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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 17 Minuten schrieb Frank:

Bitte höre mit der Blasphemie auf Gott in eine Scheibe Brot zwängen zu wollen!

Mein persönlicher Eindruck: Die Reformatoren wollten den Glauben vom Aberglauben befreien. Sie haben aber das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und jegliche Transzendenz über Bord geworfen.

Konvertiten aus dem reformatorischen Sektor machen leider oft den gleichen Fehler andersrum.

 

Werner

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Mein persönlicher Eindruck: Die Reformatoren wollten den Glauben vom Aberglauben befreien. Sie haben aber das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und jegliche Transzendenz über Bord geworfen.

 

Das war ein Fehler, weil ... ? :D

 

Meiner Ansicht nach haben sie auch nicht "jegliche Transzendenz" über Bord geworfen, sondern nur jeden Wunderglauben. Dabei haben sie allerdings unterschätzt, wie sehr der Glaube (auch vermutlich ihr eigener) auf dem Wunderglauben beruht. 

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vor 7 Stunden schrieb laura:

Jetzt sehr provokant gefragt: Interessiert dich das Thema oder willst du Streit? 

Wenn dich das Thema wirklich interessiert, kann ich mich auf die Suche nach entsprechenden Links machen. 

Wenn du nur Streit willst und gerade mal wieder deine Aggressionen auf alles Progressive an mir auslassen willst, schreib es bitte offen. Dann kann ich meinen Freitagnachmittag sinnvoller verbringen.

 

Mistah schrieb, daß die gewünschten Revolutionen (denn sie wären "umwerfend" und keine Reformen) keinerlei Erfolg bringen würden und hat das am hiesigen Protestantismus belegt.

 

Du hast dieses Argument wegen einer angeblich höheren Kirchenbindung der getauften Katholiken nicht gelten lassen und begründest das mit religionssoz. Erkenntnissen.

 

Die hätte ich gerne. Und bitte nicht aus den 80ern oder 90ern. 2010-2020 ließe ich noch gelten (was für medizin. Literatur schon oft zu alt wäre).

 

Nicht aus Streitlust, sondern weil ich glaube, daß es hierzulande diese höhere Bindung nicht gibt. Gottesdienstbesuch sei ja in Deinen Augen kein Zeichen für Bindung, also muß es andere aktuelle Untersuchungen geben, die das belegen.

 

Ich bitte also darum widerlegt zu werden.

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vor 30 Minuten schrieb Frank:

Dann kannst du dem leibhaftigen Gott überall begegnen.

 

Natürlich kannst Du theoretisch Gott überall begegnen, Er ist ja nicht an die Sakramente geunden. Allerdings sichert die Kirche uns zu, daß Er ganz ganz sicher in den Sakramenten selbst handelt. Diese Sicherheit hast du woanders eben nicht.

 

Wenn Dir ein Arzt mitteilt, daß die drohende Sepsis sicher mit Antibiotika zu heilen wäre, darfst Du natürlich dennoch auf Homöopathika zurückgreifen. Vielleicht hast Du ja Glück.

 

Die Kirche bietet den sicheren Weg. Und weil sie eine Verantwortung für die Gläubigen hat, schreibt sie diesen auch an wenigen Tagen im Jahr vor (jährliche Beichte und jährlich Kommunionempfang).

 

Ansonsten kannst Du immer Dein Glück anderswo versuchen, auch mit Globuli.

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1 minute ago, rorro said:

Wenn Dir ein Arzt mitteilt, daß die drohende Sepsis sicher mit Antibiotika zu heilen wäre, darfst Du natürlich dennoch auf Homöopathika zurückgreifen. Vielleicht hast Du ja Glück.

nun gut ich such auch keinen Streit... aber die Sakramente auf die Stufe der Antibiotika zu stellen ist schon etwas verwegen. Letztere haben immer einen nachweisbaren Effekt. Aus Interesse gefragt: was ist der Nutzen den der/die Einzelne aus dem Sakramentenempfang zieht? Ewiges Leben wird mw ja nicht garantiert dadurch. Sonstwas?

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vor 11 Stunden schrieb rorro:

Nicht aus Streitlust, sondern weil ich glaube, daß es hierzulande diese höhere Bindung nicht gibt. Gottesdienstbesuch sei ja in Deinen Augen kein Zeichen für Bindung, also muß es andere aktuelle Untersuchungen geben, die das belegen.

Zunächst einmal wird behauptet, dass der Gottesdienstbesuch ein Beweis für Kirchenbindung sei - belegt wird auch das nirgends.

 

 

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vor 35 Minuten schrieb Chrysologus:

Zunächst einmal wird behauptet, dass der Gottesdienstbesuch ein Beweis für Kirchenbindung sei - belegt wird auch das nirgends.

 

 

 

Nun ja, man kann natürlich auch glauben, dass die Leute, die regelmäßig in die Kirche gehen, keine besondere Bindung an die Kirche aufweisen. Nur: besonders intelligent ist das nicht. Das wäre, als ginge jemand regelmäßig in die Oper ohne zur Kunstform der Oper eine besondere Beziehung zu haben. Was man so regelmäßig tut, ist Ausdruck einer besonderen Beziehung, wie immer die dann im einzelnen ausgestaltet sein mag. 

 

Aber ehrlich gesagt kann ich nicht recht glauben, dass Du das nicht selber weißt. 

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vor 36 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Nun ja, man kann natürlich auch glauben, dass die Leute, die regelmäßig in die Kirche gehen, keine besondere Bindung an die Kirche aufweisen. Nur: besonders intelligent ist das nicht. Das wäre, als ginge jemand regelmäßig in die Oper ohne zur Kunstform der Oper eine besondere Beziehung zu haben. Was man so regelmäßig tut, ist Ausdruck einer besonderen Beziehung, wie immer die dann im einzelnen ausgestaltet sein mag. 

 

Aber ehrlich gesagt kann ich nicht recht glauben, dass Du das nicht selber weißt. 

Ich verstehe kaum etwas von Statistik - aber dass du hier etwas umdrehst, das merke selbst ich.

 

Du sprichst über Regelmäßigkeit - und würdest (ich greife dein Beispiel auf) sicher die Zahl der Operninteressierten weder mit der Zahl der Opernabonnenten noch mit der Zahl der am 3. Sonntag im November die Oper besucht habenden identifizieren, vielmehr wird auch der als Opernfan gelten, der nur einige Mal im Jahr die Oper aufsucht, zugleich wird man den Kartenabreißer oder jene, die aus rein gesellschaftlichen Gründen die Oper aufsuchen,  nicht unbedingt mitzählen.

 

Und wir haben Menschen in der Fläche, die sich aus eigenen Glaubensüberzeugungen zB in sozialen Bereichen engagieren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen. Wie zählst du die? 

 

Kurz gesagt: Man kann aus der Anwesenheit im Sonntagsgottesdienst auf Kirchenbindung schließen, aber aus Abwesenheit kann man wenig schließen.

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vor 25 Minuten schrieb Chrysologus:

Und wir haben Menschen in der Fläche, die sich aus eigenen Glaubensüberzeugungen zB in sozialen Bereichen engagieren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen. Wie zählst du die? 

 

Meinst Du Christen, Buddhisten, Muslime oder Atheisten (die auch was glauben, bloß nichts transzendentes)?

 

Ich würde mal sagen zur statistischen Erhebung tragen die nicht bei, das soziale Tätigkeit nicht an den Glauben an Christus gebunden ist. Messbesuch seit Verlust der sozialen Vorherrschaft der Kirche (was sehr gut ist!) schon viel eher, denn da gehen Muslime et al. seltener hin.

bearbeitet von rorro
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vor 2 Stunden schrieb rorro:

 

Meinst Du Christen, Buddhisten, Muslime oder Atheisten (die auch was glauben, bloß nichts transzendentes)?

 

Ich würde mal sagen zur statistischen Erhebung tragen die nicht bei, das soziale Tätigkeit nicht an den Glauben an Christus gebunden ist. Messbesuch seit Verlust der sozialen Vorherrschaft der Kirche (was sehr gut ist!) schon viel eher, denn da gehen Muslime et al. seltener hin.

Ich wäre dankbar, wenn nur das in meinen Beiträgen gelesen wird, was ich geschrieben habe. So wird Mißverständnissen vorgebeugt.

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vor 10 Stunden schrieb Chrysologus:

Ich verstehe kaum etwas von Statistik - aber dass du hier etwas umdrehst, das merke selbst ich.

 

Du sprichst über Regelmäßigkeit - und würdest (ich greife dein Beispiel auf) sicher die Zahl der Operninteressierten weder mit der Zahl der Opernabonnenten noch mit der Zahl der am 3. Sonntag im November die Oper besucht habenden identifizieren, vielmehr wird auch der als Opernfan gelten, der nur einige Mal im Jahr die Oper aufsucht, zugleich wird man den Kartenabreißer oder jene, die aus rein gesellschaftlichen Gründen die Oper aufsuchen,  nicht unbedingt mitzählen.

 

Und wir haben Menschen in der Fläche, die sich aus eigenen Glaubensüberzeugungen zB in sozialen Bereichen engagieren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen. Wie zählst du die? 

 

Kurz gesagt: Man kann aus der Anwesenheit im Sonntagsgottesdienst auf Kirchenbindung schließen, aber aus Abwesenheit kann man wenig schließen.

Na gut, dann versuche ich meinen Standpunkt über die Zahlen der Kirchenstatistik der Deutschen Bischofskonferenz zu begründen. Ich beziehe mich auf das Jahr 2019 und nicht auf 2020 (2020 war wegen Corona auch für das kirchliche Leben eine Sondersituation).

 

Laut der Bischofskonferenz lag der wöchentliche Gottesdienstbesuch2019 bei 9,1 Prozent (2018: 9,3 Prozent). Ebenso rückläufig sind die Zahlen beim Sakramentenempfang. Die Anzahl der Trauungen ist rückläufig, ebenso jene der Taufen, der Erstkommunion, sogar das kirchliche Begräbnis (2018: 243.705; 2019: 233.937). Laut dem "Freizeit-Monitor 2019" der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen gehen etwa 14 Prozent wenigstens einmal im Monat zu einem Gottesdienst bzw. besuchen eine Kirche. 2007 lag dieser Wert noch bei 21 Prozent. Da ist also ordentlich etwas verloren gegangen, offensichtlich die Motivation einen Gottesdienst zu besuchen. Unter den Kirchgängern stellen die über 65jährigen die größte Gruppe (ungefähr 1/4), die kleinste Gruppe hingegen bilden die 18 bis 24jährigen (6% ... wohlgemerkt: 6% von den 14% [die bilden dazu die Grundgesamtheit] die überhaupt noch zumindest einmal im Monat in eine Kirche gehen bzw. einen Gottesdienst besuchen). Bei den Protestanten schaut es da noch düsterer aus: nur mehr 3% geht zumindest einmal im Monat in eine Kirche bzw. nimmt an einem Gottesdienst teil. Insofern stimmt es, dass bei ihnen die Bindung an die Kirche noch zerrütteter ist als bei den Katholiken. Aber auch die Zahlen der katholischen Kirche sind sicher kein Indiz dafür, dass Katholiken in der Mehrzahl noch eine besondere Bindung an ihre Kirche hätten. Wo am kirchlichen Leben nur mehr sporadisch teilgenommen wird, wo die Sakramente nur mehr sporadisch, wenn überhaupt, in Anspruch genommen werden (und da reden wir noch nicht einmal von der Beichte, die für Katholiken ohne besondere Nähe zur Kirche ohnehin ein im wahrsten Sinne des Wortes No-Go ist), wo gerade die jüngeren Jahrgänge in der großen Mehrheit wenig Motivation zeigen sich am kirchlichen Leben, ausgedrückt in den Gottesdiensten und dem Sakramentsempfang, zu beteiligen, kann man imo beim besten Willen nicht davon ausgehen, dass hier bei einer Mehrheit der Katholiken eine besondere Bindung an ihre Kirche gegeben wäre. Das Gegenteil ist der Fall.

 

Das ist auch der Grund warum jeder Skandal gleich Austritte in großer Zahl nach sich zieht. Wer sich mit der Kirche verbunden fühlt, der wird sich vielleicht über einen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ärgern, aber er wird deshalb nicht die Kirche verlassen. Wo sich aber die Bindung de facto auflöste, sind solche Vorkommnisse Anlass genug auch äußerlich das zu vollziehen, was man innerlich zu einem Großteil ohnehin schon vollzogen hat: den Austritt. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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 Du antwortest an meiner Frage vorbei:

vor 22 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

wenig Motivation zeigen sich am kirchlichen Leben, ausgedrückt in den Gottesdiensten und dem Sakramentsempfang,

wir kennen drei (manchmal auch vier) Grundvollzüge von Kirche: Leiturgia, Martyria und Diakonia, manchmal auch noch Koinonia. Wir  messen jedoch nur die Teilhabe an einem einzigen Grundvollzug (der Leiturgia) und diese auch noch in einer einzigen Weise (der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst), von der wir auch noch annehmen, dass man entweder jeden Sonntag oder gar nicht geht.

Warum ist ausgerechnet dieses Kriterium besonders valide? Meine Vermutung: Weil man  es im Unterschied zu den anderen Vollzügen simpel zählen kann. 

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8 hours ago, Chrysologus said:

 Du antwortest an meiner Frage vorbei:

wir kennen drei (manchmal auch vier) Grundvollzüge von Kirche: Leiturgia, Martyria und Diakonia, manchmal auch noch Koinonia. Wir  messen jedoch nur die Teilhabe an einem einzigen Grundvollzug (der Leiturgia) und diese auch noch in einer einzigen Weise (der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst), von der wir auch noch annehmen, dass man entweder jeden Sonntag oder gar nicht geht.

Warum ist ausgerechnet dieses Kriterium besonders valide? Meine Vermutung: Weil man  es im Unterschied zu den anderen Vollzügen simpel zählen kann. 


Ich gestehe, dass mich das schon immer gestört hat. Die Fülle von Glauben und Evangelium, reduziert auf eine simple Zahl und einen einzigen Akt. Wenn das nicht der Traum eines Bürokraten ist!

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Einer der von mir gerne zitierten Sätze des ET ist der Satz, Gott habe David in Versuchung geführt, das Volk zu zählen...

 

Theologisch würde ich jedoch eher anmerken, dass Kirche Werkzeug Gottes zum Heil der Welt ist, und da mutete seltsam an, wenn man die "Größe" dieses Werkzeuges an dieser einen meint festmachen zu können.

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vor 11 Stunden schrieb Chrysologus:

 Du antwortest an meiner Frage vorbei:

wir kennen drei (manchmal auch vier) Grundvollzüge von Kirche: Leiturgia, Martyria und Diakonia, manchmal auch noch Koinonia. Wir  messen jedoch nur die Teilhabe an einem einzigen Grundvollzug (der Leiturgia) und diese auch noch in einer einzigen Weise (der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst), von der wir auch noch annehmen, dass man entweder jeden Sonntag oder gar nicht geht.

Warum ist ausgerechnet dieses Kriterium besonders valide? Meine Vermutung: Weil man  es im Unterschied zu den anderen Vollzügen simpel zählen kann. 

Was man aus diesen Zahlen also schließen kann, ist: Die Art der kirchlichen Bindung ändert sind. Die Bedeutung des Sonntagsgottesdienstes nimmt ab. Was aber noch nichts darüber sagt, ob nicht vielleicht an anderer Stelle 'zugelegt' wird - und sei es als Helfer bei der örtlichen Tafel.

 

vor 11 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Die Anzahl der Trauungen ist rückläufig, ebenso jene der Taufen, der Erstkommunion, sogar das kirchliche Begräbnis (2018: 243.705; 2019: 233.937).

Diese Zahlen sind nur in Relation was wert: Bei seit langem sinkenden Geburtenzahlen wäre alles andere überraschend. (Was die Beerdigungen angeht: Die Leute werden immer älter, das könnte zu Verzerrungen führen.)

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vor einer Stunde schrieb Moriz:
vor 13 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Die Anzahl der Trauungen ist rückläufig, ebenso jene der Taufen, der Erstkommunion, sogar das kirchliche Begräbnis (2018: 243.705; 2019: 233.937).

Diese Zahlen sind nur in Relation was wert: Bei seit langem sinkenden Geburtenzahlen wäre alles andere überraschend. (Was die Beerdigungen angeht: Die Leute werden immer älter, das könnte zu Verzerrungen führen.)

 

Nein, denn  gestorben wird immer. Die Frage ist nur, wohin mit dem Rest. Und da heißt die Antwort immer öfter Friedwald oder ähnliches. Schau einfach in die Tageszeitung. 

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Und im Friedwald gibt es keine kirchlichen Beerdigungen???

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vor 32 Minuten schrieb Elima:

Und im Friedwald gibt es keine kirchlichen Beerdigungen???

Als ein Fraktionsübergreifender Antrag in den hiesigen Gemeinderat eingebracht wurde, im Gemeindeforst einen Freidwald zu errichten soll der örtliche Pfarrer gemeint haben: "Mein Chef will das ich dagegen bin, ich persönlich finde das gut."

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vor 2 Stunden schrieb Elima:

Und im Friedwald gibt es keine kirchlichen Beerdigungen???

 

Nein, die haben da nichts zu suchen. Allerdings gibt es die Möglichkeit, außerhalb eine Andacht zu halten, und bei der Beisetzung selbst kann auch ein Pastor dabei sein, und Musik und so, wer das unbedingt will. Ist allerdings die Ausnahme.

 

Das ist doch der Witz an einem Friedwald, daß alle Symbole, Grabsteine, Särge, Blumen außen vor bleiben, nur eine Urne, die verrottbar sein muß, und ein kleines Schild je Baum mit Name und Datum derjenigen, dessen Asche dort vergraben ist. Ansonsten nur Wald. Sehr angenehm!

bearbeitet von Marcellinus
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vor 2 Stunden schrieb Elima:

Und im Friedwald gibt es keine kirchlichen Beerdigungen???

In der Regel eher nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel. 

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Irgendwie verstehe ich nicht ganz den Sinn dieses Teils der Diskussion. Seit Jahren treten pro Jahr Zehntausende aus Katholiken aus ihrer Kirche aus, seit 2014 pro Jahr stets über 200.000, 2019 wurde ein neuer Rekord mit rund 273.000 Austritte aufgestellt. Und hier wird in der Diskussion so getan, als würden sich die Katholiken im Vergleich zu den protestantischen Kirchen durch eine deutliche bessere Bindung an ihre Kirche auszeichnen. Aus der Kirche werden wohl kaum jene austreten, die eine gute Bindung an ihre Kirche haben. Auch werden brave Kirchgänger nicht gerade jene sein, die zu den Scharen zählen, die jedes Jahr die Kirche verlassen, vielmehr werden sich die in der Mehrzahl eher der großen Anzahl jener rekrutieren, die eine Kirche ohnehin nur mehr selten von innen sehen. 

 

Laut einer Studie des Forschungszentrums Generationenverträge der Albert-Ludwig-Universität Freiburg, die von katholischer und evangelischer Kirche gefördert wurde, werden beide Kirchen massiv Mitglieder verlieren, nämlich in etwa die Hälfte. Die katholische Kirche wird der Studie nach nur geringfügig weniger Mitglieder verlieren als die evangelische Kirche. Eine kleinere Rolle spielt dabei der demografische Wandel, aber vor allem die Austritte aus der katholischen Kirche und - damit zusammenhängend - die Abnahme an Taufen. Ist ja klar: wer aus der Kirche austrat, wird nicht unbedingt sein Kind in die Kirche hinein taufen lassen, auch wenn das aus verschiedenen Gründen doch immer wieder vorkommt, aber die Regel ist das nicht. Die Studie ist auf der Webseite der Deutschen Bischofskonferenz publiziert (Projektion 2060 - Langfristige Projektion der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens in Deutschland), man kann also getrost annehmen, dass die deutschen Bischöfe dieses Szenario als durchaus realistisch ansehen. 

 

Mein Punkt ist: wenn es eine besondere Bindung der Katholiken an ihre Kirche gäbe, warum steigen dann die Austrittszahlen seit Jahren an oder verbleiben zumindest auf hohem Niveau? Und wenn die Katholiken eine intensivere Bindung an ihre Kirche haben, warum geht man dann in der Freiburger Studie davon aus, dass sich, was den Mitgliedsschwund anbelangt, nur geringfügig Unterschiede zwischen den beiden Kirchen zeigen? 

 

Ich halte  die Annahme, dass auch jene, die nicht in die Kirche gehen, eine intakte Bindung an die katholische Kirche haben, für reinen Selbstbetrug. Chrysologus argumentiert mit den drei Grundvollzüge von Kirche: Leiturgia, Martyria und Diakonia. Das ist wie ein Schemel, der mit drei Beinen fest am Boden steht. Nimm ein Bein weg, und der Schemel fällt um. Man kann nicht den einen Vollzug gegen den anderen in Stellung bringen, man kann nicht den einen durch den anderen ersetzen. Erst zusammen ergeben sie ein Ganzes. Wenn ein Teil fehlt, wenn nicht mehr daran teilgenommen wird, dann ist das ja gerade ein Zeichen für ein Auflösen der Bindung. Irgendwo muss diese Auflösung ja beginnen. Und imo oft genug bei der Aufkündigung der Gemeinschaft mit jenen, die sich zum gemeinsamen Gottesdienst - entsprechend dem Jesuswort, dass er mitten unter jenen sei, die sich in seinem Namen versammeln - zusammenfinden. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 13 Stunden schrieb Shubashi:


Ich gestehe, dass mich das schon immer gestört hat. Die Fülle von Glauben und Evangelium, reduziert auf eine simple Zahl und einen einzigen Akt. Wenn das nicht der Traum eines Bürokraten ist!

 

Kleiner Exkurs: ich verweise auf meine Fußnote.

 

"When you can measure what you are speaking about, and express it in numbers, you know something about it; but when you cannot measure it, when you cannot express it in numbers, your knowledge is of a meagre and unsatisfactory kind; it may be the beginning of knowledge, but you have scarcely, in your thoughts, advanced to the stage of science, whatever the matter may be." - William Thomson,1st Baron Kelvin, Lecture on "Electrical Units of Measurement

 

Das einzige, dem ich zubillige, es nicht messen zu können, ist die Wirklichkeit Gottes. Alles andere ist in der einen oder anderen Form messbar. Natürlich kann man nicht die gesamte Wirklichkeit messen. Eben aus diesem Grund reduziert man das Messen auf bestimmte Variable bzw. Ausdrucksformen des untersuchten Gegenstandes, die einerseits gut messbar sind und andererseits tatsächlich eine klare Aussagekraft in Bezug auf den Gegenstand oder das untersuchte Phänomen haben. Das ist in den Naturwissenschaften der Fall und wenn es in den Geisteswissenschaften nicht so ist, dann um so schlimmer für sie ... bzw. halte ich das dann nicht für Wissenschaft.  Aber auch religiöse Phänomene sind als soziale Erscheinungen prinzipiell messbar. Und das hat nichts mit Bürokratismus zu tun, sondern nennt sich gemeinhin wissenschaftliches Denken.

 

Ende Exkurs.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 22 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Laut der Bischofskonferenz lag der wöchentliche Gottesdienstbesuch2019 bei 9,1 Prozent (2018: 9,3 Prozent). Ebenso rückläufig sind die Zahlen beim Sakramentenempfang. Die Anzahl der Trauungen ist rückläufig, ebenso jene der Taufen, der Erstkommunion, sogar das kirchliche Begräbnis (2018: 243.705; 2019: 233.937).

 

Du verstehst das einfach nicht. 90% der Kirchenmitglieder sind sehr tief im Glauben verwurzelt und begegnen Gott eben auf andere Weise: Auf Parties, im Fussball-Stadion, bei Konzerten, im Kino etc. Die brauchen sowas altmodisches und überflüssiges wie Messen und Sakramente nicht.

 

Die 9% Kirchenmitglieder, die noch in die Heiligen Messe gehen und regelmässig die Sakramente empfangen, sind ewiggestrige Hardliner und Ultrakonservative, die Schuld sind am Niedergang der Kirche.

 

Sieh es doch endlich ein. 😄

 

vor 22 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Bei den Protestanten schaut es da noch düsterer aus: nur mehr 3% geht zumindest einmal im Monat in eine Kirche bzw. nimmt an einem Gottesdienst teil.

 

 

Das kann gar nicht sein. Die Protestanten haben kein Priestertum, dafür aber verheiratete Prediger und Frauenprediger, sogar "Bischöfinnen". Sie sind in demokratischen Strukturen organisiert. Homosexualität finden sie super und segnen diese Praxis. Pille und Kondome finden sie ebenfalls toll, vor- und ausserehelicher Beischlaf wird befürwortet, Scheidung und Abtreibung moralisch akzeptiert. Lästige traditionelle Litgurie gibt es zum Glück auch nicht, ebenso wenig diese nervigen sieben Sakramente.

 

Die Protestanten sind einfach super modern und total am Puls der Zeit. Darum laufen ihr die Menschen auch in Scharen zu. Sie sollten den Katholiken ein leuchtendes Vorbild sein.

 

Wenn die katholische Kirche das nachmacht, wie die Progressiven beim synodalen Weg wollen, wird die Kirche goldenen Zeiten entgegen sehen.

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Vielleicht ist unsere Gemeinde seltsam, aber Kirchgänger*innen und Gelegenheitschristen leben hier versöhnt miteinander. Es gibt Leute, die gehen jeden Sonntag in die Kirche, dann gibt es ganz viele, die kommen zu den Kindergottesdiensten oder zu den Besinnungsangeboten oder sind in den verschiedenen Chören engagiert.

 

Das größte Problem ist es, wie ich aus verschiedenen Gesprächen weiß, Leuten in der Arbeit zu erklären, dass man immer noch zur Kirche gehört. Es ist dann schwierig zu erklären, dass man sich dieser Gemeinde verbunden fühlt, besonders für unsere jungen Leute.

 

Die Diskussion, ob man nur dann ein guter Christ ist oder nicht, wenn man jeden Sonntag in die Kirche geht a la @Guppys Argumentation, haben wir vor ungefähr 10 Jahren abgeschlossen.

 

Es ist eine Frage, ob man sich in der Kirche zu Hause fühlt oder nicht und ob man das überhaupt darf.

 

Und Urteilen einfach Gott überlassen.

bearbeitet von nannyogg57
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