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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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Wenn es nach Gerta geht, sollen wir auf jeden Fall alle sofort in Panik verfallen. Und genau das macht sie mir so unglaublich unsympathisch. 

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An "Greta" stört mich eigentlich nur der alberne mediale Hype - die Medien sind wesentlich infantiler als dieses Kind.

 

Viel ärgerlicher ist jemand wie Verkehrsminister Scheuer, der ist eigentlich Profi und weiß doch, was die EU z.B. zu den Emissionswerten 2030 beschlossen hat. Will er jetzt 11 Jahre "Vogel-Strauß-Politik" betreiben, damit irgendein Nachfolger dann die gleiche Show abliefert wie er aktuell zum Diesel?

Da finde ich den neuen VW-Chef Diess interessant, wirklich unglaubliche Chuzpe, aber der hat die Realität immerhin zur Kenntnis genommen.

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vor 10 Stunden schrieb rince:

Wenn es nach Gerta geht, sollen wir auf jeden Fall alle sofort in Panik verfallen. Und genau das macht sie mir so unglaublich unsympathisch. 

Greta Thunberg hat gestern in Berlin [klick] gesagt: "Mit 'Panik' meine ich nicht schreiend im Kreis zu rennen, sondern das wir aus unserer Komfortzone herauskommen müssen"
Damit hat sie jetzt so unrecht nicht.

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vor 35 Minuten schrieb Frank:

Greta Thunberg hat gestern in Berlin [klick] gesagt: "Mit 'Panik' meine ich nicht schreiend im Kreis zu rennen, sondern das wir aus unserer Komfortzone herauskommen müssen"
Damit hat sie jetzt so unrecht nicht.

 

Ich habe deshalb meine Meinung auch etwas revidiert, was diese Demos angeht: wenn sie die Welt dazu bringen, den Klimawandel international koordiniert und geregelt anzugehen, eine gute Sache. 

Wenn sie dazu führen, in ideologisch kurzsichtiger Weise einseitige "Radikalkuren" zu Senkung der Klimagas-Emissionen durchzuführen, wären sie schädlich.

 

 

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Marcellinus
vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

 

Ich habe deshalb meine Meinung auch etwas revidiert, was diese Demos angeht: wenn sie die Welt dazu bringen, den Klimawandel international koordiniert und geregelt anzugehen, eine gute Sache. 

Wenn sie dazu führen, in ideologisch kurzsichtiger Weise einseitige "Radikalkuren" zu Senkung der Klimagas-Emissionen durchzuführen, wären sie schädlich.

 

Ist es nicht am wahrscheinlichsten, daß sich das einfach totläuft, und vor allem eine Karrierechance für die Wortführer*innen ist?

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vor 50 Minuten schrieb Frank:

Greta Thunberg hat gestern in Berlin [klick] gesagt: "Mit 'Panik' meine ich nicht schreiend im Kreis zu rennen, sondern das wir aus unserer Komfortzone herauskommen müssen"
Damit hat sie jetzt so unrecht nicht.

Dieses „wir müssen“ finde  ich noch unsympathischer als die Aussage mit der Panik. Ich muss erst mal gar nichts. Weder die Zahl meiner Flugreisen noch meinen Fleischkonsum reduzieren. Beides geht eine Horde übermotivierter Schüler schlecht nichts an. 

 

*Schön in der Komfortzone bleibend*

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vor 15 Minuten schrieb Shubashi:
vor 56 Minuten schrieb Frank:

Greta Thunberg hat gestern in Berlin [klick] gesagt: "Mit 'Panik' meine ich nicht schreiend im Kreis zu rennen, sondern das wir aus unserer Komfortzone herauskommen müssen"
Damit hat sie jetzt so unrecht nicht.

 

Ich habe deshalb meine Meinung auch etwas revidiert, was diese Demos angeht: wenn sie die Welt dazu bringen, den Klimawandel international koordiniert und geregelt anzugehen, eine gute Sache. 

Wenn sie dazu führen, in ideologisch kurzsichtiger Weise einseitige "Radikalkuren" zu Senkung der Klimagas-Emissionen durchzuführen, wären sie schädlich.

Nur ist es mit nichten so als gäbe es keine internationale Koordinierung. Wir haben ja das Pariser Klimaschutzabkommen.

Das Problem liegt darin, die dort gefassten Beschlüsse in nationale Politik zu überführen. Aber da heisst es immer nur: "Ja mein Anteil ist ja sooo klein, das bringt doch nichts"

Wir sind bereits in Rhodos, wir sollten langsam hüpfen.

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Ist es nicht am wahrscheinlichsten, daß sich das einfach totläuft, und vor allem eine Karrierechance für die Wortführer*innen ist?

 

Ja, sicher über kurz oder lang, wobei es tatsächlich hierbei auch eine Wetterfrage ist: ein paar kalte Winter oder sehr trockene Sommer können hier den Ausschlag geben.

Auf der anderen Seite: die Atomkraftwerke wurden auch erst Jahre nach den Höhepunkten der AAKW-Bewegung abgeschaltet.

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vor 52 Minuten schrieb Frank:

Nur ist es mit nichten so als gäbe es keine internationale Koordinierung. Wir haben ja das Pariser Klimaschutzabkommen.

Das Problem liegt darin, die dort gefassten Beschlüsse in nationale Politik zu überführen. Aber da heisst es immer nur: "Ja mein Anteil ist ja sooo klein, das bringt doch nichts"

Wir sind bereits in Rhodos, wir sollten langsam hüpfen.

 

Ich bin ja auch sehr dafür, dass die Deutschen sich bemühen, dass 40%-Ziel einzuhalten. Und wenn auch dafür die AKWs ein paar Jahre länger laufen sollten.

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Marcellinus
vor 56 Minuten schrieb Shubashi:

 

Ich bin ja auch sehr dafür, dass die Deutschen sich bemühen, dass 40%-Ziel einzuhalten. Und wenn auch dafür die AKWs ein paar Jahre länger laufen sollten.

 

Genauso sieht das Greta auch. Scheint der Begeisterung der Grünen für sie aif einmal keine Abbruch mehr zu tun. Wie schnell sich die Zeiten ändern - oder: was kümmert mich mein blödes Geschwätz von gestern.

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Genauso sieht das Greta auch. Scheint der Begeisterung der Grünen für sie aif einmal keine Abbruch mehr zu tun. Wie schnell sich die Zeiten ändern - oder: was kümmert mich mein blödes Geschwätz von gestern.

 

Soweit ich die Geschichte verstanden habe, wurde Greta dafür angeblich schwer kritisiert, weshalb sie bei FB nochmal anfügen musste, dass sie persönlich gegen Atomkraft sei.

Wer aber konkret was wie kritisiert hat, konnte ich nirgendwo lesen, weshalb ich leider noch nicht verstehe, wie diese Debatte abläuft.

Als Haltung der Grünen galt jedenfalls: Atom weg, erstmal egal wieviel Kohlekraftwerke deshalb laufen müssen. Jetzt tun man so, als ob man ganz locker auch die Kohlekraftwerke abschalten könne, aber ich habe dazu leider noch kein überzeugend durchgerechnetes Rezept gesehen.

 

Etwas ganz anderers:

Wer am Wochenende mal Zeit und Lust hat, hier ein Podcast mit dem "Technik & Motor"-Redakteur der "faz", Holger Appel zum (e-)Auto-Problem.

Geht etwa 35 Minuten. Am Anfang gibt es eine Stelle, wo er sagt, dass ihm der Chef von Peugeot gesagt habe, dass der 37,5%-Beschluss der EU zur CO2-Minderung bei Autos eine Katastrophe für die Industrie sei. (Danach wird ausgeführt, warum der E-Auto-Hype so nicht funktionieren wird und dass Herr Diess von VW einen ziemlich riskanten Strategiewechsel vorschlägt. eigentlich nicht viel neues für diejenig, die das Problem schon mal durchdacht haben.)

 

Ich finde es deshalb interessant, weil zu einem für die Menschheit (und die Bürger Europas im besonderen) sehr wichtigen Thema extrem leichtfertige Beschlüsse gefällt werden, die sich anscheinend niemand genau vor Augen führt. Man beschließt hier möglicherweise eine ökonomische Katastrophe für Millionen von Arbeitnehmern, und es interessiert kein Schwein!

Was geht da einem Abgeordneten durch den Kopf? Die müssten sich doch eigentlich einmal wenigstens 30 Minuten durchgerechnet haben, wie das gehen soll?

Denn das alle z.B. jetzt mal kurz in die Nähe ihres Arbeitsplatzes ziehen oder wenigstens zum nächsten Bahnhof, und zwar innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahren, weil zu den beschlossenen Konditionen max. noch 10% bis 20% der Menschen ein Auto nutzen könnten, wäre doch eine gravierende Umstrukturierung der Gesellschaft.

Trotzdem spricht niemand darüber, plant niemand dafür.

Von daher bin ich eben auch so skeptisch, was die volltönenden Schülerdemos und deren Medienbegleitung angeht: wie und wer soll denn bitte aus der Komfortzone heraustreten?

Welche Redaktion sagt denn zu ihrem Mitarbeiter: "Ab heute bitte nur 1 Stunde pro Tag Internetrecherche, ist für's Klima! Und zum schreiben bitte wieder die gute alte Erika, wir senken unseren redaktionellen Energieverbrauch dieses Jahr um 15%."

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vor 3 Stunden schrieb Frank:

Greta Thunberg hat gestern in Berlin [klick] gesagt: "Mit 'Panik' meine ich nicht schreiend im Kreis zu rennen, sondern das wir aus unserer Komfortzone herauskommen müssen"
Damit hat sie jetzt so unrecht nicht.

Dann gehört sie zu denen, die zu blöde sind, Worte gemäss ihrer Bedeutung zu benutzen? Kommt wohl von den vielen versäumten Schulstunden...

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Es ist nicht Gretas Schuld, daß unsere Politik nun binnen 5 Jahren umsetzen muss, was man - mit ein wenig Weitsicht und Verstand - schon vor 35 Jahren hätte in Angriff nehmen müssen.

 

Allerdings finde ich den Hype um dieses Mädchen hochgradig lächerlich zumal ich mir nicht vorstellen kann, daß sie nicht durch interessierte Erwachsene gelenkt und instrumentalisiert wird. Frei nach dem Motto: Wenn wir als Erwachsene auf die Straße gehen, sind unsere Erfolgschancen zu klein, schicken wir das Kind, das macht vor der Kamera mehr her.

 

Dazu kommt, daß sich die wirklichen Problemfelder (USA, China, Indien und Afrika) von Greta kaum bis gar nicht beeindrucken lassen.

 

Solange es also keine Weltregierung gibt (die nur durch eine Militärdiktatur erreicht werden könnte - zumindest bin ich der Überzeugung, daß die Demokratie in all ihren Formen für Bevölkerungsgruppen ab einer gewissen Größe nicht mehr funktioniert), die weltweite Standards festlegt, umsetzt und Verstöße ahndet, sind Klimaschutzziele eh eher nette Absichtserklärungen.

 

Ich bin zum Beispiel für die Abschaltung der Kohle- und Atomkraftwerke, der Verpflichtung der Automobilhersteller bzw. aller Hersteller von Verbrennungsanlagen zur laufenden Entwicklung von wirksamen Filteranlagen und Umrüstpaketen (z.B. auch für die Umrüstung von Benzin auf Gas o.ä.) und der Enteignung der Energieriesen zur Gegenfinanzierung. Aber damit bekommen wir höchstens die deutschen Ziele in den Griff.

Wenn wir nicht die Entwicklungshilfe für Afrika streichen und jedes Produkt, das nach Europa importiert wird nach dem Grad seiner Umweltverträglichkeit in Herstellung, Gebrauch und Entsorgung mit Zöllen belegen dürften die Effekte für den Klimaschutz nicht überzeugend sein. Zumal wir uns darüber klar sein müssen, daß zu befürchten ist, daß die USA und China (und Russland) sich eher mit militärischen Mitteln den Zugang zu den so vermeintlich blockierten Märkten freizubomben versuchen, denn unsere Vorstellungen von Klimaverträglichkeit bei sich umsetzen würden. Eine Zerschlagung der Global Player und damit der großen Lobbytreiber wäre also eigentlich der allererste Schritt...

Wobei mich schon interessieren würde, ob die Länder Südamerikas und Ozeaniens eine solche Politik mittragen würden.

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13 minutes ago, Shubashi said:

Als Haltung der Grünen galt jedenfalls: Atom weg, erstmal egal wieviel Kohlekraftwerke deshalb laufen müssen. Jetzt tun man so, als ob man ganz locker auch die Kohlekraftwerke abschalten könne, aber ich habe dazu leider noch kein überzeugend durchgerechnetes Rezept gesehen.

Populismus lässt sich nun mal nicht überzeugend durchrechnen.

 

Werner

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Wäre lustig, da zuzuschauen. Im Gegensatz zum deutschen Militär ist das chinesische voll einsatzbereit, und ist nicht mit Dingen wie Babybetreuung beschäftigt.

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

@Flo77

Meinst du: China „zerschlagen“? Das würde ich an deiner Stelle nicht mal laut denken! :D

Warum diese Option ausschließen. Es geht ja nicht darum dieses Land in eine Kolonie zu verwandeln sondern darum die Harmonie im Gleichgewicht der Staaten auszuwiegen. Und die Chinesen sind zu intelligent um den hiesigen Markt völlig kaputt zu machen. Die wollen ja Geld verdienen...

 

Ohne eine solide Aufrüstung wird das natürlich nicht gehen. Wozu sind wir denn bitte Waffenexportmeister? Allerdings sehe ich die "Festung Europa" auch als im Grunde alternativlos.

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Long John Silver

Hier ein Tip fuer alle, die gern Natur-Dokumentationen sehen:

 

Bei  Netflix eine 8-teilige Dokumentation "Unser Planet" (ueber die Lebensraeume der Erde)

 

 Unter der Leitung von Alastair Fothergill, der bereits in der Vergangenheit durch spektulaere Natur-Dokumentationen bekannt ist.  Fuer dieses Projekt wurde 4 Jahre gedreht, jede Folge schildert einen anderen Lebensraum.

 

Mit Sicherheit absolut sehenswert. 

 

 

Edited by Long John Silver
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Mistah Kurtz
Am 30.3.2019 um 14:07 schrieb Shubashi:

Was geht da einem Abgeordneten durch den Kopf? Die müssten sich doch eigentlich einmal wenigstens 30 Minuten durchgerechnet haben, wie das gehen soll?

 

 

Winfried Kretschmann hat mal über das Tanken von E-Autos nachgedacht: Kretschmann rechnet ab

 

Das Problem: viele wissen, dass das, was sie beschließen, nicht geht, eventuell gar Deutschland in eine schwere Krise führen wird. Aber letztlich ist jedem sein Hemd heute näher als der Mantel morgen. Und natürlich gibt es auch die, die gar nicht rechnen, sondern nur an ihrer Ideologie festhalten: das Gute muss heute getan werden, Probleme lösen wir morgen. 

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Marcellinus
vor 4 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Winfried Kretschmann hat mal über das Tanken von E-Autos nachgedacht: Kretschmann rechnet ab

 

Das Problem: viele wissen, dass das, was sie beschließen, nicht geht, eventuell gar Deutschland in eine schwere Krise führen wird. Aber letztlich ist jedem sein Hemd heute näher als der Mantel morgen. Und natürlich gibt es auch die, die gar nicht rechnen, sondern nur an ihrer Ideologie festhalten: das Gute muss heute getan werden, Probleme lösen wir morgen. 

 

Das ist das Problem mit Berufsabgeordneten über Parteilisten. Oder wie der liberale Reichstagsabgeordnete Eugen Richter schon vor über 100 Jahren zu den Abgeordnetendiäten meinte: „Der Gehorsam gewinnt, aber alles andere leidet.“

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Was E-Mobilität angeht, würde es ja schon sehr viel ändern, wenn alle, die zu Hause eine eigene Ladestation haben, im Innenstadtverkehr mit E-Autos unterwegs wären. Der Nissan Leaf hat eine Reichweite je nach Außentemperatur zwischen 270 und 385 km. Damit kann beinahe jeder, der außerhalb der großen Städte auf ein eigenes Auto angewiesen ist, wenn er das Auto über Nacht zu Hause laden lässt, seinen Bedarf stillen. Renault bietet allen, die sich ein Elektrofahrzeug bei ihnen kaufen, kostenlos an, für 2 Wochen im Jahr einen Renault Clio zu mieten, um zwischendurch auch mal eine größere Reise zu unternehmen. Natürlich führt das Hinarbeiten auf mehr E-Mobilität zu Herausforderungen. Und die klassische Tankstelle wird dann vermutlich irgendwann Geschichte sein. Aber es gibt durchaus einige Lösungsansätzen, die das Infrastrukturproblem lösen können. Manche schlagen vor, jeden Innenstadtparkplatz mit einer Ladesäule auszustatten. Ich frage mich, ob die Weltkupfervorräte für ein solches Projekt ausreichend wären. Aber es gibt auf jeden Fall Lösungsansätzen. Vor 10 Jahren habe ich bereits von Experimenten in Israel gelesen, dass an jeder "Tankstelle" ein Batteriewechsel vollzogen werden soll. Anstatt die Batterie zu laden, bekommt man direkt die Batterie ausgewechselt, was schneller geht, als die Batterie zu laden. Anscheinend ist dieser Ansatz eher verworfen worden, da ich nichts mehr davon lese.

 

Wasserstoffgetriebene Fahrzeuge haben sogar Reichweiten von 800 km und können ähnlich schnell betankt werden wie Benzinautos. Jedoch ist die Entwicklung der E-Mobilität in den letzten Jahren so rasant vorangeschritten, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Entwicklung der Wasserstofftechnologie hier jemals konkurrenzfähig werden kann.

 

 

 

 

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vor 38 Minuten schrieb duesi:

Was E-Mobilität angeht, würde es ja schon sehr viel ändern, wenn alle, die zu Hause eine eigene Ladestation haben, im Innenstadtverkehr mit E-Autos unterwegs wären. Der Nissan Leaf hat eine Reichweite je nach Außentemperatur zwischen 270 und 385 km. Damit kann beinahe jeder, der außerhalb der großen Städte auf ein eigenes Auto angewiesen ist, wenn er das Auto über Nacht zu Hause laden lässt, seinen Bedarf stillen. Renault bietet allen, die sich ein Elektrofahrzeug bei ihnen kaufen, kostenlos an, für 2 Wochen im Jahr einen Renault Clio zu mieten, um zwischendurch auch mal eine größere Reise zu unternehmen. Natürlich führt das Hinarbeiten auf mehr E-Mobilität zu Herausforderungen. Und die klassische Tankstelle wird dann vermutlich irgendwann Geschichte sein. Aber es gibt durchaus einige Lösungsansätzen, die das Infrastrukturproblem lösen können. Manche schlagen vor, jeden Innenstadtparkplatz mit einer Ladesäule auszustatten. Ich frage mich, ob die Weltkupfervorräte für ein solches Projekt ausreichend wären. Aber es gibt auf jeden Fall Lösungsansätzen. Vor 10 Jahren habe ich bereits von Experimenten in Israel gelesen, dass an jeder "Tankstelle" ein Batteriewechsel vollzogen werden soll. Anstatt die Batterie zu laden, bekommt man direkt die Batterie ausgewechselt, was schneller geht, als die Batterie zu laden. Anscheinend ist dieser Ansatz eher verworfen worden, da ich nichts mehr davon lese.

 

Wasserstoffgetriebene Fahrzeuge haben sogar Reichweiten von 800 km und können ähnlich schnell betankt werden wie Benzinautos. Jedoch ist die Entwicklung der E-Mobilität in den letzten Jahren so rasant vorangeschritten, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Entwicklung der Wasserstofftechnologie hier jemals konkurrenzfähig werden kann.

 

 

 

 

 

Auch das würde immer noch eine radikale Veränderung unserer Verkehrsinfrastrukturen und Wirtschaftsweise erzwingen. So ein "Leaf" kostet ca. 40.000 EUR und dürfte max. für die Hälfte der bisherigen Autokäufer erschwinglich sein - was machen wir mit dem Rest der Leute, die trotzdem zur Arbeit müssen, aber keinen Anschluss an den ÖPNV haben? Die Wohnungskrise dürfte auch noch etliche Jahre länger anhalten, wenn die Menschen zwingend arbeitsplatznah wohnen müssen.

Die gesamte begleitende Verkehrsplanung (Bundesverkehrswegeplan 2030) ist zudem weiterhin auf über 1700 neue Fernstraßenprojekte ausgelegt; wer oder was soll da fahren, wenn die jetzigen Flotten lt. EU zu 99,9% nicht den Emissionserfordernissen des Jahres 2030 entsprechen? 

Was will eine Politik mir sagen, die einen massiven Ausbau von Flughäfen propagiert, aber gleichzeitig umfangreiche Flugverbote anstrebt, mit der Begründung Flugbenzin dürfe nur noch zentralisiert abgebrannt werden, weil das Abbrennen von Flugbenzin verhindert werden müsse?

Ich würde vermuten, dass diese Politik von Verrückten beschlossen wurde.

Edited by Shubashi
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Ja, die Herausforderungen für notwendige Veränderungen der Verkehrsinfrastrukturen und der Wirtschaftsweise sind enorm. Was ich jedoch wichtiger finde, als das die Berufspolitiker auf den Parteilisten hier fertige Lösungskonzepte anbieten können, wäre, dass die Probleme an sich einmal als Problemstellung erkannt und in Angriff genommen werden. Die meisten Berufspolitiker sind Juristen oder Geisteswissenschaftler. Von ihnen kann man nicht erwarten, dass sie solche komplexen Problemstellungen komplett analysieren können. Die Erarbeitung von Lösungen ist nicht Aufgabe der Parlamentarier, sondern Aufgabe der beratenden und angestellten Mitarbeiter der jeweiligen Ministerien.

 

Was hier erschwerend hinzu kommt, ist der große Einfluss der Wirtschaftslobby, die natürlich ein Interesse an möglichst wenigen Einschränkungen hat. Es braucht den Mut zu politischen Entscheidungen, die unpopulär sind, um zu wirklichen Lösungen zu gelangen. Denn alle Entscheidungen, die die Wirtschaft schwächen könnten und zu Arbeitsplatzverlusten und einem Sinken des Bruttoinlandproduktes führen könnten, würden erst Recht den Unmut der Bevölkerung auf sich ziehen.

 

Technisch gesehen entwickelt sich die E-Speicher-Technologie sehr schnell. Bis 2030 könnten die Preise von E-Autos um ein wesentliches gesenkt werden und ihre Reichweite sicher noch erhöht werden.

 

Ohne Politiker, die den Mut haben, die Problemstellungen klar zu erkennen und zu benennen und zu sagen, dass sie sich für eine stärkere Inanspruchnahme von fachlicher Lösungskompetenz in den Ministerien stark machen wollen, auch wenn es in Zeiten des Umbruchs zu negativen Auswirkungen führen könnte, werden politische Entscheidungen in Punkto Umweltschutz leider nie über eine Signalwirkung hinausgehen können. Das Beispiel mit den Flughafengesetzen zeigt das exemplarisch. Einerseits das Bestreben zu zeigen "wir haben etwas für die Umwelt getan". Andererseits aber ein Zurückschrecken vor allem, was den Flugverkehr als im Wachstum begriffenen Wirtschaftsfaktor irgendwie gefährden könnte. Heraus kommen solche widersprüchlichen Entscheidungen.

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vor 22 Minuten schrieb duesi:

Technisch gesehen entwickelt sich die E-Speicher-Technologie sehr schnell. Bis 2030 könnten die Preise von E-Autos um ein wesentliches gesenkt werden und ihre Reichweite sicher noch erhöht werden.

 

Das würde ich evtl. für möglich halten, wenn ich gerade die ganze Entwicklung im Fahrzeugbau eine dazu unpassende Entwicklung nimmt:

die EU hat ja aktuell einen ganzen Wust an neuen verpflichtenden Sicherheitsfeatures beschlossen, die v.a. erst mal eines tun: den Energieverbrauch, den Preis und das Gewicht zu erhöhen.

Zitat

Diese Sicherheitsfunktionen werden ab 2022 verbindlich

Neben der Tempobremse werden zahlreiche weitere Sicherheitssysteme zur Pflicht in Neuwagen. Dazu gehören unter anderem ein Warnsystem bei Müdigkeit und Ablenkung des Fahrers (z. B. Smartphone-Nutzung während der Fahrt), Rückfahrkameras oder -sensoren sowie eine Unfalldatenaufzeichnung ("Blackbox").

Des Weiteren muss folgendes in Neuwagen verbaut werden:

  • Spurhalteassistent
  • erweitertes Notbremsassistenzsystem (nur Pkw)
  • crashtesterprobte Sicherheitsgurte

Meine Überlegung im Fall einer wirklich drohenden Katastrophe wäre hingegen erstmal, alle Ressourcen auf die Bewältigung des Hauptaufgabe zu konzentrieren:

den Erhalt der Hauptfunktion (Mobilität) bei Lösung des neuen Problems (emissionsarme Effizienz).

Genau das scheint überhaupt keine Rolle zu spielen, sondern es werden planwirtschaftliche Vorschriften gemacht, als wären Technik und Industrie Wünschmaschinen mit unendlichen Mitteln.

 

Edited by Shubashi
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