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Priesterweihe im Abendmahlssaal?


Abaelard

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Tja, da gibt es nun mal viiiiiele Amtsträger und Instanzen in der kath. Kirche, bis hin zum Konzil von Trient, die eine Priesterweihe beim Abendmahl behaupten.

 

Nicht nur der Priester und Kirchenrechtsprof. May gehört dazu, auch Prof. Schwager: "Christus hat die Apostel beim Abendmahl zu Priestern geweiht (offizielle Lehre der katholischen Kirche; Anmerkung von Schwager selbst)": (https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/408.html),

 

oder auch der Hauptverfechter des röm. Katholizismus, Kardinal Bellarmin, gehören dazu: "Unter Absehung von jeder historisch-kritischen Befragung der kirchengeschichtlichen Fakten stellt er [Kardinal Bellarmin] die These auf, Christus habe die Apostel im Abendmahlssaal zu Priestern geweiht, .....https://www.redalyc.org/pdf/4497/449748256005.pdf

 

Auch Ratzinger behauptet in der Sache exakt dasselbe: "Das Priestertum ist im Abendmahlssaal zusammen mit der Eucharistie entstanden"

 

Nur Kandidaten vom Schlage eines Julius, Moriz, rorro, ThomasB etc. tun sich halt furchtbar schwer damit, dass da viele Kirchenoffizielle etwas behaupten, was sie nicht gerne hören. 

Ein Stück weit zeugt das jedoch von ihrer Gesundheit. Sie lehnen eine offizielle Kirchenlehre ab, sc. Priesterweihe im Abendmahlssaal, mag sie auch von noch so vielen Kirchenhonoratioren behauptet werden. Also haben wir doch noch einen gemeinsamen Nenner gefunden.

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vor 16 Minuten schrieb Abaelard:

Nur Kandidaten vom Schlage eines Julius, Moriz, rorro, ThomasB etc. tun sich halt furchtbar schwer damit, dass da viele Kirchenoffizielle etwas behaupten, was sie nicht gerne hören. 

Könntest Du mir bitte mitteilen, wo ich mich mit den Behauptungen „schwer getan” hätte? Das habe ich gestern schon einmal gefragt und keine Antwort außer einer Beschimpfung bekommen.

 

 

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vor 38 Minuten schrieb ThomasB.:

Das habe ich gestern schon einmal gefragt und keine Antwort außer einer Beschimpfung bekommen.

 

Und wie lautete meine angebliche Beschimpfung?

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vor 7 Minuten schrieb Abaelard:

 

Und wie lautete meine angebliche Beschimpfung?

Das war so ein Beiersdorf Product Placement, da stand was mit Nivea oder so drin.

 

Im Übrigen ist eine Gegenfrage keine Antwort.

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vor einer Stunde schrieb ThomasB.:

Könntest Du mir bitte mitteilen, wo ich mich mit den Behauptungen „schwer getan” hätte? Das habe ich gestern schon einmal gefragt und keine Antwort außer einer Beschimpfung bekommen.

 

Ich habe dich eben gefragt, wie denn meine von dir behauptete Beschimpfung lautete.

 

Aus verständlichen Gründen erweist du dich als antwortunfähig wie ein Mündel.

Daher darf ich mich als deinen Vormund anerbieten und an deiner Stelle in Erinnerung rufen, wie die angebliche Beschimpfung lautete, nämlich:

 

"Lies deinen ersten Beitrag in diesem thread und analysiere ihn. Dann kommst du von selber auf die Antwort zu deiner Frage."

 

Wirst dich sehr bemühen müssen, den Lesern hier zu erklären, wo da die von dir unterstellte Beschimpfung liegt.

bearbeitet von Abaelard
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vor 3 Stunden schrieb Abaelard:

Lies deinen ersten Beitrag in diesem thread und analysiere ihn. Dann kommst du von selber auf die Antwort zu deiner Frage."

Mein erster Beitrag in diesem Thread lautete

„Wer behauptet das denn?”

Das habe ich gefragt, weil mir diese Thematik bisher so noch nicht untergekommen war.

Du hattest ihn sogar freundlicherweise beantwortet, dann aber angefangen, auf den katholischen Glauben und seine Sakramente abzurotzen.

Jedenfalls habe ich nirgendwo geschrieben. dass ich mich mit der Behauptung „schwer tue” oder sie gar ablehne. Das hast Du erlogen.

Ich habe gestern Abend allerdings festgestellt, dass es mir Wurst ist. Dabei bleibe ich auch, weil das Thema für meinen Glauben keine Bedeutung hat.

Ich bitte Dich herzlich darum, mir nicht weitere erfundene Aussagen in den Mund zu legen.

 

 

 

 

bearbeitet von ThomasB.
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Diskussionsschema hier im Thread:

 

A: Der Wetterbericht stimmt nicht. Die sagen, dass heute die Sonne scheint, dabei regnet es.

 

B: Ich finde es total unverschämt, dass du den Wetterbericht kritisierst! Es ist Tradition, dass der Wetterbericht sagt, dass heute die Sonne scheint.

 

A: Du hast gesagt, dass heute die Sonne scheint!

 

B: Wann und wo?

 

A: Du hast gerade gesagt: Es ist Tradition, dass der Wetterbericht .....

 

B: Also habe ich nicht gesagt, dass heute die Sonne scheint.

 

A: Aber die Tradition sagt, dass heute die Sonne scheint, das hast du gesagt, aber heute regnet es.

 

B: Belege es.

 

A: (belegt)

 

B: Ich lass mir von dir nicht vorschreiben, was ich zu lesen habe.

 

A: Aber ...

 

B: Es ist mir sowieso wurscht. Ich lass mir von dir nicht vorschreiben, was ich über den Wetterbericht zu denken habe.

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vor 11 Minuten schrieb nannyogg57:

Diskussionsschema hier im Thread:

 

A: Der Wetterbericht stimmt nicht. Die sagen, dass heute die Sonne scheint, dabei regnet es.

 

B: Ich finde es total unverschämt, dass du den Wetterbericht kritisierst! Es ist Tradition, dass der Wetterbericht sagt, dass heute die Sonne scheint.

 

A: Du hast gesagt, dass heute die Sonne scheint!

 

B: Wann und wo?

 

A: Du hast gerade gesagt: Es ist Tradition, dass der Wetterbericht .....

 

B: Also habe ich nicht gesagt, dass heute die Sonne scheint.

 

A: Aber die Tradition sagt, dass heute die Sonne scheint, das hast du gesagt, aber heute regnet es.

 

B: Belege es.

 

A: (belegt)

 

B: Ich lass mir von dir nicht vorschreiben, was ich zu lesen habe.

 

A: Aber ...

 

B: Es ist mir sowieso wurscht. Ich lass mir von dir nicht vorschreiben, was ich über den Wetterbericht zu denken habe.

Du hast einen anderen Thread gelesen oder den Beitrag im falschen gepostet.

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vor 15 Stunden schrieb Abaelard:

 

Als ob "protestantisch" ein Synonym für "falsch" wäre !? 

 

Ich finde schon, dass zu einem ökumenischen Gespräch zuallererst der respektvolle Umgang mit den Glaubensüberzeugungen der anderen Seite gehört.
"Protestantisch" sollte fürderhin kein Schimpfwort mehr sein.

 

Aha. Und, habe ich das so verwendet? Es ist eine andere Form, Christ zu sein, die ich vollkommen respektiere.

 

Ich persönlich  möchte nur gerne katholisch bleiben. Und für die katholische Form des Christseins ist die Eucharistie eine Vergegenwärtigung des Opfers Jesu. Und Jesus hat das nicht als frei flottierendes, beliebig ausdeutbares Symbol in die Welt gesetzt, sonder eine (wie auch immer) geschlossenen Gesellschaft übergeben, mit der inhaltlichen Festlegung "Das ist mein Leib .... das ist mein Blut" und dem Auftrag "Tut dies zu meinem Gedächtnis.

 

Die sonstige Mahlpraxis Jesu (Brotvermehrung, Essen mit den Sündern, Hochzeit zu Kana, die Gleichnisse vom Himmelreich als Gastmahl) können zwar dazu in Beziehung gesetzt werden, wischen aber die klaren, biblisch begründeten Grundlagen f+ür die Eucharistie nicht weg. Das sehen (mit einer anderen philosophischen Deutung) die Orthodoxen übrigens genauso.

 

Die Kirchen der Reformation sehen das anders (wobei das für traditionelle Lutheraner eigentlich gar nicht zutrifft, aber wo gibt´s die schon noch). Das tun sie schon seid Jahrhunderten und das ist ihr gutes Recht. Aber diese Thesen in einen Diskursrahmen "die katholische Kirche verweigert sich dem Fortschritt" hineinzupressen, ist schlechterdings absurd.

 

Und mittlerweile habe ich auch keine Lust mehr, immer höflich darauf Rücksicht zu nehmen, dass man mir unterstellt, ein hinterwäldlerischer Kretin zu sein. Bzw. wenn ich Argumente für meinen Glauben bringe, mir zu unterstellen, ich würde den Protestantismus abwerten. Ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein in Bezug auf ihre Überzeugungen scheinen die Protestanten offensichtlich nicht zu haben.

 

Eins scheint mir klar zu sein: der ökumenische Kirchentag im nächsten Jahr wird eine explosive Angelegenheit. Das deutet sich schon in meiner eigenen Gemeinschaft an. Aber vielleicht ist Gott ja gnädig und schickt eine Coron-Welle....

 

 

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vor 1 Stunde schrieb ThomasB.:

„Wer behauptet das denn?”

Das habe ich gefragt, weil mir diese Thematik bisher so nicht nicht untergekommen war.

 

Zur Beantwortung deiner Frage, wer das  (nämlich Priesterweihe im Abendmahlssaal) behauptet:

 

Zum Beispiel der Medjugorie-kritische Dr. Maximilian Domej 

 

"Seine zwölf Apostel waren zwar der Herkunft nach keine jüdischen Amtspriester, sondern sicherlich Laien aus dem Volk, doch Christus hat sie zu Priestern des Neuen Bundes erwählt und geweiht."
 

https://charismatismus.wordpress.com/2012/09/23/

 

Tust du dich immer noch schwer damit? Jetzt, nachdem ich dir diese Thematik vertraut gemacht habe?
Frag nur, ich will niemanden dumm sterben lassen 🤗 Ich kann dir noch viele andere Kirchenleute nennen, "die das denn behaupten". Du fragst ja ausdrücklich nach solchen Behauptern, damit deiner Wissenlücke abgeholfen wird

bearbeitet von Abaelard
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vor 8 Minuten schrieb Abaelard:

Du fragst ja ausdrücklich nach solchen Behauptern, damit deiner Wissenlücke abgeholfen wird

Ich frage nicht, ich fragte, und Du hattest ja dankenswerterweise schon geantwortet.

Und es bleibt dabei, dass mir das Wurst ist. Was ist daran eigentlich so schwer zu verstehen?

Es ist für meinen katholischen Glauben irrelvant.

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vor 4 Stunden schrieb Abaelard:

Tja, da gibt es nun mal viiiiiele Amtsträger und Instanzen in der kath. Kirche, bis hin zum Konzil von Trient, die eine Priesterweihe beim Abendmahl behaupten.

 

Nicht nur der Priester und Kirchenrechtsprof. May gehört dazu, auch Prof. Schwager: "Christus hat die Apostel beim Abendmahl zu Priestern geweiht (offizielle Lehre der katholischen Kirche; Anmerkung von Schwager selbst)": (https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/408.html),

 

oder auch der Hauptverfechter des röm. Katholizismus, Kardinal Bellarmin, gehören dazu: "Unter Absehung von jeder historisch-kritischen Befragung der kirchengeschichtlichen Fakten stellt er [Kardinal Bellarmin] die These auf, Christus habe die Apostel im Abendmahlssaal zu Priestern geweiht, .....https://www.redalyc.org/pdf/4497/449748256005.pdf

 

Auch Ratzinger behauptet in der Sache exakt dasselbe: "Das Priestertum ist im Abendmahlssaal zusammen mit der Eucharistie entstanden"

 

Nur Kandidaten vom Schlage eines Julius, Moriz, rorro, ThomasB etc. tun sich halt furchtbar schwer damit, dass da viele Kirchenoffizielle etwas behaupten, was sie nicht gerne hören. 

Ein Stück weit zeugt das jedoch von ihrer Gesundheit. Sie lehnen eine offizielle Kirchenlehre ab, sc. Priesterweihe im Abendmahlssaal, mag sie auch von noch so vielen Kirchenhonoratioren behauptet werden. Also haben wir doch noch einen gemeinsamen Nenner gefunden.

 

So richtig verstehe ich Dein Problem nicht.

 

Geht es Dir um ein historisches Verständnis? Dann wird Dir vermutlich jeder Exeget sagen, dass eine solche Weihe nicht nachweisbar ist. Sollten die von Dir oben genannten Belege historistisch verstanden worden sein, dann würden sie einen historischen Irrtum darstellen.

 

Geht es Dir um ein dogmatisches Verständnis? Dann wären diese Zitate heilsgeschichtlich zu deuten und damit sicher insofern zutreffend, als dass die Apostel wie schon früher erwähnt, die liturgische Leitungsgewalt für sich beansprucht haben, wie aus der Apg. hervorgeht.

 

M.a.W.: aus dem Argument,  dass Jesus im Abendmahlssaal wohl kaum eine Priesterweihe im heutigen Sinn durchgeführt haben dürfte, folgt theologisch gesehen, keine Deligitimierung der Weiheämter. Die haben sich schon sehr früh gebildet, früher als Jurisdiktionsprimat, Zölibat, Beschränkung der Leitungs- und Lehrgewalt auf die Weiheämter.

 

Natürlich legen die von Dir genannten Belege nahe, dass hier historische Entwicklungen als bereits im Abendmahlssaal präsent definiert werden. Von mir aus, das beschädigt meinen Glauben in keiner Weise. Kein Beleg sagt , dass Jesus mit dem CIC oder den gesammelten Konzilsdokumenten in der Hand den Aposteln klar gemacht hat, was genau ein Priester in der rechtlichen und theologischen Verfasstheit einer vollausgestalteten Kirche zu jeder Zeit ihrer Geschichte ist. Klar, man kann vermuten, dass zumindest ein Teil der oben genannten mit der Verlegung der Weihe in den Abendmahlssaal insinuieren, dass ihr Verständnis des Priestertums von Jesus selbst stammt, aber nun ja, gesagt wird es nicht.

 

 

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vor 17 Minuten schrieb Mat:

M.a.W.: aus dem Argument,  dass Jesus im Abendmahlssaal wohl kaum eine Priesterweihe im heutigen Sinn durchgeführt haben dürfte, folgt theologisch gesehen, keine Deligitimierung der Weiheämter. Die haben sich schon sehr früh gebildet, früher als Jurisdiktionsprimat, Zölibat, Beschränkung der Leitungs- und Lehrgewalt auf die Weiheämter.

 

Die Kirche, ihre Sakramente und Ämter entwickelt sich. Aber es ist durch den gesamten historischen Prozess hindurch immer dieselbe Kirche.

 

Im Leben eines Baumes sieht er zuerst aus wie ein Grashalm, dann wie ein Krautgewächs, dann wie ein Busch ... und trotzdem ist es von Anfang an ein Baum.

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vor 1 Stunde schrieb Mat:

folgt theologisch gesehen, keine Deligitimierung der Weiheämter.

 

Dieser Meinung bin ich allerdings auch.

 

Im voraufgegangenen "Schlagabtausch" ist es primär um die Tatsachenfrage ("quaestio facti") gegangen, ob die Kirche durch offizielle Instanzen (wie Konzil, Papst, Priester, im Namen der Kirche lehrende Theologen etc.) eine Priesterweihe im Abendmahlssaal behauptet oder nicht.

Denn erst wenn die Frage der Faktizität entschieden ist (die Kirche behauptet das: ja oder nein) kann man sinnvoll darüber diskutieren, ob die Behauptung historisch und theologisch gedeckt ist.

Wenn feststehen sollte, dass die Kirche ohnedies keine Priesterweihe im Abendmahlssaal behauptet (dieser Ansicht sind ja meine Diskussions-Opponenten), dann brauchen wir anschließend gar nicht darüber zu reden, was mit Priesterweihe im Abendmahlssaal inhaltlich theologisch gemeint sein könnte.

Über einen Gegenstand, von dem man überzeugt ist, dass es ihn gar nicht gibt (z.B. den Gegenstand "kirchliche Behauptung einer Priesterweihe beim Letzten Abendmahl) zu diskutieren hat keinen Sinn.

bearbeitet von Abaelard
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vor 14 Minuten schrieb Franziskaner:

Im Leben eines Baumes sieht er zuerst aus wie ein Grashalm, dann wie ein Krautgewächs, dann wie ein Busch ... und trotzdem ist es von Anfang an ein Baum.

 

Ist es, oder nennen manche es nur so? Allein in diesem einen Satz von dir steckt eine Menge Metaphysik! ;)

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vor 19 Minuten schrieb Franziskaner:

 

Die Kirche, ihre Sakramente und Ämter entwickelt sich. Aber es ist durch den gesamten historischen Prozess hindurch immer dieselbe Kirche.

 

Im Leben eines Baumes sieht er zuerst aus wie ein Grashalm, dann wie ein Krautgewächs, dann wie ein Busch ... und trotzdem ist es von Anfang an ein Baum.

 

Es ist ein poetisches Bild und im Rückblick erscheint es stimmig (es gefällt mir auch). Aber es hinkt: im Baum steckt ein genetisches Programm, dass mit der Zeit abläuft, sollte es nicht daran gehindert werden. Ein historischer Prozess ist nicht  in dieser Weise determiniert.

 

Gerade konservative Konzepte rekurrieren gerne darauf, dass in in der Entwicklung der Kirche ein göttlicher Wille liegt, dass sich Kirche deswegen so und keineswegs anders hätte entwickeln können, dass Verfassung und Amt, Dogma und Verkündung gar nicht anders sein könne, als sie sich eben genau jetzt realisieren. Für den Rückblick mag das so erscheinen, weil sich aus der Kontingenz eben bestimmte konkrete Formen erhalten, andere aber vergangen sind. Für die Zukunft bedeutet es aber gar nichts, weil wir sie nicht kennen. Jedenfalls folgt aus der Vergangenheit nicht, dass nur die Formen, die auf uns gekommen sind, dem göttlichen Willen entsprechen, alles andere aber auf gar keinen Fall.

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vor 20 Minuten schrieb Marcellinus:
vor 36 Minuten schrieb Franziskaner:

Im Leben eines Baumes sieht er zuerst aus wie ein Grashalm, dann wie ein Krautgewächs, dann wie ein Busch ... und trotzdem ist es von Anfang an ein Baum.

 

Ist es, oder nennen manche es nur so? Allein in diesem einen Satz von dir steckt eine Menge Metaphysik! ;)

 

Was ist ein Baum? ;)

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Anders als User Abaelard gehe ich davon aus, dass die Kirche ihre Aussagen in den Konzilstexten bis hin zum Wortlaut abwägt. Hätte Trient Weihe gemeint, würde dort Weihe stehen.

 

Ob User Abaelard das auch annimmt, berührt mich jetzt nicht sonderlich.

 

Der Ansatz, die gesamte Dogmatik aus selbständiger Schriftexegese zu deduzieren, war noch nie kirchlich. Genaugenommen hat die Kirche sich beim Apostelkonzil von „sola scriptura“ verabschiedet.

Die unterlegene Fraktion hatte streng biblisch argumentiert (und die Thora war auf ihrer Seite), doch die damalige Kirche sah sich befugt, vom Schriftbefehl abzuweichen.

 

Und irgendwann danach wurde ein biblischer Kanon etabliert, letztlich von Bischöfen, ausgehend vom liturgischen Gebrauch in den einzelnen Kirchen von Schriften, die mit dem überlieferten Glauben der Kirche übereinstimmten(!) und apostolischen Ursprungs waren (ich weiß, dass das viele Exegeten anders sehen, aber so ist das eben mit Hypothesen - man muss sie nicht teilen).

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vor 22 Minuten schrieb Mat:

 

Es ist ein poetisches Bild und im Rückblick erscheint es stimmig (es gefällt mir auch). Aber es hinkt: im Baum steckt ein genetisches Programm, dass mit der Zeit abläuft, sollte es nicht daran gehindert werden. Ein historischer Prozess ist nicht  in dieser Weise determiniert.

 

Gerade konservative Konzepte rekurrieren gerne darauf, dass in in der Entwicklung der Kirche ein göttlicher Wille liegt, dass sich Kirche deswegen so und keineswegs anders hätte entwickeln können, dass Verfassung und Amt, Dogma und Verkündung gar nicht anders sein könne, als sie sich eben genau jetzt realisieren. Für den Rückblick mag das so erscheinen, weil sich aus der Kontingenz eben bestimmte konkrete Formen erhalten, andere aber vergangen sind. Für die Zukunft bedeutet es aber gar nichts, weil wir sie nicht kennen. Jedenfalls folgt aus der Vergangenheit nicht, dass nur die Formen, die auf uns gekommen sind, dem göttlichen Willen entsprechen, alles andere aber auf gar keinen Fall.

 

Ich glaube, dass Identität durch historische Prozesse entsteht. Bzw.: in einem historischen Prozess besteht.
(Das hat etwas mit meiner künstlerischen Grunderfahrung der Identitätsbildung durch Improvisation zu tun, aber das ist ein zu weites Feld)

 

Du hast also mit Deinem Einwand, dass der historische Prozess des Baums durch die genetische Programmierung vorgegeben ist, recht. Im Lebenslauf des Baumes steckt etwas substanzhaftes, das durch historische Prozesse gestaltet, aber nicht neudefiniert werden kann.

 

Das Gegenargument hast Du  aber auch direkt gebracht: dass die Entwicklung der Kirche durch den Willen Gottes vorgegeben ist. Ich denke: in gewisser Weise muss das auch so sein, sonst ist alles Reden vom Heiligen Geist überflüssig. Andererseits ist aber auch klar, dass in der Kirchengeschichte, und zwar auch auf theologischer Ebene, viel menschliche Schwäche steckt.

 

Ich interpretiere die Führung des Heiligen Geistes eher so, dass er nicht zulässt, dass die Kirche sich in einer Sackgasse fängt, aus der sie nicht mehr herauskommt. Aber ich stimme Dir zu, dass die Entwicklung weitergeht, und wir jetzt gar nicht wissen können, wie die Kirche in 1000 Jahren aussehen wird. Was menschliche Schwäche und was göttliche Führung ist, können wir leider aus unserer begrenzten Sicht heraus nicht genau sagen.

 

Das ist für mich ein Grund, mit "Gestaltungsvorschlägen" zur kirchlichen Zukunft eher vorsichtig zu sein. Letztens war in der Zeitschrift "Franziskaner" von unseren Mitbrüdern im ersten Orden ein Leitartikel überschrieben: "Jetzt oder nie - letzte Chance für die Kirche."   Das fand ich (gerade wenn ich mich am Beispiel des hl. Franziskus orientiere), doch gewöhnungsbedürftig.

 

Im OFS sehen das sehr viele auch anders. Aber dann ist es ganz schnell so, dass aus den mit der Würde des Gottesvolkes und durch Taufe und Firmung geheiligten mündigen Christen aus Sicht der Kleriker wieder dumme Laien werden, die von Theologie eh keine Ahnung haben und zu faul und feige zum Umgewöhnen sind ....

 

Zitat einer Ordensschwester: "Es wäre schon viel gewonnen, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass der Widerstand gegen Reformen auf Angst beruht."

... Man dankt für diese Einschätzung .....

 

 

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vor 35 Minuten schrieb Moriz:

Was ist ein Baum? ;)

 

Genau! @Franziskaner hat das in seiner Antwort sehr schön ausgeführt, in der Vorstellung von einer „unwandelbaren Substanz“ und der „wechselnden Erscheinung“. Metaphysik in Reinkultur! :D

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vor 34 Minuten schrieb rorro:

Anders als User Abaelard gehe ich davon aus, dass die Kirche ihre Aussagen in den Konzilstexten bis hin zum Wortlaut abwägt. Hätte Trient Weihe gemeint, würde dort Weihe stehen.

 

Vor kurzem war zu lesen, dass Kardinal Woelki zu Peter und Paul Priester bestellt (!) hat.

 

rorros Pseudologik würde orakeln:

Oje, diese Armen sind gar keine geweihten Priester, da sie bestellt wurden. Hätte Woelki sie geweiht, dann wäre auch "geweiht" dagestanden.

 

So die etwas unbeholfene Denkgrammatik eines rorro. 

bearbeitet von Abaelard
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vor 5 Minuten schrieb Abaelard:

Vor kurzem war zu lesen, dass Kardinal Woelki zu Peter und Paul Priester bestellt (!) hat.

Bestellt? Wo! Bei Amazon?

Ganz ehrlich, wenn sich Priester so einfach bestellen ließen, dann hätten wir als Kirche viele Probleme nicht... (aber dafür andere :evil: )

 

Die fragwürdige Wortwahl irgend eines dahergelaufenen Journalisten tut sich aber im Zweifelsfall nichts mit der fragwürdigen Wortwahl irgend eines dahergelaufenen Theologen. Selbst, wenn es nur eine unzulässige Zusammenfassung ist: Zum Priester geweiht und zum Dienst bestellt.

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Bestellt? Wo! Bei Amazon?

Ganz ehrlich, wenn sich Priester so einfach bestellen ließen, dann hätten wir als Kirche viele Probleme nicht.

 

 

Eingesetzt, wie das Konzil sagt? Wo! Bei Amazon?

Ganz ehrlich, wenn sich Priester so einfach einsetzen ließen, dann hätten wir als Kirche viele Probleme nicht.

 

Im Übrigen: der liturgisch korrekte Name für Priesterweihe lautet Ordination (=punktgenau Bestellen, einen Platz zuweisen; Einsetzen; jedenfalls nicht Weihe!) 🤣

 

bearbeitet von Abaelard
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Ich finde, die kirchenoffizielle Rede von einer durch Christus vorgenommenen Priesterweihe im Abendmahlssaal ist schon deswegen sachunangemessen, weil Jesus ja bekanntlich ein Laie und Bauhandwerker war, keineswegs ein "Weihbischof".

 

Das heißt: Für das NT ist justament ein Laie, ein Nichtpriester, einer, der nie die Priesterweihe empfangen hat, der einzig wahre Priester, genauer Hohepriester. 

Gefällt mir eigentlich recht gut.

 

Fassen wir den Befund so zusammen: Für das NT ist ein Nichtpriester, ein Laie, der eigentliche Priester.

bearbeitet von Abaelard
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vor 8 Stunden schrieb Abaelard:

Nur Kandidaten vom Schlage eines Julius, Moriz, rorro, ThomasB etc. tun sich halt furchtbar schwer damit, dass da viele Kirchenoffizielle etwas behaupten, was sie nicht gerne hören. 


Ratzinger hat "Priestertum" geschrieben, das kriegst Du nicht zu "Priesterweihe" umgebogen. Im übrigen tue ich mich gar nicht schwer mit den Versatzstücken, die Du - aus dem jeweiligen Kontext gerissen - hier so eifrig anschleppst, nachdem Du sie Dir zurechtgebogen hast. Dass (mehr oder weniger) "Kirchenoffizielle" irgendwann mal irgendetwas behauptet haben oder behaupten, das dem historischen Befund nicht standhält und das ich nicht unterschreibe, ist doch nichts Neues. Weswegen sollte ich mich damit "schwer tun"? Weil Du es gerne so hättest? Vergiss es. 😆
 

bearbeitet von Julius
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