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Anerkennung der Taufe


Guppy

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Dieser Thread wurde nicht von Guppy eröffnet sondern ist eine Absplittung aus "Synodaler Weg - schon versperrt?"
Frank

(Moderation)

 

Am 11.6.2021 um 00:44 schrieb Cosifantutti:

Die  Katholische Kirche  erkennt selbstverständlich die Taufe als Gemeimsamkeit mit den Protestantischen Kirche an. Das ist ganz offiziel Katholische Lehre. Deshalb kann man - auch nach ganz offiziell Katholischer Lehre - nicht von Christen der Evangelischen Kirche von "irgendwelchen Gemeinschaften" sprechen..so als hätte man es mit irgendwelchen "Sekten" zu tun, sondern- auch nach ganz offiziell katholischer Lehre - sind das Geschwister im Glauben, die Taufe ist zunächst mal das verbindende Element. 

 

Für welche protestantische Gemeinschaften gilt das denn? EKD, Baptisten, Mennoniten, Zeugen Jehovas, Mormonen, Brüdergemeinden....?

 

Am 11.6.2021 um 00:44 schrieb Cosifantutti:

Die berühmte "Rechtfertigungslehre" von Martin Luther ist von der Katholischen Kirche offiziell anerkannt worden.

 

Also wenn ich mich richtig erinnere, behauptete Luther, dass der Mensch keinen freien Willen habe und an seiner Rettung nicht mitwirken könne. Der Mensch könne sich nicht für oder gegen Gott entscheiden. Jeder Mensch ist vorherbestimmt entweder zum Glauben oder zum Unglauben. Die einen kommen in den Himmel, ohne eigenes Mitwirken. Die anderen kommen in die Hölle, ohne eigene Schuld. Gott allein entschied bereits in Ewigkeit, wer in den Himmel und in die Hölle kommt.

 

Ich glaube nicht, dass die Kirche diese Irrlehren offiziell anerkannt hat.

bearbeitet von Frank
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vor 15 Stunden schrieb Guppy:

 

Für welche protestantische Gemeinschaften gilt das denn? EKD, Baptisten, Mennoniten, Zeugen Jehovas, Mormonen, Brüdergemeinden....?

 

 

Seit wann sind Zeugen Jehovas oder Mormonen protestantische Gemeinschaften? 
Mit letzteren hätten vermutlich klassisch evangelische Theologen mehr Probleme als klassisch katholische.

Was Anerkennung der Taufe betrifft, ist es relativ einfach: Die katholische Kirche erkennt die Taufe einer anderen christlichen Kirche oder Gemeinschaft genau dann an, wenn die Taufe durch Untertauchen oder Übergießen mit Wasser erfolgt und die Taufformel lautet "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

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vor 15 Stunden schrieb Guppy:

 

Für welche protestantische Gemeinschaften gilt das denn? EKD, Baptisten, Mennoniten, Zeugen Jehovas, Mormonen, Brüdergemeinden....?

 

 

Also wenn ich mich richtig erinnere, behauptete Luther, dass der Mensch keinen freien Willen habe und an seiner Rettung nicht mitwirken könne. Der Mensch könne sich nicht für oder gegen Gott entscheiden. Jeder Mensch ist vorherbestimmt entweder zum Glauben oder zum Unglauben. Die einen kommen in den Himmel, ohne eigenes Mitwirken. Die anderen kommen in die Hölle, ohne eigene Schuld. Gott allein entschied bereits in Ewigkeit, wer in den Himmel und in die Hölle kommt.

 

Ich glaube nicht, dass die Kirche diese Irrlehren offiziell anerkannt hat.

die Taufe dürfte anerkannt sein außer die der Zeugen Jehovas da das keine protestantische Denominartion ist eher eine jüdische Sekte
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsame_Erklärung_zur_Rechtfertigungslehre#:~:text=Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre,dem Weltrat methodistischer Kirchen ausdrückt.
da besteht jetzt Konsens wenn auch Em Ratzinger das verschlagen, wie es seine Art ist,
zu hintertreiben versuchte

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vor 3 Stunden schrieb Spadafora:

die Taufe dürfte anerkannt sein außer die der Zeugen Jehovas da das keine protestantische Denominartion ist eher eine jüdische Sekte

 

Das hat aber nichts mit einer Anerkennung als "Kirche" zu tun. Brüdergemeinden lehnen es z.B. selbst für sich ab "Kirche" zu sein. Sie sehen sich einfach als Brüder, die sich versammeln. Pfarrer gibt es nicht. Taufen tun die Gläubigen sich einfach gegenseitig.

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vor 2 Stunden schrieb Guppy:
vor 6 Stunden schrieb Spadafora:

die Taufe dürfte anerkannt sein außer die der Zeugen Jehovas da das keine protestantische Denominartion ist eher eine jüdische Sekte

 

Das hat aber nichts mit einer Anerkennung als "Kirche" zu tun.

Das eine (Anerkennung der Taufe) hat mit dem anderen (Anerkennung als Kirche) nichts zu tun. Wer getauft ist, ist Mitglied des mystischen Leibes Christi. Und unter welchen Bedingungen die Taufe anerkannt ist wurde dir erklärt.

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Am 11.6.2021 um 18:23 schrieb Guppy:

 

Für welche protestantische Gemeinschaften gilt das denn? EKD, Baptisten, Mennoniten, Zeugen Jehovas, Mormonen, Brüdergemeinden....?

Das ist die Magdeburger Erklärung von 2007, in der folgende 11 Kirchen ihre Taufen gegenseitig anerkennen: 

Römisch-katholische Kirche,

Evangelische Kirche in Deutschland

Orthodoxe Kirche in Deutschland

Evangelisch-methodistische Kirche

Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche

Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche in Deutschland

Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland

Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland

Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen

Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine

Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland

 

Baptisten und Mennoniten sind, so vermute ich, nicht dabei, weil sie die freie Willenserklärung der zu taufenden Person voraussetzen, also keine Kindertaufen vornehmen. Die Herrnhuter Brüdergemeine ist hingegen dabei. 

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vor 1 Stunde schrieb o_aus_h:

Baptisten und Mennoniten sind, so vermute ich, nicht dabei, weil sie die freie Willenserklärung der zu taufenden Person voraussetzen, also keine Kindertaufen vornehmen.

 

Also wenn ein Erwachsener zum Glauben findet, sich in einer freien baptistischen Gemeinde taufen lässt und dann ein paar Jahre später zum Katholischen Kirche konvertiert, müsste er sich dann nochmal taufen lassen, weil die in der freien Baptistengemeinde durchgeführte Taufe nicht anerkannt wird?

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vor 1 Minute schrieb Guppy:

 

Also wenn ein Erwachsener zum Glauben findet, sich in einer freien baptistischen Gemeinde taufen lässt und dann ein paar Jahre später zum Katholischen Kirche konvertiert, müsste er sich dann nochmal taufen lassen, weil die in der freien Baptistengemeinde durchgeführte Taufe nicht anerkannt wird?

Wenn die baptistische Taufe nicht mit Wasser oder nicht "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" (wörtlich) passiert ist, ja.

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vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Wenn die baptistische Taufe nicht mit Wasser oder nicht "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" (wörtlich) passiert ist, ja.

 

Soweit ich weiss taufen die Baptisten im Wasser durch Untertauchen und natürlich im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistes". Aber sie stehen eben nicht auf dieser Liste, die hier erwähnt wurde.

 

Nehmen wir mal an, ein Baby wird geboren und die Hebamme nimmt das Neugeborene, griesst ihm etwas Wasser über den Kopf und spricht:"Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes". Würde diese Taufe dann von der Kirche als solche anerkannt?

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vor 1 Minute schrieb Guppy:

 

Soweit ich weiss taufen die Baptisten im Wasser durch Untertauchen und natürlich im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistes". Aber sie stehen eben nicht auf dieser Liste, die hier erwähnt wurde.

 

Nehmen wir mal an, ein Baby wird geboren und die Hebamme nimmt das Neugeborene, griesst ihm etwas Wasser über den Kopf und spricht:"Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes". Würde diese Taufe dann von der Kirche als solche anerkannt?

Ich habe hier das Ergebnis eines Gesprächszyklus zwischen Katholiken, Lutheranern und Mennoniten gefunden:

 

https://www.mennoniten.de/trilateraler-dialog-ueber-die-taufe/

 

Wenn ich es recht verstehe, liegt das Problem nicht auf Katholischer Seite sondern bei den Ablehnern der Säuglings-/Kindertaufe.

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vor 4 Minuten schrieb Guppy:

 

Soweit ich weiss taufen die Baptisten im Wasser durch Untertauchen und natürlich im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistes". Aber sie stehen eben nicht auf dieser Liste, die hier erwähnt wurde.

 

Nehmen wir mal an, ein Baby wird geboren und die Hebamme nimmt das Neugeborene, griesst ihm etwas Wasser über den Kopf und spricht:"Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes". Würde diese Taufe dann von der Kirche als solche anerkannt?

Von der Katholika wird jede Taufe mit Wasser und Trinitarischer Formel anerkannt.

 

Anscheinend gibt es aber immer noch ein Problem der Freikirchen wie mit Konvertiten verfahren werden soll, die bereits als Kinder getauft wurden.

 

Insofern weiß ich nicht sicher - aber kann es mir auch eigentlich nicht vorstellen - ob die Katholische Kirche Konvertiten aus diesen Gemeinschaften neu bzw

 sub-conditione tauft.

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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Anscheinend gibt es aber immer noch ein Problem der Freikirchen wie mit Konvertiten verfahren werden soll, die bereits als Kinder getauft wurden.

 

Ich war mal bei einer baptistischen Taufe dabei. Wenn ich das noch richtig weiss, sehen Baptisten die Taufe als nicht heilsnotwendig an, sondern als ein Symbol für die Wiedergeburt des Menschen als Kind Gottes. Darum wird auch durch komplettes Untertauchen des ganzen Körpers getauft. Das Untertauchen soll symobilisieren, dass der alte Menschen begraben wurde. Das Auftauchen soll die Wiedergeburt des neuen Menschen als Christ symbolisieren. Und weil das eben eine persönlichen Glaubensbekenntnis voraussetzt, werden Babies und kleine Kinder dort eben nicht getauft.

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Aber eines verstehe ich dann nicht. Wenn jeder Hinz und Kunz gültig taufen kann, solange nur Wasser dabei ist und die Taufformel gesprochen wird, warum lassen Katholiken ihre Kinder dann überhaupt von einem Priester taufen?

 

Dann könnte doch auch die Hebamme oder die Eltern oder die Oma taufen Zuhause in der Badewanne oder im Garten oder wo auch immer.. Warum bringt man das Kind dann zum Priester, der das Kind in der Kirche tauft?

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vor 4 Minuten schrieb Guppy:

 

Ich war mal bei einer baptistischen Taufe dabei. Wenn ich das noch richtig weiss, sehen Baptisten die Taufe als nicht heilsnotwendig an, sondern als ein Symbol für die Wiedergeburt des Menschen als Kind Gottes. Darum wird auch durch komplettes Untertauchen des ganzen Körpers getauft. Das Untertauchen soll symobilisieren, dass der alte Menschen begraben wurde. Das Auftauchen soll die Wiedergeburt des neuen Menschen als Christ symbolisieren. Und weil das eben eine persönlichen Glaubensbekenntnis voraussetzt, werden Babies und kleine Kinder dort eben nicht getauft.

 

Die Bedeutung ist bei uns sehr ähnlich (wenn auch noch einiges dazukommt). Allerdings sehen wir es nicht als Symbol an, sondern als tatsächliche Realität. Und daß wir nur den Kopf begießen und nicht untertauchen (anders als die byzantinischen Ostkirchen), halte ich - unbedeutende Meinung - für schade (wenn auch von der Didaché gedeckt, aber da wird das auch eher als drittbeste Lösung angesehen).

bearbeitet von rorro
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Gerade eben schrieb Guppy:

Aber eines verstehe ich dann nicht. Wenn jeder Hinz und Kunz gültig taufen kann, solange nur Wasser dabei ist und die Taufformel gesprochen wird, warum lassen Katholiken ihre Kinder dann überhaupt von einem Priester taufen?

 

Dann könnte doch auch die Hebamme oder die Eltern oder die Oma taufen Zuhause in der Badewanne oder im Garten oder wo auch immer.. Warum bringt man das Kind dann zum Priester, der das Kind in der Kirche tauft?

 

Es ist auch möglich, daß Laien gültig taufen. Ist aber außer im Notfall nicht erlaubt (doch auch das Unerlaubte kann gültig sein).

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vor 12 Minuten schrieb Guppy:

Aber eines verstehe ich dann nicht. Wenn jeder Hinz und Kunz gültig taufen kann, solange nur Wasser dabei ist und die Taufformel gesprochen wird, warum lassen Katholiken ihre Kinder dann überhaupt von einem Priester taufen?

 

Dann könnte doch auch die Hebamme oder die Eltern oder die Oma taufen Zuhause in der Badewanne oder im Garten oder wo auch immer.. Warum bringt man das Kind dann zum Priester, der das Kind in der Kirche tauft?

Jeder in Todesgefahr muss die Chance haben noch die Taufe empfangen zu können auch, wenn kein Priester zugegen ist.

 

Die Nottaufe durch die Hebamme war über Jahunderte nichts ungewöhnliches. Ebenso wie die Taufe durch den Großvater in Gegenden ohne "katholische Infrastruktur" lange Zeit vorkam.

 

Ordentlicher Spender der Taufe ist der Ortspriester in dessen Gemeinde der Täufling aufgenommen werden soll. Er ist auch der Verantwortliche für die Führung der Taufregister (weshalb jede Laientaufe dem nächsten Pfarramt gemeldet werden soll).

 

Aber taufen kann grundsätzlich jeder, der dabei tut, was die Kirche tun will.

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Eine Taufe ist in ihrer Vollform etwas, dass die ganze Gemeinde, eigentlich die ganze Kirche angeht. Ein neues Mitglied wird aufgenommen, deshalb nimmt der Pfarrer die Taufe in der ordentlichen Form vor. Zur Taufe gehören auch die ausdeutenden Zeichen - das Chrisam, das weiße Gewand, das Entzünden der Taufkerze - und das Salben mit Chrisam ist Diakonen und Priestern vorbehalten: Das ist der Grund, warum die Kirche in der ordentlichen Form auf einer Taufe durch Priester besteht (sehe ich anders, aber das ist hier nicht das Thema).

 

Etwas anderes ist die Taufe durch Untertauchen - das wäre auch in der RKK die ordentliche Form der Taufe. Nun hat es sich aber in Jahrhunderten herausgestellt, dass Taufen mit kaltem Wasser in kalten Kirchen in so einem kalten Kontinent wie Europa der Gesundheit von Säuglingen nicht zuträglich ist, und die Taufe urch bloßes Übergießen hat sich deshalb eingebürgert.

 

In diesen modernen Zeiten lässt sich dieses Problem beheben und so haben wir vier meiner fünf Söhne durch Eintauchen taufen lassen. Beim dritten mussten wir das Taufwasser selber mitbringen, es war Dezember und das Wasser in der Kirche im Hahn eingefroren. Ich sehe noch heute meinen Mann mit den Wasserkanistern im Auto zur Taufe fahren.

 

Ich muss gestehen, dass wir die griechische Form wählten - Eintauchen und Übergießen, aber nicht Untertauchen.

 

Was die außerordentliche Form der Taufe betrifft - die Nottaufe: Immer geht es darum, dass das Heil möglichst unkompliziert und niedrigschwellig jedem Menschen möglich gemacht wird. Das Heil kommt zum Menschen ohne Vorleistung - das ist der tiefere Sinn der Kindertaufe.

 

Ich bin, aus anderen Gründen, und rein theoretisch, leider, gegen die Kindertaufe. Das aber aus pastoralen, nicht soteriologischen Gründen.

 

Für die Taufe, für die Firmung, für jedes Sakrament und jede Berufung in dieser Kirche gilt: Niemand ist würdig zu empfangen. Es ist Geschenk und Gnade. Immer. 

 

 

bearbeitet von nannyogg57
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vor 11 Stunden schrieb rorro:

 

Als Katholik sehe ich das natürlich anders - oh zuerst sollte man sich darauf verständigen, was Du meinst, wenn Du von "Liebe" sprichst. Wären wir klene Kinder (um in Deinem Bild zu bleiben), wäre bspw. die Aufforderung der Gottesliebe sinnentleert. Wäre die biblische Liebe, die hier gemeint ist, eine emotionale, wäre die Aufforderung zur Gottesliebe ebenfalls sinnentleert. Offensichtlich geht es um was anderes.

 

Im vorliegenden Kontext verstehe ich (wie das Eltern-Kind-Motiv zeigt) unter „Liebe“ die emotionale Zugewandtheit von Personen. Es geht also wesentlich um Emotion oder – im Hinblick auf den transzendenten Gott – genauer gesagt um das Gefühl der vollkommenen Abhängigkeit von einer allumfassenden Wirklichkeit.

 

Diese emotionale Liebe kann und muss dann natürlich – im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten – nach außen wirksam werden. In der Bibel werden die beiden Teilaspekte (Emotion und Tat) häufig zusammen behandelt (als „Liebe“ im weiteren Sinne = agape), es ist ihr jedoch sehr wohl bewusst, dass es sich um zwei Teilaspekte handelt, die einander nachfolgen.

 

So findet sich im Neuen Testament (hauptsächlich in Bezug auf Jesus, aber auch im Gleichnis vom barmherzigen Samariter) wiederholt die Formel: „als er sah, jammerte es ihn“, gefolgt von einer aktiven (Liebes-)Handlung. Zunächst steht also die emotionale Ergriffenheit, die Liebe zur Wirklichkeit, aus der sodann die nachfolgende Liebestat erwächst.

 

Diese zweite Ebene (Tat) ist teilweise willentlich steuerbar, die erste (Emotion) dagegen – zumindest nach meinem Verständnis – nicht.

Das biblische Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe betrifft allein den zweiten Aspekt von agape, die Liebestat. Insofern ist es nicht „sinnentleert“, es betrifft aber nur einen Teilaspekt.

 

Dass die Bibel die beiden Aspekte nicht identisch sieht, zeigt sich auch am Beispiel der Geschichte von Abraham und Isaak. Isaak ist der einzige Sohn Abrahams, „den er lieb hat“. Dennoch ist er bereit, an ihm eine gänzlich lieblose Handlung (seine Opferung) vorzunehmen, und ihn damit zum bloßen Objekt seines Gottesdienstes zu machen.  

 

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vor 6 Stunden schrieb nannyogg57:

 

Ich muss gestehen, dass wir die griechische Form wählten - Eintauchen und Übergießen, aber nicht Untertauchen.

Der archäologische Befund spricht auch für die frühe Kirche sehr für in der Wasser steigen und Übergießen - die gefundenen Taufbecken sind so gebaut, dass man darin gut stehen kann, aber man brächte den Kopf nur unter Wasser, wenn Bischof und Diakon den Kandidaten an den Beinen fassten und Kopf nach unten eintunkten: klick

 

vor 6 Stunden schrieb nannyogg57:

Eine Taufe ist in ihrer Vollform etwas, dass die ganze Gemeinde, eigentlich die ganze Kirche angeht. Ein neues Mitglied wird aufgenommen, deshalb nimmt der Pfarrer die Taufe in der ordentlichen Form vor. Zur Taufe gehören auch die ausdeutenden Zeichen - das Chrisam, das weiße Gewand, das Entzünden der Taufkerze - und das Salben mit Chrisam ist Diakonen und Priestern vorbehalten: Das ist der Grund, warum die Kirche in der ordentlichen Form auf einer Taufe durch Priester besteht (sehe ich anders, aber das ist hier nicht das Thema).

Der eigentliche ordentliche Spender der Taufe ist der Ortsbischof als Vorsteher seiner Kirche. Ihn vertritt als Vorsteher am Ort der Pfarrer, weswegen auch dieser ein eigenständiges Taufrecht hat. Hilfsweise ordentliche Spender sind dann alle anderen Bischöfe, Priester und Diakone - bedauerlicherweise bleibt der aktuelle Codex hier im Sakramentenrecht ekklesiologisch etwas unscharf, erst aus den Rechten des Pfarrers wird etwa deutlich, dass er hier ein herausgehobenes Recht zum Taufen hat, sowie aus der interessanten Bestimmung in c. 862, dass niemand in einem fremden Gebiet die Taufe spenden darf, auch nicht seinen Untergebenen. Was nichts anderes bedeutet - um ein Beispiel zu konstruieren - Baby NN soll getauft werden in der Pfarkirche zu Kaff. Des Babys Onkel Otto, seines Zeichens Erzbischof im Nachbarbistum und Kardinal, ist eingeladen zu Taufe und hat zugesagt. Ob der gute Otto aber in dieser Kirche taufen darf, das ist Sache des Ortspfarrers. Dem kann der Ortsbischof das aus der Hand nehmen, indem er selbst kommt, ansonsten muss Bischof Otto zuschauen.

 

Bei Chrisam bin ich mir aller andere als sicher - der Codes sagt, dass Katechisten oder andere, vom Ortsbischof beauftragte Laien die Taufe spenden dürfen (861.2). Dabei haben sie liturgischen Bücher zu befolgen. Im Rituale (ich habe aber nur das kleine an der Hand) steht da nur Z für Zelebrant, und ich finde keine Bestimmung, die diesen Part auf geweihte beschränkte (was ja irgendwie auch Banane wäre - das Sakrament spenden PastoralreferntIn, und dann kommt der Vikar zu salben dazu) - insofern gehe ich schon davon aus, dass in naher Zukunft die entsprechende beauftragten Laien in Rottenburg-Stuttgart auch salben werden (aber ich kenne den Gesetzesentwurf nicht).

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vor 50 Minuten schrieb Chrysologus:

Der archäologische Befund spricht auch für die frühe Kirche sehr für in der Wasser steigen und Übergießen - die gefundenen Taufbecken sind so gebaut, dass man darin gut stehen kann, aber man brächte den Kopf nur unter Wasser, wenn Bischof und Diakon den Kandidaten an den Beinen fassten und Kopf nach unten eintunkten: klick

 

 

Wobei das – so würde ich vermuten – wohl eher praktische Gründe gehabt haben dürfte, die heute nicht mehr ausschlaggebend sind.

 

Wie die neutestamentlichen Schriften belegen, wurde die Taufe ursprünglich im lebendigen Wasser der Flüsse (durch Untertauchen) vollzogen. Als diese öffentliche Zeremonie, überwiegend aus Gründen des Verfolgungsdrucks, nicht mehr opportun erschien und sich in die Hauskirchen verlagerte, mussten praxisgerechte Lösungen für das Wasser gefunden werden. Ein Taufbecken in der Größe eines Swimmingpools, in dem erwachsene Täuflinge und Zelebrant ausreichend Platz haben und ein vollständiges Untertauchen möglich wäre, würde eine Wassermenge erfordern, deren Transport mit Tonkrügen für das einmalige Ereignis der Taufe in der Osternacht einen völlig unverhältnismäßigen logistischen Aufwand erfordert hätte. Aus hygienischen Gründen konnte das Wasser auch nicht jahrelang im Becken bleiben, sondern musste regelmäßig ausgetauscht werden.

 

Ich spekuliere hier allerdings nur; gesichertes Hintergrundwissen habe ich hier nicht.

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vor 10 Stunden schrieb Guppy:

 

Soweit ich weiss taufen die Baptisten im Wasser durch Untertauchen und natürlich im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistes". Aber sie stehen eben nicht auf dieser Liste, die hier erwähnt wurde.

 

Nehmen wir mal an, ein Baby wird geboren und die Hebamme nimmt das Neugeborene, griesst ihm etwas Wasser über den Kopf und spricht:"Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes". Würde diese Taufe dann von der Kirche als solche anerkannt?

ja und das hat schon zu unmenschlichsten Reaktionen geführt von seiten der Päpste natürlich

https://de.wikipedia.org/wiki/Edgardo_Mortara

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vor 10 Stunden schrieb Flo77:

Von der Katholika wird jede Taufe mit Wasser und Trinitarischer Formel anerkannt.

 

Anscheinend gibt es aber immer noch ein Problem der Freikirchen wie mit Konvertiten verfahren werden soll, die bereits als Kinder getauft wurden.

 

Insofern weiß ich nicht sicher - aber kann es mir auch eigentlich nicht vorstellen - ob die Katholische Kirche Konvertiten aus diesen Gemeinschaften neu bzw

 sub-conditione tauft.

Freikirchen sehen ja in der Taufe etwas völlig anderes da ist eine Kindertaufe per se ungültig

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vor 57 Minuten schrieb Fidelis:

Wie die neutestamentlichen Schriften belegen, wurde die Taufe ursprünglich im lebendigen Wasser der Flüsse (durch Untertauchen) vollzogen.

Wir gehen jetzt endgültig OT - klar ist die Johannestaufe im Fluss, unklar ist allerdings, was genau man da machte, es steht da eben nur "taufen", aber nicht, wie man das machte. Die ältesten gefundenen Taufbecken sind in jedem Fall zu klein für ein Untertauchen, daraus mag man ersehen, dass Übergießen als ausreichend erachtet wurde, was wiederum dafür spricht, dass man auch im Fluß den Täufling nicht untertauchte, sondern ihn übergoß. Aber das ist und bleibt Spekulation, die viel Papier füllt.

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vor 11 Stunden schrieb Guppy:

Aber sie stehen eben nicht auf dieser Liste, die hier erwähnt wurde.

Da stehen alle möglichen nicht drauf. Verschiedene Altorientalen, mit denen sogar Eucharistiegemeinschaft möglich ist, stehen auch nicht drauf. Das ist eine deutsche Liste, da stehen schon mal nur Kirchen drauf, die in D auch mit einer entsprechenden Infrastruktur vertreten sind.

 

Werner

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vor 59 Minuten schrieb Chrysologus:

Wir gehen jetzt endgültig OT - klar ist die Johannestaufe im Fluss, unklar ist allerdings, was genau man da machte, es steht da eben nur "taufen", aber nicht, wie man das machte. Die ältesten gefundenen Taufbecken sind in jedem Fall zu klein für ein Untertauchen, daraus mag man ersehen, dass Übergießen als ausreichend erachtet wurde, was wiederum dafür spricht, dass man auch im Fluß den Täufling nicht untertauchte, sondern ihn übergoß. Aber das ist und bleibt Spekulation, die viel Papier füllt.

 

Da OT, nur noch ganz kurz:

 

Die ältesten Zeugnisse in den neutestamentlichen Briefen lassen für mich keinen vernünftigen Zweifel daran, dass die Taufe ursprünglich durch vollständiges Untertauchen vollzogen wurde (und nicht durch Übergießen des Kopfes mit Wasser). Die Symbolik von Tod, Begraben werden, Rettung und Auferweckung im Kontext der Taufe wäre ansonsten gänzlich unverständlich.

 

„Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ (Röm 6, 3 f.)

 

„Mit ihm seid ihr begraben worden in der Taufe und mit ihm seid ihr dort auch auferweckt“ (Kol 2, 12)

 

„die einst ungehorsam waren, als Gott in Geduld ausharrte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch. Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet. Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen, sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi“ (1 Petr 3, 29 f.)

 

Und auch die Didache ist ziemlich eindeutig:

„Bezüglich der Taufe haltet es so: Wenn ihr all das Vorhergehende gesagt habt, „taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ in fließendem Wasser. Wenn du aber kein fließendes Wasser hast, dann taufe in einem anderen Wasser; wenn du es nicht in kaltem tun kannst, tue es im warmen. Wenn du beides nicht hast, gieße dreimal Wasser auf den Kopf „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. (Didache 7)

 

Das Übergießen des Kopfes mit Wasser war daher (für mich nicht nur spekulativ sondern eindeutig) ursprünglich eine „Notlösung“, die irgendwann zur regulären Praxis wurde. Spekulativ ist für mich nur die Frage, warum die frühen Taufbecken nicht größere waren (aber dazu habe ich meine Theorie schon geäußert).

 

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