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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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vor 3 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Die Massentierhaltung ist ein ganz anderes Thema. Aber darum geht es nicht. Es geht um die Behauptung, die Tierhaltung (in welcher Form auch immer) überhaupt müsse enden, um deren Methan und CO2-Ausstoß zu enden. Das geht nur, wenn man ihr Leben beendet, als einzelne wie als Arten. Es war deine Idee. Ich habe nur di Konsequenzen aufgezeigt. Alles andere ist Ablenkung.

 

Und ich habe Deinen Tiererhaltungsgedanken weitergeführt.

 

Das hast Du so nicht gemeint, und ich habe nichts gegen Erhaltungszucht oder Wildtiere.

 

Dass Tierproduktion der Hauptproduzent für schädliche Umweltgase ist, weit mehr als alles andere zusammen, ist bekannt und wird gerne unter den Tisch gekehrt. Der Fleischkonsum ist buchstäblich eine heilige Kuh. Dagegen ist alles andere Fliegenschiss. Und ja, es geht dabei in allererster Linie um die Massentierhaltung für Rindfleisch, Milch, Schweinefleisch und Geflügel. Ganz egal ob Bio oder nicht.

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Als ob es nur die Wahl zwischen Massentierhaltung und Veganismus gäbe

 

Werner

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vor 2 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Und ich habe Deinen Tiererhaltungsgedanken weitergeführt.

 

Das hast Du so nicht gemeint, und ich habe nichts gegen Erhaltungszucht oder Wildtiere.

 

Dass Tierproduktion der Hauptproduzent für schädliche Umweltgase ist, weit mehr als alles andere zusammen, ist bekannt und wird gerne unter den Tisch gekehrt. Der Fleischkonsum ist buchstäblich eine heilige Kuh. Dagegen ist alles andere Fliegenschiss. Und ja, es geht dabei in allererster Linie um die Massentierhaltung für Rindfleisch, Milch, Schweinefleisch und Geflügel. Ganz egal ob Bio oder nicht.

 

Ja, da haben wir wohl eine unterschiedliche Wahrnehmung. Du hältst den Fleischkonsum für eine heilige Kuh, ich halte die Idee, dies sei der Kern des Umweltproblems, für eine Fantasievorstellung, die ihre eigenen Gedanken nicht zu Ende denkt. 

 

In Wirklichkeit können wir tun oder lassen, was wir wollen. 10 oder mehr Mrd. Menschen auf diesem Planeten sind das Ende einer jeden natürlichen Umwelt, was immer wir essen oder nicht. Wenn  du so willst, ist das die eigentliche "heilige Kuh".

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vor 2 Minuten schrieb Werner001:

Als ob es nur die Wahl zwischen Massentierhaltung und Veganismus gäbe

 

Werner

 

Grautöne sind sowas von aus der Mode! :D Schwarz-Weiß ist das neue Grau, vor allem wenn es von der Bio-Laden-Mittelschicht propagiert wird. 

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vor 2 Minuten schrieb Marcellinus:

In Wirklichkeit können wir tun oder lassen, was wir wollen. 10 oder mehr Mrd. Menschen auf diesem Planeten sind das Ende einer jeden natürlichen Umwelt, was immer wir essen oder nicht. Wenn  du so willst, ist das die eigentliche "heilige Kuh".

 

Was ist eine 'natürliche Umwelt'?

 

Es gibt nichts anderes als sie. Sie ist alternativlos. Denn auch der Mensch, mit der Möglichkeit massiv wie kein anderes Wesen in seine Umweld einzugreifen, ist Produkt der 'Natur'. So gesehen ist auch das was der Mensch schafft 'natürliche Umwelt'. Es sei denn, man begreift den Menschen als von der Natur getrennt und als einen von ihr unabhängigen Wert - als Krone der Schöpfung sozusagen, mit einer daraus resultierenden verbindlichen Verantwortung.

 

Und es kann schon sein, dass wir gerade die letzten Generationen von Schmeißfliegen auf der Leiche sind. Aber im Gegensatz zu dieser stellen wir einfach fest, dass uns gerade die Ressourcen ausgehen. Davon geht die Welt nicht unter. Die hat schon schlimmeres überlebt. Und vor allen Dingen, schon viel schlimmere Klimaveränderungen. Dass massenhaft Arten ausgestorben sind, geschenkt, das kommt ständig vor. 

 

Das Problem der Überbevölkerung lässt sich nicht ohne Zynismus lösen.

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Natur ist ein von Menschen gemachter Begriff, und die Diskussion darüber ein eigenes Thema. Die Ressourcen gehen uns aus, einfach weil wir zu viele sind für die begrenzten Ressourcen, ganz egal, was wir tun. Über 10 Mrd. Menschen können nicht nachhaltig auf diesem Planeten leben, ganz egal was sie tun. Das ist nicht Zynismus, sondern Fakt. 

 

Als ich geboren wurde, bewohnten diese Erde ca. 2,5 Mrd. Menschen. Heute sind es drei mal so viele, in nicht ganz 70 Jahren. Die Welt, die damals schon manche retten wollten, ist unwiederbringlich verloren. Wenn noch einmal 2,5 Mrd, Menschen dazukommen werden, ist auch die Welt verloren, die wir heute kennen. Nichts kann das verhindern. Wie man auf diese Tatsache emotional reagiert, ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. An den Fakten ändert es nichts. 

 

Die Erde als Planet geht davon nicht unter, die Welt, die wir Menschen jeweils miteinander bilden, dagegen schon. Und mit Verlaub, nur die interessiert mich. 

 

 

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vor 17 Minuten schrieb Werner001:

Als ob es nur die Wahl zwischen Massentierhaltung und Veganismus gäbe

Zumal vegane Ernährung für den Menschen nicht natürlich ist.

 

Der Mensch is(s)t am gesündesten, wenn er das zu sich nimmt, was seine unmittelbare Umgebung hervorbringt. Der Speisezettel ist logischerweise in Äthiopien ein anderer als auf Java und dort wieder ein anderer als er hier zur Verfügung steht.

 

Die Inuit leb(t)en im Prinzip als reine Carnivoren - vegetarische oder gar vegane Kost wäre in dieser Umgebung völliger Humbug (gewesen).

 

Der Wahnsinn heutzutage besteht doch darin, daß die Lebensmittel in unseren Geschäften zum größten Teil rund um den halben Globus verschifft wurden - was den ökologischen Fußabdruck meiner Meinung nach ziemlich ruiniert. Wenn mir ein Händler nicht sagen kann aus welcher Region der Weizen für mein Mehl kommt stimmt doch im System was nicht.

Gut - der Gipfel war dann die Info, daß es nur noch zwei Betriebe in ganz Deutschland in größerem Umfang Paprika anbauen.

 

Eine solide Mischkost wäre in unseren Breiten das einzig logische um auch die Nischen zu nutzen, die für eine gartenbauliche oder ackerbauliche Nutzung nicht in Frage kommen.

 

Das hat nur mit Massentierhaltung nichts zu tun. Im Gegenteil wäre dafür die Haltung unserer klassischen Zwei- und Dreinutzungsrassen sehr viel sinnvoller (was die Geflügelhalter ja so langsam begreifen).

 

 

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vor 54 Minuten schrieb Higgs Boson:

Das Problem der Überbevölkerung lässt sich nicht ohne Zynismus lösen.

Nun ja - Viren, Gifte, Waffen, Ressourcenentzug wirken durchaus auch ohne Zynismus.

 

(Wie komm ich jetzt drauf, daß Bill und Melinda den Kontinent vielleicht auch einfach auf natürlichem Weg entvölkern wollen...?)

 

Ich habe noch zwei Ansatzpunkte gefunden:

 

Zum einen gibt es die Theorie, daß der in der Bibel beschriebene Sündenfall Adams und Evas den Moment beschreibt, an dem die Menschheit von ihrem "natürlichen" Zustand (sprich als Tier in einem natürlichen Biotop) Abschied nahm und sich als "kulturschaffender" sprich Ackerbau-treibender Mensch niederließ.

 

Zum anderen stehen unsere Städte an den falschen Stellen. Die Großstädte dieser Welt stehen nämlich ausgerechnet auf den Flächen, auf denen erfolgreich Landwirtschaft betrieben werden konnte und entziehen der Menschheit ausgerechnet durch Ihre bloße Existenz Teile der Lebensgrundlage. Daher bin ich auch eher skeptisch, wenn es darum geht neues Bauland auszuweisen.

 

Damit wäre noch ein weiterer Punkt angerissen. Der Dt. Mieterbund fordert das Recht auf eine bezahlbare Wohnung solle ins GG aufgenommen werden. Nun ist das GG ohnehin kein Wunschkonzert, aber was soll "bezahlbarer" und "angemessener" Wohnraum sein? Es gab Zeiten, da galten 62-68m² für 4 Personen als völlig ausreichend (sozialer Wohnungsbau 1960ff aber mit Innen-WC, Stromanschlüssen und fließend Kalt- und Warmwasser). Ich habe meine Zweifel, daß das heute noch bei den Lobbyisten als akzeptabel durchgehen würde.

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Wieder mal eine typisch deutsche Diskussion, die Realitäten außerhalb völlig ausblendet. Auch der Klimawandel ist Teil unserer menschlichen Lebenswirklichkeien, und so wenig der Glaube an das jüngste Gericht die Menschen massenhaft zu Asketen macht, wird der Glaube an eine Erderwärmung uns in Veganer verwandeln. Die komplexen Zusammenhänge einer modernen Welt sind durch moralischen Rigorismus nur ganz begrenzt beeinflußbar.

Der Fleischverzehr geht z.B. hierzulande schon eine ganze Weile zurück, die Fleischproduktion nimmt aber zu, weil globale Nachfrage die hiesigen Konsumentscheidungen spielend konterkariert.

Ich war gerade in Korea, dort stieg im letzten Sommer durch die Hitze der Stromverbrauch der Haushalte enorm an. Starke Stromverbraucher zahlen jedoch einen bis zu dreimal höheren Strompreis (der dann etwa dem deutschen Normalpreis) entspricht. Die Reaktion auf diese Entwicklung ist aber keine "Klimanotstandsdiskussion", sondern man strebt schlicht eine Preisreform an, der den Strom für die konsumfreudigen Verbraucher im Schnitt senkt. Klimabedenken kommen in der Diskussion nicht mal vor.

 

Die Vorstellung, Deutschland könnte "das Klima retten" ist so verrückt, als würde man von einer einzelnen Person hier fordern, sie müsse jetzt das Klima retten, und wenn sie nur ausreichend asketisch, panisch und fanatisch sei, könne sie das auch.

 

Es ist sicher vernünftig, eine internationale Politik des reduzierten Ressourcenverbrauchs anzustreben, "Klimanotstände" sind aber vor allem der Versuch eines grotsken Selbstbetrugs.

bearbeitet von Shubashi
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Da bricht sich bei mir ja der Problemlösungsdrang die Bahn.

 

Warum nicht alle Waren und Dienstleistungen, die in die EU eingeführt werden sollen und die nicht unseren ökologischen Maßstäben entsprechend entsprechend besteuern bzw. mit Zöllen belegen?

 

Wie hoch ist eigentlich der CO²-Ausstoß Deutschlands wenn man alles einrechnet, was zwar nicht in unserem direkten Einflussbereich liegt aber bei uns Konsumiert wird? Dann dürften wir doch weit über den sonst kolportierten 2% liegen - oder?

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vor 15 Minuten schrieb Flo77:

Da bricht sich bei mir ja der Problemlösungsdrang die Bahn.

 

Warum nicht alle Waren und Dienstleistungen, die in die EU eingeführt werden sollen und die nicht unseren ökologischen Maßstäben entsprechend entsprechend besteuern bzw. mit Zöllen belegen?

 

Wie hoch ist eigentlich der CO²-Ausstoß Deutschlands wenn man alles einrechnet, was zwar nicht in unserem direkten Einflussbereich liegt aber bei uns Konsumiert wird? Dann dürften wir doch weit über den sonst kolportierten 2% liegen - oder?

 

Schwierige Rechnung - da müsstes Du auch alles wieder abziehen, was die Exportnation Deutschland für andere Länder herstellt, damit es dort genutzt wird.

 

Die Debatte um "ökologische" Maßstäbe dürfte so unerfreulich verlaufen wie die um "moralische": die EU-Partner sind z.B. nicht erfreut, wenn Deutsche ihnen einseitig den Export gemeinsam entwickelter Waffensysteme untersagen wollen.

Als veganischer Agrarstaat mit minimalem Energieverbrauch, der die Welt permanent zum richtigen Leben beschallen will, dürften wir so eine Art ökologisches Nordkorea werden - aber mit minimaler Bevölkerung, wenn kein Zaum drumrum das Weglaufen verhindert.

bearbeitet von Shubashi
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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Zum einen gibt es die Theorie, daß der in der Bibel beschriebene Sündenfall Adams und Evas den Moment beschreibt, an dem die Menschheit von ihrem "natürlichen" Zustand (sprich als Tier in einem natürlichen Biotop) Abschied nahm und sich als "kulturschaffender" sprich Ackerbau-treibender Mensch niederließ.

 

Der 2. Schöpfungsbericht beschreibt in meinen Augen absolut perfekt, was der Mensch ist: Das Wesen, das durch die Erkenntnis von Gut und Böse aus der Ewigkeit herausfällt. Indem es sich selbst in den Mittelpunkt stellt, 'wie Gott wird', Referenzpunkt wird, teilt es alles was ihm widerfährt aus seinem rein subjektiven Verständnis heraus in Gut und Böse ein. Es wird ein Wesen, das einen Zeitverlauf und Ursache und Wirkung beobachten und daraus Schlüsse ziehen kann. Dabei ist sein Verständnis natürlich nicht vollständig, da der beobachtete und beachtete Zeitverlauf begrenzt ist. Das bringt den Vorteil, dass es imstande ist zu planen, die Umwelt an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, in Gegenden zu siedeln, die eigentlich lebensfeindlich wären. Der Nachteil ist, dass es erkennt, dass seine Zeit auf Erden begrenzt ist und dass er sterben wird. Anstatt einfach zu leben, dort wo er ist, das gestern zu vergessen und die Sorgen des morgens sich noch nicht den Tag verderben zu lassen, setzt er sich in das Hamsterrad und verdirbt sich das heute.

 

Die Angst vor der eventuellen morgigen Not treibt ihn an, den Boden zu bestellen, zu arbeiten, Aktienfond zu kaufen, vorauszuplanen.

 

Das alles ist zwar vernünftig. Aber es führt genau darum, weil es vernünftig und Arterhaltend ist, zur Überbevölkerung. Das ist nämlich (noch) ein erfolgreiches Prinzip.

 

 

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Nur regionale Produkte zu essen ist ein hehres Ziel - Wir können uns im Winter dann wieder auf Mangelernährung und Skorbut einstellen. 

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vor 7 Minuten schrieb Shubashi:

 

Schwierige Rechnung - da müsstes Du auch alles wieder abziehen, was die Exportnation Deutschland für andere Länder herstellt, damit es dort genutzt wird.

 

Die Debatte um "ökologische" Maßstäbe dürfte so unerfreulich verlaufen wie die um "moralische": die EU-Partner sind z.B. nicht erfreut, wenn Deutsche ihnen einseitig den Export gemeinsam entwickelter Waffensysteme untersagen wollen.

Als veganischer Agrarstaat mit minimalem Energieverbrauch, der die Welt permanent zum richtigen Leben beschallen will, dürften wir so eine Art ökologisches Nordkorea werden - aber mit minimaler Bevölkerung, wenn kein Zaum drumrum das Weglaufen verhindert.

Kann man machen, aber ich gehe intuitiv eher davon aus, daß die Bilanz immer noch zu unseren Ungunsten ausfällt.

 

Was das Leben in dem "ökologischen Nordkorea" angeht, so ist alles, was nur auf den aktuellen Geltungsbereich des GG oder kleiner begrenzt ist, uneffektiv. EU-weit müssten wir schon einheitlich vorgehen, wobei Santa Greta da ja durchaus mal die übrigen 170 Staaten der Welt mitmissionieren könnte.

 

Nebenbei: ich gehe nicht davon aus, daß wir Europa in eine vegane Ökodiktatur verwandeln müssen.

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vor 2 Minuten schrieb nannyogg57:

Nur regionale Produkte zu essen ist ein hehres Ziel - Wir können uns im Winter dann wieder auf Mangelernährung und Skorbut einstellen. 

Sauerkraut, Lageräpfel, eingemachtes Gemüse, von mir aus sogar Tiefkühlware - wir haben Quellen genug wenn man es vernünftig anstellt.

 

Oder fürchtest  Du um Deine Erdbeeren im November?

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Dass es mit den regionalen Produkten nicht funktioniert, das zeigt die Erfahrung der Geschichte.

 

Aber im Ernst - kein Kaffee, kein Tee, keine Bananen, keine Orangen, keine Schokolade, kein Zucker  usw.?

 

Du hältst dich daran?

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Ich schrieb, ich versuche es weitgehend.

 

Bei Fleisch, Milch und Eiern klappt das ganz gut, bei anderen Produkten - bei denen es eigentlich kein Problem sein sollte - scheitere ich konsequent entweder an der Verfügbarkeit (wie die Paprika) oder an der Kennzeichnung (wie beim Mehl).

 

Daß "Kolonialwaren" hierzulande nicht produziert werden können, ist mir bewusst - ebenso wie ich davon ausgehe, daß die Länder aus denen sie kommen, von unseren Käufen profitieren (können) - aber hier stellt sich mir eben die Preisfrage bzw. die Frage, ob wir nicht beeinflussen können, daß auch diese Waren nach akzeptablen ökologischen Maßstäben produziert werden.

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Ok. Kolonialwaren ist ein dehnbarer Begriff.

Ich gehe in meinem Leben einfach davon aus, dass wir auf den Import von Nahrungsmitteln angewiesen sind. Das ist eine komplett normale Sache. In meiner Region gibt es Kartoffeln und Schweine im Überfluss. Gerste wird auch angebaut und die anderen üblichen Verdächtigen bei Böden mit geringer Qualität. Damit ein jeder hier in meiner Region Brot essen oder sich mal eine Rindfleischsuppe oder gar Wein leisten kann, sind wir auf Importe angewiesen. Die Bevölkerung meines Landkreises muss Nahrungsmittel importieren, das ist Fakt. Sollten wir auf Sauerkraut für die Vitamin-C-Versorgung zurückgreifen müssen, dann müssten wir auf die Krautköpfe aus Ismaning setzen - die sind schon überfordert mit der Versorgung der Stadt München.

 

Ohne Handel ist Europa aufgeschmissen - so ist die Sache. Das Zeug wächst in den Ländern derer, die Asyl bei uns suchen, wie blöd.

 

Die Zeiten, in denen eine gute Landwirtschaft Garant von Wohlstand war, ist schon lange Vergangenheit.

 

Milchbauern haben wir nur noch einen vor Ort - für 18000 Bürger*innen.

bearbeitet von nannyogg57
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Was Lebensmittel angeht, gibt es eine Unterdeckung v.a. in den Bereichen Obst und Gemüse.

(Ich meine, bei Gemüse ca. 60% und Obst 35% Selbstversorgungsgrad.)

 

Der Versuch, dass Welthandelsystem wieder rückzuentwickeln, würde aber tatsächlich wohl zu einer massiven Reduktion der Bevölkerung führen - was wiederum die ökologischen Problem reduziert.

Letztlich wäre es aber eine totalitäre Idee.

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Der Altmeister der Selbstversorgerbewegung, John Seymour, ging davon aus, daß eine Familie mit 0,4 ha schon einen Gutteil ihres Bedarfs an tierischen und pflanzlichen Produkten würde decken können. Mit 2 ha sollte - außer Kaffee, Tee, sprich die Kolonialwaren - eine 5-köpfige Familie auskommen können.

 

In Berlin gibt es ein Versuchsfeld von 2.000 m² das den kompletten Lebensmittelbedarf eines Menschen decken können soll.

 

Wenn ich sehe, wie verschwenderisch bei uns mit fruchtbarem Land umgegangen wird, verstehe ich die Unterdeckungen überhaupt nicht (das erklärt auch die Preise gerade für Beerenobst u.ä.). Als ich noch in die Unterstufe ging pachtete eine türkische Familie bei uns im Ort "übrig gebliebene" Brachflächen rund um unseren Dorfbahnhof und legte dort einen umfangreiche Gemüsegärten an. Ich kann die Größe mehr schätzen, aber zu den Hochzeiten müssten es insgesamt etwa 1.000 m² gewesen sein. Das war für mich damals schon was Besonderes, da selbst die Hälfte dieser Fläche produktiver war als die über 1.400 m² die zu dem Haus gehörten in dem wir damals wohnten. Unsere Vermieter zogen allerdings eine Rasenwüste vor...

 

Wir haben dieses Potenzial i Land und nutzen es nicht. Bei uns im Garten gedeiht schon einiges, aber selbst auf unseren nicht mal 400 m² könnten wir noch einiges mehr machen - wobei meine Frau sich zur Insektenpatin entwickelt hat und jeder Gartenumbau muss Insekten-, Vogel- und Kleinwildtier-geprüft sein.

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vor 31 Minuten schrieb Shubashi:

Letztlich wäre es aber eine totalitäre Idee.

Aufgrund der Generationsverzögerung (die These stammt von meinen Schwiegereltern: es braucht ca. 1 Generation um ein aufkommendes Problem als gesellschaftlich relevant reifen zu lassen - wie weiland die Ökobewegung), bleibt uns vermutlich nicht mehr viel anderes übrig. Hätte man schon um 1980 angefangen, den Kohleausstieg und den Atomausstieg vorzubereiten, die Landwirtschaft zur Landschaftspflegewirtschaft umzubauen, die Abschaffung des Verbrennungsmotors auf 30 Jahre ausgelegt, etc., etc., etc., hätten jetzt weder die Grüninnen noch die Grünen noch Santa Greta bei uns irgendwas zu Kamellen. Und daß, diese Probleme kommen würden, war damals schon offensichtlich.

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vor 5 Stunden schrieb Flo77:

Aufgrund der Generationsverzögerung (die These stammt von meinen Schwiegereltern: es braucht ca. 1 Generation um ein aufkommendes Problem als gesellschaftlich relevant reifen zu lassen - wie weiland die Ökobewegung), bleibt uns vermutlich nicht mehr viel anderes übrig. Hätte man schon um 1980 angefangen, den Kohleausstieg und den Atomausstieg vorzubereiten, die Landwirtschaft zur Landschaftspflegewirtschaft umzubauen, die Abschaffung des Verbrennungsmotors auf 30 Jahre ausgelegt, etc., etc., etc., hätten jetzt weder die Grüninnen noch die Grünen noch Santa Greta bei uns irgendwas zu Kamellen. Und daß, diese Probleme kommen würden, war damals schon offensichtlich.

 

Hätten wir als Deutschland schon in den 80ern diese Probleme beackert- es wäre fürs Weltklima genauso egal gewesen wie unser Bemühen heute.

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5 hours ago, Flo77 said:

Der Altmeister der Selbstversorgerbewegung, John Seymour, ging davon aus, daß eine Familie mit 0,4 ha schon einen Gutteil ihres Bedarfs an tierischen und pflanzlichen Produkten würde decken können. Mit 2 ha sollte - außer Kaffee, Tee, sprich die Kolonialwaren - eine 5-köpfige Familie auskommen können.

 

In Berlin gibt es ein Versuchsfeld von 2.000 m² das den kompletten Lebensmittelbedarf eines Menschen decken können soll.

 

Wenn ich sehe, wie verschwenderisch bei uns mit fruchtbarem Land umgegangen wird, verstehe ich die Unterdeckungen überhaupt nicht (das erklärt auch die Preise gerade für Beerenobst u.ä.). Als ich noch in die Unterstufe ging pachtete eine türkische Familie bei uns im Ort "übrig gebliebene" Brachflächen rund um unseren Dorfbahnhof und legte dort einen umfangreiche Gemüsegärten an. Ich kann die Größe mehr schätzen, aber zu den Hochzeiten müssten es insgesamt etwa 1.000 m² gewesen sein. Das war für mich damals schon was Besonderes, da selbst die Hälfte dieser Fläche produktiver war als die über 1.400 m² die zu dem Haus gehörten in dem wir damals wohnten. Unsere Vermieter zogen allerdings eine Rasenwüste vor...

 

Wir haben dieses Potenzial i Land und nutzen es nicht. Bei uns im Garten gedeiht schon einiges, aber selbst auf unseren nicht mal 400 m² könnten wir noch einiges mehr machen - wobei meine Frau sich zur Insektenpatin entwickelt hat und jeder Gartenumbau muss Insekten-, Vogel- und Kleinwildtier-geprüft sein.

wir waren vor 2 wochen im kibbuz im tiefsten negev, in dem einer unserer soehne seit ueber 15 jahren mitglied ist.  in den gewaechshaeusern wachsen fruechte und gemuese in riesigen aufgehaengten schalen in  naehrloesungen, ohne jeden kontakt zum boden, nur die trauben wachsen ganz traditionell draussen. wir mussten uns erst daran gewoehnen, erdbeeren auf kopfhoehe zu fluecken. sie haben uebrigens prima geschmeckt. der kibbuz  war 8 jahre nach gruendung finanziell unabhaengig und verdient heute genug, vor 3 jahren wurde ein startup-unternehmen in landwirtschaft gegruendet, das eng mit dem weizmann institut zusammenarbeiten.

vor einer woche wurde uebrigens ein riesiges solarfeld im negev in betrieb genommen, das 100000 haushalte mit strom versorgt  und in sorek wird eine wasserentsalzungsanlage gebaut, die die gruendung neuer siedlungen suedlich von beer sheva ermoeglichen wird. voraussichtlich werden wir 2020 ueber 10 milionen einwohner haben

6 hours ago, Flo77 said:

Der Altmeister der Selbstversorgerbewegung, John Seymour, ging davon aus, daß eine Familie mit 0,4 ha schon einen Gutteil ihres Bedarfs an tierischen und pflanzlichen Produkten würde decken können. Mit 2 ha sollte - außer Kaffee, Tee, sprich die Kolonialwaren - eine 5-köpfige Familie auskommen können.

 

In Berlin gibt es ein Versuchsfeld von 2.000 m² das den kompletten Lebensmittelbedarf eines Menschen decken können soll.

 

Wenn ich sehe, wie verschwenderisch bei uns mit fruchtbarem Land umgegangen wird, verstehe ich die Unterdeckungen überhaupt nicht (das erklärt auch die Preise gerade für Beerenobst u.ä.). Als ich noch in die Unterstufe ging pachtete eine türkische Familie bei uns im Ort "übrig gebliebene" Brachflächen rund um unseren Dorfbahnhof und legte dort einen umfangreiche Gemüsegärten an. Ich kann die Größe mehr schätzen, aber zu den Hochzeiten müssten es insgesamt etwa 1.000 m² gewesen sein. Das war für mich damals schon was Besonderes, da selbst die Hälfte dieser Fläche produktiver war als die über 1.400 m² die zu dem Haus gehörten in dem wir damals wohnten. Unsere Vermieter zogen allerdings eine Rasenwüste vor...

 

Wir haben dieses Potenzial i Land und nutzen es nicht. Bei uns im Garten gedeiht schon einiges, aber selbst auf unseren nicht mal 400 m² könnten wir noch einiges mehr machen - wobei meine Frau sich zur Insektenpatin entwickelt hat und jeder Gartenumbau muss Insekten-, Vogel- und Kleinwildtier-geprüft sein.

 

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8 hours ago, Flo77 said:

Der Dt. Mieterbund fordert das Recht auf eine bezahlbare Wohnung solle ins GG aufgenommen werden.

Ja, das habe ich auch gelesen.

Ich habe es aber nicht richtig verstanden.

Geht es darum, dass es für jeden irgendwo in D eine bezahlbare Wohnung gibt? Dann brauchen wir keine GG -Änderung, das gibt es schon. Müssen halt einige Münchner und Berliner nach Posemuckel oder Kleinkleckersdorf ziehen.

Oder geht es darum, dass jeder eine bezahlbare Wohnung dort, wo er gern eine hätte, bekommt?

Dann hätte ich gern eine am Bodensee, mit eigenem Seezugang, 100qm wären ok, bezahlen kann ich 500 Euro warm

 

Werner

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