Flo77 Posted September 3 Report Share Posted September 3 vor 2 Minuten schrieb Marcellinus: Du hattest von Stadtplanung gesprochen. Aber eine solchermaßen geänderte Stadtplanung geht nicht, ohne dass man auch das Leben der Menschen gleich mit plant, wohl gemerkt, ohne sie groß nach ihrer Meinung zu fragen. Ich halte die heutige Stadtplanung für un-menschlich, in dem Sinne daß sie die Grundbedürfnisse des Menschen schlicht ignoriert. Der Mensch ist keine Ameise. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Marcellinus Posted September 3 Report Share Posted September 3 vor 32 Minuten schrieb Flo77: Ich halte die heutige Stadtplanung für un-menschlich, in dem Sinne daß sie die Grundbedürfnisse des Menschen schlicht ignoriert. Der Mensch ist keine Ameise. Vielleicht ist das eigentliche Problem der Versuch, Städte zu "planen". Vielleicht ist aber das Problem dahinter, daß einfach zu viele Menschen auf zu engem Raum leben sollen. 2 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted September 3 Report Share Posted September 3 vor einer Stunde schrieb Marcellinus: Vielleicht ist aber das Problem dahinter, daß einfach zu viele Menschen auf zu engem Raum leben sollen. Definitiv. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Moriz Posted September 4 Report Share Posted September 4 vor 16 Stunden schrieb Marcellinus: Vielleicht ist das eigentliche Problem der Versuch, Städte zu "planen". Vielleicht ist aber das Problem dahinter, daß einfach zu viele Menschen auf zu engem Raum leben sollen. Wede, noch. Mit Planung sind Städte weitaus menschengerechter als ohne. Siehe die Slums in der dritten Welt. Und auch die Bevölkerungsdichte in den Städten ist seit Beginn der neuzeitlichen Stadtplanung deutlich zurück gegangen. Das Problem der letzten Jahrzehnte ist die autogerechte Verkehrsplanung in den Städten, die die Bedürfnisse der Menschen (außerhalb der Autos) nicht ausreichend berücksichtigt hat. Und: Die hässlichen 'Betonwüsten' der 60er Jahre sind mit dem Zahn der Zeit auch nicht schöner geworden. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted September 4 Report Share Posted September 4 vor 5 Minuten schrieb Moriz: Wede, noch. Mit Planung sind Städte weitaus menschengerechter als ohne. Siehe die Slums in der dritten Welt. Und auch die Bevölkerungsdichte in den Städten ist seit Beginn der neuzeitlichen Stadtplanung deutlich zurück gegangen. "Menschengerechter"? Okay, Strom, Wasser, Abwasser, Müllabfuhr, Straßenbefestigung, Mindestbauvorschriften sind in der Tat Errungenschaften, die wir heute mit "würdevollesm Wohnen verbinden, aber Bevölkerungsdichte kann nur sinken, wenn entweder die Bevölkerung abnimmt oder die Stadt in die Fläche wächst. vor 5 Minuten schrieb Moriz: Das Problem der letzten Jahrzehnte ist die autogerechte Verkehrsplanung in den Städten, die die Bedürfnisse der Menschen (außerhalb der Autos) nicht ausreichend berücksichtigt hat. Und: Die hässlichen 'Betonwüsten' der 60er Jahre sind mit dem Zahn der Zeit auch nicht schöner geworden. Und das Wachstum in die Fläche bedingt längere Wege, womit sich die Frage nach den Transportmitteln stellt. Und ich sehe außerhalb sehr dicht besiedelter Siedlungsräume keine Transportlösung, die das Auto ausstechen würde. Wobei das Leben innerhalb dieser Siedlungsräume aus meiner Sicht auch nicht wirklich menschengerecht ist. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Moriz Posted September 4 Report Share Posted September 4 Das Besiedlungsgebiete bei steigender Fläche auch vermehrte Transportleistungen benötigen ist zwar richtig, aber nicht die ganze Wahrheit. Jahrzehntelang galt bei uns die Trennung von Arbeiten und Wohnen als das Nonplusultra der Stadtplanung. Auf der einen Seite hat es natürlich große Vorteile, wirtschaftsbedingte Emisssionen (z.B. Lärm) von Wohngebieten fern zu halten und ich bin wirklich froh, daß in der Parallelstraße keine Blaugerber ihrem Gewerbe nachgehen, auf der anderen Seite steigt damit der Verkehrsbedarf. In den USA hat man das ins Extreme getrieben: Dort sind die Wohngebiete so groß und 'abgeschottet', daß man selbst zum Einkaufen von Dingen des täglichen Bedarfs (Lebensmittel) auf ein Auto angewiesen ist. Das ist in vielen deutschen Städten noch anders, da kommt man zur Not auch ohne Auto zur nächsten Bäckerei und zum nächsten Supermarkt. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted September 4 Report Share Posted September 4 vor 41 Minuten schrieb Moriz: Das Besiedlungsgebiete bei steigender Fläche auch vermehrte Transportleistungen benötigen ist zwar richtig, aber nicht die ganze Wahrheit. Jahrzehntelang galt bei uns die Trennung von Arbeiten und Wohnen als das Nonplusultra der Stadtplanung. Auf der einen Seite hat es natürlich große Vorteile, wirtschaftsbedingte Emisssionen (z.B. Lärm) von Wohngebieten fern zu halten und ich bin wirklich froh, daß in der Parallelstraße keine Blaugerber ihrem Gewerbe nachgehen, auf der anderen Seite steigt damit der Verkehrsbedarf. In den USA hat man das ins Extreme getrieben: Dort sind die Wohngebiete so groß und 'abgeschottet', daß man selbst zum Einkaufen von Dingen des täglichen Bedarfs (Lebensmittel) auf ein Auto angewiesen ist. Das ist in vielen deutschen Städten noch anders, da kommt man zur Not auch ohne Auto zur nächsten Bäckerei und zum nächsten Supermarkt. Das "Zoning" in den USA ist ziemlich grotesk. Aber die Trennung von Wohnen und Gewerbe ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Werner001 Posted September 4 Report Share Posted September 4 vor 3 Minuten schrieb Flo77: Aber die Trennung von Wohnen und Gewerbe ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert. Wenn du nicht davon ausgehst, dass jemand von der Lehre bis zur Rente bei der selben Firma arbeitet (und am besten die Kinder ebenfalls), hast du diese Trennung immer Werner Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
rorro Posted September 4 Report Share Posted September 4 (edited) vor einer Stunde schrieb Moriz: Das Besiedlungsgebiete bei steigender Fläche auch vermehrte Transportleistungen benötigen ist zwar richtig, aber nicht die ganze Wahrheit. Jahrzehntelang galt bei uns die Trennung von Arbeiten und Wohnen als das Nonplusultra der Stadtplanung. Auf der einen Seite hat es natürlich große Vorteile, wirtschaftsbedingte Emisssionen (z.B. Lärm) von Wohngebieten fern zu halten und ich bin wirklich froh, daß in der Parallelstraße keine Blaugerber ihrem Gewerbe nachgehen, auf der anderen Seite steigt damit der Verkehrsbedarf. In den USA hat man das ins Extreme getrieben: Dort sind die Wohngebiete so groß und 'abgeschottet', daß man selbst zum Einkaufen von Dingen des täglichen Bedarfs (Lebensmittel) auf ein Auto angewiesen ist. Das ist in vielen deutschen Städten noch anders, da kommt man zur Not auch ohne Auto zur nächsten Bäckerei und zum nächsten Supermarkt. Die Stadtplanung hat an der Vereinzelung der Menschen in der Tat einen großen Anteil - der Grundsatz der Trennung Arbeit von Wohnen hat zu "Schlafstädten" im Umfeld von Großstädten geführt. Das Verbot gewerbliche Einrichtungen innerhalb des Wohngebietes zu betreiben, die der Gemeinschaftsbildung dienen könnten (Kneipen, Cafés, Restaurants), wo man also seine Nachbarn unverfänglich treffen kann und was nicht nur dem puren Lebenserhalt dient wie ein Supermarkt, ist eine städteplanerisches Fiasko. Ein neues Wohngebiet bekommt vielleicht einen Supermart, eine Kita und einen Spielplatz - doch für das Kennenlernen und den den Austausch Erwachsener gibt es nichts. Es gibt nicht nur nichts, es ist verboten! Wer wissen will, warum es im Süden Europas viel geselliger ist, findet hier eine Antwort. Also ich zur Jahrtausendwende in Andalusien lebte, gab es in der Stadt nicht eine Straße(!) ohne Kneipe/Bar (mit Tapas natürlich). Edited September 4 by rorro Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Moriz Posted September 4 Report Share Posted September 4 vor 14 Minuten schrieb rorro: Wer wissen will, warum es im Süden Europas viel geselliger ist, findet hier eine Antwort. Welchen Anteil daran hat das wärmere Wetter dort unten? OK, um so wichtiger wären Treffpunkte in geschlossenen Räumen (Kneipen z.B.). Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Aristippos Posted September 5 Report Share Posted September 5 Wo jetzt VW kurz vor der Pleite steht, will der Herr Planwirtschaftsminister eine halbe Milliarde im Jahr ausgeben, um seinen unverkäuflichen Elektroschrott zumindest irgendwie in den Dienstwagenmarkt zu drücken. Genialer Plan! 🤣 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted September 5 Report Share Posted September 5 Am 4.9.2024 um 11:48 schrieb Moriz: OK, um so wichtiger wären Treffpunkte in geschlossenen Räumen (Kneipen z.B.). Und das ist das humpelnde Fragezeichen bei dieser Planung. Eine Kneipe oder so muss von den Leuten auch frequentiert werden. Wenn die Gäste nicht kommen, kann sich keine Gastronomie halten. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Shubashi Posted September 5 Author Report Share Posted September 5 Ein Artikel zu einer Untersuchung der „Degrowth-Theorie“, die davon ausgeht, dass Wachstumsverzicht (was die Ampel gerade eher unfreiwillig betreibt) eine Möglichkeit nachhaltig und ressourcenschonend zu wirtschaften. Das Urteil fällt verheerend aus: Quote Niko Paech ist Deutschlands Postwachstumspapst. Der Ökonom der Universität Siegen predigt Verzicht: weniger Konsum, weniger Energieverbrauch, weniger Wachstum. Nur so sei eine nachhaltige, ressourcenschonende Wirtschaftsweise möglich. Wer nachliest, wie er zu seinen Thesen kommt, stößt in seinen Veröffentlichungen auf viel Meinung und wenig wissenschaftliche Evidenz. Ein Einzelfall? Offenbar nicht, sondern die Regel. Das ist zumindest das Ergebnis einer groß angelegten Analyse von Forschungsarbeiten, die sich mit Postwachstum und Degrowth beschäftigen. Die beiden in Spanien arbeitenden Ökonomen Ivan Savin und Jeroen van den Bergh haben 561 einschlägige Veröffentlichungen untersucht. Sie vermissten in den allermeisten Fällen belastbare Daten oder theoretisch fundierte Modelle, die in ökonomischen Studien sonst Standard sind. Die methodischen Schwächen standen in krassem Gegensatz zu oft weitreichenden politischen Forderungen. „Die große Mehrheit, fast 90 Prozent, geben eher Meinungen als Analysen wieder“, fassen die zwei Autoren zusammen. Ihr Fazit: „Degrowth kann (noch) nicht als bedeutendes akademisches Forschungsgebiet angesehen werden.“ …. 1 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Aristippos Posted Tuesday at 12:18 PM Report Share Posted Tuesday at 12:18 PM Die Kosten des Atomausstiegs. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted Wednesday at 07:50 PM Report Share Posted Wednesday at 07:50 PM Und wieder einen Baer-Bock geschossen: https://www.n-tv.de/politik/Donald-Trump-Auswaertiges-Amt-macht-sich-ueber-Aussage-lustig-article25221231.html Daraus: "Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbarer Energien" Wer's glaubt wird selig... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
rorro Posted Thursday at 05:11 AM Report Share Posted Thursday at 05:11 AM vor 9 Stunden schrieb Flo77: Und wieder einen Baer-Bock geschossen: https://www.n-tv.de/politik/Donald-Trump-Auswaertiges-Amt-macht-sich-ueber-Aussage-lustig-article25221231.html Daraus: "Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbarer Energien" Wer's glaubt wird selig... Wenn Energie nur Strom wäre hätte sie Recht. So ist’s einfach nur peinlich. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Moriz Posted Thursday at 07:35 AM Report Share Posted Thursday at 07:35 AM vor 2 Stunden schrieb rorro: Wenn Energie nur Strom wäre hätte sie Recht. So ist’s einfach nur peinlich. Im Zusammenhang mit der Kernkraft dürfte es um Strom gegangen sein. Aber das übersieht man halt leicht, wenn nur einzelne prägnante Sätze zitiert werden. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted Thursday at 08:47 AM Report Share Posted Thursday at 08:47 AM vor einer Stunde schrieb Moriz: Im Zusammenhang mit der Kernkraft dürfte es um Strom gegangen sein. Aber das übersieht man halt leicht, wenn nur einzelne prägnante Sätze zitiert werden. Allein, daß das Auswärtige Amt auf X eine Replik an Trump posted ist doch schon unterirdisch. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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