicher als bei den älteren) gefordert sein wird, sehr, sehr standhaft zu sein. Und sehr sehr schwierige Entscheidungen zu treffen. Und ob wir dann richtig handeln werden, hängt meines Erachtens weniger damit zusammen, ob wir dann die richtige Partei wählen. Sondern damit, wie wir mit unserem Migranten-Nachbarn, unserem AfD-Nachbarn, unserem Antifa-Nachbarn, unserem muslimischen Nachbarn, unserem christlichen Nachbarn, unserem atheistischen Nachbarn, unseren jüdischen Nachbarn, unseren gewaltbereiten Nachbarn und unseren pazifistischen Nachbarn umgehen. Und wie wir uns verhalten, wenn wir als Soldaten eingezogen werden. Und innerhalb unseres Wirk- und Machtradius. Und von welchen Motiven wir uns dann leiten lassen. 

 

Mir geht es auch nicht um die Frage "was hätte ich getan, wenn ich damals gelebt hätte?" Ich hätte vermutlich das Zeug zum SS-Offizier gehabt. Und vielleicht auch das Zeug zum Widerstandskämpfer. Ich weiß es nicht. Mir geht es darum, die Motivationen, die die Menschen damals hatten und die wir heute auch haben, in meinem eigenen Herzen zu verorten. Und dabei zu unterscheiden, welche Motive des Fleisches ich abtöten sollte. Und welche Motive ich behalten kann.

 

Alle diese "Ziele" habe ich zumindest nicht. Mir reicht es damit umzugehen, was jetzt hier und heute aktuell in meinem Leben und meiner Umgebung passiert, da ist genug zu tun. Anderes darueber hinaus heissst fuer mich, dass ich mir Gedanken darueber machen sollte, dass mir der Himmel auf den Kopf faellt, irgendwann. 

 

Ich weiss, wie ich mit meinen Nachbarn und Kollegen umgehen soll und will, in welchem Fall und Konstellationen auch immer, ich weiss, wovon ich mich leiten lasse, zumindest dergestalt, dass ich noch keinen erschlagen habe oder jemanden das Haus abzufackeln und auch nicht vorhabe das zu tun. Alles andere ist von Fall zu Fall verschieden, auch von welchen Motiven ich mich leiten lasse. Die Entscheidungen treffe ich hier und heute, tagtaeglich, nicht irgendwann, wenn es anstuende "standhaft" zu sein. Was immer das jetzt auch soll. Das sind doch Schlagworte, oder nicht?  

 

Versteh mich nicht falsch, ich nehme an, du hast ein hehres Anliegen. Das ist auch voellig okay. Allerdings kann ich, was du schreibst, nicht mit Leben fuellen. Ich habe meine gesellschaftliche Meinung, die aendert sich mit Sicherheit nicht grundlegend, ich kenne meine Motive, manche sind fuer andere nachvollziehbar, andere eher nicht. Wenn ich nachher in der Schule bin, mache ich mir mit Sicherheit keine Gedanken, was im Evangelium steht, da gibt es andere Instrumentarium, auf das ich zurueckgreifen kann, die sehr sinnvoll sind. Ich moechte kein heiliges Leben fuehren, ich moechte ein guter Lehrer sein, ein guter Freund und Nachbar und Kollege, und ich moechte keine christliche Nabelschau betreiben. Letzeres mag haerter klingen als es gemeint ist, aber es gibt so etwas bestimmtes Skrupelloeses, was ich aus dem freikirchlichen Bereich kenne bei bestimmten Menschen. Man kann das Forschen nach Motiven auch uebertreiben. 

 

Ich jedenfalls werde (weil ich das Problem NS-Zeit nicht bemuehen kann mangels Moeglichkeit) mich nicht fragen, ob irgendein Abgrund in mir herrscht, der mich zum KKK zieht, ohne dass es mir bewusst sei :-))  Ich denke, diese Zeit kann ich mir sparen. So viel Vertrauen in die eigene Person muss sein.

 

 

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38 minutes ago, mn1217 said:

Ich neige in politischer Hinsicht nicht zur Panik.

 

Aber gib mir einen Computer, der nicht so will wie ich oder eine Aufgabe, die mir " zuviel" erscheint. .. Da hilft eine Papier- oder Plastiktüte dann ungemein...

 

Ich denke, dass genau wie damals, die Gefahr eher sträflich  vernachlässigt wird. Und diesmal können wir nicht sagen, wir hätten es ja nicht gewusst.

 

Dann ist es aber wenig hilfreich, von zuwenig Panikmache zu reden.

Panikmache ist kontraproduktiv.

 

Werner

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vor 11 Minuten schrieb duesi:

Das heißt, du hast keine Antworten für einen solchen Menschen, die ihm dabei helfen können, nicht straffällig zu werden.

dann muss es ja eine unmenge psychisch gestoerter deutscher volksgenossen gegeben haben

jetzt ist mir auch klar, wieso die strahlenden und lachenden angeklagten des ausschwitz prozesses ohne oder mit geringen strafen davon kamen und wieso die betreiber der rattenlinie und die polnischen und ukrainischenb moerder nie bestraft wurden, alle waren psychisch krank und fuer ihre taten nicht verantwortlich. genau so wenig wie die attentaeter von paris, berlin, marseille, strassnburg usw. mein rat, erspart euch die gerichtsverfahren, bildet mehr psychiater aus und oeffnet zusaetzliche krankenhaueser fuer psychisch kranke.

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vor 10 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Übrigens bin ich der Ansicht, dass der rassische Antisemitismus der Nationalsozialisten sehr wohl via den christlichen Antijudaismus/Antisemitismus an die Antike anknüpft, wenngleich natürlich aus großer zeitlicher bzw. geschichtlicher Ferne, aber das nur nebenbei].


Und ich erlaube mir, auch nur so nebenbei, halt den Luxus, zwischer religiös begründeter Judenfeindschaft (gegenüber einem sturköpfigen kleinen Völkchen, das sich in der Diaspora hartnäckig weigert, von seinem Monotheismus und von seinen Gesetzen und Riten abzulassen), und rassisch begründetem Antisemitismus zu unterscheiden. Ersteres wäre zumindest theoretisch damit erledigt gewesen, dass das sture Völkchen von seiner Sturheit abgelassen, die Götter der sie jeweils Beherschenden verehrt und sich in deren Reich assimiliert hätte. Bei letzterem war, wie als bekannt vorauszusetzen ist, auch die Konversion zum Christentum keine Option, um der Vernichtung zu entgehen.

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Long John Silver
vor 35 Minuten schrieb duesi:

Das heißt, du hast keine Antworten für einen solchen Menschen, die ihm dabei helfen können, nicht straffällig zu werden.

 

Bitte keine Unterstellungen und wilde Interpretationen.  Das ist nicht gut fuer eine Diskussion, das fuehrt unweigerlich in die Irre. 

 

Zum Thema: Ich koennte einen Boxverein anbieten,  der sich darum kuemmert, dass pubertierende Jungen mit zu viel Testosteron im System eine Aggressionsabfuhr haben (in unserer Naehe gibt es solch ein Projekt, an dem auch die Jugendbedhoerde beteiligt ist). Das waere ein Beispiel. Manchmal nutzt es, manchmal nicht. 

 

Im uebrigen bin ich weder Therapeut noch Familienberater noch Bewaehrungshelfer oder sonstwas in der Art, sondern an der Uni taetig und Lehrer. 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 4 Minuten schrieb elad:

dann muss es ja eine unmenge psychisch gestoerter deutscher volksgenossen gegeben haben

jetzt ist mir auch klar, wieso die strahlenden und lachenden angeklagten des ausschwitz prozesses ohne oder mit geringen strafen davon kamen und wieso die betreiber der rattenlinie und die polnischen und ukrainischenb moerder nie bestraft wurden, alle waren psychisch krank und fuer ihre taten nicht verantwortlich. genau so wenig wie die attentaeter von paris, berlin, marseille, strassnburg usw. mein rat, erspart euch die gerichtsverfahren, bildet mehr psychiater aus und oeffnet zusaetzliche krankenhaueser fuer psychisch kranke. 

Es hat (in den meisten Fällen) nichts mit einer psychischen Krankheit zu tun, wenn ein Mensch mit der Sünde im eigenen Herzen nicht fertig wird und nicht mal dazu fähig ist, Schuldbewusstsein an den Tag zu legen. Natürlich müssen solche Menschen der Gerichtsbarkeit zugeführt werden. Meine Frage hat aber einen anderen Schwerpunkt: Wie wird man zu einem verantwortungsbewussten und mündigen und mitmenschlichen Leben fähig? Den einen fällt das leicht. Andere müssen härter an sich arbeiten. Und darum geht es mir. Ich kenne mich mit dem Judentum nicht so aus. Aber soweit ich weiß, spielt auch im Judentum die Arbeit an sich selbst, um zu einem Zaddik zu werden, eine große Rolle.

Zitat

Psalm 119, 1 (Alef) Selig, deren Weg ohne Tadel ist, die gehen nach der Weisung des HERRN.

Psalm 119, 15 Ich will nachsinnen über deine Befehle und schauen auf deine Pfade.

 

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Die " Panikmache" ist nicht stark genug.  Es fallen immer noch Menschen auf Rattenfänger herein.


Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du hier die These aufstellst, je mehr Panik sich verbreitet, umso weniger rennen die Menschen Rattenfängern nach? Ich würde ja jetzt eher darauf tippen, dass Menschen, je panischer sie sind, umso eher Rattenfängern in die Arme laufen.

 

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vor 20 Minuten schrieb Julius:


Und ich erlaube mir, auch nur so nebenbei, halt den Luxus, zwischer religiös begründeter Judenfeindschaft (gegenüber einem sturköpfigen kleinen Völkchen, das sich in der Diaspora hartnäckig weigert, von seinem Monotheismus und von seinen Gesetzen und Riten abzulassen), und rassisch begründetem Antisemitismus zu unterscheiden. Ersteres wäre zumindest theoretisch damit erledigt gewesen, dass das sture Völkchen von seiner Sturheit abgelassen, die Götter der sie jeweils Beherschenden verehrt und sich in deren Reich assimiliert hätte. Bei letzterem war, wie als bekannt vorauszusetzen ist, auch die Konversion zum Christentum keine Option, um der Vernichtung zu entgehen.

 

Der Unterschied war leider kleiner als du denkst.

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vor 5 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Bitte keine Unterstellungen und wilde Interpretationen.  Das ist nicht gut fuer eine Diskussion, das fuehrt unweigerlich in die Irre. 

 

Zum Thema: Ich koennte einen Boxverein anbieten,  der sich darum kuemmert, dass pubertierende Jungen mit zu viel Testosteron im System eine Aggressionsabfuhr haben (in unserer Naehe gibt es solch ein Projekt, an dem auch die Jugendbedhoerde beteiligt ist). Das waere ein Beispiel. Manchmal nutzt es, manchmal nicht. 

 

Im uebrigen bin ich weder Therapeut noch Familienberater noch Bewaehrungshelfer oder sonstwas in der Art.

 

Coole Idee! Sicher kann die Antwort des Evangeliums keine Fachleute ersetzen. Ich habe mal einen Menschen, der fluchend und schreiend durch die Gegend gegangen ist, auf der Straße angesprochen und einfach gefragt, ob ich fragen dürfte, wie es ihm geht. Er bejahte das. Ich lud ihn zu einem Kaffee ein. Darauf hat er mir in Tränen seine halbe Lebensgeschichte und Probleme erzählt. Und natürlich habe ich ihn auch auf Fachleute hingewiesen. Aber ich habe ihn auch auf die Antworten des Evangeliums hingewiesen und versucht, ihm damit Hoffnung zu machen. Das entwickelte sich zu einer tiefen Freundschaft. Wir haben eine Zeit lang viel miteinander unternommen. Und es hat tatsächlich dazu geführt, dass er in seiner Drogensucht zwei Monate drogenfrei sein konnte. Leider konnte ich nicht verhindern, dass er sich nach einem erneuten Absturz das Leben genommen hat. 

 

Dennoch bin ich weiter davon überzeugt, dass das Evangelium Antworten bereithält, auch für Menschen, die eine Disposition zur Straffälligkeit und anderen destruktiven Verhaltensmustern haben.

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9 minutes ago, Julius said:


Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du hier die These aufstellst, je mehr Panik sich verbreitet, umso weniger rennen die Menschen Rattenfängern nach? Ich würde ja jetzt eher darauf tippen, dass Menschen, je panischer sie sind, umso eher Rattenfängern in die Arme laufen.

 

Wenn man Rattenfänger nur auf der einen Seite sieht, dann ist Panik von der anderen Seite kommend durchaus hilfreich.

Das sieht wohl nicht nur mn1217 so, sondern das scheint heute eine weitverbreitete Ansicht zu sein.

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Ich neige in politischer Hinsicht nicht zur Panik.

 

Aber gib mir einen Computer, der nicht so will wie ich oder eine Aufgabe, die mir " zuviel" erscheint. .. Da hilft eine Papier- oder Plastiktüte dann ungemein...

 

Ich denke, dass genau wie damals, die Gefahr eher sträflich  vernachlässigt wird. Und diesmal können wir nicht sagen, wir hätten es ja nicht gewusst.

 

Verstehe ich auch nicht. Wirklich JEDER weiß was damals war, und wieviel Engagement „gegen Rechts“ wünscht du dir NOCH? 

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vor 49 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Der Unterschied war leider kleiner als du denkst.

 

Ähm ... das scheint durchaus so, dass sich die limpieza de sangre und der rassisch begründete Antisemitismus der Nationalsozialisten sehr nahe kommen oder sich sogar touchieren. Ich persönlich folge da aber doch eher dem im verlinkten Artikel erwähnten Max Sebastián Hering Torres: Rassismus in der Vormoderne, der keine unmittelbare Linie von der limpieza de sangre zur späteren Rassentheorie des 18./19. Jahrhunderts sieht. Die limpieza de sangre fuße, so meint er, darauf, dass sich die Inhaber wichtiger und angesehener Ämter gegen die Konkurrenz der durch Taufe plötzlich ämterfähig gewordenen Marranen und Conversos ausgesetzt sahen und sich wie einst standesbewusste Adelsgeschlechter gegen Einheirat von gewöhnlichem Volk gegen diese hergelaufenen Neuchristen abzuschotten versuchten. Der Faden, wenn ich ihn ziehe, läuft also von der limpieza de sangre zu den Nürnberger Rassegesetzen, aber halt (noch) nicht zu den Vernichtungslagern.

bearbeitet von Julius
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1 minute ago, Xamanoth said:

Verstehe ich auch nicht. Wirklich JEDER weiß was damals war, und wieviel Engagement „gegen Rechts“ wünscht du dir NOCH? 

Bis die Zahlen für die AfD stark sinken. Die für die Linken und Grünen können gleichzeitig durch die Decke gehen, das macht nichts.

Das ist dann auch die einzige Parallelität zu den 1930ern, die ich sehe. Mit umgekehrtem Vorzeichen, versteht sich.

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb mn1217:

Der spielt halt schön...

Und es gibt Viele, die nicht genau genug hinsehen oder - hören.

Und viele sehen und hören ganz genau hin und halten  „Panik“ für albern.

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Gerade eben schrieb Werner001:

Bis die Zahlen für die AfD stark sinken. Die für die Linken und Grünen können gleichzeitig durch die Decke gehen, das macht nichts.

Das ist dann auch die einzige Parallelität zu den 1930ern, die ich sehe. Mit umgekehrtem Vorzeichen, versteht sich.

 

Werner

Mit Verlaub ich halte Panik auch vor dem Grünen für albern, und den Linken wäre ich schon beigetreten, wenn ich keine beamtenstellen als Option betrachten würde. 

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2 minutes ago, Xamanoth said:

Mit Verlaub ich halte Panik auch vor dem Grünen für albern, und den Linken wäre ich schon beigetreten, wenn ich keine beamtenstellen als Option betrachten würde. 

Panik vor den Grünen ist ebenso albern wie Panik vor der AfD. Die Parallelen she ich darin, dass sich, wie damals, der Mainstream durch Panikmache der einen Seite völlig blind machen lässt für die Realität.

 

Werner

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vor 46 Minuten schrieb Julius:

 

Ähm ... das scheint durchaus so, dass sich die limpieza de sangre und der rassisch begründete Antisemitismus der Nationalsozialisten sehr nahe kommen oder sich sogar touchieren. Ich persönlich folge da aber doch eher dem im verlinkten Artikel erwähnten Max Sebastián Hering Torres: Rassismus in der Vormoderne, der keine unmittelbare Linie von der limpieza de sangre zur späteren Rassentheorie des 18./19. Jahrhunderts sieht. Die limpieza de sangre fuße, so meint er, darauf, dass sich die Inhaber wichtiger und angesehener Ämter gegen die Konkurrenz der durch Taufe plötzlich ämterfähig gewordenen Marranen und Conversos ausgesetzt sahen und sich wie einst standesbewusste Adelsgeschlechter gegen Einheirat von gewöhnlichem Volk gegen diese hergelaufenen Neuchristen abzuschotten versuchten. Der Faden, wenn ich ihn ziehe, läuft also von der limpieza de sangre zu den Nürnberger Rassegesetzen, aber halt (noch) nicht zu den Vernichtungslagern.

 

Es war von mir nur als kleiner Hinweis gedacht, daß die Unterschiede zwischen Antijudaismus und Antisemitismus so grundsätzlich nicht sind. Dazwischen liegen immerhin 5 Jahrhunderte, incl. den Rassentheorien im Gefolge des Darwinismus. 

 

Außerdem schätzen ich die Bedeutung von weltanschaulichen „Begründungen“ eh eher gering. Ich sehe eher eine ununterbrochene Tradition der Judenfeindschaft seit fast 2000 Jahren, ein sozialer Habitus, eine Kulturkonstante, ob als Antijudaismus, der den Juden vorwirft, den falschen Glauben zu haben, oder als Antisemitismus, der den Juden vorwirft, der falschen Rassen anzugehören, oder als Antizionismus, der den Juden vorwirft, die falsche Politik zu machen. 

 

Der eigentliche Vorwurf ist immer der gleiche: Man nimmt den Juden übel, daß anders sind, daß sie überhaupt existieren. Sie können tun oder lassen, was sie wollen, es ist ihre bloße Existenz, die den Juden die beständige, besondere Aufmerksamkeit der Judenfeinde sichert, egal ob als Religionsgemeinschaft, als Volk, als Staat oder als Fata Morgana.

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vor 1 Stunde schrieb Werner001:

Dann ist es aber wenig hilfreich, von zuwenig Panikmache zu reden.

Panikmache ist kontraproduktiv.

 

Werner

Wenn ich mich recht entsinne, kam der Begriff nicht von mirund ich habe ihn in meiner Antwort in Anführungszeichen gesetzt.

 

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vor einer Stunde schrieb Julius:


Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du hier die These aufstellst, je mehr Panik sich verbreitet, umso weniger rennen die Menschen Rattenfängern nach? Ich würde ja jetzt eher darauf tippen, dass Menschen, je panischer sie sind, umso eher Rattenfängern in die Arme laufen.

 

Das verstehst du nicht richtig.

Wo liegt euer Problem (Werner ja auch) mit Anführungszeichen? 

Das, was Andere als Panikmache wahrnehmen,  sehe ich als sehr notwendige Warnung. 

 

Rattenfänger,  da bin ich mir leider sicher,werden immer ihre Folger haben. Es muss gute Alternativen zu ihnen geben und sie müssen entlarvt werden. Möglichst bevor sie die Kinder entführt haben.

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vor 5 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Es war von mir nur als kleiner Hinweis gedacht, daß die Unterschiede zwischen Antijudaismus und Antisemitismus so grundsätzlich nicht sind. Dazwischen liegen immerhin 5 Jahrhunderte, incl. den Rassentheorien im Gefolge des Darwinismus. 

 

Außerdem schätzen ich die Bedeutung von weltanschaulichen „Begründungen“ eh eher gering. Ich sehe eher eine ununterbrochene Tradition der Judenfeindschaft seit fast 2000 Jahren, ein sozialer Habitus, eine Kulturkonstante, ob als Antijudaismus, der den Juden vorwirft, den falschen Glauben zu haben, oder als Antisemitismus, der den Juden vorwirft, der falschen Rassen anzugehören, oder als Antizionismus, der den Juden vorwirft, die falsche Politik zu machen. 

 

Der eigentliche Vorwurf ist immer der gleiche: Man nimmt den Juden übel, daß anders sind, daß sie überhaupt existieren. Sie können tun oder lassen, was sie wollen, es ist ihre bloße Existenz, die den Juden die beständige, besondere Aufmerksamkeit der Judenfeinde sichert, egal ob als Religionsgemeinschaft, als Volk, als Staat oder als Fata Morgana.

Diese Erklärung ist mir zu fatalistisch, auch wenn sie verlockend erscheint. So als könne man überhaupt nichts gegen die Natürlichkeit entstehenden Judenhasses tun.

 

Ich merke schon, dass vielen der Anspruch, die Tendenz zum Massenmord im eigenen Herzen ausfindig zu machen, zu unbarmherzig erscheint. Jedoch was ist die Alternative? Wenn wir hier anfangen, darüber zu lamentieren, dass dies unausweichlich gewesen sei, dass die Menschen damals ja gar nicht anders konnten, usw., das Judenhass sowieso eine Naturkonstante sei, ja dann müssten wir konsequenterweise auch barmherziger mit den Mördern von damals umgehen. Sie handelten ja schließlich nur im Rahmen der staatlichen Ordnung. Shit happens…

 

Das ist keine Lösung.

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vor 11 Minuten schrieb Marcellinus:

Es war von mir nur als kleiner Hinweis gedacht, daß die Unterschiede zwischen Antijudaismus und Antisemitismus so grundsätzlich nicht sind.

 

Mag sein. Ich halte es trotzdem für sinnvoll, Antijudaismus (im "engeren" Sinne) von anderen Begrifflichkeiten der Judenfeindschaft abzugrenzen, weil er halt nun mal, zumindest in unseren Breiten, im Christentum (und nicht in irgendwelchen Rassentheorien) verankert ist und bis in die jüngste Zeit hinein aus Unwissenheit oder Unaufmerksamkeit weiter tradiert wurde, vielleicht sogar immer noch wird. Es ist in meinem Alltag und Umfeld ganz nützlich, zwischen den beiden Betriffen zu unterscheiden.

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vor einer Stunde schrieb Werner001:

Wenn man Rattenfänger nur auf der einen Seite sieht, dann ist Panik von der anderen Seite kommend durchaus hilfreich.

Das sieht wohl nicht nur mn1217 so, sondern das scheint heute eine weitverbreitete Ansicht zu sein.

 

Werner

Nur, dass ich Rattenfänger durchaus überall verorte.

Aber in 'Weimar' war das ständige Zeigen auf die Kommunisten eine super Strategie für die andere Seite.

Wer schreit: "Die anderen sind schlimmer", den sollte man genau unter die Lupe nehmen. 

bearbeitet von mn1217
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1 minute ago, mn1217 said:

Wer schreit: "Die anderen sind schlimmer", den sollte man genau unterdessen Lupe nehmen. 

Da sind wir uns einig.

 

Werner

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