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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 4 Stunden schrieb Guppy:

Für mich klingt das völlig absurd. Wenn Gott in seinem 5. Gebot sagt:"Du sollst nicht morden", dann ist es völlig egal, ob dein Gewissen dir sagt, dass du jemanden morden solltest. Wenn du mordest, begehst du objektiv schwere Sünde. Gewissen hin oder her, ist völlig irrelevant. Was Sünde ist und was nicht bestimmt Gott unser Herr und nicht unsere subjektiven Stimmungen und Meinungen.

 

Ganz so absolut scheint das nicht zu sein, weil der gleiche Gott an anderer Stelle, das Töten von ganzen Völkern gebietet.

 

Hört man nicht gerne, ist aber so.

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vor 4 Stunden schrieb Chrysologus:

Die äußerliche Wertung einer Tat ist etwas anderes als die Frage ihrer Sündhaftigkeit, du vermischt hier zwei Kategorien miteinander, die man aber deutlich trennen sollte. Die objektive Bewertung einer Handlung hat nichts, gar nichts mit dem Gewissen des Handelnden zu tun, zumal ich im Fall der genannten Herren davon ausgehen muss, dass ein entsprechender Gewissensspruch nur und ausschließlich von einem objektiv gesehen vollkommen korrumpierten Gewissen ausgehen kann.

 

Die Frage war aber, was das nun für das Handeln des Einzelnen bedeutet?

 

Wenn mein "Gewissen" mir sagt, es sei in Ordnung meine Ehe zu brechen, Gott hat aber geboten "Du sollst nicht Ehebrechen", wem soll ich dann gehorchen? Meinem "Gewissen" oder Gott?

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vor 4 Stunden schrieb Moriz:

Das von mit gefettete Wort zeigt das Problem.

Wissen Konvertiten tatsächlich besser, was wirklich katholisch ist, als die Katholiken, die das katholisch-Sein schon mit der Muttermilch aufgenommen haben? Oder haben sie nicht doch eher ein seltsames Bild von der katholischen Kirche, in dem sich die 'Geburtskatholiken' nicht wiederfinden?

 

Ich stimme dieser Spaltung in Konvertiten versus "Geburtskatholiken" nicht zu. Es sind nicht alle gleich. Es gibt immer solche und solche. Es gibt doch genug "Geburtskatholiken", die ernsthaft ihren Glauben leben und sich an der Lehre der Kirche orientieren und versuchen so gut wie möglich danach zu leben.

 

Dieser Spott über Konvertiten, die die Kirche lieben und den Glauben ernsthaft praktizieren, führt doch irgendwie den Missionsbefehl ad absurdum. Ist es nicht gerade der Sinn von Mission, Menschen zur Kirche und zum Glauben zu führen und sie dafür zu begeistern? Und wenn dann jemand in die Kirche geführt wird und sich für die Kirche begeistert, wird er als "Eiferer" verspottet und als "Problem" bezeichnet. Meist von Leuten, die selbst an der Kirche nur rummeckern, alles mögliche ablehnen und ändern wollen und selten bis nie in der Messe anzutreffen sind.

 

 

 

 

 

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vor 4 Stunden schrieb Moriz:

Zumindest im Rheinland gibt es die gut katholische Weisheit: "Leben und leben lassen".

Hier in Bayern nennt sich das Liberalitas Bavariae

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vor 7 Stunden schrieb Frank:

Ich kann hier nur für mich, will gar nicht für Mitglaubende sprechen. Aber es ist gerade meine Liebe zur Kirche die mich widersprechen lässt. z. B. bei Fragen zur Frauenordination oder zur Homosexualität. Weil ich der Auffassung bin das sie hier irrt.

 

Interessant, dass gerade du mir dann Überheblichkeit vorwirfst. Ich maße mir nicht diese grosse Weisheit an, die Kirche belehren zu können, wo sie angeblich irrt. Wer bin ich, dass ich die grosse Erleuchtung hätte und alles besser wüsste als Päpste und Heilige seit Jahrtausenden oder die Bibel?

 

vor 4 Stunden schrieb Moriz:

Wieder eine implizite Abwertung der 'geborenen' Katholiken...

 

Warum versuchst du immer die Kirche in "geborene Katholiken" und Konvertiten zu spalten?

 

Es gibt viele "geborene Katholiken", die einen ernsthaften Glauben haben und diesen mit ganzer Kraft und Treue zur Kirche leben. Und nach meiner Erfahrung freuen diese "geborenen Katholiken" sich auch sehr über jeden Konvertiten, der den Weg in die Kirche gefunden hat mit ihnen zusammen diesen Glauben lebt. In der Kirche sind wir Glaubensbrüder. Es gibt keine zwei Fraktionen von "geborenen" und "konvertierten".

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Ich antworte auf deine Spaltungsversuche. 

 

Wo spalte ich denn? Ich habe doch nun mehrfach explizit geschrieben, dass es für mich eine Unterteilung der Kirche in "Konvertiten" und "Geburtskatholiken" nicht gibt. Dieses Fass hast du doch leider aufgemacht und ich frage mich, was du damit bezweckst. Ebenso mit den pauschalen Behauptungen über Konvertiten. Freust du dich eigentlich, wenn verlorene Seelen den Weg in die rettende Kirche finden? Darüber habe ich von dir z.B. noch nichts gelesen. Schade.

 

Was Spaltung angeht, befürchte ich der synodale Weg wird da noch eine enorme Sprengkraft entfalten. Egal welche Beschlüsse da am Ende gefasst werden, wird das Gräben aufreissen und vertiefen und Verbitterung erzeugen. Das befürchte ich jedenfalls.

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Am 6.7.2020 um 20:56 schrieb Klaffer:

 

Ist das die Erfahrung in Ihrer Pfarre oder schreiben Sie über die Erfahrungen im Internet?

 

 

Ich bitte um Verständnis, wenn ich nicht die Gemeinden genau benenne, in denen ich diese Erfahrungen gemacht habe. Es betrifft jedoch mehrere Pfarreien in mindestens 2 verschiedenen Diözesen. Also absolut im realen Leben. Im Internet ist die von mir beschriebene Situation an der Tagesordnung, da sich hier ohne weiteres Subgruppen bilden können, völlig unbeeinflusst vom Gemeindeleben vor Ort. 

 

 

Am 7.7.2020 um 21:20 schrieb Guppy:

Warum wird man als "Rechtgläubiger" verspottet, nur weil man einfach vorbehaltlos den katholischen Glauben lebt und versucht nach Kräften ein gutes Leben orientiert an der Lehre der Kirche zu führen? Wenn man dann auch noch zur Katholischen Kirche bekehrt ist, wird man zusätzich noch schnell als "eifernder Konvertit" usw. diffamiert.

 

Ich habe noch niemals Gläubige verspottet! Dies betrifft selbst diejenigen, deren Glauben ich für gesellschaftlich gefährlich halte (was üblicherweise auf Christen in DE nicht zutrifft). Ich spotte nicht, wenn ich etwas zu sagen habe, dann kritisiere ich das. Ich würde aber auch niemals jemanden dafür kritisieren, dass er/sie gläubig ist und den Glauben in einer ganz "strengen" Form lebt. Es ist eine Eigenart der RKK, dass ganz viele Gruppen dabei sind, die auch unterschiedliche Glaubensleben haben.

 

Dass man als Konvertit dazu neigt, die Kirche, der man sich nun angeschlossen hat, noch mehr zu verteidigen, das halte ich für eine normale Reaktion. Wenn man es übertreibt, wird man nervig. Aber da fasse ich mir lieber an die eigene Nase, als dass ich das anderen vorwerfe. Ich war ja zweimal Konvertit...

 

Es gibt aber etwas, was ich nicht mag. Wenn jemand meint, einem anderen Mitglied der eigenen Kirche einreden zu müssen, dass dieser andere Mensch eben vielleicht nicht "so vorbehaltlos den katholischen Glauben lebt" (Deine eigenen Worte) und man ihm - dem anderen - den eigenen Stil aufdrängt. Gerne auch mit dem Argument, der sei authentisch katholischer. Ich halte es für eine gute Grundlage, den Mitgliedern der eigenen Kirche nicht fehlerhaften oder mangelnden Glauben zu unterstellen, weil diese "anders glauben". 

 

Am 7.7.2020 um 21:20 schrieb Guppy:

 

Auf der anderen Seite gilt man als "gemässigt", wenn man seit Jahren nicht mehr in der Messe war, nie zur Beichte geht, die Lehre der Kirche in weiten Teilen ablehnt und sich innerlich von der Kirche abgewendet hat. Dann ist man scheinbar ein "normaler" Gläubiger.

 

Ich weiß nicht, wen Du als "gemäßigt" bezeichnest. Ich würde mich als "gemäßigt", wenn nicht sogar als "ziemlich liberal" ansehen. Ich gehe ungefähr 40x pro Jahr in Eucharistiefeiern, ich feiere mit, unter anderem indem ich (ehrenamtlich) Orgel spiele. Individuelle Beichte gibt es bei uns nicht, wir haben ziemlich gut besuchte Bußgottesdienste, die ich für mich selber auch sehr schätze. Ich bin auch ansonsten noch ehrenamtlich aktiv, die Kirche ist mir wichtig. Dennoch - vielleicht gerade deswegen - lasse ich andere Mitglieder meiner Kirche in Ruhe, so lange sie mich nicht nach meinen persönlichen Einstellungen fragen. Und darüber hinaus gebietet es mir die Höflichkeit, auch andere Menschen in Ruhe zu lassen, mein Glaube ist meine Privatsache und die Sache meiner Familie und meiner Kirchengemeinde. Und - da ich in einem Bistumsgremium sitze, natürlich auch Sache des ganzen Bistums.

 

Jeder lebt seinen Glauben individuell, jeder interpretiert die "Regeln der Kirche" auf seine eigene Art. Das kann man nicht so einfach auf andere Menschen übertragen.

 

 

Am 7.7.2020 um 21:20 schrieb Guppy:

Ich nehme das eher so wahr, dass man doch als sogenannter "Rechtgläubiger" eher eine Minderheit ist in der Kirche, jedenfalls in Deutschland. Manchmal kommt man sich da sogar relativ unerwünscht oder als Störfaktor vor. Diese Erfahrung habe ich bereits öfter gemacht.

 

Ersteres ist sicherlich (noch) so, zweiteres schließe ich nicht aus.

 

Am 7.7.2020 um 21:20 schrieb Guppy:

Also irgendwie sehe ich das nicht, dass eine ultrakonservative und traditionalistische Mehrheit die Kirche in Deutschland beherrscht und die "Gemässigten" rausmobben wollen oder ähnliches. Wenn überhaupt, ist doch eher das Gegenteil der Fall, oder nicht?

 

Wie ich schon an Klaffer geschrieben habe: Ich habe selber erlebt, dass ultrakonservative Pfarrer massiv alle diejenigen, die diesen Weg nicht mitgehen wollten, ziemlich offen rausgemobbt und damit den Spaltpilz in die Gemeinde gebracht haben. Derzeit passiert das nur in Einzelfällen, weil üblicherweise die Ordinariate auf solche Aktionen sehr verschnupft reagieren (übrigens auch deutlich konservative Bischöfe) und die Pfarrer auf Stellen versetzen, wo sie das nicht mehr können. Wenn irgendwann aber diejenigen, die eh weniger Bindung an die Kirche haben, alle weg sind, dann bleiben eben die anderen übrig. Und dann wird das System eher kippen.

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vor 1 Stunde schrieb Guppy:

Wo spalte ich denn? Ich habe doch nun mehrfach explizit geschrieben, dass es für mich eine Unterteilung der Kirche in "Konvertiten" und "Geburtskatholiken" nicht gibt.

Aber du versuchst zwischen "Rechtgläubigen" und die welche "den Glauben nicht leben" zu spalten.

Und das geht so nicht!

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vor 1 Stunde schrieb Guppy:

Wo spalte ich denn?

Hier [von mir gefettet]:

Am ‎07‎.‎07‎.‎2020 um 21:20 schrieb Guppy:

Warum wird man als "Rechtgläubiger" verspottet, nur weil man einfach vorbehaltlos den katholischen Glauben lebt und versucht nach Kräften ein gutes Leben orientiert an der Lehre der Kirche zu führen?

 

Am ‎09‎.‎07‎.‎2020 um 15:59 schrieb Guppy:

Na dann sollte die Kirche schnell jede Missionstätigkeit einstellen. Nicht dass noch Menschen zur Kirche konvertieren und dann damit nerven, dass sie wirklich den katholischen Glauben leben und sich an den Katechismus halten. Pfui. 😄

Dir scheint nicht bewusst zu sein, daß du dich damit über die anderen Katholiken erhebst. Als ob die anderen

nicht auch wirklich katholisch wären. Nur halt nicht so, wie du dir das vorstellst.

 

vor 1 Stunde schrieb Guppy:

Freust du dich eigentlich, wenn verlorene Seelen den Weg in die rettende Kirche finden? Darüber habe ich von dir z.B. noch nichts gelesen. Schade.

Bei dir fürchte ich leider, daß du den wirklich rettenden Weg in der Kirche noch nicht entdeckt hast. Der besteht nämlich nicht aus dem Einhalten von Regeln und Gesetzen, sondern in der Offenheit für die Liebe und Barmherzigkeit Gottes.

Im Gegenteil, deine Art, Katholiken, die nicht deiner Vorstellung von Katholizität entsprechen, den 'wahren' Glauben abzusprechen ist da eher kontraproduktiv.

Von daher wäre ich tatsächlich glücklicher, wenn DU die Wahrheit nicht in unserer Kirche, sondern z.B. in der Mathematik suchen würdest. Dann wäre die Kirche nämlich ansprechender für Menschen, die nicht 'die Wahrheit', sondern Gott suchen. Du wirkst leider ziemlich abschreckend.

 

bearbeitet von Moriz
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vor 30 Minuten schrieb Moriz:

Im Gegenteil, deine Art, Katholiken, die nicht deiner Vorstellung von Katholizität entsprechen, den 'wahren' Glauben abzusprechen ist da eher kontraproduktiv.

Und wenn ich als Moderator hinzufügen darf: Hart an der Grenze dessen was ich moderieren müsste. Wir schätzen es gar nicht wenn mitchristen die Gläubigkeit abgesprochen wird

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vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:

Es gibt aber etwas, was ich nicht mag. Wenn jemand meint, einem anderen Mitglied der eigenen Kirche einreden zu müssen, dass dieser andere Mensch eben vielleicht nicht "so vorbehaltlos den katholischen Glauben lebt" (Deine eigenen Worte) und man ihm - dem anderen - den eigenen Stil aufdrängt. Gerne auch mit dem Argument, der sei authentisch katholischer. Ich halte es für eine gute Grundlage, den Mitgliedern der eigenen Kirche nicht fehlerhaften oder mangelnden Glauben zu unterstellen, weil diese "anders glauben".

 

Moment, da hast du mich missverstanden bzw. gibst meine Worte hier falsch wieder.

 

Ich habe niemandem vorgeworfen, den Glauben "nicht so vorbehaltlos" zu leben, sondern ich habe die Frage gestellt, warum man öfter als "Eiferer" verspottet wird und dann auch noch abfällig darauf abgehoben wird, dass man ja Konvertit ist, nur weil man einen lebendigen katholischen Glauben hat und vorbehaltlos die Lehre der Kirche annimmt. Das ist nämlich das, was ich öfter wahrnehme.

 

Ich kann dir gerne mal ein Beispiel geben.

 

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich mal eine Unterhaltung mit einem Kollegen. Er erzählte beiläufig, dass seine Tochter kommende Woche Erstkommunion habe und er dann in die Kirche müsse. Darauf hätte nicht wirklich Lust, er sei auch schon seit vielen Jahren nicht mehr in einer Kirche gewesen, weil ihn das "Pfarrergeschwätz" nervt. Seine Tochter mache das auch nur wegen der Geschenke von der Verwandtschaft.

Wir haben uns dann ein wenig unterhalten und ich habe ihm u.a. erzählt, dass ich seit ein paar Jahren auch katholisch bin und am Sonntag immer gerne in die Kirche gehe. Im Verlauf des Gesprächs zählte er mir dann ein gutes Dutzend Dinge auf, die er alle an der Kirche schlecht findet und die seiner Meinung nach alle abgeschafft und geändert werden müssten. 

Ich habe versucht ihm zu erklären, warum ich das anders sehe. Darauf folgten dann mehr oder weniger vorwurfsvolle Fragen wie:"Glaubst du wirklich, dass....?", "Bist du wirklich der Meinung, dass....?" Als ich das bejahte, kam dann auch so ein Spruch wie "Naja, typisch Konvertit", denn die seien ja alle total "radikal" usw.

 

Sowas meine ich. Nur weil man einfach den katholischen Glauben ganz normal lebt und dazu steht was die Kirche lehrt, wird man als "eiferndern Konvertit" verspottet oder als "radikal" oder "fundamental" usw. Ich verstehe nicht was daran eifernd oder radikal ist. Und ich verstehe auch die Angriffe nicht.

 

Ich selbst habe noch nie jemanden persönlich angegriffen oder verspottet, weil dieser seit Jahren keine Messe mehr besucht oder gebeichtet hat und auch sonst alles mögliche in der Kirche und am Glauben ablehnt. Das ist, wie du schon geschrieben hast, deren Sache und betrifft mich persönlich nicht, auch wenn ich es schade finde.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Guppy:

 

Moment, da hast du mich missverstanden bzw. gibst meine Worte hier falsch wieder.

 

Ich habe niemandem vorgeworfen, den Glauben "nicht so vorbehaltlos" zu leben, sondern ich habe die Frage gestellt, warum man öfter als "Eiferer" verspottet wird und dann auch noch abfällig darauf abgehoben wird, dass man ja Konvertit ist, nur weil man einen lebendigen katholischen Glauben hat und vorbehaltlos die Lehre der Kirche annimmt. Das ist nämlich das, was ich öfter wahrnehme.

 

Ich kann dir gerne mal ein Beispiel geben.

 

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich mal eine Unterhaltung mit einem Kollegen. Er erzählte beiläufig, dass seine Tochter kommende Woche Erstkommunion habe und er dann in die Kirche müsse. Darauf hätte nicht wirklich Lust, er sei auch schon seit vielen Jahren nicht mehr in einer Kirche gewesen, weil ihn das "Pfarrergeschwätz" nervt. Seine Tochter mache das auch nur wegen der Geschenke von der Verwandtschaft.

Wir haben uns dann ein wenig unterhalten und ich habe ihm u.a. erzählt, dass ich seit ein paar Jahren auch katholisch bin und am Sonntag immer gerne in die Kirche gehe. Im Verlauf des Gesprächs zählte er mir dann ein gutes Dutzend Dinge auf, die er alle an der Kirche schlecht findet und die seiner Meinung nach alle abgeschafft und geändert werden müssten. 

Ich habe versucht ihm zu erklären, warum ich das anders sehe. Darauf folgten dann mehr oder weniger vorwurfsvolle Fragen wie:"Glaubst du wirklich, dass....?", "Bist du wirklich der Meinung, dass....?" Als ich das bejahte, kam dann auch so ein Spruch wie "Naja, typisch Konvertit", denn die seien ja alle total "radikal" usw.

 

Sowas meine ich. Nur weil man einfach den katholischen Glauben ganz normal lebt und dazu steht was die Kirche lehrt, wird man als "eiferndern Konvertit" verspottet oder als "radikal" oder "fundamental" usw. Ich verstehe nicht was daran eifernd oder radikal ist. Und ich verstehe auch die Angriffe nicht.

 

Ich selbst habe noch nie jemanden persönlich angegriffen oder verspottet, weil dieser seit Jahren keine Messe mehr besucht oder gebeichtet hat und auch sonst alles mögliche in der Kirche und am Glauben ablehnt. Das ist, wie du schon geschrieben hast, deren Sache und betrifft mich persönlich nicht, auch wenn ich es schade finde.

 

 

Möglicherweise missverstehe ich dich, dann korrigiere mich.

Diene Posts erwecken bei mir den Eindruck als könne man katholischer Christ nur dann sein, wenn man zu Lehre und vor allem zu Lehramt 100% ja und amen sagt bzw in dem Moment wo man hinterfragt ist man schon aufhört katholisch zu sein. Das ist ja natürlich Quatsch.

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vor 15 Stunden schrieb Lothar1962:

Wie ich schon an Klaffer geschrieben habe: Ich habe selber erlebt, dass ultrakonservative Pfarrer massiv alle diejenigen, die diesen Weg nicht mitgehen wollten, ziemlich offen rausgemobbt und damit den Spaltpilz in die Gemeinde gebracht haben.

 

Ein Pfarrer kann viele Gläubige verzweifeln lassen, wenn er zu überzeugt ist, dass seine Art den Glauben zu leben, die einzig richtige ist. Dies gilt für einen "ultrakonservativen", wie Sie schreiben, dies kann aber auch für einen "progressiven" Pfarrer gelten. Der Pfarrer sollte in meinen Augen auch eine Art Brückenbauer sein, damit die Pfarre für alle Gläubigen Heimat bieten kann.

 

vor 11 Stunden schrieb Guppy:

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich mal eine Unterhaltung mit einem Kollegen. Er erzählte beiläufig, dass seine Tochter kommende Woche Erstkommunion habe und er dann in die Kirche müsse. Darauf hätte nicht wirklich Lust, er sei auch schon seit vielen Jahren nicht mehr in einer Kirche gewesen, weil ihn das "Pfarrergeschwätz" nervt. Seine Tochter mache das auch nur wegen der Geschenke von der Verwandtschaft.

 

Jetzt erzähle ich Ihnen auch ein kleines Beispiel: Vor Jahrzehnten, als ich noch ein Kind war, war mein Vater einer der ganz wenigen Männer, die am Sonntag zur Kommunion gingen und wurde dafür belächelt - man braucht nicht Konvertit sein.

Hin und wieder kommt es vor, dass jemand seine Einstellung zur Kirche ändert - vielleicht kann es eine Erstkommunion sein, vielleicht eine Firmung oder ein Begräbnis, vielleicht auch das Leben eines überzeugten Christen. 
Sie sind katholisch geworden - es gibt in Ihrem Leben auch eine Zeit davor. Vielleicht können Sie den Mann, den das "Pfarrergeschwätz"  nervt, leichter  verstehen, wenn Sie zurückdenken.

Ich glaube, dass es auch wirklich schwierig ist, für jemanden, der jahrelang nicht in der Kirche war, zu verstehen, was in der Messe geschieht.

 

 

 

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Du machst dich immer angreifbar und für andere Leute lächerlich, wenn du Position beziehst und dich für etwas engagierst, was gerade nicht angesagt ist.

 

Frag mal SPD-Mitglieder oder 60ger-Fans, zum Beispiel.

 

Die meisten Menschen gehen durchs Leben mit einer Weltanschauung auf Small-Talk-Niveau, früher war da übrigens das Stammtisch-Niveau angesagt, weil das viel einfacher ist und sie nicht nachdenken müssen und überall damit gut ankommen.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 25 Minuten schrieb nannyogg57:

Die meisten Menschen gehen durchs Leben mit einer Weltanschauung auf Small-Talk-Niveau, früher war da übrigens das Stammtisch-Niveau angesagt, weil das viel einfacher ist und sie nicht nachdenken müssen und überall damit gut ankommen.

 

Ja, und es ist nicht nur für sie selbst angenehmer, sondern auch für ihre Mitmenschen. Zeiten dagegen, in denen es viele weltanschaulich Engagierte gibt, sind zwar für die nachkommenden Historiker interessanter, für die Zeitgenossen aber extrem ungemütlich. 

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vor 11 Stunden schrieb Frank:

Möglicherweise missverstehe ich dich, dann korrigiere mich.

Diene Posts erwecken bei mir den Eindruck als könne man katholischer Christ nur dann sein, wenn man zu Lehre und vor allem zu Lehramt 100% ja und amen sagt bzw in dem Moment wo man hinterfragt ist man schon aufhört katholisch zu sein. Das ist ja natürlich Quatsch.

 

Gute Frage. Ich möchte das nicht beurteilen, bis zu welchem Grad der Ablehnung der Lehre man noch katholisch ist und ab wann man es nicht mehr ist.

 

Manchen Traditionalisten wird doch zum Beispiel von der "progressiven Seiten" vorgeworfen, sie seien nicht katholisch, weil sie ein paar Punkte des letzten Konzils nicht glauben. Wer nicht zu 100% hinter dem letzten Konzil steht, gehöre nicht dazu und wird ausgegrenzt.

 

Auf der anderen Seite gibt es progressive Katholiken, die gefühlt den halben Katechismus ablehnen, sich aber selbst für katholisch halten und es mit Empörung zurückweisen, wenn jemand behauptet sie seien nicht mehr katholisch.

 

 

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vor 6 Minuten schrieb Guppy:

Manchen Traditionalisten wird doch zum Beispiel von der "progressiven Seiten" vorgeworfen, sie seien nicht katholisch, weil sie ein paar Punkte des letzten Konzils nicht glauben. Wer nicht zu 100% hinter dem letzten Konzil steht, gehöre nicht dazu und wird ausgegrenzt.

Nun ja Rosinenpickerei ist immer schwierig. Für sich in Anspruch nehmen vorbehaltlos hinter der Lehre zu stehen "aber dieses Detail von Vatican 2 oder jenens halte ich mehr als fragwürdig" ist halt nicht unproblematisch. Das gleiche gilt auch für liberalere Katholiken mit anderen Themen.

 

Solch Rosinen pickende Mitchristen können in der Wolle gefärbte Katholiken, tief gläubig bis ins Mark. Und es ist nicht mein Job hier Haltungsnoten zu geben und zu beurteilen wer zu den "in der Wolle gefärbten Katholiken" gehört und wer nicht

Glaubwürdiger wären sie halt wenn sie dazu stehen das sie nicht "vorbehaltlos hinter der Lehre stehen" sondern hinterfragen was ihnen Kopfzerbrechen macht

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vor 51 Minuten schrieb Guppy:

Auf der anderen Seite gibt es progressive Katholiken, die gefühlt den halben Katechismus ablehnen, sich aber selbst für katholisch halten und es mit Empörung zurückweisen, wenn jemand behauptet sie seien nicht mehr katholisch.

Das würde ich mir auch verbitten, insbesondere wenn dieser jemand nicht um seine Einschätzung gebeten wurde.

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