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Pflege, Medizin, Soziales


Shubashi

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vor 16 Minuten schrieb Moriz:

[fett durch mich]

 

Das ist nicht grundsätzlich so, aber es gibt Bereiche, in denen das sinnvoll und notwendig ist. Wenn mein Schornsteinfeger auf Zahnarzt umschulen will dann bitte nur mit komplettem zahnmedizinischen Studium! Mein Zahntechniker dürfte sich da möglicherweise Kenntnisse anrechnen lassen.

 

Im Handwerk gilt als Voraussetzung für die Meisterprüfung, daß man mit einer Gesellenausbildung in diesem Handwerk drei Jahre, mit einer Gesellenprüfung in einem anderen Handwerk fünf Jahre und mit einer kaufmännischen Ausbildung sieben Jahre in diesem Handwerk gearbeitet haben muß.

 

Und auch sonst ist irgendwann die Berufserfahrung wichtiger als das Abschlusszeugnis. Wichtige Ausnahmen siehe oben.

 

Der Arztberuf ist da sicherlich ein Extremfall, allerdings ist die Frage, ob die Vielzahl neu entstandener Berufe und Studiengänge in den letzten Jahrzehnten immer hilfreich sind.

Für mich ist es gerade eine frappierende Erfahrung, dass ich jetzt in einem früher mal erlernten Mangelberuf arbeite und quasi schon vor dem Vorstellungsgespräch eingestellt wurde, während auf der anderen Seite auf eine Ausbildungsstelle hunderte von Bewerbern kommen, die durch eine Art "boot camp" ausgesiebt werden, ohne dass nur annähernd genug neue Leute ausgebildet werden. Und der Bedarf steigt! In solchen Fällen wäre es z.B. besser, zusätzliche Ausbildungswege anzubieten, als die Fachkräfteknappheit künstlich noch zu verschärfen.

 

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Wie viel Zeit benötigt ein Busfahrer, um sich die für ihn wichtigen Änderungen der StVO reinzuziehen? Und wird die Information über die Tarifänderungen als Fortbildung wahrgenommen?

Busfahrer*innen bräuchten als Fortbildung mittlerweile zB so etwas wie Deeskalationstrainings u.ä.

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vor 3 Minuten schrieb gouvernante:

Busfahrer*innen bräuchten als Fortbildung mittlerweile zB so etwas wie Deeskalationstrainings u.ä.

und ausbildung mich zu einem sitzplatz zu begleiten.

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vor 18 Minuten schrieb gouvernante:

Busfahrer*innen bräuchten als Fortbildung mittlerweile zB so etwas wie Deeskalationstrainings u.ä.

 

Wird schon angeboten und von einigen Stadtwerken wohl auch für ihr Mitarbeiterinnen gebucht.

Z.B. https://www.i-gsk.de/konflikttraining-und-deeskalationstraining-fuer-busfahrer.html

 

Die Frage ist natürlich, ob jemand so etwas auch unabhängig vom Arbeitgeber buchen würde.

(Im Tourismusbereich habe ich zeitweilig solche Seminare betreut, je nach Thema schienen die Leute sehr wohl auf eigene Iniative zu kommen. Für "Wein" etc. ist die Motivation sicherlich höher als für "Arbeitsrecht".)

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

Für mich ist es gerade eine frappierende Erfahrung, dass ich jetzt in einem früher mal erlernten Mangelberuf arbeite und quasi schon vor dem Vorstellungsgespräch eingestellt wurde, während auf der anderen Seite auf eine Ausbildungsstelle hunderte von Bewerbern kommen, die durch eine Art "boot camp" ausgesiebt werden, ohne dass nur annähernd genug neue Leute ausgebildet werden. Und der Bedarf steigt! In solchen Fällen wäre es z.B. besser, zusätzliche Ausbildungswege anzubieten, als die Fachkräfteknappheit künstlich noch zu verschärfen.

Den künstlich verschärften Fachkräftemangel befürchte ich, in meinem Beruf, für den Fall das sich der DBfK mit seiner Forderung durchsetzt die Pflegeausbildung zu akademisieren. Deshalb steh ich dem sehr skeptisch gegenüber. Dabei gibt es gute Gründe. International ist der studierte Pfleger eher Standard, die Pflege würde sich fort entwickeln, weg vom Ärzte-Hiwi hin zu dem was sie eigentlich schon ist: eine eigenständige Profession, wir stünden endlich auf Augenhöhe mit anderen Profession im Gesundheitswesen. 

 

Aber noch ist Pflege ein Ausbildungsberuf. Und da erlebe ich etwas anders als du für den Rettungsdienst beschrieben hast. Bei uns werden Leute ausgebildet die hätten vor zehn Jahren keine Chance gehabt. Hauptsache Masse an Köpfen.

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vor 11 Minuten schrieb Frank:

Den künstlich verschärften Fachkräftemangel befürchte ich, in meinem Beruf, für den Fall das sich der DBfK mit seiner Forderung durchsetzt die Pflegeausbildung zu akademisieren. Deshalb steh ich dem sehr skeptisch gegenüber. Dabei gibt es gute Gründe. International ist der studierte Pfleger eher Standard, die Pflege würde sich fort entwickeln, weg vom Ärzte-Hiwi hin zu dem was sie eigentlich schon ist: eine eigenständige Profession, wir stünden endlich auf Augenhöhe mit anderen Profession im Gesundheitswesen. 

 

Aber noch ist Pflege ein Ausbildungsberuf. Und da erlebe ich etwas anders als du für den Rettungsdienst beschrieben hast. Bei uns werden Leute ausgebildet die hätten vor zehn Jahren keine Chance gehabt. Hauptsache Masse an Köpfen.

 

Die Frage ist, warum geht die Augenhöhe nur über den Umweg Akademisierung? Wenn für Pflege nunmehr Abitur Voraussetzung wäre, hätte mein Schwiegersohn 2b keine Chance auf seinen Beruf. Er hat Quali, machte Bufdi, dann die Pflegehelferausbildung, war dann 2 Jahre als solcher angestellt und ist nur in der Ausbildung zum Altenpfleger.

 

Nach Ende seiner Ausbildung hat er nicht nur theoretisches Wissen, sondern vielmehr einen enormen Erfahrungsschatz, der alle Aspekte der Pflege einschließt. Er weiß, wie sich alle Ebenen im sozialen Gefüge anfühlen, hat eine Idee davon entwickeln können, was einen guten Pflegedienstleiter ausmacht. Alles Dinge, die in einer theoretisch-akademischen Ausbildung untergehen würden.

 

 

bearbeitet von Higgs Boson
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Das könnte man ja über ein duales System lösen.

 

 

Leider sehen insbesondere Ärzte oft nur Personen,die auch studiert haben, als gleichwertig an.

Das entbehrt jeder Grundlage und Berechtigung, ist aber so.

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vor 2 Stunden schrieb Higgs Boson:
vor 2 Stunden schrieb Frank:

Den künstlich verschärften Fachkräftemangel befürchte ich, in meinem Beruf, für den Fall das sich der DBfK mit seiner Forderung durchsetzt die Pflegeausbildung zu akademisieren. Deshalb steh ich dem sehr skeptisch gegenüber. Dabei gibt es gute Gründe. International ist der studierte Pfleger eher Standard, die Pflege würde sich fort entwickeln, weg vom Ärzte-Hiwi hin zu dem was sie eigentlich schon ist: eine eigenständige Profession, wir stünden endlich auf Augenhöhe mit anderen Profession im Gesundheitswesen. 

 

Aber noch ist Pflege ein Ausbildungsberuf. Und da erlebe ich etwas anders als du für den Rettungsdienst beschrieben hast. Bei uns werden Leute ausgebildet die hätten vor zehn Jahren keine Chance gehabt. Hauptsache Masse an Köpfen.

 

Die Frage ist, warum geht die Augenhöhe nur über den Umweg Akademisierung? Wenn für Pflege nunmehr Abitur Voraussetzung wäre, hätte mein Schwiegersohn 2b keine Chance auf seinen Beruf. Er hat Quali, machte Bufdi, dann die Pflegehelferausbildung, war dann 2 Jahre als solcher angestellt und ist nur in der Ausbildung zum Altenpfleger.

 

Nach Ende seiner Ausbildung hat er nicht nur theoretisches Wissen, sondern vielmehr einen enormen Erfahrungsschatz, der alle Aspekte der Pflege einschließt. Er weiß, wie sich alle Ebenen im sozialen Gefüge anfühlen, hat eine Idee davon entwickeln können, was einen guten Pflegedienstleiter ausmacht. Alles Dinge, die in einer theoretisch-akademischen Ausbildung untergehen würden.

Die Augenhöhe hängt mit den evidenzbasierten Standards zusammen. Teilweise haben wir die und in den Bereichen wo wir die haben behandeln uns kaum Ärzte von oben herab.

Anderes wird nach "Schulstandard" gelernt. Und dessen evidenz ist eher "hamma scho immer so gmacht". Ich könnte da Dinge erzählen, da brauchen wir uns nicht wundern wenn die Pflege eher milde belächelt.

Das setzen von Standards wäre Aufgabe der Pflegeberufekammer. Das wäre ein Weg zu evidenzsbasierten Standards zu kommen. Ein anderer die Akademisierung. Beides Wege die unter Kollegen mehr als umstritten sind.

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vor 2 Stunden schrieb Frank:

Die Augenhöhe hängt mit den evidenzbasierten Standards zusammen. Teilweise haben wir die und in den Bereichen wo wir die haben behandeln uns kaum Ärzte von oben herab.

Anderes wird nach "Schulstandard" gelernt. Und dessen evidenz ist eher "hamma scho immer so gmacht". Ich könnte da Dinge erzählen, da brauchen wir uns nicht wundern wenn die Pflege eher milde belächelt.

Das setzen von Standards wäre Aufgabe der Pflegeberufekammer. Das wäre ein Weg zu evidenzsbasierten Standards zu kommen. Ein anderer die Akademisierung. Beides Wege die unter Kollegen mehr als umstritten sind.

 

Es ist ja absolut nichts dagegen einzuwenden, Pflege auch von wissenschaftlicher Seite zu betreiben und die Erkenntnisse einfließen zu lassen. Ich denke, es wird da schon Ansätze geben. Doch alle Pfleger gleich in eine wissenschaftliche Ausbildung zu stecken, halte ich dann doch für fehlgeleitet, da wird ein Beruf unendlich theoretisch aufgebläht, der am Ende des Tages rein praktisch ist.

 

Und es geht in falsche Richtung: Nur was g'studiert ist, ist gut...

 

Ähnlich problematisch sehe ich das bei den Hebammen. Auch das ist mittlerweile ein Studiengang. Wobei Hebammen sich mitunter durchaus sehr gut gegen Ärzte durchsetzen können, die Leitung einer normalen Geburt obliegt grundsätzlich der Hebamme, nicht dem Arzt. Einer der Gründe, weshalb Ärzte gerne in den Geburtsverlauf eingreifen, bis es eben keine normale Geburt mehr ist. Meine Nachsorgehebamme, bei der ich den Geburtsvorbereitungskurs vor der Geburt der Zwillinge machte erzählte dazu folgendes: Ein Arzt drängte gegen Ende der Geburt die Hebamme immer wieder doch endlich einen Dammschnitt zu machen. Sie hatte die Situation gut unter Kontrolle, als es ihr zu dumm wurden packte sie die Schere und warf sie wortlos zu Boden. Damit war sie unsteril und die Machtfrage geklärt.

 

 

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Oh Gott,die Arme Schwangere. Geburten sind doch kein Ort für solche Spielchen. Frau kann für jeden Arzt dankbar sein. Hebammen sehe ich seit  meine Schwester eine Oberzicke hatte etwas kritisch.

 

 

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vor 16 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Es ist ja absolut nichts dagegen einzuwenden, Pflege auch von wissenschaftlicher Seite zu betreiben und die Erkenntnisse einfließen zu lassen. Ich denke, es wird da schon Ansätze geben. Doch alle Pfleger gleich in eine wissenschaftliche Ausbildung zu stecken, halte ich dann doch für fehlgeleitet, da wird ein Beruf unendlich theoretisch aufgebläht, der am Ende des Tages rein praktisch ist.

 

Und es geht in falsche Richtung: Nur was g'studiert ist, ist gut...

 

 

Böse gesagt: Auch der Beruf des Chirurgen ist am Ende des Tages rein praktisch...

 

Die Pflege hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und die Ansprüche sind massiv gewachsen. Von daher kann eine Akademisierung - zumindest eines Teils der Pflege - sinnvoll sein. Wie es auch in anderen Ländern geschehen ist, z.B. in Frankreich. Für einen Teil der Aufgaben die bei uns derzeit noch von Pflegekräften gemacht werden, kommen weiterhin Nichtakademiker in Frage.

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vor 18 Minuten schrieb mn1217:

Oh Gott,die Arme Schwangere. Geburten sind doch kein Ort für solche Spielchen. Frau kann für jeden Arzt dankbar sein. Hebammen sehe ich seit  meine Schwester eine Oberzicke hatte etwas kritisch.

Und aus unserer Erfahrung nach 3 Geburten bin ich der Meinung Geburtshäuser unter der Leitung von Hebammen sind für normale Geburten weitaus sinnvoller als jeder hochmedizinisch-ausgerüstete Kreißsaal mit einem Ärzteteam.

 

Nebenbei: Ein Arzt bei der Geburt hat meine Großmutter auf dem Gewissen. Und ihr Neugeborenes. Seitdem ich die Umstände um diesen selbsternannten Halbgott kenne sehe ich diese Zunft etwas kritisch.

bearbeitet von Flo77
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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Und aus unserer Erfahrung nach 3 Geburten bin ich der Meinung Geburtshäuser unter der Leitung von Hebammen sind für normale Geburten weitaus sinnvoller als jeder hochmedizinisch-ausgerüstete Kreißsaal mit einem Ärzteteam.

 

Nebenbei: Ein Arzt bei der Geburt hat meine Großmutter auf dem Gewissen. Und ihr Neugeborenes. Seitdem ich die Umstände um diesen selbsternannten Halbgott kenne sehe ich diese Zunft etwas kritisch.

Nachvollziehbar. Erfahrungen prägen uns.

Geburten sollten aber wirklich nicht für Macht Spielchen dienen. Da geht es um Mutter und Kind.

bearbeitet von mn1217
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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Oh Gott,die Arme Schwangere. Geburten sind doch kein Ort für solche Spielchen. Frau kann für jeden Arzt dankbar sein. Hebammen sehe ich seit  meine Schwester eine Oberzicke hatte etwas kritisch.

 

Da ich alle Kinder zuhause bekommen habe, habe ich meine Hebammen vorher kennenlernen können, war auch bei ihnen zur Vorsorge. Eines der Kinder habe ich dann vor Eintreffen der Hebammen bekommen, das war die coolste Geburt überhaupt.

 

Ärzte verstehen nichts von normaler Geburt, außer sie sind zusätzlich noch Geburtspfleger. Dann dürfen sie eine normale Geburt leiten. Sind sie das nicht, und das ist der Normalfall, sind sie verpflichtet (!) eine Hebamme hinzuzuziehen, die die Leitung übernimmt. Daher muss eine Geburt ohne Hebamme, nur mit Arzt, eine Geburtskomplikation aufweisen.

 

So will es das Gesetz.

 

Also, wer eine normale Geburt wird, sollte sich einen Ort ohne Arzt raussuchen. Wer auf Komplikationen steht, darf einen Arzt hinzuziehen. Wobei es schon Ärzte gibt, die die Hierarchie achten, die Hebamme machen lassen und für den Fall der Fälle einfach nur bereitstehen bzw. der Hebamme assistieren.

 

Sieht Deine Schwester ihre Zickenhebamme auch so kritisch wie Du?

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 13 Stunden schrieb Chrysologus:

Wobei die Genese dieses Gesetzes nicht ganz ohne ist.

Was nicht gegen das Gesetz sprechen muß; das scheint sich ja seit Jahrzehnten bewährt zu haben. Wie die Konkordate...

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vor 14 Stunden schrieb Higgs Boson:

 

 

 

Sieht Deine Schwester ihre Zickenhebamme auch so kritisch wie Du?

Nein,selbst 10 Jahre später immer noch viel kritischer. Sie war ja die Betroffene.

Und was meine Mutter anbetrifft,hat die Hebamme Glück,dass sie noch lebt.

Bei Kind 2 gab es eine andere Hebamme.

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Hier mal ein weiteres wohlfeiles Interview zu den miserablen Zuständen in der deutschen Pflege. 

https://www.zeit.de/arbeit/2019-11/altenpflege-pflegeheim-menschenwuerde-beruf-fachkraeftemangel

 

Von irgendwelchen Verbesserungen der Verhältnisse hört man dagegen praktisch nie, höchstens welches Land aktuell bereist wird, um Dumme zu finden, die sich den aktuellen Verhältnissen zur unzureichenden Bezahlung unterwerfen sollen.

Aktuell wohl Mexiko.

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Verbesserungen sind in Sicht. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen VER.DI und einem neu gegründeten Arbeitgeberverband Pflege. Der soll über den Verordnungsweg, von der Politik, für Alle Arbeitgeber verbindlich gemacht werden. 

Forderung von Verdi: 13€ für Hilfs- und 16€ für Fachkräfte plus Zulagen. Ziel ist das keine Fachkraft, inkl. Zulagen, unter 3000€mtl kommt. 

Abwarten was dabei raus kommt. Ich bin zu wenig Jurist um das einschätzen zu können, aber die beiden grossen, die privaten Einrichtungen vertretenden, Verbände sitzen nicht mit am Tisch. Wenn die einen Weg finden dagegen zu klagen, möchte ich nicht wissen ob die damit durchkommen.

Auch sind die Gehälter so unterschiedlich, daß nicht alle gleichermassen davon profitieren. Für Häuser die schon Traifgebunden sind ändert sich ohne hin nichts, weil die teilweise schon bessere Konditionen haben. Bei nicht Tarifgebundenen ist das teilweise ein Lohnplus von 30% (sagt Verdi). Ob das den Beruf so attraktiv macht das uns die Bewerber die Bude einrennnen bleibt abzuwarten. 

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Wieder mal ein Versuch, den Mangel an Pflegepersonal durch Gängelung der Verhältnisse: die Berliner SPD will die Zeitarbeit in der Pflege untersagen, obwohl viele Betriebe kaum ohne auskommen.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-11/altenpflege-zeitarbeit-leiharbeiter-bundesratsinitiative/komplettansicht

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vor 37 Minuten schrieb Shubashi:

Wieder mal ein Versuch, den Mangel an Pflegepersonal durch Gängelung der Verhältnisse: die Berliner SPD will die Zeitarbeit in der Pflege untersagen, obwohl viele Betriebe kaum ohne auskommen.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-11/altenpflege-zeitarbeit-leiharbeiter-bundesratsinitiative/komplettansicht

Gut so!

 

Da kommen freche Arbeiter daher, die die herrschenden Marktbedingungen nutzen wollen, um ihren Lohn zu steigern? Dagegen muss eine Arbeiterpartei energisch einschreiten. Arbeiter sollen arbeiten, nicht Geld verdienen!

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vor 29 Minuten schrieb Shubashi:

Wieder mal ein Versuch, den Mangel an Pflegepersonal durch Gängelung der Verhältnisse: die Berliner SPD will die Zeitarbeit in der Pflege untersagen, obwohl viele Betriebe kaum ohne auskommen.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-11/altenpflege-zeitarbeit-leiharbeiter-bundesratsinitiative/komplettansicht

 

Leider hatte der Gesetzgeber die Zeitarbeit total vor die Wand gefahren.

Aus einer einfachen Möglichkeit für die Betriebe, in Spitzenzeiten Spitzenkräfte für Spitzengehälter zu bekommen hat er eine einfache Möglichkeit gemacht, jederzeit Billigkräfte ohne weitere Verpflichtungen zu bekommen.

 

Wenn es in der Pflege keine Zeitarbeit mehr geben darf, dann müssen sich die Zeitarbeitskräfte feste Stellen suchen. Die sollte es ja zu genüge geben.  Ich denke nicht, das eine Pflegekraft dann lieber vom "AA-Stipendium" lebt. AA = Arbeitsamt

 

Viel spannender ist und bleibt die Frage, wie man ausgebildete Pflegekräfte wieder in ihren erlernten Beruf bekommt...

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11 minutes ago, Moriz said:

Viel spannender ist und bleibt die Frage, wie man ausgebildete Pflegekräfte wieder in ihren erlernten Beruf bekommt...

Obwohl ich manchmal den Eindruck habe, der Anteil der Leute, die nur aus Spaß an der Freud arbeiten, ist hier im Forum besonders hoch, gibt es für deine Frage eine einfache Antwort: Für angemessene Bezahlung sind die meisten Menschen zu sehr viel bereit, eventuell sogar dazu, im erlernten Beruf zu arbeiten.

 

Werner

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vor 26 Minuten schrieb Shubashi:

Wieder mal ein Versuch, den Mangel an Pflegepersonal durch Gängelung der Verhältnisse: die Berliner SPD will die Zeitarbeit in der Pflege untersagen, obwohl viele Betriebe kaum ohne auskommen.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-11/altenpflege-zeitarbeit-leiharbeiter-bundesratsinitiative/komplettansicht

Deinen Link hab ich jetzt nicht gelesen, aber ich kenne die Debatten zur genüge von Facebook.
Es ist pervers: Was in anderen Branchen als Vorhof zur Hölle gilt, gilt in der Pflege für einige als Paradies. Warum ist das so? Die Zeitarbeitsfirmen zahlen besser als viele Heime und die Dienstpläne sind verlässlicher (Eine Einrichtung wird schon aus vertraglichen Gründen keinen Zeitarbeiter fragen ob er aus seinem Frei einspringt oder Urlaub verschiebt).

 

Der Pferdefuss bei der Sache ist ist ein fachlicher. Pflege ist ein Beziehungsprozess. Insbesondere für dementiell Veränderte ist es ungünstig sich immer wieder auf andere Pflegende einstellen zu müssen. Das zum einen. Zum anderen: Ich kann keine Pflegeprozessplanung machen, wenn ich die Heimbewohnenden nicht kenne. Um Pflegerisiken zu erkennen (zum Beispiel drohende Vereinsamung durch verstärkten Rückzug) muss ich die Heimbewohnenden kennen, muss ich den Verlauf kennen.

Wenn ich nun einen Zeitarbeiter im Team hab, der Urlaubs- oder Krankheitsvertretung macht ist das gar kein Problem. Nun gibt es aber Häuser, bei denen die Personallücken so gross sind das  - Achtung überspitzung - das Kernteam aus Zeitarbeit besteht. Darunter muss zwangsläufig die Qualität leiden. Hier muss die Politik übers Ordnungsrecht eingreifen. Im Interessen der zu Pflegenden.

 

Jetzt lese ich in entsprechenden Facebook-Foren von Kolleg*Innen sie würden den Beruf verlassen wenn Zeitarbeit in der Pflege verboten würde. Nein, diese Kolleg*Innen wollen nicht vom AA-Stipendium leben - Sie würden irgendwas anderes machen was ihnen geregelte Arbeitszeiten bei angemessenem Gehalt verspricht. Die Hoffnung, die @Moriz formuliert hatte wird nicht aufgehen.

 

Das viele Kolleg*Innen ihr Heil in der Zeitarbeit suchen hat Gründe und an die Gründe muss ran gegangen werden. Gehälter die der Verantwortung und der Ausbildung entsprechen, 100% Profi-Quote (es kann nicht sein das Laien beruflich pflegen), Pflegeschlüssel die den tatsächlichen Bedarf abdecken, Dokumentationspflichten verschlanken und da wo sie fachlich(!) notwendig sind durch Digitalisierung vereinfachen.

 

Btw: @Shubashi, es war ein SPD-Minister, nämlich Hubertus Heil, der ein verändertes Entsendegesetz auf den Weg gebracht hat der es erlaubt einen Flächentarifvertrag, der gerade verhandelt wird, leichter allgemein verbindlich zu machen. Kann es sein das du einen etwas einseitigen Blick auf die SPD hast?

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vor 26 Minuten schrieb Werner001:

Obwohl ich manchmal den Eindruck habe, der Anteil der Leute, die nur aus Spaß an der Freud arbeiten, ist hier im Forum besonders hoch, gibt es für deine Frage eine einfache Antwort: Für angemessene Bezahlung sind die meisten Menschen zu sehr viel bereit, eventuell sogar dazu, im erlernten Beruf zu arbeiten.

 

"Wer soll das bezahlen..." :a050:

 

Es gibt noch ein paar andere Stellschrauben. Die Leute, denen es nur ums Geld geht, die haben gleich andere Berufe ergriffen.

Ich weiß nicht, wie die aktuellen Zahlen aussehen, aber es gab mal eine Zeit, da hat eine Pflegekraft im Durchschnitt keine sechs Jahre in ihrem Beruf gearbeitet - incl. der dreijährigen Ausbildung! Das kann nicht am Geld (alleine) liegen.

Wenn man mehr Geld in die Hand nimmt, dann vielleicht auch für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Es gab da so einige Einfälle der Unternehmensberater, die zwar Arbeitskräfte gespart haben aber gleichzeitig der Arbeitszufriedenheit massiv geschadet haben. (Systempflege oder wie das hieß).

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