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Zeitgemäße katholische Ehe- und Sexualmoral


Florianklaus

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vor 2 Stunden schrieb Florianklaus:

Wenn das sakramentale Eheband noch besteht, sind die anderen Beziehungen idR Ehebruch. Wie soll ein Sakrament „verdunsten“, wenn es bis zum Tod halten soll? Und wieso verdunsten dann andere Sakramente wie Taufe und Weihe nicht?

 

Vielleicht weil man sich dem Thema nicht von der dogmatischen, sondern von der pastoralen Seite nähert?

 

Übrigens, um es nochmal zu betonen, in der orthodoxen Kirche hält die Ehe nicht bis zum Tod, sondern auch noch in der Ewigkeit - @Flo77 ist da lieber Lateiner, wie er schreibt.

 

Das mag als Widerspruch erscheinen. Ja, aber der dogmatische Ansatz, dass die Ehe aufgrund von eingehaltenen Formalismen sakramental ist, auch wenn sich beide Ehepartner nichts sehnlicher wünschen, als ohne einander mit einem anderen, passenderen Menschen ein glückliches Leben zu führen, der ist auch kein Stück widerspruchsfreier: Ein Sakrament, das offensichtlich keinerlei Wirkung entfaltet, das nichts mehr ist, als eine formale Fessel? Da lieber den pastoralen Widerspruch und alle sind glücklich.

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Am 12.2.2023 um 20:50 schrieb Die Angelika:

Also bitteschön, seid dankbar, wenn eure Ehen nicht scheitern, aber bildet euch nicht ein, dass das an eurer Art des Glaubens liegt. Das wäre schlichtweg vermessen. Ob eine Beziehung lebenslang hält oder nicht, halte ich mittlerweile als gläubige Christin schlichtweg als ein unverdientes Geschenk Gottes. Während nämlich die einen an ihrer Ehe arbeiten und machen und tun und um deren Erhalt in Krisenzeiten kämpfen, können deren Ehen dennoch scheitern  und zugleich Ehen einfach so bestehen, ohne dass die Partner auch nur einen Funken an Pflege in ihre Beziehung stecken, geschweige denn sich in Krisenzeiten um deren Erhalt groß kümmern. 

 

Ich finde grundsätzlich solche „Ratschläge“ an andere zur Dankbarkeit etc.. höchst unangemessen und eigentlich schon etwas „übergriffig“.

 

Zudem möchte ich noch anmerken, dass meine Sichtweise, dass das Sakrament der Ehe nochmals den „Ehebund“ um eine ganz entscheidende Dimension bereichert, überhaupt nichts mit einer irgendwie „moralischen“ Bewertung zu tun hat und auch überhaupt nichts damit zu tun hat, wie die Kirche pastoral mit der Situation von wiederverheirateten Geschiedenen umgehen sollte. Der Aspekt der „Sakramentalität“ liegt auf einer vollkommen anderen Ebene wie eine moralische Bewertung von Handlungen, bezieht sich eher auf eine - in dem Fall ja von beiden geteilter spirituelle Dimension des gemeinsamen Lebens-„Bundes“......

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Diese sakramentale Dimension enthebt uns aber nicht davon mit dem Scheitern umgehen zu müssen. Und Nein, Ehen gehen nicht nur wegen Ehebruch auseinander, wenngleich der Evangelist diesen einzigen Grund noch einfügte. Es gibt keine Kultur des Scheichterns für diese Fälle, eben weil das Sakrament nicht scheitern kann/darf.

Völlige Zustimmung.

 

Dass die momentane Situation in der Kirche, wie man „lehramtlich korrekt“ mit Menschen umgeht, deren Ehe aus welchem Grund auch immer „gescheitert“ ist, kann natürlich nicht das Ende des Weges und das letzte Wort sein. Aber die Veränderungen dauern in dem „Ozean-Tanker“ Kirche sehr lange, das ist schlichtweg Realität. Ich erinnere nur nochmals an das inzwischen berühmt gewordene „Schlupfloch der Barmherzigkeit“ in „Amoris Laetitia“ Fußnote 351...das es wiederverheirateten Geschiedenen ermöglicht nach wie vor in der Messe an der Kommunion teilzunehmen. 

 

Die offizielle lehramtliche „Auflage“ für Geschiedene Katholiken, die eine neue, dauerhafte Beziehung eingehen, vielleicht auch eine Zivilehe, in der neuen Verbindung sexuelle enthaltsam zu leben ( = „Josefsehe“ ), halte ich fast schon für zynisch..... Jedenfalls ist diese Forderung, in er neuen Partnerschaft sexuell enthaltsamem zu leben ein Paradebeispiel dafür, dass in bestimmten Bereichen und Einzelfragen die katholische Sexualmoral weit weg ist von der Lebensrealität der Menschen und ihrem konkreten Zusammenleben als „Lebensgemeinschaft“. 

 

Auf der anderen Seite ist das nun auch wiederum nicht so überraschend, wenn man bedenkt, dass die „klassische“ lehramtliche katholische Sexualmoral konstruiert wurde von Klerikern, die allesamt sich dem Zölibat verpflichtet hatten und schon von daher eigentlich über keinerlei sexuelle praktischen Erfahrungen in Partnerschaften verfügen durften. Diesen Sachverhalt berücksichtigt, kommen dann solche Ratschläge wie „Josefsehe“ heraus......

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 7 Minuten schrieb Cosifantutti:

Völlige Zustimmung. Dass die momentane Situation in der Kirche, wie man „lehramtliche korrekt“ mit Menschen umgeht, deren Ehe aus welchem Grund auch immer „gescheitert“ ist, kann natürlich nicht das Ende des Weges und das letzte Wort sein. Aber die Veränderungen dauern in dem „Ozean-Tanker“ Kirche sehr lange, das ist schlichtweg Realität

Mit der Zulassung der zivil-Wiederverheirateten zu den Sakramenten hat F1 hier ja schon einen großen Schritt gemacht.

 

Zumindest scheint die "Irregularität" dieser Beziehungen keine ewige Verdammnis nach sich ziehen zu MÜSSEN.

 

Die unfassbare Reaktionsgeschwindigkeit der Kirche hatte ich ja an anderer Stelle schon mal angebracht.

bearbeitet von Flo77
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vor 20 Stunden schrieb Higgs Boson:

Ein Sakrament, das offensichtlich keinerlei Wirkung entfaltet, das nichts mehr ist, als eine formale Fessel?

 

Müsste das dann nicht aber für alle Sakramente gelten, zum Beispiel Taufe oder Firmung? Sollte man die auch nach Belieben wieder aufheben/auflösen können, ggf. sich mehrfach im Leben neu taufen/firmen lassen?

 

vor 20 Stunden schrieb Higgs Boson:

Da lieber den pastoralen Widerspruch und alle sind glücklich.

 

Meinst du wirklich durch eine Ehescheidung würden "alle" glücklich? Zum Beispiel der Ehepartner, der vom anderen betrogen und für einen anderen verlassen wurde? Zum Beispiel die Kinder?

 

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vor 28 Minuten schrieb Guppy:

 

Müsste das dann nicht aber für alle Sakramente gelten, zum Beispiel Taufe oder Firmung? Sollte man die auch nach Belieben wieder aufheben/auflösen können, ggf. sich mehrfach im Leben neu taufen/firmen lassen?

Wenn diese Sakramente nicht mehr wirken, spielen Sie einfach keine Rolle für denjenigen mehr.

 

Bei der Ehe reden wir von Gläubigen, denen das Leben in der Kirche wichtig ist und die in diesem Punkt einfach (wobei das falsche Assoziationen wecken kann). Für die geht es um das Leben in und mit der Kirche TROTZ des Scheiterns.

 

vor 28 Minuten schrieb Guppy:

 

Meinst du wirklich durch eine Ehescheidung würden "alle" glücklich? Zum Beispiel der Ehepartner, der vom anderen betrogen und für einen anderen verlassen wurde? Zum Beispiel die Kinder?

Würde eine kaputte Ehe irgendjemanden glücklich machen, die nur um der Unauflöslichkeit willen aufrecht gehalten wird? Unzufriedene Eltern, gestresste Kinder und kein Weg raus um die Situation wenigstens mal für einen Moment verlassen zu können?

 

Keine Möglichkeit abzuschließen? Wohlmöglich immer mit dem Gefühl, der Partner hat mal wieder was nebenher?

 

Oder so wie es ein Vorfahre meiner Ex gemacht hat: in die nächste Großstadt ziehen, die Verlassene in ärmlichen Verhältnissen sitzen lassen und kaum, daß die Frau tot war eine Jüngere heiraten. Die Verlassene konnte nicht nochmal heiraten um versorgt zu sein, der Alte war außer Reichweite und letztlich war es ein Wettrennen, wer den anderen überlebt. Er starb übrigens 1843, sie 1835... Aber der Kirche war genüge getan.

 

Was meine eigene Situation angeht, hätten wir natürlich noch Jahrzehnte nebeneinander her leben können. Und ja - im Moment ist es verdammt... Aber es ging nicht anders oder man hätte mich eines Morgens mit einer Überdosis oder einem Strick um den Hals gefunden. Ob das den Bund Gottes mit den Menschen adäquat abgebildet hätte, würde ich mit einem Fragezeichen versehen.

bearbeitet von Flo77
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vor einer Stunde schrieb Guppy:

Meinst du wirklich durch eine Ehescheidung würden "alle" glücklich? Zum Beispiel der Ehepartner, der vom anderen betrogen und für einen anderen verlassen wurde? Zum Beispiel die Kinder?

Meinst du, eine aufgelöste Ehe macht alle glücklich? Oder eine für nichtig erklärte Ehe? Ist das ernsthaft ein Argument für dich?

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vor 1 Stunde schrieb Guppy:

 

Müsste das dann nicht aber für alle Sakramente gelten, zum Beispiel Taufe oder Firmung? Sollte man die auch nach Belieben wieder aufheben/auflösen können, ggf. sich mehrfach im Leben neu taufen/firmen lassen?

 

Worin eine tatsächliche Wirkung dieser Sakramente besteht, die sich im aktuellen Leben zeigen, darauf habe ich bisher von noch keinem hier eine Antwort bekommen. Aber das ist nicht der Punkt.

 

vor 1 Stunde schrieb Guppy:

Meinst du wirklich durch eine Ehescheidung würden "alle" glücklich? Zum Beispiel der Ehepartner, der vom anderen betrogen und für einen anderen verlassen wurde? Zum Beispiel die Kinder?

 

Es geht nicht um die Scheidung oder Trennung. Die 'Trennung von Tisch und Bett' ist durchaus im Rahmen katholischer Üblichkeiten. Eine Scheidung selber ist ja auch vom dogmatischen Standpunkt aus völlig in Ordnung. Es darum, wie es nach der Scheidung weitergeht. Nur das ist für diesen Standpunkt relevant. Ob die Scheidung alleine irgendwen glücklich oder unglücklich macht, ist dogmatisch völlig ohne Bedeutung.

 

Ob danach aber eine neue Verbindung möglich ist, die Wunden heilen kann, ist eben eine pastorale Frage, die die Dogmatik nicht bekümmert und daher verbietet.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 12 Stunden schrieb Guppy:

Meinst du wirklich durch eine Ehescheidung würden "alle" glücklich? Zum Beispiel der Ehepartner, der vom anderen betrogen und für einen anderen verlassen wurde? Zum Beispiel die Kinder?

Meinst du, wenn eine Ehe gescheitert ist, macht das irgendwen glücklich, zwangsweise zusammen bleiben zu müssen und eine Show zu spielen? Meinst du Kinder merken es nicht und leiden nicht unter so einer Farce?

 

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

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vor 1 Stunde schrieb rince:

Meinst du, wenn eine Ehe gescheitert ist, macht das irgendwen glücklich, zwangsweise zusammen bleiben zu müssen und eine Show zu spielen? Meinst du Kinder merken es nicht und leiden nicht unter so einer Farce?

 

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

 

Dem kann ich nur zustimmen. Den Flurschaden, der durch die unaufgelöste Ehe meiner Eltern entstanden ist, wünsche ich niemanden.

Ich weiß, wie meine Geschwister und ich unter den permanenten Grabenkämpfen meiner Eltern gelitten haben und wie sehr ich dann seit Beginn meiner Pubertät ein Ende dieser Beziehung herbeigesehnt habe, was aber leider nie geschah. Und LEIDer ist hier keine Floskel. Denn wie viel Leid das verursacht hat und auch weiter verursacht durch die Traumatisierung aller Beteiligten (also Eheleute und Kinder) ist kaum zu glauben. 

Es wäre definitiv für alle Beteiligten gesünder gewesen, meine Eltern hätten sich scheiden lassen. Ich behaupte sogar, dass meinen Vater diese Ehe einige Lebensjahre früher ins Grab gebracht hat. 

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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Andererseits weiß ich von Leuten, die sehr unter der Trennung ihrer Eltern gelitten haben. Von daher weiß ich nicht, ob eine Scheidung wirklich immer das Beste ist.

Ob eine Ehe gescheitert ist oder nicht, hängt von vielen - sehr vielen - Einzelfaktoren ab. Am Ende steht immer die Frage, ob genug Restsubstanz vorhanden ist, damit beide Partner bereit sind weiter zu machen.

 

Wenn das nicht der Fall ist, halte ich es für völlig unmöglich, daß das nochmal was Gutes draus wird.

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vor 22 Stunden schrieb Higgs Boson:

Worin eine tatsächliche Wirkung dieser Sakramente besteht, die sich im aktuellen Leben zeigen, darauf habe ich bisher von noch keinem hier eine Antwort bekommen. Aber das ist nicht der Punkt.

 

Der Punkt war für mich der, ob man auch andere Sakramente einfach auflösen kann, wenn das beim Ehesakrament geht.

 

Wenn eine Person an Baby getauft wurde und mit 20 nicht mehr getauft sein will und von der Kirche die Auflösung der Taufe wünscht, sollte das dann gehen? Und wenn er mit 30 wieder gläubig wird und dann getauft werden möchte, sollte er dann auch mehrfach getauft werden können?

 

Ist doch eine berechtigte Frage, wenn man beim Ehesakrament es genau so machen würde, oder?

 

vor 23 Stunden schrieb Higgs Boson:

Ob danach aber eine neue Verbindung möglich ist, die Wunden heilen kann, ist eben eine pastorale Frage, die die Dogmatik nicht bekümmert und daher verbietet.

 

Ich sehe nur zwei Möglichkeiten. Entweder man schafft die Lehre der Unauflöslichkeit der Ehe ab, dann existiert eben eine aufgelöste Ehe nicht mehr und jeder der Ehepartner kann bedenkenlos wieder neu eine Ehe mit einem anderen Menschen eingehen. Oder man schafft die Monogamie ab. Dann können gültig geschlossene Ehen einfach weiter bestehen und die Ehepartner können trotzdem noch weitere Ehen nebenher führen.

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vor 8 Minuten schrieb Guppy:

Ist doch eine berechtigte Frage, wenn man beim Ehesakrament es genau so machen würde, oder?

Die Fragen kann man stellen, aber sie ergibt keinen wirklichen Sinn.

 

Man kann ein einmal gespendetes Sakrament nicht aufheben. Weder kann man eine einmal abgelegte Beichte "rückgängig" bzw. "ungeschehen" machen, noch eine empfangene Kommunion, eine Taufe oder Firmung.

 

 

vor 8 Minuten schrieb Guppy:

Ich sehe nur zwei Möglichkeiten. Entweder man schafft die Lehre der Unauflöslichkeit der Ehe ab, dann existiert eben eine aufgelöste Ehe nicht mehr und jeder der Ehepartner kann bedenkenlos wieder neu eine Ehe mit einem anderen Menschen eingehen. Oder man schafft die Monogamie ab. Dann können gültig geschlossene Ehen einfach weiter bestehen und die Ehepartner können trotzdem noch weitere Ehen nebenher führen.

Eine Polygamie bedeutet das gleichzeitige Eheleben mit mehreren Personen - was biblisch übrigens völlig legal war - und aus Deiner Formulierung schwingt der kaum verhohlene Vorwurf mit, es ging um die Einrichtung privater Swingerclubs.

 

Das ist aber überhaupt nicht der Hintergrund.

 

Ehe und Taufe zu vergleichen hat wenig Sinn, weil die Taufe ignoriert werden kann ohne, daß derjenige sich besondere Gedanken darum machen müsste.

 

Sehr viel praxisorientierter ist der Vergleich der Standessakramente miteinander: WEIHE und Ehe.

 

Es geht nicht um Polygamie sondern darum: Was heißt "Laisierung" also die Entlassung eines Priesters aus dem Klerikerstand?

 

Soweit ich weiß wird die Weihe NICHT rückgängig gemacht oder aufgehoben, sondern lediglich alle mit dem Sakrament verbundenen "Standesfolgen" ausgesetzt. Sowohl die Privilegien als auch die Pflichten.

 

Wie würdest Du also einen laisierten Priester nennen, der kirchlich heiratet? Die Weihe ist ein Ehehindernis, daß nur in schismatischen Kirchen ignoriert wird.

 

Lebt dieser Priester also im Konkubinat?

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vor 51 Minuten schrieb Guppy:

 

Der Punkt war für mich der, ob man auch andere Sakramente einfach auflösen kann, wenn das beim Ehesakrament geht.

 

Da werden andere mehr wissen, aber unterschiedliche Sakramente werden m.W. von der Kirche in dieser Hinsicht unterschiedlich versanden. Die Ehe endet beispielsweise mit dem Tod, das "Siegel" der Taufe und Priesterweihe hingegen soll wohl über den Tod hinaus Bestand haben (wenn ich mich nicht irre). Man könnte insofern von vornherein argumentieren, dass das "Eheband" nicht so "unauflöslich" ist wie andere "auf die Dauer angelegte" Sakramente.

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vor 11 Minuten schrieb iskander:

 

Da werden andere mehr wissen, aber unterschiedliche Sakramente werden m.W. von der Kirche in dieser Hinsicht unterschiedlich versanden. Die Ehe endet beispielsweise mit dem Tod, das "Siegel" der Taufe und Priesterweihe hingegen soll wohl über den Tod hinaus Bestand haben (wenn ich mich nicht irre). Man könnte insofern von vornherein argumentieren, dass das "Eheband" nicht so "unauflöslich" ist wie andere "auf die Dauer angelegte" Sakramente.

Was Du meinst ist das "unauslöschliche Prägemal", das Taufe, Firmung und Weihe mit sich bringen. Diese Prägung verhindert, daß das Sakrament mehrfach empfangen werden kann. Das ist bei der Ehe in der Tat nicht gegeben bzw. durch das Erlöschen des Sakraments durch den Tod des einen Partners kann der Überlebende tatsächlich wieder heiraten.

 

Das sagt aber nicht grundsätzlich etwas über die "Auflöslichkeit" eines Sakraments aus.

bearbeitet von Flo77
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vor 2 Stunden schrieb Guppy:

Ist doch eine berechtigte Frage, wenn man beim Ehesakrament es genau so machen würde, oder?

 

Nein, ist es nicht, weil die Konstellation unterschiedlich ist.

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On 2/15/2023 at 12:37 PM, Guppy said:

Meinst du wirklich durch eine Ehescheidung würden "alle" glücklich? Zum Beispiel der Ehepartner, der vom anderen betrogen und für einen anderen verlassen wurde? Zum Beispiel die Kinder?

Anders rum: Bleibt die Ehe bestehen obwohl sich die beiden auf den Sack gehen, und auch die Kinder den Zwist mitbekommen, sind oder bleiben dann "alle" glücklich?

 

Ich war 12 als sich meine Eltern trennten. In Indonesien lief die Ehe top, aber meine Mutter fand in Deutschland einfach den Tritt nicht und liess alle spüren wie versch***en es ist in DE leben zu müssen, und mein Dad fand es einfacher dem Konflikt aus dem Weg zu gehen indem er für Wochen geschäftlich im Ausland war. Es war die Hölle. Psychisch plus die Ungewissheit wie es weitergeht; dass es so nicht noch lange weitergehen kann war eigentlich allen klar. Die Trennung und das Ende dieser Ungewissheit war für mich eine Riesen-Erlösung.

 

Was die betrogenen oder sitzen-gelassenen betrifft wird ja gerade für sie das Sakrament zur Bürde, indem es sie zu ewiger Keuschheit verdammt. Das wurde weiter vorne im Strang hinreichend geklärt. Dabei wirst du wohl wieder nur an Sex denken, doch es geht um viel mehr - mit jemandem sich austauschen zu können, ohne Hemmungen oder Geheimnisse, die Sorgen und Aengste teilen zu können, gemeinsam Urlaub machen zu können, und noch so tausend andere Dinge die das Leben lebenswert machen.

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vor 15 Stunden schrieb Guppy:

 

Ich sehe nur zwei Möglichkeiten. Entweder man schafft die Lehre der Unauflöslichkeit der Ehe ab, dann existiert eben eine aufgelöste Ehe nicht mehr und jeder der Ehepartner kann bedenkenlos wieder neu eine Ehe mit einem anderen Menschen eingehen.

 

Ja, selbstverständlich.

 

vor 16 Stunden schrieb Guppy:

Oder man schafft die Monogamie ab. Dann können gültig geschlossene Ehen einfach weiter bestehen und die Ehepartner können trotzdem noch weitere Ehen nebenher führen.

 

"Auch wenn die Kirche nicht den Anschein erwecken dürfe, die Vielehe in irgendeiner Form gutzuheißen, so müsse sie doch auch die Erwartungen polygam lebender Christen an die Kirche in Betracht ziehen."
Zitat aus einem Bericht über afrikanische Bischöfe auf katholisch.de

 

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vor 19 Stunden schrieb Flo77:

Ehe und Taufe zu vergleichen hat wenig Sinn, weil die Taufe ignoriert werden kann ohne, daß derjenige sich besondere Gedanken darum machen müsste.

 

Woher willst du das wissen? Wenn jemand als Kind getauft wurde und dann mit 20 zu einer anderen Religion konvertiert oder Atheist wird und das Christentum hasst und deshalb seine Taufe unbedingt aufheben lassen will? Sollte die Kirche dann nicht Taufen auf Wunsch der ohne Zustimmung Getauften wieder aufheben/auflösen, so dass diese Menschen wieder als ungetauft gelten, wenn sie das möchten?

 

Wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder Christen werden, könnten sie sich ja erneut taufen lassen. Bei der Firmung im Prinzip dasselbe.

 

Wenn das beim Ehesakrament geht, müsste es doch auch bei anderen Sakramenten gehen, dass man es auflösen kann.

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vor 13 Stunden schrieb phyllis:

Anders rum: Bleibt die Ehe bestehen obwohl sich die beiden auf den Sack gehen, und auch die Kinder den Zwist mitbekommen, sind oder bleiben dann "alle" glücklich?

 

Ich war 12 als sich meine Eltern trennten. In Indonesien lief die Ehe top, aber meine Mutter fand in Deutschland einfach den Tritt nicht und liess alle spüren wie versch***en es ist in DE leben zu müssen, und mein Dad fand es einfacher dem Konflikt aus dem Weg zu gehen indem er für Wochen geschäftlich im Ausland war. Es war die Hölle. Psychisch plus die Ungewissheit wie es weitergeht; dass es so nicht noch lange weitergehen kann war eigentlich allen klar. Die Trennung und das Ende dieser Ungewissheit war für mich eine Riesen-Erlösung.

 

Was die betrogenen oder sitzen-gelassenen betrifft wird ja gerade für sie das Sakrament zur Bürde, indem es sie zu ewiger Keuschheit verdammt. Das wurde weiter vorne im Strang hinreichend geklärt. Dabei wirst du wohl wieder nur an Sex denken, doch es geht um viel mehr - mit jemandem sich austauschen zu können, ohne Hemmungen oder Geheimnisse, die Sorgen und Aengste teilen zu können, gemeinsam Urlaub machen zu können, und noch so tausend andere Dinge die das Leben lebenswert machen.

 

Ich glaube eine Trennung der Eltern ist für die Kinder immer traumatisch. Es zerbricht eben ihre Familie, da wird etwas grundlegend erschüttert. Das wird meiner Meinung nach viel zu oft völlig vergessen. Erwachsene haben keine Lust mehr auf ihren Ehepartner, wollen sich was neues, spannendes suchen oder haben es bereits getan und vergessen darüber, welches Leid das für insbesondere Kinder, nicht selten auf für den betrogenen/verlassenen Ehepartner mitbringt.

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