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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 4 Stunden schrieb rorro:

1. sie beruht auf Befragungen und vor allem auf Schätzungen.

Dunkelfeldstudien beruhen meines Wissens immer auf extrapolierten Zahlen. Sonst wären es Hellfeldstudien. Aber die (wie die MHG-Studie, die ja eine eingeschränkte Hellfeldstudie ist) passen Dir ebenfalls nicht, zumindest hast Du das wiederholt so kundgetan.

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vor 3 Stunden schrieb Guppy:

... zunehmen mehr "Laien-Gottesdienste". Wie ich neulich mitbekommen habe, wurde da jetzt sogar die Vorabendmesse durch einen solchen "Laien-Gottesdienst" ersetzt.

 

Als jemand, der sich in solchen "Laien-Gottesdiensten" engagiert, kann ich nur sagen: Danke für die Anerkennung meines Engagements.

 

Und noch eine Bemerkung: Du postest hier wiederholt die Forderung, dass die Kirche am besten zu vorkonziliaren Zeiten zurückgehen sollte.

Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass gerade dieser Unwille zur Reform zu dem von dir genannten Priestermangel führt? 

Wenn sich weiter nichts bewegt, wird es in 20 Jahren noch viel mehr dieser bösen "Laiengottesdienste" geben!

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Am 16.10.2021 um 22:10 schrieb rorro:

Mein Beitrag passt nicht mehr ganz zu den letzten Beiträgen, aber ich bin erst heute zum Schreiben gekommen.

 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Nach Wikipedia waren beim synodalen Weg zunächst drei Themenbereiche vorgesehen: klerikaler Machtmissbrauch,  Änderungen in der Lebensform der Bischöfe/Priester, Änderungen der Sexualmoral der Kirche. Auf Anregung des ZDK wurde als vierter Bereich die Rolle der Frau hinzugenommen.

 

Am Ende des oben verlinkten Beitrags werden Vorschläge gemacht, wie Missbrauch/Machtmissbrauch verhindert werden sollen. Änderungsvorschläge zu den anderen Themenbereichen finde ich nicht.

In den anderen Themenbereichen wird es einerseits schwierig, einen Kompromiss zu finden und andererseits geht es um Fragen, die weltkirchlich gelöst werden müssen.

Wenn man sich (was mich überraschen würde) z.B. auf die Aufhebung des Pflichtzölibats einigen würde, so könnte man den Pflichtzölibat nicht aufheben ohne Zustimmung der Weltkirche. Man könnte dies aber in den (erst beginnenden) weltweiten synodalen Prozess einbringen.

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3 hours ago, Gerhard Ingold said:

Wir alle aber wissen, dass nicht nur die Gesellschaft sondern auch die angeblichen Moralinstanzen krank sind.

Eine Moralinstanz die sich selbst an ihre verkündete Moral hält wird immer respektiert. zb das Rote Kreuz, aber auch bestimmte Orden die in der Dritten Welt aktiv sind. Die Macht machts aus 🙂 sieht man überall bei diesen Missbrauchsfällen, von MeToo über Sportvereine und Kirchen bis zu Herrn Reichelt.

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vor 11 Stunden schrieb gouvernante:

Dunkelfeldstudien beruhen meines Wissens immer auf extrapolierten Zahlen. Sonst wären es Hellfeldstudien. Aber die (wie die MHG-Studie, die ja eine eingeschränkte Hellfeldstudie ist) passen Dir ebenfalls nicht, zumindest hast Du das wiederholt so kundgetan.

 

Mir geht es nicht um die Studienart, mir geht es darum, daß im Anschluß etwas behauptet wird, was man gar nicht weiß, weil man eben extrapoliert. Der Evidenzgrad von Dunkelfeldstudien ist echt mies.

 

In der Medizin hat sich nach langem Kampf rumgesprochen, wie wichtig eine gute wiss. Evidenz ist - ich bin immer noch entsetzt, daß bspw. in der Pastoral jegliche Evaluierung der Maßnahmen mittel evidenzbasierter Methoden vollkommen unbekannt zu sein scheint (wobei gerade da der Köder dem Fisch schmecken muß und nicht dem Angler). Und hier sehen wir auch so ein Beispiel extrem mangelhafter Evidenz.

 

Das Ganze wäre wiss. noch vertretbar, wenn man das als ersten Schritt ansähe, als groben Überblick, als "Hausnummer" des Problems.

 

Doch genau das passiert nicht, ganz im Gegenteil. Das Ganze wird jetzt als "Wissen" verkauft, aus dem dringend polit. Entscheidungen abzuleiten sind, da ja die Ergebnisse klar seien.

 

Nichts ist klar.

 

Auf Kritiker der Studie wird man nicht hören, denn die wollen ja nur das Problem verharmlosen. 

bearbeitet von rorro
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Gerade eben schrieb rorro:

 

Mir geht es nicht um die Studienart, mir geht es darum, daß im Anschluß etwas behauptet wird, was man gar nicht weiß, weil man eben extrapoliert. Der Evidenzgrad von Dunkelfeldstudien ist echt mies.

 

In der Medizin hat sich nach langem Kampf rumgesprochen, wie wichtig eine gute wiss. Evidenz ist - ich bin immer noch entsetzt, daß bspw. in der Pastoral jegliche Evaluierung der Maßnahmen mittel evidenzbasierter Methoden vollkommen unbekannt zu sein scheinen (wobei gerade da der Köder dem Fisch schmecken muß und nicht dem Angler). Und hier sehen wir auch so ein Beispiel extrem mangelhafter Evidenz.

 

Das Ganze wäre wiss. noch vertretbar, wenn man das als ersten Schritt ansähe, als groben Überblick, als "Hausnummer" des Problems.

 

Doch genau das passiert nicht, ganz im Gegenteil. Das Ganze wird jetzt als "Wissen" verkauft, aus dem dringend polit. Entscheidungen abzuleiten sind, da ja die Ergebnisse klar seien.

 

Nichts ist klar.

 

Auf Kritiker der Studie wird man nicht hören, denn die wollen ja nur das Problem verharmlosen. 

und woher kommt diese Meinung 

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

Kann ich Dir nicht sagen.

 

Eben. Warum vergleichst Du dann die genannten Vorkommnisse mit denen in der RKK?

Passt irgendwie nicht zu Deinem Wunsch nach Präzision.

 

Ich weiß, dass es in Sportvereinen wissentlichen "Täterschutz" gegeben hat - allerdings weiß ich überhaupt nichts über den Umfang und über die zu Grunde liegenden Mechanismen. Deswegen würde ich hier auch ungern Vergleiche anstellen, vor allem dann, wenn sie wertend sind.

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vor 43 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Eben. Warum vergleichst Du dann die genannten Vorkommnisse mit denen in der RKK?

Passt irgendwie nicht zu Deinem Wunsch nach Präzision.

 

Mein Beitrag war eine Antwort auf Phyllis' genau zitierte Aussage, Du wirst keinerlei Vergleich finden. Ich hätte nicht gedacht, daß sogar das schwierig zu verstehen ist. Vielleicht setze ich zu viel voraus.

bearbeitet von rorro
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vor 46 Minuten schrieb Spadafora:
vor 47 Minuten schrieb rorro:

 

Mir geht es nicht um die Studienart, mir geht es darum, daß im Anschluß etwas behauptet wird, was man gar nicht weiß, weil man eben extrapoliert. Der Evidenzgrad von Dunkelfeldstudien ist echt mies.

 

In der Medizin hat sich nach langem Kampf rumgesprochen, wie wichtig eine gute wiss. Evidenz ist - ich bin immer noch entsetzt, daß bspw. in der Pastoral jegliche Evaluierung der Maßnahmen mittel evidenzbasierter Methoden vollkommen unbekannt zu sein scheinen (wobei gerade da der Köder dem Fisch schmecken muß und nicht dem Angler). Und hier sehen wir auch so ein Beispiel extrem mangelhafter Evidenz.

 

Das Ganze wäre wiss. noch vertretbar, wenn man das als ersten Schritt ansähe, als groben Überblick, als "Hausnummer" des Problems.

 

Doch genau das passiert nicht, ganz im Gegenteil. Das Ganze wird jetzt als "Wissen" verkauft, aus dem dringend polit. Entscheidungen abzuleiten sind, da ja die Ergebnisse klar seien.

 

Nichts ist klar.

 

Auf Kritiker der Studie wird man nicht hören, denn die wollen ja nur das Problem verharmlosen. 

und woher kommt diese Meinung 

Welche Meinung?

@rorro referiert hier über den wissenschaftlichen Sinn und Unsinn von Dunkelfeldstudien. Mit Verweisen auf die Erfahrungen damit im Bereich der Medizin. Und er ordnet sie entsprechend ein. Insbesondere die Einordung der Aussagekraft (als erster Schritt OK, als Basis politischer Entscheidungen ungeeignet) halte ich für gut nachvollziehbar.

Seine Befürchtung im letzten Satz teile ich.

Was wolltest du fragen?

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Mein Beitrag war eine Antwort auf Phyllis' genau zitierte Aussage, Du wirst keinerlei Vergleich finden.

Ich hätte nicht gedacht, daß sogar das schwierig zu verstehen ist. Vielleicht setze ich zu viel voraus.

 

Möglicherweise hast Du die Implikationen von Phyllis' Aussage wirklich nicht umrissen. 

Womöglich setze ich auch zu viel voraus.

 

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vor 45 Minuten schrieb Lothar1962:

Möglicherweise hast Du die Implikationen von Phyllis' Aussage wirklich nicht umrissen. 

 

Das stimmt. Das wollte ich auch gar nicht. Ich habe nur das getan, was ich geschrieben habe, das DRK/IRK als Beispiel für immer befolgte Moral hinterfragt. Nicht mehr, nicht weniger.

bearbeitet von rorro
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vor 14 Stunden schrieb phyllis:

waren die 12 und ihr Chef eigentlich geweiht beim letzten Abendmahl? Da waren doch lauter Laien beisammen die einfach so feierten! Empörend sowas, findest du nicht? Tja und wenn der Missbrauch der Liturgie das schlimmste wäre was in der Kirche so missbraucht wird dann wären die Rufe nach radikalen Reformen wohl kaum halb so laut.

 

 

Genau. Gestern wie heute beschäftigen sich die falschen Propheten mit Nebensächlichkeiten und lassen Unrecht freien Lauf. Fakt indessen war und ist: Unrecht war und ist ein Zeichen für die Gottesferne. Wer die alttestamentlichen Propheten liest, liest, wie sie vor der Kritik an Moses nicht halt machten. Schon ein Psalm-Dichter formulierte: "Opfer und Brandopfer habe ich nie gewollt" (Ps. 40,6). Diesen Gedanken hat Hosea aufgenommen: "Ich freue mich nicht an Opfer, sondern an der Liebe" (Hosea 6,6).

 

Die Kritiker sagten damit, dass Moses nicht im Auftrag Gottes den Opferkult eingeführt hätte. Mose hätte vielmehr mit einer Nebensache auf Abwegen geführt. So war eine Nebensache zur Hauptsache und die konkrete Liebe zur Nebensache verkommen.

 

Entsprechend klagte Jesaja: "Ich suchte Rechtspruch, doch da ist Rechtsbruch" (Jes. 5,7).

 

Diesen Rechtsbruch sahen die alttestamentlichen Propheten im Unrecht gegen die Schwächsten wie Weisen, Witwen und andere Schwache. Ganz konkret beklagt Jesaja folgendes Unrecht: "Weh denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rücken, bis kein Raum mehr da ist und ihr allein das Land besitzt!" (Jes. 5,8).

 

Genau das, was die Propheten beklagten, durchzieht alle Religionen. So hat die katholische Kirche Häuser und Land aneinander gebracht und den Schwächsten die Existenzsichernde Grundlage weggenommen. Sie trieben es ähnlich wie die weltlichen Machthaber. Wobei die Religionen mit den weltlichen Machthabern im selben Bett Hurerei getrieben haben. Statt Unrecht der weltlichen Mächtigen zu geiseln, unterstützten sie die Maßlosen im Unrecht-tun. Entsprechend ist das existenzsichernde Land nicht nur in Brasilien in den Händen von weniger als einem Prozent der Bevölkerung.

 

Während echte Propheten Unrecht gegen die Schwächsten als Gottesferne deklarierten, jammern die falschen Propheten über Nebensächlichkeiten. Sie beklagen zB über die Abschaffung der alten Messe. Die wirklichen Probleme des Klimawandels, der Artenzerstörung, wieso Menschen auf Völkerwanderung sind usw. interessieren sie nur am Rande.

 

Die falschen Propheten oder vielmehr die falschen Geistlichen und die Kirchenmitglieder hatten und haben von Liebe und damit von Gott keine Ahnung. Darum konnte Unrecht über Unrecht gegenüber der Natur, den Tieren und Mitmenschen ungestraft zunehmen.

 

Wirkliche Propheten und damit sind Geistliche und Gläubige miteingeschlossen, gab es gestern nur wenige und heute ist es nicht anders. Hätten sie eine Ahnung von Gott und damit von der gelebten Liebe gegenüber den angeblichen Werken Gottes würde es in der katholischen Kirche, den Freikirchen, den Religionen und auf der Welt anders aussehen.

 

 

 

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5 hours ago, rorro said:
5 hours ago, Spadafora said:

tja hat das Rote Kreuz den auch Jahrzehnte lang wissentlich Täter geschützt?

 

Kann ich Dir nicht sagen. Weißt Du es? Und wenn ja, woher?

Bei der Kirche weiss man es. Es gab strafrechtliche Urteile daswegen. William Lynn zb.

Beim Roten Kreuz ist mir nix dgl. bekannt. Was nicht heisst dass es nicht vorkam. Nur du bist ja derjenige der - mmn völlig zurecht - Schätzungen zu Schätzungen über Dunkelziffern als wissenschaftlich brauchbares Material ablehnt.

 

Fazit - wer hohe moralische Ansprüche an andere stellt, was die Kirche, aber auch das Rote Kreuz, Amnesty International uvam ja tun, sollte schon mit gutem Beispiel vorangehen. Hier hat die Kirche als Organisation versagt.

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vor 43 Minuten schrieb phyllis:

Hier hat die Kirche als Organisation versagt.

 

Ich ergänze wiederholend: Nicht deswegen, weil es Täter gab (es lässt sich leider nicht vermeiden, dass Täter auch in Kirchen aktiv sind), sondern deswegen, weil die kirchlichen Stellen primär zu oft und systematisch darauf achteten, dass die Taten nicht öffentlich werden, dass die Täter einfach nur versetzt wurden und dass die Opfer kein Gehör bekamen. Primär kam es darauf an, dass die Heiligkeit der Kirche nicht "besudelt" wurde.

 

Ob so etwas beim Roten Kreuz oder bei NGO's im Hilfseinsatz im Ausland vorgekommen ist, weiß ich nicht. Möglich.

 

Aber bei Kirchen ist es nicht nur möglicherweise vorgekommen, sondern aktenkundig. Und genau deswegen kann man zum einen nicht vergleichen ("ach was, dort gab es das auch") und genau deswegen hat die RKK in dieser Hinsicht ein größeres Problem. 

 

Sicherlich muss man sich auch die Mechanismen anschauen und die Zahlen statistisch belastbarer machen - derzeit lassen die französischen Zahlen eher nach einem Zentrum einer kriminellen Organisation aus, die sich der sexuellen Ausbeutung widmet, als einer Kirche. Nicht, dass das unmöglich wäre, aber es muss so nicht stimmen. Eine Schätzung mag am Anfang wichtig sein - denn irgendwo muss man halt auch anfangen, aber dann muss es weitergehen. 

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vor 6 Stunden schrieb rorro:

 

Mein Beitrag war eine Antwort auf Phyllis' genau zitierte Aussage, Du wirst keinerlei Vergleich finden. Ich hätte nicht gedacht, daß sogar das schwierig zu verstehen ist. Vielleicht setze ich zu viel voraus.

 

Phylkus hat aber nicht behauptet, dass es in der Rotkreuz/Rothalbmond/Rotkristallbewegung keinen sexuellen Missbrauch gegeben habe.

Zumindest habe ich das bei ihr nicht gelesen.

Ihr ging es eher darum, sich an eigene Massstaebe zu halten,also beim RK zB Neutralität. Und dass,wenn dies geschieht respektive wahrgenomnen wird,zu Respekt führt. (Phyllis;ist das korrekt so? ).

 

bearbeitet von mn1217
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vor 12 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Ich ergänze wiederholend: Nicht deswegen, weil es Täter gab (es lässt sich leider nicht vermeiden, dass Täter auch in Kirchen aktiv sind), sondern deswegen, weil die kirchlichen Stellen primär zu oft und systematisch darauf achteten, dass die Taten nicht öffentlich werden, dass die Täter einfach nur versetzt wurden und dass die Opfer kein Gehör bekamen. Primär kam es darauf an, dass die Heiligkeit der Kirche nicht "besudelt" wurde.

 

Ob so etwas beim Roten Kreuz oder bei NGO's im Hilfseinsatz im Ausland vorgekommen ist, weiß ich nicht. Möglich.

 

Aber bei Kirchen ist es nicht nur möglicherweise vorgekommen, sondern aktenkundig. Und genau deswegen kann man zum einen nicht vergleichen ("ach was, dort gab es das auch") und genau deswegen hat die RKK in dieser Hinsicht ein größeres Problem. 

 

Sicherlich muss man sich auch die Mechanismen anschauen und die Zahlen statistisch belastbarer machen - derzeit lassen die französischen Zahlen eher nach einem Zentrum einer kriminellen Organisation aus, die sich der sexuellen Ausbeutung widmet, als einer Kirche. Nicht, dass das unmöglich wäre, aber es muss so nicht stimmen. Eine Schätzung mag am Anfang wichtig sein - denn irgendwo muss man halt auch anfangen, aber dann muss es weitergehen. 

Genau. Wer so viel von Keuschheit redet, wie es das Christentum und der Islam machen, an den legt man zu Recht auch hohe Maßstäbe an.

 

Das Rote Kreuz, Sportvereine usw. sind keine Moralin verbreitende Organisationen, darum können diese nicht als Vergleich zugezogen werden. 

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vor 19 Minuten schrieb Lothar1962:

Ich ergänze wiederholend: Nicht deswegen, weil es Täter gab (es lässt sich leider nicht vermeiden, dass Täter auch in Kirchen aktiv sind), sondern deswegen, weil die kirchlichen Stellen primär zu oft und systematisch darauf achteten, dass die Taten nicht öffentlich werden, dass die Täter einfach nur versetzt wurden und dass die Opfer kein Gehör bekamen. Primär kam es darauf an, dass die Heiligkeit der Kirche nicht "besudelt" wurde.

Ich fürchte, genau das kam und kommt in allen Organisationen vor. Und auch wenn dort statt 'Heiligkeit' ein anderes Adjektiv benutzt wird, so ist doch das selbe gemeint: Haltet die Institution 'rein' von solchen Vorwürfen. Was in kleinen Sportvereinen möglicherweise leichter ist als in einer großen Kirche.

 

vor 21 Minuten schrieb Lothar1962:

Aber bei Kirchen ist es nicht nur möglicherweise vorgekommen, sondern aktenkundig. Und genau deswegen kann man zum einen nicht vergleichen ("ach was, dort gab es das auch") und genau deswegen hat die RKK in dieser Hinsicht ein größeres Problem. 

Jein. Die katholische Kirche ist die erste, die sich diesem Problem systematisch stellt. Und es macht die Aufarbeitung nicht einfacher, daß es sowohl kirchenspezifische als auch allgemeine Ursachen gibt und man beides nicht verwechseln sollte. Mir fällt eigentlich wenig ein, was wirklich kirchenspezifisch ist: Zum Einen der moralische Anspruch, zum Anderen eine gewisse Anziehungskraft für einen bestimmten Persönlichkeitstyp (ich sach' mal: Verklemmte Homos die versuchen, ihre Sexualität zu ignorieren. Die echten Pädos gehen viel eher in den Sportverein als ins Priesterseminar. Oder suchen sich ledige Mütter.)

 

vor 28 Minuten schrieb Lothar1962:

Eine Schätzung mag am Anfang wichtig sein - denn irgendwo muss man halt auch anfangen, aber dann muss es weitergehen. 

Ja. Und ich bin mal gespannt, wie es in Frankreich weitergeht.

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vor 5 Stunden schrieb Moriz:

Jein. Die katholische Kirche ist die erste, die sich diesem Problem systematisch stellt. Und es macht die Aufarbeitung nicht einfacher, daß es sowohl kirchenspezifische als auch allgemeine Ursachen gibt und man beides nicht verwechseln sollte.

 

So ist es. Die Katholische Kirche ist in der Tat die erste, auch die erste religiöse Gemeinschaft. Weder die EKD noch der ZDJ noch irgendein Islamverband hat sich damit so sehr beschäftigt wie die Kirche - und sie drängen sich auch nicht in den Vordergrund (genauswenig wie das manche sonst so reformbegeistere katholische Bischöfe mit Gutachten tun).

 

vor 5 Stunden schrieb Moriz:

Mir fällt eigentlich wenig ein, was wirklich kirchenspezifisch ist: Zum Einen der moralische Anspruch, zum Anderen eine gewisse Anziehungskraft für einen bestimmten Persönlichkeitstyp (ich sach' mal: Verklemmte Homos die versuchen, ihre Sexualität zu ignorieren. Die echten Pädos gehen viel eher in den Sportverein als ins Priesterseminar. Oder suchen sich ledige Mütter.)

 

Ein moralischer Anspruch ist nicht spezifisch für die Kirche, sondern für jede relig. Gemeinschaft.

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vor 3 Minuten schrieb rorro:

Ein moralischer Anspruch ist nicht spezifisch für die Kirche, sondern für jede relig. Gemeinschaft.

 

Dem sie aber durchgängig selbst nicht gerecht werden. 

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vor 5 Stunden schrieb Lothar1962:

Ich ergänze wiederholend: Nicht deswegen, weil es Täter gab (es lässt sich leider nicht vermeiden, dass Täter auch in Kirchen aktiv sind), sondern deswegen, weil die kirchlichen Stellen primär zu oft und systematisch darauf achteten, dass die Taten nicht öffentlich werden, dass die Täter einfach nur versetzt wurden und dass die Opfer kein Gehör bekamen. Primär kam es darauf an, dass die Heiligkeit der Kirche nicht "besudelt" wurde.

 

Korrekt und schlimm genug. Keine Frage.

 

vor 5 Stunden schrieb Lothar1962:

Ob so etwas beim Roten Kreuz oder bei NGO's im Hilfseinsatz im Ausland vorgekommen ist, weiß ich nicht. Möglich.

 

Aber bei Kirchen ist es nicht nur möglicherweise vorgekommen, sondern aktenkundig. Und genau deswegen kann man zum einen nicht vergleichen ("ach was, dort gab es das auch") und genau deswegen hat die RKK in dieser Hinsicht ein größeres Problem. 

 

Ich vergleiche nicht, ich sage nicht das IRK wäre "besser".

 

Die Frage nach dem Tätertypus stellt sich sicherlich in einem bestimmten katholischen Kontext, doch die ständige Identifikation des Täters mit der Organisation, für die er arbeitet, ist in meinen Augen eh zu einfach. Menschen bleiben vor allem erst einmal selbstverantwortete Menschen. Ob ein Helfer beim IRK oder der UNO arbeitet und dann Hilfe nur gegen Sex anbietet, ist erst einmal egal. Ein offiziell Zölibatärer ist da eine komische Figur, doch für ihn gilt dasselbe - er verantwortet seine schrecklichen Taten erst einmal selbst. Die Frage, wie er in die Position kommen konnte, so etwas ehr oder weniger gefahrlos tun zu können, die muß organisationsspezifisch aufgeklärt werden - doch diese Frage gilt für alle Organisationen mit asymmetrischen Beziehungen, ob Religionsgemeinschaften, NGO, Sportvereine, Gesundheits- und Sozialberufe etc.

bearbeitet von rorro
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