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Migrations-Special: 2020 in Europa


Shubashi

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vor 8 Stunden schrieb Aristippos:

Was meinst du mit "darüber aufzuklären versuchen, wie es tatsächlich um Aufnahme in europäische Länder steht"? Die Migranten wissen sehr genau, wie es tatsächlich um Aufnahme in europäische Länder steht. Es steht so, dass wer es über die Grenze schafft, aufgenommen ist.  

 

Die Balkanroute hat 2016 nicht wegen Merkels großartiger Politik geendet, sondern auf Grund der Bilder aus Idomeni, die klar kommuniziert haben, dass dort kein Durchkommen ist. Und auch die Lage an der griechischen Grenze verschärft sich im Moment nicht weiter, weil allen anderen Migranten in der Türkei klar ist, dass sie nicht durchkommen, egal was Erdogan sagt. Wenn du die 10000 an der Grenze jetzt aufnimmst, wissen die anderen, dass man nur eine Woche lang lautstark schreien muss, um aufgenommen zu werden.

 

Ich weiß ziemlich genau, dass "DIE Migranten" genau dieses so nicht wissen. Sie wissen weder, wie das mit den Asylanträgen läuft, noch wissen sie, welche Hürden sie überspringen müssen, ehe sie eine Arbeit aufnehmen dürfen, noch haben sie eine realistische Vorstellung vom Leben in Deutschland.

Wenn "DIE Migranten" so hervorragend informiert wären, wie du meinst, dann wären sie den Fake News eines Herrn Erdogang nicht aufgesessen, sie hätten nicht geglaubt, dass die Grenzen nun plötzlich doch zum Durchmarsch offen sind.

Die Balkanroute ist zwar nicht mehr genommen worden, dafür wurden neue Wege genommen, was zugleich beweist, dass die "Balkanmethode" auch nur begrenzt funktioniert. Was passieren wird, wenn alle Routen auf die Weise kontrolliert werden wie diese, wissen wir nicht. Ich befürchte, dass es dann noch mieser wird.

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vor 8 Stunden schrieb Werner001:

Wenn Leute wie Prantl anfangen, christlich zu argumentieren, dann muss man ganz besonders vorsichtig sein. Der hat ja sonst mit Christentum auch nichts am Hut.

 

Werner

 

Nun, dann lies PRantls Blick einfach ganz vorsichtig, prüfe ihn und entscheide dann, ob das eine christliche Argumentation ist. Ich halte es für eine christliche Argumentation und, du kannst beruhigt sein, ich habe sonst mit Christentum auch nicht nur etwas, sondern ne ganze Menge am Hut. 🙂

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vor 8 Stunden schrieb Werner001:
Am 8.3.2020 um 19:43 schrieb Die Angelika:

weil dann angeblich eine Sogwirkung entstehen könne. Ich bezweifele diese Sogwirkung.

Hast du für diese Zweifel auch eine Begründung? Meiner Absicht nach ist die doch derart offensichtlich, dass ich nicht verstehe, wie man da ernsthafte Zweifel haben kann.

 

 

Ich habe ZWeifel an ihr, weil der Pulleffekt laut Studien im Zusammenhang mit Seenotrettung nicht da ist. Ich weiß, dass ich hier dann lediglich eine Analogie zum Geschehen an der griechischen Grenze bilde. Deshalb bezweifele ich diese Sogwirkung auf die GEschehnisse an der griechischen Grenze bezogen auch nur

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vor 8 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Also ehrlich gesagt: mir geht es tierisch auf den Nerv, wenn Leute, die selber nicht Christen sind und denen das Christentum gewöhnlich sonst wo vorbei geht, sich plötzlich auf das Christentum besinnen,

 

 

Den Rest habe ich gekürzt, weil ich nicht über die Absichten Prantls diskutieren will.

Das mag dir tierisch auf die Nerven gehen, da habe ich eventuell auch VErständnis dafür. Aber ich bin Christin und mir geht das Christentum gewöhnlich nicht sonst wo vorbei. ICh besinne mich keineswegs plötzlich auf das Christentum, sondern versuche es zu leben. Da ich diesen Link empfohlen habe, bin ich der Referenzrahmen und du kannst dir deine NErven sparen und stattdessen dich vielleicht doch inhaltlich mit dem Text auseinandersetzen.

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vor 11 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Den Rest habe ich gekürzt, weil ich nicht über die Absichten Prantls diskutieren will.

Das mag dir tierisch auf die Nerven gehen, da habe ich eventuell auch VErständnis dafür. Aber ich bin Christin und mir geht das Christentum gewöhnlich nicht sonst wo vorbei. ICh besinne mich keineswegs plötzlich auf das Christentum, sondern versuche es zu leben. Da ich diesen Link empfohlen habe, bin ich der Referenzrahmen und du kannst dir deine NErven sparen und stattdessen dich vielleicht doch inhaltlich mit dem Text auseinandersetzen.

 

Ich rede nicht von Dir, noch nicht einmal von Prantl als Person, sondern generell von all jenen Personen des öffentlichen Lebens, seien es Journalisten, seien es Politiker, die sich sonst in ihren öffentlichen und politischen Äußerungen und Handlungen keinen Deut um die Religion scheren, ja, oft genug sich wider sie in Szene setzen. Es sei denn, es erscheint ihnen nützlich: da wird dann plötzlich die Religion wieder aus dem Hut gezogen und die christliche Moral beschworen. Gerade dieser Tage kommt das wieder häufig vor.

 

Als es seinerzeit bei den Verhandlungen um die EU-Verfassung darum ging, ob nicht in die Präambel neben dem Verweis auf die Antike auch ein Verweis auf die christlichen Wurzeln Europas gehöre, wollte man das partout nicht haben. Jetzt bin ich partout nicht mehr ansprechbar von christlichen Appellen aus eben jenen Kreisen. Mein Priester mag mir auf der Kanzel ins Gewissen reden, der Bischof soll mir sagen, was der rechte christliche Geist ist, der Papst mag mich im Namen Jesu ermahnen. Aber Journalisten und Politiker, die sich sonst nicht um das Christentum sonderlich scheren, denen begegne ich mit dem Schwäbischen Gruß: sie aber,  sagt’s ihnen, können mich ...

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 10 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Ich rede nicht von Dir, noch nicht einmal von Prantl als Person, sondern generell von all jenen Personen des öffentlichen Lebens, seien es Journalisten, seien es Politiker, die sich sonst in ihren öffentlichen und politischen Äußerungen und Handlungen keinen Deut um die Religion scheren, ja, oft genug sich wider sie in Szene setzen. Es sei denn, es erscheint ihnen nützlich: da wird dann plötzlich die Religion wieder aus dem Hut gezogen und die christliche Moral beschworen. Gerade dieser Tage kommt das wieder häufig vor.

 

Als es seinerzeit bei den Verhandlungen um die EU-Verfassung darum ging, ob nicht in die Präambel neben dem Verweis auf die Antike auch ein Verweis auf die christlichen Wurzeln Europas gehöre, wollte man das partout nicht haben. Jetzt bin ich partout nicht mehr ansprechbar von christlichen Appellen aus eben jenen Kreisen. Mein Priester mag mir auf der Kanzel ins Gewissen reden, der Bischof soll mir sagen, was der rechte christliche Geist ist, der Papst mag mich im Namen Jesu ermahnen. Aber Journalisten und Politiker, die sich sonst nicht um das Christentum sonderlich scheren, denen begegne ich mit dem Schwäbischen Gruß: sie aber,  sagt’s ihnen, können mich ...

 

Dieses Thema möchte ich nicht hier diskutieren. ICh habe dazu hier einen eigenen Thread eröffnet

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Ich weiß ziemlich genau, dass "DIE Migranten" genau dieses so nicht wissen. Sie wissen weder, wie das mit den Asylanträgen läuft, noch wissen sie, welche Hürden sie überspringen müssen, ehe sie eine Arbeit aufnehmen dürfen, noch haben sie eine realistische Vorstellung vom Leben in Deutschland.

Ich bezweifle das stark. Aber selbst wenn: Du meinst, wenn sie realistische Vorstellungen hätten, würden sie nicht kommen?

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vor 7 Minuten schrieb Aristippos:

Ich bezweifle das stark. Aber selbst wenn: Du meinst, wenn sie realistische Vorstellungen hätten, würden sie nicht kommen?

 

Ich arbeite mit Geflüchteten. Ich weiß, dass es auch solche gibt, die nicht wegen Verfolgung kommen, sondern schlichtweg aus Armut. Von denen haben mir nicht wenige gesagt "Wenn ich gewusst hätte, wie schwer das alles in D wirklich ist, ich weiß nicht, ob ich dann gekommen wäre"

Und ja, deshalb meine ich, dass wenigstens ein Anteil von ihnen nicht kommen würde.

Aufgefallen ist mir, dass insbesondere Somali völlig absurde Vorstellungen von D haben und erstmal völlig fertig mit sich und der Welt sind, wenn sie erkennen, welchen Lügengeschichten über das tolle Deutschland sie aufgesessen sind. Auch von Geflüchteten aus anderen afrikanischen Ländern habe ich schon sowas erzählt bekommen.

Afghanen ticken da oft ganz anders, wobei die oftmals in ihren HErkunftsländern (oftmals Iran) zu einer verfolgten Minderheit gehörten. Da buchstabiert sich Armut dann nochmals ganz anders.

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

 

Das ist ein guter und differenzierter Artikel. Um überhaupt noch nachhaltig helfen zu können, muss die öffentliche und auch die politische Diskussion insgesamt dieses Niveau erreichen.

Beides hat eben Kosten: völlige Abschottung und Ignoranz beschädigt unseren Sinn für Solidarität und Menschlichkeit, bloßes "Grenzen auf" beschädigt die Grundlagen und Bedingungen, die für den Erhalt von Demokratie, Rechts- und Sozialstaat nun mal essentiell sind.

Die Lösung wäre, wie eigentlich immer bei uns wie auch in Europa ein Kompromiss, an dem allerdings die Extremisten (Fremdenfeinde und Open-Border-Fanatiker) kein Interesse haben. 

 

 

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Mir ist in diesem Artikel vor allem die 6.Erkenntnis wichtig - wobei ich einen Teil davon bestreiten würde:

Zitat

Viele Menschen, die für offene Grenzen und massive Aufnahme von Flüchtlingen plädieren, nehmen die Haltung ein: Hauptsache, wir helfen erst mal, die Folgen sind mir egal. Diese Haltung eines verabsolutierten humanitären Imperativs ist ziemlich bequem, denn sie läuft darauf hinaus, dass man sich eine höhere Moral zum Nulltarif sichert, weil man die Fragen, die eben an Migration auch dranhängen gerne anderen überlässt: finanzielle Lasten, mögliche Verteilungskonflikte um Wohnraum und Soziallleistungen, Zugang zu Kitas, Schulen und Gesundheitsversorgung, kulturelle Konflikte, zunehmende Kriminalität in bestimmten Delikt-Gruppen, möglicherweise wachsende islamische Einflussnahme, neue Anreize für weitere Migrationsbewegungen.
Was gerne unterschlagen wird: Auch bei all diesen Fragen geht es um Menschlichkeit und Moral. Wer mehr Migration will, kann sich nicht auf den Standpunkt stellen, mit deren Folgen sollten sich gefälligst andere herumschlagen.


Ich erlebe das nicht so. Die Menschen in meiner Umgebung, die sich für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzen und sich auch für die, die hier sind, engagieren, sind sich dessen bewusst, dass das Konsequenzen für uns alle hat - sie sind nicht blind dafür, für keine der Folgen, die in diesem Absatz aufgeführt werden. Und sie sind sehr wohl bereit, diese Folgen für das eigene Leben und die eigenen Familien usw. auf sich zu nehmen. Weil genau das, was im nächsten Absatz steht, auch stimmt:
 

Zitat

Umgekehrt muss sich jeder, der jetzt für rigorose Zurückweisungen plädiert, fragen lassen, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren kann und sich vorstellen, die Menschen, die er von der Wohlstandsfestung Europa fernhalten will, wären seine eigenen Mütter, Väter, Brüder, Schwestern oder vielleicht sogar: Kinder. Es ist nicht gerade überzeugend, sich stolz zum christlichen Abendland zu bekennen, aber im ersten Moment, in dem die Nächstenliebe auf die Probe gestellt wird, den Taschenrechner anzuschmeißen und die Frage zu stellen: Was kostet mich das alles?


Dazu kommt, dass in meiner Umgebung auch ziemlich allen klar ist, dass auch noch so viel Abschottung und das Hochrüsten von Grenzwällen auf Dauer nicht bewirken wird können, dass die weltweiten Migrationsströme von Menschen in Not ausgerechnet an den Grenzen Europas Halt machen werden. Wie absurd diese Idee ist und wie hilflos wir im Grund sind, zeigt m.E. der Einsatz des Herrn Kurz in der jetzigen Situation: Neben der löblichen Zusage von Geldmitteln für die Menschen vor Ort, wird er " 13 Cobra-Beamte, eine Drohne und ein Panzerfahrzeug" nach Griechenland schicken.
Wir haben jetzt vielleicht noch die Chance, die Aufnahme von Geflüchteten halbwegs geregelt und in bewältigbarem Ausmaß hinzukriegen - irgendwann wird es dafür zu spät sein - die Wut wird zu groß sein. Oder es werden sich die Kickls durchsetzen, die bereit sind, auch auf aus Kriegsgebieten geflüchtete Menschen zu schießen - dann haben wir sowieso Krieg. Und können darauf verzichten, europäische Werte zu verteidigen, weil wir sie selbst über Bord geworfen haben.

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vor 22 Minuten schrieb Ennasus:

Ich erlebe das nicht so. Die Menschen in meiner Umgebung, die sich für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzen und sich auch für die, die hier sind, engagieren, sind sich dessen bewusst, dass das Konsequenzen für uns alle hat - sie sind nicht blind dafür, für keine der Folgen, die in diesem Absatz aufgeführt werden. Und sie sind sehr wohl bereit, diese Folgen für das eigene Leben und die eigenen Familien usw. auf sich zu nehmen. Weil genau das, was im nächsten Absatz steht, auch stimmt:

Das ist nun ziemlich billig. Denn was die massenhafte Aufnahme von Armutsmigration erfordert, ist mehr Polizisten, mehr Lehrer, mehr Richter, mehr Erzieher, mehr Wohnungen, und massiv mehr Geld. Und nichts davon können "die Menschen in deiner Umgebung" einfach so aus dem Boden stampfen, auch mit noch so viel gutem Willen nicht. Die "Menschen in deiner Umgebung" beschließen also lediglich freimütig und kraft ihrer moralischen Autorität, den Lebensstandard und die Zukunftschancen aller ihrer Mitbürger zu vermindern. Mit welchem Recht?

 

Den Letzteren Teil sehe ich ähnlich wie du. Die Bevölkerung Afrikas und der islamischen Elendsstaaten explodiert, und der Klimawandel wird kommen (da hilft keine Greta was). Im 21. Jahrhundert werden deshalb Zigmillionen Menschen versuchen, auf alle erdenkliche Art in die EU zu gelangen, vielleicht sogar Hunderte Millionen. Entweder, man findet wirksame Wege, das zu kontrollieren (was bedeutet, zu verhindern, dass der überwiegende Großteil derer, die rein wollen, auch reinkommen), oder Europa verwandelt sich in das, wovor diese Leute fliehen. Letztlich gehe ich davon aus, dass es nicht möglich sein wird, die Völkerwanderung aufzuhalten, und dass daher die "europäischen Werte" 2100 in Europa Geschichte sein werden.

 

Aber man muss diesen Prozess ja nicht beschleunigen. Wir könnten doch versuchen, zumindest bis 2050 durchzuhalten.

bearbeitet von Aristippos
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vor 4 Minuten schrieb Aristippos:

Das ist nun ziemlich billig. Denn was die massenhafte Aufnahme von Armutsmigration erfordert, ist mehr Polizisten, mehr Lehrer, mehr Richter, mehr Erzieher, mehr Wohnungen, und massiv mehr Geld. Und nichts davon können "die Menschen in deiner Umgebung" einfach so aus dem Boden stampfen, auch mit noch so viel gutem Willen nicht. Die "Menschen in deiner Umgebung" beschließen also lediglich freimütig und kraft ihrer moralischen Autorität, den Lebensstandard und die Zukunftschancen aller ihrer Mitbürger zu vermindern. Mit welchem Recht?


Sie beschließen es leider nicht. Beschließen tun momentan nur die, die keinesfalls bereit sind, ihren Lebensstandard zugunsten derer, die nichts haben, zu verringern.
Die, von denen ich spreche, wären bereit, so eine Entwicklung mitzutragen.

Edit: Und was ich n i c h t glaube, ist, dass so eine Bereitschaft unsere Zukunftschancen vermindert. Ganz im Gegenteil. Eine dauerhafte Zukunft wird dadurch erst möglich.

bearbeitet von Ennasus
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Ach ja, und noch eine Ergänzung: Wenn das ganze Geld, das in Frontex und in das Fernhalten von Menschen investiert würde, statt dessen in "mehr Polizisten, mehr Lehrer, mehr Richter, mehr Erzieher, mehr Wohnungen, ..." investiert würde, könnte das genau den Boden bereiten für eine positive, bewältigbare Veränderung, von der schlussendlich alle profitieren würden.

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vor 13 Minuten schrieb Ennasus:


Sie beschließen es leider nicht. Beschließen tun momentan nur die, die keinesfalls bereit sind, ihren Lebensstandard zugunsten derer, die nichts haben, zu verringern.

Ja, bei euch. Bei uns herrscht eine andere Beschlusslage.

 

Zitat

Die, von denen ich spreche, wären bereit, so eine Entwicklung mitzutragen.

Das ist schön für sie, aber daran werden sie ja auch nicht gehindert. Jeder, der bereit ist, zum Wohl von Afrikanern, Pakistanern oder Afghanen auf seinen eigenen Lebensstandard zu verzichten, kann ja mal ein Jahreseinkommen in diese Länder schicken. Das würde viel mehr bewirken, als 50 Afghanen in Österreich aufzunehmen. Und es hätte den Vorteil, dass man nicht ungefragt andere Leute mit reinzieht.

 

Aber das ist das Problem: Selbst zu helfen, reicht euch nicht. Ihr wollt die anderen dazu zwingen. Ihr wollt nicht nur euer Geld ausgeben, sondern auch das eurer Nachbarn. Ihr wollt nicht nur selbst auf euren Lebensstandard verzichten, sondern ihn auch euren Nachbarn nehmen.

bearbeitet von Aristippos
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vor einer Stunde schrieb Aristippos:

Das ist schön für sie, aber daran werden sie ja auch nicht gehindert. Jeder, der bereit ist, zum Wohl von Afrikanern, Pakistanern oder Afghanen auf seinen eigenen Lebensstandard zu verzichten, kann ja mal ein Jahreseinkommen in diese Länder schicken. Das würde viel mehr bewirken, als 50 Afghanen in Österreich aufzunehmen. Und es hätte den Vorteil, dass man nicht ungefragt andere Leute mit reinzieht.


Weißt du denn, wieviel Gelder da fließen? Ich denke nicht.
Allerdings gehen momentan Unsummen allein in die Finanzierung von Rechtsanwälten, die die Justizirrtümer der ersten Instanzen (so oft pure Willkür zu Ungunsten der Geflohenen) korrigieren helfen müssen.

Und zu deinem Vorschlag: Du glaubst ernsthaft, dass das funktionieren würde?

bearbeitet von Ennasus
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vor 9 Minuten schrieb Ennasus:

Ach ja, und noch eine Ergänzung: Wenn das ganze Geld, das in Frontex und in das Fernhalten von Menschen investiert würde, statt dessen in "mehr Polizisten, mehr Lehrer, mehr Richter, mehr Erzieher, mehr Wohnungen, ..." investiert würde, könnte das genau den Boden bereiten für eine positive, bewältigbare Veränderung, von der schlussendlich alle profitieren würden.

Das ist Unsinn, und das weißt du. Die Grenze so zu sichern, wie es Griechenland im Moment tut, kostet weniger als eine Milliarde im Jahr. Die Folgen von 2015 werden die deutsche Solidargemeinschaft mehrere Hundert Milliarden zu stehen kommen, wenn das überhaupt reicht.

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vor 29 Minuten schrieb Ennasus:

Ich erlebe das nicht so. Die Menschen in meiner Umgebung, die sich für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzen und sich auch für die, die hier sind, engagieren, sind sich dessen bewusst, dass das Konsequenzen für uns alle hat - sie sind nicht blind dafür, für keine der Folgen, die in diesem Absatz aufgeführt werden. Und sie sind sehr wohl bereit, diese Folgen für das eigene Leben und die eigenen Familien usw. auf sich zu nehmen. Weil genau das, was im nächsten Absatz steht, auch stimmt:

 

Das wäre ja auch in Ordnung, wenn es nur sie selbst beträfe. Aber sie bürden diese Folgen auch all den anderen mit auf, die darum nicht gebeten haben, egal ob diese anderen die anderen Bewohner dieses Landes sind, oder die anderen Staaten in Europa. Und so ist dieses Land mittlerweile, wie Europa insgesamt. Das Land ist geteilt, die Gewalt rechts wie links wächst, Europa hat schon eines seiner stärksten Länder verloren, und ist heillos zerstritten zwischen den anderen, und in vielen regieren mittlerweile Populisten. Aber all das, und die Folgen der letzten Fehlentwicklungen haben nicht etwa zu einem Umdenken geführt, sondern zu einem "nun erst recht", woraus ich schließen muß, daß Lernfähigkeit nicht zu den herausragenden Eigenschaften der Menschen gehört.

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vor 8 Minuten schrieb Ennasus:

Weißt du denn, wieviel Gelder da fließen? Ich denke nicht.

Na ist doch schön. Und wenn euch das nicht reicht, schickt halt mehr. Ihr habt noch Lebensstandard übrig, auf den ihr verzichten wollt? Dann verzichtet eben!

 

Zitat

Und zu deinem Vorschlag: Du glaubst ernsthaft, dass das funktionieren würde?

Ja, zumindest mittelfristig.

 

Du siehst es ja am aktuellen Beispiel: Wenn man dieses Jahr so reagiert hätte wie 2015, gäbe es Ende nächstes Jahr die EU nicht mehr. Nach den Erfahrungen von 2015 funktioniert die Variante "alle rein" höchstens noch ein paar Wochen. Das haben unsere Politiker mittlerweile auch verstanden.

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vor 13 Minuten schrieb Aristippos:

Das ist Unsinn, und das weißt du. Die Grenze so zu sichern, wie es Griechenland im Moment tut, kostet weniger als eine Milliarde im Jahr. Die Folgen von 2015 werden die deutsche Solidargemeinschaft mehrere Hundert Milliarden zu stehen kommen, wenn das überhaupt reicht.

https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/sind-fluechtlinge-eine-last/

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vor 13 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Das wäre ja auch in Ordnung, wenn es nur sie selbst beträfe. Aber sie bürden diese Folgen auch all den anderen mit auf, die darum nicht gebeten haben, egal ob diese anderen die anderen Bewohner dieses Landes sind, oder die anderen Staaten in Europa. Und so ist dieses Land mittlerweile, wie Europa insgesamt. Das Land ist geteilt, die Gewalt rechts wie links wächst, Europa hat schon eines seiner stärksten Länder verloren, und ist heillos zerstritten zwischen den anderen, und in vielen regieren mittlerweile Populisten. Aber all das, und die Folgen der letzten Fehlentwicklungen haben nicht etwa zu einem Umdenken geführt, sondern zu einem "nun erst recht", woraus ich schließen muß, daß Lernfähigkeit nicht zu den herausragenden Eigenschaften der Menschen gehört.


Das war nicht mein Thema.
Ich habe auf den Artikel reagiert, den Flo verlinkt hat, in dem denjenigen, die sich für die Aufnahme von Flüchtlingen aussprechen, vorgeworfen wurde, sie würden eine Moral zum Nulltarif einfordern und wären selbst nicht bereit, die erwartbaren Konsequenzen zu tragen. Und das stimmt nicht.

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vor 19 Minuten schrieb Ennasus:

Weißt du denn, wieviel Gelder da fließen? Ich denke nicht.

Noch ein Nachtrag, zu den vielen Geldern die fließen:

 

Wir hatten ja in Deutschland unsere Erfahrungen z.B. mit Bürgschaften. Da hat sich dann herausgestellt, dass viele der moralisch bewegten Helfer deutlich eher bereit sind, auf das Geld ihrer Mitbürger zu verzichten, als auf ihr eigenes. Was wurde da gejammert, als tatsächlich gezahlt werden sollte! Nein, das muss natürlich der Staat übernehmen. Bloß nicht der "Helfer"!

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es ist ein problem der gesellschaft. ca. 2015 sprach meine bundeskanzlerin in meinem namen : "Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land."

 

empathie, auch soziale empathie, ist eine evolutionäre errungenschaft. sie kann und wird in teilen aberzogen.

 

ich erinnere an die aufnahme von 10.000 jüdischen kindern in england.

 

ich erinnere an janusz korczak, der die kinder seines waisenhauses in die gaskammer begleitete (Negative Gefühle wie Angst, Wut und Hass verbreiten sich 11 x schneller als Freude, Zuversicht und Vertrauen!,  „Wir kennen das Kind nicht, schlimmer noch: wir kennen es aus Vorurteilen.“)

 

ich erinnere mich an eine liebe tante, die aber meinte : sie waren ja nicht wie wir.

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Ah. Wieder wird der Holocaust relativiert. Armutsmigranten nicht in die EU zu lassen ist mMn überhaubt nicht vergleichbar damit, Menschen in Gaskammern zu schicken.

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