Jump to content

Früher - Heute? Was können wir noch?


Shubashi

Recommended Posts

11 hours ago, Aristippos said:

Ich schrieb ja schon mal, dass diese Ideen auf eine "GDR" hinauslaufen, weil die Parallelen so offensichtlich sind. Die DDR hatte anfangs massiv mit der Abwanderung gerade derjenigen Bürger zu kämpfen, die man am meisten brauchte, weil diese ein attraktiveres Alternativangebot hatten. Das ließ sich nur verhindern, indem man das Land in ein Gefängnis verwandelte und jeden erschoss, der versuchte, sich davonzumachen. Anders werden auch diese Klimautopien nicht zu bewerkstelligen sein.

Zumindest denkbar ist eine GDR ohne Mauern. Sofern sie durch Binnenhandel und Binnenproduktion den gegenwärtigen Wohlstand sichern kann – sagen wir eine EU-GDR. Bedingt dass genug Nahrung und alle benötigten Rohmaterialien im GDR Raum verfügbar sind. Bedingt auch dass die technische Expertise zu deren Verarbeitung vorhanden ist. Bedingt im weiteren eine Stabilität der Bevölkerungszahlen. Und eine relativ hohe Auslastung produktiv arbeitender Leute. Gegen Ramsch-Importe aus Dreckschleudern, Kinderarbeit usw. gibt es punitive Zölle oder gleich ein Verbot. Geistiges Eigentum (Software usw.) wäre davon nicht betroffen das lässt sich weltweit digital verkaufen und vermarkten.

Weiss halt nicht wie realistisch und machbar das ist und welchen Effekt es aufs Klima hätte. Vermutlich nur einen geringen(*). Unser Wohlstand fusst nunmal auf billiger Energie und Mobilität.

(*)die Haupttreiber für die zunehmenden CO2-Ausstosses und anderer Umweltschäden ist die Ueberbevölkerung, und die damit verbundenen Folgen wie Abholzung des Regenwaldes, Verlust der Biodiversität, gesteigerte Lebensmittelproduktion und Energieverbrauch. Alles Dinge die DE oder die EU nicht kontrollieren oder massgeblich beeinflussen können. In der Landwirtschaft wird auch das meiste Methan und N2O ausgestossen, das sind noch schlimmere Treibgase als CO2. Die abzubauen käme einer willentlich herbeigführten Hungersnot gleich. Und gen-manipulierte Pflanzen die ev. mit weniger Treibgasen auskämen ist bekanntlich ober-pfui. Sowas frisst ein aufrechter Grüner nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb phyllis:

Zumindest denkbar ist eine GDR ohne Mauern. Sofern sie durch Binnenhandel und Binnenproduktion den gegenwärtigen Wohlstand sichern kann – sagen wir eine EU-GDR. Bedingt dass genug Nahrung und alle benötigten Rohmaterialien im GDR Raum verfügbar sind. Bedingt auch dass die technische Expertise zu deren Verarbeitung vorhanden ist.

Nein, eben nicht. Nahrung war auch in der DDR vorhanden, keiner musste verhungern. Trotzdem sind die Leute zu Millionen abgehauen, solange man nicht versucht hat, sie dabei zu erschießen. Und den Wohlstand wird man eben nicht sichern können, darauf laufen ja die Träume von Askese und Verzicht hinaus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Stunden schrieb Flo77:

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: solange in weiten Teilen der Welt nicht jeder Haushalt einen Ofen oder Sparherd hat (oder von mir aus auch einen Gaskocher mit Biogasversorgung) und ein offenes Herdfeuer die einzige Wärme- und Energiequelle bleibt, ist die Frage ob wir nun doppelt- oder dreifach verglaste Fenster haben wollen, doch wohl eher akademischer Natur.

Das schrieb ich ja bereits im Klima- und UmweldThread:

 

Eine Freundin aus der Dominikanischen Republik hat mir berichtet, was der weltweite Anstieg der Gaspreise dort bedeutet: Die meisten Menschen kochen dort mit Gas. Nun gehen sehr viele zurück zur traditionellen Methode:

 

Man kocht wieder mit Holz. 

 

In anderen Ländern dieser Welt dürfte es ähnlich sein.

 

Aber @Chrysologus wird mir bestimmt auch erklären, dass ich einfach das Problem nicht verstehe, während @Thofrock bestreiten wird, dass besagte Freundin überhaupt existiert. :lol:

bearbeitet von rince
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 
 
 
Was können wir noch? Naja, das Gleiche, was wir jetzt können. Vielleicht- eher wahrscheinlich-
demnächst noch mehr.
„Können“ beschreibt Fähigkeiten, die ein einzelner Mensch oder die Menschheit als Solche im Lauf
der Zeit erworben hat. Auch dem Individuum angeborene Fähigkeiten fallen unter „können“
Es sind Fähigkeiten, die, hat man sie einmal erworben, nicht wirklich verliert. Vielleicht kommt man
ein bisschen aus der Übung- z.B. beim Autofahren- wenn man es lange nicht mehr gemacht hat. Aber
die grundsätzliche Fähigkeit bleibt erhalten.
Und was das Können anbetrifft hat sich die Menschheit bisher als recht kreativ bewiesen. Das Könne
und Wissen hat zugenommen. Und wird vermutlich weiter zunehmen.
Eine andere Frage ist, was möglich ist, welche Ressourcen uns zur Verfügung stehen, also wozu wir in
der Lage sind. Und natürlich, was wir dürfen- hier spielen politische Entscheidungen eine Rolle.
An diesem Punkt setzen auch einige Forderungen der 3 F Bewegung an.
Leider sind im Ausgangsposting keine konkreten Forderungen der 3 F Bewegung enthalten. Die
Bewegung als das Böse, deren Forderungen, egal welche, nicht machbar seine, zu beschreiben, greift
mir zu kurz.
Dass die Forderungen teilweise radikal sind und eine große Änderung mit sich zögen, stimmt. Nun ist
es das Vorrecht der Jugend, radikal zu sein und zu denken. Kompromisse kommen früh genug im
Leben...
Manchmal sind auch Extremforderungen nötig, um von der „Gegenseite“ zumindest kleine
Zugeständnisse zu bekommen- das Prinzip kennen wir z.B. aus Tarifverhandlungen.
Im Artikel steht auch nichts darüber, was wir können oder nicht- er warnt davor, sich nur auf neue
Technologien zu verlassen, und darauf, dass diese immer besser werden sowie noch weitere
dazukommen. Auch wenn das nicht unwahrscheinlich ist, stimme ich dem zu, es ist mMn ein Risiko
sich nur darauf zu verlassen. „Wir erfinden uns da raus“ ist mMn (meiner Meinung nach) utopisch.
Ganz grundsätzlich wäre es möglich, die Vor- und Nachteile einiger Forderungen auf vor- und
Nachteile hin zu untersuchen.
Das ist hier offensichtlich nicht erwünscht, das Ausgangsposting ist da ziemlich klar.
Aber fast nichts hat nur Vor- oder nur Nachteile.
Neue Technologien können neue Möglichkeiten verschaffen, zu neuen Arbeitsplätzen führen und
auch der Umwelt zuträglich sein.
Auf der anderen Seite müssen sie oft noch den Alltags Stresstest bestehen (z.B. reicht die Energie für
den Bedarf), manche Risiken kommen erst im Lauf längerer Zeit heraus, und sie können auch
Arbeitsplätze kosten (kein Anspruch auf Vollständigkeit).
 

 

bearbeitet von mn1217
Da hat wohl copy & paste gesponnen. Sorry. Viermal ist echt zuviel.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

14 hours ago, mn1217 said:

 

 

Das ist abereineinseitiges Ausgangsposting...

Und was hat es mit" können" zu tun?

Klingt eher nach " dürfen".

 

 


[irgendwie hakt es im System, es schickt Postings ins Nirvana]
Das ist eigentlich die interessante Frage, geht es wirklich um „dürfen“ oder um „können“? 
Die „Piratenpartei“ ist ja jetzt nicht sonderlich erfolgreich gewesen, was die Wahlen angeht, sie hat aber eine interessante Kritik an der Umwelt- und Klimapolitik der Grünen veröffentlicht.

https://www.piratenpartei.de/2021/08/05/papiertiger-zu-kurz-gesprungen/

 

Im Prinzip geht es darum, ob der Weg zu einer umweltschonenderen Politik über die Märkte oder staatliche Vorgaben geht.

 

D.h. es herrscht der Glaube vor, der Staat „könne“ notwendige Änderungen hinbekommen - was er in meinen Augen in letzter Zeit allzu häufig verbockt hat - er „kann“ es also nicht (siehe Maut, BER, Aromausstieg etc.) Dazu kommt, wie die Covid-Krise zeigte, auch ein gesellschaftlicher Unwille, sich „zuviel“ zumuten zu lassen, obwohl die hiesigen Einschränkungen und Auflagen eher milde waren (keine Impfzwänge, keine strengen Lockdowns etc.)

Die Klimakrise ist da viel zu vage und unbestimmt, mehr Durchsetzungskraft vom Staat zu erwarten. 

Wir „dürfen“ zwar allerlei bombastische Forderungen und Utopien aufstellen, umsetzen können „wir“, insbes. aber der Staat (oder die EU) nur sehr wenig. „Askese“ o.ä. „darf“ der/die  Einzelne ja auch jederzeit - es wird nur niemals Mainstream werden können.
 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb Shubashi:

 

Dafür ist dieser Thread ja da. Wenn ich es wirklich wüsste und verstehen würde, bräuchte ich es ja nicht zur Diskussion stellen.

Es gibt einerseits ein verständliches Bedürfnis nach einem anderen Leben, nachdem uns unser möglicherweise zu erfolgreiches technisches Leben in eine absehbare globale Krise stürzt, aber ist die Lösung, vor dieses technische Zeitalter zurückzugehen?

Ich vermute, dass zwischen der berechtigten Kritik und unserer Fähigkeit, die "richtigen" Schlüsse daraus zu ziehen und sie umzusetzen, eine große Diskrepanz besteht.

 

Dasgeht mMn gar nicht.

Es ist natürlich möglich,auf Dinge zu verzichten,sie weniger oder gar nicht zu  nutzen,aber hinter die Entwicklung als Solche können wir nicht zurück.

Wir müssen z.B. keine Kernergie nutzen,aber wir wissen weiterhin,wie es geht. Und die Endeckung von Kernspaltung bleibt ja geschehen.

 

bearbeitet von mn1217
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

vor 3 Stunden schrieb Aristippos:

Nein, eben nicht. Nahrung war auch in der DDR vorhanden, keiner musste verhungern. Trotzdem sind die Leute zu Millionen abgehauen, solange man nicht versucht hat, sie dabei zu erschießen. Und den Wohlstand wird man eben nicht sichern können, darauf laufen ja die Träume von Askese und Verzicht hinaus.

 

Geht nicht gegen dich,ich nutze es als Aufhänger: Ich denke,es gibt einen Unterschied.

In der DDR war Mangel/schlechte Verfpgbarkeit von Güter eine Konsequenz des Systems.

Besonders CO2 arm war das ja auch nicht.

Freiwillig auf etwas zu verzichten, ist ja etwas Anderes.

Und auch,wenn etwas nicht genutzt werden kann,weil es nicht mehr existiert,ist das ein anderer Fall.

bearbeitet von mn1217
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

37 minutes ago, mn1217 said:

Wir müssen z.B. keine Kernergie nutzen,aber wir wissen weiterhin,wie es geht. Und die Endeckung von Kernspaltung bleibt ja geschehen.


Das sehe ich anders: schon heute dürfte es global nur noch ein begrenztes Knowhow geben, um Kernreaktoren zu bauen.

Kernenergie ist im Vergleich einfach zu teuer. 
Es gibt zwar einige interessante Ideen für neue Reaktortypen, ob davon je einer gebaut wird, weiß man nicht. 
Die Atommächte werden allerdings ein gewisses Arbeitsknowhow aufrechterhalten, weil darauf ihre Großmachtstellung beruht.

https://www.dw.com/de/world-nuclear-industry-status-report-mycle-schneider-zukunft-der-kernenergie-weltweit/a-56458345


https://www.worldnuclearreport.org/Four-takeaways-from-the-2021-World-Nuclear-Industry-Status-Report.html

 

(Deswegen habe ich meine Meinung zur Atomkraft auch nur sehr begrenzt gewandelt: Atomenergie ist irrsinnig aufwendig, bes. im Vergleich zu etwas so Simplem wie einer Windmühle oder einem PV-Panel. Deshalb erfordert Atomkraft großes Können, dass wir längst nicht mehr haben. Nur ist der Plan, eine Speicherstruktur für Energie in einem reichen, dichtbesiedelten Industrieland aufzubauen, ebenfalls sehr aufwendig und komplex, deswegen quatschen auch alle nur davon. Atomkraftwerke wurden dagegen schon erfolgreich  gebaut und betrieben. Wenn als Großbritannien und Frankreich ihren teuren Weg gehen wollen, bitte. Für uns stellt sich diese Frage gar nicht mehr.)

 

 

bearbeitet von Shubashi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

6 hours ago, mn1217 said:

Ganz grundsätzlich wäre es möglich, die Vor- und Nachteile einiger Forderungen auf vor- und

 

Nachteile hin zu untersuchen.

Ja dann mach mal. Vor allem schildere bitte die Vorteile. Die Nachteile kennen wir alle.

 

Selbst bei meinem ziemlich utopischen, oben geschilderten Modell kommt unterm Strich nicht viel raus fürs Klima. Aber immerhin hätten wir dadurch die sekundären Umweltschäden reduziert und würden dadurch gesünder leben. Mehr zu erwarten ist illusorisch.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb mn1217:

In der DDR war Mangel/schlechte Verfpgbarkeit von Güter eine Konsequenz des Systems.

Besonders CO2 arm war das ja auch nicht.

Ich fürchte, Deutschland steht nur deswegen relativ gut mit seiner CO2-Reduktion da, weil das Basisjahr 1991 so kurz nach der Wende lag, daß die ineffektive DDR-Wirtschaft da noch voll durchschlug. Die Planwirtschaft war nicht gerade recourcenschonend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Ich fürchte, Deutschland steht nur deswegen relativ gut mit seiner CO2-Reduktion da, weil das Basisjahr 1991 so kurz nach der Wende lag, daß die ineffektive DDR-Wirtschaft da noch voll durchschlug. Die Planwirtschaft war nicht gerade recourcenschonend.

Ach du meinst, wir stehen unberechtigterweise gut da, weil wir viel mehr getan haben, als andere tun mussten?

 

Oder so.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1 hour ago, Werner001 said:

Ach du meinst, wir stehen unberechtigterweise gut da, weil wir viel mehr getan haben, als andere tun mussten?

 

Oder so.

 

Werner


Ich denke, sowas ist keine Frage von „berechtigt“, sondern einfach eine Koinzidenz. Die DDR-Anlagen wurden aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, weil sie ineffizient waren. Unter Emissionsgesichtspunkten ebenfalls sinnvoll, aber nicht der Hauptgrund. Der Markt erzwingt eben Effizienz.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Minuten schrieb Shubashi:


Ich denke, sowas ist keine Frage von „berechtigt“, sondern einfach eine Koinzidenz. Die DDR-Anlagen wurden aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, weil sie ineffizient waren. Unter Emissionsgesichtspunkten ebenfalls sinnvoll, aber nicht der Hauptgrund. Der Markt erzwingt eben Effizienz.

 

Dir ist aber schon klar, daß auch viele DDR-Anlagen stillgelegt wurden, um Platz zu machen für die West-Konkurrenz. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

7 minutes ago, Marcellinus said:

 

Dir ist aber schon klar, daß auch viele DDR-Anlagen stillgelegt wurden, um Platz zu machen für die West-Konkurrenz. 


Sicher, aber wie hätten sie weiter betrieben werden können? Letztlich hätte der Staat die Finanzierung übernehmen müssen, weil Investoren am Weiterbetrieb kaum Interesse hatten.

Für die soziale Einheit wäre es vermutlich sehr sinnvoll gewesen, alte DDR-Betriebe durch die Belegschaft oder eigene Manager weiterzuführen, aber wirtschaftlich vermutlich der Einstieg in eine Subventionswirtschaft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 25 Minuten schrieb Shubashi:


Ich denke, sowas ist keine Frage von „berechtigt“, sondern einfach eine Koinzidenz. Die DDR-Anlagen wurden aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, weil sie ineffizient waren. Unter Emissionsgesichtspunkten ebenfalls sinnvoll, aber nicht der Hauptgrund. Der Markt erzwingt eben Effizienz.

Ändert aber nichts daran, dass „wir“ schon sehr viel geleistet haben auf dem Gebiet des Umwelt- und Klimaschutzes. 
Weshalb mich das erbärmliche Rumgejammere ärgert, „wir“ würden nicht genug tun.

Wenn der Rest der Welt nur halb so viel tun würde wie „wir“, dann wäre dem Klima wirklich geholfen 

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

Sicher, aber wie hätten sie weiter betrieben werden können? Letztlich hätte der Staat die Finanzierung übernehmen müssen, weil Investoren am Weiterbetrieb kaum Interesse hatten.

Für die soziale Einheit wäre es vermutlich sehr sinnvoll gewesen, alte DDR-Betriebe durch die Belegschaft oder eigene Manager weiterzuführen, aber wirtschaftlich vermutlich der Einstieg in eine Subventionswirtschaft.

Das stimmt so wohl nicht.

Betriebe, die von ausländischen Investoren gekauft wurden, wurden meist flott gemacht und konnten weiter arbeiten.

Betriebe, die von westdeutschen Konkurrenten gekauft wurden, wurden häufig abgewickelt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb Moriz:

Das stimmt so wohl nicht.

Betriebe, die von ausländischen Investoren gekauft wurden, wurden meist flott gemacht und konnten weiter arbeiten.

Betriebe, die von westdeutschen Konkurrenten gekauft wurden, wurden häufig abgewickelt.

 

Womit "Wiedervereinigung" die falsche Bezeichnung ist. Man sollte es "feindliche Übernahme" nennen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Minuten schrieb Moriz:

Das stimmt so wohl nicht.

Betriebe, die von ausländischen Investoren gekauft wurden, wurden meist flott gemacht und konnten weiter arbeiten.

Betriebe, die von westdeutschen Konkurrenten gekauft wurden, wurden häufig abgewickelt.

Vielleicht liegt das daran, dass ausländische Investoren sehr genau geschaut haben, was sie kaufen, und dass deutsche Unternehmen des gleichen Marktsegmentes (Konkurrenten waren es ja nicht) eher blauäugig dachten, sie könnten ihren Markt da einfach expandieren.

ich kenne einen solchen Fall konkret, es ging nicht um Ausschalten einer Konkurrenz, sondern um Markterweiterung im Osten. Es stellte sich dann aber heraus, dass die Infrastruktur so verrottet war, dass die Wettbewerber, die im Osten neu anfingen, statt Ostunternehmen zu übernehmen, am Ende im Vorteil waren

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

7 hours ago, Marcellinus said:

 

Womit "Wiedervereinigung" die falsche Bezeichnung ist. Man sollte es "feindliche Übernahme" nennen. 


Ich muss gestehen, dass ich mich da vermutlich nicht gut genug auskenne. Eigenständige große Ostunternehmen gibt es ja kaum noch (JenOptik und Rotkäppchen?) Andererseits flossen z.B. für die Leuna-Werke auch gigantische Subventionen und wohl Schmiergelder, damit Total es übernimmt, die Zahl der Beschäftigten liegt heute wohl etwa bei einem Viertel dessen von vor 30 Jahren.

 

(Aber dafür hat Frau Merkel immerhin für 16 Jahre den Westen übernommen - das ist doch auch was! 😉)

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier ein sehr schöner Artikel, der illustriert, warum wir gewisse Dinge „nicht können“. 
Wir sind national zu sehr ins Quatschen, beschreiben und beschriften verliebt:

Quote

..Das liegt auch daran, dass das Problem in Teilen ein rein deutsches ist, obwohl das EU-Recht in allen Mitgliedstaaten gilt. Es gebe zwischen den Ländern einen Unterschied beim „kulturellen Vorverständnis“, sagt Ewer und nennt als Beispiel die Planfeststellung über die Elbvertiefung in Hamburg, die 2590 Seiten lang war. Ein ähnlicher Verwaltungsakt über die Fahrrinnenanpassung im holländischen Eemshaven hatte 58 Seiten. ...

 

https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/windkraft-ausbau-wo-die-ampel-parteien-an-grenzen-stossen-17603538.html?premium

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 21.10.2021 um 10:04 schrieb Shubashi:

Ich denke, auch die „Boomer“ hätten ein Problem, wieder mit dem Rationsbuch einzukaufen, aber wie wäre das für eine Generation, häufig nicht mal mehr den Schulweg allein bewältigt?

 

Wir Boomer konnten leider in unserer Jugend die Welt nicht retten, wir damit beschäftigt das Waldsterben aufzuhalten, das Ozonloch zu flicken und haben für das Ende des Kalten Krieges gesorgt. Aber wir haben unseren Eltern die Mülltrennung beigebracht, Jute statt Plastik eingeführt und die Grünen gegründet.

 

Damit waren wir völlig ausgelastet, weil wir noch keine elektronischen sozialen Netzwerke hatten.

 

Und ja, wir haben unseren Altvorderen auch Vorhaltungen und Vorschriften gemacht....

bearbeitet von Higgs Boson
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Um noch mal zum Ausgangsposting zurückzukehren:

 

Der Wille zu einem einfachen Leben ist uns nicht in die Wiege gelegt. Jeder erzwungene Verzicht - sei er nun gesetzlich vorgeschrieben oder aufgrund fehlender Ware geschuldet - birgt in sich den Wunsch, seine Lebensumstände selbst entgegen den äußeren Bedingungen und im Verhältnis zu den anderen Lebensumständen seiner Peergroup zu ändern und zu verbessern. Dieses Bedürfnis ist der Motor, der Gesellschaft dazu bringt Erfindungen hervorzubringen.

 

Ein bewusste "Askese" - schon die Definition dürfte nicht einfach sein - ist nur als sehr bewusste individuelle Entscheidung oder aufgrund eines religiös-sozialen Drucks denkbar. Damit sich diese Bereitschaft in einer ganzen Gesellschaft durchsetzt ist zum einen ein extrem hoher Zustimmungswert in der Bevölkerung notwendig und zum anderen muss damit ein völlig neu gedachtes Wirtschaftssystem verbunden werden. Ein auf Wachstum, Werbung und Verdrängung basierendes System wird einem stark reduziertem Konsum nicht gewachsen sein.

 

Kernfrage wird zuvorderst sein, wohin denn das Niveau der Lebenshaltung abgesenkt werden soll.

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 31 Minuten schrieb Flo77:

Ein bewusste "Askese" - schon die Definition dürfte nicht einfach sein - ist nur als sehr bewusste individuelle Entscheidung oder aufgrund eines religiös-sozialen Drucks denkbar. Damit sich diese Bereitschaft in einer ganzen Gesellschaft durchsetzt ist zum einen ein extrem hoher Zustimmungswert in der Bevölkerung notwendig und zum anderen muss damit ein völlig neu gedachtes Wirtschaftssystem verbunden werden. Ein auf Wachstum, Werbung und Verdrängung basierendes System wird einem stark reduziertem Konsum nicht gewachsen sein.

volle Zustimmung!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Um das mal vorweg zu schicken: ich bin ein Findling.

 

Nicht nur, daß ich mich so fühle und manchmal auch diesen Eindruck nach außen vermittel, ich denke auch wie einer. In Äonen sozusagen. Und entsprechend gering ist meine Anpassungsbereitschaft. Ja, prinzipiell bin ich für einen stark reduzierten Lebensstil. Mit 4 Hosen im Schrank käme ich ohne Probleme hin (im Moment sind es 10 wegen der schwankenden Bundweite). Ich denke auch, daß meine Wohnung Dinge enthält, deren praktischer Zweck recht beschränkt ist, aber sie sind nun einmal da.

 

Grundsätzlich bekommt man mich mit einfachen, reparablen, mechanischen Dingen eher gelockt als mit Elektronischen (ich benutze z.B. lieber eine Federwaage von 1950 als eine Digitalwaage).

 

Schwer fiele mir aber der Verzicht auf ein digitales Leben. Nicht nur, weil dieses Forum seit langem quasi meine einzigen familienfremden Sozialkontakte darstellt, sondern weil mein Hobby Familiengeschichte sonst sehr teuer, sehr aufwendig und sehr umständlich wäre. Außerdem brauche ich das digitale/virtuelle Entertainment, was auch mit meiner Sozial"phobie" zu tun hat.

 

Ebenfalls nicht verzichten wollte ich angesichts der Möglichkeiten unseres ÖPNV auf die Möglichkeit der individuellen Mobilität (wobei das nicht zwangläufig bedeutet, daß ich ein eigenes Auto haben muss).

 

Soweit zum Privaten.

 

Gesamtgesellschaftlich wären für mich Abstriche im Gesundheitssystem nicht oder nur sehr kontrolliert akzeptabel.

 

Das Bildungswesen, die öffentliche Verwaltung, die Justiz, das Rentensystem und die Soziale Sicherung habe ich in der heutigen Form bereits für mich abgeschrieben und könnte mir durchaus alternative Modelle vorstellen. 

 

So ein Findling verändert nur sehr langsam und auch nur auf großen Druck hin seine Position.

bearbeitet von Flo77
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 33 Minuten schrieb Flo77:

Mit 4 Hosen im Schrank käme ich ohne Probleme hin (im Moment sind es 10 wegen der schwankenden Bundweite).

Wenn alle nur so viele Hosen und Hemden kaufen würden, wie sie wirklich brauchen, würden in Bangladesh und ähnlichen Ländern Millionen Menschen verhungern.

Die Menschheit ist ein extrem komplizierter und vernetzter Organismus, eindimensionales Denken mag bei einem einzelnen Aspekt positive Auswirkungen haben, hat aber oft genug bei zig anderen negative Auswirkungen 

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...