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Erlösungsreligion vs. Versöhnungsreligion


Flo77

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Ist die Trinität nicht ein "Götze" nach jüdischer Definition. Spätestens seit den ersten Christusdarstellungen und allerspätestens seit der Abschaffung des Bilderverbots bewegt sich das Christentum da ziemlich auf Abwegen was das 2. Gebot angeht.

 

Nein, schlimmer. Es ist ein Verstoß gegen das erste Gebot: Keine fremden Götter neben mir, oder besser, wie es im Hebräischen ausgedrückt wird, 'auf meinem Gesicht'.

 

Gemeint damit ist: Den wahren Gott hinter einem anderen Gott verstecken, um dann ja sagen zu können, wir beten ja den einzig wahren Gott an. Das heißt, es gibt keinen alternativen Monotheismus.

 

2. Gebot ist das mit dem goldenen Kalb

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@Higgs Boson: Du hast umfangreich geantwortet.

 

Natürlich, es gibt Gründe Jude zu sein und die ganze Sache mit Jesus abzulehnen. Haken wir das doch einfach ab.

 

Aber in deinen ganzen Widerlegungen kommst du wieder auf Paulus zurück,

 

Der war es nicht.

 

Es war Jesus selbst.

 

Und das ist für mich entscheidend,

Ihm folge ich.

 

Verstehst du das?

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Für mich ist nicht der Tanach entscheidend, sondern Jesus.

 

Und da bin ich fitter im exegetischen Bereich wie jeder Rabbi. Das weißt du.

 

Ich bin ihm nachgegangen, habe kein Buch ausgelassen. Im Kontext des Paulus, btw. Exakt deshalb. 

 

Warum sollte ich auf Leute hören, die Ideologien folgen?

 

Du kannst das gerne tun. Ich nicht.

 

Dass Gott verzeiht, das war für mich noch nie etwas, was sich an Jesu Tod festmacht.

 

Nichts Neues unter der Sonne.

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Er hat das Reich Gottes verkündet, das steht fest.

 

Kann man glauben, muss man nicht.

 

Leute haben ihm geglaubt und haben diesen Glauben festgehalten.

 

So what, ich gehöre zu ihnen.

 

 

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Es geht darum, ob du Jesus glaubst oder nicht.

 

Tust du es nicht, dann gehe anderer Wege.

 

Und das Christentum beginnt nun mal mit Jesus und nicht mit dem Tanach.

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vor 6 Stunden schrieb nannyogg57:

Und das Christentum beginnt nun mal mit Jesus und nicht mit dem Tanach.

 

Ja, das sage ich doch dauernd!

 

vor 6 Stunden schrieb nannyogg57:

Er hat das Reich Gottes verkündet, das steht fest.

Kann man glauben, muss man nicht.

Leute haben ihm geglaubt und haben diesen Glauben festgehalten.

So what, ich gehöre zu ihnen.

 

Gut, reden wir über Jesus. Du sagst, ohne Jesus ist alles doof. Wer ist dieser Jesus nun für mich.

Er ist einer, der wie David, eine absolut leidenschaftliche Verbindung zu seinem Vater im Himmel hat. Das sind die Brotkrumen denen ich folge. Das ist das, was mich in den Evangelien anleuchtet. Das ist mein Punkt. Das fasziniert mich, zieht mich in seinen Bann. Die Botschaft vom RG hingegen wie Du es verkündest, kommt eigentlich ohne diese Beziehung aus. Das RG, mit dem die Zeit der Auferstehung beginnt, ist die Botschaft des kerygmatischen Jesus, es  mag ihn durchaus mit dem Historischen verbinden, doch Psychologisch ausgedrückt: es ist ein Kind der Kognitiven Dissonanz. Und von der habe ich die Nase gestrichen voll. Nicht, dass ich die Idee nicht reizend fände, sie ist mir wichtig, jedoch nicht zentral.

 

Vor ungefähr 25 Jahren habe ich mich für die Beziehung zu diesem Gott entschieden, auch wenn Jesus nicht auferstanden ist. Paulus hat mir drei Tage lang zugeschrien, dass ohne die Auferstehung Jesu mein ganzer Glaube einfach nur Mist sei. Irgendwann habe ich zurückgeschrien er solle bitte die Fresse zu halten, denn das was von diesem Jesus ausgeht ist mehr. Viel mehr. Ich sagte gut, wenn Jesus nicht auferstanden ist, was bleibt dann bitte übrig? Was bleibt ist diese Gottesbeziehung. Was bleibt ist die Liebe zu diesem Vater - Jesus weist immer wieder auf ihn hin. Immer wenn Jesus betet stehe ich daneben und sage, das will ich auch. Aus dieser Beziehung wächst für mich das RG. Das ist mein Senfkorn, mein Schatz im Acker. Ich sagte mir, wenn Jesus nicht auferstanden ist, warum sollte es mir dann besser gehen? Auferstehung irgendwann und irgendwie wäre cool, David hatte aber auch ohne einen Auferstanden eine Gottesbeziehung. Und ich hoffe doch sehr, sie alle im Himmel zu sehen. In Deinem RG ist Gott nur Mittel zum Zweck, er ist der, der die Auferstehung ermöglicht. Damit wird er instrumentalisiert. Was will man im Himmel in der Anschauung Gottes, wenn die Gottesbeziehung nicht fundamental ist? Für mich stimmt da die Reihenfolge nicht.

 

(Schrecklich finde ist die Auferstehung Jesu nur dort, wo man sagt: achja, der konnte das, weil er war ja Gott. Da kriege ich richtig Pickel.)

 

Daher habe ich mir eine Gemeinde gesucht, die auch diese Sehnsucht hat. Doch am Ende glotzt mich aus jeder Ecke ein Eichhörnchen an, das sich vor das Gesicht meines Gottes schiebt. Nicht dass ich die nicht mag, aber es geht nicht um sie.

 

In allen Gemeinden des Christentum ist das so, außer vielleicht bei den ZJ, aber die sind noch aus ganz anderen Gründen out.

 

Im Judentum ist die Auferstehung nicht zentral. Wichtig ist das Gesetz, das mal einer sehr banal mit 'be nice' zusammengefasst hat. Das spirituelle Mehr ist die Anbetung, die Abhängigkeit von Gebet und Gottesbeziehung. Und dass das doch bitte, in Bezug auf 'mit dem Tod ist alles aus' nicht ganz befriedigend sein kann, drückt der Psalmist mit den Worten 'Kann denn der Staub Dich preisen?' aus.

 

Auferstehung ist nicht beweisbar. Man ist da im Judentum sehr realistisch. Sie ist da, aber nicht zentral, ist kein elementares Element theologischer Spekulation. Viel wichtiger ist der Umgang der Menschen miteinander im Hier und Jetzt. Und das ist das zweite Bein der Lehre Jesu.

 

Was Jesus für mich ist? Mein Bruder, der mich beten gelehrt hat.

 

Von Geschwistern lernen ist genial.

 

vor 6 Stunden schrieb nannyogg57:

Warum sollte ich auf Leute hören, die Ideologien folgen?

 

Solltest Du nicht. Richtig. Tu ich auch nicht.

Und ich glaube Dir auch gerne, dass Du mit Jesus nicht ideologisch umgehst.

Also tus auch nicht.

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vor 8 Stunden schrieb Studiosus:

@Higgs Boson

 

Kurze Verständnisfrage: Bist du Mitglied einer c h r i s t l i c h e n Kirche? Bzw. definierst Du Dich (noch) als Christin?

 

Gute Frage, sag Dus mir.

(Ich meine das wirklich ernst, nicht polemisch)

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 8 Stunden schrieb Studiosus:

@Higgs Boson

 

Kurze Verständnisfrage: Bist du Mitglied einer c h r i s t l i c h e n Kirche? Bzw. definierst Du Dich (noch) als Christin? 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

mich hat gott bei meinem namen gerufen. was bedeutet mitgliedschaft und definition in diesem zusammenhang?

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vor 12 Stunden schrieb Flo77:

Aber - und da kommen wir interessanterweise wieder zur Ausgangsfrage dieses Threads - bei einer Primär- bzw. Versöhnungsreligion steht die persönliche Gottesbeziehung soweit ich weiß gar nicht so sehr im Mittelpunkt. Das gemeinsame Ritual ja, aber weniger die individuelle Spiritualität. Insofern sind die Noachidischen Gebote zwar das Rumpfgerüst einer Primärreligion, aber eben nur ein Rumpfgerüst, das in der Tat ohne den Überbau aus dem Judentum unvollständig wirkt. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, daß die "Kinder Noachs" defacto nur in direkter Verbindung mit einer jüdischen Gemeinde existieren können. Entsprechend der Maßgaben im Tanach über die Regeln die für Fremde in jüdischen Landen gelten.

 

Ich wollte den Thread nicht sprengen, sorry. Ist mir so passiert.

 

Ja, da gebe ich Dir recht. Man kann den Regeln auch ohne Gottesbeziehung folgen, gemeinsame Rituale geben Zusammenhalt. Den Noachiden ist es aber nicht erlaubt neue, religiöse Rituale zu erfinden und sie können nur in direkter Verbindung mit einer jüdischen Gemeinde existieren. Ich meine, sie können das schon, aber dann sind sie vielleicht einfach nur nette Menschen, denn sie scheitern an dem Ding mit dem Götzendienst.

 

Ohne interreligiösen Dialog ist das dann wiederum nicht zu klären.

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vor 56 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Ich wollte den Thread nicht sprengen, sorry. Ist mir so passiert.

 

Ja, da gebe ich Dir recht. Man kann den Regeln auch ohne Gottesbeziehung folgen, gemeinsame Rituale geben Zusammenhalt. Den Noachiden ist es aber nicht erlaubt neue, religiöse Rituale zu erfinden und sie können nur in direkter Verbindung mit einer jüdischen Gemeinde existieren. Ich meine, sie können das schon, aber dann sind sie vielleicht einfach nur nette Menschen, denn sie scheitern an dem Ding mit dem Götzendienst.

 

Ohne interreligiösen Dialog ist das dann wiederum nicht zu klären.

Gesprengt haben hier ganz andere. Keine Sorge.

 

Ich weiß, ich schrieb gestern selbst, daß eine Noachidische Gemeinschaft direkt von einer jüdischen Patengemeinde abhängt, aber tut sie das wirklich?

 

Um das Problem mit den Götzen zu umgehen, benötigt die Gemeinschaft doch nur eine gemeinsame Mythologie - allerdings wenn man es ganz genau nimmt nur das Buch Genesis bis zur Landung Noachs am Ararat. Selbst die Entblößungsepisode und die Sache mit dem Wein sind im Grunde nicht kriegsentscheidend. Nur diese Texte sind es, auf denen das Heidenjudentum (was für ein Wort) basiert. Dafür bedarf es allerdings kaum eines dauerpräsenten Rabbiners. Der Rest des Tanachs beschreibt das Handeln Gottes an seinen "Auserwählten" bzw. den der Thora Unterworfenen. Das Ritualgesetz ist aber ja eben der Unterschied zwischen Jude und Nichtjude. Welche Feste der Noachide feiert und wie ist in der Schrift glaube ich nicht so wirklich  fixiert. Hier könnte die Orientierung an der jüdischen Tradition zwar die Lücke füllen, aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Form der Okkupation vom jüdischen Volk akzeptiert werden kann. Zumal ich mir gar nicht sicher bin ob ein "Judentum light" wirklich das Ziel sein kann. Da stünde am Ende wirklich die Frage nach der Konversion.

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vor 21 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Eigentlich steht am Ende nur die Frage nach dem Warum. 

42.

 

Was ich bisher aus diesem Thread an Eindrücken mitgenommen habe ist, eine Primär- oder Versöhnungsreligion braucht kein besonders stimmiges Konzept zu haben. Ihr Warum ergibt sich aus ihrer Funktionalität. Wenn sie ihren Zweck als Kitt der Gemeinde und Erfüllung des spirituellen Bedüfnisses der Menschen erfüllt, ist der Inhalt bzw. seine ausgefeilte Darstellung nicht gañ so wichtig. Aber eine Primär- bzw. Versöhnungsreligion gewinnt ihre Substanz auch letztlich aus der Praxis ihrer Gemeinschaft. Sie ist nicht von sich aus darauf ausgelegt zu missionieren d.h. andere von sich überzeugen zu wollen sondern eher etwas, in das das Gemeinschaftsmitglied hineinwächst und es anzieht wie eine Haut.

 

"Höhere" Religionen mit ausgefeilter Theologie sind da etwas anders orientiert. Sie sind darauf ausgelegt durch Konversion zu wachsen, wobei ihre "Stärke" eher die Überzeugungskraft ist. Der Hochreligion fehlt mir so das erdige, unmittelbare, letztlich ist es eine auf dem Individuum basierende Angelegenheit.

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vor 4 Minuten schrieb Flo77:
vor 39 Minuten schrieb Marcellinus:

Eigentlich steht am Ende nur die Frage nach dem Warum. 

42.

 

Es war eher die Frage, warum man sich mit so etwas überhaupt beschäftigen soll. Erinnert mich immer wieder an die Umfrage unter Passanten auf der Straße anläßlich eine Kirchentages, ob sie denn eher Gläubige oder Atheisten seien, und die Antwort: weder, noch. Normal eben! 😄

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29 minutes ago, Flo77 said:

42.

 

Was ich bisher aus diesem Thread an Eindrücken mitgenommen habe ist, eine Primär- oder Versöhnungsreligion braucht kein besonders stimmiges Konzept zu haben. Ihr Warum ergibt sich aus ihrer Funktionalität. Wenn sie ihren Zweck als Kitt der Gemeinde und Erfüllung des spirituellen Bedüfnisses der Menschen erfüllt, ist der Inhalt bzw. seine ausgefeilte Darstellung nicht gañ so wichtig. Aber eine Primär- bzw. Versöhnungsreligion gewinnt ihre Substanz auch letztlich aus der Praxis ihrer Gemeinschaft. Sie ist nicht von sich aus darauf ausgelegt zu missionieren d.h. andere von sich überzeugen zu wollen sondern eher etwas, in das das Gemeinschaftsmitglied hineinwächst und es anzieht wie eine Haut.

 

"Höhere" Religionen mit ausgefeilter Theologie sind da etwas anders orientiert. Sie sind darauf ausgelegt durch Konversion zu wachsen, wobei ihre "Stärke" eher die Überzeugungskraft ist. Der Hochreligion fehlt mir so das erdige, unmittelbare, letztlich ist es eine auf dem Individuum basierende Angelegenheit.

Ja das sehe ich auch so, ist gut zusammengefasst. Zu erwähnen vllt noch dass diese Hochreligionen vor allem ein hohes Konfliktpotential haben. Vermutlich wegen ihrem Anspruch auf absolute Wahrheit und Monopolstellung und die daraus folgende Missionstätigkeit. Sie waren in der Geschichte ständiger Anlass zu Streit und Kriegen, sowohl als Verfolgte wie auch (weit mehr) als Verfolger.

 

 

Sie überleb(t)en nur wenn sie Macht ausüben. Andernfalls verschwinden sie langsam aber sicher in der Bedeutungslosigkeit. Eine interessante Feststellung ist aber ihre Fähigkeit sich zu Primär-Religionen „rückzuentwickeln“, analoges findet man auch in der biologischen regressiven Evolution (ein Pinguin hat zwar Flügelknochen und Federn geerbt von seinen flugfähigen Vorgängern, kann aber trotzdem nicht mehr fliegen). Beispiel mmn sind der Buddhismus in Thailand, oder das Christentum in Irland oder Polen, will sagen die Sekundär-Religion gehört heute zu deren Landeskulturerbe.

bearbeitet von phyllis
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vor 13 Minuten schrieb phyllis:

Beispiel mmn sind der Buddhismus in Thailand, oder das Christentum in Irland oder Polen, will sagen die Sekundär-Religion gehört heute zu deren Landeskulturerbe.

So habe ich den rheinischen Katholizismus in meiner Kindheit auch eher als Primärreligion erlebt und verstanden. Das war so, das machte man so, da wurde nicht groß diskutiert. Solange die, die nicht zu dieser Gemeinschaft gehören nicht zu viele wurden, war das ja auch kein Problem. Wie gesagt eine Primärreligion lebt davon, daß sie von einer Gemeinschaft insgesamt getragen wird.

 

Aber mit dem politisch gewollten Wandel der Bevölkerungsstruktur (Schwächung der Kirche, Migration, Gesetzgebung unter dem Vorwand der Religionsfreiheit) verbunden mit einer - nun ja - zweifelhaften Personalpolitik der Kirche ist dieser Zug im Prinzip abgefahren. Wenn beispielsweise der Karneval in Köln nicht schon seit 1823 säkularisiert und in den letzten Jahrzehnten weiter kommerzialisiert worden wäre und letztlich in eine Situation geschlittert ist, die an Halloween in den USA erinnert, würde er vermutlich über kurz oder lang einfach verschwinden...

bearbeitet von Flo77
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vor einer Stunde schrieb phyllis:

Beispiel mmn sind der Buddhismus in Thailand, oder das Christentum in Irland oder Polen, will sagen die Sekundär-Religion gehört heute zu deren Landeskulturerbe.

 

Scheitert aber gerade in allen drei Ländern, weil sich seine Vertreter immer schon und bis heute in die Politik wie in das Leben der Leute eingemischt haben. 

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vor 30 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Scheitert aber gerade in allen drei Ländern, weil sich seine Vertreter immer schon und bis heute in die Politik wie in das Leben der Leute eingemischt haben. 

 

Genau: Man mischt sich in das Leben von andersdenkenden und nichtglaubenden Menschen ein und will sie unter das Joch zB der Scharia bringen. Und das, obschon es für einen Gott oder keinen Gott und damit auch für Offenbarungen keine Beweise gibt.

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vor 4 Stunden schrieb Higgs Boson:

 

Gute Frage, sag Dus mir.

(Ich meine das wirklich ernst, nicht polemisch)

Wie Du dich selbst definierst, kann Dir niemand abnehmen - ich persönlich hätte allerdings das Bekenntnis zur göttlichen Natur Christi im trinitarischen Sinne als letzte Bastion betrachtet. Da nicht mehr mitzugehen und Jesus in die Reihe der Propheten einzuordnen ohne  ins Judentum oder in den Islam zu wechseln, scheint mir eine eigene Kategorie zu sein, die vielleicht in der Praxis am ehesten dem "kontinentalen Kulturchristen" entspricht. Da gibt es allerdings keine spirituelle Dimension, die beschreibbar wäre, weil das individuelle Gottesbild und Gottesverständnis für die Praxis im Grunde keine Bedeutung hat. Dieser Zustand hat allerdings auch keine weiteren theoretischen Grundlagen, da er rein auf der Prägung und den anerzogenen Werten und Normen fußt. Auch da gibt es allerdings wenig, was man allgemein gültig formulieren könnte.

 

Von daher wäre es als Katholikin relativ einfach "unterzutauchen" und in der Ritualgemeinschaft bzw. in der KdöR nominell zu verbleiben, da es keinen Druck gibt eine bestimmte Frömmigkeit öffentlich zu bekennen oder auszuleben. Welche Formen der Spiritualität du privatim übst und pflegst - und seien es Opfersteine im Garten oder wie bei uns die Ofrenda - ist für die Bezeichnung ohne Belang (auch wenn die Befolgung der 5 Gebote der Kirche formal als Maßstab genommen werden können um als "praktizierender Katholik" zu gelten, aber ich wüsste nicht, daß das in D schon mal Thema gewesenn wäre). In einer Bekenntniskirche ist das natürlich weitaus schwieriger.

 

Mein erster Gedanke war "gottgläubig" auch wenn dieser Begriff völlig verbrannt ist. Vielleicht träfe es"Jahwistin" eher (auch wenn dieser Begriff eigentlich schon besetzt ist). Blieben noch die alten Ordnungen des Arianismus - oder doch Unitarierin? https://www.reformiert-info.de/daten/File/Upload/doc-6218-2.pdf

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vor 1 Minute schrieb Gerhard Ingold:

 Man mischt sich in das Leben von andersdenkenden und nichtglaubenden Menschen ein

Typische Haltung eines Menschen, der von der Höheren bzw. Sekundärreligion ohne gemeinschaftstragende Funktion ausgeht.

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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Typische Haltung eines Menschen, der von der Höheren bzw. Sekundärreligion ohne gemeinschaftstragende Funktion ausgeht.

 

Das stimmt aber war eben nicht immer so.

 

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vor 15 Minuten schrieb Flo77:

Mein erster Gedanke war "gottgläubig" auch wenn dieser Begriff völlig verbrannt ist. Vielleicht träfe es"Jahwistin" eher (auch wenn dieser Begriff eigentlich schon besetzt ist). Blieben noch die alten Ordnungen des Arianismus - oder doch Unitarierin? https://www.reformiert-info.de/daten/File/Upload/doc-6218-2.pdf

 

Warum braucht man für alles einen "Ismus"?

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vor 13 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Warum braucht man für alles einen "Ismus"?


Idealerweise kann ein Ismus die Kommunikation vereinfachen, helfen empfangene Informationen zu sortieren, die mitgeteilte oder versendete Information ergänzen, Subtexte vermitteln, Zugehörigkeiten (womit wir wieder bei der Primärreligion wären) bestätigen oder auflösen, etc.

 

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vor 4 Stunden schrieb Flo77:

Gesprengt haben hier ganz andere. Keine Sorge.

 

Ich weiß, ich schrieb gestern selbst, daß eine Noachidische Gemeinschaft direkt von einer jüdischen Patengemeinde abhängt, aber tut sie das wirklich?

 

Um das Problem mit den Götzen zu umgehen, benötigt die Gemeinschaft doch nur eine gemeinsame Mythologie - allerdings wenn man es ganz genau nimmt nur das Buch Genesis bis zur Landung Noachs am Ararat. Selbst die Entblößungsepisode und die Sache mit dem Wein sind im Grunde nicht kriegsentscheidend. Nur diese Texte sind es, auf denen das Heidenjudentum (was für ein Wort) basiert. Dafür bedarf es allerdings kaum eines dauerpräsenten Rabbiners. Der Rest des Tanachs beschreibt das Handeln Gottes an seinen "Auserwählten" bzw. den der Thora Unterworfenen. Das Ritualgesetz ist aber ja eben der Unterschied zwischen Jude und Nichtjude. Welche Feste der Noachide feiert und wie ist in der Schrift glaube ich nicht so wirklich  fixiert. Hier könnte die Orientierung an der jüdischen Tradition zwar die Lücke füllen, aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Form der Okkupation vom jüdischen Volk akzeptiert werden kann. Zumal ich mir gar nicht sicher bin ob ein "Judentum light" wirklich das Ziel sein kann. Da stünde am Ende wirklich die Frage nach der Konversion.

 

Nicht ganz, der Gott der Tora präsentiert sich als der, der die ganze Menschheit nach seinem Bild geschaffen hat. Es gibt im Tenach 2 Bücher, die sich ausdrücklich mit Nichtjuden beschäftigen, Jona und Hiob.

 

Als Ziel des Judentums zieht sich durch den ganzen Tenach: die Umkehr aller Völker zu dem einen Gott, den alle drei monotheistischen Religionen (Religionswissenschaftlich gehört das Christentum da definitiv dazu, egal wieviel Falten dieser Gott hat) verehren. Dass man auch die Schöpfergötter anderen Religionen mit diesem einen Gott verbindet, ist heute allgemeine Denkungsweise, dass sich Religionen nicht mehr gegenseitig verurteilen und so mir nichts dir nichts gegenseitig das Heil absprechen, ist zumindest in der Gedankenwelt von Judentum, Christentum und Islam in den zugrundeliegenden Philosophien angelegt, darauf kann man zurückgreifen. Naturreligionen machen sie darüber keinen Kopf.

 

Was der Noachide feiert ist tatsächlich nicht in der Schrift festgelegt. Er feiert als Gast mit den Juden mit. Eigenständige Rituale gibt es nicht, allerdings wird das unter Rabbinern diskutiert. Hintergedanke ist der Schutz vor der Erfindung einer neuen Religion. Man kann sich an den jüdischen Festen orientieren, ist dazu aber nicht verpflichtet. Und  das wird auch nicht als 'Kultraub' angesehen.

 

Das ist allerdings kein 'Judentum light' - die Konversion ist absolut nicht nötig. Ich kann schon verstehen, was dem was Du schreibst der Beweggrund sein kann: Ich will irgendwo ganz fest mit drin verankert sein. Der 'Berufung' zur Konversion ist keine, die dem Ego dient. (Es gibt einige gute Gründe, aber der wäre jetzt mal ausdrücklich keiner für mich).

 

 

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 54 Minuten schrieb Flo77:
vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Warum braucht man für alles einen "Ismus"?


Idealerweise kann ein Ismus die Kommunikation vereinfachen, helfen empfangene Informationen zu sortieren, die mitgeteilte oder versendete Information ergänzen, Subtexte vermitteln, Zugehörigkeiten (womit wir wieder bei der Primärreligion wären) bestätigen oder auflösen, etc.

 

Oder einfach nur beim Selbstdenken im Wege sein.

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